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Apropos springen: die Location in der Marbacher Strohgasse ist bequem ebenerdig und barrierefrei in der eben frisch sanierten Fussgängerzone gelegen und zahlreiche Parkplätze sind hinter der Stadtmauer quasi vor der Türe zu finden. Unsere Unterkunft im Hotel Bären (übrigens ein Übernachtungserlebnis für sich) und der Marktplatz mit vielen kleinen Lädchen ebenso. Das Lokal hat jeden Tag vom späten Vormittag an geöffnet, verfügt über ein halbes Dutzend Tische und genügend Sitzplätze – im Sommer auch draussen vor der Türe. Alles ist zweckmässig eingerichtet, macht aber einen properen Eindruck. Allein schon die lange Theke mit frischem, knackigem Grünzeug ist beeindruckend und eigentlich eine gute Referenz.
Das Lokal zu betreten, ist die eine Sache – einen Döner zu bestellen und zu vertilgen, liegt leider vollkommen ausserhalb meiner Vorstellungkraft. Aber ein später Hunger treibt mich zu einer Entscheidung. Die umfangreiche Karte weist neben dem allfälligen Döner auch Falafel und Halloumi-Gerichte (für Vegis), belegte Seelen (in mutigen Ausprägungen wie „Seele Döner“) und variantenreiche Pide, diverse Salate und bestimmt um die zwanzig verschiedene Pizzen auf, letztere in zweierlei Grössen. Vor mir tätigt gerade eine Polizistin vom Marbacher Präsidium schräg gegenüber eine Grossbestellung, vermutlich für die kommende Nachtschicht. Die Pizzen machen einen derart schmackhaften und soliden Eindruck, dass sich ein Versuch anbietet. Sie schmecken tatsächlich vorzüglich, sind üppigst belegt, mit krossem Rand und saftigem Mittelstück. Vermutlich würden sich alle neapolitanischen Pizzabäcker winden, aber mir sind diese kreativen Interpretationen spontan sympathisch: mit Auberginen, Paprika, scharfen Peperoni, verkleppertem Ei, reichlich Zwiebeln, enormen Mozzarellamengen, Fleischtomaten und was-weiss-ich-was-nicht-alles.
Getränke holt man sich selbst aus dem grossen Kühlschrank – hauptsächlich Limo, Ayran, Wasser. Alkoholisches ist (leider) nicht im Angebot. Hinter der Theke stehen eilfertige Youngster, die flink und geübt ans Werk gehen und merklich zusammenzucken, wenn der Chef den Raum betritt. Die Preisfindung scheint nach kreativen Regeln vonstatten zu gehen, die jedoch nach Bedarf noch diskutiert werden können. Ein Kassenzettel ist aber auf Zuruf möglich, auch wenn dort eventuell andere Produkte aufgelistet sind als man eben in der Hand hält. Egal. Für eine üppig belegte, kaum zu wuppende „kleine“ Pizza ist 7 Euro wirklich nicht zu viel. Die „grosse“ Version kann man sich gar nicht vorstellen. Dass es sogenannte „Schülerangebote“ gibt, mag man beklagen – aber dass einem die eigene Mutter ein Vesperbrot einpackt, gehört wohl der erinnerungsseligen Vergangenheit an. Eine Toilette habe ich im Lokal übrigens nicht entdeckt, aber auch nicht gesucht. Unsere Unterkunft liegt wie gesagt gleich ums Eck.