Besucht am 21.09.20232 Personen
Rechnungsbetrag: 20 EUR
Ein Besuch des Höhenparks Killesberg ist immer auch eine Zeitreise zurück, denn das gut 50ha grosse Areal weist eine lange Geschichte auf: angefangen von der ersten Gartenschau im Jahre 1939 über viele Gartenbauaustellungen, eine BUGA, eine IGA und ich weiss nicht was alles noch… Längst kann man das heute noch gepflegt kuratierte Gelände kostenfrei betreten und hier locker einen entspannten Tag zubringen. Besonders anregend ist ein Besuch zur aktuellen Jahreszeit.
Nachdem wir alle momentanen Attraktionen durchlaufen haben – Erklimmen des kühn geschwungenen Aussichtsturms, Fahrt mit der Parkbahn Blitzschwoab und Abstimmen bei der diesjährigen Gartenschau – steht uns der Sinn nach einem adäquaten Ausklang und ich erinnere mich vage an die Existenz der hiesigen Weinstube. Sie liegt ganz am nördlichen Ende des Parks, etwas versteckt, ganz in der Nähe des Dahliengartens. Bei früheren Besuchen erwischten wir just immer einen Ruhetag, die Mittagspause oder die Sommerferien. Doch dieses Mal haben wir Glück.
Das schon etwas in die Jahre gekommene Gebäude schmiegt sich geduckt an einen Hang, doch bei bestem Septemberwetter ist die gesamte Aussenterrasse noch bestuhlt und lädt auch am späten Nachmittag zum Draussensitzen ein. Als wir näherkommen, schaut der Chef kurz zur Tür heraus, registriert unseren Besuch und verschwindet dann schnell wieder im Dunklen des Innenbereichs. Neben einem weiteren Paar sind wir derzeit die einzigen Gäste. Da erst mal kein Service erscheint und auch keine Karten ausliegen, entere ich mutig das Gebäude. Etwas düster ist es dort, doch ich bahne mir zielsicher den Weg zur Toilette und frage den sich hinter die Theke zurückziehenden Chef, ob hier Selbstbedienung angesagt sei.
Aber nein, bald darauf erscheint ein freundliches, aufgewecktes, zugewandtes Servicemädel mit der Speisekarte und nimmt die Bestellung auf. Angesichts der Karte kann man nur frohlocken: neben einer grossen Auswahl an Weinspezialitäten (zu erwarten) und Bierspezialitäten (Überraschung!) bietet die hiesige Küche alles, was man sich unter einem gediegenen schwäbischen Vesper vorstellen mag: einen halben Ring Schwarzwurst mit Gewürkgürkchen, Landjäger, Schmalzbrot, Schinkenbrot, Saitenwurst. Aber auch deftigen Hauptspeisen wie Linsen mit Spätzle, Schweinebäckchen in Trollingersauce oder Rinderbraten mit Spätzle. Dass zu manchen Speisen Butterbirnen gereicht werden, überrascht mich etwas – aber die Bäume hingen hier ja voll davon. Und nun kommt der internationale Teil, den wir hier niemals erwartet hätten. Zum Vesper gäbe es auch französische Jahrgangssardinen oder einen Comté aus dem Jura. Und neben Weinen der Region sind auch belgische, italienische oder Luxemburger Biere im Angebot. Bei der Bestellung belassen wir es aber erst mal bei einem alkoholfreien Hefe Weissen der geschätzten Wurmlinger Brauerei Hirsch (0,5 Liter für 5 Euro), einem Weissweinschorle von einem sehr trockenen hiesigen Riesling (ein echtes Viertele, zudem grosszügig eingegossen, für 4 Euro) und einem Schmalzbrot (6 Euro). Letzteres sollte laut Karte mit weissem Rettich gereicht werden und den stellen wir uns bereits ziehharmonikaartig gedrechselt auf unserem Teller vor. Gross ist die Enttäuschung, als stattdessen nur zwei schnöde Tomatenachtel als Deko erscheinen. Dafür sind die Getränke herrlich gekühlt und werden sehr rasch serviert.
Bequem sitzen wir an einem Tisch nahe der Hauswand, zufällig direkt unter dem offenen Küchenfenster. Und werden so unfreiwillig (und eher peinlich berührt) Zeuge der nicht gerade sehr unterhaltsamen Diskussionen in der Küche. Darauf möchte man lieber verzichten. Doch wir sind begeistert von diesem ansonsten ruhigen Ort, der sehr netten, kundenorientierten Bedienung und den vielen kostenlosen Parkplätzen in der Nähe. Fazit: diese Weinstube zählt noch zu den verwunschenen, verborgenen Orten in einem Dornröschenschlaf, die es neu zu entdecken gilt. Inzwischen scheint das Lokal auch von Mittwoch bis Sonntag schon mittags ab 12 geöffnet zu haben. Auch für Gruppen, Freundes- und Familienkreise ist hier mehr als genügend Platz.
Ein Besuch des Höhenparks Killesberg ist immer auch eine Zeitreise zurück, denn das gut 50ha grosse Areal weist eine lange Geschichte auf: angefangen von der ersten Gartenschau im Jahre 1939 über viele Gartenbauaustellungen, eine BUGA, eine IGA und ich weiss nicht was alles noch… Längst kann man das heute noch gepflegt kuratierte Gelände kostenfrei betreten und hier locker einen entspannten Tag zubringen. Besonders anregend ist ein Besuch zur aktuellen Jahreszeit.
Nachdem wir alle momentanen Attraktionen durchlaufen haben – Erklimmen... mehr lesen
4.0 stars -
"Verborgene Location im Dornröschenschlaf" MinitarEin Besuch des Höhenparks Killesberg ist immer auch eine Zeitreise zurück, denn das gut 50ha grosse Areal weist eine lange Geschichte auf: angefangen von der ersten Gartenschau im Jahre 1939 über viele Gartenbauaustellungen, eine BUGA, eine IGA und ich weiss nicht was alles noch… Längst kann man das heute noch gepflegt kuratierte Gelände kostenfrei betreten und hier locker einen entspannten Tag zubringen. Besonders anregend ist ein Besuch zur aktuellen Jahreszeit.
Nachdem wir alle momentanen Attraktionen durchlaufen haben – Erklimmen
Besucht am 06.09.20232 Personen
Rechnungsbetrag: 44 EUR
Der romantische Moselort Bernkastel-Kues ist an sonnigen Spätsommertagen überfüllt von Touristen, Pedalisten und Tagesausflüglern (vornehmlich von Silver Agern, die sich mal etwas gönnen wollen) der anlegenden Flusskreuzfahrtschiffe. Wir nehmen an einer Tagesexkursion teil, die von einer anschliessenden Einkehr und Weinverkostung im Weingut von Karl Dillinger Erben gekrönt wird. Für uns in vielfacher Hinsicht ein Novum, da die Mosel und die dortigen Weine bislang noch zur Terra incognita zählen. Aber das kann und soll sich ja durch diesen Ausflug ändern.
Was bei uns im Schwäbischen Besenwirtschaft und in anderen Regionen Häckerwirtschaft heisst, wird hier Strausswirtschaft genannt. Der Dillinger´sche Familienbetrieb umfasst 3 ha Rebfläche und ein rustikales, solides, stattliches Gebäude mit beachtlichen Steinfronten mitten in Bernkastel – und doch in einem erstaunlich ruhigen Seitenhof in der Nähe des Bärenbrunnen gelegen. Die Öffnungszeiten der Strausswirtschaften sind offiziell auf höchstens 16 Wochen im Jahr begrenzt, doch wir scheinen es gut getroffen zu haben. Unsere Gruppe von gut 25 Personen findet sehr komfortabel Platz in einer Art überdachtem Innenhof oder grosszügig verglastem Wintergarten, der von Weinranken umschlungen ist, dazwischen hängen farbige Flaschen als Kunstobjekte.
Die launig kommentierte Weinprobe umfasst vier Weissweine, darunter allein drei Spätlesen und ein Hochgewächs aus den Jahren 2020 und 2021. Als Fans des trockenen Rotweins ahnen wir Ungutes und sind erst einmal sehr skeptisch. Doch das anfängliche Fremdeln löst sich mehr und mehr in Wohlgefallen auf. Die Rieslinge (8,00 und 8,50 Euro für die Flasche) kommen überraschend frisch und spritzig daher und überhaupt nicht säurelastig, wie zunächst vermutet. Zu unseren Favoriten gehört aber der Weissburgunder Spätlese aus dem Jahre 2020 (8,00 Euro für die Flasche), mit einer sehr blumigen Anmutung. Wenn wir nicht auf der Durchreise wären, könnte man fast daran denken, einige Andenken mitzunehmen, auch wenn das Design der Flaschenetiketten eher etwas altbacken daherkommt. Trinkfeste Naturen bekommen bei der Verkostung übrigens gerne „Nachschlag“, Antialkoholiker erhalten auf Wunsch einen Saft. Gegessen haben wir zur Verkostung leider nur reichlich Graubrot, auch wenn die Wirtschaft „Leckereien aus der Winzerküche“ anbietet. Für alle Neugierigen empfiehlt sich eine Verkostung im Hause Dillinger aber allemal: hier sitzt man sehr bequem und ruhig, kann sich alle Zeit der Welt lassen und vor allem auch Fragen stellen. An kälteren Tagen werden vermutlich die ansprechend möblierten Gasträume im Inneren geöffnet, die ich bei meinem Besuch allerdings nur auf dem Weg zur Toilette durchquere. Wirkt alles sauber, proper und aufgeräumt.
Wer längere Zeit vor Ort zubringen möchte, kann ab drei Übernachtungen auch in einem der Ferienwohnungen des Weingutes Dillinger logieren. Dass die jedoch auf längere Zeit hin ausgebucht sind, versteht sich von selbst. Wie sich die Anfahrt durch diese engen, oftmals mit Pollern für den Verkehr gesperrten Gassen gestaltet, ist mir allerdings ein Rätsel. Zu Fuss, mit dem Fahrrad oder mit dem Schiff anzureisen, ist hier eindeutig die beste Option.
Der romantische Moselort Bernkastel-Kues ist an sonnigen Spätsommertagen überfüllt von Touristen, Pedalisten und Tagesausflüglern (vornehmlich von Silver Agern, die sich mal etwas gönnen wollen) der anlegenden Flusskreuzfahrtschiffe. Wir nehmen an einer Tagesexkursion teil, die von einer anschliessenden Einkehr und Weinverkostung im Weingut von Karl Dillinger Erben gekrönt wird. Für uns in vielfacher Hinsicht ein Novum, da die Mosel und die dortigen Weine bislang noch zur Terra incognita zählen. Aber das kann und soll sich ja durch diesen Ausflug ändern.
Was... mehr lesen
Riesling-Weingut Erben Karl Dillinger - Straußwirschaft -
Riesling-Weingut Erben Karl Dillinger - Straußwirschaft -€-€€€Besenwirtschaft, Weinstube49065317800Graacher Straße 32a, 54470 Bernkastel-Kues
5.0 stars -
"Sag niemals nie" MinitarDer romantische Moselort Bernkastel-Kues ist an sonnigen Spätsommertagen überfüllt von Touristen, Pedalisten und Tagesausflüglern (vornehmlich von Silver Agern, die sich mal etwas gönnen wollen) der anlegenden Flusskreuzfahrtschiffe. Wir nehmen an einer Tagesexkursion teil, die von einer anschliessenden Einkehr und Weinverkostung im Weingut von Karl Dillinger Erben gekrönt wird. Für uns in vielfacher Hinsicht ein Novum, da die Mosel und die dortigen Weine bislang noch zur Terra incognita zählen. Aber das kann und soll sich ja durch diesen Ausflug ändern.
Was
Besucht am 17.09.20231 Personen
Rechnungsbetrag: 4 EUR
Als vor einigen Monaten der Vorschlag zur Etablierung der „Theater Terrassen“ vor der Stuttgarter Oper publik wurde, gingen Aufschreie durchs Ländle. Juhu-Rufe vonseiten der Stadtflaneure und Kulturbegeisterten, die gerne mit malerischem Blick auf den Eckensee ihrem Aperol Spritz huldigen und ihre schicke Abendgarderobe ausführen wollten – kritisches Bedenken vonseiten der Radfahrer und dem ADFC, denn genau an dieser Stelle verläuft die stark frequentierte Hauptradroute 1. Schon an normalen Tagen ist die Querung oder der Aufenthalt an diesem schönen Fleckchen nicht immer ganz kollisionsfrei.
Irgendwie hat man sich dann doch geeinigt, so dass Mitte Juli flugs die Location eröffnet werden konnte. Wer noch keine Chance für einen Besuch hatte oder bislang in Urlaub war, konnte am gestrigen Theaterfest die Theater Terrassen testen, vorausgesetzt er hatte genügend Standfestigkeit, Geduld und Durchsetzungskraft.
Beim Theaterfest, zugleich der Eröffnung der neuen Spielzeit ist gefühlt tout Stuttgart anwesend. Also: ein wichtiger Stresstest für die neue gastronomische Location. Bei allerbestem Spätsommerwetter drängen die durstigen (und nach einiger Zeit auch hungrigen) Massen auf den Vorplatz vor die Oper. An den Gastro-Containern herrscht Selbstbedienung (O-Ton Homepage: „Wir bedienen Sie sehr gerne an unseren Ausgabestellen“) und ein entsprechendes Gedränge. Die Sitzgelegenheiten sind sehr schnell hoffnungslos überbelegt. Normalerweise bieten die Theater Terrassen auch nette lukullische Kleinigkeiten wie Antipastiteller, Kichererbsen-Dal, Quiches, Maultaschen oder Currywurst an – nicht jedoch an diesem Sonntag. Das war den zahlreichen Gästen offenbar nicht klar. Schon am frühen Nachmittag wurde allseits gejammert („Ich habe schon um halb sieben gefrühstückt und habe jetzt Hunger“) – wenn es nicht einen bescheidenen, aber natürlich nicht professionellen Kuchenstand einer benachbarten Schule gegeben hätte, wären wahrscheinlich schon zu diesem Zeitpunkt die ersten Entkräfteten und Ermatteten im dritten Rang zusammengebrochen.
Leider machen die Theater Terrassen auch bei der Getränkeausgabe keinen guten Eindruck, versagen gar auf ganzer Linie. Wenn drei Servicedamen hinter der Theke stehen, müssen zwei davon erst noch eingelernt werden. Die Schlangen werden immer länger, der Unmut der Gäste steigt. Noch vor 13 Uhr kommt es zu kleinen Tumulten und einige rüstige Rentner kündigen Randale an, oder: Kabale ohne Liebe. Für Tassen und Gläser wird zwar 2 Euro Pfand verlangt, doch mit der Rückgabe kommt man nicht mehr nach. Eigentlich möchte ich nur einen Kaffee bestellen, am besten To Go (was laut Karte offenbar angeboten wird), denn an Sitzplätze ist nicht mehr zu denken. Beim Bestellen erfahre ich jedoch, dass es keine Pappbecher gibt und nur mit pfandpflichtigem Gedeck ausgeschenkt wird. Den kleinen Kaffee (3,40 Euro) trinke ich also irgendwo balancierend im Stehen. Leider schmeckt er zudem noch schal und abgestanden, ohne jegliches Aroma. Auch das später konsumierte Weissweinschorle (0,2 Liter für 5 Euro – auf einen Beleg verzichte ich zeitsparend) entpuppt sich als komplette Enttäuschung, denn es besteht hauptsächlich aus Wasser und Eiswürfel (!). Werden an diesem Sonntag etwa die Ressourcen gestreckt?
Es bleibt zu hoffen, dass wenigstens im Normalbetrieb der Laden einigermassen rund läuft. Während des Theaterfestes war der Service auf jeden Fall hoffnungslos überlastet und die Qualität der Getränke liess zu wünschen übrig. Nicht wenige Gäste haben sich lautstark beschwert. Aber vielleicht verleitet das gute Spätsommerwetter noch mal zu einem zweiten Besuch? Bei entsprechenden Witterungsverhältnissen sind die Theater Terrassen von Montag bis Sonntag geöffnet. Ansonsten hoffe ich auf das kommende Jahr und entsprechende Nachbesserungen. Solange nicht für genügend Personal gesorgt ist und die Abläufe optimiert werden, bleibt diese schön gelegene Vorzeige-Location ein purer Repräsentationsort für die Schickimicki-Gesellschaft der Stadt.
Als vor einigen Monaten der Vorschlag zur Etablierung der „Theater Terrassen“ vor der Stuttgarter Oper publik wurde, gingen Aufschreie durchs Ländle. Juhu-Rufe vonseiten der Stadtflaneure und Kulturbegeisterten, die gerne mit malerischem Blick auf den Eckensee ihrem Aperol Spritz huldigen und ihre schicke Abendgarderobe ausführen wollten – kritisches Bedenken vonseiten der Radfahrer und dem ADFC, denn genau an dieser Stelle verläuft die stark frequentierte Hauptradroute 1. Schon an normalen Tagen ist die Querung oder der Aufenthalt an diesem schönen Fleckchen nicht... mehr lesen
2.5 stars -
"Mehr Schein als Sein" MinitarAls vor einigen Monaten der Vorschlag zur Etablierung der „Theater Terrassen“ vor der Stuttgarter Oper publik wurde, gingen Aufschreie durchs Ländle. Juhu-Rufe vonseiten der Stadtflaneure und Kulturbegeisterten, die gerne mit malerischem Blick auf den Eckensee ihrem Aperol Spritz huldigen und ihre schicke Abendgarderobe ausführen wollten – kritisches Bedenken vonseiten der Radfahrer und dem ADFC, denn genau an dieser Stelle verläuft die stark frequentierte Hauptradroute 1. Schon an normalen Tagen ist die Querung oder der Aufenthalt an diesem schönen Fleckchen nicht
Schon in meiner Jugend galt das in Sindelfingens Norden gelegene Eichholzer Täle als ausgewiesenes Naherholungsgebiet und beliebter Ort der sommerlichen Stadtranderholung der evangelischen Kirchengemeinde. Seit wann genau der Verein der Hundefreunde e.V. hier residiert – und mit ihm eine veritable Vereinsgaststätte – kann ich jedoch nicht mal sagen. Auf einer grosszügigen Waldlichtung bieten eine riesige Rasenfläche und ein eben erst sanierter Spielplatz genügend Auslauf. Drumherum prächtiger Mischwald, viele Spazierwege, ein Parkplatz.
Nach langer Regenzeit soll heute bei bestem Sommerwetter ein Geburtstag im Freundeskreis nachgefeiert werden. Ein willkommener Anlass, um das Täle wieder einmal aufzusuchen, das ich sicherlich in diesem Jahrhundert noch gar nicht gesehen habe. Während das Gebäude der Stadtranderholung noch den verblichenen Charme vergangener Zeiten verströmt, scheint die Vereinsgaststätte einer neueren Dekade zu entspringen, wenngleich auch hier sehr viel rustikales Holz mit erfrischend grüner Natur kombiniert wird. Der rustikale Gastraum bietet genügend Platz für grössere Feierlichkeiten; hinzu kommen ein Biergarten, der durch seine Überdachung auch bei schlechtem Wetter als Wintergarten genutzt werden kann. Und dazu noch einige Bierbänke und -tische auf der grünen Wiese. Hier könnten also Heerscharen von Wanderern, Ausflüglern, Hundebesitzern, Familien- und Freundeskreise unterkommen.
Unsere Gruppe trifft um 14 Uhr ein. Die Pächterfamilie Dundic verfolgt tatsächlich den Ehrgeiz, das Lokal ganz ohne Ruhetag offen zu halten. Erstaunlich, wenn man bedenkt, dass andernorts mindestens zwei Ruhetage (oftmals sogar drei) die Regel sind. Am frühen Nachmittag ist der Zulauf auch noch überschaubar. Es herrscht Selbstbedienung, wobei Getränke, Kaffee, Kuchen und Eis gleich mitgenommen werden können (auf feschen orangeroten Tabletts, die an die Seventies erinnern) und die Fertigstellung der Speisen per Buzzer angekündigt werden. Wir konsumieren cremige Schichttorte (ich passe), kräftigen Cafe creme (in vielleicht etwas zu zierlichen Tassen), sehr gefälligen Wein vom Dürrenzimmener Konvent (ich kenne die Kelter vor Ort) und griechischen Salat. Da ich komplett eingeladen werde, kann ich nur durch Zufall für den Salat eine Preisangabe nennen. Für 10,90 Euro bekommt man eine bunte Mischung aus Salat- und Gurkenscheiben, Zwiebelringen, schwarzen Oliven, Peperoni und etwas, das an Schafskäse angelehnt ist. Keine kulinarische Offenbarung, aber nett angerichtet und mit frischen Kräutern aufgepeppt. Im weiteren Angebot wären verschiedene Schnitzel, Cevapcici, Wurstsalat, vegetarische Bratwurst, Linsen und Spätzle, Pommes, Flammkuchen, Obazda. Eben die üblichen Biergartenklassiker, unkompliziert und allgemein beliebt.
Im überdachten Biergarten/Wintergarten wird es recht heiss, so dass die Kinder schon bald mit ihrem ergatterten Eis in Richtung Spielplatz entschwinden und auch die Damen dem frischen Rasengrün zustreben. Ein Verdauungsschnaps muss aber noch sein. Der Obstler (3,00 Euro) ist maximal eingegossen und so kräftig, dass man sich kurz Luft zufächeln muss. Wer auf Likör steht, kann hier so Besonderheiten wie kroatischen Sauerkirschlikör und Birnenlikör bestellen. Bekommt man schliesslich auch nicht alle Tage. Geschirr, Gläser und Flaschen sollte man übrigens selbst abtragen, aber das erscheint hier natürlich selbstverständlich.
Zeit, die Toilette aufzusuchen, die sich in den hinteren Bereichen des Gebäudes befinden. Penibel gepflegt, wenngleich nicht mehr ganz in taufrischem innenarchitektonischem Zustand. Auf dem Weg dorthin werde ich etwas ausgebremst, weil gerade ohne sichtbaren Grund der ganze Fliesenboden des Lokals feucht durchgefeudelt wird. Auf Sauberkeit wird hier absolut geachtet.
Kulinarische Höhenflüge sind im Eichholzer Täle nicht zu erwarten. Doch wer mit Kindern und/oder Hunden unterwegs ist oder wer einfach ein bisschen draussen in der Natur sein will, ist hier ganz gut bedient. Und nicht zuletzt fühlt sich der Aufenthalt wie eine kleine Zeitreise zurück in die eigene Kindheit an.
Schon in meiner Jugend galt das in Sindelfingens Norden gelegene Eichholzer Täle als ausgewiesenes Naherholungsgebiet und beliebter Ort der sommerlichen Stadtranderholung der evangelischen Kirchengemeinde. Seit wann genau der Verein der Hundefreunde e.V. hier residiert – und mit ihm eine veritable Vereinsgaststätte – kann ich jedoch nicht mal sagen. Auf einer grosszügigen Waldlichtung bieten eine riesige Rasenfläche und ein eben erst sanierter Spielplatz genügend Auslauf. Drumherum prächtiger Mischwald, viele Spazierwege, ein Parkplatz.
Nach langer Regenzeit soll heute bei bestem Sommerwetter ein... mehr lesen
3.0 stars -
"Zeitreise zurück" MinitarSchon in meiner Jugend galt das in Sindelfingens Norden gelegene Eichholzer Täle als ausgewiesenes Naherholungsgebiet und beliebter Ort der sommerlichen Stadtranderholung der evangelischen Kirchengemeinde. Seit wann genau der Verein der Hundefreunde e.V. hier residiert – und mit ihm eine veritable Vereinsgaststätte – kann ich jedoch nicht mal sagen. Auf einer grosszügigen Waldlichtung bieten eine riesige Rasenfläche und ein eben erst sanierter Spielplatz genügend Auslauf. Drumherum prächtiger Mischwald, viele Spazierwege, ein Parkplatz.
Nach langer Regenzeit soll heute bei bestem Sommerwetter ein
Besucht am 01.08.2023Besuchszeit: Abendessen 1 Personen
Rechnungsbetrag: 21 EUR
Möglicherweise habe ich in den letzten 10 Jahren mehrere Pächtergenerationen verpasst, doch mit dem derzeitigen Gespann, das seit März des Jahres im Einsatz ist, bin ich sehr d´accord. Sowohl der Küchenchef als auch sein Bruder im Service konnten mehrere Jahre Auslandserfahrung in Österreich sammeln, was sich auch sehr positiv in der Karte niederschlägt. Ich sag nur: Steirisches Backhendl mit Kürbiskernpanade. Andererseits wurden auch Klassiker wie der Matjeshering beibehalten – statt mit kleinen Kartöffelchen jetzt mit Bratkartoffeln und grünen Bohnen. Wirklich grandios und absolut charmant ist der Service: schlagfertig, auskunftsfreudig, versiert. Sehr schön auch die Neugestaltung des Gastraums mit verändertem Farbkonzept. Nur die Kunstobjekte zwischen den Tischen dürften nicht jedermanns Geschmack sein.
Möglicherweise habe ich in den letzten 10 Jahren mehrere Pächtergenerationen verpasst, doch mit dem derzeitigen Gespann, das seit März des Jahres im Einsatz ist, bin ich sehr d´accord. Sowohl der Küchenchef als auch sein Bruder im Service konnten mehrere Jahre Auslandserfahrung in Österreich sammeln, was sich auch sehr positiv in der Karte niederschlägt. Ich sag nur: Steirisches Backhendl mit Kürbiskernpanade. Andererseits wurden auch Klassiker wie der Matjeshering beibehalten – statt mit kleinen Kartöffelchen jetzt mit Bratkartoffeln und grünen Bohnen. Wirklich grandios und absolut charmant ist der Service: schlagfertig, auskunftsfreudig, versiert. Sehr schön auch die Neugestaltung des Gastraums mit verändertem Farbkonzept. Nur die Kunstobjekte zwischen den Tischen dürften nicht jedermanns Geschmack sein.
Restaurant am Golfplatz
Restaurant am Golfplatz€-€€€Restaurant0715766188Schaichhof 1, 71088 Holzgerlingen
4.5 stars -
"Neue Pächter" MinitarMöglicherweise habe ich in den letzten 10 Jahren mehrere Pächtergenerationen verpasst, doch mit dem derzeitigen Gespann, das seit März des Jahres im Einsatz ist, bin ich sehr d´accord. Sowohl der Küchenchef als auch sein Bruder im Service konnten mehrere Jahre Auslandserfahrung in Österreich sammeln, was sich auch sehr positiv in der Karte niederschlägt. Ich sag nur: Steirisches Backhendl mit Kürbiskernpanade. Andererseits wurden auch Klassiker wie der Matjeshering beibehalten – statt mit kleinen Kartöffelchen jetzt mit Bratkartoffeln und grünen Bohnen. Wirklich
Besucht am 25.07.2023Besuchszeit: Mittagessen 1 Personen
Rechnungsbetrag: 17 EUR
Alle reden von der Hitze – doch wenn es sich einmal einregnet (wie in Sindelfingen seit einigen Tagen), versucht man, alle Unternehmungen und Besorgungen in den Innenbereich zu verlegen. Das weithin bekannte und gut frequentierte Breuningerland bietet alles, was der Mensch zum Leben braucht. Und natürlich auch diverse gastronomische Anlaufpunkte. Aus unerklärlichen Gründen habe ich bislang des MIYO Asian Soulfood noch nicht angetestet, bis mich der schon von meinem Vorredner nett umschriebene „kleine Hunger“ ausgerechnet in der oberen Etage der Shopping Mall überfiel. Eigentlich war es schon ein mächtiger Hunger, der nur aus Vernunftgründen etwas heruntergedimmt wurde.
Das Lokal liegt in direkter Nähe zur Breuninger-Sportabteilung (abtörnend) und zweier Telekommunikations-Shops, nach deren Besuch man hundertprozentig erschöpft und ermattet ist. Mir zieht es kurz vor Mittag auch schon die Füsse weg, so dass ich erstmalig dem blitzeblanken MIYO-Kosmos so richtig ansichtig werde. Die gesamte Location schimmert und schillert appetitlich, aromatisch, verführerisch. Liegt vermutlich am geschickten Beleuchtungskonzept. Sushi macht wohl das Hauptgeschäft des Lokals aus, so dass man gleich im Eingangsbereich einem eifrigen, engagierten Koch beim Werkeln und Rollen zusehen kann. Das Angebot weist aber auch andere japanische und chinesische und sonstwie asiatische Spezialitäten auf: Gerichte aus dem Wok, vietnamesische Speisen, Fingerfood wie Frühlingsrollen oder panierte Garnelen. Auf einer Schiefertafel gleich ganz vorne werben aktuelle Angebote zum Beispiel für Tagesgerichte (im Moment: gebratenen Reis mit vielfältig wählbaren Zutaten) oder asiatische Salatvariationen (die allerdings meist mit frischem Koriander versetzt sind, was nicht jedermanns Sache ist).
Ich wähle spontan eine grosse, aromatische Nudelsuppe (14,00 Euro), auf der verführerisch die Fettaugen schwimmen und sich die Nudeln kräuseln, dazwischen jede Menge Gemüse und hauchdünne, zarte, mit Schweinefleisch gefüllte Dim Sums. Alles sehr, sehr umami. Wider Erwarten lassen sich sämtliche Bestandteile einwandfrei mit Stäbchen aufgabeln, den Rest schlürfe ich asiatisch korrekt in tiefen Zügen ein. Schmeckt vorzüglich und verleiht sofort neue Kraft und Wohlbefinden (deswegen wohl auch der Beiname „Soulfood“). Sollte allerdings auch gegeben sein bei diesem doch stolzen Preis für eine Suppe (oder sollte man eher nach deutschen Massstäben „Eintopf“ dazu sagen?).
Einziges Manko des Lokals: von den wenigen bequemen Hochstühlen direkt an der Theke abgesehen, sitzt man hier relativ unkommod auf hölzernen Hockern ohne Lehne an niedrigen Tischen. Erinnert ein bisschen an eine kantinenhafte Mensa einfachster Machart. Vermutlich sollte man sich hier auch nicht allzu lange aufhalten. Im hinteren Bereich des Lokals hat man auf jeden Fall seine Ruhe und kann beliebig chillen. Zusätzlich zur üblichen Laufkundschaft scheinen hier auch regelmässig Mitarbeiter der umliegenden Shops zur Mittagspause einzukehren. So beobachte ich eine junge Frau, die einfach per Fingerzeig „Wie immer“ ordert. Sehr hübsch anzuschauen sind die kunterbunten hausgemachten Limonaden, die mit viel Früchten und Kräutern in kleinen Karaffen serviert werden und so nette Bezeichnungen wie „Lychee Snow Volcano“ oder „Sexy Berry“ tragen. Ist mir trotzdem alles ein wenig zu fremd und ich bleibe sicherheitshalber bei der untertags üblichen Cola light. Natürlich gäbe es auch noch Alkoholisches – Bier, Sake, Wein, Champagner, sogar Aperol Spritz und Hugo ….
Wen jetzt ein bekanntes Bedürfnis drängt, der mag auf der Toilette im Breuninger-Kundencenter auf der obersten Etage um Einlass bitten. Oder die regelmässig gepflegte, öffentliche Toilettenanlage zwei Etagen tiefer aufsuchen (der weite Weg dorthin kann allerdings etwas dauern). Dieser nicht ganz optimale Umstand wird zumindest von den kostenlosen Parkplätzen rundherum wieder etwas abgemildert.
Alle reden von der Hitze – doch wenn es sich einmal einregnet (wie in Sindelfingen seit einigen Tagen), versucht man, alle Unternehmungen und Besorgungen in den Innenbereich zu verlegen. Das weithin bekannte und gut frequentierte Breuningerland bietet alles, was der Mensch zum Leben braucht. Und natürlich auch diverse gastronomische Anlaufpunkte. Aus unerklärlichen Gründen habe ich bislang des MIYO Asian Soulfood noch nicht angetestet, bis mich der schon von meinem Vorredner nett umschriebene „kleine Hunger“ ausgerechnet in der oberen Etage der... mehr lesen
Miyo · Breuningerland
Miyo · Breuningerland€-€€€Schnellrestaurant, Catering, Partyservice070314651557Tilsiter Str. 15, 71065 Sindelfingen
3.5 stars -
"Asiatischer Kurztrip" MinitarAlle reden von der Hitze – doch wenn es sich einmal einregnet (wie in Sindelfingen seit einigen Tagen), versucht man, alle Unternehmungen und Besorgungen in den Innenbereich zu verlegen. Das weithin bekannte und gut frequentierte Breuningerland bietet alles, was der Mensch zum Leben braucht. Und natürlich auch diverse gastronomische Anlaufpunkte. Aus unerklärlichen Gründen habe ich bislang des MIYO Asian Soulfood noch nicht angetestet, bis mich der schon von meinem Vorredner nett umschriebene „kleine Hunger“ ausgerechnet in der oberen Etage der
Besucht am 16.07.2023Besuchszeit: Mittagessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 47 EUR
Über die gastronomische Agglomeration am Zimmerschlag/Schönaicher First auf Böblinger Gemarkung habe ich vermutlich schon mehrfach geschrieben. Mehrere Lokale (mit immer wieder wechselnden Betreibern) reihen sich hier an der Stadtgrenze Böblingens in Fusslaufnähe aneinander, schön gelegen, unweit von Streuobstwiesen, Buchenwäldern, landwirtschaftlichen Flächen. Als Ausflugsziel sehr beliebt, so dass hier immer genügend Wanderer, Jogger, Walker, Fahrradfahrer und Grossfamilien vorbeikommen, ebenso Anwohner des nahen Stadtteils Rauher Kapf und Mitarbeiter eines grossen IT-Unternehmens. Ein wahres Eldorado für die Gastronomie, sollte man meinen.
Manche Lokale zeigen aber erst mal die kalte Schulter, wollen geradezu erobert werden. So auch Da Michelina. Irgendwie ist immer Ruhetag, Mittagsschliessungszeit oder Ferien, wenn ich hier vorbeikomme. Einmal haben wir es tatsächlich erfolgreich geschafft, einzudringen und sassen bereits mit aufgeschlagener Speisekarte auf der Terrasse. Dann kam ein Servicemitarbeiter herangeeilt, um mitzuteilen, dass Ruhetag sei. Das war vor etwa zwei Jahren. Heute gelingt endlich ein erfolgreicher Besuch. Da Michelina hat drei Ruhetage pro Woche und auch nur am Sonntag bereits mittags geöffnet. Schon am Eingang weist ein Schild darauf hin, dass es aufgrund Personalmangels zu längeren Wartezeiten kommen kann. Man hat sich als Gast also in Demut zu üben.
Zunächst eine lobende Erwähnung des hübsch gestalteten Aussen- und Gartenbereichs. Hier waren tatsächlich Menschen mit dem Wunsch nach Verschönerung am Werk. Nur dunkel kann ich mich an das kruschtelige Ambiente erinnern, als dieses Lokal noch Schützen hiess… Als erste Gäste gleich um 12 Uhr wählen wir einen Zweiertisch auf der Terrasse, der noch kurz vor unserer Ankunft frisch gewischt wurde. Fast im Minutentakt treffen weitere Gäste ein. Kein Wunder: die Haltestelle der Schönbuchbahn liegt vor der Türe.
Bald schon wird die Speisekarte gebracht. Da Michelina (so heisst hier die Besitzerin und zugleich Köchin) bietet alles, was man sich beim Italiener (hier: bei der Italienerin) wünscht: bunte Vorspeisen, frische Salate, eine Riesenauswahl an Pizze (von denen manche Markus, Bernd und Fredi heissen, hoffentlich nicht nach verflossenen Ehemännern benannt), diverse Pastagerichte, Fisch und Fleisch, sowie einige italophile Desserts (Tiramisu, Tartufo, Panna Cotta). Ganz allerliebst auch die Kinderkarte, auf der die Speisen lustige Namen tragen: Ich weiss nicht / Ich habe keinen Hunger / Ich bin satt / Ist mir egal / Ich will das nicht.
Wir sind nicht satt, sondern ziemlich hungrig. Wählen daher eine Pasta frutti di mare (15,90 Euro) und eine Pizza vegetale (12,90 Euro), dazu Cola zero (0,4 Liter für 3,90 Euro) und Pinot Grigio (0,2 Liter für 6,20 Euro). Nach einer halben Stunde wird das Essen aufgetragen – und es sieht sehr hübsch aus. Die Spaghetti sind mit einer leicht knofeligen Tomatensauce angerichtet, dazu Muscheln und Shrimps. Ein wahrer Hingucker ist eine stilisierte Rose aus Roter Bete. Am Nebentisch glaubt man auf den Nudeln etwas Kohlrabihaftes zu entdecken. Auf jeden Fall eine nette Idee! Auch die Pizza kommt bunt und wohlschmeckend daher, mit krossem Rand, aber sehr dünnem Teig im Inneren. Darauf reichlich Käse, Zwiebeln, Paprika, schwarze Oliven, Artischocken, Champignons. Der gut gekühlte Pinot Grigio wird in einer schmalen Karaffe gereicht und ist ganz okay, doch nicht das Highlight, das man uns weismachen will (wir zitieren aus der Homepage: „Wein, ist nicht nur ein Getränk, dass aus Beerenfrüchten hergestellt wird. Unsere erlesene Weinauswahl ist schwerwiegend aus dem italienischen Raum. Jede einzelne Flasche ist akribisch für unsere Karte ausgesucht worden, da haben Sie die Qual der Wahl. Ihr Gaumen wird in jeden Fall verwöhnt werden.“) Gar nicht schmeckt uns der Kaffee zum Abschluss (2,70 Euro), da deutlich zu bitter und daher den Magen aufwühlend.
Bei den Toiletten scheint übrigens derselbe schmückende Geist gewirkt zu haben, der auch das restliche Ambiente verschönert hat. Hier findet man eine Vielzahl an Pflegeprodukten eines bekannten Drogeriemarktes. Kein Wunder, dass manche Damen so lange zum Nasepudern brauchen. Wir beschränken aus jedoch aufs Wesentliche, denn die Schönbuchbahn fährt im Halbstundentakt zurück.
Über die gastronomische Agglomeration am Zimmerschlag/Schönaicher First auf Böblinger Gemarkung habe ich vermutlich schon mehrfach geschrieben. Mehrere Lokale (mit immer wieder wechselnden Betreibern) reihen sich hier an der Stadtgrenze Böblingens in Fusslaufnähe aneinander, schön gelegen, unweit von Streuobstwiesen, Buchenwäldern, landwirtschaftlichen Flächen. Als Ausflugsziel sehr beliebt, so dass hier immer genügend Wanderer, Jogger, Walker, Fahrradfahrer und Grossfamilien vorbeikommen, ebenso Anwohner des nahen Stadtteils Rauher Kapf und Mitarbeiter eines grossen IT-Unternehmens. Ein wahres Eldorado für die Gastronomie, sollte man meinen.
Manche... mehr lesen
Ristorante Da Michelina
Ristorante Da Michelina€-€€€Restaurant, Pizzeria07031603959Im Zimmerschlag 6, 71032 Böblingen
4.5 stars -
"Erfolgreicher Besuch nach mehreren Anläufen" MinitarÜber die gastronomische Agglomeration am Zimmerschlag/Schönaicher First auf Böblinger Gemarkung habe ich vermutlich schon mehrfach geschrieben. Mehrere Lokale (mit immer wieder wechselnden Betreibern) reihen sich hier an der Stadtgrenze Böblingens in Fusslaufnähe aneinander, schön gelegen, unweit von Streuobstwiesen, Buchenwäldern, landwirtschaftlichen Flächen. Als Ausflugsziel sehr beliebt, so dass hier immer genügend Wanderer, Jogger, Walker, Fahrradfahrer und Grossfamilien vorbeikommen, ebenso Anwohner des nahen Stadtteils Rauher Kapf und Mitarbeiter eines grossen IT-Unternehmens. Ein wahres Eldorado für die Gastronomie, sollte man meinen.
Manche
Besucht am 14.07.20232 Personen
Rechnungsbetrag: 13 EUR
Wanner „Genusswerkstatt“ nennt sich die neue Location am Rande von Holzgerlingens Industriegebiet Buch. Eine Begrifflichkeit mit mehreren Facetten: Werkstatt für die hier Beschäftigten, die in der „nachweislich ältesten Bäckerei im Großraum Stuttgart“ täglich Unmengen von Broten backen, Brezeln schlingen, Torten und Kleingebäck kreieren und sonstwie mit Mehl und anderen Ingredienzen laborieren. Genuss für alle Kunden und Gäste, die hier frühstücken, eine Rast einlegen, ihre Mittagspause zubringen, ein Vesper holen, Eis essen, zu Kaffee und Kuchen einkehren, sich erfrischen, sich mit Freunden und Familie treffen, für eine Stärkung sorgen.
Der Startschuss für den immensen Betonbau, der von weitem an eine Lagerhalle erinnert, fiel im Januar 2022, die Eröffnung fand vor wenigen Wochen statt (mit Frei-Kaffee oder kostenlosen Brezeln). Heute kehren wir nach einem Termin im nahen Autohaus zu einem Frühstück ein. Die Lage in einem Industriegebiet ist vor allem für Wanner eine strategisch günstige Entscheidung (für Gäste momentan eher noch nicht so malerisch, zumindest was den Aussenbereich angeht…). Die Location liegt direkt an der Magistale Böblingen-Tübingen, an der Schönbuchbahn samt naher Haltestelle und an einem gern genutzten Radweg. Etliche (kostenlose) Parkplätze finden sich vor der Türe.
Im ebenerdig begehbaren, daher auch barrierefrei erreichbaren Innenraum im Erdgeschoss erglänzt die ganze Ebene in neuem Schein. Riesiger Thekenbereich, sehr viel verbautes Holz in allen Variationen, ein paar neckische Details wie von der Decke herabhängende Backbretter (als Raumteiler??). Der gesamte Raum erscheint so proper als befände man sich in einem Reinraumlabor. Das hauptsächlich jugendliche Servicepersonal ist flink dabei und bemüht sich, alle Fragen so beantworten.
Zum Frühstück wählen wir 1x Rührei natur aus drei Rühreiern (3,60 Euro), 1x Laugenkipf mit Frischkäse (3,88 Euro) und 2x Kaffee (2,95 Euro). Die Eimasse wird in ein wundersames Gerät namens Merrychef gesteckt, das ich mir extra von einer Servicedame erklären lasse: offenbar ein spezielles multifunktionales Schnellgargerät für die Gastronomie. Das darin fabrizierte Rührei ist für meinen Geschmack etwas zu trocken – doch auf einem zünftigen Holzbrettchen werden noch zwei Scheiben sehr kross geröstetes Brot und eine Riesenportion Butter gereicht. Davon ist am Ende noch so viel übrig, dass noch eine Brezel extra zugekauft wird, um alles unterzubringen. Auch der Laugenkipf ist nicht zu sparsam mit Frischkäse, Gurken und reichlich feingehacktem Schnittlauch belegt. Die verschiedenen Kaffeepreise werden auf einer umfangreichen Preisliste offengelegt, der wir staunend entnehmen, dass für einen Pappbecher offenbar 10 Cent Aufpreis („Entsorgungsgebühr“) verlangt werden. Wir wählen eh einen rustikalen Metallbecher, der die Wärme etwas länger hält.
Natürlich wären noch verschiedene andere Frühstücksvarianten im Angebot, süss oder herzhaft. Dazu auch Müsli oder Säfte. Der Kaffee stammt aus einer kleinen Manufaktur am Rande der Schwäbischen Alb, so wie auch bei vielen anderen Zutaten auf Regionalität geachtet wird. Im Angebot sind Backwaren jeglicher Machart, Kuchen, Torten, Kleingebäck, Pizza, Vesper, Snacks, Marmeladen, Heiss- und Kaltgetränke etc. pp. Im grosszügigen Gastraum kann man zwischen rustikalen Holztischen und -bänken, sowie kleineren runden Tischen und Kaffeehausstühlen wählen. Im momentan noch etwas kargen Aussenbereich sitzt man schön schattig. Allerdings rauscht häufig die Schönbuchbahn vorbei und auch der rege Verkehr zwischen Böblingen und Tübingen lässt sich nicht ganz ausblenden. Aufgrund der speziellen Lage kehren hier viele Handwerker und im Industriegebiet Beschäftigte ein – für sie ist die Genusswerkstatt ein willkommener Kantinenersatz. Wir haben uns wohlgefühlt und sind bestens bedient worden, die Speisen waren absolut frisch und schmackhaft, die Sauberkeit vor Ort kann nicht mehr übertroffen werden, auch die Toiletten sind bestens gepflegt und in Schuss. Was will man mehr? Die Genusswerkstatt ist auch für Familien mit Kindern (der „Babycino“ ist übrigens kostenlos!) und für Menschen mit Einschränkungen zu empfehlen.
Wanner „Genusswerkstatt“ nennt sich die neue Location am Rande von Holzgerlingens Industriegebiet Buch. Eine Begrifflichkeit mit mehreren Facetten: Werkstatt für die hier Beschäftigten, die in der „nachweislich ältesten Bäckerei im Großraum Stuttgart“ täglich Unmengen von Broten backen, Brezeln schlingen, Torten und Kleingebäck kreieren und sonstwie mit Mehl und anderen Ingredienzen laborieren. Genuss für alle Kunden und Gäste, die hier frühstücken, eine Rast einlegen, ihre Mittagspause zubringen, ein Vesper holen, Eis essen, zu Kaffee und Kuchen einkehren, sich erfrischen, sich mit... mehr lesen
Wanner Genusswerkstatt
Wanner Genusswerkstatt€-€€€Cafe, Konditorei07031 749332Tübinger Str. 125, 71088 Holzgerlingen
5.0 stars -
"Zwischen Schönbuchlichtung und Industriegebiet" MinitarWanner „Genusswerkstatt“ nennt sich die neue Location am Rande von Holzgerlingens Industriegebiet Buch. Eine Begrifflichkeit mit mehreren Facetten: Werkstatt für die hier Beschäftigten, die in der „nachweislich ältesten Bäckerei im Großraum Stuttgart“ täglich Unmengen von Broten backen, Brezeln schlingen, Torten und Kleingebäck kreieren und sonstwie mit Mehl und anderen Ingredienzen laborieren. Genuss für alle Kunden und Gäste, die hier frühstücken, eine Rast einlegen, ihre Mittagspause zubringen, ein Vesper holen, Eis essen, zu Kaffee und Kuchen einkehren, sich erfrischen, sich mit
Besucht am 06.07.20232 Personen
Rechnungsbetrag: 34 EUR
Seit der Besprechung von Bubi85 dürfte sich im Laufe der letzten 10 Jahre im Biergarten am Schlossgarten einiges verändert haben – vor allem das Umfeld. Vielleicht war die Location damals noch gar nicht in der Hand von Sonja Merz, ihres Zeichens It-Girl, Dirndlträgerin, Partylöwin, Festzeltwirtin, urbane Almhüttenbetreiberin, Volksfestgastronomin, Eventcaterin und Ehefrau des Enkels des Stuttgarter Schulgründers. Uff, noch etwas vergessen?
Der Standort in den Unteren Anlagen des Schlossgartens mag einmal unschlagbar gewesen sein: viel Grün, alte Bäume, zentrale Lage, riesiges Platzangebot. Doch inzwischen sitzt man hier fast mitten in einer Baustelle und fühlt das unselige S21-Projekt wie ein Damoklesschwert über einem schweben. Einer der Fussgängerstege endet unmittelbar vor dem Biergarten. Naja, für manchen verirrten Reisenden mag das ein wundersamer Umstand sein und zu einer kleinen Rast verleiten. Der Biergarten bietet tatsächlich auch viel Regionales: geschmälzte Maultaschen mit Kartoffelsalat, Linsen und Spätzle (11,50 Euro), Kässpätzle, Wurstsalat - bei der Schweinshaxe, den Weisswürsten oder dem Obatzden auch mit bayrischem Anklang. Dazu die üblichen Biergartenklassiker wie Flammkuchen in allen Variationen (um die 10 Euro), Wilde Kartoffeln oder Vesperbrett (12,00 Euro). Die Preise entsprechen ganz dem üblichen Stuttgarter Niveau. Allerdings sollte man bedenken, dass hier vor Ort gar nicht gekocht werden kann, man die zubereiteten Speisen also von andernorts ankarrt und dann hinter der Theke lediglich anrichtet. Und allzu gross sind die Portionen wirklich nicht. Teilweise eher ein Appetizer.
Es herrscht Selbstbedienung. Das kann zu gewissen Stosszeiten schon mal eine länger Warteschlage zur Folge haben. Bei unserem Nachmittagsbesuch an einem schnöden Wochentag ist die Lage aber komplett entspannt. Die Herren hinter der Theke changieren zwischen jugendlich offener Freundlichkeit und erschöpfter Abgewandtheit (was vielleicht als Barschheit ausgelegt werden kann, ist möglicherweise einfach Überforderung). Nach Aufgabe der Bestellung und Bezahlung an der vorderen Station rücken wir einfach ein Stück weiter und können im Stehen auf das Anrichten der Speisen und die Ausgebe der Getränke warten. Ich kann mir allerdings vorstellen, dass dies in den gut besuchten Abendstunden weniger manierlich und anstandslos vor sich geht. Dass man online Plätze reservieren kann (möglicherweise sogar soll?), deutet schon auf entsprechenden Andrang hin. Immerhin locken zahlreiche Events wie Frühschoppen, Lichterfest, musikalische Live Acts.
Der Schweizer Wurstsalat (9,50 Euro) bewegt sich gerade noch so unter der magischen 10-Euro-Grenze, ist allerdings auch nicht allzu üppig. Sehr, sehr fein ziseliert kommen die Lyoner- und Käse-Streifchen daher, obendrauf thronen zwei Tomatenviertel, einige Blättchen Salat und rote Zwiebeln. Dazu werden zwei halbe Scheiben Brot als Sättigungsbeilage gereicht. Der Wurstsalat ist durch den Essigüberhang sehr säurebetont, auch die Schärfe der Zwiebeln muss man mögen (mir passt beides sehr gut). Auf eine gute Kühlung vor Ort sollte man einfach vertrauen – in unserem Falle geht alles gut, trotz hochsommerlicher Temperaturen. Als Getränke wählen wir ein alkoholfreies Weizen (5,00 Euro), sowie eine zuckerfreie Cola (3,50 Euro). Vorsicht: auf die Gläser wird 2,00 Euro Pfand erhoben und ich kann mich nicht erinnern, extra darauf hingewiesen worden zu sein. Es ist auch nicht ganz klar, wo die Gläser abgegeben werden können (ein entsprechendes Hinweisschild wäre keine schlechte Massnahme). Ich orientiere mich einfach am Verhalten der anderen Gäste – und liege damit nicht ganz falsch.
Absolut erwähnungswert ist noch die 1a-Subberdubber-Toilettenanlage, die sich unterirdisch unter dem Biergarten befindet. Sogar der Abstieg in die Katakomben ist durch die indirekte Beleuchtung ein Erlebnis. Die Toiletten wirken luxuriös, sind bestens gepflegt und könnten zu einem Firstclass-Hotel gehören. Möglicherweise ist das schon Teil des aktuellen Bauabschnitts für den neuen Bahnhof? Das würde mich mit Stuttgart21 fast schon wieder versöhnen…
Seit der Besprechung von Bubi85 dürfte sich im Laufe der letzten 10 Jahre im Biergarten am Schlossgarten einiges verändert haben – vor allem das Umfeld. Vielleicht war die Location damals noch gar nicht in der Hand von Sonja Merz, ihres Zeichens It-Girl, Dirndlträgerin, Partylöwin, Festzeltwirtin, urbane Almhüttenbetreiberin, Volksfestgastronomin, Eventcaterin und Ehefrau des Enkels des Stuttgarter Schulgründers. Uff, noch etwas vergessen?
Der Standort in den Unteren Anlagen des Schlossgartens mag einmal unschlagbar gewesen sein: viel Grün, alte Bäume, zentrale Lage,... mehr lesen
Sonja Merz · Biergarten im Schlossgarten
Sonja Merz · Biergarten im Schlossgarten€-€€€Biergarten07112261274Am Schlossgarten 18, 70173 Stuttgart
3.5 stars -
"Wurstsalat geht immer" MinitarSeit der Besprechung von Bubi85 dürfte sich im Laufe der letzten 10 Jahre im Biergarten am Schlossgarten einiges verändert haben – vor allem das Umfeld. Vielleicht war die Location damals noch gar nicht in der Hand von Sonja Merz, ihres Zeichens It-Girl, Dirndlträgerin, Partylöwin, Festzeltwirtin, urbane Almhüttenbetreiberin, Volksfestgastronomin, Eventcaterin und Ehefrau des Enkels des Stuttgarter Schulgründers. Uff, noch etwas vergessen?
Der Standort in den Unteren Anlagen des Schlossgartens mag einmal unschlagbar gewesen sein: viel Grün, alte Bäume, zentrale Lage,
Besucht am 06.07.20232 Personen
Rechnungsbetrag: 14 EUR
Jedes Quartal steht ein Arztbesuch in Bad Cannstatt an, der traditionell mit einer Einkehr im Tsimpo belohnt wird, mal vor dem Termin, mal nachher, am liebsten sowohl als auch. Einheimische wissen Bescheid: verratzter, heruntergekommener, dreckiger und lauter als in Cannstatt ist es fast nirgendwo in Stuttgart. Es gehört also schon sehr viel Mut und Esprit dazu, in dieser städtebaulichen Vorhölle ein kulinarisches Kleinod wie das Tsimpo zu betreiben, eine Insel der griechischen Glückseligkeit – und das nur wenige Schritte vom maroden S-Bahnhof entfernt, mit lärmenden Baustellen, chaotischem Verkehr und sehr viel Schmutz vor der Türe.
Das Tsimpo als Eiscafe oder Konditorei zu bezeichnen, wäre viel zu kurzsichtig: es ist Treffpunkt der griechischen Community, Kulturzentrum, für viele Expats zweiter Wohnsitz oder Familienersatz, zugleich ein Ort der überraschenden Ruhe und Erholung. Täglich von 8:00 bis 22:00 Uhr geöffnet, bietet es fast rund um die Uhr herzhafte Snacks und Backwaren, süsse Leckereien, traumhafte Torten und Törtchen, vielseitige Frühstücksvariationen, hausgemachte Kekse, ein riesiges Eisangebot und Getränkespezialitäten an. Immer trinke ich hier einen griechischen Mokka (3,00 Euro), den ich sonst nirgendwo mehr finde. Sehr intensiv und stark, stilecht im Kupferkännchen serviert. Der knallt so rein, dass sich die Arzthelferinnen beim Blutdruckmessen oft verwundert die Augen reiben… Zu meinem persönlichen Essens-Ritual gehört auch meist eine der Kolouri-Variationen, mal mit Schafskäse, Tomate und Olive, mal mit Schinken, Spinat und Ei, mal mit Avocadocreme und Grünzeug. Oder eines der vielen in Filoteig gehüllten Köstlichkeiten. Heute ist es Spanakopitta mit Spinat (3,40 Euro).
Inspirieren lassen kann man sich von den Auslagen, die sich an zwei Seiten der Theke entlangziehen – Torten und Schokoladeteilchen findet man in den grossen Kühlschränken beim Eingang. Manch einer kommt nicht weit und schlägt begeistert schon beim Eintreten die Hände zusammen. Heute beobachte ich ein junges Mädchen, das entzückt vor dem Kleingebäck steht und wie im Rausch ausruft: „Das ist ja wie im Urlaub“. Tatsächlich ist hier alles haus- und handgemacht, der hohe Ofen steht hinter der Theke, daneben ein Konvolut an angejährten Backblechen, die sicherlich schon einiges mitgemacht haben.
Das Team scheint sich aus einem grossen Familien- oder Freundeskreis zusammenzusetzen. Hauptsächlich wird Griechisch gesprochen, auch mit den meisten Kunden. Der Service agiert liebevoll und sehr freundlich, vielleicht in einem etwas anderen Tempo als man in Cannstatt erwarten würde. Aber hier steckt noch in jedem Handgriff, jeder Kreation Herzblut. Der Joghurt mit frischen Früchten (4,20 Euro) wird vor unseren Augen angerichtet, der feste, fette griechische Joghurt ist mit reichlich Honig getränkt, die Früchte glänzen appetitlich und makellos. Meine Begleitung ist begeistert. Auch vom Cappuccino mit extrem fluffigem Milchschaum (3,70 Euro). Zuweilen werden zum Heissgetränk noch hausgemachte Kekse aus Mürbteig gereicht.
Die Möblierung ist einfach, aber geschmackvoll, mit kleinen Resopaltischen und angenehm gepolsterten Stühlen. An warmen Tagen werden die bodentiefen Fenster geöffnet, so dass man sich fast auf einer Terrasse sitzend fühlen kann. Einige Tische und Stühle stehen aber auch draussen vor der Türe (wo es mir persönlich etwas zu lärmig zugeht). Regelmässig halten Essenstaxis vor dem Lokal, die vorbestellte Lieferungen abholen. Die Tsimpo-Kreationen scheinen sich grosser Beliebtheit zu erfreuen. Heute konnte ich auch beobachten, wie ein Familienvater eine besondere Torte für eine Feier aussuchte und sich dabei lange beraten liess (während dieser Zeit liegt die Bedienung im Lokal einfach brach und alle anderen Gäste müssen warten). Ebenfalls hübsch anzusehen, ist das farbenfrohe Eisangebot, an dem man unweigerlich auf dem Weg zum WC vorbeikommt. Apropos: die Toiletten verdienen leider nicht ganz die volle Punktzahl. Aber die vielen Vorzüge des Lokals kann dieser Umstand kaum schmälern.
Jedes Quartal steht ein Arztbesuch in Bad Cannstatt an, der traditionell mit einer Einkehr im Tsimpo belohnt wird, mal vor dem Termin, mal nachher, am liebsten sowohl als auch. Einheimische wissen Bescheid: verratzter, heruntergekommener, dreckiger und lauter als in Cannstatt ist es fast nirgendwo in Stuttgart. Es gehört also schon sehr viel Mut und Esprit dazu, in dieser städtebaulichen Vorhölle ein kulinarisches Kleinod wie das Tsimpo zu betreiben, eine Insel der griechischen Glückseligkeit – und das nur wenige Schritte vom... mehr lesen
4.0 stars -
"Cannstatter Kafenion" MinitarJedes Quartal steht ein Arztbesuch in Bad Cannstatt an, der traditionell mit einer Einkehr im Tsimpo belohnt wird, mal vor dem Termin, mal nachher, am liebsten sowohl als auch. Einheimische wissen Bescheid: verratzter, heruntergekommener, dreckiger und lauter als in Cannstatt ist es fast nirgendwo in Stuttgart. Es gehört also schon sehr viel Mut und Esprit dazu, in dieser städtebaulichen Vorhölle ein kulinarisches Kleinod wie das Tsimpo zu betreiben, eine Insel der griechischen Glückseligkeit – und das nur wenige Schritte vom
Wenn Sie unsere Webseiten besuchen, kann Ihre Systemsoftware Informationen in Form von Cookies oder anderen Technologien von uns und unseren Partnern abrufen oder speichern, um z.B. die gewünschte Funktion der Website zu gewährleisten.
Datenschutz-Einstellungen
Hier können Sie festlegen, wie wir Ihre Daten verwenden dürfen. Bitte beachten Sie, dass auf Basis Ihrer Einstellungen womöglich nicht mehr alle Funktionen zur Verfügung stehen.
Unbedingt erforderliche Technologien
Um Sicherheit gewährleisten, Missbrauch verhindern und Inhalte und Anzeigen technisch sowie unsere Services wie von Ihnen gewünscht bereitstellen zu können, sind folgende Technologien erforderlich.
Produkte oder Inhalte technisch bereitstellen
z.B. Session für Warenkorb, Favoriten, letzte Bestellungen ...
Google Maps
z.B. Integration von Google Maps Standorten über iFrame- / Javascript Technologie im internen Bereich an erforderlichen Stellen.
Google Anzeigen
z.B. die kostenlose Nutzung unserer Website ist nur mit Google Adsense Werbeanzeigen möglich.
Performance Cookies
Mithilfe dieser Cookies können wir Besuche und Traffic-Quellen zählen, damit wir die Leistung unserer Website messen und verbessern können. Sie geben uns Aufschluss darüber, welche Seiten beliebt und weniger beliebt sind und wie sich Besucher auf der Website bewegen.
Google Analytics
z.B. Erfassung der Seitenaufrufe, Verweildauer usw.
Google Tag Manager
z.B. Erfassen von Events (Warenkorb, Bestellprozess, Aktionen usw.)
Facebook Pixel
z.B. Erfassen von Events (Warenkorb, Bestellprozess, Aktionen usw.)
Multimediale Cookies
Diese Cookies ermöglichen es uns, die Funktionalität und individuelle Gestaltung zu verbessern, beispielsweise von integrierten Videos und virtuellen 360° Rundgängen. Ohne diese Cookies können einige oder alle dieser Funktionen nicht ordnungsgemäß funktionieren.
Youtube Videos
z.B. Integration von Youtube Videos über iFrame Technologie.
Google Maps
z.B. Integration von Google Maps Standorten über iFrame- / Javascript Technologie.
Google Maps 360° Rundgänge
z.B. Integration von Google Maps 360° Rundgängen per Javascript
Marketing Cookies
Diese Cookies ermöglichen es uns, auf die Benutzerinteressen abgestimmte Werbung einzublenden.
Nachdem wir alle momentanen Attraktionen durchlaufen haben – Erklimmen des kühn geschwungenen Aussichtsturms, Fahrt mit der Parkbahn Blitzschwoab und Abstimmen bei der diesjährigen Gartenschau – steht uns der Sinn nach einem adäquaten Ausklang und ich erinnere mich vage an die Existenz der hiesigen Weinstube. Sie liegt ganz am nördlichen Ende des Parks, etwas versteckt, ganz in der Nähe des Dahliengartens. Bei früheren Besuchen erwischten wir just immer einen Ruhetag, die Mittagspause oder die Sommerferien. Doch dieses Mal haben wir Glück.
Das schon etwas in die Jahre gekommene Gebäude schmiegt sich geduckt an einen Hang, doch bei bestem Septemberwetter ist die gesamte Aussenterrasse noch bestuhlt und lädt auch am späten Nachmittag zum Draussensitzen ein. Als wir näherkommen, schaut der Chef kurz zur Tür heraus, registriert unseren Besuch und verschwindet dann schnell wieder im Dunklen des Innenbereichs. Neben einem weiteren Paar sind wir derzeit die einzigen Gäste. Da erst mal kein Service erscheint und auch keine Karten ausliegen, entere ich mutig das Gebäude. Etwas düster ist es dort, doch ich bahne mir zielsicher den Weg zur Toilette und frage den sich hinter die Theke zurückziehenden Chef, ob hier Selbstbedienung angesagt sei.
Aber nein, bald darauf erscheint ein freundliches, aufgewecktes, zugewandtes Servicemädel mit der Speisekarte und nimmt die Bestellung auf. Angesichts der Karte kann man nur frohlocken: neben einer grossen Auswahl an Weinspezialitäten (zu erwarten) und Bierspezialitäten (Überraschung!) bietet die hiesige Küche alles, was man sich unter einem gediegenen schwäbischen Vesper vorstellen mag: einen halben Ring Schwarzwurst mit Gewürkgürkchen, Landjäger, Schmalzbrot, Schinkenbrot, Saitenwurst. Aber auch deftigen Hauptspeisen wie Linsen mit Spätzle, Schweinebäckchen in Trollingersauce oder Rinderbraten mit Spätzle. Dass zu manchen Speisen Butterbirnen gereicht werden, überrascht mich etwas – aber die Bäume hingen hier ja voll davon. Und nun kommt der internationale Teil, den wir hier niemals erwartet hätten. Zum Vesper gäbe es auch französische Jahrgangssardinen oder einen Comté aus dem Jura. Und neben Weinen der Region sind auch belgische, italienische oder Luxemburger Biere im Angebot. Bei der Bestellung belassen wir es aber erst mal bei einem alkoholfreien Hefe Weissen der geschätzten Wurmlinger Brauerei Hirsch (0,5 Liter für 5 Euro), einem Weissweinschorle von einem sehr trockenen hiesigen Riesling (ein echtes Viertele, zudem grosszügig eingegossen, für 4 Euro) und einem Schmalzbrot (6 Euro). Letzteres sollte laut Karte mit weissem Rettich gereicht werden und den stellen wir uns bereits ziehharmonikaartig gedrechselt auf unserem Teller vor. Gross ist die Enttäuschung, als stattdessen nur zwei schnöde Tomatenachtel als Deko erscheinen. Dafür sind die Getränke herrlich gekühlt und werden sehr rasch serviert.
Bequem sitzen wir an einem Tisch nahe der Hauswand, zufällig direkt unter dem offenen Küchenfenster. Und werden so unfreiwillig (und eher peinlich berührt) Zeuge der nicht gerade sehr unterhaltsamen Diskussionen in der Küche. Darauf möchte man lieber verzichten. Doch wir sind begeistert von diesem ansonsten ruhigen Ort, der sehr netten, kundenorientierten Bedienung und den vielen kostenlosen Parkplätzen in der Nähe. Fazit: diese Weinstube zählt noch zu den verwunschenen, verborgenen Orten in einem Dornröschenschlaf, die es neu zu entdecken gilt. Inzwischen scheint das Lokal auch von Mittwoch bis Sonntag schon mittags ab 12 geöffnet zu haben. Auch für Gruppen, Freundes- und Familienkreise ist hier mehr als genügend Platz.