Geschrieben am 04.08.2016 2016-08-04| Aktualisiert am
04.08.2016
Besucht am 04.08.2016Besuchszeit: Mittagessen 3 Personen
Schon lange drängt ein Freund, mal im Magstadter Erbachstüble essen zu gehen – heute gab ich seinem Ansinnen endlich nach (ein Leck im eigenen Kühlschrank, Hunger auf Deftiges und eine allgemeine Schwäche aufgrund der dunstigen Hitze machten mich gefügig…)
Erst einmal habe das Lokal geraume Zeit suchen müssen, weil es sehr versteckt inmitten eines Wohngebietes liegt und ich keinerlei Hinweisschilder an den Hauptverkehrsstraßen entdeckt habe. Aber das kann ja durchaus auch ein Qualitätskriterium sein… Nach mehrmaligem Nachfragen habe ich das Restaurant schließlich entdeckt, weil einige gewerbliche Fahrzeuge in der Nähe und direkt vor dem Lokal geparkt haben. Das Gebäude selbst macht von außen einen sehr ansprechenden Eindruck und glänzt mit einer gepflegten, überdachten Außenterrasse, mit Blick auf blühende Balkonpflanzen und solide Trockenmauern. Hier sitzt man bei gleißender Sonne und leichtem Nieselregen gleichermaßen kommod. Als wir kurz nach 12 Uhr eintrafen, war glücklicherweise nur ein Tisch von einem Senioren-Ehepaar belegt, gleich darauf füllten sich aber sehr rasch die weiteren Tische – hauptsächlich mit Gewerbetreibenden und Handwerkern, die hier ihre Mittagspause verbringen.
Leider wurde erst mal für lange Zeit keine Bedienung gesehen. Als es mir zu dumm wurde, bin ich ins Innere des Restaurants vorgedrungen und habe sicherheitshalber nachgefragt, ob auch auf der Terrasse bedient wird. Die Servicekraft war alleine und hatte bereits im Gastraum alle Hände voll zu tun. Offenbar ein Familienfest oder eine Zusammenkunft im kleinen Rahmen! Hätte ich nicht nachgefragt, wären wir wahrscheinlich auf der Terrasse komplett vergessen worden. Die Servicedame war etwas schwerfällig, undisponiert und uninspiriert. Auf den Tischen draussen lag zwar die Speisepläne der Mittagsangebote aus, aber nicht die vollständige Karte, die wir erst einmal anfordern mussten. Daraus habe ich abgeleitet, dass die meisten Gäste aufgrund des günstigeren Mittagstisches kommen.
Das Restaurant bietet eine umfangreiche Speisekarte mit deutschen Gerichten und Balkanspezialitäten (wie Rasnici oder Pola-Pola). Wie Speisen haben klingende Bezeichnungen und Attribute wie „Bombay“ oder „Adria“. Im Allgemeinen scheinen hier aber Schnitzel, Braten und Klassisches der Renner zu sein, verfeinert mit Convenience-Food, reichlich Sauce und Geschmacksverstärkern. Wir wählten 2x das Tagesessen, das den Begriff „Schwaben“ im Namen trug und aus Spätzle, Braten und Beilagensalat bestand. Für 8 Euro recht günstig. Die Spätzle stammten vermutlich vom Großmarkt und waren relativ geschmacksneutral. Mit Salz, Pfeffer und Gewürzen wurde prinzipiell recht sparsam umgegangen, was wir auch moniert haben. Immerhin gab es auf Wunsch auch Salz und Pfeffer und Zahnstocher auf denTisch. Am Beilagensalat mit Blattsalaten und Tomate überzeugte am ehesten der deftige Krautsalat und enttäuschte der zu fade Kartoffelsalat. Der Schwabe mag es einfach schlonzig und mit Brühe angemacht – das war hier eher nicht der Fall.
Serviert wurde nach ca. 20 Minuten, was prinzipiell okay war. Das Hefeweizen war frisch und gut gekühlt, das große Cola light imponierte mit einem frischen Zitrusaroma durch eine knackige Zitronenscheibe. Apropos: mit Zitronen scheint hier nicht gespart zu werden. Zitronen im Getränk, Zitrone als Deko und Zitronenkerne als Fundstücke auf der abwaschbaren Tischdecke (die allerdings vor dem Servieren nicht abgewischt wurde, was eigentlich notwendig gewesen wäre).
Wie wir durch Beobachtung herausfanden, scheint hier hauptsächlich Stammpublikum zu verkehren. Über unsere Anwesenheit schien die etwas unbeholfen wirkende Bedienung eher erstaunt zu sein. Nachfragen zu Inhaltsstoffen und Bestandteilen von Speisen konnte sie aus dem Stand nicht beantworten – und nach Rückfragen beim Chef auch nur rudimentär und fehlerhaft. Wir waren über ihr ungehobeltes Verhalten doch etwas düpiert. Aber vielleicht muss man sich hier das Wohlwollen erst noch erarbeiten?
Mein Stammlokal wird das Erbachstüble auf jeden Fall nicht: zu abgelegen, lukullisch zu sehr den Convenience-Produkten verhaftet, qualitativ zu schwach, preislich regulär (vom Mittagstisch abgesehen) doch überteuert und im Allgemeinen einfach zu provinziell. Am besten hat mir noch der gepflegte und wohl relativ neu gestaltete Außenbereich gefallen. Aber das ist eben eher die Leistung des Gartenbaubetriebes.
Schon lange drängt ein Freund, mal im Magstadter Erbachstüble essen zu gehen – heute gab ich seinem Ansinnen endlich nach (ein Leck im eigenen Kühlschrank, Hunger auf Deftiges und eine allgemeine Schwäche aufgrund der dunstigen Hitze machten mich gefügig…)
Erst einmal habe das Lokal geraume Zeit suchen müssen, weil es sehr versteckt inmitten eines Wohngebietes liegt und ich keinerlei Hinweisschilder an den Hauptverkehrsstraßen entdeckt habe. Aber das kann ja durchaus auch ein Qualitätskriterium sein… Nach mehrmaligem Nachfragen habe ich das Restaurant... mehr lesen
3.0 stars -
"Mehr Schein als Sein" MinitarSchon lange drängt ein Freund, mal im Magstadter Erbachstüble essen zu gehen – heute gab ich seinem Ansinnen endlich nach (ein Leck im eigenen Kühlschrank, Hunger auf Deftiges und eine allgemeine Schwäche aufgrund der dunstigen Hitze machten mich gefügig…)
Erst einmal habe das Lokal geraume Zeit suchen müssen, weil es sehr versteckt inmitten eines Wohngebietes liegt und ich keinerlei Hinweisschilder an den Hauptverkehrsstraßen entdeckt habe. Aber das kann ja durchaus auch ein Qualitätskriterium sein… Nach mehrmaligem Nachfragen habe ich das Restaurant
Das Museumscafe im Konstanzer Rosgartenmuseum ist ein wahres Kleinod, ein wundervoll ruhiger, fast etwas verwunschener Ort inmitten der sehr umtriebigen Bodensee-Metropole, wo vor allem jetzt, zur Sommerferienzeit, überall der Bär steppt. Ich kenne das Museum und das Cafe schon seit einigen Jahren und bin immer wieder gerne zu Gast. Bei gutem Wetter kann man im süßen Innenhof sitzen, der wie ein Patio mitten zwischen den Gebäudeteilen liegt und schön begrünt ist (unter anderem mit herrlichen Rosensträuchern). Winters kuschele ich gerne im Gastraum, der an ein französiches Bistro oder an ein Wiener Kaffeehaus erinnert: Bugholzstühle, Bistrotischchen, die Wände voller Bilder. Wer möchte, kann in den ausliegenden Museumskatalogen und Zeitschriften schmökern. Hier kann man ewig lang sitzen bleiben, ohne bedrängt zu werden. Hier scheint manchmal die Zeit stehen zu bleiben.
Das Angebot ist übersichtlich, aber fein: Kaffee und Kaffeespezialitäten, diverse Kuchen und Torten, Süssigkeiten, Brezeln, Snacks, frische Getränke. Man wird am Tisch bedient, kann sich jedoch den Kuchen an der Theke aussuchen. Die Bedienung ist freundlich-zurückhaltend. Ich war in der vergangenen Woche werktags zu Besuch, am frühen Nachmittag. Ausser mir waren noch zwei Paare und eine Familie zu Gast, es ging also recht ruhig zu. Obwohl es noch am Vormittag geregnet hatte, durfte die Familie auf Wunsch selbstverständlich im Garten Platz nehmen und wurde dort sofort bedient. Kaffee und Milchkaffee wurden in schweren Porzellantassen serviert, die Brezel war frisch und knackig und vom selben Tage. Ich wurde schon beim Eintreten freundlich begrüßt und auch nachher zuvorkommend bedient. Da sich das Cafe im Erdgeschoss befindet, kann es auch von mobilitätseingeschränkten Personen besucht werden. Die (Damen)Toilette befindet sich allerdings im OG, kann jedoch mit dem Aufzug bequem erreicht werden und ist gut gepflegt. Das Rosgartenmuseum bietet rund ums Jahr ansprechende, hochwertige Ausstellungen zu Geschichte, Zeitgeschichte, Kultur, Natur, Architektur des Bodenseeraumes. Montags ist das Gebäude und auch das Cafe geschlossen.
Das Museumscafe im Konstanzer Rosgartenmuseum ist ein wahres Kleinod, ein wundervoll ruhiger, fast etwas verwunschener Ort inmitten der sehr umtriebigen Bodensee-Metropole, wo vor allem jetzt, zur Sommerferienzeit, überall der Bär steppt. Ich kenne das Museum und das Cafe schon seit einigen Jahren und bin immer wieder gerne zu Gast. Bei gutem Wetter kann man im süßen Innenhof sitzen, der wie ein Patio mitten zwischen den Gebäudeteilen liegt und schön begrünt ist (unter anderem mit herrlichen Rosensträuchern). Winters kuschele ich gerne... mehr lesen
Museumscafé im Rosgartenmuseum
Museumscafé im Rosgartenmuseum€-€€€Cafe07531900246Rosgartenstraße 3-5, 78462 Konstanz
4.0 stars -
"Ein Kleinod in der Konstanzer Innenstadt" MinitarDas Museumscafe im Konstanzer Rosgartenmuseum ist ein wahres Kleinod, ein wundervoll ruhiger, fast etwas verwunschener Ort inmitten der sehr umtriebigen Bodensee-Metropole, wo vor allem jetzt, zur Sommerferienzeit, überall der Bär steppt. Ich kenne das Museum und das Cafe schon seit einigen Jahren und bin immer wieder gerne zu Gast. Bei gutem Wetter kann man im süßen Innenhof sitzen, der wie ein Patio mitten zwischen den Gebäudeteilen liegt und schön begrünt ist (unter anderem mit herrlichen Rosensträuchern). Winters kuschele ich gerne
Besucht am 27.07.20162 Personen
Rechnungsbetrag: 43 EUR
Seit Eugen Bücheler gerade gegenüber dem einzigen Alnatura-Laden weit und breit, an der Ecke Münzgasse/Brotlaube, das gemütliche Eugen´s betreibt (das darüber hinaus auch noch fantastische vegetarische und vegane Speisen anbietet), ist das im Sommer doch recht quirlige und überfüllte Konstanz endlich wieder um einen Ruhepol reicher. Und der allgegenwärtigen Fastfood-/Fritten-/Coffee-to-go-Kultur wird etwas Bodenständiges und Ehrliches und Naturnahes entgegengesetzt. Beim Eugen werden reine, unverfälschte, aus der Region stammende und noch ihrer Natürlichkeit nicht beraubte Lebensmittel verarbeitet und in Bestform serviert. Hier schmeckt noch alles genauso wie es seine Bestimmung ist und wird nicht durch Geschmacks- und Zusatzstoffe zugekleistert. Dazu ist diese Bio-Küche auch noch farbenfroh und lebt die Vielfalt der Arten. Für mich sehr sympathisch!
Das Eckhaus ist in freundlichem Rot getüncht und innen recht schlicht, aber charmant eingerichtet. An manchen Ecken blitzt noch die frühere 0815-Wirtschaft durch, die hier mal angesiedelt war. Im Sommer empfiehlt es sich, draussen zu sitzen und dem umliegenden Treiben zuzusehen. Gegenüber dem Haupthaus liegt übrigens Eugen´s Patisserie, wo ein französischer Patisseur feinste Backwaren und kleine Snacks zubereitet und wo man an zwei kleinen Stehtischchen auch mal schnell was goutieren oder schnabulieren kann. Oder wahlweise einen Kaffee zu sich nehmen kann. Das wird gerne genutzt, zwischen dem Einkaufen oder nach Besorgungen, zur kleinen Stärkung.
Wir kamen unter der Woche gegen 13 Uhr bei Eugens an, angelockt durch die hochwertigen und leckeren Mittagsangebote, von denen dann allerdings eines auch bald schon ausverkauft war. So hielten wir uns an die normale Karte. Hier gibt es diverse Frühstücksleckereien (gerne probiere ich hier mal die Eiergerichte), gemischte Salate mit allerlei Beigaben wie Tofu, Lachs, Feta, Oliven etc., Quiches, Suppen, saisonale und regionale Speisen, hochwertige Burger in verschiedenen Variationen, kleine Snacks zum Naschen und zum Wein, sowie Süßes und Kuchen. Der Service ist überaus freundlich und geduldig, kommt gerne öfter mal vorbei und wartet, wenn man sich partout nicht entscheiden kann. Hier ist sowieso Entschleunigung angesagt. Die Zubereitung der Speisen dauert evtl. etwas länger, aber dafür kann man auch sicher sein, dass hier kein Convenience Food auf den Teller kommt.
Wir wählten einen saftigen, deftigen Cheeseburger (mit 250 g Rinderhack-Patty), der wie in imposanter Turm im Sesambrötchen aufragte. Dazu tolle, in der Schale gebratene Kartoffelecken mit vieeel Geschmack und ein wundervoller Beilagensalat mit frischen Blattsalaten und Sesam und Kürbiskernen. Das verwendete Olivenöl fürs Dressing überzeugte selbst mich, die ich sonst fast nur Essig verwende. Ausserdem nahmen wir die Kräuter-Käsespätzle, die mit überaus rezentem Tiroler Bergkäse versetzt waren. Glücklicherweise kann man hier (und auch bei anderen Speisen) eine große oder kleine Portion wählen. Serviert wird so oder so auf riesigen Tellern. Ich konnte beobachten, wie neben mir Gäste sichtlich mit den Gnocchi vom Mittagsangebot zu kämpfen hatten und schweren Herzens einiges zurückgehen lassen mussten. Also: Hunger leiden muss hier wirklich keiner. Und ich mache die Erfahrung, die ich prinzipiell von Biokost kenne: wenn die Speisen noch ihren ursprünglichen Geschmack und ihre eigenen Inhaltsstoffe haben, ist man viel schneller gesättigt und beglückt.
Als Digestif wählten wir übrigens einen bernsteinfarbenen, samtigen Cognac von Guy Pinard & Fils und einen lakritzigen Pastis von Janot (für 4,90 bzw. 4,50 Euro). Beides so überzeugend, dass wir glatt noch mal eine weitere Bestellung aufgegeben hätten, hätte es nicht zu regnen begonnen. Da rannte rasch der Eugen heraus und spannte generös einen Sonnenschirm auf, unter dem wir uns im Trockenen zusammenkuscheln konnten. Zusammen mit drei Damen aus der nahen Schweiz. Hier kommt man überhaupt schnell mit anderen Gästen ins Gespräch und setzt sich schon mal die Fremden an den Tisch. Guter Geschmack verbindet einfach. Kinder werden hier übrigens gern gesehen und finden auch immer etwas Leckeres. Für sie kann auch einfach ein Räuberteller bestellt werden.
Seit Eugen Bücheler gerade gegenüber dem einzigen Alnatura-Laden weit und breit, an der Ecke Münzgasse/Brotlaube, das gemütliche Eugen´s betreibt (das darüber hinaus auch noch fantastische vegetarische und vegane Speisen anbietet), ist das im Sommer doch recht quirlige und überfüllte Konstanz endlich wieder um einen Ruhepol reicher. Und der allgegenwärtigen Fastfood-/Fritten-/Coffee-to-go-Kultur wird etwas Bodenständiges und Ehrliches und Naturnahes entgegengesetzt. Beim Eugen werden reine, unverfälschte, aus der Region stammende und noch ihrer Natürlichkeit nicht beraubte Lebensmittel verarbeitet und in Bestform serviert. Hier... mehr lesen
4.5 stars -
"Gut, bio. am besten!!" MinitarSeit Eugen Bücheler gerade gegenüber dem einzigen Alnatura-Laden weit und breit, an der Ecke Münzgasse/Brotlaube, das gemütliche Eugen´s betreibt (das darüber hinaus auch noch fantastische vegetarische und vegane Speisen anbietet), ist das im Sommer doch recht quirlige und überfüllte Konstanz endlich wieder um einen Ruhepol reicher. Und der allgegenwärtigen Fastfood-/Fritten-/Coffee-to-go-Kultur wird etwas Bodenständiges und Ehrliches und Naturnahes entgegengesetzt. Beim Eugen werden reine, unverfälschte, aus der Region stammende und noch ihrer Natürlichkeit nicht beraubte Lebensmittel verarbeitet und in Bestform serviert. Hier
Seit Juni gibts auf der Parkfläche direkt am Seegarten wieder "umsonst & draußen" - herrlich gelegen, vor dem legendären abendlichen Sonnenuntergang und natürlich kostenlos. Geboten wird: Jazz, Swing, Blues, Flamenco und vieles mehr. Lohnenswert!
Seit Juni gibts auf der Parkfläche direkt am Seegarten wieder "umsonst & draußen" - herrlich gelegen, vor dem legendären abendlichen Sonnenuntergang und natürlich kostenlos. Geboten wird: Jazz, Swing, Blues, Flamenco und vieles mehr. Lohnenswert!
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"Umsonst & draußen" MinitarSeit Juni gibts auf der Parkfläche direkt am Seegarten wieder "umsonst & draußen" - herrlich gelegen, vor dem legendären abendlichen Sonnenuntergang und natürlich kostenlos. Geboten wird: Jazz, Swing, Blues, Flamenco und vieles mehr. Lohnenswert!
Freunde von mir, die schon länger am Bodensee leben, haben kürzlich doch Hof Höfen als einen der schönsten Orte weit und breit bezeichnet – und das will was heissen! Auch ich kann bestätigen, dass man sich hier mit Hund, Kind und Kegel, eventuell sogar mit Großfamilie, total wohl fühlt, hervorragende, ehrliche und regionale Küche findet und dazu noch sehr lieb und zuvorkommend bedient wird. Auch zu Stoßzeiten, auch zu Ferienzeiten.
Nach früheren Besuchen war ich in den letzten Tagen erneut zu Gast und bin nach wie vor sehr angetan. Hof Höfen liegt sehr ländlich und abgelegen inmitten landwirtschaftlichen Flächen und kleinen Wäldchen auf dem Bodanrück, hoch über dem Bodensee. Es gehört zum Allensbacher Teilort Langenrain. Von Langenrain aus kommt man gut zu Fuss in einem Spaziergang hier her, auch Radfahrer sind hier gerne zu Gast. Ansonsten ist das Auto angesagt. Selbst der Bus 7370 hält leider nur in Langenrain selbst. Parkplätze gibt es in der Regel genügend. Wer schlecht zu Fuss ist, kann bis zum Hofgut selbst ranfahren. Im Sommer beeindruckt vor allem der riesige Biergarten: traditionelle Holztische und –stühle auf Schottergrund, dazu genügend Sonnenschirme. Aber auch der Gastraum ist sehr freundlich und leicht rustikal gestaltet, mit Naturmaterialien und freundlichen Tönen.
Die Speisekarte bietet deftige, wohlschmeckende Fleischgerichte, leichte und frische Salate, herzhafte Vesper, leckere Getränke aus der nahen Region und (das muss ich jetzt extra erwähnen) einen sensationellen, üppigen Kuchen vom Fuchshof (nahe Litzelstetten). Letzteres leider nur wochenends. Wir aßen Kässpätzle, die fein durch die Presse gedrückt und mit deftigem Käse versetzt waren (9,40 Euro), dazu einen kleinen, tagesfrischen knackigen Beilagensalat (4,70 Euro) mit Zutaten vermutlich von der Gemüseinsel Reichenau. Die Portionen waren riesig, daher würde ich mir fürs nächste Mal lieber kleinere Menge wünschen, dafür sollten die Spätzle definitiv mit Salat gereicht werden. Alles andere würde hoffnungslos im Magen zusammenklumpen…. Ausserdem testeten wir den Schweizer Wurstsalat für etwas über 10 Euro an: es wurde ein riesiger Turm fein geschnittener Wurst und Käse serviert, lecker und rezent angemacht und von reichlich Zwiebeln begleitet (möglicherweise war das die legendäre Höribülle?) Auch diese Portion war kaum zu schaffen. Die Kässpätzle ließen wir uns übrigens teilweise einpacken, was eine sehr gute Entscheidung war: selbstredend wurden sie uns in einem mikrowellengeeigneten Gefäß verpackt; so konnten wir sie am nächsten Tag in unserer Ferienwohnung noch einmal problemlos warm machen. Sie hatten nichts an Geschmack und Konsistenz eingebüßt!
Auf Wunsch wird einem das Weinschorle sortenrein von der bevorzugten Rebsorten gemixt, was hier „Spezialschorle“ heißt und 50 Cent Aufpreis kostet, was sich jedoch lohnt. Da ich Gutedel liebe, mundete mir das Schorle davon (gut gekühlt) sehr gut (3,50 Euro für 0,2 Liter). Hier gibt es auch die Spezialitäten Zibärtle-Schnaps, was man unbedingt probieren sollte, da nur in wenigen Gegenden Deutschlands erhältlich. Leider vermisste ich den zuweilen vorhandenen Bittermandelgeschmack, dafür war die Spirituose sehr fruchtig und frisch. Das Eistee wurde in einem Halbliterhenkelglas serviert (3,60 Euro) und war sehr durstlöschend.
Wir wurden von feschen, jugendlichen Servicekräften und von dem bodenständig-neckischen Patron selbst bedient und fühlte uns pudelwohl. Immer ging man auf Sonderwünsche oder Fragen fachkundig ein. Hier wird der Gast noch richtig gut umsorgt. Montag und Dienstag ist zwar geschlossen, doch dann kann man auf das Mutterhaus Kreuz in Dettingen ausweichen. Das werden wir beim nächsten Besuch antesten.
Freunde von mir, die schon länger am Bodensee leben, haben kürzlich doch Hof Höfen als einen der schönsten Orte weit und breit bezeichnet – und das will was heissen! Auch ich kann bestätigen, dass man sich hier mit Hund, Kind und Kegel, eventuell sogar mit Großfamilie, total wohl fühlt, hervorragende, ehrliche und regionale Küche findet und dazu noch sehr lieb und zuvorkommend bedient wird. Auch zu Stoßzeiten, auch zu Ferienzeiten.
Nach früheren Besuchen war ich in den letzten Tagen erneut... mehr lesen
4.5 stars -
"Der schönste Biergarten weit und breit" MinitarFreunde von mir, die schon länger am Bodensee leben, haben kürzlich doch Hof Höfen als einen der schönsten Orte weit und breit bezeichnet – und das will was heissen! Auch ich kann bestätigen, dass man sich hier mit Hund, Kind und Kegel, eventuell sogar mit Großfamilie, total wohl fühlt, hervorragende, ehrliche und regionale Küche findet und dazu noch sehr lieb und zuvorkommend bedient wird. Auch zu Stoßzeiten, auch zu Ferienzeiten.
Nach früheren Besuchen war ich in den letzten Tagen erneut
Schon die (gut gemachte und ansprechende) Homepage verspricht ganz und gar nicht unbescheiden: Der Gipfel des guten Geschmacks! Dabei lässt der Restaurant-Name „Schlemmerolymp“ erst einmal nicht an eine Sportgaststätte oder ein Vereinsheim denken. Liegt dieses griechische Lokal vielleicht eher nur zufällig am Ehninger Sportplatz, mit aussichtsreichem Blick auf den grünen Rasen?
So ganz konnte ich das Rätsel bei meinem ersten Besuch an einem Freitag zur besten Mittagszeit noch nicht lösen, aber ich werde sicherlich wiederkommen. Der Schlemmerolymp liegt verkehrsgünstig in der Nähe der Autobahn A81 und der Bundesstrasse B14 und verfügt über ausreichend kostenlose Parkplätze, die in wenigen Schritten erreichbar sind. Das Gebäude selbst ist keine architektonische Meisterleistung, mir gefällt jedoch die großzügige, überdachte Terrasse, durch die auch an heissen Tagen ein laues Lüftchen bläst. Hier kommen gut und gerne 80 Personen unter, das Mobiliar ist modern und bequem, der Tischschmuck liebevoll dekoriert. An den Balustraden hängen Blumenkästen mit überquellenden Balkonpflanzen. Hier nehmen wir Platz, mit Blick auf den Sportplatz und leider auch mit dem Hintergrundgeräusch der nahen Autobahn im Ohr.
(den riesigen, zweckmässig eingerichteten Gastraum, der ca. 100 Personen fasst, möchte ich nicht unterschlagen – aber bei gutem Wetter sitzt man hier einfach lieber draussen…) Achja, kostenloses WLan ist hier auch verfügbar.
Erstaunlich an diesem Restaurant ist vor allem der wochentägliche Mittagstisch (Montag-Freitag) mit 11 verschiedenen, sehr günstigen und üppigen Tagesgerichten. Das wird sehr gerne von den Mitarbeitern der nahen Firmen (wie IBM und Bertrandt), aber auch von Handwerkern, Handelstreibenden, Familien und Freundeskreisen genutzt. Und hier findet wirklich jeder etwas, denn es gibt sowohl traditionelle griechische Gerichte wie Soutzoukakia mit Reis, Tomatensauce und Beilagensalat für 7,90 Euro oder Moussaka mit Reis und Salat für 8,50 Euro – als auch deutsche Hausmannskost wie Schnitzel mit Pommes oder Käsespätzle oder Schweinesteak mit Ofenkartoffel. Dazu bietet das Lokal eine reichhaltige Speisekarte mit Grillspezialitäten, Fischgerichten, Speisen aus dem Backofen, Salate, unterschiedlichste Vorspeisen, Desserts und eine spezielle Kinderkarte. Wieviel Köche stehen hier eigentlich in der Küche? Im Service sehen wir nur eine emsige Griechin, wahrscheinlich die Patronin, die rasch und zuverlässig, aber zugleich zurückhaltend und bescheiden bedient. Sehr sympathisch!
An einem Wochentag zur Mittagszeit ist die Terrasse sehr gut belegt! Positiv anmerken möchte ich, dass man hierher barrierefrei auch mit Kinderwagen, Rollator und evtl. sogar mit Rollstuhl kommt. Die Servicedame war sofort mit der Speisekarte zur Stelle und nach auch gleich die gesamte Bestellung auf. Der Makedonikos Rose-Wein (3,70 Euro) war zwar als 0,2 ausgewiesen, wurde aber bestimmt als Viertele ausgeschenkt und war angenehm kühl, aber nicht zu kalt. Der Metaxa wurde in einem riiiiessigen Cognacschwenker von den Umfängen eine Blumenvase dargereicht – ein wahrer Hingucker. Es gab noch mehr größenmässige Übertreibungen, aber davon später mehr.
Als Mittagsangebote wählten wir einen Gyros in Metaxasauce aus dem Backofen (8,20 Euro)
, sowie deutsche Käsespätzle (6,90 Euro). Beides wurde mit einem erstaunlich großen Beilagensalat serviert, der aus verschiedenen Blattsalaten, Mais und Paprika bestand. Leider war das Dressing nach unter durchgerutscht, so dass die obere Schicht relativ geschmacksarm daher kam. Wir orderten etwas Pfeffer und Salz, was in riesigen, gut 50cm hohen Mühlen auf den Tisch kam. Beeindruckend! Das Gyros wurde in einer formschönen Auflaufform serviert und schmeckte einfach köstlich in der rosefarbenen, milden Metaxasauce. Dazu gab es (etwas lätschige) Fritten. Die Portion war so riesig, dass man wirklich damit zu kämpfen hatte. Ebenfalls üppig fielen die Kässpätzle aus, bei denen Convenience-Spätzle mit Gouda kombiniert und im Ofen kross überbacken wurden. Lecker und sehr, sehr satt machend! Wir hatten beide zu kämpfen. Beim Kaffee zum Abschluss (2,50 Euro) wurde mit Zucker und einem Keks nicht gespart, dafür die Milch vergessen. Egal, so einen kleinen Lapsus kann man mal nachsehen. Ansonsten waren wir rundum angetan von Service, Sauberkeit und Speisenangebot.
Schon die (gut gemachte und ansprechende) Homepage verspricht ganz und gar nicht unbescheiden: Der Gipfel des guten Geschmacks! Dabei lässt der Restaurant-Name „Schlemmerolymp“ erst einmal nicht an eine Sportgaststätte oder ein Vereinsheim denken. Liegt dieses griechische Lokal vielleicht eher nur zufällig am Ehninger Sportplatz, mit aussichtsreichem Blick auf den grünen Rasen?
So ganz konnte ich das Rätsel bei meinem ersten Besuch an einem Freitag zur besten Mittagszeit noch nicht lösen, aber ich werde sicherlich wiederkommen. Der Schlemmerolymp liegt verkehrsgünstig in... mehr lesen
Restaurant Schlemmerolymp | TSV Sportgaststätte
Restaurant Schlemmerolymp | TSV Sportgaststätte€-€€€Restaurant070349328866Hildrizhauser Str. 80/1, 71139 Ehningen
4.0 stars -
"Die (griechischen) Götter lassen grüßen!" MinitarSchon die (gut gemachte und ansprechende) Homepage verspricht ganz und gar nicht unbescheiden: Der Gipfel des guten Geschmacks! Dabei lässt der Restaurant-Name „Schlemmerolymp“ erst einmal nicht an eine Sportgaststätte oder ein Vereinsheim denken. Liegt dieses griechische Lokal vielleicht eher nur zufällig am Ehninger Sportplatz, mit aussichtsreichem Blick auf den grünen Rasen?
So ganz konnte ich das Rätsel bei meinem ersten Besuch an einem Freitag zur besten Mittagszeit noch nicht lösen, aber ich werde sicherlich wiederkommen. Der Schlemmerolymp liegt verkehrsgünstig in
Im Kloster ist nicht nur Ora et Labora angesagt – sondern auch mal Brot und Wein. So auch im ausgesprochen malerisch gelegenen Kloster Kirchberg, das zur Gemeinde Sulz am Neckar gehört. Um es gleich vorweg zu nehmen: die Anreise mit dem PKW oder per Pedes ist angebracht. Denn der ÖPNV hat höchstens zu bestimmten Zeiten ein Ruftaxi zu bieten. Dafür ist die Gegend um das Kloster herum eine herrliche Wander- und Fahrradgegend.
Als Ausflügler jeglicher Art – egal ob Pilger, Wanderer oder Kaffee-und-Kuchen-Tourist – kehrt man gerne ein. Auf dem Areal das Kloster Kirchbergs (eine ehemaliges Dominikanerkloster, das jetzt in der Hand der Berneucher Gemeinschaft ist) lockt die Schenke zum Einkehren ein, und zwar jeden Nachmittag, ausser montags. Eine große Karte oder einen professionellen Service darf man allerdings nicht erwarten. Die Schenke ist in einem schön renovierten Haus im Erdgeschoß untergebracht, darüber liegen Gästezimmer. Wenn man den Gastraum betritt, fühlt man sich unweigerlich an ländliche Ferien in den 1960er oder 1970er Jahren erinnert. Schlichte, aber liebevolle Möblierung mit Holztischen und –stühlen, sorgsam gestärkten Tischdecken und Überdecken, darauf eine kleine Vase mit lieblichen Wiesenblumen. Bestellt wird an der Theke in Selbstbedienung; warme Essen werden nach der Zubereitung an den Tisch ausgeliefert, alles andere kann gleich mitgenommen werden. Wer deftig Essen möchte, hat keine allzu große Auswahl: Pommes Frites, Kartoffelsalat, Maultaschen, geräucherte Würste. Neben Bier, Wein und Softdrinks (die Cola gibt es leider nicht in Light-Version) ist der hausgekelterte Apfelsaft zu empfehlen, den es in einem Gebinde auch zum Mitnehmen gibt. Hinter einer verglasten Theke warten wohlgeratene Kuchen- und Tortenstücke, die übrigens ab 14 Uhr reissenden Absatz finden. Die Gäste rekrutieren sich hauptsächlich aus Nachmittagsausflüglern und Workshop-Teilnehmern, die das hiesige attraktive Angebot zwischen Ikebana, Qi Gong und Fotografie nutzen oder spirituelle Impulse suchen.
Küche und Service der Schenke liegen wohl in Laienhand, vielleicht sogar in ehrenamtlicher. Hier läuft alles etwas langsamer und bedächtiger ab. Als wir an einem Sonntag gegen 13 Uhr zwei Portionen Fritten und ein Paar geräucherte Würste ordern, ist erst mal Funkstille. Danach wird wahrscheinlich diskutiert, wer jetzt die Fritteuse anwerfen soll. Danach hören wir es Zischen und Schmurgeln. Dann wieder kontemplative Ruhe. Die später ausgelieferten Fritten strotzen nur so von Salz und Paprika und machen mächtig Durst. Ungefragt gibt es Ketchup in Portionspackungen dazu, auf Anfrage bekomme ich jedoch auch Senf. Der nach dem Essen konsumierte Kaffee schmeckt sehr herzhaft und kräftig und stammt vermutlich von Gepa oder aus fairem Handel. Dazu schnabulieren wir noch ein paar Kekse und Erdnüsse, die es auch hier zu kaufen gibt.
In der Schenke strotzt alles vor blanker Sauberkeit und Adrettheit. Geschirr und Gläser sind zwar sehr schlicht, jedoch absolut proper. Die Damen an der Theke strahlen eine natürliche Freundlichkeit aus, die einladend und beruhigend wirkt. Wer möchte, darf Essen und Trinken auch nach draussen nehmen und unter einem wundervollen Kastanienbaum einnehmen. Dafür muss man allerdings alles erst mal quer über den Hof jonglieren. Trittsicherheit ist hier angesagt.
Das komplette Klosterensemble lädt nach dem Essen zu einem kleinen Spaziergang ein. Von hier aus hat man übrigens einen einzigartigen Ausblick hin zur Burg Hohenzollern. Auch Kreuzgang und Klostergarten sind wirklich sehenswert. Im angeschlossenen Klosterladen können Wanderkarten, Bücher und kleine Leckereien erworben werden. Insgesamt kann hier ein netter, entspannter Nachmittag zugebracht werden. Die Anlage verfügt über eine Vielzahl kostenloser Parkplätze und über genügend Übernachtungsmöglichkeiten.
Einen Bewirtungsbeleg gibt es in der Klosterschenke leider nicht. Die Preise sind jedoch moderat und sehr angemessen (ich wurde eingeladen, habe jedoch die Karte studiert….) Auf einen freundlichen Umgang und eine entspannte Atmosphäre wird großen Wert gelegt, so dass man hier durchaus mal eine kleine Auszeit vom großen Weltgeschehen geniessen kann. Große Gourmetküche allerdings nicht!
Im Kloster ist nicht nur Ora et Labora angesagt – sondern auch mal Brot und Wein. So auch im ausgesprochen malerisch gelegenen Kloster Kirchberg, das zur Gemeinde Sulz am Neckar gehört. Um es gleich vorweg zu nehmen: die Anreise mit dem PKW oder per Pedes ist angebracht. Denn der ÖPNV hat höchstens zu bestimmten Zeiten ein Ruftaxi zu bieten. Dafür ist die Gegend um das Kloster herum eine herrliche Wander- und Fahrradgegend.
Als Ausflügler jeglicher Art – egal ob Pilger,... mehr lesen
Kloster Kirchberg Schenke
Kloster Kirchberg Schenke€-€€€Gasthaus, Cafe07454883130Kirchberg, 72172 Sulz am Neckar
3.0 stars -
"Kleine Auszeit" MinitarIm Kloster ist nicht nur Ora et Labora angesagt – sondern auch mal Brot und Wein. So auch im ausgesprochen malerisch gelegenen Kloster Kirchberg, das zur Gemeinde Sulz am Neckar gehört. Um es gleich vorweg zu nehmen: die Anreise mit dem PKW oder per Pedes ist angebracht. Denn der ÖPNV hat höchstens zu bestimmten Zeiten ein Ruftaxi zu bieten. Dafür ist die Gegend um das Kloster herum eine herrliche Wander- und Fahrradgegend.
Als Ausflügler jeglicher Art – egal ob Pilger,
Man fragt sich wirklich, wieso ein solches gastronomisches Schmankerl in der Oberstadt von Haigerloch gelegen, ganze sechs Jahre leer gestanden hat. Im Januar 2010 hatten die früheren Pächterinnen Petra Drescher und Tanja Spamer das damalige Cafe Charlott aufgegeben (wie man mir erzählt hat, wollte der Besitzer nämlich das Haus verkaufen). Das krumme, windschiefe und dennoch herrliche malerische Fachwerkhaus klebt in Halbhöhenlage an der Oberstadt und verfügt wohl über die spektakulärste Aussicht auf das gegenüberliegende Schloss. Touristen bleiben staunend davor stehen und können das wundervolle Ensemble kaum fassen!
So ging es auch mir bei meinem gestrigen Besuch in Haigerloch, wobei ich zwei ausländische Kollegen im Schlepptau hatte, die vollkommen hin und weg waren. „Die krumme Charlott“, das neu eröffnete Lokal unter der Ägide von Michael Schäfer, hatte eben erst vor einem Tag den Betrieb aufgenommen und schien geradezu auf uns zu warten! Also: nichts wie rein!
Beim Eintreten muss man sich erst einmal in der diffusen Dunkelheit orientieren, denn allzu viel Licht lassen die Sprossenfenster nicht herein. Und Achtung: der abfallende Boden lässt einen schwanken wie nach ein paar Bier zu viel. Damit ist auch schon eines klar: für Ältere oder Menschen mit Handicap ist die krumme Charlott kein Vergnügen, sondern eine ziemliche Anstrengung. Dafür geht es sehr zünftig zu. Im Innenraum locken Holztische und ein rustikales Ambiente mit offenliegenden Balken und so etwas wie einem Perserteppich; auf der angrenzenden Terrasse eine einfache Möblierung mit Plastiktischdecken von IKEA. Der Ausblick von der Terrasse ist berauschend, wenngleich am Nachmittag die dichten Bäume etwas viel Schatten spenden. Wir waren trotzdem begeistert!
Etwas abtörnend war allerdings der Service, der noch mit massiven Anfangsschwierigkeiten zu kämpfen hatte. Die Abstimmung zwischen Patron und Bedienung klappte noch nicht, die Beratung der Gäste lief nicht rund und mancher Gast hat in seiner Verzweiflung und nach langem Warten dann einfach auf ein Essen verzichtet und nur etwas getrunken. So auch wir. Dabei verfügt die Karte über Hähnchengerichte, Toastvariationen und einem Salat mit drei Efff (eigentlich ein griechischer Hirtensalat, bei dem ich das dritte f im Wort Olive vermute…). Zu trinken gibt’s das absolut leckere Berg-Bier aus Ehingen (das in meinen Augen schon Kult-Charakter hat), aber auch regionale Weine, sowie die üblichen Softdrinks, Spirituosen und natürlich Hugo und Campari O. Offenbar hat der neue Wirt auch Kaffee und Kuchen im Angebot, doch das interessierte uns nicht so sehr…
Wir verbrachten eine schönen Sonntagnachmittag auf der Terrasse, genossen den tollen Ausblick auf Unterstadt und Schloss, ärgerten uns aber auch darüber, dass manches einfach noch nicht flutschte. Auf die Getränke mussten wir lange warten, dafür war das alkoholfreie Berg-Bier (2,90 Euro) schön kühl und der Willi (2,50 Euro) großzügig eingegossen. Einen ausgedruckten Rechnungsbeleg konnte man uns leider noch nicht bieten. Vielleicht beim nächsten Mal…
Unbedingt sollte man in der krummen Charlott die Toiletten besuchen. Die sind über eine geschwungene Holztreppe leider ganz und gar nicht barrierefrei im Obergeschoss zu erreichen, dafür sehr gepflegt renoviert (tolle Kacheln!) und ausstaffiert. Ein Blick aus den Fenstern lohnt sich: für meine ausländischen Kollegen eines der schönsten „Loos with views“ der letzten Jahre.
Ein Wort noch zur Parksituation. In der Oberstadt sind Parkplätze sehr, sehr rar. Wir mussten letztendlich bis zu einem weit ausserhalb liegenden Netto-Supermarkt fahren. Manch einer war auch mit Fahrrad und Motorrad unterwegs. Dafür gibt es in etwa 1,3 km Entfernung sogar Wohnmobilstellplätze.
Man fragt sich wirklich, wieso ein solches gastronomisches Schmankerl in der Oberstadt von Haigerloch gelegen, ganze sechs Jahre leer gestanden hat. Im Januar 2010 hatten die früheren Pächterinnen Petra Drescher und Tanja Spamer das damalige Cafe Charlott aufgegeben (wie man mir erzählt hat, wollte der Besitzer nämlich das Haus verkaufen). Das krumme, windschiefe und dennoch herrliche malerische Fachwerkhaus klebt in Halbhöhenlage an der Oberstadt und verfügt wohl über die spektakulärste Aussicht auf das gegenüberliegende Schloss. Touristen bleiben staunend davor stehen... mehr lesen
Die krumme Charlott
Die krumme Charlott€-€€€Restaurant, Cafe07474/446994Oberstadtstr. 44, 72401 Haigerloch
3.5 stars -
"Die beste Aussicht aufs Schloss" MinitarMan fragt sich wirklich, wieso ein solches gastronomisches Schmankerl in der Oberstadt von Haigerloch gelegen, ganze sechs Jahre leer gestanden hat. Im Januar 2010 hatten die früheren Pächterinnen Petra Drescher und Tanja Spamer das damalige Cafe Charlott aufgegeben (wie man mir erzählt hat, wollte der Besitzer nämlich das Haus verkaufen). Das krumme, windschiefe und dennoch herrliche malerische Fachwerkhaus klebt in Halbhöhenlage an der Oberstadt und verfügt wohl über die spektakulärste Aussicht auf das gegenüberliegende Schloss. Touristen bleiben staunend davor stehen
Besucht am 04.06.20161 Personen
Rechnungsbetrag: 15 EUR
Kollodium wurde einst in der Fotografie benutzt, um lichtempfindliche Glasplatten herzustellen. Wen wundert es da, dass das Cafe Collodium von einem Fotografen geführt wurde, der (so will es zumindest die Legende) aus dem Fränkischen nach Lindau an den Bodensee gezogen ist, weil es ihm hier einfach so gut gefällt.
Das Cafe Collodium ist sehr, sehr urig und stilgerecht eingerichtet und dient zugleich als Galerie für die Werke des Patrons. Die Location befindet sich im Zentrum der Bodensee-Halbinsel Lindau und ist vom Bahnhof in wenigen Schritten aus zu erreichen. Sitzplätze gibt es nur eine Handvoll. Beim Speiseangebot sind die Dinnete zu erwähnen, eine Art Flammkuchen, die man sonst vor allem auch im Badischen findet. Der sehr dünne, knusprige Teig kann sowohl süss als auch pikant belegt sein. Ich habe eine Version mit Ziegenkäse und Honig gewählt – wirklich lecker, dazu sehr eigen in der Komposition. Sättigt gut für 8,90 Euro, liegt aber nicht schwer im Magen. Dazu passt hervorragend ein regionales Seezüngle von Härle, eine bizzelige Limo in verschiedenen Geschmacksrichtungen, wobei ich die Träuble bevorzuge (2,90 Euro das Fläschle). Die Bio Latte Macchiato (3,20 Euro) ist fluffig-cremig und hat eine Konsistenz, die glücklich macht.
Habe während meines Besuchs gleich eine nette Bekanntschaft gemacht und wir haben ausgiebig über den Bodensee und über die Fotografie plaudern können. Ein schönes Erlebnis im sonst sommers sehr lärmigen, überdrehten Lindau. Das Cafe Collodium kann daher uneingeschränkt als Ruhepol empfohlen werden.
Kollodium wurde einst in der Fotografie benutzt, um lichtempfindliche Glasplatten herzustellen. Wen wundert es da, dass das Cafe Collodium von einem Fotografen geführt wurde, der (so will es zumindest die Legende) aus dem Fränkischen nach Lindau an den Bodensee gezogen ist, weil es ihm hier einfach so gut gefällt.
Das Cafe Collodium ist sehr, sehr urig und stilgerecht eingerichtet und dient zugleich als Galerie für die Werke des Patrons. Die Location befindet sich im Zentrum der Bodensee-Halbinsel Lindau und ist... mehr lesen
4.0 stars -
"Fotografischer Lichtblick und Ruhepol" MinitarKollodium wurde einst in der Fotografie benutzt, um lichtempfindliche Glasplatten herzustellen. Wen wundert es da, dass das Cafe Collodium von einem Fotografen geführt wurde, der (so will es zumindest die Legende) aus dem Fränkischen nach Lindau an den Bodensee gezogen ist, weil es ihm hier einfach so gut gefällt.
Das Cafe Collodium ist sehr, sehr urig und stilgerecht eingerichtet und dient zugleich als Galerie für die Werke des Patrons. Die Location befindet sich im Zentrum der Bodensee-Halbinsel Lindau und ist
Besucht am 08.06.20164 Personen
Rechnungsbetrag: 38 EUR
Der Landgasthof 1610 liegt im Weil der Städter Teilort Merklingen, was bei der Adressfindung zu bedenken ist. Unsere auswärtigen Gäste suchten gestern nämlich lange vergeblich im Hauptort, eh sie mit reichlicher Verspätung zu uns gestossen sind.
Obwohl der Landgasthof – wie die Strassenbezeichnung Kirchgraben schon impliziert – zentrumsnah bei der Merklinger Kirche zu finden ist, verstrahlt er ländlichen Charme und eine geradezu bäuerliche Attitude. Das in einem hellen Apricot getünchte stattliche Bauernhaus ist von einem wundervollen Garten umgeben, in dem man bei gutem Wetter auf Holzbänken draussen sitzen kann. Kinder spielen hier gerne, Verliebte sitzen unter Bäumen, die Kirchturmuhr läutet. Sehr malerisch und romantisch!
Wenn man durch das von Efeu umranktem Eingangstor eintritt, kommt man in einen rustikalen Vorraum, wo man früher vielleicht geschlachtet hat oder das landwirtschaftliche Gerät untergebracht hat. Heute darf dort offenbar geraucht werden, an halbhohen Theken hocken die dorfansässigen Cowboys und manches wirkt ein bisschen improvisiert und zusammengestückelt. Rechts davon geht’s zu den Toiletten, links davon schliessen sich zwei liebevoll möblierte Gasträume an. Hier sitzt man an blanken, reinen, minimalistischen Holztischen, die Wände ziert Bierwerbung oder bäuerliches Handwerksgerät. Wir sitzen z.B. unter einem metallenen Rechen, der sich bei nachträglicher Recherche als Gerätschaft zum Heidelbeerernten entpuppt. Wieder was gelernt! Auf dem Tisch stehen ein Zuckerstreuer und eine kleine Vase mit Bartnelken. Um Pfeffer und Salz muss man allerdings erst mal extra bitten.
Bedient wird von zwei flotten, flinken, gut gelaunten Damen. In der Küche stehen dafür offenbar drei Herren. Wir werden freundlich begrüsst, im hinteren Gastraum ist um 18 Uhr auch ein gemütlicher Vierertisch frei. Leider wird es später, so ab 19 Uhr, relativ laut – offenbar schallt es in den hiesigen Räumen doch über Gebühr. Unsere Tischunterhaltung fällt uns daher zunehmend schwerer. In den Biergarten umzuziehen ist bedauerlicherweise auch keine Option, weil es heftig zu regnen beginnt.
Die Speisekarte imponiert durch deftige saisonale und regionale Gerichte, wie Maultaschen, Schwäbischer Wurstsalat, Heckengäulinsen mit handgeschabten Spätzle – aber auch durch feine Leckereien wie Garnelen im Knuspermantel oder Auberginenmus als Vorspeise. Ausserdem lockt täglich wechselnder Mittagstisch mit Preisen unter 10 Euro pro Gericht. Bei den Getränken ist neben einer kleinen Auswahl an deutschen und internationalen roten und weissen Weinen vor allem das gute Bierangebot zu erwähnen. Meine Begleiter waren von dem alkoholfreien Gutmannbier sehr begeistert (kräftig, aromatisch, man kann gar nicht glauben, dass hier kein Alkohol drin sein soll…) Ein Rotweinschorle macht man mir auf eigenen Wunsch hin nicht mit dem üblichen süffigen Trollinger sondern gerne mit ausdrucksstarken Spanier. Alle Getränke werden stilgerecht in passenden Gläsern serviert. Besonders schön sind die bauchigen, rundlichen Humpen von Gutmann. Ebenfalls empfehlenswert: den Grappa di Barolo für sehr günstige 3 Euro.
Meine Kässpätzle sind handgeschabt und mit einer Mischung aus Bergkäse und Emmentaler sehr vollmundig und handfest im Geschmack. Die Portion ist so riesig, dass ich wirklich zu kämpfen habe. Im Gesamtpreis von 9,80 Euro ist ausserdem noch ein bunter Beilagensalat enthalten, der sich vielseitig gibt, aber leider nicht komplett überzeugt. Neben einem rustikalen Krautsalat mit Kümmel (prima!) gibt es noch einen feinen Möhrensalat und einen gemischten Blattsalat, dazu drei leider geschmacksneutrale Tomatenachtel. Am enttäuschendsten ist der allzu feste Kartoffelsalat, der ganz und gar nicht schwäbisch angemacht ist. Ebenfalls beeindruckend reichhaltig ist das panierte Schnitzel (13,50 Euro), eigentlich sind es zwei Schnitzel! Auch hierzu wird ein Beilagensalat serivert, sowie dünne Pommes Frites mit Ketchup und auf Wunsch Bratensauce in einer extra Sauciere. Die lohnt sich!
Wir werden schnell und nett und umgänglich bedient. Unser bestelltes Essen steht nach einer Viertelstunde bereits auf dem Tisch – und bald darauf wird sicherheitshalber noch mal nachgefragt, ob alles okay ist. Der Ort eignet sich gut, um sich mit Freunden leger und entspannt zu treffen.
Der Landgasthof 1610 liegt im Weil der Städter Teilort Merklingen, was bei der Adressfindung zu bedenken ist. Unsere auswärtigen Gäste suchten gestern nämlich lange vergeblich im Hauptort, eh sie mit reichlicher Verspätung zu uns gestossen sind.
Obwohl der Landgasthof – wie die Strassenbezeichnung Kirchgraben schon impliziert – zentrumsnah bei der Merklinger Kirche zu finden ist, verstrahlt er ländlichen Charme und eine geradezu bäuerliche Attitude. Das in einem hellen Apricot getünchte stattliche Bauernhaus ist von einem wundervollen Garten umgeben, in dem... mehr lesen
Landgasthof 1610
Landgasthof 1610€-€€€Restaurant, Biergarten, Gaststätte07033390912Kirchgrabenstraße 6, 71263 Weil der Stadt
4.0 stars -
"Ländliche Idylle in Merklingen" MinitarDer Landgasthof 1610 liegt im Weil der Städter Teilort Merklingen, was bei der Adressfindung zu bedenken ist. Unsere auswärtigen Gäste suchten gestern nämlich lange vergeblich im Hauptort, eh sie mit reichlicher Verspätung zu uns gestossen sind.
Obwohl der Landgasthof – wie die Strassenbezeichnung Kirchgraben schon impliziert – zentrumsnah bei der Merklinger Kirche zu finden ist, verstrahlt er ländlichen Charme und eine geradezu bäuerliche Attitude. Das in einem hellen Apricot getünchte stattliche Bauernhaus ist von einem wundervollen Garten umgeben, in dem
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Erst einmal habe das Lokal geraume Zeit suchen müssen, weil es sehr versteckt inmitten eines Wohngebietes liegt und ich keinerlei Hinweisschilder an den Hauptverkehrsstraßen entdeckt habe. Aber das kann ja durchaus auch ein Qualitätskriterium sein… Nach mehrmaligem Nachfragen habe ich das Restaurant schließlich entdeckt, weil einige gewerbliche Fahrzeuge in der Nähe und direkt vor dem Lokal geparkt haben. Das Gebäude selbst macht von außen einen sehr ansprechenden Eindruck und glänzt mit einer gepflegten, überdachten Außenterrasse, mit Blick auf blühende Balkonpflanzen und solide Trockenmauern. Hier sitzt man bei gleißender Sonne und leichtem Nieselregen gleichermaßen kommod. Als wir kurz nach 12 Uhr eintrafen, war glücklicherweise nur ein Tisch von einem Senioren-Ehepaar belegt, gleich darauf füllten sich aber sehr rasch die weiteren Tische – hauptsächlich mit Gewerbetreibenden und Handwerkern, die hier ihre Mittagspause verbringen.
Leider wurde erst mal für lange Zeit keine Bedienung gesehen. Als es mir zu dumm wurde, bin ich ins Innere des Restaurants vorgedrungen und habe sicherheitshalber nachgefragt, ob auch auf der Terrasse bedient wird. Die Servicekraft war alleine und hatte bereits im Gastraum alle Hände voll zu tun. Offenbar ein Familienfest oder eine Zusammenkunft im kleinen Rahmen! Hätte ich nicht nachgefragt, wären wir wahrscheinlich auf der Terrasse komplett vergessen worden. Die Servicedame war etwas schwerfällig, undisponiert und uninspiriert. Auf den Tischen draussen lag zwar die Speisepläne der Mittagsangebote aus, aber nicht die vollständige Karte, die wir erst einmal anfordern mussten. Daraus habe ich abgeleitet, dass die meisten Gäste aufgrund des günstigeren Mittagstisches kommen.
Das Restaurant bietet eine umfangreiche Speisekarte mit deutschen Gerichten und Balkanspezialitäten (wie Rasnici oder Pola-Pola). Wie Speisen haben klingende Bezeichnungen und Attribute wie „Bombay“ oder „Adria“. Im Allgemeinen scheinen hier aber Schnitzel, Braten und Klassisches der Renner zu sein, verfeinert mit Convenience-Food, reichlich Sauce und Geschmacksverstärkern. Wir wählten 2x das Tagesessen, das den Begriff „Schwaben“ im Namen trug und aus Spätzle, Braten und Beilagensalat bestand. Für 8 Euro recht günstig. Die Spätzle stammten vermutlich vom Großmarkt und waren relativ geschmacksneutral. Mit Salz, Pfeffer und Gewürzen wurde prinzipiell recht sparsam umgegangen, was wir auch moniert haben. Immerhin gab es auf Wunsch auch Salz und Pfeffer und Zahnstocher auf denTisch. Am Beilagensalat mit Blattsalaten und Tomate überzeugte am ehesten der deftige Krautsalat und enttäuschte der zu fade Kartoffelsalat. Der Schwabe mag es einfach schlonzig und mit Brühe angemacht – das war hier eher nicht der Fall.
Serviert wurde nach ca. 20 Minuten, was prinzipiell okay war. Das Hefeweizen war frisch und gut gekühlt, das große Cola light imponierte mit einem frischen Zitrusaroma durch eine knackige Zitronenscheibe. Apropos: mit Zitronen scheint hier nicht gespart zu werden. Zitronen im Getränk, Zitrone als Deko und Zitronenkerne als Fundstücke auf der abwaschbaren Tischdecke (die allerdings vor dem Servieren nicht abgewischt wurde, was eigentlich notwendig gewesen wäre).
Wie wir durch Beobachtung herausfanden, scheint hier hauptsächlich Stammpublikum zu verkehren. Über unsere Anwesenheit schien die etwas unbeholfen wirkende Bedienung eher erstaunt zu sein. Nachfragen zu Inhaltsstoffen und Bestandteilen von Speisen konnte sie aus dem Stand nicht beantworten – und nach Rückfragen beim Chef auch nur rudimentär und fehlerhaft. Wir waren über ihr ungehobeltes Verhalten doch etwas düpiert. Aber vielleicht muss man sich hier das Wohlwollen erst noch erarbeiten?
Mein Stammlokal wird das Erbachstüble auf jeden Fall nicht: zu abgelegen, lukullisch zu sehr den Convenience-Produkten verhaftet, qualitativ zu schwach, preislich regulär (vom Mittagstisch abgesehen) doch überteuert und im Allgemeinen einfach zu provinziell. Am besten hat mir noch der gepflegte und wohl relativ neu gestaltete Außenbereich gefallen. Aber das ist eben eher die Leistung des Gartenbaubetriebes.