Besucht am 22.05.20232 Personen
Rechnungsbetrag: 380 EUR
In der Schillerstadt Marbach am Neckar liegt der Bären in erstklassiger 1a-Lage, mitten am Marktplatz und direkt neben dem Rathaus. Hier schlendert man normalerweise durch die Fussgängerzone, zum Beispiel vom Bahnhof zur Schillerhöhe oder vom Heinlinschen Hof bis zum Oberen Torturm. Das imposante mehrstöckige Gebäude beherbergt im Erdgeschoss die traditionelle Metzgerei, daneben und darüber Gasträume und in der 2. Etage die Hotelzimmer. Unter der Ägide der Familie Ellinger-Kugler-Pfannkuch wird das gesamte Ensemble ungeheuer engagiert, ambitioniert, mit sichtlicher Freude und grossem Tatendrang geführt, mit so viel Verve und Elan, dass man sich als Gast mehr als willkommen fühlt. Und allzu gerne wiederkommt.
Entdeckt haben wir den Bären bereits im vergangenen Winter, um nun bei bestem Frühsommerwetter zurückzukehren. Die vom „Feinschmecker“ ausgezeichnete Metzgerei bietet beste Produkte vom Schwäbisch-Hallischen Landschwein oder dem Boeuf de Hohenlohe, aber auch Käse der Dorfkäserei Geifertshofen, selbst kreierte vegane „Leberwurst“ aus Linsen, auch Suppen, Wildragout, Geschnetzeltes, Maultaschen etc. pp. Die Bärenwirtschaft ist zur Zeit nur an ausgewählten Tagen geöffnet und bietet „Frühstückstreff mit Kaffeeklatsch und Vesperrunde“. Vom kreativen, erfindungsreichen Können der Bärenbetreiber, von der Liebe zum Detail kann man sich jedoch jeden Morgen am Frühstücksbüffet überzeugen. Neben Erzeugnissen der eigenen Metzgerei findet man hier auch ein selbstgemachtes Birchermüsli (von dem man sich am liebsten was abfüllen würde), Marmeladen und Brotaufstriche aus hiesiger Produktion, ganz besondere Frischkäsevariationen (z.B. mit karamellisierten Nüssen), Kuchen, frisches Obst, allerlei Saaten, Körner und Trockenobst – und was sonst noch so dazu passt. Alles wundervoll drapiert und angerichtet und beschriftet und teilweise in kleine Gläschen abgefüllt. Dazu Kaffee(spezialitäten) oder Tee nach Wunsch.
Dem holzgetäfelten Gastraum sieht man noch die früheren Zeiten an und staunt über die gelungene Melange von Alt und Neu, von verschiedenen Materialien, Farbtönen, Dekoren, Oberflächen. Man sitzt auf alten Holzstühlen oder neu gepolsterten Bänken, lässt sich verwöhnen und umsorgen, so als ob man bei der Verwandtschaft zu Besuch wäre. So viel Herzlichkeit und Zugewandtheit erlebt man sonst nur selten. Bei unserem letzten Besuch scheinen alle 12 Gästezimmer belegt zu sein. Von Paaren, Einzelreisenden, Wander- und Fahrradgruppen, Kulturtouristen. Barrierefrei ist ein Haus von diesem Alter und mit dieser Historie natürlich nicht – selbst wer sich nur in den unteren Räumlichkeiten aufhält, braucht eine gewisse Beweglichkeit. Je weiter man nach oben kommt, desto interessanter wird es. Und nicht nur, weil die schiefen, ausgetretenen Stufen der Holztreppe so herrlich knarzen. Unterwegs findet man einen Korb mit Äpfeln zum Mitnehmen, zahlreiches Prospekt- und Kartenmaterial, Zeitungsausschnitte und Anregungen zur Freizeitgestaltung. Wer einen Ausflug unternimmt, kann sich in der Metzgerei natürlich ein Vesper zurecht machen lassen. Jetzt im Mai ist die grobe Widbratwurst zu empfehlen.
Mit dem Auto vorfahren kann man zum Bären leider nicht, deswegen ist das sehr nahegelegene Parkhaus am Graben (Parken in den oberen Etagen für 20 Stunden kostenlos) sehr zu empfehlen. Oder man reist stilvoll mit dem Schiff an und kommt von der Anlegestelle am Neckar hier hoch. Leider ist die Marbacher Fussgängerzone samt Marktplatz aufgrund umfangreicher Sanierungsarbeiten derzeit ziemlich verschandelt. Bis Ende 2023 soll aber das neue Pflaster verlegt sein, so dass zukünftige Gäste hoffentlich sehr kommod zum Bären schlendern können. Dort gibt es übrigens auch eine Fahrradgarage (nach dem Motto: erst Rathaus, dann Radhaus).
Den Bären können wir aufgrund der absolut hochwertigen Produkte, dem reizvollen Ambiente, dem liebevoll gestalteten Interieur und natürlich der offenen Freundlichkeit und Zugewandtheit der Inhaberfamilie uneingeschränkt empfehlen.
In der Schillerstadt Marbach am Neckar liegt der Bären in erstklassiger 1a-Lage, mitten am Marktplatz und direkt neben dem Rathaus. Hier schlendert man normalerweise durch die Fussgängerzone, zum Beispiel vom Bahnhof zur Schillerhöhe oder vom Heinlinschen Hof bis zum Oberen Torturm. Das imposante mehrstöckige Gebäude beherbergt im Erdgeschoss die traditionelle Metzgerei, daneben und darüber Gasträume und in der 2. Etage die Hotelzimmer. Unter der Ägide der Familie Ellinger-Kugler-Pfannkuch wird das gesamte Ensemble ungeheuer engagiert, ambitioniert, mit sichtlicher Freude und grossem... mehr lesen
Wirtschaft im Hotel Bären
Wirtschaft im Hotel Bären€-€€€Gasthaus, Hotel071445455Marktstraße 21, 71672 Marbach am Neckar
5.0 stars -
"Frühstückstreff mit Kaffeeklatsch und Vesperrunde" MinitarIn der Schillerstadt Marbach am Neckar liegt der Bären in erstklassiger 1a-Lage, mitten am Marktplatz und direkt neben dem Rathaus. Hier schlendert man normalerweise durch die Fussgängerzone, zum Beispiel vom Bahnhof zur Schillerhöhe oder vom Heinlinschen Hof bis zum Oberen Torturm. Das imposante mehrstöckige Gebäude beherbergt im Erdgeschoss die traditionelle Metzgerei, daneben und darüber Gasträume und in der 2. Etage die Hotelzimmer. Unter der Ägide der Familie Ellinger-Kugler-Pfannkuch wird das gesamte Ensemble ungeheuer engagiert, ambitioniert, mit sichtlicher Freude und grossem
Besucht am 13.05.20231 Personen
Rechnungsbetrag: 8 EUR
Gut 12 Jahre lang hat im Erdgeschoss des Stuttgarter Literaturhauses das Vinum residiert und leider nicht immer für Begeisterung gesorgt. Das Stammpublikum wurde umgarnt und hofiert – andere Gäste schon mal ignoriert. Da brauchte man einen langen Atem, um seine Bestellung an den Mann zu bringen oder überhaupt beachtet zu werden. Die Coronazeit hatte hier allerdings auch etwas Gutes und hat offenbar zu einem Betreiberwechsel geführt. Die erzwungenen Schliessungszeiten wurden auf jeden Fall gut für Erneuerungen und auch umfassende Renovierungen genutzt. Seit Sommer 2022 ist das Lokal wieder geöffnet.
Der Standort ist unschlagbar. Sowohl das Literaturhaus als auch die direkt gegenüber liegende Liederhalle und das nahe Kino sorgen mit schöner Regelmässigkeit für Kundschaft. Auch für solche, die durchaus bereit ist, für ein gepflegtes Abendessen oder einen schönen Rotwein etwas mehr zu zahlen. Eine grosszügige Parkgarage liegt gegenüber, unterhalb der Liederhalle. Zwei Stadtbahnhaltestellen können in zwei Minuten Fussweg erreicht werden, selbst die S-Bahn-Haltestelle Stadtmitte ist nicht allzu weit entfernt.
Das ehemalige Vinum hat sich nun also ins Roberts (glücklicherweise ohne Deppen-Apostroph, denn sonst hätten die darüber residierenden Literaten bestimmt ein Veto eingelegt) verwandelt. Robert nach Robert Bosch, dem Namenspatron des ganzen hiesigen Areals. In der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts standen hier Werkstätten und Fabriken. Inwieweit sich das Roberts als italienisches Speiselokal etablieren konnte, lässt sich leider noch nicht sagen. Bislang wurde ich nur einer kleinen Mittagskarte ansichtig, doch die wirkt attraktiv und könnte mir gefallen. Mein erster Besuch fand gleich zu einer Ausnahmesituation statt, nämlich während des diesjährigen „Blütenrausches“, des Marktes der unabhängigen Verlage. Dafür wurde auch das Roberts vereinnahmt, so dass zwischen Ausstellungsflächen und Vortragspodium nicht mehr das komplette Lokal und vor allem nicht die sonst übliche Karte zur Verfügung stand. Einen guten Einblick konnte man jedoch in die neue Möblierung, das wohlige Ambiente und den überaus gewandten, zuvorkommenden, kundenorientierten Service gewinnen.
Während das Vinum auf dunkles Holz und weisse Tischdecken gesetzt hat, erstrahlt das Roberts in freundlichen Farbtönen, hellem Buchenholz und lachsfarbenen Sitzbezügen mit grünen Kissen. Allein schon der Blick auf die fein illuminierte Bar macht gute Laune. Früher gabs überdimensionierte weisse Porzellanteller – heute dominiert farbig lasiertes Steingut. Bei gutem Wetter (das in diesem Jahr hoffentlich noch eintritt) kann man an zwei Seiten des Lokals sehr kommod im Aussenbereich sitzen.
Am Tag meines Besuches hat man sich bedauerlicherweise mit Getränken und kleinen Snacks zu begnügen. Der Kaffee (3,20 Euro) ist für meine Bedürfnisse leider mengenmässig zu klein, geschmacklich aber voll in Ordnung. Sehr angenehm, dass die Milch in einem dickwandigen Glas dazu gereicht wird. Auch das Weissweinschorle (4,80 Euro), vermutlich vom Pinot Grigio, mundet. Die kleinen, hauptsächlich süssen Snacks (Croissants, Waffeln, Amerikaner) stehen vermutlich nur am heutigen Tag zur Auswahl und bieten natürlich keinerlei Ausblick auf das sonstige Angebot (wie Vitello Tonnato, Spaghetti, Risotto, Pizza). Wer jetzt eine italienische Belegschaft vermutet, scheint jedoch falsch zu liegen. Doch die beiden Herren an der Theke sind den ganzen Samstag über so präsent und aufmerksam zugange, dass es eine wahre Freude ist. Hoffen wir, dass sich diese Haltung bewährt. Auch scheint man grossen Wert auf Sauberkeit und Adrettheit zu legen. Leider unverändert (da architektonisch bedingt) liegen die viel zu engen Toiletten immer noch in einem schlecht zugänglichen Bereich. Mit den örtlichen Gegebenheiten nicht vertraute Gäste rennen regelmässig vom Foyer des Gebäudes aus gegen eine Glaswand. Das hätte aber auch Robert Bosch nicht verhindern können.
Gut 12 Jahre lang hat im Erdgeschoss des Stuttgarter Literaturhauses das Vinum residiert und leider nicht immer für Begeisterung gesorgt. Das Stammpublikum wurde umgarnt und hofiert – andere Gäste schon mal ignoriert. Da brauchte man einen langen Atem, um seine Bestellung an den Mann zu bringen oder überhaupt beachtet zu werden. Die Coronazeit hatte hier allerdings auch etwas Gutes und hat offenbar zu einem Betreiberwechsel geführt. Die erzwungenen Schliessungszeiten wurden auf jeden Fall gut für Erneuerungen und auch umfassende Renovierungen... mehr lesen
Roberts Cucina Italiana
Roberts Cucina Italiana€-€€€Restaurant071150493904Breitscheidstraße 4, 70174 Stuttgart
4.0 stars -
"Unter den Fittichen von Robert Bosch" MinitarGut 12 Jahre lang hat im Erdgeschoss des Stuttgarter Literaturhauses das Vinum residiert und leider nicht immer für Begeisterung gesorgt. Das Stammpublikum wurde umgarnt und hofiert – andere Gäste schon mal ignoriert. Da brauchte man einen langen Atem, um seine Bestellung an den Mann zu bringen oder überhaupt beachtet zu werden. Die Coronazeit hatte hier allerdings auch etwas Gutes und hat offenbar zu einem Betreiberwechsel geführt. Die erzwungenen Schliessungszeiten wurden auf jeden Fall gut für Erneuerungen und auch umfassende Renovierungen
Besucht am 13.05.2023Besuchszeit: Mittagessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 36 EUR
Wer kennt schon die koreanische Küche? Was hat man wohl zu erwarten? Fleisch, Fisch, Gemüse, Reis? Gegrilltes, Eingelegtes, Gesottenes? Kleine Häppchen oder alles in einem Topf? Dem asiatischen Essen nicht abgeneigt und durch einen gewissen Erfahrungsschatz gestärkt, stehen wir dennoch etwas abwartend vor dem Soban im Stuttgarter Westen. Die Breitscheidstrasse (in der ich im letzten Jahrhundert mal gewohnt habe) hat sich in diesem Teil mächtig gemausert und neben vielen Neubauten auch eine kleine, beachtliche Gastrozeile hervorgebracht. Doch von aussen wirkt das Soban (vollkommen zu Unrecht!) wie eine unbedeutende Garküche, ein autochthoner Schnellimbiss, eine bunt bevölkerte Studentenmensa. Die vielen Fragezeichen lassen sich auch nicht vorneweg auflösen, da das Soban über keine Homepage verfügt. Wozu auch? Insider scheinen sowieso zielgerichtet den Weg anzusteuern.
Die einfache, zweckdienliche, eher schmucklose Inneneinrichtung verstärkt das Mensafeeling. An einem Samstag gegen 14 Uhr ist das Lokal gut besucht, doch wir scheinen die einzigen Deutschen zu sein. Glücklicherweise ist ganz hinten noch ein Zweiertisch frei. Der Service arbeitet flink und zielgerichtet, hat sofort alles im Blick, erscheint jedoch niemals gestresst. Ganz schnell bekommen wir die Speisekarte auf den Tisch (nicht mehr ganz taufrisch, aber erstaunlich umfangreich, mit winzigen Bildern illustriert, dazu jedoch etliche Durchstreichungen). Wir haben nicht die geringste Vorstellung, was uns erwartet. Alle Gerichte klingen gleichermassen fremd und unaussprechlich, sind glücklicherweise jedoch mit Nummern versehen. Wir wählen 205 und 306 (ohne Zusatzzahl). Dazu zwei Cola (3,00 Euro), die in Dosen serviert werden. Und ziemlich schnell kommt auch schon das Essen.
Nummer 205 (16,50 Euro) wird in einer grossen metallenen Schüssel als beeindruckender Eintopf serviert. Hauptbestandteil sind hauchdünne Rindfleischscheiben, die sicherlich schon stundenlang vor sich hingeköchelt haben. Dazu Glasnudeln und alles mögliche an Gemüsekleinteilen und Kräutern. Dass dazu noch Reis serviert wird, erscheint uns fast als überflüssig, ist aber vielleicht ein koreanisches Must-Have. Nr. 306 (14,00 Euro) sind hübsch ziselierte, aber leider etwas zähe Tintenfischstreifen, mit allerlei Gemüse, Sesam und natürlich einem grossen Ballen Reis. Zu beiden Gerichten gibt es Kimchi – kleine fermentierte Sächelchen wie Sojasprossen, Gurken, Chinakohl (oder ist es Rettich?). Klingt jetzt alles noch relativ unspektakulär und ist es beim allerersten Bissen auch noch. Aber dann – zosch!! Solch eine Geschmacksexplosion hatten wir nicht erwartet. Nr. 306 ist dermassen scharf, dass man als ungeübter Esser das Gefühl hat, sich komplett aufzulösen. Ein akuter Heuschnupfen ist gar nichts dagegen. Und allen nachfolgenden Gästen sei anempfohlen, die kleine stilisierte Chilischote auf der Speisekarte durchaus ernst zu nehmen. Nr. 205 wiederum entpuppt sich als wahre Salzbombe, nach der man am liebsten die Getränkekarte rauf und runter bestellen würde. Jetzt wird auch der Sinn des dazu servierten Reises klar.
Aber ansonsten sind wir von den Gerichten total begeistert. Sie bieten unerwartete Geschmackserfahrungen, sättigen nachhaltig, scheinen auch nichts Unbekömmliches zu beinhalten. Das heimlich befürchtete Chinarestaurantsyndrom bleibt aus. Mit den Edelstahlstäbchen kommen wir jedoch nicht so recht klar und greifen immer wieder zum Löffel zurück. Beneidenswert, wie das asiatische Paar am Nebentisch selbst die Hühnerbeine gekonnt zum Mund führt. Hier scheint sich sowieso eine ganz besondere Community einzufinden, zu der wir uns nur als temporäre Gäste eingeladen fühlen. Unser Lob an den Küchenchef wird jedoch mit Freude aufgenommen. Nach einem abschliessenden Toilettengang durch die hinteren Regionen des Lokals taumeln wir gut gesättigt, jedoch noch etwas benommen wieder zurück in die Breitscheidstrasse, an den Berliner Platz. Dieser Restaurantbesuch fühlte sich wie eine Reise in ein bislang unerforschtes kulinarisches Paralleluniversum an. Aber jederzeit gerne wieder!
Wer kennt schon die koreanische Küche? Was hat man wohl zu erwarten? Fleisch, Fisch, Gemüse, Reis? Gegrilltes, Eingelegtes, Gesottenes? Kleine Häppchen oder alles in einem Topf? Dem asiatischen Essen nicht abgeneigt und durch einen gewissen Erfahrungsschatz gestärkt, stehen wir dennoch etwas abwartend vor dem Soban im Stuttgarter Westen. Die Breitscheidstrasse (in der ich im letzten Jahrhundert mal gewohnt habe) hat sich in diesem Teil mächtig gemausert und neben vielen Neubauten auch eine kleine, beachtliche Gastrozeile hervorgebracht. Doch von aussen wirkt... mehr lesen
4.5 stars -
"Mehr als Kimchi" MinitarWer kennt schon die koreanische Küche? Was hat man wohl zu erwarten? Fleisch, Fisch, Gemüse, Reis? Gegrilltes, Eingelegtes, Gesottenes? Kleine Häppchen oder alles in einem Topf? Dem asiatischen Essen nicht abgeneigt und durch einen gewissen Erfahrungsschatz gestärkt, stehen wir dennoch etwas abwartend vor dem Soban im Stuttgarter Westen. Die Breitscheidstrasse (in der ich im letzten Jahrhundert mal gewohnt habe) hat sich in diesem Teil mächtig gemausert und neben vielen Neubauten auch eine kleine, beachtliche Gastrozeile hervorgebracht. Doch von aussen wirkt
Besucht am 09.05.2023Besuchszeit: Mittagessen 1 Personen
Rechnungsbetrag: 15 EUR
Für einen Tagesausflug ist Horb am Neckar immer gut. Doch auch hier hat das Lokalsterben seine Lücken hinterlassen – und vieles, was ich noch aus früheren Jahren kenne, existiert nicht mehr. Welch Genugtuung, dass sich traditionelle Gastronomiebetriebe durch Übergabe an neue Betreiber etablieren und verstetigen. Lange war das Randecker in der Horber Schillergasse eine feste Institution. 2018 hat Helga Randecker die Location, die fortan als Café Reinhardt firmiert, an Elisabeth Schneiderjan übergeben. Mit bleibendem Erfolg. Was sicherlich vielen Faktoren zuzuschreiben ist.
Wenn man über die zentrale Christophorusbrücke vom Bahnhof her über der Neckar kommt, stößt man geradewegs auf das Café Reinhardt. Vor der Türe ein paar stylishe Sessel, in der Auslage hübscher Krimskrams. Falls man durch die Glasscheiben linst, entdeckt man drinnen am Büffet dermassen lecker und appetitlich aussehenden Kuchen, dass man sich fast gezwungen fühlt, einzutreten. Selbst wenn man gar nicht dem Süssen zugeneigt ist (so wie ich). Sofort ist eine persönliche Handschrift, ein ganz besonderes Händchen fürs Schöne, Dekorative, Einladende zu erahnen. Die Backwaren wirken absolut frisch, wie eben aus dem Ofen geholt. Und die Kuchenstücke sind nicht zu klein! Am späten Vormittag sind auch noch die adrett bestückten Etagieren der Frühstücksangebote zu sehen.
Aber besonders gut kommt der täglich wechselnde Mittagstisch an, der um die 9 Euro kostet und regelmässig das Lokal füllt. Das Erfolgsrezept liegt wohl darin, dass man Bewährtes mit Experimentellem abwechselt, Regionales mit Internationalem, dabei auch an Vegetarier denkt und an Menschen mit irgendwelchen Unverträglichkeiten. So gibt es Spinatmaultäschle, Brokkolisuppe mit Forellenfilet, eine karibische Tomatensuppe mit Kokosflocken, Eier in Senfsauce oder Ofentomaten mit Fetakäse. Das Konzept scheint eine breite Klientel anzusprechen. Gegen Mittag sitzen mit mir im ansprechend möblierten, hübsch dekorierten und hellen Gastraum Mütter mit ihren erwachsenen Töchtern, Paare, Solisten, Senioren mit Rollatoren, Mittagspäusler mit wenig Zeit. Schon bereits an der Theke, als ich meine Wünsche äussere, erlebe ich den grossen Zuspruch. Das Telefon klingelt ständig, Bestellungen werden angenommen, Gäste gehen raus und rein, es herrscht reger Betrieb. Nur dem glücklichen Umstand, schon vor 12 Uhr einzutreffen, verdanke ich es, noch einen schönen Tisch im Gastraum zu ergattern. Von hier aus blickt man auf einen begradigten Seitenkanal des Neckars und als zwei Flügeltüren auf den kleinen Balkon geöffnet werden, strömt frische Luft herein und man fühlt sich irgendwie wie im Urlaub.
Der multikulti besetzte Service zeigt sich freundlich und hilfsbereit. Schnell kommt man auch mit anderen Gästen ins Gespräch, die Atmosphäre ist lockerer und entspannter als man es in der schwäbischen Provinz erwartet hätte. Ein bisschen fühlt man sich wie bei Freunden. Auf jedem Tisch stehen Vasen mit frischen Blumen, bunte Kissen liegen auf den Stühlen, Tageszeitungen und Zeitschriften laden zum Lesen ein. Im Vorraum kann man nette, originelle Accessoires kaufen: Servietten, Schürzen, Briefpapier, Karten, Küchenutensilien. Wer im Gastraum keinen Platz mehr findet oder lieber an der frischen Luft sitzt, kann einen der drei Tische vor der Türe nutzen. Oder sein Essen zum Mitnehmen ordern. Boxen dafür stehen bereit.
Erwähnen möchte ich noch die absolute Sauberkeit. Kein Krümelchen auf den Tischen, adrette Gedecke und auch eine blitzeblanke Toilette. Bezahlt werden muss an der Theke. Dort agiert man zuverlässig und zuvorkommend. Von hier aus entdecke ich auch die winzigkleine Küche und staune, wie man dort auf sehr beengtem Raum so schnell so viele Mittagessen zaubern kann. Allerdings ist man heute auch bereits an seine Kapazitätsgrenzen gestossen. Nachrückende Gäste werden prophylaktisch schon mal auf eine längere Wartezeit hingewiesen. Aber ein Blick auf die Kuchentheke zeigt attraktive Alternativen auf. Empfehlen kann ich dieses engagiert und liebevoll geführte Café uneingeschränkt.
Für einen Tagesausflug ist Horb am Neckar immer gut. Doch auch hier hat das Lokalsterben seine Lücken hinterlassen – und vieles, was ich noch aus früheren Jahren kenne, existiert nicht mehr. Welch Genugtuung, dass sich traditionelle Gastronomiebetriebe durch Übergabe an neue Betreiber etablieren und verstetigen. Lange war das Randecker in der Horber Schillergasse eine feste Institution. 2018 hat Helga Randecker die Location, die fortan als Café Reinhardt firmiert, an Elisabeth Schneiderjan übergeben. Mit bleibendem Erfolg. Was sicherlich vielen Faktoren zuzuschreiben... mehr lesen
Café Reinhardt
Café Reinhardt€-€€€Restaurant, Cafe074519000090Schillerstr. 14, 72160 Horb am Neckar
4.5 stars -
"Cappuccino am Canal Grande" MinitarFür einen Tagesausflug ist Horb am Neckar immer gut. Doch auch hier hat das Lokalsterben seine Lücken hinterlassen – und vieles, was ich noch aus früheren Jahren kenne, existiert nicht mehr. Welch Genugtuung, dass sich traditionelle Gastronomiebetriebe durch Übergabe an neue Betreiber etablieren und verstetigen. Lange war das Randecker in der Horber Schillergasse eine feste Institution. 2018 hat Helga Randecker die Location, die fortan als Café Reinhardt firmiert, an Elisabeth Schneiderjan übergeben. Mit bleibendem Erfolg. Was sicherlich vielen Faktoren zuzuschreiben
Besucht am 07.05.20231 Personen
Rechnungsbetrag: 3 EUR
Okay, okay, ein Bahnhofslokal ist nicht unbedingt ein Garant für gehobene Gastronomie. Aber zuweilen die Möglichkeit, auch an entlegenen Orten etwas zu essen und zu trinken zu bekommen – manchmal sogar die letzte Rettung, wenn man mal wieder ein Opfer der Misere der Deutschen Bahn geworden ist. Nun kann Böblingen eigentlich nicht über einen Mangel an Restaurants klagen. Und der Bahnhof hat deutlich eine Aufwertung erfahren, seit hier seit Jahren tatsächlich der IC zwischen Stuttgart und Zürich hält. Mal ganz abgesehen von all den zahlreichen anderen Bus- und S-Bahn-Verbindungen.
In der Vergangenheit wurde das Bahnhofslokal von verschiedenen Betreibern geführt. Hier konnte man auch zu später Stunden noch einen Absacker trinken oder sich bei einer Spirituose etwas aufwärmen, wenn man den Bus verpasst hatte. Essen war eher nicht so angebracht. Seit dem vergangenen Jahr (vielleicht auch schon 2021?) scheint ein neuer Pächter aber frischen Wind reinzubringen. Monatelang war wenig ersichtlich, es gab keine Karte, kein Schild an der Türe, keine deklarierten Öffnungszeiten, kein nach aussen hin kommuniziertes Angebot. Mal sassen Gäste im Lokal, mal welche vor der Türe. Seit neuestem hängt nun ein Banner des Gastronomiebereichs an der Umzäunung des Gastgartens, Speisekarte liegen aus und es scheint sich ein Regelbetrieb anzubahnen. Der Aussenbereich wurde sichtlich aufgepimpt, zum älteren Bestandmobiliar gesellen sich jetzt bunte Sitzmöbel und Grünpflanzen, der gesamte Bereich wirkt gepflegter und wird laufend in Schuss gehalten. Das scheint auch eine grössere Vielfalt an Gästen anzuziehen.
Während ich auf einen abzuholenden und sich verspäteten Verwandten am Bahnhof warte, wage ich also meinen ersten Testbesuch. Obwohl laut Homepage das Lokal an Sonn- und Feiertage geschlossen sein sollte, kommt um Punkt 12 Uhr Leben rein, Tische werden abgewischt und Speisekarten ausgelegt. Das sonnige Wetter verlockt zum Draussensitzen. Der Chef erscheint prompt und nimmt die Bestellung auf. Für den Moment reicht mir ein Capuccino (3,00 Euro), aber ein Blick in die Karte erstaunt dann doch: Neben Würsten und Grillklassikern jeglicher Art, könnte man auch Hausmacher-Maultaschen, Fleischküchle, schwäbischen Wurstsalat, zahlreiche Burger-, Salat- und Frittenvariationen bestellen, ausserdem Backwaren von der Konditorei Frech. Wirkt alles sehr bodenständig. Trotz der grossen Schwaben-Bräu-Affinität erstaunt auch die Getränkekarte: ich entdecke unter anderem einen anständigen Grauburgunder und bei den Rotweinen nicht mal einen Trollinger, sondern einen soliden Lemberger. Wer hier allerdings die Veuve-Cliquot Magnum Flasche für 245,00 Euro bestellen sollte, ist mir ein Rätsel. Die wochentags wechselnden Aktionen (Montag ist Jägertag, Freitag ist Longdrinktag) kommen vermutlich eher an.
Der Service ist offen, freundlich und entspannt. Man wird zuvorkommend am Tisch bedient, kann aber auch direkt an der Theke bestellen. Auch das Interieur wurde sichtlich erneuert und verschönert. Hinter dem Tresen funkelt und glitzert nun ein durchgehendes Getränke- und Gläserregal mit indirekter Beleuchtung. Nur die mit rotem Kunstleder bezogenen Sitzbänke kommen mir aus früheren Zeiten bekannt vor. Alles wirkt blitzeblank, auch die offenbar grundsanierten, sehr properen Toiletten. Vor einem unberechtigten Ansturm warnen allerdings etliche Aushänge am Eingang, die darauf hinweisen, dass sich hier keine öffentlichen Toiletten befinden und Nicht-Gästen für die Benutzung 1 Euro berechnet würde. Verständlich, denn seit vielen Monaten sind die öffentlichen Bahnhofstoiletten um die Ecke nicht benutzbar und gesperrt – ein eigentlich untragbarer Zustand.
Nach diesem positiven Kurzbesuch bin ich durchaus gewillt, meine Vorbehalte zu revidieren. Der jetzige Betreiber scheint mit grossem Engagement an den Start zu gehen und sich zu bemühen, eine neue Klientel zu generieren. Vielleicht probiere ich beim nächsten Mal tatsächlich die Maultaschen aus.
Okay, okay, ein Bahnhofslokal ist nicht unbedingt ein Garant für gehobene Gastronomie. Aber zuweilen die Möglichkeit, auch an entlegenen Orten etwas zu essen und zu trinken zu bekommen – manchmal sogar die letzte Rettung, wenn man mal wieder ein Opfer der Misere der Deutschen Bahn geworden ist. Nun kann Böblingen eigentlich nicht über einen Mangel an Restaurants klagen. Und der Bahnhof hat deutlich eine Aufwertung erfahren, seit hier seit Jahren tatsächlich der IC zwischen Stuttgart und Zürich hält. Mal ganz... mehr lesen
B-Drei
B-Drei€-€€€Restaurant, Bar, Imbiss07031222087Talstr. 18, 71032 Böblingen
3.5 stars -
"Ondr Volldampf" MinitarOkay, okay, ein Bahnhofslokal ist nicht unbedingt ein Garant für gehobene Gastronomie. Aber zuweilen die Möglichkeit, auch an entlegenen Orten etwas zu essen und zu trinken zu bekommen – manchmal sogar die letzte Rettung, wenn man mal wieder ein Opfer der Misere der Deutschen Bahn geworden ist. Nun kann Böblingen eigentlich nicht über einen Mangel an Restaurants klagen. Und der Bahnhof hat deutlich eine Aufwertung erfahren, seit hier seit Jahren tatsächlich der IC zwischen Stuttgart und Zürich hält. Mal ganz
Besucht am 02.05.20231 Personen
Rechnungsbetrag: 6 EUR
Der Treffpunkt Rotebühlplatz hatte längere Zeit wegen Renovierungs- und Sanierungsarbeiten geschlossen. Nun bin ich erstmals wieder im Rudolfs eingekehrt, leider zum ersten - und sicherlich letzten - Mal zwischen 12 und 13 Uhr. Das Selbstbedienungsrestaurant brummt wie ein Bienenstock, ist restlos überfüllt und man eiert verzweifelt mit seinem Tablett samt überschwappenden Getränken durch die Reihen. Daher lieber zum Frühstück oder nach 13 Uhr einkehren. Oder bei gutem Wetter auf den Balkon ausweichen.
Der Treffpunkt Rotebühlplatz hatte längere Zeit wegen Renovierungs- und Sanierungsarbeiten geschlossen. Nun bin ich erstmals wieder im Rudolfs eingekehrt, leider zum ersten - und sicherlich letzten - Mal zwischen 12 und 13 Uhr. Das Selbstbedienungsrestaurant brummt wie ein Bienenstock, ist restlos überfüllt und man eiert verzweifelt mit seinem Tablett samt überschwappenden Getränken durch die Reihen. Daher lieber zum Frühstück oder nach 13 Uhr einkehren. Oder bei gutem Wetter auf den Balkon ausweichen.
3.5 stars -
"Möglichst nicht über Mittag" MinitarDer Treffpunkt Rotebühlplatz hatte längere Zeit wegen Renovierungs- und Sanierungsarbeiten geschlossen. Nun bin ich erstmals wieder im Rudolfs eingekehrt, leider zum ersten - und sicherlich letzten - Mal zwischen 12 und 13 Uhr. Das Selbstbedienungsrestaurant brummt wie ein Bienenstock, ist restlos überfüllt und man eiert verzweifelt mit seinem Tablett samt überschwappenden Getränken durch die Reihen. Daher lieber zum Frühstück oder nach 13 Uhr einkehren. Oder bei gutem Wetter auf den Balkon ausweichen.
Besucht am 01.05.2023Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 36 EUR
Obwohl ich seit Jahrzehnten regelmässig Herrenberg besuche und fast jedes Mal irgendwo einkehre, habe ich mir das Da Gino immer noch für einen späteren Zeitpunkt aufgespart. Entweder war grad Mittagsruhe, Ruhetag, das Lokal zu voll, der Aussenbereich zu schattig, zu sonnig oder sonst was. Dabei hat der schwäbische Italiener (oder italienische Schwabe?) in vielen Kreisen geradezu Kultcharakter, vielleicht weil er hybride Gerichte aus beiden gastronomischen Welten serviert, vielleicht auch weil die Gäste schwätzen können, wie ihnen der Schnabel gewachsen ist und sie sich verstanden fühlen.
Die Lage in der Bronngasse, unterhalb des sehenswerten Marktplatzes (Herrenberg liegt an der Deutschen Fachwerkstrasse!) gehört zu den besten im Ort. Allerdings gibt es hier, inmitten der Fussgängerzone, definitiv keine Parkplätze. Man hat also auf eines der Parkhäuser oder Parkplätze ausserhalb auszuweichen – oder zu Fuss, per Fahrrad, per Bus und Bahn anzureisen.
Für eine Einkehr nach einer 1.-Mai-Wanderung hat eine Mitwanderin schon Tage vorher vorgesorgt und einen Tisch reserviert. Und das ist auch bitternötig. Das Lokal ist ab 17 Uhr proppevoll, man hat fast das Gefühl, dass noch ein paar Stühle dazwischengequetscht wurden und man allzu nah aufeinander hockt. Das macht nicht immer Spass! Die lautstarken Jubelrufe der Familienfeier am Tisch nebenan vermengen sich ungut mit der hartnäckigen Musikbeschallung und anderen Hintergrundgeräuschen, so dass unserer sechsköpfigen Gruppe kaum mehr ein Gespräch möglich ist. Aber wir sind ja auch zum Essen und Trinken gekommen…
Die sehr umfangreiche Karte bietet glücklicherweise nicht nur Pizza, Pasta und Salate, sondern feine Antipasti, schwäbische Klassiker wie Zwiebelrostbraten, Maultaschen, Schupfnudeln, Flädlesuppe etc., eine ansprechende Fischkarte – und, was uns etwas verstört, eine extra Trüffelkarte. Da werden tolle, verdächtig günstige Gerichte angeboten wie Steinpilzravioli mit Trüffelsahnesauce (15,80 Euro) oder Rösti und Rinderfiletstreifen mit Trüffel in Chianti-Balsamicosauce (14,80 Euro), aber auch Befremdliches wie eine Pizza mit Rinderfilet und Trüffel (14,90 Euro). Indes: Trüffel kennen wir aus unserer italienischen Partnerstadt Alba im Piemont definitiv vom Herbst. Woher sollen sie im Mai bezogen werden? Glücklicherweise fällt keiner aus unserer Truppe auf diese Sonderkarte rein.
Wir wählen schliesslich 2x Calamari alla Griglia mit Knoblauchmarinade und Gemüse (18,40 Euro), dazu blind einen spritzigen, erfrischenden Pinot Grigio. Der Teller ist hübsch anzusehen, die Calamari sind butterzart, das Beilagengemüse wurde farblich vielfältig angerichtet – wenngleich alles in allem nicht sonderlich satt macht und zudem etwas zu fad gewürzt ist. Meine Nebensitzerin wählt aus der sogenannten „Schwäbischen Karte“ ein (nicht ganz schwäbisches) Wiener Schnitzel mit Fritten (es hätte auch Spätzle gegeben!) und Salat (17,80 Euro). Das Kalbsschnitzel erscheint ganz comme il faut: goldgelb, knusprig, mit blasenwerfender Panade. Ihr Gegenüber wählt als Vorspeise einen Meeresfrüchtesalat (12,90 Euro), den er bis auf die zwei Miesmuscheln goutiert (naja, der 1.Mai ist kein Monat mehr mit r – aber soll man es so genau genehmen?). Als Hauptgericht gibt es Ente, die wir wohl auf der Karte übersehen haben und auch nicht unbedingt in einem italienischen Lokal vermutet hätten. Weiter hinten am Tisch entdecken wir noch einen Salatteller und ein Pastagericht, beides jedoch zu weit entfernt, um darüber ernsthaft berichten zu können. Aber alle Speisen sind mit Sorgfalt und Liebe arrangiert und vermutlich auch im selben Stile in der Küche zubereitet worden. Die Salat- und Pastaesser schwören ausserdem auf einen Montepulciano und raten vom Nero d`Avola ab, was mich sehr erstaunt.
Der Eifer und das Engagement des Services wirken übrigens vollkommen echt und authentisch, nicht bemüht einstudiert wie an manch anderen Orten. Sowohl das Auf- und Abtragen, als auch das spätere Abkassieren laufen sichtlich routiniert und professionell ab. Ohne grosse Diskussion erhalten wir wie gewünscht getrennte Rechnungen, können auch problemlos mit Karte bezahlen.
Obwohl ich seit Jahrzehnten regelmässig Herrenberg besuche und fast jedes Mal irgendwo einkehre, habe ich mir das Da Gino immer noch für einen späteren Zeitpunkt aufgespart. Entweder war grad Mittagsruhe, Ruhetag, das Lokal zu voll, der Aussenbereich zu schattig, zu sonnig oder sonst was. Dabei hat der schwäbische Italiener (oder italienische Schwabe?) in vielen Kreisen geradezu Kultcharakter, vielleicht weil er hybride Gerichte aus beiden gastronomischen Welten serviert, vielleicht auch weil die Gäste schwätzen können, wie ihnen der Schnabel gewachsen ist... mehr lesen
Osteria da Gino
Osteria da Gino€-€€€Restaurant, Pizzeria07032799780Bronngasse 1, 71083 Herrenberg
4.5 stars -
"Tischreservierung empfehlenswert" MinitarObwohl ich seit Jahrzehnten regelmässig Herrenberg besuche und fast jedes Mal irgendwo einkehre, habe ich mir das Da Gino immer noch für einen späteren Zeitpunkt aufgespart. Entweder war grad Mittagsruhe, Ruhetag, das Lokal zu voll, der Aussenbereich zu schattig, zu sonnig oder sonst was. Dabei hat der schwäbische Italiener (oder italienische Schwabe?) in vielen Kreisen geradezu Kultcharakter, vielleicht weil er hybride Gerichte aus beiden gastronomischen Welten serviert, vielleicht auch weil die Gäste schwätzen können, wie ihnen der Schnabel gewachsen ist
Besucht am 29.04.20231 Personen
Rechnungsbetrag: 3 EUR
Mitten in der Corona-Zeit ist mir zum ersten Mal das Café mit dem prägnanten Namen in der Nagolder Marktstrasse aufgefallen. Eines ist den Betreibern mit der Namensgebung auf jeden Fall gelungen: man bleibt stehen, gerät ins Rätseln und beschliesst, eines Tages dem Mysterium auf die Spur zu kommen. Und heute ist fast die letzte Gelegenheit für einen Aprilbesuch in diesem Jahr. Grund genug, nach einem nicht ganz glücklichen Mittagessen noch einen Verdauungskaffee einzunehmen. In Zeiten erweiterter Genderdebatten dürften wohl auch Gäste willkommen sein, die sich nicht als Mädchen identifizieren können, ja geradezu diametral weit davon entfernt sind.
Dem Vorteil des auffälligen Namens steht ein geographischer Nachteil gegenüber. Der Aussenbereich des Lokals ziegt nach Norden und sieht nur äusserst selten die Sonne. Auch sind die Spielregeln nicht ganz klar. Bereits im letzten Jahr sass ich einige Zeit vollkommen unbeachtet vor der Tür und habe so lange vergebens auf eine Bedienung gewartet, bis es mir zu fröstelig wurde und ich ein paar Häuser weiterzog, wo der Service bemühter und zugewandter war.
In diesem Jahr habe ich offenbar bessere Karten. Kaum nehme ich an einem der zierlichen Stühlchen vor der Türe Platz, erscheint auch schon ein Aprilmädchen – ob sie meiner ansichtig geworden oder nur durch das laute Kindergeplärre am Nebentisch aufgeschreckt worden war, weiss man nicht. Ich werde jedoch aufgeklärt, dass drinnen an der Theke bestellt werden soll. Eine Karte liegt nicht aus, meine Bestellung wird auch nicht gleich erhört, obwohl der Service mir doch schon gegenüber steht.
Der Innenbereich ist hübsch und hell möbliert, so wie man sich eine moderne Studenten-WG vorstellen würde, mit stylisher Kaffeemaschine und kleiner Kuchentheke und etlichen Grünpflanzen. Ein bisschen eng und gedrängt wird’s an der Theke – aber das Café ist auch gut bestuhlt und besucht. Ausserdem müssen sich alle Gäste, die zur Toilette wollen, hier vorbei bemühen. In Ermangelung einer Karte bestelle ich einen schlichten Kaffee (3,-- Euro) mit normaler Milch (letzteres betone ich laut und deutlich, da ich vermute, mich hier im Hafer- und Sojamilchkosmos zu befinden). Die Aprilmädchen im Service agieren zielgerichtet und tough und versprechen, meine Bestellung nach draussen zu bringen.
Das funktioniert auch prima. Ein Hingucker sind mintgrüne Tasse und rosafarbenes Milchkännchen im Töpferlook (ist jedoch englische Markenware, wie ich am Ende am Boden des Kännchens nachlese). Dazu tatsächlich ein gold(farben)ener Löffel. Ein Schelm, wem dabei Böses in den Sinn kommt… Der Kaffee schmeckt leider etwas schal und vollkommen unspektakulär, was sicherlich an der Normalmilch liegt. Naja, es hätte auch ChariTea Eistee und Viva con Aqua gegeben (was ich später der Homepage entnehme). Offenbar auch leckere Schnittchen mit Namen wie Hüttenheidi, Almöhi oder Clarabanana. Alles mit selbstgemachtem Sauerteigbrot und angesagten Zutaten wie Avocado, Hummus, Chiliflocken, Quittenmus, Erdnussbutter, Kichererbsen. Vielleicht sollte ich dem Lokal noch eine zweite Chance geben? Auch wenn mich Sätze wie dieser etwas verunsichern: „Aprilmädchen ist nicht der Platz an dem die schönsten Geschichten geschrieben werden, es ist der Platz, den du mit deiner besten Freundin besuchst und die schönsten & aufregendsten Geschichten deines Lebens teilst.“
Immerhin gelingt es mir noch, das Mysterium hinter dem Lokalnamen zu lüften. Die Chefin hat offenbar im April Geburtstag. So einfach! Nicht jedoch gelingt es mir, einen analogen Beleg zu erhalten. Man hätte keinen Drucker, erklärt man mir, ich könne den Beleg jedoch übers Handy oder per E-Mail erhalten. Huch, habe ich neue digitale Transformationen verschlafen? Etwas verstört schlage ich eine handschriftliche Variante vor, um den Stempel muss ich noch extra bitten. Derweil vergrössert sich die Schlange an der Theke. Auf einen Toilettengang verzichte ich letztendlich, um nicht für noch mehr Durcheinander zu sorgen. Eine öffentliche Toilette befindet sich nur wenige Häuser weiter.
Mitten in der Corona-Zeit ist mir zum ersten Mal das Café mit dem prägnanten Namen in der Nagolder Marktstrasse aufgefallen. Eines ist den Betreibern mit der Namensgebung auf jeden Fall gelungen: man bleibt stehen, gerät ins Rätseln und beschliesst, eines Tages dem Mysterium auf die Spur zu kommen. Und heute ist fast die letzte Gelegenheit für einen Aprilbesuch in diesem Jahr. Grund genug, nach einem nicht ganz glücklichen Mittagessen noch einen Verdauungskaffee einzunehmen. In Zeiten erweiterter Genderdebatten dürften wohl auch... mehr lesen
3.0 stars -
"Weil ich ein Mädchen bin ... (sang schon Lucielectric)" MinitarMitten in der Corona-Zeit ist mir zum ersten Mal das Café mit dem prägnanten Namen in der Nagolder Marktstrasse aufgefallen. Eines ist den Betreibern mit der Namensgebung auf jeden Fall gelungen: man bleibt stehen, gerät ins Rätseln und beschliesst, eines Tages dem Mysterium auf die Spur zu kommen. Und heute ist fast die letzte Gelegenheit für einen Aprilbesuch in diesem Jahr. Grund genug, nach einem nicht ganz glücklichen Mittagessen noch einen Verdauungskaffee einzunehmen. In Zeiten erweiterter Genderdebatten dürften wohl auch
Besucht am 29.04.20231 Personen
Rechnungsbetrag: 14 EUR
Zu den am heissesten umkämpften gastronomischen Orten in Nagold gehört sicherlich das Provinciale – eine Pizzeria mit angeschlossenem Eiskiosk, die sich gerne auch kurz und knapp und schick Provo nennt. Der Standort ist aber auch unschlagbar: mitten auf dem Markplatz, direkt neben dem fotogenen Vorstadtbrunnen (der stets als Hintergrund für Selfies herhalten muss), mit zahlreichen Tischen im Aussenbereich, die so einladend nach Süden ausgerichtet sind, dass man selbst bei Temperaturen im einstelligen Bereich sich zum Draussensitzen verführen lässt. Wenn man denn einen freien Platz findet. Und ich muss gestehen: in den letzten 10 Jahren, in denen ich regelmässig mehrmals pro Jahr nach Nagold komme, ist mir dies nicht ein einziges Mal gelungen. Heute mache ich mir das Ergattern zum Sport und verharre so lange lauernd am Brunnen, bis ich zu einem frei gewordenen Tisch hechten kann. Geschafft!
Doch die Enttäuschung folgt sogleich. Tatsächlich scheint es im Provinciale fast nur Pizza und Pasta und Eis zu geben, die vielgelobten Frühstücksvariationen (teilweise für 1, teilweise für 2 Personen – dazu jede Menge Eierspeisen in jeglichen Ausprägungen) werden leider nur bis 11:30 ausgeliefert. Ich ahne schon, dass sich jeder Verhandlungsversuch erübrigt. An einem Samstag (und zugleich Markttag) steppt hier der Bär, der Service ist mehr als ausgelastet und alle Gäste um mich herum scheinen nicht wählerisch zu sein. Demütig meinen kleinen Tisch verteidigend und mich dem hektischen Flow unterordnend ordere ich mutig die Pizza Sorpresa für 11,50 Euro. Und nach knapp einer Viertelstunde landet die Überraschung schon auf meinem Tisch. Sie ist ziemlich hell und blass, mit reichlich Käse und einigen Bestandteilen, die man sonst nicht auf einer Pizza vermutet würde, wie zum Beispiel Broccoli (was soll das denn??). Abgesehen von einer kleinen gebräunten Stelle scheint nicht mal der Teig ganz durch zu sein. Reflexartig denke ich an Sodbrennen. An den Tischen um mich herum scheint man jedoch sehr zufrieden zu sein. Ich werde auch einigen Salattellern (deren Antlitz jedoch meist im Dressing ertränkt ist) und üppigen Eisbechern ansichtig. Bin nur ich unglücklich? Nein, ein schmaler, etwas zittriger Senior zwei Tische weiter wartet tapfer gefühlte 40 Minuten auf seine Rigatoni al forno und blickt enttäuscht all den vorüberziehenden Gerichten nach. Es scheint also nicht immer schnell zu gehen…
Während früher immer wieder mal Beschwerden über die unfreundliche Bedienung laut wurden, sind die Servicedamen heute geradezu zuckersüss und allerliebst und tirilieren wie die Vögelein. Nebenbei agieren sie flink, zuverlässig und nahezu fehlerfrei. Meine Hochachtung! Eine Glanzleistung bei dem immensen Gastaufkommen, der knallenden Sonne und einem alles beobachtenden Chef im Hintergrund. Ebenfalls kritisiert wurde in der Vergangenheit, dass Gäste, die nur etwas trinken wollten, unsanft vertrieben wurden. Auch das scheint sich geändert zu haben. Einige Gäste scheinen nach dem Samstagsshopping tatsächlich nur einen Kaffee oder einen Prosecco zu bestellen. Wer tatsächlich keinen Sitzplatz in der Sonne mehr erkämpfen kann, setzt sich nach drinnen – wo es gemütlich, hell und freundlich aussieht. Die (etwas engen) Toiletten liegen zwei Stufen über dem Gastraum und sind somit leider nicht barrierefrei zu erreichen.
Alles in allem wurde ich zwar satt, kann den Hype um diese Location jedoch nicht ganz nachvollziehen. Gehobene Gastronomie sieht anders aus (auf Wunsch kann man sie nur ein paar Schritte weiter erleben – mit hochwertigen Speisen, gepflegtem Service und feinem Ambiente). Wer aufs Sehen-und-Gesehenwerden aus ist, liegt hier jedoch komplett richtig. Auch scheint das Angebot mainstream- und familientauglich zu sein, so dass vom Kleinkind bis zum Senior alle etwas finden. Mir reicht jedoch der einmalige Besuch, zumal Pizza und Pasta doch nicht zu meinen Favorites gehören. Achja, ein Pluspunkt kann noch erwähnt werden: der zentrale Busbahnhof liegt nur 200 Meter entfernt, die malerische Waldach und das ehemalige Gartenschaugelände nur wenig weiter. Wer möchte, kann also gleich noch einen Verdauungsspaziergang einlegen.
Zu den am heissesten umkämpften gastronomischen Orten in Nagold gehört sicherlich das Provinciale – eine Pizzeria mit angeschlossenem Eiskiosk, die sich gerne auch kurz und knapp und schick Provo nennt. Der Standort ist aber auch unschlagbar: mitten auf dem Markplatz, direkt neben dem fotogenen Vorstadtbrunnen (der stets als Hintergrund für Selfies herhalten muss), mit zahlreichen Tischen im Aussenbereich, die so einladend nach Süden ausgerichtet sind, dass man selbst bei Temperaturen im einstelligen Bereich sich zum Draussensitzen verführen lässt. Wenn man... mehr lesen
3.5 stars -
"Hier sitzen Sie in erster Reihe" MinitarZu den am heissesten umkämpften gastronomischen Orten in Nagold gehört sicherlich das Provinciale – eine Pizzeria mit angeschlossenem Eiskiosk, die sich gerne auch kurz und knapp und schick Provo nennt. Der Standort ist aber auch unschlagbar: mitten auf dem Markplatz, direkt neben dem fotogenen Vorstadtbrunnen (der stets als Hintergrund für Selfies herhalten muss), mit zahlreichen Tischen im Aussenbereich, die so einladend nach Süden ausgerichtet sind, dass man selbst bei Temperaturen im einstelligen Bereich sich zum Draussensitzen verführen lässt. Wenn man
Besucht am 23.04.2023Besuchszeit: Mittagessen 1 Personen
Rechnungsbetrag: 16 EUR
Grosse Enttäuschung nach erneutem Besuch. Menschenleere Hallen zur besten Sonntagmittagsessenszeit. Zerkochte, lieblos angerichtete Speisen. Ein Salatbüffet mit Essensresten davor und einer grünlichen Salatsauce, die das Aussehen und die Konsistenz (hoffentlich nicht den Geschmack) von Erbsensuppe hat. Ein ungelenker Service, dessen Höflichkeitsfloskeln schon komödiantenhafte Züge aufweist. Über allem liegt ein vager abgewirtschafteter Eindruck. Nicht mehr empfehlenswert!
Grosse Enttäuschung nach erneutem Besuch. Menschenleere Hallen zur besten Sonntagmittagsessenszeit. Zerkochte, lieblos angerichtete Speisen. Ein Salatbüffet mit Essensresten davor und einer grünlichen Salatsauce, die das Aussehen und die Konsistenz (hoffentlich nicht den Geschmack) von Erbsensuppe hat. Ein ungelenker Service, dessen Höflichkeitsfloskeln schon komödiantenhafte Züge aufweist. Über allem liegt ein vager abgewirtschafteter Eindruck. Nicht mehr empfehlenswert!
1.5 stars -
"Leider enttäuschend" MinitarGrosse Enttäuschung nach erneutem Besuch. Menschenleere Hallen zur besten Sonntagmittagsessenszeit. Zerkochte, lieblos angerichtete Speisen. Ein Salatbüffet mit Essensresten davor und einer grünlichen Salatsauce, die das Aussehen und die Konsistenz (hoffentlich nicht den Geschmack) von Erbsensuppe hat. Ein ungelenker Service, dessen Höflichkeitsfloskeln schon komödiantenhafte Züge aufweist. Über allem liegt ein vager abgewirtschafteter Eindruck. Nicht mehr empfehlenswert!
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Entdeckt haben wir den Bären bereits im vergangenen Winter, um nun bei bestem Frühsommerwetter zurückzukehren. Die vom „Feinschmecker“ ausgezeichnete Metzgerei bietet beste Produkte vom Schwäbisch-Hallischen Landschwein oder dem Boeuf de Hohenlohe, aber auch Käse der Dorfkäserei Geifertshofen, selbst kreierte vegane „Leberwurst“ aus Linsen, auch Suppen, Wildragout, Geschnetzeltes, Maultaschen etc. pp. Die Bärenwirtschaft ist zur Zeit nur an ausgewählten Tagen geöffnet und bietet „Frühstückstreff mit Kaffeeklatsch und Vesperrunde“. Vom kreativen, erfindungsreichen Können der Bärenbetreiber, von der Liebe zum Detail kann man sich jedoch jeden Morgen am Frühstücksbüffet überzeugen. Neben Erzeugnissen der eigenen Metzgerei findet man hier auch ein selbstgemachtes Birchermüsli (von dem man sich am liebsten was abfüllen würde), Marmeladen und Brotaufstriche aus hiesiger Produktion, ganz besondere Frischkäsevariationen (z.B. mit karamellisierten Nüssen), Kuchen, frisches Obst, allerlei Saaten, Körner und Trockenobst – und was sonst noch so dazu passt. Alles wundervoll drapiert und angerichtet und beschriftet und teilweise in kleine Gläschen abgefüllt. Dazu Kaffee(spezialitäten) oder Tee nach Wunsch.
Dem holzgetäfelten Gastraum sieht man noch die früheren Zeiten an und staunt über die gelungene Melange von Alt und Neu, von verschiedenen Materialien, Farbtönen, Dekoren, Oberflächen. Man sitzt auf alten Holzstühlen oder neu gepolsterten Bänken, lässt sich verwöhnen und umsorgen, so als ob man bei der Verwandtschaft zu Besuch wäre. So viel Herzlichkeit und Zugewandtheit erlebt man sonst nur selten. Bei unserem letzten Besuch scheinen alle 12 Gästezimmer belegt zu sein. Von Paaren, Einzelreisenden, Wander- und Fahrradgruppen, Kulturtouristen. Barrierefrei ist ein Haus von diesem Alter und mit dieser Historie natürlich nicht – selbst wer sich nur in den unteren Räumlichkeiten aufhält, braucht eine gewisse Beweglichkeit. Je weiter man nach oben kommt, desto interessanter wird es. Und nicht nur, weil die schiefen, ausgetretenen Stufen der Holztreppe so herrlich knarzen. Unterwegs findet man einen Korb mit Äpfeln zum Mitnehmen, zahlreiches Prospekt- und Kartenmaterial, Zeitungsausschnitte und Anregungen zur Freizeitgestaltung. Wer einen Ausflug unternimmt, kann sich in der Metzgerei natürlich ein Vesper zurecht machen lassen. Jetzt im Mai ist die grobe Widbratwurst zu empfehlen.
Mit dem Auto vorfahren kann man zum Bären leider nicht, deswegen ist das sehr nahegelegene Parkhaus am Graben (Parken in den oberen Etagen für 20 Stunden kostenlos) sehr zu empfehlen. Oder man reist stilvoll mit dem Schiff an und kommt von der Anlegestelle am Neckar hier hoch. Leider ist die Marbacher Fussgängerzone samt Marktplatz aufgrund umfangreicher Sanierungsarbeiten derzeit ziemlich verschandelt. Bis Ende 2023 soll aber das neue Pflaster verlegt sein, so dass zukünftige Gäste hoffentlich sehr kommod zum Bären schlendern können. Dort gibt es übrigens auch eine Fahrradgarage (nach dem Motto: erst Rathaus, dann Radhaus).
Den Bären können wir aufgrund der absolut hochwertigen Produkte, dem reizvollen Ambiente, dem liebevoll gestalteten Interieur und natürlich der offenen Freundlichkeit und Zugewandtheit der Inhaberfamilie uneingeschränkt empfehlen.