Besucht am 17.11.2023Besuchszeit: Mittagessen 1 Personen
Rechnungsbetrag: 14 EUR
An einem Wochentag um die Mittagszeit herum im Stuttgarter Hospitalhofviertel ein Lokal zu finden, das zu vernünftigen Preisen und kurzen Wartezeiten noch genügend freie Plätze hat, ist gar nicht so einfach, auch wenn die Restaurantdichte hier relativ hoch ist. Ein weiterer Kursteilnehmer empfiehlt mir das Yuicery in der Hospitalstrasse, das ich noch gar nicht kenne und das ich zuerst für eine Saft- und Smoothiebar halte. Nicht ganz richtig. Durch die grosszügige Glasfront erkennen wir einen gepflegten Innenraum und noch etliche freie Tische. Also nichts wie rein.
Das vorwiegend sehr jugendliche Publikum sitzt hier vor bunten, appetitlich wirkenden Schalen, die Theke ist hell beleuchtet und wirkt einladend. Es herrscht Selbstbedienung. Überm Tresen künden vollmundige, hippe Begriffe die Speisemöglichkeiten an, mit sehr viel Text und einigen Zahlen, die sich wohl nicht nur auf die Preise beziehen. Ich bestelle eine Platte Falafel mit allem Drum und Dran, vorsichtshalber nur mal in Medium. Mit grosser Fingerfertigkeit zaubert das Servicemädel in Nullkommanichts ein farbenfrohes Arrangement aus zig Bestandteilen und richtet es formschön in einer amorphen, eiförmigen Schale an. Könnte rein optisch auch ein Eisbecher in XXL sein. (Alkoholfreie) Getränke holt man sich selbst aus einem wandhohen Kühlschrank. Tatsächlich wären aber auch bonbonbunte Smoothies im Angebot.
Speisen und Getränke darf man selbst an den Platz balancieren, auf Tabletts wird offenbar komplett verzichtet. Als ich am Tisch sitze, bemerke ich das Fehlen eines Messers, aber auch das scheint es nicht zu geben. Aber klar: man isst hier einhändig, die andere Hand muss ja frei bleiben zum Wischen über das digitale Endgerät, das natürlich jeder vor sich liegen hat. Beim ersten Falafel-Bissen durchfährt mich ein kurzes Befremden: was ist das denn? Beim prüfenden Blick auf das Speiseangebot erkenne ich erst jetzt: „Pumpkin Falafel“ – und die Zahlen unter jedem Arrangement weisen den Proteingehalt jedes Gerichts aus. Sehr speziell, ist mir so noch nirgendwo untergekommen…
Auch wenn diese Falafel-Variation nicht ganz nach meinem Geschmack ist, mundet der Rest erstaunlich gut und sättigt ungemein. Glücklicherweise habe ich nicht Grösse Large bestellt. Nach einigem Rätselraten über die einzelnen Bestandteile, gebe ich sie hier einfach wieder: Salad, Rice, Pumpkin Falafel, Red Cabbage, Carrots, Tomatoes, Spring Onions, Indian Curry Sauce, Chili Flakes, Sesame. Dass die gesamte Karte auf Englisch gehalten ist, könnte der schicken Hipness oder der gewünschten Internationalität geschuldet sein, keine Ahnung… Allzu fremdländisch wirken die anderen Gäste allerdings nicht, bis auf ein unwirkliches Wesen zu meiner Linken, in einen schwarzen Umhang gehüllt und mit glänzend schillernder Haarpracht. Ist denn noch Halloween? Des Rätsels Lösung: zwei Häuser weiter befindet sich ein Friseur und die junge Dame scheint die Einwirkzeit ihrer Strähnchen mit einem Mittagsmahl überbrückt zu haben.
Im Yuicery sitzt man auch tatsächlich sehr bequem auf grün gepolsterten Drehsesseln oder auf hohen Barhockern. Es sieht überall picobello aus; ein Mitarbeiter wischt hingebungsvoll und ausgiebig sämtliche Tische ab. Die Toiletten (die ich aufgrund des Zeitmangels jedoch nicht aufsuche) scheinen sich offenbar im Untergeschoss zu befinden, zu der eine Wendeltreppe führt. Bei gutem Wetter kann man im grosszügigen Aussenbereich sitzen, fast direkt vor der Hospitalkirche. Jetzt bewährt es sich, dass die Strasse vor einigen Jahren zur Fussgängerzone umgewandelt wurde. Die S-Bahn-Haltestelle „Stadtmitte“ liegt eh vor der Türe und die Parkmöglichkeiten drumherum sind sowieso begrenzt und nicht ganz billig.
Letztendlich war das Mittagessen mit einem Gesamtpreis von unter 15 Euro – 10,90 für die Falafel Bowl und 3,50 Euro für die Cola – noch recht günstig, konnte in einer halben Stunde vertilgt werden (so dass eine rechtzeitige Rückkehr ins Haus der Wirtschaft möglich war), hat aber bis in die Abendstunden hinein gesättigt. Und letztendlich bin ich auf diese Weise zum ersten Mal eher zufällig in ein rein veganes Lokal hineingestolpert, wie sich im Nachhinein gezeigt hat. Was will man mehr?
An einem Wochentag um die Mittagszeit herum im Stuttgarter Hospitalhofviertel ein Lokal zu finden, das zu vernünftigen Preisen und kurzen Wartezeiten noch genügend freie Plätze hat, ist gar nicht so einfach, auch wenn die Restaurantdichte hier relativ hoch ist. Ein weiterer Kursteilnehmer empfiehlt mir das Yuicery in der Hospitalstrasse, das ich noch gar nicht kenne und das ich zuerst für eine Saft- und Smoothiebar halte. Nicht ganz richtig. Durch die grosszügige Glasfront erkennen wir einen gepflegten Innenraum und noch etliche... mehr lesen
4.0 stars -
"Im Reich von Plantuna und Protein Choc" MinitarAn einem Wochentag um die Mittagszeit herum im Stuttgarter Hospitalhofviertel ein Lokal zu finden, das zu vernünftigen Preisen und kurzen Wartezeiten noch genügend freie Plätze hat, ist gar nicht so einfach, auch wenn die Restaurantdichte hier relativ hoch ist. Ein weiterer Kursteilnehmer empfiehlt mir das Yuicery in der Hospitalstrasse, das ich noch gar nicht kenne und das ich zuerst für eine Saft- und Smoothiebar halte. Nicht ganz richtig. Durch die grosszügige Glasfront erkennen wir einen gepflegten Innenraum und noch etliche
Besucht am 14.11.2023Besuchszeit: Mittagessen 3 Personen
Rechnungsbetrag: 19 EUR
Manche gastronomischen Einrichtungen in nächster Nähe sind so selbstverständlich, dass mir erst seit Jahren auffällt, sie in Gastroguide noch nicht erwähnt zu haben. Das Eiscafé Alba ist so ein Fall. Mitten auf der Böblinger Diezenhalde gelegen, in einer Art Trabantenstadt, die einst für 15.000 Menschen konzipiert werden sollte, heutzutage jedoch „nur“ ca. 9.000 Bewohner zählt. Das Eiscafé, das eigentlich eine Pizzeria ist (oder beides, je nach Sichtweise) liegt im Erdgeschoss einer Einkaufszeile, die ausserdem zwei Banken, eine Bäckerei, eine Apotheke und eine Kneipe beherbergen. In einer winzigkleinen Location, in der man sich kaum umdrehen, geschweige denn richtig setzen kann, wird sommers Eis und ganzjährig Pizza ausgegeben, beides mit individuellem Touch und persönlichem Charme. Wer noch über die Namensbezeichnung sinniert und vielleicht fälschlicherweise an den Herzog von Alba denkt, sei aufgeklärt: Alba ist die italienische Partnerstadt Böblingens, wunderbar im Piemont gelegen. Woher die überaus freundlichen, zugewandten Betreiber der Location stammen, ist mir allerdings nicht bekannt.
Um die Enttäuschung vorweg zu nehmen: heute gibt es keine Fotos. Wird aber bei Gelegenheit nachgeholt. Und zum Eis kann ich leider auch nichts Essentielles sagen, ausser dass es sich im Viertel offenbar grosser Beliebtheit erfreut und bei gutem Wetter sich immer eine kleine Schlange vor der Ausgabe bildet. Das Pizza-Angebot nutzen wir allerdings seit Jahren – immer dann, wenn sich überraschend Besuch ankündigt, der Kühlschrank leer ist oder Handwerker verköstigt werden müssen. So auch in dieser Woche. Obwohl selbst kein grosser Pizza-Fan, liebe ich tatsächlich die „Prosciutto e Rucola“ (mit Tomaten, Parmesan, Parmaschinken, Rucola). Die normale Grösse (30 cm Durchmesser) kostet derzeit 9,50 Euro. Mit den Zutaten wird nicht gespart und am Ende kommt noch eine Riesen-Extraportion frischer Rucola obendrauf, knackig und aromatisch. Hat auch unseren Gästen immer top geschmeckt – und kann ich explizit empfehlen.
Das Pizza-Angebot umfasst ansonsten die üblichen Klassiker zwischen Margherita und Quattro Stagioni, zwischen 7 Euro und 9,90 Euro (Frutti die Mare) für die Standardgrösse. Der Teig ist voluminös, nicht zu kross und dunkel, am Boden eher aufgeweicht. Natürlich werden auch hier die Sondergrössen Bambini in 24cm Durchmesser (man muss schon die nächste Generation durch frühe Prägung heranziehen), Famiglia und Festa angeboten, ebenso Focaccia und Bruschetta, sowie eine Auswahl an Getränken (Softdrinks, diverse Biere, Eistee, Kakao). Besonders beliebt ist auch das kostengünstige Angebot für Schüler – eine Pizzaecke auf die Hand, für alle, denen Muttern nicht ein Vesperbrot geschmiert hat (hätte es in meiner Kindheit natürlich niemals gegeben…)
Einen Lieferservice gibt es meines Wissens nicht, aber durch eine Reihe von kostenlosen Parkplätzen auf dem Parkdeck davor und einer gut frequentierten Bushaltestelle quasi vor der Haustüre kann man jederzeit bequem selbst vorbeikommen und auf die Fertigstellung warten. Da unser Gärtner ausgesprochener Pizza-Tonno-Fan ist, ordern wir in dieser Woche eine Familienpizza (33x46 Euro für 17 Euro), je zur Hälfte mit Thunfisch und Shrimps. Als Grundierung mächtig viel Käse, Tomate, Kräuter. Sättigt nachhaltig, verschont mich jedoch vor dem gefürchteten Sodbrennen, das sich zuweilen nach dem Pizzakonsum einstellt.
Tatsächlich hat das Eiscafé Alba täglich ohne einen Ruhetag geöffnet, lediglich mit einer mehrstündigen Mittagspause. Meine Hochachtung vor den Betreibern! Eine Gästetoilette existiert meines Wissens nicht, wäre bei diesem Raumkonzept auch gar nicht möglich. Wer persönliches Flair schätzt und einen kleinen, unabhängigen Betreiber unterstützen möchte, dem sei dieser Ort empfohlen.
Manche gastronomischen Einrichtungen in nächster Nähe sind so selbstverständlich, dass mir erst seit Jahren auffällt, sie in Gastroguide noch nicht erwähnt zu haben. Das Eiscafé Alba ist so ein Fall. Mitten auf der Böblinger Diezenhalde gelegen, in einer Art Trabantenstadt, die einst für 15.000 Menschen konzipiert werden sollte, heutzutage jedoch „nur“ ca. 9.000 Bewohner zählt. Das Eiscafé, das eigentlich eine Pizzeria ist (oder beides, je nach Sichtweise) liegt im Erdgeschoss einer Einkaufszeile, die ausserdem zwei Banken, eine Bäckerei, eine Apotheke... mehr lesen
3.5 stars -
"Das Eiscafé, das eine Pizzeria war" MinitarManche gastronomischen Einrichtungen in nächster Nähe sind so selbstverständlich, dass mir erst seit Jahren auffällt, sie in Gastroguide noch nicht erwähnt zu haben. Das Eiscafé Alba ist so ein Fall. Mitten auf der Böblinger Diezenhalde gelegen, in einer Art Trabantenstadt, die einst für 15.000 Menschen konzipiert werden sollte, heutzutage jedoch „nur“ ca. 9.000 Bewohner zählt. Das Eiscafé, das eigentlich eine Pizzeria ist (oder beides, je nach Sichtweise) liegt im Erdgeschoss einer Einkaufszeile, die ausserdem zwei Banken, eine Bäckerei, eine Apotheke
Besucht am 13.11.2023Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 54 EUR
Lange rühmte sich Stuttgart, mit der Schulstraße die erste Fussgängerzone Deutschlands zu haben – auch wenn es hierfür einige andere Mitbewerber gab… Auf jeden Fall war schon zu meiner Jugendzeit diese steile Gasse zwischen der Shopping-Meile Königstrasse und dem Marktplatz legendär und das nicht nur aufgrund der zahlreichen kulinarischen Angebote. Inzwischen wird schon der Niedergang der Schulstrasse heraufbeschworen, bedingt durch hohe Mieten und etliche Schliessungen. Dass auch Gutes und Neues folgen kann, haben wir dieser Tage wieder freudvoll entdeckt!
Gegen 20 Uhr verlassen wir einen Gesprächsabend zu einem gastronomischen Thema in einer nahen Start-up-Location, leider hungrig und durstig, aber durchaus noch tatendurstig. Jetzt noch eine Stunde auf ein Essen zu warten, erscheint mir allerdings wenig aussichtsreich. Glücklicherweise befindet sich das vietnamesische Restaurant Cochin 1982 in Fusslaufnähe, allerdings in der oberen Etage der Schulstrasse, so dass wir erst etwas suchen müssen. Vor dem Lokal wiegen sich melancholisch Lampions im Novemberregen, doch schon beim Betreten des Restaurants schlägt einem Wärme und ein exotischer Hauch entgegen. Helle Holzmöbel, bequeme Polstersessel, wohldosierte Bambuselemente und lindgrüne Farbtupfer. Relativ unkompliziert wird uns rasch ein Zweiertisch zugewiesen, dessen strategische Lage wir noch zu schätzen wissen, haben wir von hier aus doch direkten Blick in die Küche und in die perfekt choreografierten Arbeitsabläufe.
Auch der (vietnamesische?) Kellner ist zackig dabei, pflegt klare Ansagen und erfreut sich eingestreuter deutscher Weisheiten und Bonmots – „gute Wahl“ (bei der Bestellung) oder „…Kontrolle ist besser“ bei der Bitte um einen ausgedruckten Rechnungsbeleg. Manche Wahrheiten hat er auch selber kreiert: „Wir kochen schneller als Sie essen können“. Das würde hier wohl jeder Gast gleich mehrfach bestätigen können. Noch während unseres Anlaufs zur Toilette, die sich im Obergeschoss befindet (grundiert von Grünschattierungen, mit leicht exotischen Anleihen) wird auch schon das Essen serviert. Um es vorweg zu nehmen: wir sind von allen Speisen begeistert, von Geschmack, Qualität und Kreativität in der Präsentation. Wie in einer Tapas-Bar bestellen wir lustig ganz nach Gusto mehrere Gerichte hintereinander weg. Das klappt wunderbar, weil es quasi keine Wartezeiten gibt und die ansprechend gestaltete und geschmackvoll illustrierte Speisekarte immer Lust auf mehr macht.
Das Bibum Beef (17,90 Euro) überrascht durch verschiedene Konsistenzen und Viskositäten: sämiger Reis, kross angebratene Rinderstreifen, bissfestes Gemüse und ein cremiges Spiegelei, dessen Eigelb beim Anstich dickflüssig über alle Bestandteile fliesst. Hinter Sui Cao (5,90 Euro) verbergen sich fünf knusprig gebratene längliche Teigtaschen, die mit einem Mix aus Sojabohnen, Möhren, Schnittlauch und Knoblauch gefüllt sind. Prima zu Dippen in eine süss-saure Sauce. Sehr lustig sehen die Crispy-Rolls (6,90 Euro) aus – wie kleine, mit krossen Käsefäden verzierte Laugenstangen, gefüllt mit Gemüse und Garnelen. Hier dippt man in eine scharfe Chili-Limetten-Sauce. Fast schon zum Dessert ordern wir noch die Goi Cuon (7,50 Euro), erschrecken etwas über die Darreichungsform und beschliessen, dass sich dies beim nächsten Besuch eher als Vorspeise eignen würde. In zartes Reispapier gehüllt befinden sich mehrere beeindruckende Lagen von Salatblättern, diversem Grünzeug, Reisnudeln, würzigen Kräutern und Garnelen. Von diesen Mega-Rollen überhaupt abbeissen zu können, erfordert eine gewisse Übung. Fast vergessen wir das Einditschen in die dickflüssige, habhafte, kräftige Hoison-Sauce, die allerdings nur optisch an Nuss-Nougat-Creme erinnert. Das alles spülen wir mit mehreren Gläsern Weissweinschorle (0,2 Liter zu 5,50 Euro) hinunter. Nicht ganz optimal, denn die intensiven Aromen der Speisen würden eine deutlich kräftigere Begleitung fordern. Beim nächsten Besuch also vielleicht lieber ein Tiger Beer?
Dem rundweg gelungenen Abend können wir nur einen kleinen Wermutstropfen anfügen. Sowohl Tische als auch Boden sind von einem schlierigen, glitschigen, öligen Film überzogen, als ob sich das Odeur der Speisen und der Küche kleinteilig mikroskopisch über die gesamte Einrichtung gelegt hätte. Aber vielleicht nehmen das nur wir wahr? Mit rund 55 Euro haben wir auf jeden Fall ein ereignisreiches, intensives, ausgelassenes Abendessen erlebt, eine Reise durch fast sämtliche Geschmacksrichtungen in nur einer Stunde. Das soll wiederholt werden, denn die Speisekarte bietet noch viel mehr!
Lange rühmte sich Stuttgart, mit der Schulstraße die erste Fussgängerzone Deutschlands zu haben – auch wenn es hierfür einige andere Mitbewerber gab… Auf jeden Fall war schon zu meiner Jugendzeit diese steile Gasse zwischen der Shopping-Meile Königstrasse und dem Marktplatz legendär und das nicht nur aufgrund der zahlreichen kulinarischen Angebote. Inzwischen wird schon der Niedergang der Schulstrasse heraufbeschworen, bedingt durch hohe Mieten und etliche Schliessungen. Dass auch Gutes und Neues folgen kann, haben wir dieser Tage wieder freudvoll entdeckt!
Gegen 20... mehr lesen
5.0 stars -
"Der Süden Vietnams in Stuttgarts Mitte" MinitarLange rühmte sich Stuttgart, mit der Schulstraße die erste Fussgängerzone Deutschlands zu haben – auch wenn es hierfür einige andere Mitbewerber gab… Auf jeden Fall war schon zu meiner Jugendzeit diese steile Gasse zwischen der Shopping-Meile Königstrasse und dem Marktplatz legendär und das nicht nur aufgrund der zahlreichen kulinarischen Angebote. Inzwischen wird schon der Niedergang der Schulstrasse heraufbeschworen, bedingt durch hohe Mieten und etliche Schliessungen. Dass auch Gutes und Neues folgen kann, haben wir dieser Tage wieder freudvoll entdeckt!
Gegen 20
Besucht am 01.11.2023Besuchszeit: Mittagessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 55 EUR
Am ersten Tag des Novembers ist wahrscheinlich halb Deutschland unterwegs, um der möglichen Allerheiligentristesse zu entfliehen und noch einmal einen Ausflug zu machen. Auch Ulm ist überbevölkert und von Touristen überschwemmt wie an einem Sommerurlaubstag. Mögliche Engpässe befürchtend, rufen wir schon gegen Mittag wegen einer Platzreservierung bei „Zur Zill“ an - doch es wird uns versichert, noch gäbe es genügend freie Tische. Also nichts wie hin.
Zur Zill findet man in allerbester Lage unweit des Münsterplatzes und am Rande des beliebten Fischerviertels, direkt am Flüsschen Blau. Was von aussen wie eine schlichte Eckkneipe aussieht, entfaltet im Innern seinen ganzen Charme: auf insgesamt drei Ebenen erstrecken sich gepflegt sanierte und pfiffig möblierte Gasträume, während im Aussenbereich genügend sonnige Plätze an den Ufern der Blau locken (und an diesem noch überraschend warmen Tag gerne genutzt werden).
Auf den Hingucker dieses Lokals stösst man gleich mein Eintreten: die für den Donaubereich charakteristische und dieser Location den Namen verleihende Zille, einem schmalen Boot mit geringem Tiefgang, dient der langgezogenen Theke als Unterbau. Darüber eine feine Spirituosenauswahl (die Räume fungieren abends auch als Bar) und dahinter der Durchgang zur Küche. Wir haben Glück und ergattern einen der beiden Tische gleich auf der Eingangsebene. Da erst mal lange Zeit kein Personal zu sehen ist, nehmen wir Platz und holen uns nach 10 Minuten selbst eine Speisekarte. Erst nach und nach wird uns klar, dass zwei Etagen des Restaurants nebst weitläufigem Aussenbereich alleine von zwei Damen gewuppt werden, die zwar konzentriert und fokussiert, zudem äusserst freundlich bei der Sache sind, jedoch nicht überall gleichzeitig sein können. Meine Hochachtung im Nachhinein.
Die Speisekarte ist einerseits sehr fleischorientiert, mit reichlich Deftigem so um die 30 Euro (Zwiebelrostbraten, Rumpsteak, Black Angus Ribeye Steak), bietet andererseits aber auch genügend Vegetarisches und Veganes, Salate und nette Kleinigkeiten wie Trüffel Pommes oder Datteln mit Feigensenf. Häufig bestellt wird tatsächlich ein Blumenkohl Steak, dessen ich jedoch nicht ansichtig werde und das ich mir auch nicht so recht vorstellen kann. Dabei sitzen wir strategisch günstig quasi in der ersten Reihe (genau gegenüber dem Eingang zur sicherlich kombüsenartigen Küche) und bekommen das ganze Gebrutzel und Gezische, sämtliche verlockenden Gerüche und Odeurs wirklich unmittelbar mit.
Da wir gut gefrühstückt haben, soll unsere Bestellung nicht zu üppig ausfallen. Aber das lässt sich leicht sagen. Der Salat mit Roastbeefstreifen (17,20 Euro) ist reichhaltig und gut bestückt und wird von einigen Baguettescheiben begleitet. Den würzigen Käsespätzle (13,40 Euro) eilt schon ein eindringlicher Bergkäse-Duft aus der Küche voraus – und die knusprigen Röstzwiebeln stammen ganz klar nicht von IKEA. Nicht der Rede wert ist allerdings der wirklich kleine Beilagensalat (5,80 Euro). Dafür kann man sich an den hausgemachten, dicken, vollmundigen Fritten (5,20 Euro) erfreuen. Als eher schlechte Wahl zeigt sich der Cinsault Rosé (0,2 Liter für 5,90 Euro), eindeutig zu herb und sauer. Dann doch lieber ein frisches Hefeweizen von der Ulmer Gold Ochsen Brauerei (0,3 Liter für 3,20 Euro). Beim Kaffee zum Abschluss reicht eine kleine Tasse (2,90 Euro) – er ist so stark, dass wir um extra Milch bitten müssen.
Alle Speisen werden in kürzester Zeit gekocht, gebrutzelt und hübsch angerichtet. Trotz des wachsenden Andrangs am frühen Nachmittag steht alles nach 20 Minuten auf unserem Tisch. Weniger manierlich sieht es allerdings auf den vernachlässigten Toiletten aus, die zwar fein ausstaffiert sind, es jedoch sichtlich an Pflege mangeln lassen (Personalnotstand?). Doch die beiden Damen in der Küche und im Service zeigen an diesem Feiertag wahre Höchstleistungen – noch einmal besten Dank für ihren überaus freundlichen, zugleich professionellen und engagierten Einsatz.
Am ersten Tag des Novembers ist wahrscheinlich halb Deutschland unterwegs, um der möglichen Allerheiligentristesse zu entfliehen und noch einmal einen Ausflug zu machen. Auch Ulm ist überbevölkert und von Touristen überschwemmt wie an einem Sommerurlaubstag. Mögliche Engpässe befürchtend, rufen wir schon gegen Mittag wegen einer Platzreservierung bei „Zur Zill“ an - doch es wird uns versichert, noch gäbe es genügend freie Tische. Also nichts wie hin.
Zur Zill findet man in allerbester Lage unweit des Münsterplatzes und am Rande des... mehr lesen
Zur Zill | Restaurant & Bar
Zur Zill | Restaurant & Bar€-€€€Restaurant07311517787Schwörhausgasse 19, 89073 Ulm
4.5 stars -
"Hierhin schippern wir gerne wieder" MinitarAm ersten Tag des Novembers ist wahrscheinlich halb Deutschland unterwegs, um der möglichen Allerheiligentristesse zu entfliehen und noch einmal einen Ausflug zu machen. Auch Ulm ist überbevölkert und von Touristen überschwemmt wie an einem Sommerurlaubstag. Mögliche Engpässe befürchtend, rufen wir schon gegen Mittag wegen einer Platzreservierung bei „Zur Zill“ an - doch es wird uns versichert, noch gäbe es genügend freie Tische. Also nichts wie hin.
Zur Zill findet man in allerbester Lage unweit des Münsterplatzes und am Rande des
Besucht am 12.10.20232 Personen
Rechnungsbetrag: 141 EUR
Ein viertägiger Schwarzwald-Aufenthalt mit gut 10 Personen führt zu mehreren Hin- und Hereinladungen und vielen Erfahrungen, die ich im Falle des Ottenhöfener Rebstocks einfach mal zusammenfasse und mit drei aufaddierten exemplarischen Belegen garniere.
Der Ottenhöfener Teilort Furschenbach wirkt eher wie eine ruhige Wohngegend mit Anschluss an die Achertalbahn, doch schon vom Zug aus wirkt der Landgasthof Rebstock einladend und heimelig. Hier hat man die Zeichen der Zeit erkannt, peu a peu Gastronomie und Hotel erneuert, für viele Highlights gesorgt und keine Kosten gescheut. Stellenweise wirkt das Haus wie ein beachtlicher Showroom verschiedener leistungsfähiger Gewerke, von Küchentechnik, Schreinerei, Innenausstattern. Als eine der Publikumsmagnete erweisen sich die schon in den Nullerjahren errichteten und sich während Corona besonders bewährten zünftigen Holzhütten (benannt nach den Familienmitgliedern) mit Heizung und Handylademöglichkeiten. Auch die Innenräume verleiten zum Staunen. Im modernen, beeindruckend verglasten Anbau sitzt man so nah am Geschehen, dass man der Illusion verfallen könnte, die Stadtbahn würde gleich durch den Raum rauschen (das Gefühl hatte ich zuletzt am Frühstückstisch des Ulmer Intercity-Hotels…).
Sowohl die Inhaberfamilie Höfer, als auch die Servicemitarbeiter und der engagierte Küchenchef legen sich mächtig ins Zeug. Stets hat man das Gefühl, willkommen zu sein und geschätzt zu werden. Zuweilen überschlägt sich der Service fast vor überbordender Herzlichkeit. Auch der Küchenchef zeigt sich auskunftsfreudig, mitteilsam, sowie bei Fragen und besonderen Wünschen sehr hilfsbereit. Das riesige, frische, ausladende und vielseitige Frühstücksbüffet (19,95 Euro) steht natürlich täglich den Hausgästen, am Wochenende aber auch Externen offen, was sehr gerne genutzt wird, besonders von Gruppen und Freundeskreisen. Uns begeistern vor allen die asiatisch anmutenden Spiegeleier-Interpretationen (mit frittierten Gemüsestreifen und Glasnudeln), der feine Rosé-Sekt der Oberkircher Winzer Hex von Dasenstein, die grosse Auswahl an frischen Früchten und Beeren (Erdbeeren, Himbeeren, Blaubeeren, Brombeeren, Ananas, Melone, frische Feigen, Kaktusfeigen, Trauben etc.pp.). Vom mächtigen Angebot an Wurst, Käse und Backwaren ganz zu schweigen. Leider haben wir es vermisst, nach der Rösterei des extrem herzhaften Kaffees zu fragen (der knallt rein, dass es einen fast vom Stuhl haut). Nachmittags hat mir schon mal eine Extraportion (4,20 Euro für die kleine Tasse) geholfen.
Beim Speisenangebot überwiegen beeindruckende Fleischportionen. Sehr gemundet hat das Rumpsteak (medium, mit schön brauner Kruste) mit Kräuterbutter für 25,90 Euro. Der knackige Beilagensalat (6,90 Euro) überrascht auch mit unerwarteten Bestandteilen wie Linsensalat. Eher enttäuschend war allerdings der hochgelobte Rebstocktopf für zwei Personen (34,90 Euro) mit Schweinefleisch, Kartoffeln und Opas Gewürzmischung. War mengenmässig riesig, schmeckte aber eher nach profaner Resteverwertung. Mehrere Personen waren vom auf der Haut gebratenen Zanderfilet (29,90 Euro) begeistert, das wahlweise mit Nudeln oder Reis serviert wird. Dazu Gemüse, vermutlich saisonal wechselnd, in unserem Falle Blattspinat und Rosenkohl (beides hätte allerdings herzhafter gewürzt werden können). Fein dazu: die Rieslingsauce.
Zum Abschluss empfiehlt sich das Aktionsangebot „Ein Espresso und ein Dessert nach Wahl“ für 4,90 Euro. Besonders erwähnenswert ist auch das immense Angebot der Schwarzwald-Brennerei Scheibel aus dem benachbarten Kappelrodeck. Wie immer, wenn die Karte ein seltenes Zibärtle offeriert (hier für 7,90 Euro), schlage ich zu. Auch die gelbe Bergpflaume (7,90 Euro) entpuppt sich als uns bisher noch unbekannte Köstlichkeit. Ebenso begeistert der „Nussler“, mazeriert mit Nusskernen aus Kaschmir, wie ich im Nachhinein nachlese. Aber eigentlich falle ich schon erschöpft, beglückt und satt in die Kissen. Am nächsten Morgen wartet schon wieder das Frühstücksbüffet!
Ein viertägiger Schwarzwald-Aufenthalt mit gut 10 Personen führt zu mehreren Hin- und Hereinladungen und vielen Erfahrungen, die ich im Falle des Ottenhöfener Rebstocks einfach mal zusammenfasse und mit drei aufaddierten exemplarischen Belegen garniere.
Der Ottenhöfener Teilort Furschenbach wirkt eher wie eine ruhige Wohngegend mit Anschluss an die Achertalbahn, doch schon vom Zug aus wirkt der Landgasthof Rebstock einladend und heimelig. Hier hat man die Zeichen der Zeit erkannt, peu a peu Gastronomie und Hotel erneuert, für viele Highlights gesorgt... mehr lesen
Landgasthaus Rebstock
Landgasthaus Rebstock€-€€€Landgasthof07842996636Dorfstraße 1, 77883 Ottenhöfen im Schwarzwald
5.0 stars -
"Eindrucksvolles Ambiente, engagiertes Team" MinitarEin viertägiger Schwarzwald-Aufenthalt mit gut 10 Personen führt zu mehreren Hin- und Hereinladungen und vielen Erfahrungen, die ich im Falle des Ottenhöfener Rebstocks einfach mal zusammenfasse und mit drei aufaddierten exemplarischen Belegen garniere.
Der Ottenhöfener Teilort Furschenbach wirkt eher wie eine ruhige Wohngegend mit Anschluss an die Achertalbahn, doch schon vom Zug aus wirkt der Landgasthof Rebstock einladend und heimelig. Hier hat man die Zeichen der Zeit erkannt, peu a peu Gastronomie und Hotel erneuert, für viele Highlights gesorgt
Besucht am 11.10.20232 Personen
Rechnungsbetrag: 46 EUR
Schade, dass GastroGuide kein Ausflugsführer ist – aber PetralO hat diesen sagenhaften Ort ja schon sehr malerisch beschrieben. Sowohl die Allerheiligen Wasserfälle, als auch die Klosterruine oder der Sagenrundweg sind wunderbare Ausflugsziele, besonders an den letzten warmen Oktobertagen. Die Kloster-Gaststätte zeichnet sich durch eine exquisite regionale Küche aus, mit hochwertigen Produkten aus der Gegend, mit Fleisch vom Mangalitza-Weideschwein (die laut Homepage nur mit „Weide, Kleegras, Gerste, Erbsen, Eicheln und im Herbst Äpfel und alles was vom Most und Saft machen übrig bleibt“ zufrieden sind) und vom hiesigen Auerochsen.
Die saisonal wechselnde Karte bietet immer wieder neue Speisen an, wobei mir die von PetralO beschriebenen Bibileskäs-Crepes oder die Pfifferlinge in Semmelknödel sehr willkommen und angenehm gewesen wären. Eigentlich möchte ich ursprünglich nur mein Handy laden (verlässlichen Empfang hat man in dieser Gegend zwar eher nicht, aber die Fotomotive überschlagen sich förmlich), wobei mir eine der überaus freundlichen und entgegenkommenden Servicedamen ganz selbstverständlich die interne Steckdose direkt an der Theke anbietet. Bei sommerlichen Temperaturen, die fast auf die 30 Grad zugehen, wird an diesem 11. Oktober wohl aus Kapazitätsgründen nur die sonnige Aussenterrasse bewirtschaftet, der gediegene Gastraum im Innern nicht. Nach zwei Alibi-Getränken werde ich dann allerdings doch schwach und wir greifen ergeben zur Speisekarte. Zur Zeit werden unter anderem Leckereien wie ein Alblinsensalat mit geräuchertem Schwarzwaldforellenfilet (16,50 Euro) oder Weidegockel aus dem Smoker mit Dinkelrisotto (24,50 Euro) oder Badische Polenta mit Tomatensugo & mediterranem Gemüse vom Demeterhof Bahr (18,50 Euro) angeboten. Das Ragout-Fin vom AueroXen im Weckglas dazu Blätterteigkissen (14,50 Euro) ist eine gute Wahl: sehr sahnig, sämig und würzig, mit reichlich Pilzen und Zwiebeln aufgepeppt. Während man in vergangenen Zeiten das Ragout Fin gerne in speziellen Blätterteigpastetchen als Vorspeise servierte, wird diese rustikalere Version im Glas gereicht (leider hat man erst die Löffel vergessen und ich kämpfe versuchsweise mit dem restlichen Besteck) und dazu ein feines, luftiges Blätterteiggebäck angeboten. Sehr löblich, dass die Bedienung das alkoholfreie Weizen (für leider überteuerte 5,20 Euro) nicht selbst eingiesst, sondern einfach Flasche und Glas auf den Tisch stellt, was mir bedeutend lieber ist.
Bald schon sind alle Tische auf der Terrasse belegt, von Familien mit Kleinkindern, Wanderern, Ausflüglern, Hundebesitzern, Senioren, Kaffee- und Kuchen-Geniessern. Leider kann der Ort absolut nicht als barrierefrei tituliert werden. Schon allein das Gelände und die Klosterruine ist nichts für Menschen mit wackligem Stand, zur Allerheiligen Gaststätte (und den Toiletten) führt ausserdem eine mehrstufige Aussentreppe. Ein Wunder, dass die entspannten, freundlichen Servicedamen alles unfallfrei heraustransportieren. Überhaupt fühlt man sich hier sehr gut umsorgt und umhegt, in einer schönen Atmosphäre, die sich anfühlt, als wäre man bei Freunden zu Besuch. Auch wenn der gesamte Aussenbereich zeitweise nur von einer einzigen Bedienung gewuppt wird, scheint nie Stress aufzukommen. Immer ist Zeit für ein freundliches Wort und regelmässig werden die Tische gewischt, da man grossen Wert auf Sauberkeit legt. Selbst im Winter hat die Gaststätte geöffnet und wird gern frequentiert (wie man mir versichert), da hier in der Gegend auch Ski gelaufen wird.
Längst ist das Handy aufgeladen, sind Durst und Hunger gestillt, aber wir bleiben einfach noch eine Weile auf der Terrasse sitzen, um die letzten Sonnenstrahlen zu geniessen und noch ein Schwätzchen zu halten. Dann spazieren wir zum nahe gelegenen (kostenlosen!) Parkplatz zurück. Wahlweise wäre der Ort auch mit der Buslinie 425 erreichbar gewesen, doch hier sollte man sich zuvor besser über die Fahrtzeiten informieren.
Schade, dass GastroGuide kein Ausflugsführer ist – aber PetralO hat diesen sagenhaften Ort ja schon sehr malerisch beschrieben. Sowohl die Allerheiligen Wasserfälle, als auch die Klosterruine oder der Sagenrundweg sind wunderbare Ausflugsziele, besonders an den letzten warmen Oktobertagen. Die Kloster-Gaststätte zeichnet sich durch eine exquisite regionale Küche aus, mit hochwertigen Produkten aus der Gegend, mit Fleisch vom Mangalitza-Weideschwein (die laut Homepage nur mit „Weide, Kleegras, Gerste, Erbsen, Eicheln und im Herbst Äpfel und alles was vom Most und Saft machen... mehr lesen
Restaurant Kloster Allerheiligen
Restaurant Kloster Allerheiligen€-€€€Restaurant, Biergarten078041200Allerheiligen 6, 77728 Oppenau
4.5 stars -
"Auf alle Fälle: Wasserfälle" MinitarSchade, dass GastroGuide kein Ausflugsführer ist – aber PetralO hat diesen sagenhaften Ort ja schon sehr malerisch beschrieben. Sowohl die Allerheiligen Wasserfälle, als auch die Klosterruine oder der Sagenrundweg sind wunderbare Ausflugsziele, besonders an den letzten warmen Oktobertagen. Die Kloster-Gaststätte zeichnet sich durch eine exquisite regionale Küche aus, mit hochwertigen Produkten aus der Gegend, mit Fleisch vom Mangalitza-Weideschwein (die laut Homepage nur mit „Weide, Kleegras, Gerste, Erbsen, Eicheln und im Herbst Äpfel und alles was vom Most und Saft machen
Besucht am 11.10.20232 Personen
Rechnungsbetrag: 20 EUR
Nein, nein, ganz so dolle, wie sich die Überschrift anhört, läuft dieser Besuch tatsächlich nicht ab – aber manchmal drängt sich halt ein Reim auf. Da uns die Minibarpreise unserer Unterkunft etwas überhöht erscheinen und der Oktoberabend noch allzu lau, beschliessen wir spontan, mit der Stadtbahn ins nahe Achern zu fahren. Achtung: bitte an der Haltestelle „Stadt“ aussteigen und eher nicht am Bahnhof. Nach der Querung weniger Strassenzüge befindet man sich mitten im Stadtkern, mit einem erstaunlichen Überhang an Eisdielen. Doch unser Ziel ist eine Weinstube mit beeindruckendem Angebot und gut besuchter Aussenterrasse.
Hinter der etwas sperrigen Bezeichnung „Weinstube zur Trotte IHLI“ verbirgt sich folgende Geschichte: Mitte der 1980er Jahre wurde die Lokalität von der Familie Ihli als Probierstube für das nahe Weinhaus eröffnet. Inzwischen hat längst die Pächterin gewechselt und als Winzer firmiert nun Tobias Köninger (wohl der hiesige Platzhirsch), aus dessen Produktion auch unser im Hotel verschmähter Minibarbestand stammt. Der urige, rustikale Gastraum der Weinstube versprüht noch etwas den Charme des ausgehenden letzten Jahrhunderts – der Aussenbereich eher mediterranen Flair, mit Kübelpflanzen und Sonnenschirmen. Bei ausschliesslich abendlichen Öffnungszeiten (ab 16 Uhr) können wir froh sein, gegen 18 Uhr noch einen freien Tisch zu ergattern. Die Servicedamen erweisen sich als flink und kompetent, freundlich und auskunftsfreudig, wie man es selten erlebt. Dem Zungenschlag um uns herum zu vernehmen, kehren hier hauptsächlich Einheimische ein, wohl zum Ausklang des Arbeitstages oder zum Abendessen mit Weinbegleitung.
Aus dem umfangreichen Weinangebot des Kappelrodecker Winzers Köninger wählen wir ein Viertel des Rieslings Lösswand (7,90 Euro) und ein Schorle weiss/sauer (3,50 Euro) vom trocken ausgebauten Fassswein. Die Karaffe wird in einem kleinen Eiskübel serviert, wie wir es von unserer schwäbischen Heimat her gar nicht kennen. Auch hier eher eine positive Überraschung beim Riesling, der sehr fruchtig und lebendig daherkommt, gar nicht so säurebetont wie vermutet (liegt´s am hiesigen Lössboden des Acher-Renchtals?). Das Schorle wurde unter Beteiligung eines „Müllers“ (den Thurgau lässt man hier ganz cool weg) gemixt, ist angenehm frisch und spritzig. Für läppische 10 Cent Aufpreis wäre auch ein Rieslingschorle möglich gewesen, aber das erfahre ich erst später auf Nachfrage. Die nächste positive Überraschung: sowohl die Karaffe als auch das Weinglas sind zwar für ein Viertelliter ausgerichtet, wurden jedoch grosszügig über den Eichstrich hinaus gefüllt. Ein angenehmer Umstand, nachdem sich in unserer schwäbischen Heimat eher das ärgerliche Downsizing auf 0,2 Liter verbreitet und eingebürgert hat.
Zum Wein wird hier selbstverständlich Flammkuchen gereicht, den es in solch vielfältigen Varianten gibt, dass uns die Wahl schwerfällt. Angesichts eher ungewöhnlicher Variationen mit Merguez oder Lachs entscheiden wir uns für das mediterrane Modell „Hirten“ mit Rahm, Tomaten, Lauch, Oliven und Schafskäse (9,80 Euro) – sehr rezent und gut gewürzt, mit knusprigem Boden und grosszügigem Belag. Fördert eindeutig den Durst und soll wohl auch so sein. Flammkuchen sichten wir auch auf den anderen Tischen, nur sehr selten greift jemand zur sonstigen Speisenwahl. Auf dem Weg zur Toilette (die im Untergeschoss liegt und noch die charakteristische Befliesung der 80er Jahre aufweist) lege ich einen geplanten Umweg zur Begutachtung des Salatbüffets ein: es entpuppt sich als eher klein und unspektakulär, so dass wir hier wohl nichts verpasst haben.
Ein Besuch der Weinstube kann unumwunden empfohlen werden, nicht zuletzt aufgrund des sehr freundlichen Services und des netten Umgangstons. Wer wie wir die Öffis benutzt, kann ruhig noch ein zweites Gläschen trinken oder eine ganze Flasche ordern. Und wenn ich es richtig in Erinnerung habe, ist das Lokal ab Oktober auch Sonntag mittags geöffnet. Dann ist aber sicherlich eine Tischreservierung ratsam.
Nein, nein, ganz so dolle, wie sich die Überschrift anhört, läuft dieser Besuch tatsächlich nicht ab – aber manchmal drängt sich halt ein Reim auf. Da uns die Minibarpreise unserer Unterkunft etwas überhöht erscheinen und der Oktoberabend noch allzu lau, beschliessen wir spontan, mit der Stadtbahn ins nahe Achern zu fahren. Achtung: bitte an der Haltestelle „Stadt“ aussteigen und eher nicht am Bahnhof. Nach der Querung weniger Strassenzüge befindet man sich mitten im Stadtkern, mit einem erstaunlichen Überhang an Eisdielen.... mehr lesen
Weinstube zur Trotte
Weinstube zur Trotte €-€€€Gasthaus, Weinstube, Biergarten078415189Kapellenstr. 2, 77855 Achern
4.5 stars -
"Wir lassen es krachern in Achern" MinitarNein, nein, ganz so dolle, wie sich die Überschrift anhört, läuft dieser Besuch tatsächlich nicht ab – aber manchmal drängt sich halt ein Reim auf. Da uns die Minibarpreise unserer Unterkunft etwas überhöht erscheinen und der Oktoberabend noch allzu lau, beschliessen wir spontan, mit der Stadtbahn ins nahe Achern zu fahren. Achtung: bitte an der Haltestelle „Stadt“ aussteigen und eher nicht am Bahnhof. Nach der Querung weniger Strassenzüge befindet man sich mitten im Stadtkern, mit einem erstaunlichen Überhang an Eisdielen.
Besucht am 13.10.20232 Personen
Rechnungsbetrag: 7 EUR
Wer immer die Schwarzwaldhochstrasse entlang kommt (respektive: fährt), darf sich neben Lotharpfad, Mummelsee und Hornisgrinde seit 2021 auf ein neues Highlight freuen: das Nationalparkzentrum am Ruhestein. Architektonisch, didaktisch und vom Erlebnisgehalt her ein absolutes Highlight für die ganze Familie und sämtliche Altersklasse. Während für die wirklich spektakuläre Ausstellung ein kostenpflichtiges Ticket für ein festes Zeitfenster gekauft werden muss (ist direkt vor Ort möglich und muss glücklicherweise nicht online vorgebucht werden), können Skywalk, Kino und Ben´s Restaurant und Café ohne weitere Verpflichtungen besucht werden. Es lohnt sich!
Schon das Betreten des Gebäudes löst einen unwillkürlichen Wow-Effekt aus. Die schindelgedeckte Fassade passt sich unglaublich gut in die Umgebung und den Wald ein. Fast sofort steht man mitten in einem hellen, lichtdurchfluteten, immens grosszügigen Raum, der barrierefrei in Ben´s Restaurant und Café übergeht. Komplette Verglasung nach draussen, zur Terrasse und zum Schwarzwald. Es ist, als ob man zwischen den Bäumen schweben würde. Die helle, unprätentiöse Möblierung passt sich ganz unauffällig an den Raum an.
Wir widerstehen dem spontanen Impuls, sofort einzukehren und besuchen erst die sensationelle Ausstellung. Danach brauchen wir aber mindestens einen Kaffee zur Stärkung. Der wird hier in mehreren Ausführungen angeboten, von Espresso bis Latte Macchiato. Natürlich auch Tee, Softdrinks, lokale Weine vom nahen Oberkirch und Biere vom Alpirsbacher Klosterbräu. Hunger verspüren wir erst mal nicht, doch das Angebot wäre verlockend (diverse Kuchen, Suppen und Salate, Burger und Schnitzel, Maultaschen und Linsen und Spätzle etc.), vor allem der Flammkuchen (der hier Dinnete heisst) vom Nachbartisch sieht recht appetitlich aus.
Es herrscht Selbstbedienung an einer sehr einladenden, grosszügigen, weit dimensionierten Theke. Die Thekenkraft erweist sich als besonders einfühlsam und verständnisvoll, als kompetent und bestens geschult Da wir am vermutlich letzten sonnigen, warmen Tag in diesem Jahr auf der Terrasse sitzen wollen, nehmen wir den Kaffee Creme (3,70 Euro) lieber im Pappbecher auf dem Tablett nach draussen, obwohl uns wärmstens und aus Nachhaltigkeitsgründen eine Porzellantasse anempfohlen wird.
Auf der leicht geschwungenen Terrasse glaubt man, frei über dem Wald zu schweben. Nach der Ausstellung sind eh schon alle Sinne sensibilisiert. Nichts lenkt vom reinen Naturerlebnis ab. Die Toiletten befinden sich übrigens auf derselben Ebene, gerade schräg gegenüber dem Restaurant. Bestnoten auch für diese Toilettenräume: minimalistisch, aber qualitativ hochwertig ausstaffiert und bestens gepflegt. Dasselbe gilt für die Schliessfächer für Garderobe und Rucksäcke. Hier wird für ein beeindruckendes Gesamtkonzept gesorgt.
Wie wir nachträglich erfahren haben, hatte auch das Nationalparkzentrum während der Coronazeit mit grossen Schwierigkeiten zu kämpfen, so dass das Restaurant erst seit Mitte Juni 2023 in den Regelbetrieb gehen konnte. Um so mehr freut uns der sichtbare Erfolg des aktuellen Betreibers, des Bühler Bäckermeisters Benjamin Kritzer. Offenbar kehren hier auch Wanderer, Biker, Ausflügler ein, die am Ruhestein vorbeikommen und eigentlich gar nicht die Ausstellung des Naturparkzentrums anschauen möchten. Zur Akzeptanz des Ortes gehört sicherlich auch die inzwischen sehr gute ÖPNV-Anbindung in sämtliche Richtungen, sowie gut ausgebaute Parkplätze. Wir sind fest entschlossen, im Winter noch einmal wiederzukommen und im Nationalparkzentrum einen ganzen Tag zuzubringen. Dann würde ich sehr gerne mal die Linsen mit Spätzle probieren. Und natürlich den regionalen Spätburgunder. „Eine Spur wilder“, verspricht der hiesige Slogan.
Wer immer die Schwarzwaldhochstrasse entlang kommt (respektive: fährt), darf sich neben Lotharpfad, Mummelsee und Hornisgrinde seit 2021 auf ein neues Highlight freuen: das Nationalparkzentrum am Ruhestein. Architektonisch, didaktisch und vom Erlebnisgehalt her ein absolutes Highlight für die ganze Familie und sämtliche Altersklasse. Während für die wirklich spektakuläre Ausstellung ein kostenpflichtiges Ticket für ein festes Zeitfenster gekauft werden muss (ist direkt vor Ort möglich und muss glücklicherweise nicht online vorgebucht werden), können Skywalk, Kino und Ben´s Restaurant und Café ohne weitere... mehr lesen
Ben´s Restaurant Café im Nationalparkzentrum Ruhestein
4.0 stars -
"Eine Spur wilder" MinitarWer immer die Schwarzwaldhochstrasse entlang kommt (respektive: fährt), darf sich neben Lotharpfad, Mummelsee und Hornisgrinde seit 2021 auf ein neues Highlight freuen: das Nationalparkzentrum am Ruhestein. Architektonisch, didaktisch und vom Erlebnisgehalt her ein absolutes Highlight für die ganze Familie und sämtliche Altersklasse. Während für die wirklich spektakuläre Ausstellung ein kostenpflichtiges Ticket für ein festes Zeitfenster gekauft werden muss (ist direkt vor Ort möglich und muss glücklicherweise nicht online vorgebucht werden), können Skywalk, Kino und Ben´s Restaurant und Café ohne weitere
Besucht am 11.10.20232 Personen
Rechnungsbetrag: 19 EUR
Bei jeder Tour in den Schwarzwald versuchen wir, einen Frühstückshalt in Zieglers Backstube einzulegen, die seit den 10 Jahren ihres Bestehens immer noch morgens um 4:30 Uhr öffnet! Meine Favoriten sind wie eh und je die Mett-, Lachs- und Eibrötchen – seit dem letzten Besuch auch die Snackbrezel (3,50 Euro), die entweder neu im Programm ist oder früher geflissentlich übersehen wurde. Sehr zu unrecht: mit Käse umschlungen, mit einem Spiegelei gefüllt und auf Wunsch zusätzlich noch mal erwärmt, sättigt sie wohlig. Das Personal glänzt immer noch durch große Herzlichkeit.
Bei jeder Tour in den Schwarzwald versuchen wir, einen Frühstückshalt in Zieglers Backstube einzulegen, die seit den 10 Jahren ihres Bestehens immer noch morgens um 4:30 Uhr öffnet! Meine Favoriten sind wie eh und je die Mett-, Lachs- und Eibrötchen – seit dem letzten Besuch auch die Snackbrezel (3,50 Euro), die entweder neu im Programm ist oder früher geflissentlich übersehen wurde. Sehr zu unrecht: mit Käse umschlungen, mit einem Spiegelei gefüllt und auf Wunsch zusätzlich noch mal erwärmt, sättigt sie wohlig. Das Personal glänzt immer noch durch große Herzlichkeit.
Café in Ziegler's Bäckerei
Café in Ziegler's Bäckerei€-€€€Cafe07443965020Dornstetter Straße 21, 72296 Schopfloch
4.5 stars -
"Dieses Frühstück macht glücklich" MinitarBei jeder Tour in den Schwarzwald versuchen wir, einen Frühstückshalt in Zieglers Backstube einzulegen, die seit den 10 Jahren ihres Bestehens immer noch morgens um 4:30 Uhr öffnet! Meine Favoriten sind wie eh und je die Mett-, Lachs- und Eibrötchen – seit dem letzten Besuch auch die Snackbrezel (3,50 Euro), die entweder neu im Programm ist oder früher geflissentlich übersehen wurde. Sehr zu unrecht: mit Käse umschlungen, mit einem Spiegelei gefüllt und auf Wunsch zusätzlich noch mal erwärmt, sättigt sie
Besucht am 25.09.2023Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 56 EUR
Die Hohenheimer Garbe ist uns allen als beliebtes Traditionslokal und Ziel zahlreicher Betriebs- und Vereinsausflüge bekannt, gerne in Verbindung mit einem Besuch in den Botanischen Gärten der Universität Hohenheim. Irgendwann in den vergangenen Jahren müssen sich Sanierung, Renovierung und Upgrading vollzogen haben, so dass wir bei einer erneuten Einkehr nicht schlecht gestaunt haben. Bis zu einer Abendveranstaltung in der Akademie Hohenheim ist noch genügend Zeit für einige Drinks und ein paar Häppchen in der untergehenden Herbstsonne, besonders verlockend im ausladenden Biergarten vor dem Lokal.
Während andernorts händeringend nach Personal gesucht und die Öffnungszeiten eingeschränkt werden, befinden wir uns hier im Serviceparadies. Die Garbe ist montags bis freitags von 11:30 bis 23:00 Uhr geöffnet, mit durchgehend warmer Küche von 12:00 bis 21:30 Uhr. Ohne Pausen, ohne Wenn und Aber. Man ist personell sogar so gut aufgestellt, dass man sich selbst für den Biergarten eine Rezeption leisten kann. Dort stehen wir artig an und lassen uns zu unserem Wunschtisch geleiten (Auswahl zwischen Stühlen mit Lehnen und profanen Sitzbänken / Sonne oder Schatten / an die Haus- oder Aussenwand geschmiegt oder mittenmang). Im Laufe unseres Aufenthalts bedienen uns drei verschiedene, allesamt gut gelaunte und geschulte, höchst aufmerksame und zugewandte Servicekräfte.
Seit unserem letzten Besuch vor vielen Jahren haben sich Speisen- und Getränkeangebot, sowie natürlich die Preise geändert. Die umfangreiche, beachtliche Getränkekarte weist jetzt mindestens ein halbes Dutzend Sprizz-Varianten aus (diese Modeerscheinung findet kein Ende), eine feine Auswahl regionaler Weine von Winzern wie Ellwanger oder Schnaitmann, traditionellen Most, aber auch Erzeugnisse der Manufaktur Jörg Geiger und jede Menge Prickelndes. Auch beim Speisenangebot achtet man immer noch auf Regionalität – doch das hat seinen Preis. Die Fleischgerichte liegen bei annähernd 30 Euro, die Dinnete (der hiesige Flammkuchen) bei 15 Euro, die Spinat-Semmelknödel (ohne Beilagen) bei 17,50 Euro, die grosse Ofenkartoffel mit Garnitur bei 20 Euro. Den kürzlich andernorts vermissten weissen Rettich finden wir auch hier im Angebot, solo, gehobelt und für sehr stolze, eigentlich komplett unverständliche 10 Euro.
Da wir später am Abend noch ein herzhaftes Mahl erwarten, steht uns am späten Nachmittag eher der Sinn nach einer kulinarischen Überbrückung. Das Lillet Citrose (9,00 Euro) ist zwar hübsch anzusehen, besteht aber zu grossen Teilen aus Zitronenlimonade (bei mir daheim „süsser Sprudel“ genannt) und Eiswürfeln. Das Weinschorle (4,00 Euro) aus Riesling vom Remstaler Weingut Knauss lässt die angekündigten Aromen von Ananas und Zitrusblüten leider komplett vermissen, ist aber gut eingegossen und erfrischt, so dass noch mal nachbestellt wird. Doch das Augustiner Lager (0,5 Liter für 5,20 Euro) mundet hervorragend, wenngleich der schmale, dickwandige Humpen nicht so aussieht, als könne er wirklich einen halben Liter fassen. Auch hier muss nachbestellt werden.
Zum Essen ordern wir Pommes und haben eigentlich die annoncierte Luxus-Version mit „würziger Käsesoße, eingelegter Paprika, Essiggurken und geschnittenen Zwiebeln“ für 9,00 Euro im Auge. Durch ein Missverständnis werden aber nur schlichte, unspektakuläre Fritten pur (5,50 Euro) serviert. Ein Aufpimpen wird uns zwar angeboten, doch wir belassen es dabei, uns bei den am Tisch ausliegenden Ketchup- , Mayo- und Senfportionen zu bedienen. Hübscher kommt da schon der kleine Salatteller mit frischen Blattsalaten (vom Filderstädter Keltenhof), Sprossen und ultrafein gehobelten Gurken- und Rettichscheiben und einem sensationellen Senfdressing daher (7,00 Euro). Die schon von Jens gelobten Käsespätzle (inzwischen bei stolzen 16,00 Euro) werden auf Wunsch auch als kleine Portion serviert (11,00 Euro), was als „Versucherle“ mehr als ausreicht, denn sie sind mit Möhrenwürfelchen gestreckt und von sehr kross ausgebackenen Zwiebelstreifen gekrönt.
Absolut erwähnenswert ist hier der hervorragende Service, der immer präsent ist, sowohl beim Bestellen als auch beim Servieren oder Bezahlen immer Augenkontakt hält (trotz schräg stehender, blendender Sonne) und mit zugewandter, ehrlicher Freundlichkeit überzeugt. Das würde man sich auch in anderen Lokalen sehnlichst wünschen. An einem schnöden Montagabend ist der Biergarten proppevoll – und das spricht wohl für seine Beliebtheit. Die Preise bewegen sich inzwischen fast an der Schmerzgrenze, doch das scheint keinen der Gäste zu stören.
Die Hohenheimer Garbe ist uns allen als beliebtes Traditionslokal und Ziel zahlreicher Betriebs- und Vereinsausflüge bekannt, gerne in Verbindung mit einem Besuch in den Botanischen Gärten der Universität Hohenheim. Irgendwann in den vergangenen Jahren müssen sich Sanierung, Renovierung und Upgrading vollzogen haben, so dass wir bei einer erneuten Einkehr nicht schlecht gestaunt haben. Bis zu einer Abendveranstaltung in der Akademie Hohenheim ist noch genügend Zeit für einige Drinks und ein paar Häppchen in der untergehenden Herbstsonne, besonders verlockend im ausladenden... mehr lesen
4.5 stars -
"Stolze Preise zur Erntezeit" MinitarDie Hohenheimer Garbe ist uns allen als beliebtes Traditionslokal und Ziel zahlreicher Betriebs- und Vereinsausflüge bekannt, gerne in Verbindung mit einem Besuch in den Botanischen Gärten der Universität Hohenheim. Irgendwann in den vergangenen Jahren müssen sich Sanierung, Renovierung und Upgrading vollzogen haben, so dass wir bei einer erneuten Einkehr nicht schlecht gestaunt haben. Bis zu einer Abendveranstaltung in der Akademie Hohenheim ist noch genügend Zeit für einige Drinks und ein paar Häppchen in der untergehenden Herbstsonne, besonders verlockend im ausladenden
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Das vorwiegend sehr jugendliche Publikum sitzt hier vor bunten, appetitlich wirkenden Schalen, die Theke ist hell beleuchtet und wirkt einladend. Es herrscht Selbstbedienung. Überm Tresen künden vollmundige, hippe Begriffe die Speisemöglichkeiten an, mit sehr viel Text und einigen Zahlen, die sich wohl nicht nur auf die Preise beziehen. Ich bestelle eine Platte Falafel mit allem Drum und Dran, vorsichtshalber nur mal in Medium. Mit grosser Fingerfertigkeit zaubert das Servicemädel in Nullkommanichts ein farbenfrohes Arrangement aus zig Bestandteilen und richtet es formschön in einer amorphen, eiförmigen Schale an. Könnte rein optisch auch ein Eisbecher in XXL sein. (Alkoholfreie) Getränke holt man sich selbst aus einem wandhohen Kühlschrank. Tatsächlich wären aber auch bonbonbunte Smoothies im Angebot.
Speisen und Getränke darf man selbst an den Platz balancieren, auf Tabletts wird offenbar komplett verzichtet. Als ich am Tisch sitze, bemerke ich das Fehlen eines Messers, aber auch das scheint es nicht zu geben. Aber klar: man isst hier einhändig, die andere Hand muss ja frei bleiben zum Wischen über das digitale Endgerät, das natürlich jeder vor sich liegen hat. Beim ersten Falafel-Bissen durchfährt mich ein kurzes Befremden: was ist das denn? Beim prüfenden Blick auf das Speiseangebot erkenne ich erst jetzt: „Pumpkin Falafel“ – und die Zahlen unter jedem Arrangement weisen den Proteingehalt jedes Gerichts aus. Sehr speziell, ist mir so noch nirgendwo untergekommen…
Auch wenn diese Falafel-Variation nicht ganz nach meinem Geschmack ist, mundet der Rest erstaunlich gut und sättigt ungemein. Glücklicherweise habe ich nicht Grösse Large bestellt. Nach einigem Rätselraten über die einzelnen Bestandteile, gebe ich sie hier einfach wieder: Salad, Rice, Pumpkin Falafel, Red Cabbage, Carrots, Tomatoes, Spring Onions, Indian Curry Sauce, Chili Flakes, Sesame. Dass die gesamte Karte auf Englisch gehalten ist, könnte der schicken Hipness oder der gewünschten Internationalität geschuldet sein, keine Ahnung… Allzu fremdländisch wirken die anderen Gäste allerdings nicht, bis auf ein unwirkliches Wesen zu meiner Linken, in einen schwarzen Umhang gehüllt und mit glänzend schillernder Haarpracht. Ist denn noch Halloween? Des Rätsels Lösung: zwei Häuser weiter befindet sich ein Friseur und die junge Dame scheint die Einwirkzeit ihrer Strähnchen mit einem Mittagsmahl überbrückt zu haben.
Im Yuicery sitzt man auch tatsächlich sehr bequem auf grün gepolsterten Drehsesseln oder auf hohen Barhockern. Es sieht überall picobello aus; ein Mitarbeiter wischt hingebungsvoll und ausgiebig sämtliche Tische ab. Die Toiletten (die ich aufgrund des Zeitmangels jedoch nicht aufsuche) scheinen sich offenbar im Untergeschoss zu befinden, zu der eine Wendeltreppe führt. Bei gutem Wetter kann man im grosszügigen Aussenbereich sitzen, fast direkt vor der Hospitalkirche. Jetzt bewährt es sich, dass die Strasse vor einigen Jahren zur Fussgängerzone umgewandelt wurde. Die S-Bahn-Haltestelle „Stadtmitte“ liegt eh vor der Türe und die Parkmöglichkeiten drumherum sind sowieso begrenzt und nicht ganz billig.
Letztendlich war das Mittagessen mit einem Gesamtpreis von unter 15 Euro – 10,90 für die Falafel Bowl und 3,50 Euro für die Cola – noch recht günstig, konnte in einer halben Stunde vertilgt werden (so dass eine rechtzeitige Rückkehr ins Haus der Wirtschaft möglich war), hat aber bis in die Abendstunden hinein gesättigt. Und letztendlich bin ich auf diese Weise zum ersten Mal eher zufällig in ein rein veganes Lokal hineingestolpert, wie sich im Nachhinein gezeigt hat. Was will man mehr?