Geschrieben am 09.12.2019 2019-12-09| Aktualisiert am
09.12.2019
Besucht am 27.05.2018Besuchszeit: Mittagessen 3 Personen
Das Stromboli ist seit Jahren einer der beliebtesten Italiener der Stadt, zumindest rangiert er beim weltgrößten ReiseBerater immer irgendwo ganz oben.
Wir sind über die Jahre immer wieder mal dort eingekehrt. Das Lokal ist schon ganz schön irre. Beim Betreten erschlägt es einen mit so viel Italokitsch, dass es schon wieder Kunst ist.
Überall diese Grinseköche, die schon einzeln kaum auszuhalten sind, und jede Menge anderer Stiefelnippes. Davon haben wir uns aber nie abschrecken lassen, und das war anfangs auch gut so.
Das Angebot hat nämlich schon seine Reize.
Die Lammkoteletts mit grünen Speckbohnen zum Beispiel. Das Lamm war ein Traum zum Knochenabnuckeln, und vor allem die Speckbohnen verdienten das Prädikat "wertvoll".
Anders der Schwertfisch. Als meine Frau ihn erstmals probierte, war er frisch und hervorragend gewürzt, wenn auch etwas trocken. So hatten wir alles sehr genossen, zumal wir auch freundlich und so zügig bedient wurden, dass wir der Dekorationsattacke nicht ungebührlich lange ausgesetzt waren.
Das Problem mit dem Fisch war uns allen nicht mehr erinnerlich, als wir, diesmal zu dritt, dort das letzte Mal lunchierten. „Das letzte Mal“ ist doppeldeutig und trifft es in beiden Bedeutungen, denn dieses Mal war es ein regelrechter Supergau. Ich gebe ja gerne zu, dass es einer gewissen Fertigkeit bedarf, Schwert- oder Thunfisch so zu braten oder grillen, dass er nicht zäh wird, aber so hartgummimäßig wie diesmal hatten wir ihn noch nicht erlebt. Mein armes Weib hat nach der Hälfte das Handtuch geworfen und mir den Rest zum Training meiner Kaumuskeln überlassen; gut, dass wir immer Zahnseide im Auto haben.
Zum Fisch gab es ein bisschen fein angemachten Salat und Brot; dass man aber für dieses schmale Arrangement 27 Euro hinlegen muss, wäre auch für Baden-Badener Verhältnisse selbst dann extravagant, wenn es nichts zu beanstanden gegeben hätte. Das Foto sei mein Zeuge.
Nach diesem Schwertfisch-Klagelied soll aber nicht unterschlagen werden, dass unser Neffe und ich unsere jeweiligen Spaghetti mit Speck, Pilzen, Tomaten und Pecorino (Name entfallen und online nicht zugänglich) mit einigem Gusto verzehrt haben.
Das Stromboli ist seit Jahren einer der beliebtesten Italiener der Stadt, zumindest rangiert er beim weltgrößten ReiseBerater immer irgendwo ganz oben.
Wir sind über die Jahre immer wieder mal dort eingekehrt. Das Lokal ist schon ganz schön irre. Beim Betreten erschlägt es einen mit so viel Italokitsch, dass es schon wieder Kunst ist.
Überall diese Grinseköche, die schon einzeln kaum auszuhalten sind, und jede Menge anderer Stiefelnippes. Davon haben wir uns aber nie abschrecken lassen, und das war anfangs auch gut so.
Das Angebot... mehr lesen
3.0 stars -
"Schwertfisch zum Schuhe Besohlen" Oparazzo
Das Stromboli ist seit Jahren einer der beliebtesten Italiener der Stadt, zumindest rangiert er beim weltgrößten ReiseBerater immer irgendwo ganz oben.
Wir sind über die Jahre immer wieder mal dort eingekehrt. Das Lokal ist schon ganz schön irre. Beim Betreten erschlägt es einen mit so viel Italokitsch, dass es schon wieder Kunst ist.
Überall diese Grinseköche, die schon einzeln kaum auszuhalten sind, und jede Menge anderer Stiefelnippes. Davon haben wir uns aber nie abschrecken lassen, und das war anfangs auch gut so.
Das Angebot
Geschrieben am 08.12.2019 2019-12-08| Aktualisiert am
08.12.2019
Besucht am 17.12.20172 Personen
Rechnungsbetrag: 57 EUR
Das EigenArt ist eine gelungene Kreuzung aus KunstGalerie, Lounge und Restaurant. Das Ambiente macht ganz schön was her, und die Toilette betritt man auch nicht überall durch eine vier Meter hohe Tür. Es gibt da immer eine Menge zu gucken, gute Musik zu hören und, last but not least, was Feines zu essen.
Inzwischen ist die Gegend wieder frei zugänglich, seit die KarlsRuher GroßBauStelle, die die InnenStadt seit 2010 im WürgeGriff hält, selbigen allmählich lockert.
Wir hatten bislang zweimal das Vergnügen, beim ersten Besuch noch kein so großes wie beim zweiten. Damals hatten wir TagesEssen von der Tafel - gut, wenn auch nicht unbedingt umwerfend. Die Tagliolini mit SeeTeufel waren etwas trocken, und der SeeTeufel auf der Tafel prominenter als auf dem Teller. Auch der gebratene TafelSpitz mit WasabiRisotto war durch das Braten etwas ausgetrocknet, und es wäre auch sicher interessanter gewesen, wenn sich das Risotto seinen Namen nicht nur durch drübergestreute WasabiErdNüsse erworben hätte. Dafür waren die (leider nur vier) RoteBeteChips ein Gedicht. (Fotos vom Ganzen FehlAnzeige, keine Ahnung warum.)
Zwei Jahre später kamen wir wieder vorbei, diesmal per ZuFall. Die fächerförmige Anlage der InnenStadt, mit unfreundlicher UnterStützung der vorgenannten BauStelle, führt uns gelegentlich auf AbWege, auch noch nach all den Jahren, in denen wir dort unser UnWesen treiben. Kurz entschlossen sind wir wieder rein. Diesmal trafen wir es besser: Zu unserer großen Freude hatte man sich wohl gerade reichlich mit frischen GrünKohl eingedeckt, jedenfalls tauchte der sowohl auf der regulären SpeiseKarte als auch auf der Tafel auf, und zwar jeweils in recht originellen Kombinationen:
Hier mit zarter EntenBrust und würzigen LammWürstchen, dort mit Lachs und ungewöhnlich guten Kroketten.
Da hätten die NordLichter ruhig mal vorbeischauen und sich angucken können, wie man ihr LeibGemüse perfekt hinkriegt, auch ohne Pinkel und Co. (Ich geh schon mal in Deckung...)
Dass so liebevoll zubereitete Gerichte ihre Zeit brauchen, versteht sich von selbst. Nicht nur deshalb, sondern auch weil die Portionen nicht übertrieben üppig sind, sollte man sich noch eine VorSpeise dazu bestellen.
Mit je einer Suppe (Kartoffel) und einem Salat (Pflück) war die AusWahl nicht groß, aber mit beiden waren wir zufrieden. Und, nicht zu vergessen, mit dem ausgesprochen freundlichen Service auch.
Wenn ihr euch jetzt über die vielen deplatzierten GroßBuchStaben wundert: So eigenArtig schreibt man dort eben. Wie vieles ist auch dieses eine Sache des Geschmacks; ohne liest’s sich eigentlich besser.
Das EigenArt ist eine gelungene Kreuzung aus KunstGalerie, Lounge und Restaurant. Das Ambiente macht ganz schön was her, und die Toilette betritt man auch nicht überall durch eine vier Meter hohe Tür. Es gibt da immer eine Menge zu gucken, gute Musik zu hören und, last but not least, was Feines zu essen.
Inzwischen ist die Gegend wieder frei zugänglich, seit die KarlsRuher GroßBauStelle, die die InnenStadt seit 2010 im WürgeGriff hält, selbigen allmählich lockert.
Wir hatten bislang zweimal das Vergnügen, beim... mehr lesen
4.0 stars -
"Feine Küche mit BinnenMajuskeln" Oparazzo
Das EigenArt ist eine gelungene Kreuzung aus KunstGalerie, Lounge und Restaurant. Das Ambiente macht ganz schön was her, und die Toilette betritt man auch nicht überall durch eine vier Meter hohe Tür. Es gibt da immer eine Menge zu gucken, gute Musik zu hören und, last but not least, was Feines zu essen.
Inzwischen ist die Gegend wieder frei zugänglich, seit die KarlsRuher GroßBauStelle, die die InnenStadt seit 2010 im WürgeGriff hält, selbigen allmählich lockert.
Wir hatten bislang zweimal das Vergnügen, beim
Geschrieben am 08.12.2019 2019-12-08| Aktualisiert am
08.12.2019
Besucht am 07.11.2017Besuchszeit: Mittagessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 72 EUR
Schade, dass wir nicht näher an Worms wohnen - im Tivoli würden wir uns mit Sicherheit öfter blicken lassen! Nachdem wir uns das Restaurant mal wieder über das TripAdvisor-Ranking für unser Mittagessen ausgeguckt hatten, wurde es tatsächlich das Beste und Originellste, was wir seit Langem an italienischer Küche vorgesetzt bekommen haben. Venezianischer Küche, um genau zu sein, da soll man sich vom Namen nicht in die Irre leiten lassen.
Von außen ist das Restaurant nicht sonderlich attraktiv, jedenfalls nicht so unbestuhlt wie bei unserem Besuch;
von innen hat man einen schönen Blick auf die St. Martinskirche.
Die Karte ist nicht gerade lang, aber hat es in sich. Wir hatten uns auf Fisch & Co. spezialisiert, was vielleicht damit zu erklären war, dass wir uns gerade eben bei David, dem vielleicht besten Metzger des Landes, eingedeckt hatten.
Brotvariation 1 Brotvariation 2
Dass wir in unserer Menüfolge von italienischen Gepflogenheiten abwichen, hat man uns gerne nachgesehen.
So teilten wir uns als Vorspeise gegrillte Calamaretti, deren Brotbröselkruste eine beträchtliche Olivenölmenge camouflierte, die aber zusammen mit den dazu gereichten Dips eine gern begangene Sünde, mit anderen Worten eine wahre Freude waren.
Für mich gab's danach eine großartige Pasta mit Meeresfrüchten (deren Zusammensetzung saisonal wechselt),
für meine Frau gegrillten Wolfsbarsch
mit gegrilltem Gemüse, aus denen der Radicchio als völlig neue Erfahrung herausragte. Wir kannten ihn bisher nur roh, da ist es meiner Frau sowieso zu bitter, aber so... Unglaublich.
Zum Nachtisch dann noch ein ganz vorzügliches Zitronensorbet, das laut Auskunft des Hauses keinen Alkohol, aber eine recht nette Menge Wodka enthielt. Eine Form der Alkoholfreiheit, die sich Zitronensorbet ja gerne gefallen lässt...
Da ist jemand in der Küche zugange, der sein Handwerk wirklich versteht, und den beiden Herren an der Front, Chef und Maître D', platzt der Stolz über das Gebotene gut hörbar aus sämtlichen Knopflöchern. Das geht dann damit einher, dass man immer wieder und sehr bestimmt gefragt wird, wie es einem geschmeckt hat ("...aber jetzt unbedingt die Wahrheit sagen!"), und da waren wir ganz erleichtert, dass wir nicht lügen mussten, ich weiß nicht, was sonst los gewesen wäre. Aber wenn man so gut zu essen bekommt, nimmt man das gerne in Kauf.
Und danach ging's weiter von Worms nach Westhofen zu Weingut Wittmann, dem ich seit bald dreißig Jahren die Treue halte. So wurde es ein in dreifacher Hinsicht lohnender Ausflug ins Rheinhessische.
Schade, dass wir nicht näher an Worms wohnen - im Tivoli würden wir uns mit Sicherheit öfter blicken lassen! Nachdem wir uns das Restaurant mal wieder über das TripAdvisor-Ranking für unser Mittagessen ausgeguckt hatten, wurde es tatsächlich das Beste und Originellste, was wir seit Langem an italienischer Küche vorgesetzt bekommen haben. Venezianischer Küche, um genau zu sein, da soll man sich vom Namen nicht in die Irre leiten lassen.
Von außen ist das Restaurant nicht sonderlich attraktiv, jedenfalls nicht so unbestuhlt... mehr lesen
5.0 stars -
"Ach, was haben es die Wormser gut!" OparazzoSchade, dass wir nicht näher an Worms wohnen - im Tivoli würden wir uns mit Sicherheit öfter blicken lassen! Nachdem wir uns das Restaurant mal wieder über das TripAdvisor-Ranking für unser Mittagessen ausgeguckt hatten, wurde es tatsächlich das Beste und Originellste, was wir seit Langem an italienischer Küche vorgesetzt bekommen haben. Venezianischer Küche, um genau zu sein, da soll man sich vom Namen nicht in die Irre leiten lassen.
Von außen ist das Restaurant nicht sonderlich attraktiv, jedenfalls nicht so unbestuhlt
Besucht am 25.08.2017Besuchszeit: Mittagessen 2 Personen
Eigentlich hatten wir uns vorgenommen, im Rahmen unseres Tagesausflugs nach Bonn zu Mittag den damaligen TA-Spitzenreiter El Tarascon für ein echt argentinisches Steak anzusteuern, aber dafür hat es wegen zahlreicher Verkehrshindernisse auf dem Weg zeitlich nicht gereicht. Zum Glück hat die Nummer 2 durchgehend geöffnet und sich als hervorragende Alternative erwiesen.
Pluspunkt #1: Die Lage mitten im Stadtzentrum und die schöne Terrasse.
Pluspunkt #2: Der Service. Wir hatten Pasta bzw. Pizza bestellt (nicht von der Tageskarte, sondern von der großen), und die kamen innerhalb weniger Minuten, deshalb waren die Spaghetti auch al ganz schön dente, aber so mag meine Frau sie auch.
Pluspunkt #3: Die Qualität. Die Spaghetti Aglio e Olio trugen ihren Namen zu Recht – von den Massen grob geschnittenen Knoblauchs habe ich dann noch einiges für meine Pizza abgekommen, und das reichlich bemessene Öl war auch ok, allerdings sehr, sehr mild.
Das Tuscolo verkauft es in großem Stil als Eigenmarke im Eingangsbereich, nach unserem Geschmack fehlt es ihm aber Fruchtigkeit und Schärfe, das hat ein Löffel aus der Flasche bestätigt, die auf dem Tisch stand. Es soll aber eine Menge Leute geben, die meinen, dass gutes Olivenöl nicht kratzen darf. Die dürfen sich gern dort eindecken.
Keine Ahnung, warum das Foto so schräg ist...
Die Pizza Regina (die mit den Garnelen) war genau so, wie ich sie mag, ganz dünner Teig, an den Rändern schön knusprig, und ebenfalls gut einölt. Ob man so viel Rucola draufschmeißen muss (wie auf die Pasta auch), weiß ich nicht, mir hätte weniger gereicht. Wer Salat will, soll sich Salat bestellen. Groß war die Pizza auch, ist ja auch mit 13,90 Euro nicht gerade billig, aber leider auch deutlich größer als der Teller. Das erlebt man inzwischen immer öfter. Mich würde mal interessieren, wie man so was anschneiden soll. Tortenstücke machen und reinbeißen gibt Brandblasen auf dem Zahnfleisch. Wenn man sie so weit schiebt, dass der vordere Rand auf dem Teller liegt, landet sie hinten auf dem Tisch. Das finde ich unappetitlich, vor allem draußen, wo die Tauben hinkacken. Vielleicht erst mal ein Loch in die Mitte machen und sich dann nach außen vorarbeiten? Wohl kaum. Ich habe sie mit der Hand von der Seite eingerissen und umgeklappt, dabei zermatscht aber der Belag und sieht äußerst unerfreulich aus.
Also, liebes Management, es ist ja nett, dass Ihr so große Pizzen backt, dass es entweder für zwei oder bis zum nächsten Morgen reicht, aber dann schafft Euch bitte auch die passenden Teller an. Das haben die Kollegen von der Flammkuchensparte besser raus.
Eigentlich hatten wir uns vorgenommen, im Rahmen unseres Tagesausflugs nach Bonn zu Mittag den damaligen TA-Spitzenreiter El Tarascon für ein echt argentinisches Steak anzusteuern, aber dafür hat es wegen zahlreicher Verkehrshindernisse auf dem Weg zeitlich nicht gereicht. Zum Glück hat die Nummer 2 durchgehend geöffnet und sich als hervorragende Alternative erwiesen.
Pluspunkt #1: Die Lage mitten im Stadtzentrum und die schöne Terrasse.
Pluspunkt #2: Der Service. Wir hatten Pasta bzw. Pizza bestellt (nicht von der Tageskarte, sondern von der großen), und die... mehr lesen
4.0 stars -
"Pizza mit Überhangmandat" Oparazzo
Eigentlich hatten wir uns vorgenommen, im Rahmen unseres Tagesausflugs nach Bonn zu Mittag den damaligen TA-Spitzenreiter El Tarascon für ein echt argentinisches Steak anzusteuern, aber dafür hat es wegen zahlreicher Verkehrshindernisse auf dem Weg zeitlich nicht gereicht. Zum Glück hat die Nummer 2 durchgehend geöffnet und sich als hervorragende Alternative erwiesen.
Pluspunkt #1: Die Lage mitten im Stadtzentrum und die schöne Terrasse.
Pluspunkt #2: Der Service. Wir hatten Pasta bzw. Pizza bestellt (nicht von der Tageskarte, sondern von der großen), und die
Geschrieben am 07.12.2019 2019-12-07| Aktualisiert am
19.12.2019
Besucht am 25.04.2017Besuchszeit: Mittagessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 170 EUR
Erst dachte ich ja, "sattvisch" wäre pfälzisch und hätte was mit dem wohligen Gefühl nach vollzogener Nahrungsaufnahme zu tun. Weit gefehlt: Es sind die ayurvedisch inspirierten Regeln, nach denen im Savarin gekocht wird. Die muss man allerdings weder in ihrer Konsequenz noch in ihrer Inkonsequenz verstehen: Zwar werden keine tierischen Produkte verwendet, auch keine Milch (nicht einmal im Kaffee!), aber es wurde uns je ein sehr schönes Rinder- und Lammfilet serviert. Veganes Fleisch, das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen, und selbst wenn das nicht jedem Sattvika gefallen mag, uns schon.
Wasserlose Suppe
Das Resultat kann sich nämlich sehen bzw. schmecken lassen: Trotz aller selbstauferlegten Einschränkungen (die Negativliste, auf der sogar Wasser (!!) auftaucht, nimmt kein Ende, und der freundliche Herr des Hauses klärt einen nur zu gerne auf) schmeckt es nämlich richtig gut, vor allem das Fleisch ist von höchster Qualität, aber auch das knackige Gemüse.
Rinderschinken
Da können die Saucen nicht ganz mithalten, was aber kaum zu vermeiden ist, wenn man kein Jus und kein Salz verwendet. Zum Würzen dienen hingegen allerlei ungewöhnliche Kräuter und Samen, die sich teilweise nur schwer zerkauen lassen und bei uns auf dem Tellerrand endeten, die aber nach Auskunft des Hauses außerordentlich gesund sein sollen. Ein spürbarer Effekt hatte sich nach einmaligem Besuch leider nicht eingestellt.
Lammfilet
Gegen häufigere Besuche sprechen aus unserer Sicht zwei Faktoren: Einmal die 100 km, die zwischen den Häusern Savarin und Oparazzo liegen und die wir eigentlich nur auf uns nehmen, wenn wir zwei Ecken weiter die Schneise, die wir durch unseren Weinkeller geschlagen haben, zu schließen versuchen, und zum anderen der Preis. Wir haben am Ende etwa das Doppelte bezahlt wie für ein vergleichbar hochwertiges Pfälzer Essen ohne esoterischen Über- bzw. Unterbau. Denn da das Fleisch nackt daherkommt und man, wie man dann beim Bezahlen merkt, für jede Beilage an die 10 Euro dazulegen muss, kommt ganz schön was zusammen. Es mag ja sein, auch wenn ich das kaum glauben kann, dass der Aufwand die Preise rechtfertigt, das Resultat tut es jedenfalls nicht.
Rinderfilet
Die Bestellung leidet nämlich darunter, dass es keine Speisekarte gibt und man aus dem auswählen muss, was einem erzählt wird. Und da man alles mit allem kombinieren kann, verliert man schnell die Übersicht und bestellt am Ende das, was man sich merken konnte, und wundert sich am Ende über die Rechnung. Hat der Gast eine Karte in der Hand, kann er sich in aller Ruhe entscheiden. Auch das trägt zum ganzheitlichen Genuss bei.
Hier noch ein Zitat aus g-wie-gastro.de: „Neben der Tatsache, dass es grundsätzlich eine Speisekarte geben muss, sind Sie verpflichtet, einen Aushang Ihres Angebots an Speisen und Getränken zu machen. Dieser muss von außerhalb Ihrer Räumlichkeiten frei zugänglich einsehbar sein. Es reicht, wenn Sie hier einen Auszug Ihres Angebotes bereithalten.“ Ich frage mich, wie das Savarin hier die ganze Zeit unter dem Radar der Gewerbeaufsicht durchgesegelt ist – ich kann mir nicht vorstellen, dass für die alternative Gastronomie ähnlich laxe Anforderungen gelten wie für die Alternative Medizin.
Nachwort 1
Dieser Text steht im Original bei TA und wurde stellenweise überarbeitet. Er stellt einen Versuch dar, unseren Besuch im Savarin und vor allem das Gegessene so objektiv wie möglich zu beschreiben. Objektiv zu bleiben, fällt einem umso schwerer, je mehr man sich in die Materie einliest, das betrifft zum einen die unfreiwillig komische Website mit all ihren aberwitzigen Versprechungen, mit denen einstmals Kurpfuscher und Quacksalber über die mittelalterlichen Märkte zogen, zum anderen die Einlassungen des Betreibers, der in Internetforen mit viel Schaum vor dem Mund und persönlichen Beleidigungen über jegliche Kritik an seinem Restaurant herfällt (den „freundlichen Herrn des Hauses“ habe ich trotzdem mal so stehen lassen, denn das war er zum Zeitpunkt unseres Besuchs). Es ist bedauerlich, dass niemand ihn mal zur Seite nimmt und ihm erklärt, dass er mit diesem Gebaren seiner Sache einen Bärendienst erweist. Und unter seinen „mehr als 150 Heilpflanzen, Heilpilzen, 180 Heilölen, 200 Naturaromen“ müsste sich doch etwas finden, das ihn mal runterholt und für Ordnung im Kopf sorgt.
Zum Begriff Naturaroma, der nach Herrn Terzi nicht das Gleiche bedeutet wie natürliches Aroma, noch ein paar Sätze und dann bin ich fertig: Es gibt natürliche Aromen, die aus natürlichen Quellen gewonnen werden, und es gibt naturidentische Aromen, die die gleiche chemische Struktur besitzen, aber synthetisch hergestellt werden. Möglicherweise bezeichnet Naturaroma noch etwas Drittes, leider erklärt er das nicht, und Googeln hilft auch nicht weiter. Vielleicht meint er damit ganze Samen oder Blätter - die sind aber kein Aroma, sondern haben eins. Mir scheint es zu den schwammigen Begriffen zu gehören, mit denen Esoteriker etwas erklären, wo es nichts zu erklären gibt (s. a. „Energien“).
Nachwort 2
Leider gehören zu unserem Besuch im Savarin und seiner Bewertung inzwischen auch die ebenso unverschämten wie sinnfreien Kommentare des Betreibers. Da diese in der Vergangenheit stets wenig später wieder gelöscht wurden, möchte ich sie an dieser Stelle anfügen und auf diese Weise der Nachwelt erhalten. Sie bedürfen keines weiteren Kommentars.
13.12.2019
Die Fotos, die Sie aus Internet heruntergeladen haben sind urheberrechtlich geschütz und werden Sie hiermit gebeten diese zu löschen.HRÖSSTEN TEIL DIESER FOTOS STELLEN KEINE GERICHTE DAR FÜR SIE UNSERE GÄSTE BEZAHLEN. DIESE SIND KLEINE GERICHTE ALS GRUSS AUS DER KÜCHE. SO SIND DIESE AUCH VON GÄSTEN BESCHRIEBEN DIE DIESE HOCHGELADEN HABEN.
Liebe Grüße!
PS: Jeder vernünftig denkende Leser erkennt sofort, dass es sich hier um ein Angriffsaktion handelt. Grund dafür können Inhalte meiner Bücher über Ernährung, Gastronomie und Industrienahrung sein, die in Zeitschriften veröffentlicht werden.
Dennoch lieben Dank an euch allen. Ich bin noch lernfähig und lernsüchtig!!!
19.12.2019
Oparazzo deine Bewertung ist nicht kritisch, sondern totale Albernheit! Du warst garantiert nie bei uns. Du hast ohne ERlaubnis Fotos aus Tripadvisor heruntergeladen ohne diese richtig zu beschreiben, wie die kelnie GErichte als GRuss aus der Küche. Du versuchst hier Mesiter zu spielen und das gefällt mir! Du kannst gar nicht ahnen wie viele Anrufe wir bekommen und gefragt werden " Was will der I. von euch?"
Erst dachte ich ja, "sattvisch" wäre pfälzisch und hätte was mit dem wohligen Gefühl nach vollzogener Nahrungsaufnahme zu tun. Weit gefehlt: Es sind die ayurvedisch inspirierten Regeln, nach denen im Savarin gekocht wird. Die muss man allerdings weder in ihrer Konsequenz noch in ihrer Inkonsequenz verstehen: Zwar werden keine tierischen Produkte verwendet, auch keine Milch (nicht einmal im Kaffee!), aber es wurde uns je ein sehr schönes Rinder- und Lammfilet serviert. Veganes Fleisch, das muss man sich auf der Zunge... mehr lesen
Savarin | Ayurvedisch-energetische Bio-Küche
Savarin | Ayurvedisch-energetische Bio-Küche€-€€€Restaurant, Biorestaurant, Veganes Restaurant063227908925Weinstraße Nord 12, 67098 Bad Dürkheim
2.5 stars -
"Veganes Fleisch" Oparazzo
Erst dachte ich ja, "sattvisch" wäre pfälzisch und hätte was mit dem wohligen Gefühl nach vollzogener Nahrungsaufnahme zu tun. Weit gefehlt: Es sind die ayurvedisch inspirierten Regeln, nach denen im Savarin gekocht wird. Die muss man allerdings weder in ihrer Konsequenz noch in ihrer Inkonsequenz verstehen: Zwar werden keine tierischen Produkte verwendet, auch keine Milch (nicht einmal im Kaffee!), aber es wurde uns je ein sehr schönes Rinder- und Lammfilet serviert. Veganes Fleisch, das muss man sich auf der Zunge
Geschrieben am 06.12.2019 2019-12-06| Aktualisiert am
11.12.2019
Besucht am 29.05.2017Besuchszeit: Mittagessen 2 Personen
Wenn man von Pirmasens aus die B10 in Richtung Landau befährt, kommt ziemlich bald ein Schild, das einen zum Beckenhof lockt. Von da aus geht es etwa zwei Kilometer durch den Wald, die fühlten sich aber wegen des desolaten Straßenzustands wie mindestens vier an.
Der Beckenhof ist ein ehemaliges Forsthaus, das heute als Futterstelle für Fuß- und Radwanderer dient, und natürlich für ahnungslose Vorbeireisende wie uns. Rund ums Haus steht robustes Mobiliar; für ausreichend Schatten ist gesorgt.
Man bezahlt draußen an der Theke, kriegt einen Summer in die Hand gedrückt, und wenn es summt, darf man sich sein Essen drinnen an einer kleinen Luke abholen. Das geht vergleichsweise flott, aber das muss nichts Gutes bedeuten.
Die Portionen sind riesig, womit das Positive auch schon umrissen wäre. Geschmeckt hat es nämlich ausgesprochen kantinenmäßig. (Ich warne davor, die Appetitlichkeit der Fotos als Indiz für irgendwas zu betrachten.)
Das geschnetzelte oder vielmehr in grobe Scheiben geschnittene Schweinefilet meiner Frau war zäh und trocken und wurde durch die Tütensauce in keiner Weise besser. Dass die Spätzle teilweise noch kalt waren, dürfte daran gelegen haben, dass sie zu kurz in der Mikrowelle waren. Unfassbar. So ging der Teller praktisch unberührt zurück.
Mein Rollbraten (nur echt mit der Gummischnur) war auch nicht viel besser, allerdings war ich wie immer hungriger, habe ihn tapfer aufgegessen und noch eine ganze Weile mit mir herumgetragen.
Es gibt draußen einen Hähnchengrill (links im Bild mit dem Griller); ich will nicht ausschließen, dass wir mit dem besser gefahren werden, aber das werden wir nicht mehr herausfinden.
Eigentlich ist es eine schöne Anlage, aber leider ist hier dem Bestreben, sehr viele Menschen in sehr kurzer Zeit sehr satt zu machen, die Qualität geopfert worden. Wir werden diesen Abstecher jedenfalls nicht mehr machen.
Wenn man von Pirmasens aus die B10 in Richtung Landau befährt, kommt ziemlich bald ein Schild, das einen zum Beckenhof lockt. Von da aus geht es etwa zwei Kilometer durch den Wald, die fühlten sich aber wegen des desolaten Straßenzustands wie mindestens vier an.
Der Beckenhof ist ein ehemaliges Forsthaus, das heute als Futterstelle für Fuß- und Radwanderer dient, und natürlich für ahnungslose Vorbeireisende wie uns. Rund ums Haus steht robustes Mobiliar; für ausreichend Schatten ist gesorgt.
Man bezahlt draußen an der... mehr lesen
2.0 stars -
"Waldkantine" OparazzoWenn man von Pirmasens aus die B10 in Richtung Landau befährt, kommt ziemlich bald ein Schild, das einen zum Beckenhof lockt. Von da aus geht es etwa zwei Kilometer durch den Wald, die fühlten sich aber wegen des desolaten Straßenzustands wie mindestens vier an.
Der Beckenhof ist ein ehemaliges Forsthaus, das heute als Futterstelle für Fuß- und Radwanderer dient, und natürlich für ahnungslose Vorbeireisende wie uns. Rund ums Haus steht robustes Mobiliar; für ausreichend Schatten ist gesorgt.
Man bezahlt draußen an der
Geschrieben am 06.12.2019 2019-12-06| Aktualisiert am
06.12.2019
Besucht am 26.05.2015Besuchszeit: Mittagessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 98 EUR
Vor vielen, vielen Jahren hatten wir schon mal im Jardin diniert, aber davon existieren keine Aufzeichnungen, und auch die Erinnerungen sind verblasst. So ohne Fotos ist man heutzutage ja fast nicht dagewesen. Im Gedächtnis geblieben sind uns allerdings die russischen Gäste vom Nachbartisch, zwei Sies auf High Heels, ein Er in Badeschlappen, alle drei passend zum Schuhwerk gekleidet, weniger so zum vornehmen Ambiente. Und an die von der Weinbegleitung beschwingte nächtliche Heimfahrt über die Berge nach Hause erinnere ich mich auch noch gut, so gut, dass mir sowas nie wieder unterlaufen wird. Brauhäuser dieser Welt, take this!
Seitdem waren wir noch einmal zu Mittag dort. Dann wird nämlich neben der Gourmet-Karte auch ein preisgünstige(re)s Drei-Gänge-Menü angeboten, als angenehme Unterbrechung eines entspannten Baden-Baden-Bummels.
Die Atmosphäre ist elegant und weitläufig, mit einem hübschen Gärtchen davor, und dass das Lokal in der Passage Goldenes Kreuz gelegen ist, die den legendären Immobilienjongleur Jürgen Schneider seinerzeit auf die schiefe Bahn gebracht hatte, was dann in Hilmar Koppers legendärem Peanuts-Zitat mündete, verleiht der Erfahrung einen angenehmen, leicht morbiden Reiz. Geschmack hatte er ja, der Knilch.
Zum Einstieg gab es ein schick aussehendes, aber unter dem Schaum ziemlich dünnes Spargelsüppchen, das wir zu Hause besser hinkriegen; das dazu gereichte selbstgebackene Brot versöhnte uns ein wenig.
Die mediterranen Edelfische waren auf den Punkt, das Ensemble duftete allerdings etwas nach Fischmarkt am Abend.
Das Beste waren das Dessert und die Pralinen, die zum abschließenden Espresso gereicht wurden.
Ich habe leider versäumt nachzufragen, ob sie aus der hauseigenen Patisserie oder einer Baden-Badener High-end-Konditorei stammen, jedenfalls waren sie ein Gedicht.
Da kriegt man Zucker so elegant serviert, und dann braucht man keinen...
Die frankophone Bedienung hätte durchaus etwas aufmerksamer sein können; wir hatten das Gefühl, dass das Haus sich intensiver um seine Stammkundschaft bemüht als um unbekannte Gesichter, zumal wenn sie sich mit dem Mittagsmenü bescheiden; es war jetzt auch nicht so voll, dass die drei Leutchen überlastet gewesen wären. Auch um die Rechnung mussten wir uns infolge Verweigerung des Blickkontakts ganz schön bemühen. Gästeakquise sieht anders aus, und deswegen ist es auch schon eine Weile her, dass wir das letzte Mal da waren.
Vor vielen, vielen Jahren hatten wir schon mal im Jardin diniert, aber davon existieren keine Aufzeichnungen, und auch die Erinnerungen sind verblasst. So ohne Fotos ist man heutzutage ja fast nicht dagewesen. Im Gedächtnis geblieben sind uns allerdings die russischen Gäste vom Nachbartisch, zwei Sies auf High Heels, ein Er in Badeschlappen, alle drei passend zum Schuhwerk gekleidet, weniger so zum vornehmen Ambiente. Und an die von der Weinbegleitung beschwingte nächtliche Heimfahrt über die Berge nach Hause erinnere ich mich... mehr lesen
Le Jardin de France im Stahlbad
Le Jardin de France im Stahlbad€-€€€Restaurant, Sternerestaurant072213007860Augustaplatz 2, 76530 Baden-Baden
4.0 stars -
"Französische Küche mit Jürgen-Schneider-Flair und desinteressiertem Personal" Oparazzo
Vor vielen, vielen Jahren hatten wir schon mal im Jardin diniert, aber davon existieren keine Aufzeichnungen, und auch die Erinnerungen sind verblasst. So ohne Fotos ist man heutzutage ja fast nicht dagewesen. Im Gedächtnis geblieben sind uns allerdings die russischen Gäste vom Nachbartisch, zwei Sies auf High Heels, ein Er in Badeschlappen, alle drei passend zum Schuhwerk gekleidet, weniger so zum vornehmen Ambiente. Und an die von der Weinbegleitung beschwingte nächtliche Heimfahrt über die Berge nach Hause erinnere ich mich
Geschrieben am 06.12.2019 2019-12-06| Aktualisiert am
06.12.2019
Besucht am 15.05.2017Besuchszeit: Mittagessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 66 EUR
Direkt gegenüber der bayrischen Botschaft in Baden-Baden, dem Löwenbräu, liegt etwas eingezwängt La Casserole. Wegen seiner handtuchschmalen Front zur Gernsbacher Straße ist es leicht zu übersehen, und wir sind auf der Suche erst einmal vorbeigelaufen. Ein Glück, dass wir es schließlich doch noch gefunden hatten!
Das kleine, gemütliche Lokal macht einen sehr familiären Eindruck. Der Service ist sehr schnell und aufmerksam, wobei wir beim Eintreffen, gegen halb eins, die einzigen Gäste waren, während gegenüber der bajuwarische Bär bereits unüberhörbar steppte. Dort wird der Zapfhahn aber auch schon um 10 Uhr geöffnet.
Die Küche versteht sich als elsässisch. Es gibt Flammkuchen, Schnecken und Froschschenkel, dagegen haben wir elsässische Standards wie Baeckeoffe oder Choucroute nicht entdecken können.
Eigentlich wird hier ganz Frankreich und sogar noch ein bisschen mehr abgedeckt, zum Beispiel mit dem Rindercarpaccio, das wir uns zu Beginn geteilt hatten.
Danach gab es vorzügliche Jacobsmuscheln für meine Frau
und eine unvergleichlich zarte Lammhaxe für mich, letztere sehr zart und mit einer ganz außergewöhnlichen Kruste überbacken.
Fazit: Eine kulinarische und durchaus erschwingliche Perle in einer eher auf Massenbedürfnisse zugeschnittenen Ecke Baden-Badens. Den Ambiente-Abzug gibt's für das Remmidemmi gegenüber, aber dafür können sie nichts.
Direkt gegenüber der bayrischen Botschaft in Baden-Baden, dem Löwenbräu, liegt etwas eingezwängt La Casserole. Wegen seiner handtuchschmalen Front zur Gernsbacher Straße ist es leicht zu übersehen, und wir sind auf der Suche erst einmal vorbeigelaufen. Ein Glück, dass wir es schließlich doch noch gefunden hatten!
Das kleine, gemütliche Lokal macht einen sehr familiären Eindruck. Der Service ist sehr schnell und aufmerksam, wobei wir beim Eintreffen, gegen halb eins, die einzigen Gäste waren, während gegenüber der bajuwarische Bär bereits unüberhörbar steppte. Dort... mehr lesen
Restaurant La Casserole
Restaurant La Casserole€-€€€Restaurant0722122221Gernsbacher Straße 18, 76530 Baden-Baden
5.0 stars -
"Elsass und mehr in Baden-Baden" Oparazzo
Direkt gegenüber der bayrischen Botschaft in Baden-Baden, dem Löwenbräu, liegt etwas eingezwängt La Casserole. Wegen seiner handtuchschmalen Front zur Gernsbacher Straße ist es leicht zu übersehen, und wir sind auf der Suche erst einmal vorbeigelaufen. Ein Glück, dass wir es schließlich doch noch gefunden hatten!
Das kleine, gemütliche Lokal macht einen sehr familiären Eindruck. Der Service ist sehr schnell und aufmerksam, wobei wir beim Eintreffen, gegen halb eins, die einzigen Gäste waren, während gegenüber der bajuwarische Bär bereits unüberhörbar steppte. Dort
Geschrieben am 05.12.2019 2019-12-05| Aktualisiert am
06.12.2019
Besucht am 04.06.2018Besuchszeit: Mittagessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 45 EUR
Auf unser Suche nach Futterplätzen entlang der Strecke Karlsruhe-Nürnberg sind wir auf diese hübsche Anlage gestoßen. Kein Reiterhof, wie man meinen möchte, jedenfalls nicht mehr, sondern ein gediegenes Tagungshotel & Restaurant, das weniger als einen Kilometer von der Abfahrt Weinsberg/Ellhofen entfernt liegt.
Auf der schönen Terrasse mit ihrer spektakulären Aussicht über die Weinberge merkt man nichts davon, dass die A 81 nur 200m Luftlinie entfernt ist. Wir hatten außerdem das Glück, den Tisch ganz am Ende zu ergattern, wo man mehr oder weniger für sich sitzt, ohne dabei aus dem Blickfeld des aufmerksamen und sehr professionellen Services zu geraten.
Das Restaurant ist öko-zertifiziert und verarbeitet, wenn immer möglich, regionale oder wenigstens baden-württembergische Produkte. Das in allerlei Variationen angebotene Angusrind z.B. kommt vom 20 km entfernten Michaelsberg. Für so etwas fehlte uns als Reisenden allerdings Zeit und Hunger, sodass wir uns mit den Bachforellenfilets auf Blattspinat mit kleinen Kartoffeln bzw. den Maultäschle mit Salat begnügten.
Meine Frau war mit dem Fisch und dem durchknoblauchten Salat sehr glücklich, wenn auch nicht so sehr mit den doch sehr großen und deshalb nicht ganz durchgegarten „kleinen Kartoffeln“. Die blieben weitgehend ungegessen, auch von mir, der ich in Verzehrdingen sonst gerne zu Hilfe eile.
Mir hatte mein Salat besser gefallen, während die Maultaschen etwas bieder schmeckten und mit einem für meinen Geschmack zu knurpseligen Brät gefüllt waren. Da war wohl ein wenig Knorpel mit durch einen offenbar recht robusten Wolf gewandert. Das ist aber wirklich Gemecker auf ziemlich hohem Niveau.
Vegetarier und Veganer finden hier übrigens auch eine ordentliche Auswahl.
Preislich lag unser Mittagessen absolut im Rahmen eines Restaurants mit einer solchen Qualität und einem solchen Ambiente. Damit ist der Rappenhof eine schöne Möglichkeit, dem nackten Grauen der deutschen Autobahneinheitsgastronomie zu entrinnen, und natürlich auch sonst einen Besuch wert.
Fußnote:
Ganz allein haben wir das Restaurant übrigens nicht gefunden, sondern durch die Empfehlung des Fleiner Winzers Martin Albrecht, den wir vergangenes Jahr für uns entdeckt hatten (auch das mit fremder Hilfe, nämlich durch einen Artikel in der SZ). Bislang war ich als Bewohner des Badener/Pfälzer/Elsässer Dreiländerecks überzeugt, in Württemberg wüchse nichts Gescheites. Jetzt wurde ich eines Besseren belehrt, nämlich dass Albrechts Vorgänger Robert Bauer gegen erheblichen Widerstand der Önobürokratie den Württemberger Wein erstmals trockengelegt hatte. Nicht alle Weine von Albrecht sind komplett durchgegoren, aber keiner liegt über 1% RZ. (Ich kann mich nicht erinnern, diese Angabe anderswo schon mal auf dem Etikett gelesen zu haben.) Da ist der erste Schluck manchmal etwas überraschend, aber man trinkt sich schnell ein. Und so wächst selbst in dieser nicht gerade sonnendurchglosten Gegend unter anderem ein 14%iger Spätburgunder, der einen trotzdem nicht gleich aus der Kurve trägt. Für den, der mehr darüber wissen will: https://www.brandeins.de/magazine/brand-eins-wirtschaftsmagazin/2005/machtwechsel/das-geht-der-kampf-geht-weiter
Das gehört zwar nur am Rande dazu, aber ein Lieblingswinzerforum habe ich hier keins gefunden.
Auf unser Suche nach Futterplätzen entlang der Strecke Karlsruhe-Nürnberg sind wir auf diese hübsche Anlage gestoßen. Kein Reiterhof, wie man meinen möchte, jedenfalls nicht mehr, sondern ein gediegenes Tagungshotel & Restaurant, das weniger als einen Kilometer von der Abfahrt Weinsberg/Ellhofen entfernt liegt.
Auf der schönen Terrasse mit ihrer spektakulären Aussicht über die Weinberge merkt man nichts davon, dass die A 81 nur 200m Luftlinie entfernt ist. Wir hatten außerdem das Glück, den Tisch ganz am Ende zu ergattern, wo man mehr... mehr lesen
Hotel und Gutsgaststätte Rappenhof
Hotel und Gutsgaststätte Rappenhof€-€€€Restaurant, Hotel, Tagungshotel, Gaststätte, Festsaal071345190Rappenhofweg 1, 74189 Weinsberg
4.0 stars -
"Terrasse mit Weitblick" Oparazzo
Auf unser Suche nach Futterplätzen entlang der Strecke Karlsruhe-Nürnberg sind wir auf diese hübsche Anlage gestoßen. Kein Reiterhof, wie man meinen möchte, jedenfalls nicht mehr, sondern ein gediegenes Tagungshotel & Restaurant, das weniger als einen Kilometer von der Abfahrt Weinsberg/Ellhofen entfernt liegt.
Auf der schönen Terrasse mit ihrer spektakulären Aussicht über die Weinberge merkt man nichts davon, dass die A 81 nur 200m Luftlinie entfernt ist. Wir hatten außerdem das Glück, den Tisch ganz am Ende zu ergattern, wo man mehr
Geschrieben am 05.12.2019 2019-12-05| Aktualisiert am
05.12.2019
Besucht am 12.03.2015Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Normalerweise bin ich ja nicht um Worte verlegen, aber jetzt weiß ich nicht, womit ich anfangen soll.
Mit der Aussicht auf Leipzig, die man vom 27. Stock aus genießt, wenn man an der Bar seinen Aperitif nimmt? Mit der unaufdringlich-lockeren Freundlichkeit des Personals, die auch dem nicht so routinierten Gelegenheitsgourmet jegliche Scheu vor dem nimmt, was da auf ihn zukommt?
Oder mit dem eleganten, modernen Ambiente des Restaurants, dessen prominentestes Dekorationsstück der gut bestückte Weinhumidor ist? Wie auch immer, so gut, wie der Abend begonnen hatte, ging er auch weiter.
Da wir nach vergleichsweise langer Anfahrt quer durch Deutschland einigen Appetit mitbrachten, entschieden wir uns für das 7-Gänge-Menü passion (188 €). Ok, wir hätten das wahrscheinlich auch getan, wenn wir weniger hungrig gewesen wären, denn schon in der Papierform wirkte es ausgesprochen verführerisch. Und vom Menü legère wären wir wahrscheinlich nicht satt geworden. Spaß beiseite, wären wir natürlich auch. Auf eine Weinbegleitung verzichteten wir lieber, da der anstehende Buchmessenbesuch anstrengend zu werden versprach. Stattdessen ließen wir uns vom Herrn des phänomenal bestückten Kellers zwei würdige Weine aus der Region empfehlen, die uns durch das Menü begleiteten. (Mit der Konsequenz übrigens, dass wir wegen der konsumierten Menge den folgenden Morgen dann doch nicht so beschwingt angingen, wie wir eigentlich geplant hatten, aber egal.)
Dann grüßte erst mal die Küche mit einem großen Sortiment kleiner, hübsch anzusehender Köstlichkeiten, die während der ganzen Zeit auf dem Tisch blieben, damit uns zwischen den Gängen nicht langweilig wurde.
Hier zeigte sich bereits die Liebe des Chefs zum bekanntlich nicht von jedem, zum Beispiel nicht von meiner Frau geschätzten Korianders, glücklicherweise aber in Form von ganzen, leicht entfernbaren Blättchen. Es wäre vielleicht eine Überlegung wert, die Affinität zu diesem polarisierenden Kraut vorher beim Gast zu erfragen.
Es folgte eine Revue geschmacklicher und optischer Sensationen:
Reh ordinär: Tatar von der Keule, heißer Knuspersalat, Cumberland, Haselnuss-Yoghurt, gebeiztes Eigelb
Seezunge aus der Vendee: milde im Vakuum gegart, Spinat EKC (Estragon-Kerbel-Coriander), Haut-Chips, Chorizo-Mayo, Ashanti-Nuss
Achtung Blutig! U.S.-Rind (Top Blade Roast Schaufelstück Flat Iron, Gelbrübe à la Vichy, grüne Zitronenmarmelade, japanische Petersilie, fermentierter Knofl
Lammhüfte magnifique: Knollensellerie à la Bouillabaisse, heißes aigre-doux Gemüse, Blumenkohl, Artischocke, rote Zwiebel, Jalapeños, Cräcker Marseille, Sauce Périgord (Foto unscharf, deswegen müssen wir noch mal hin)
Feuertopf Bruce Lee zum Schlürfen, Hamachi roh, süßes Schwein, Düfte Saigons (für meine liebe, aber dem Lamm abholde Frau)
zwischdendurch eine kleine Mundspülung
und ein Paar eisige Boccia-Kugeln
Grundlos glücklich: Périgord Trüffel, Banane, Lardo di Colonnata, Cocosnussmilch
Gold aus Venezuela, Domori Hazienda San José, Nougat, 2 mal Apfel, Meerrettich, Kefir, Entenstopfleber-Öl, Sansho-Pfeffer, Calvados
Auf die Desserts hätten wir am Ende beinahe verzichtet, weil wir schon rundum satt waren, was wir zum Glück aber doch nicht taten. Sonst hätten wir zum Beispiel verpasst, wie es gelingt, Schweinespeck oder Entenleber in Süßspeisen zu verarbeiten. Das geht tatsächlich. Und es schmeckt. Einfach. Unfassbar. Gut. Wie alles andere übrigens auch.
Zum Schluss noch ein kleines Tête-à-Tête mit einem aufgekratzten Peter Maria Schnurr, der es sich nicht nehmen ließ, das Signieren seines Kochbuches mit einem netten Schwätzchen zu verbinden. Ein schöner Abschluss eines fantastischen Abends.
Normalerweise bin ich ja nicht um Worte verlegen, aber jetzt weiß ich nicht, womit ich anfangen soll.
Mit der Aussicht auf Leipzig, die man vom 27. Stock aus genießt, wenn man an der Bar seinen Aperitif nimmt? Mit der unaufdringlich-lockeren Freundlichkeit des Personals, die auch dem nicht so routinierten Gelegenheitsgourmet jegliche Scheu vor dem nimmt, was da auf ihn zukommt?
Oder mit dem eleganten, modernen Ambiente des Restaurants, dessen prominentestes Dekorationsstück der gut bestückte Weinhumidor ist? Wie auch immer, so gut, wie... mehr lesen
5.0 stars -
"Über den Dächern von Leipzig" OparazzoNormalerweise bin ich ja nicht um Worte verlegen, aber jetzt weiß ich nicht, womit ich anfangen soll.
Mit der Aussicht auf Leipzig, die man vom 27. Stock aus genießt, wenn man an der Bar seinen Aperitif nimmt? Mit der unaufdringlich-lockeren Freundlichkeit des Personals, die auch dem nicht so routinierten Gelegenheitsgourmet jegliche Scheu vor dem nimmt, was da auf ihn zukommt?
Oder mit dem eleganten, modernen Ambiente des Restaurants, dessen prominentestes Dekorationsstück der gut bestückte Weinhumidor ist? Wie auch immer, so gut, wie
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Das Stromboli ist seit Jahren einer der beliebtesten Italiener der Stadt, zumindest rangiert er beim weltgrößten ReiseBerater immer irgendwo ganz oben.
Wir sind über die Jahre immer wieder mal dort eingekehrt. Das Lokal ist schon ganz schön irre. Beim Betreten erschlägt es einen mit so viel Italokitsch, dass es schon wieder Kunst ist.
Überall diese Grinseköche, die schon einzeln kaum auszuhalten sind, und jede Menge anderer Stiefelnippes. Davon haben wir uns aber nie abschrecken lassen, und das war anfangs auch gut so.
Das Angebot hat nämlich schon seine Reize.
Die Lammkoteletts mit grünen Speckbohnen zum Beispiel. Das Lamm war ein Traum zum Knochenabnuckeln, und vor allem die Speckbohnen verdienten das Prädikat "wertvoll".
Anders der Schwertfisch. Als meine Frau ihn erstmals probierte, war er frisch und hervorragend gewürzt, wenn auch etwas trocken. So hatten wir alles sehr genossen, zumal wir auch freundlich und so zügig bedient wurden, dass wir der Dekorationsattacke nicht ungebührlich lange ausgesetzt waren.
Das Problem mit dem Fisch war uns allen nicht mehr erinnerlich, als wir, diesmal zu dritt, dort das letzte Mal lunchierten. „Das letzte Mal“ ist doppeldeutig und trifft es in beiden Bedeutungen, denn dieses Mal war es ein regelrechter Supergau. Ich gebe ja gerne zu, dass es einer gewissen Fertigkeit bedarf, Schwert- oder Thunfisch so zu braten oder grillen, dass er nicht zäh wird, aber so hartgummimäßig wie diesmal hatten wir ihn noch nicht erlebt. Mein armes Weib hat nach der Hälfte das Handtuch geworfen und mir den Rest zum Training meiner Kaumuskeln überlassen; gut, dass wir immer Zahnseide im Auto haben.
Zum Fisch gab es ein bisschen fein angemachten Salat und Brot; dass man aber für dieses schmale Arrangement 27 Euro hinlegen muss, wäre auch für Baden-Badener Verhältnisse selbst dann extravagant, wenn es nichts zu beanstanden gegeben hätte. Das Foto sei mein Zeuge.
Nach diesem Schwertfisch-Klagelied soll aber nicht unterschlagen werden, dass unser Neffe und ich unsere jeweiligen Spaghetti mit Speck, Pilzen, Tomaten und Pecorino (Name entfallen und online nicht zugänglich) mit einigem Gusto verzehrt haben.
Hier müssen wir aber trotzdem nicht wieder hin.
Auf der Flucht