Besucht am 13.04.2018Besuchszeit: Abendessen 1 Personen
Rechnungsbetrag: 21 EUR
Eigentlich bin ich prinzipiell skeptisch gegenüber übertriebenen Inszenierungen von Landgasthaus-Seligkeiten und speziell gegenüber sprechenden Wirtshaus-Bezeichnungen. Das hielt mich einmal jahrelang davon ab, ein heimisches Lokal mit dem Untertitel „Zum singenden Wirt“ zu besuchen. (Übrigens zu Unrecht im erwähnten Falle…) Nun kann man ja mal über den eigenen Schatten springen. Vor allem, wenn ein guter Ruf und begeisterte Berichte von Freunden quasi schon den Weg ebnen.
„Zum lustigen Hirsch“ praktiziert Landlust und Traditionalität mit einem gewissen Augenzwinkern, aber ernsthafter Professionalität. Unter Hirschgeweihen speist es sich ganz wunderbar und vor allem vorzüglich. Nur schade, dass das Gasthaus so sehr in der Pampa (in einem Ortsteil von Immenstadt im Allgäu) liegt, dass man schon motorisiert sein muss. Aber meine Begleitung hat tatsächlich eruiert, dass auch 2x täglich ein Bus verkehrt. Vielleicht nicht die schlechteste Option, wenn man bedenkt, dass nicht nur Bier, sondern auch Wein und Weinschorle gerne in grossen Humpen serviert werden. Und das reizvolle Angebot an Hochprozentigem ist gleich an einem Aufsteller auf jedem Tisch abzulesen.
Tischreservierung ist geradezu Pflicht. Wie man mir erzählt hat, werden an manchen Abenden die Tische 2-3 mal hintereinander belegt. Denn das Lokal ist Kult. Jeden Donnerstag lockt der Kasspatzenabend. Hier darf der Gast bei der Zubereitung mitwirken und sich danach den Bauch vollschlagen, bis nix mehr geht. Oder der Arzt kommt. Der Käse stammt von der nahen Diepolzer Käserei – meist wird eine rezente Mischung aus Bergkäse unterschiedlicher Reifegrade und Emmentaler verwendet. Die Spatzen werden nicht geschabt oder gedrückt wie im Schwäbischen, sondern mit einer speziellen Vorrichtung gehobelt. Sieht leicht aus, aber Übung kann auch hier nicht schaden.
Dieses legendäre Hausgericht habe ich zwar nicht selbst gehobelt, aber mit grossem Genuss selbst vertilgt (9,50 Euro für die riesige Portion, samt kleinem Salat). Serviert werden die Kasspatzen in einer hübsch verzierten Keramikschüssel, die ein solch enormes Fassungsvermögen hat, dass man einfach nur daran scheitern muss… Pflichtschuldigst bietet der Service natürlich sofort an, die Reste einzupacken. Aber welch Odeur das Doggy Bag im sonnenwarmen Auto verbreiten würde, mag ich mir dann doch nicht vorstellen. Daher lehne ich ausnahmsweise ab. Leider belanglos und fad schmeckt der Beilagensalat aus Blattsalaten in einem geschmacklosen, wässrigen Dressing ohne Aroma. Dass es auch anders ginge, sehe ich an den Nachbartischen – dort werden bunte, gemischte Salate gereicht, die Variantenreichtum und kreatives Arrangement vermuten lassen. Getrunken wird heute zur Abwechslung eine grosse Flasche Allgäuer Alpenwasser, still, aus dem nahen Oberstaufen – mit dem Untertitel „s'bludde“. Auf Hochdeutsch: ohne Kohlensäure (3,80 Euro). Hinterher ist dann wirklich ein Digestif vonnöten.
Der Service sprudelt nur so über vor Herzlichkeit, Lebensfreude, Offenheit und Natürlichkeit. Fragen werden ehrlich und spontan beantwortet, Details notfalls rasch in der Küche geklärt. Alles geht rasch von der Hand: das Reichen der Speisekarte, das Aufnehmen der Bestellung, das Servieren und später Abkassieren. Niemals muss ich auch nur eine unnötige Minute warten. Dabei kommt keinesfalls der Eindruck von Hektik auf. Hier läuft einfach alles wie geschmiert. Auf dem Weg zur (höchst properen, landlustig eingerichteten Toilette) kann ich einen Blick in die Küche erhaschen. Sieht professionell, sauber, super organisiert aus.
Übernachten kann man hier im Hause auch. Bei Fragen dazu werde ich allerdings auf die Homepage verwiesen. In den Sommermonaten lockt eine sonnige Panoramaterrasse mit grandiosem Ausblick auf die Bergwelt. Zum Betrieb gehört ebenfalls die „Alpe Höfle“ in Diepolz (oberhalb der oben erwähnten Bergkäserei und des Bergbauernmuseums), über die ich bereits Ende Mai 2017 hier berichtet habe. Dort wird ebenso engagiert gearbeitet, es gibt jedoch nur Vesper, Brotzeiten, Kaffee und Kuchen.
Eigentlich bin ich prinzipiell skeptisch gegenüber übertriebenen Inszenierungen von Landgasthaus-Seligkeiten und speziell gegenüber sprechenden Wirtshaus-Bezeichnungen. Das hielt mich einmal jahrelang davon ab, ein heimisches Lokal mit dem Untertitel „Zum singenden Wirt“ zu besuchen. (Übrigens zu Unrecht im erwähnten Falle…) Nun kann man ja mal über den eigenen Schatten springen. Vor allem, wenn ein guter Ruf und begeisterte Berichte von Freunden quasi schon den Weg ebnen.
„Zum lustigen Hirsch“ praktiziert Landlust und Traditionalität mit einem gewissen Augenzwinkern, aber ernsthafter Professionalität.... mehr lesen
Wirtshaus zum lustigen Hirsch
Wirtshaus zum lustigen Hirsch€-€€€Restaurant, Wirtshaus, Biergarten083234915Akams 3, 87509 Immenstadt im Allgäu
4.5 stars -
"Der Kässpatzenabend ist Kult" MinitarEigentlich bin ich prinzipiell skeptisch gegenüber übertriebenen Inszenierungen von Landgasthaus-Seligkeiten und speziell gegenüber sprechenden Wirtshaus-Bezeichnungen. Das hielt mich einmal jahrelang davon ab, ein heimisches Lokal mit dem Untertitel „Zum singenden Wirt“ zu besuchen. (Übrigens zu Unrecht im erwähnten Falle…) Nun kann man ja mal über den eigenen Schatten springen. Vor allem, wenn ein guter Ruf und begeisterte Berichte von Freunden quasi schon den Weg ebnen.
„Zum lustigen Hirsch“ praktiziert Landlust und Traditionalität mit einem gewissen Augenzwinkern, aber ernsthafter Professionalität.
Besucht am 02.04.2018Besuchszeit: Abendessen 3 Personen
Rechnungsbetrag: 66 EUR
Ostermontag, schönes Wetter, Appetit und Hunger – was will man mehr? Freude aus der gastronomischen Schwarzwald-Sektion planen eine kleine Exkursion in die kulinarische Diaspora und haben noch einen Platz frei auf der Hinterbank ihres fahrbaren Untersatzes. Ich komme mit und bin gespannt auf Neues, Unerwartetes!
Zwar zählt der kleine Weiler Oberlengenhardt zur Gemeinde Schömberg (die sich aus unerklärlichen Gründen seit einigen Jahren „Glücksgemeinde“ nennt), doch man fühlt sich hier ziemlich weitab vom Schuss und sehr abgeschieden. Vermutlich gibt es nicht mal einen Bäcker oder einen Supermarkt vor Ort. Macht nichts, so lange noch einige Gaststätten das Fähnlein hochhalten. Der Landgasthof Ochsen tut dies seit geraumer Zeit und gibt dem Gast zumindest vorab und virtuell auf der Homepage das Gefühl, sich auf sicherem, gut ausgelotetem Terrain zu bewegen. Welch trügerische Irreführung! Oder haben wir schlichtweg einen schlechten Tag erwischt… ? Nun gut, die Parkplätze vor dem Haus sind voll und gut bestückt, unsere Tischreservierung erweist sich als prima Idee und wirklich notwendig – doch die Erfahrungen während des Abends lassen uns dann doch erstaunen und den Ruf des Hauses ziemlich in Frage stellen.
Der Ochsen als ausgewiesener Familienbetrieb vereint ein traditionelles Restaurant mit regionalem/ saisonalem Speisenangebot mit einem ansprechenden Hotelbetrieb. Eigentlich ideal für Familienfeiern, Wochenendarrangements, kleinen Auszeiten. Die Luft hier oben ist champagnerhaft prickelnd und frisch, die Lärmbelästigung geht gegen Null – und Feinstaubbelastung ist ein Fremdwort. Zudem ist man von den Großstädten Stuttgart und Karlsruhe recht schnell angereist. Das Haus präsentiert sich in unprätentiösem Stil, mit dezentem Fachwerk und einigen Modernisierungen aus der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts: Sprossenfenster, dunkles Holz, gediegene Schwarzwald-Seligkeit. Wer den Weg zum Restaurant sucht, darf erst einmal ein kleines Treppenhaus mit mehreren Stufen erklimmen – eher etwas schwierig für Menschen mit Handicap oder mit kleinen Kindern/ mit Kinderwagen. Einen ebenerdigen Zugang habe ich leider nicht gefunden. Die Toiletten befinden sich dann wiederum eine Etage tiefer. Man wird durch einen verschlungenen Gang geleitet, der leider von unangenehmen Odeur durchzogen ist.
Wir werden nach Nennung unserer Reservierung freundlich empfangen und zu unserem ruhigen Tisch im Nebenraum geleitet. Am Ostermontag gegen 17:30 scheinen die meisten Tische schon besetzt oder reserviert zu sein. Nach uns kommen in rascher Abfolge weitere Gäste, so dass das Lokal bereits eine Stunde später voll besetzt ist. Komplette Auslastung – und das an einem sehr entlegenen Ort im Nordschwarzwald? Gute Leistung! Wir sind erst einmal beeindruckt.
Die junge, aber professionell agierende Dame vom Service ist nett und aufgeschlossen, gibt ihren Aushilfsstatus aber offen zu. Trotzdem bemüht sie sich sehr engagiert, all unsere neugierigen Fragen zu beantworten und selbst noch etwas dazu zu lernen. Ihr entwaffnender Charme ist wundervoll! Davon könnte sich mancher langjährige Mitarbeiter, der bereits der langweiligen Routine verfallen ist, ein gehöriges Stück abschneiden. Und es tut uns wirklich leid, dass wir viele Beschwerden und negativen Anmerkungen bei ihr abladen müssen. Sie kann nun wirklich nichts für die Verfehlungen in der Küche…
Was wir getrunken haben: einen top gekühlten Weissherbst, wie man ihn sonst selten erlebt (das Viertele für 4,60 Euro), einen halbtrockenen, aber erstaunlich vollmundigen Trollinger mit Lemberger (5,00 Euro), ein spritziges saures Rotweinschorle vom Lemberger im leider allseits schon aus der Mode gekommenen Viertelesglas (3,00 Euro). Die überraschend kurze Wartezeit zum Hauptgang wird mit einem Gruss aus der Küche überbrückt. Leider hat der Wrap mit Frischkäse und Lachs wohl schon zu viele ungekühlte Stunden überleben müssen… Etwas empfindliche Geister nehmen den bizzelnden, leicht säuerlichen Geschmack wahr, der eigentlich anzeigt, dass die Speise nicht mehr ganz taufrisch ist. Entmutigt lasse ich das Hors d´Oeuvre zurückgehen.
Auch der Hauptgang wird so schnell serviert, dass man an frischer Zubereitung etwas zweifeln muss. Das kleine Wiener Schnitzel (16,50 Euro) schmeckt einwandfrei, die dazu gereichten Pommes Frites sehen absolut selbstgemacht aus und sind voluminös, breit, schmackhaft, gut gewürzt. Als sehr enttäuschend entpuppen sich allerdings die Kässpätzle (11,80 mit Beilagensalat vom Büffet), die optisch sehr vorteilhaft im Eisenpfännle dargereicht werden, aber geschmacklich eine Katastrophe sind. Hier hat man komplett Salz, Pfeffer und jegliches andere Gewürz vergessen. Auch Nachwürzen kann das Gericht nicht mehr retten. Wir informieren die junge Servicekraft, die umgehend der Küche Bescheid gibt und mit der Auskunft zurückkommt, der Käse hätte gewechselt. Oja, was uns als Bergkäse annonciert wird, schmeckt auch schlichtweg nach nichts. Das kann man einfach nicht essen… Die letzte Rettung ist das Salatbüffet, wo man sich großzügig selbst bedienen kann. Das Büffet ist etwas unvorteilhaft in einer Ecke platziert, weist aber wichtige Ingredienzien zur Sättigung auf: Kartoffelsalat, Maiskörner, Krautsalat, Kürbiskerne und Saaten, Möhrensalat, Rettichsalat.
Während des Essens nehmen wir auch an den Nebentischen Beschwerden wahr. Offenbar wird am heutigen Tag wirklich nicht der gewohnte/erwartete Standard geboten. Vielleicht ist der Koch erkrankt, vielleicht ist er einfach nur unkonzentriert oder steht unter Stress? Mir tut es leid, dass wir unseren Unmut beim Service abladen mussten. Zurück bleibt ein sehr ambivalentes Gefühl.
Ostermontag, schönes Wetter, Appetit und Hunger – was will man mehr? Freude aus der gastronomischen Schwarzwald-Sektion planen eine kleine Exkursion in die kulinarische Diaspora und haben noch einen Platz frei auf der Hinterbank ihres fahrbaren Untersatzes. Ich komme mit und bin gespannt auf Neues, Unerwartetes!
Zwar zählt der kleine Weiler Oberlengenhardt zur Gemeinde Schömberg (die sich aus unerklärlichen Gründen seit einigen Jahren „Glücksgemeinde“ nennt), doch man fühlt sich hier ziemlich weitab vom Schuss und sehr abgeschieden. Vermutlich gibt es nicht... mehr lesen
Landgasthof Hotel Ochsen
Landgasthof Hotel Ochsen€-€€€Restaurant07084927950Burgweg 3, 75328 Schömberg
2.5 stars -
"Engagierter Service, aber leider Missgriffe in der Küche" MinitarOstermontag, schönes Wetter, Appetit und Hunger – was will man mehr? Freude aus der gastronomischen Schwarzwald-Sektion planen eine kleine Exkursion in die kulinarische Diaspora und haben noch einen Platz frei auf der Hinterbank ihres fahrbaren Untersatzes. Ich komme mit und bin gespannt auf Neues, Unerwartetes!
Zwar zählt der kleine Weiler Oberlengenhardt zur Gemeinde Schömberg (die sich aus unerklärlichen Gründen seit einigen Jahren „Glücksgemeinde“ nennt), doch man fühlt sich hier ziemlich weitab vom Schuss und sehr abgeschieden. Vermutlich gibt es nicht
Besucht am 23.03.20182 Personen
Rechnungsbetrag: 13 EUR
Schon vor über einem Monat wurde die „Röstkammer“ in einem vielbeachteten Artikel der Stuttgarter Zeitung erwähnt und stand somit auf meiner gastronomischen To-Do-Liste. Allein: die Homepage gibt bislang noch wenig Details preis, was offenbar dem hohen Arbeitsaufkommen des Chefs geschuldet ist. Auf meine persönliche Nachfrage gibt er zu: innerhalb der nächsten zwei Monate soll die Website mit noch mehr Inhalt gefüllt werden. Aber bis dahin wird das Lokal vermutlich längst mit Neugierigen, Interessierten, Kaffeesüchtigen geflutet sein.
Dabei galt Altdorf (am Rande des Naturparks Schönbuch gelegen und keine 5000 Einwohner zählend) bislang nicht unbedingt als kulinarischer Hotspot. Am besten reist man mit dem Auto an, denn der Ort verfügt weder über einen Bahnhof noch eine S-Bahn-Haltestelle. Aber immerhin befindet sich in Fusslaufnähe zur „Röstkammer“ eine Bushaltestelle, wie mir mein Local Guide verrät. Und das putzige kleine (jedoch ideenreich ausgebaute) Häuschen der „Kaffeewerkstatt und Café“ liegt direkt an der Hauptstrasse, die durch den Ort führt. 3-4 Parkplätze stehen zur Verfügung; ein bislang unscheinbarer Erdaushub im Vorgarten lässt erahnen, dass hier bald eine Terrasse entstehen wird.
Schon beim Eintreten in die „Röstkammer“ schlägt einem intensiver Kaffeeduft entgegen. Auf der Eingangsebene befindet sich das mit hellem Holz möblierte Ladengeschäft und die Rösterei, eine Halbetage drüber das winzige Café. Alles sehr hell und licht und freundlich anmutend. In diesem Reich werkelt der Chef Friedhelm Huber entweder an der Röstmaschine oder er bedient die zahlreichen Gäste, die sich um die wenigen Sitzplätze fast schon balgen. Man hätte reservieren sollen… oje… Durch unbändiges Glück ergattern wir an einem Freitag, gleich zu Beginn der nachmittäglichen Öffnung um 14:30, das letzte der freien Tischchen. Hinter uns liegt die Theke und eine kleine Küche, wo es schon mal gehörig rappelt, wenn grad Kaffeebohnen gemahlen werden (also eigentlich dauernd). Hier oben dominiert die Farbe Weiss: schlichte, weisse, quadratische Tische, bequeme weisse Sesselchen, weisse Leuchten. Keine Tischdecken, kein überflüssiger Schmuck. Um uns herum geschäftiges Treiben, das den ganzen Nachmittag über nicht abreisst, sondern sich eher noch verstärkt.
Wir beginnen mit einem Cappuccino, der in drei Größen angeboten wird – Grande (3,90 Euro) ist die uns angemessene Portion. Zur verwendeten Kaffeesorte kann die freundlich bemühte Servicedame leider (noch) keine Auskunft geben, denn sie ist noch ganz neu, wie sie bescheiden zugibt. Doch Friedhelm Huber klärt uns gerne auf: Es handelt sich um einen von ihm kreierten Blend von Bohnen aus den Herkunftsländern Brasilien, Äthiopien und Guatemala. Vollmundig, kräftig, aber kein bisschen bitter. Der Cappuccino ist ein Gedicht, angenehm cremig am Gaumen und harmonisch im Abgang. Man kann ihn löffeln wie ein Dessert – und genauso schmeckt er auch. Danach fühlt man sich tatsächlich richtig satt. So kann leider nicht dem Kuchenangebot gefrönt werden. Schade, der Kuchen und das Gebäck stammen aus der vorzüglichen hiesigen Bäckerei Binder und der Zwetschgenkuchen am Nachbartisch sieht so saftig und appetitlich aus, dass man geradewegs reinbeissen mag. Mein Begleiter schafft immerhin ein Croissant (1,50 Euro). Vormittags werden zum Frühstück übrigens auch noch Müsli und Obstsalat angeboten.
Inzwischen ist der Nachmittag so weit fortgeschritten, dass wir zwar noch weitertesten möchten, jedoch kein Koffein mehr vertragen. Kein Problem: es wird auch entkoffeinierter Kaffee angeboten. Wir wählen einen schlichten Café Creme (2,30 Euro), der allerdings bei weitem nicht so sahnig runterflutscht wie der vorhergehende Cappuccino. Kann am Blend liegen (so wie manche Weincuvee einfach auch gefälliger und bekömmlicher ist), aber auch am sensationellen Milchschaum.
Beim Rausgehen ist der Laden so proppevoll, dass man sich teilweise mit eingezogenem Bauch an anderen Gästen vorbeizwängen muss. Überraschend grosszügig ist dagegen die helle, freundiche Toilette auf der Eingangsebene – tiptop proper ausserdem. Wer möchte kann im Laden noch sortenreine Kaffeebohnen kaufen, falls ihn der betäubende Duft in diesem Raum nicht eh schon umwirft. Da die „Röstkammer“ dienstags bis freitags schon um 8 Uhr öffnet, komme ich gerne mal zum Frühstück vorbei. Sonntags hat die Kammer leider dicht, aber das ist auch gut so. Schliesslich braucht der talentierte, engagierte Meisterröster auch mal Ruhezeiten.
Schon vor über einem Monat wurde die „Röstkammer“ in einem vielbeachteten Artikel der Stuttgarter Zeitung erwähnt und stand somit auf meiner gastronomischen To-Do-Liste. Allein: die Homepage gibt bislang noch wenig Details preis, was offenbar dem hohen Arbeitsaufkommen des Chefs geschuldet ist. Auf meine persönliche Nachfrage gibt er zu: innerhalb der nächsten zwei Monate soll die Website mit noch mehr Inhalt gefüllt werden. Aber bis dahin wird das Lokal vermutlich längst mit Neugierigen, Interessierten, Kaffeesüchtigen geflutet sein.
Dabei galt Altdorf... mehr lesen
5.0 stars -
"Kaffeewerkstatt und Café" MinitarSchon vor über einem Monat wurde die „Röstkammer“ in einem vielbeachteten Artikel der Stuttgarter Zeitung erwähnt und stand somit auf meiner gastronomischen To-Do-Liste. Allein: die Homepage gibt bislang noch wenig Details preis, was offenbar dem hohen Arbeitsaufkommen des Chefs geschuldet ist. Auf meine persönliche Nachfrage gibt er zu: innerhalb der nächsten zwei Monate soll die Website mit noch mehr Inhalt gefüllt werden. Aber bis dahin wird das Lokal vermutlich längst mit Neugierigen, Interessierten, Kaffeesüchtigen geflutet sein.
Dabei galt Altdorf
Geschrieben am 24.03.2018 2018-03-24| Aktualisiert am
24.03.2018
Besucht am 23.03.2018Besuchszeit: Abendessen 1 Personen
Schon vor einigen Tagen, als ich beim Schneider auf der Strassenseite gegenüber zu tun hatte, wurde ich der Umbau- und Sanierungsarbeiten gewahr. Die bisherige „Finca Enoteca“ wurde neu gestaltet, da wurde gewerkelt, geweisselt, gestrichen und das Lokal quasi einmal runderneuert. Gestern hat nun das „Prima Fila“ eröffnet, an einem Platz, der geradewegs im Herzen von Böblingen liegt. In 10 Minuten ist man zu Fuss vom Bahnhof und vom Busbahnhof Böblingen vor Ort; der Autofahrer findet im nahen Parkhaus mehr als ausreichend Parkmöglichkeiten. Zudem befinden sich zahlreiche wichtige Einrichtungen der Stadt in der Nähe: das Rathaus, das Landratsamt, die Kongresshalle, das Einkaufszentrum Mercaden, der Marktplatz, die Volkshochschule, die beiden Seen etc. pp. Wenn dieser Standortvorteil mal kein gravierender Erfolgsfaktor sein sollte!
Das „Prima Fila“ befindet sich somit – nicht nur in wortwörtlicher Übersetzung – in erster Reihe. Und ist nicht etwa der ersten Tochter gewidmet, wie ein Gast mit rudimentären Italienisch-Kenntnissen vermutet. Dass das Lokal unter der Inhaberfamilie Arturi täglich geöffnet haben wird, dürfte weiterhin von Vorteil sein. Eine Anzeige im örtlichen Amtsblatt annoncierte die Eröffnung publikumswirksam am Freitag vor den Osterferien. Also alles in allem beste Startbedingungen.
Beim Betreten des italienischen Restaurants glaubt man fast noch die frische weisse Wandfarbe zu riechen. Sehr puristisch und minimalistisch muten die drei kleinen Räume des Lokals an. Reinweisse Wände, kleine Tische mit gestärkten weissen Tischdecken, schwarz bezogene Stühle mit hohen Lehnen, nach Süden ausgerichtete Sprossen-Fenster mit Rundbögen, gleissende Lüster im pseudo-venezianischen-Stil, ein grosser Spiegel an der Wand, eine einzelne Anrichte aus dunklem Holz. Kein überflüssiger Tand, keinerlei Chichi. Alles sehr angenehm auf einer Ebene und somit durchaus auch für Menschen mit Handicap geeignet. Selbst die Toiletten befinden sich auf demselben Stockwerk (natürlich noch in erstklassigem Zustand, wunderbar saniert). Neben mir sitzt zufällig die Cousine des Patrons und klärt mich auf: das Ambiente entspricht durchaus dem Feeling eines traditionellen Lokals in Italien.
Ein Blick in die Speisekarte zeigt: mehrere Vorspeisenvariationen, zahlreiche Salate, Pasta, eine grosse Auswahl an Pizze, diverse Fisch- und Fleischgerichte, etliches Vegetarisches, schöne Desserts. Alles eher im etwas höherpreisigen Segment. Es wird jedoch ein regelmässiger Mittagstisch versprochen – das werde ich mal im Auge behalten. Ebenfalls interessant: jede Pizza soll bei Abholung 5 Euro kosten. Könnte man ja mal ausprobieren.
Am Eröffnungsabend geniesse ich jedoch erst mal das wundervolle Multikulti-Feeling. Die Klientel setzt sich zusammen aus schwäbisch parlierenden Vollblut-Italienern und Schwaben mit halbgaren Italienischkenntnissen aus dem letzten VHS-Kurs. Da wird viel gebusselt und umarmt und geradebrecht. Man fühlt sich vage erinnert an die Toskana-Fraktion des letzten Jahrhunderts – oder an eine Wiederauferstehung des wundervollen Filmes „Rossini“ von Helmut Dietl. Sehr bezeichnend ist übrigens, dass der noch nicht so recht des Deutschen mächtigen Service vorzugsweise in Englisch kommuniziert. Über allem liegt die Mucke des Alleinunterhalters Dino de Marco, der die deutsch-italienischen Hits der vergangenen Dekaden dieses und des letzten Jahrhunderts gleichmütig herunterspult – ob er selber orgelt oder nur seinen Laptop bedient, kann man im Überschwang dieses ausgelassenen Abends nicht so recht ersehen.
Nun aber endlich zu den lukullischen Genüssen. Der Weinkarte noch nicht ansichtig, darf man dennoch am Eröffnungsabend schon mal diverse Weine aus dem zukünftigen Programm verkosten. Es gibt einen knackigen Pinot Grigio, einen sehr gefälligen Chardonnay, einen fruchtigen Rosé, meinen Lieblings-Primitivo, sowie einen sehr trockenen Barbera D´Asti. Preise sind (noch) Schall und Rauch. Dass der Mann am Ausschank wenig önologische Kenntnisse hat, dürfte diesem aussergewöhnlichen Eröffnungsabend geschuldet sein. Für die Zukunft würde ich mir jedoch schon mehr Input wünschen.
Meine Pizza mit Tomate, Käse und schwarzen Oliven entspricht dem hier praktizierten Minimalismus: eher trocken und resch, wenig Öl, die Tomaten ultrafrisch und absolut nicht zerkocht (weitab vom gesichtslosen Tomatenmark auf den Pizzen zahlreicher Mitbewerber). Auch das Gemüse vom Vorspeisenbüffet ganz nach meinem Gusto: Paprika jeglicher Couleur, Aubergine, Blumenkohl, Zucchini etc. – alles noch sehr al dente, marktfrisch, die natürlichen Aromen hervorhebend, ohne überflüssige Zutaten, jedoch sparsam mit Knoblauch, Thymian, Petersilie gewürzt, mit Balsamico-Essig verfeinert. Hier verzichtet man beim Essen auf Show und überflüssige Dekoration. Dafür sind die italienischen Gäste herausgeputzt wie für einen Staatsempfang – und sie bringen allesamt stolz ihre Gastgeschenke mit (meist ausladende Blumenbouquets). Ebenfalls bezeichnend: der deutsche Besucher nutzt die kostenlosen Angebote des Abends, der italienische bestellt grosszügig a la carte. Eine wundervolle soziologische Studie… Ich komme wieder – spätestens dann, wenn ich die nächste Hose beim Schneider etwas weiter machen lassen muss…
Schon vor einigen Tagen, als ich beim Schneider auf der Strassenseite gegenüber zu tun hatte, wurde ich der Umbau- und Sanierungsarbeiten gewahr. Die bisherige „Finca Enoteca“ wurde neu gestaltet, da wurde gewerkelt, geweisselt, gestrichen und das Lokal quasi einmal runderneuert. Gestern hat nun das „Prima Fila“ eröffnet, an einem Platz, der geradewegs im Herzen von Böblingen liegt. In 10 Minuten ist man zu Fuss vom Bahnhof und vom Busbahnhof Böblingen vor Ort; der Autofahrer findet im nahen Parkhaus mehr als... mehr lesen
Prima Fila
Prima Fila€-€€€Restaurant, Pizzeria070319226153Pfarrgasse 15, 71032 Böblingen
4.0 stars -
"In erster Reihe" MinitarSchon vor einigen Tagen, als ich beim Schneider auf der Strassenseite gegenüber zu tun hatte, wurde ich der Umbau- und Sanierungsarbeiten gewahr. Die bisherige „Finca Enoteca“ wurde neu gestaltet, da wurde gewerkelt, geweisselt, gestrichen und das Lokal quasi einmal runderneuert. Gestern hat nun das „Prima Fila“ eröffnet, an einem Platz, der geradewegs im Herzen von Böblingen liegt. In 10 Minuten ist man zu Fuss vom Bahnhof und vom Busbahnhof Böblingen vor Ort; der Autofahrer findet im nahen Parkhaus mehr als
Besucht am 17.03.2018Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 21 EUR
Wenn in der schwäbischen Landeshauptstadt die Lange Nacht der Museen tobt, lohnt sich eine Flucht ins (hoffentlich ruhigere) Umland. Die Schillerstadt Marbach ist putzig, verfügt über eine relativ intakte Innenstadt und eine angenehme Gastronomiedichte mit vielfältigen Angeboten für jeden Geschmack und jede Situation.
Leider wurde schon unser erster Versuch (gediegenes Lokal auf dem Schiller´schen Olymp) verfrüht abgeschmettert: kein einziger freier Tisch mehr an einem Samstagabend gegen 18 Uhr. Hätten wir selbst in der Provinz vorreservieren müssen? Wir wagen uns in die Innenstadt, ganz überraschend ohne Parkprobleme. Das grosse Parkhaus ist laut meiner (fast einheimische Begleiterin) offenbar kostenlos, zwischen dem malerischen Kopfsteinpflaster in liegen aber auch etliche Parkmöglichkeiten und wir haben Glück: gleich am Stadttor ein Parkplatz, der ab 19 Uhr kostenlos ist. In wenigen Schritten ist man jetzt in der Fußgängerzone und den umliegenden Gassen.
Das Hermes in der Strohgasse lockt mit fast ebenerdigem Eingang, doch dann, böse Überraschung: fast halsbrecherische Treppen führen immer tiefer hinunter in den Hades. Eindeutig ungeeignet für Menschen mit Handicap, auch wenn die Situation mit Handlauf gesichert ist. Unten dann eher das Gefühl eines überfüllten, griechischen Labyrinths: auf den ersten Blick nehme ich nur mehrere Ebenen und Nischen, viel mediterranen Tand, noch mehr Metaxa-Flaschen und einige (falsche) griechische Säulen wahr. Im Durcheinander finden wir fast keinen Ober, um nach einem freien Tisch zu fragen. Man ist freundlich geschäftsmäßig, kann uns aber nur einen kleinen Katzentisch für zwei Personen direkt an der Theke zuweisen. Liegt vielleicht daran, dass wir nicht mit der ganzen Großfamilie oder dem kompletten Freundeskreis auftauchen?
Unser Platz ist eng, begrenzt und laut. Wenn direkt neben mir, an meinem linken Ohr, die Kaffeemaschine angeworfen wird, bin ich kurzfristig taub. Die Stühle sind steif und unbequem, mit harten Holzverstrebungen im Rückenbereich. Dafür werden wir schnell und routiniert bedient, die Freundlichkeit wirkt aber etwas aufgesetzt. Unsere Bestellung wird nicht ganz korrekt verstanden, das ergibt einige lautmalerische Missverständnisse, aber dennoch landet alles überraschend rasch auf dem Tisch: der obligatorische Begrüssungs-Ouzo (annonciert als „Schnäpsle“ und glücklicherweise nicht geeist, was mich andernorts nicht immer beglückt), zwei Rotweinschorle in Karaffen (a 2,80 Euro), samt einer gemischten kalten Vorspeisenkarte für zwei Personen (16,00 Euro). Die Speisekarte deckt den üblichen griechischen Kosmos ab: von Schafskäse bis Bauernsalat, von Gyros bis Calamari, von Suvlaki bis Bifteki, dazu diverse opulente Platten für mehrere Personen.
Wir wählen die Vorspeisenplatte, um die Chance zu haben, noch etwas nach Gusto hinterher zu bestellen. Die Platte ist gut bestückt, allerdings geschmacklich eher fad, irgendwie schmecken alle Bestandteile gleich und kein Aroma sticht hervor. Wir identifizieren: reichlich weiße Bohnen, kleine Meeresfrüchte (oder Reste davon), zwei gefüllte Weinblätter, jeweils zwei geschmacksneutrale Scheiben von Gurke und Tomate, Auberginensalat, Tarama, Tsatsiki, mehrere nicht benennbare Aufstriche. Macht zusammen mit Brot recht schnell satt, ohne dass ein bleibender Eindruck dominiert. Daher verzichten wir auf einen Hauptgang oder gar ein Dessert. Vielleicht bedauerlich, da wir so keinen überragenden Eindruck von der hiesigen Küche gewinnen können.
Dafür konnte ich die gestalterische Ausprägung mehrerer Generationen von Metaxaflaschen studieren, während in meinem Rücken ein paar gelangweilte Fischlein durch ein Aquarium mit Mini-Akropolis schwammen und ich aufpassen musste, um beim Aufstehen nicht die dekorativen Grünpflanzen um mich herum zu touchieren. Unser gemeinsamer Eindruck nach diesem Restaurantbesuch: eher Mittelmaß, aber offenbar sehr beliebt und gut besucht. Wer einen ruhigeren Platz in eine der Nischen ergattert, hat bestimmt bessere Voraussetzungen.
Wenn in der schwäbischen Landeshauptstadt die Lange Nacht der Museen tobt, lohnt sich eine Flucht ins (hoffentlich ruhigere) Umland. Die Schillerstadt Marbach ist putzig, verfügt über eine relativ intakte Innenstadt und eine angenehme Gastronomiedichte mit vielfältigen Angeboten für jeden Geschmack und jede Situation.
Leider wurde schon unser erster Versuch (gediegenes Lokal auf dem Schiller´schen Olymp) verfrüht abgeschmettert: kein einziger freier Tisch mehr an einem Samstagabend gegen 18 Uhr. Hätten wir selbst in der Provinz vorreservieren müssen? Wir wagen uns... mehr lesen
Restaurant Hermes
Restaurant Hermes€-€€€Restaurant071445375Strohgasse 9, 71672 Marbach am Neckar
3.0 stars -
"Götterbote im Untergrund" MinitarWenn in der schwäbischen Landeshauptstadt die Lange Nacht der Museen tobt, lohnt sich eine Flucht ins (hoffentlich ruhigere) Umland. Die Schillerstadt Marbach ist putzig, verfügt über eine relativ intakte Innenstadt und eine angenehme Gastronomiedichte mit vielfältigen Angeboten für jeden Geschmack und jede Situation.
Leider wurde schon unser erster Versuch (gediegenes Lokal auf dem Schiller´schen Olymp) verfrüht abgeschmettert: kein einziger freier Tisch mehr an einem Samstagabend gegen 18 Uhr. Hätten wir selbst in der Provinz vorreservieren müssen? Wir wagen uns
Besucht am 11.03.2018Besuchszeit: Abendessen 3 Personen
In Friedrichshafen muss Ferdinand Graf von Zeppelin für so ziemlich alles herhalten, auch wenn er eigentlich Konstanzer war. So ziert den Eingang des „Lukullum“ auch ein Konterfei des Luftfahrtstars – und im Restaurant ist ein ganzer Gastraum ihm zu Ehren dekoriert und ausstaffiert (wenn man den Geschichten Glauben schenken kann: mit Devotionalien aus dem Besitz von Otto Manz, der einst Chefkoch im Luftschiff LZ 127 war). Nun gut, unser Tisch ist zwar nicht im Zeppelin-Bräustüble reserviert, aber auch das restliche Lokal entlockt einem einige Ahs und Ohs.
Das groß angelegte Lokal im Stile eines bayrischen Brauhauses verfügt über gut einem Dutzend unterschiedlich arrangierter und eingerichteter Stuben, einer Weinlaube und einem im Sommer gut und gerne besuchten Biergarten. Ohne Reservierung hat man hier offensichtlich schlechte Karten. Meine einheimischen Freunde – die mich auch zu diesem Abendessen einladen – berichten, dass das Lokal über die Jahre hinweg mehrfachen Pächterwechsel hatte, aber immer gut florierte. Das mag an der geschickten Lage an der zentralen Friedrichsstrasse liegen, auch unweit des Graf-Zeppelin-Hauses, in dem viele Veranstaltungen stattfinden.
Normalerweise bin ich bei überdekorierten, zünftig eingestimmten Brauhäusern mit allzu viel Lokalkolorit (zuletzt obskurerweise im Rheinland gesehen) immer etwas vorsichtig. Das sieht für mich doch allzu oft nach Disneyland oder Europapark Rust aus – und selten authentisch. Nun gut, das „Lukullum“ hat es wirklich gut und stimmig inszeniert. Hier scheint tatsächlich jemand mit Herzblut daran zu hängen. Und der Service wird gnädigerweise auch nicht in Dirndl und Lederhosen gesteckt. Innerlich atme ich also schon beim Eintreten auf. Unser reservierter Tisch liegt schön ums Eck an einer bequem gepolsterten Eckbank, ist nicht zu laut und verströmt angenehme Heimeligkeit.
Die gut 20seitige Speisekarte dürfte jeden Wunsch erfüllen, zwischen Avocado mit Shrimpscocktail und Rodeo-Pfefferspieß, zwischen Brätstrudelsuppe und Allgäuer Krautkrapfen. Sprich: badische, schwäbische und alpenländische Küche mit internationalen Anklängen. Vegetarische Speisen sind gut sichtbar extra gekennzeichnet. Natürlich darf auch Traditionelles, Allgemeingültiges wie Schnitzel, Steaks und Pizze nicht fehlen. In unserer Dreierrunde wählen wir:
1. Einen Tomaten-Brotsalat mit Büffel-Mozzarella, apart in einem Einmach-Gläschen mit Bügelverschluss serviert (ca. 9 Euro)
2. Einen total frischen, knackigen Beilagensalat mit Zutaten von der nahen „Gemüseinsel“ Reichenau – vor allem grüne Blattsalate, aber auch gestiftelte, rohköstliche Bestandteile (ca. 5 Euro)
3. Ein Putenschnitzel Tessiner Art in sahniger Rieslingsauce, mit breiten Nudeln, die hier ganz mediterran Tagliatelle genannt werden (ca. 15 Euro)
4. Regionale Allgäuer Kässpätzle mit herzhaftem Bergkäse und ausserordentlich knusprigen Röstzwiebeln (ca. 9 Euro)
5. Ein grosser Salat „Lukullus“ mit gegrillten Garnelen und gebeiztem Lachs, auf einem Bett von knackigen Blattsalaten und Möhrensalat in aromatischem Dressing (ca. 15 Euro)
Bei den Darreichungsformen und Geschirrvariationen ist man sehr kreativ. Die Käsespätzle werden in einem gusseisernen Pfännle serviert, der Salat Lukullus auf einer riesigen, organisch geschwungenen Schale, das Putenschnitzel auf einem ganzen Arrangement verschiedener Porzellanteile.
Auch die Getränke werden alle in passenden, formschönen Gläsern gereicht. Wir trinken ein grosses, spritziges Apfelsaftschorle, sowie kräftige italienische Rotweine (Bardolino und Primitivo – beide erstklassig). Zum Dessert empfiehlt sich der klassische Espresso, dazu eine Kugel Vanille-Eis mit einem Extraklacks Sahne (steht nicht auf der Karte, wird aber selbstverständlich geliefert) und einen bittermandeligen Nussbrand von Steinhauser.
Beim Service treten bestimmt drei unterschiedliche Personen in unterschiedlichen Funktionen an – allesamt professionell, zuverlässig und voll bei der Sache. Fragen, z.B. nach Bestandteilen der Speisen, können detailliert und kenntnisreich aus dem Stand heraus beantwortet werden. Chapeau! Unangenehme Wartezeiten gibt es keine. Wir erhalten unsere Speisen gleichzeitig serviert, das Timing funktioniert hier hervorragend.
Trotz meiner Vorbehalte gegenüber Restaurants, die auf zünftiges Brauhaus machen, muss ich hier mein uneingeschränktes Lob aussprechen. Falls es mich einmal wieder nach Friedrichshafen verschlagen sollte, komme ich gerne wieder – hoffentlich bei gutem Wetter und dann in den Biergarten!
In Friedrichshafen muss Ferdinand Graf von Zeppelin für so ziemlich alles herhalten, auch wenn er eigentlich Konstanzer war. So ziert den Eingang des „Lukullum“ auch ein Konterfei des Luftfahrtstars – und im Restaurant ist ein ganzer Gastraum ihm zu Ehren dekoriert und ausstaffiert (wenn man den Geschichten Glauben schenken kann: mit Devotionalien aus dem Besitz von Otto Manz, der einst Chefkoch im Luftschiff LZ 127 war). Nun gut, unser Tisch ist zwar nicht im Zeppelin-Bräustüble reserviert, aber auch das restliche... mehr lesen
4.5 stars -
"Graf Zeppelin lässt grüssen" MinitarIn Friedrichshafen muss Ferdinand Graf von Zeppelin für so ziemlich alles herhalten, auch wenn er eigentlich Konstanzer war. So ziert den Eingang des „Lukullum“ auch ein Konterfei des Luftfahrtstars – und im Restaurant ist ein ganzer Gastraum ihm zu Ehren dekoriert und ausstaffiert (wenn man den Geschichten Glauben schenken kann: mit Devotionalien aus dem Besitz von Otto Manz, der einst Chefkoch im Luftschiff LZ 127 war). Nun gut, unser Tisch ist zwar nicht im Zeppelin-Bräustüble reserviert, aber auch das restliche
Besucht am 11.03.2018Besuchszeit: Mittagessen 1 Personen
Rechnungsbetrag: 7 EUR
Für manche Lebenslagen und Situationen ist ein einfaches, schlichtes, unspektakuläres (und zudem noch günstiges) Mittagsmahl einfach das Beste. Man kann nicht zu oft hochdekorierte Haubenküche geniessen… So steht mir nach einer überaus üppigen, schlemmerhaften Woche der Sinn eher nach Reduktion.
Das Museo liegt in Friedrichshafen wirklich günstig: nur wenige Schritte entfernt vom Hafen, vom Bahnhof, vom Zeppelinmuseum, von der Innenstadt, von der Fussgängerzone und Einkaufsmeile. Zudem schein es gastronomisch so was wie die eierlegende Wollmilchsau zu sein. Es firmiert gleichermaßen als Eiscafe, italienisches Restaurant, Pizzeria und in den Abendstunden offenbar auch noch als Cocktailbar und Lounge. Überflüssig, zu erwähnen, dass der grosse Gastgarten unter schattigen, alten Platanen - mit einladendem Blick auf den Bodensee und die Schiffsanlegestellen - bei wärmeren Temperaturen sicherlich der Hit ist! An einem zugigen, regnerischen Sonntagmittag sitzen allerdings nur die ganz Hartgesottenen draussen… (und das sind dann noch einige).
Eigentlich verschlägt es mich nur ins Museo, weil das hauseigene Restaurant des Zeppelinmuseums nichts Geeignetes auf der Karte hat. Das Muso liegt gleich gegenüber und kann schnell mal besucht werden, während Mäntel und Taschen einfach in den Schliessfächern bleiben. Gegen 13 Uhr sind fast alle Tische im ebenerdig liegenden (halt, kleine Warnung für Menschen mit Handicap: eine hohe Stufe ist dennoch zu überwinden) Restaurant besetzt; glücklicherweise wird allerdings grad ein Platz an einem hohen Tisch mit hockerartigen Bänken frei. Auch von hier: Blick auf den See, Blick auf die Fussgängerzone. In nullkommanichts erscheint ein fröhlicher, gut gelaunter, aufmerksamer Ober, der ganz schnell den Tisch wischt, alles wieder zurechtrückt und mich mit einer Speisekarte versorgt. Auch im Laufe meines weiteren Aufenthalts kann ich den raschen und gut organisierten Service trotz proppevollem Haus nur loben.
Der Gastraum ist modern, etwas unterkühlt und ohne überflüssiges Chichi möbliert. Einzige Dekoration: klassische Filmszenen an den Pfeilern. Dazu helle Tische, noch hellere Sitzmöbel, mit (Kunst?)Leder bezogen. Die Karte weist eine gut sortierte Auswahl an Salaten, Pasta, Pizze, Vorspeisen und Eisvariationen auf, dazu kalte und warme Getränke, Softdrinks, Cocktails, Bier und Wein – und natürlich diverse Kaffeespezialitäten. Mir steht der Sinn nach einem ultraschlichten, schnellten Mittagessen. Obwohl ich nicht öfter als 2-3 Mal im Jahr eine Pizza esse, erscheint es mir gerade heute sehr passend. Ich wähle eine einfache Margherita (5,50 Euro), dazu ein noch einfacheres Tafelwassser (1,50 Euro für 0,2 Liter).
Die Pizza ist wirklich riiiieeesig, mit breitem, aber nicht allzu trockenen Rand (habe trotzdem mit Messer und Gabel zu kämpfen) und einer aromatischen, harmonischen Auflage, in der Tomate, Käse und Kräuter ganz gut harmonieren. Alles in allem natürlich vollkommen unspektakulär. Die pure Menge zwingt mich jedoch in die Knie und ich muss gut die Hälfte zurückgehen lassen. Der aufmerksame Kellner denkt jedoch mit und bietet sofort (ohne dass ich selbst danach gefragt hätte) von sich aus an, die Reste einzupacken – akkurat zusammengeklappt und mit Alufolie versiegelt. Das ist prima transportabel und gibt mir auf der Heimreise am nächsten Tag noch ein leckeres Vesper ab. Das Reste-Einpacken scheint hier übrigens durchaus üblich zu sein: wenn ich mich umschaue, wird es auch an anderen Tischen praktiziert. Ebenfalls kaum der Rede wert, aber dennoch überraschend: das schlichte Tafelwasser wird mit einer Zitronenscheibe und leicht gekühlt serviert, so dass ich mich geradewegs frage, wieso ich so was Einfaches nicht öfter bestelle…
Das Publikum ist hier übrigens bunt gemischt, alle Altersklassen und Schichten sind vertreten: gut gekleidete, alleinstehende ältere Herren, Familien mit kleinen Kindern, Freundinnengruppen, Solisten, Museumsbesucher, Städtereisende, Ausflügler mit Trekkingschuhen und Anoraks.
Für manche Lebenslagen und Situationen ist ein einfaches, schlichtes, unspektakuläres (und zudem noch günstiges) Mittagsmahl einfach das Beste. Man kann nicht zu oft hochdekorierte Haubenküche geniessen… So steht mir nach einer überaus üppigen, schlemmerhaften Woche der Sinn eher nach Reduktion.
Das Museo liegt in Friedrichshafen wirklich günstig: nur wenige Schritte entfernt vom Hafen, vom Bahnhof, vom Zeppelinmuseum, von der Innenstadt, von der Fussgängerzone und Einkaufsmeile. Zudem schein es gastronomisch so was wie die eierlegende Wollmilchsau zu sein. Es firmiert... mehr lesen
Cafe Al Museo
Cafe Al Museo€-€€€Bar, Cafe, Eiscafe07541378535Buchhornplatz 8, 88045 Friedrichshafen
4.0 stars -
"Seeblick in zweiter Reihe" MinitarFür manche Lebenslagen und Situationen ist ein einfaches, schlichtes, unspektakuläres (und zudem noch günstiges) Mittagsmahl einfach das Beste. Man kann nicht zu oft hochdekorierte Haubenküche geniessen… So steht mir nach einer überaus üppigen, schlemmerhaften Woche der Sinn eher nach Reduktion.
Das Museo liegt in Friedrichshafen wirklich günstig: nur wenige Schritte entfernt vom Hafen, vom Bahnhof, vom Zeppelinmuseum, von der Innenstadt, von der Fussgängerzone und Einkaufsmeile. Zudem schein es gastronomisch so was wie die eierlegende Wollmilchsau zu sein. Es firmiert
Besucht am 08.03.20183 Personen
Rechnungsbetrag: 12 EUR
Wenn man schon mal an einem Ort weilt, der für sich den „Wanderhimmel“ beansprucht, lohnt sich eine Recherche für den nächsten Betriebsausflug. Da wird gerne ansprechende Kulinarik mit reizvollem Lokalkolorit verbunden, am besten noch mit Übernachtungsmöglichkeit. Der „Rundblick“ scheint alle Anforderungen zu vereinen: er firmiert als Hotel Garni, Bäckerei und Café, lockt nicht nur mit legendären Brezeln (die schon Horst Lichter lobte), sondern mit einer tollen Aussichtslage und schönem Weitblick.
Das muss man sich allerdings erst mal hart erkämpfen. Unzählige steile Treppenstufen führen vom Bahnhof Baiersbronn hinauf auf die Höhenlage des „Rundblick“. Wenn nicht grad Glatteis herrscht, kann man auch die noch steilere Anwohnerstraße begehen. Motorisierte Gäste finden natürlich neben dem Haus genügend Parkplätze – selbst wer ohne Auto ankommt, kann vielleicht noch bei einem Oldtimer landen (dazu später mehr).
Wir backen ofenfrisch seit 1840, versichert die Inhaberfamlie Klumpp, 7 Tage die Woche! Seit der Gründung konnte der Betrieb stetig expandieren. Inzwischen umfasst das Team rund 50 Mitarbeiter, wie uns die herrlich unkomplizierte, red- und leutselige Junior-Chefin Petra Klumpp mitteilt. Die anderen Standorte kennen wir nicht, aber das Hotel Garni / Cafe Rundblick liegt recht malerisch auf einer Anhöhe über Baiersbronn, ist mehrfach erweitert und modernisiert worden, verfügt heutzutage über gut 40 Betten, mehrere Gasträume und einer schönen Aussichtsterrasse, die bei gutem Wetter sicherlich höchst beliebt ist. Anfang März zieht es uns allerdings eher nach drinnen.
Das Café ist noch (oder wieder?) leer, doch im Verkaufsraum steppt der Bär. Die halbe Gemeinde scheint sich hier mit Gebäck, Brot, Kuchen, Torten einzudecken. Dauernd klingelt die Ladenglocke. Fragen werden geduldig beantwortet. Obwohl wir geraume Zeit zu warten haben, wird es uns so nicht langweilig. In der Auslage der Bäckerei können wir ausserdem schon mal unseren Kuchen auswählen. Alles sieht absolut frisch, propper und appetitlich aus. Der Kuchen schmeckt so grossartig, wie er aussieht: die Haselnuss-Eierlikörtorte überrascht mit schaumig-sahnigem Überbau auf einer nussigen Grundlage mit Röstaromen. Für meinen Geschmack recht süss. Dezenter ist der fruchtige, mit Mandelsplittern verzierte Heidelbeerkuchen, richtig resch und herzhaft die perfekt geschlungene Brezel, die nach dem Rezept des Ur-Ur-Großvaters gebacken wird. Dazu ein großer Kaffee und ein cremiger Cappuccino – alles ziemlich rasch serviert, nachdem wir erst mal die Bestellung aufgeben konnten.
Beim Servieren hat Petra Klumpp, die bei dem Andrang eigentlich gestresst sein müsste, immer noch nette Worte und Gespräche parat und gibt einem das Gefühl, dass sie ganz für einen präsent ist. Eine sehr gemütliche, familiäre Atmosphäre. Ganz selbstverständlich werden mir 3 Schlüssel ausgehändigt, damit ich mir selbst unverbindlich einfach mal 3 Zimmer anschauen kann – die sind im großzügigen Gebäude über mehrere Etagen verteilt, sind allesamt modernisiert und verfügen über einen Sonnenbalkon mit Ausblick. Sicherlich gleichermaßen ein guter Ort für Gruppen oder Familien, wie für Alleinreisende. Die Zimmer sind zweckmäßig und freundlich eingerichtet. Der Seniorpatron Klumpp hat übrigens ein Faible für Oldtimer, so dass etliche seiner historischen Fahrzeuge auch ausgeliehen werden können.
Am Ende nehmen wir noch etwas Backwerk für daheim mit. Auf der handgeschriebenen Rechnung lässt sich nicht mehr jeder Posten nachvollziehen, ich vermute jedoch, dass uns die Brötchen und Brezeln für unterwegs einfach kostenlos obendrauf gegeben wurden. Sehr sympathisch. Wir kommen sehr gerne wieder, bestimmt in der Gruppe, bestimmt mit Übernachtung(en). Das morgendliche Frühstück verspricht sehr gut und vielseitig zu sein!
Wenn man schon mal an einem Ort weilt, der für sich den „Wanderhimmel“ beansprucht, lohnt sich eine Recherche für den nächsten Betriebsausflug. Da wird gerne ansprechende Kulinarik mit reizvollem Lokalkolorit verbunden, am besten noch mit Übernachtungsmöglichkeit. Der „Rundblick“ scheint alle Anforderungen zu vereinen: er firmiert als Hotel Garni, Bäckerei und Café, lockt nicht nur mit legendären Brezeln (die schon Horst Lichter lobte), sondern mit einer tollen Aussichtslage und schönem Weitblick.
Das muss man sich allerdings erst mal hart erkämpfen.... mehr lesen
Café im Hotel Rundblick
Café im Hotel Rundblick€-€€€Cafe, Hotel074423587Oberdorfstraße 37, 72270 Baiersbronn
4.0 stars -
"Cafe mit Ausblick und Oldtimer" MinitarWenn man schon mal an einem Ort weilt, der für sich den „Wanderhimmel“ beansprucht, lohnt sich eine Recherche für den nächsten Betriebsausflug. Da wird gerne ansprechende Kulinarik mit reizvollem Lokalkolorit verbunden, am besten noch mit Übernachtungsmöglichkeit. Der „Rundblick“ scheint alle Anforderungen zu vereinen: er firmiert als Hotel Garni, Bäckerei und Café, lockt nicht nur mit legendären Brezeln (die schon Horst Lichter lobte), sondern mit einer tollen Aussichtslage und schönem Weitblick.
Das muss man sich allerdings erst mal hart erkämpfen.
Besucht am 08.03.2018Besuchszeit: Mittagessen 3 Personen
Rechnungsbetrag: 170 EUR
Besondere Anlässe rechtfertigen aussergewöhnliche Destinationen. Nein, es ist nicht der heutige Internationale Frauentag, sondern der runde Geburtstag eines Freundes, der uns in die kulinarisch hochdekorierte Schwarzwaldgemeinde Baiersbronn führt. Vorzugsweise mit Bahn und Bus, damit wir nicht bei Mineralwasser dahindümpeln müssen. Kein Problem: die Traube Tonbach liegt zwar am Ende eines langgezogenen Tales einer der Teilgemeinden Baiersbronns, der Bus Nr. 22 hält jedoch direkt vor der Haustüre (und wird von einem dermaßen gutgelaunten Busfahrer gelenkt, dass man schon auf der Hinfahrt zu schunkeln beginnt).
Müßig, über die zahlreichen Dekorationen und Auszeichnungen der Traube Tonbach zu berichten. Alle paar Schaltjahre bin ich zu Besuch, mal in der Schwarzwaldstube, mal in der Köhlerstube. Heute jedoch haben wir in der rustikalen Bauernstube reserviert, denn der Freund fremdelt ein bisschen mit steifer Haubengastronomie. Die gerade mal 36qm grosse Bauernstube ist kaum größer als das Wohnzimmer mancher Gäste und vermittelt mit gedämpftem Licht, urwüchsigem Interieur und alten Fotos an den Wänden das Gefühl, glattwegs in die Vergangenheit zurückgebeamt zu werden. Der überaus dezent agierende Service verwöhnt einen unauffällig und ohne grosses Trara, aber mit Wertschätzung, Wohlwollen und Aufmerksamkeit. Hier muss man sich einfach wohlfühlen!
Reservierung ist aufgrund des begrenzten Platzangebotes ratsam. Während wir für den Vortag keinen einzigen Tisch mehr ergattern konnten, bleiben wir an diesem Donnerstagmittag neben einer mehrköpfigen Businessgruppe (die allerdings nur einen überraschend schnellen Lunch einnimmt) die einzigen Gäste in der Bauernstube. Sehr angenehm, da ruhig, ohne Musikbeschallung oder Hintergrundgeräusche. Wir sitzen auf rustikalen, aber mit kuschligen Kissen ausgestatteten Bänken einander gegenüber, auf den blanken Holztischen scheint die Geschichte von Jahrzehnten verewigt zu sein. Keine Tischdecke, jedoch frischer Blumenschmuck und ein Porzellantäfelchen, auf dem kunstvoll von Hand unsere Reservierung hinkalligraphiert wurde. Schweres Besteck, schlichtes, aber qualitätsvolles weißes Geschirr und Gläser, die gut in der Hand liegen.
Die jugendliche Servicedame umsorgt uns durchgehend von der Begrüßung bis zur Rechnung – und ist stets unaufdringlich zur Stelle, wenn man auch nur den Gedanken eines Wunsches hat. Gerne nehmen wir ihre Empfehlung des Hausaperitifs an: Sekt mit feinem Himbeerlikör (13,00 Euro), prickelnd-erfrischend, aber gottseidank nicht zu kalt und auch nicht übermässig süss. Die Weinkarte verführt zu verzücktem Aufstöhnen, doch als Piemont-Fan bleiben wir bei einem Dolcetto D´Alba vom Weingut Roagna aus dem Ort Barbaresco (überraschend günstige 32,00 Euro für die Flasche). Den Schwarzwaldsprudel aus Peterstal-Griesbach (6,50 Euro die Flasche) trinke ich ausnahmsweise gerne medium, obwohl ichs sonst lieber kohlensäuriger mag.
Die Speisekarte der Bauernstube ist übersichtlich und an regionaler Küche orientiert: 2 kräftige Suppen, 3 Vesper, 7 Hauptgerichte zwischen rustikalem Linseneintopf und badischen Hechtnocken mit grünem Spargel, 3 raffinierte Desserts. Konkrete Wünsche über die Karte hinaus dürfen durchaus geäussert werden und werden nach Möglichkeit sogar erfüllt. Als Gruß aus der Küche erhalten wir sehr rasch frisches dunkles Bauernbrot mit fluffig-sahnigem Kräuterquark und herzhaftem Griebenschmalz (beides in kleinen Gläschen mit Bügelverschluss serviert), sowie zwei würzige Mini-Quiches.
Die schwäbische Hochzeitssuppe (8,50 Euro) ist eine Sensation: in der kräftigen Brühe schwimmen softe Flädle, ein auf der Zunge zergehendes Grießklößchen, Maultäschle und feines Gemüse. Meine Großmutter hätte es nicht besser gekonnt. Das Kalbsrahmgulasch mit Karottengemüse (24,50) ist butterzart, auch wenn die Stückchen noch leichte Fettstreifen erahnen lassen. Dazu werden Scheiben von kleinen Serviettenknödeln serviert, die die Sauce wundervoll aufnehmen. Großartig auch der Zwiebelrostbraten (25,50 Euro) – ein sehr hohes Stück, gut medium gebraten, mit handgeschabten Spätzle auf einem Bett von knackigen grünen Bohnen serviert. Sauce gibt es reichlich und sie wird auf Wunsch genau dahin platziert, wo man sie gerne hat. Nachschlag jederzeit.
Zum Espresso werden allerliebste kleine Küchlein und Konfekt auf Schieferplatten serviert. Eine Digestif-Karte gibt es leider nicht, der Service kann jedoch kenntnisreich aus dem Bestand plaudern und bringt gerne eine kleine Auswahl je nach eigenen Vorlieben vorbei. Wir wählen den Zibärtle-Brand von Scheibel (mit feinem Bittermandelaroma im Hintergrund), der in ganz speziellen Gläsern ausgeschenkt wird (die niedere Seite zum Schnuppern, die hohe, gewölbte Seite zum Trinken).
Zu den Toiletten im Untergeschoss führt eine großzügig geschwungene, plüschig ausgelegte Showtreppe. Die gut ausgeleuchteten, blitzeblanken, komfortablen Toilettenräume laden fast schon zu längerem Verweilen ein. Aber nein: die aufmerksame Servicedame darf für uns noch die Rückfahrtzeiten recherchieren. Natürlich wären im mondänen Hotel über der Straße noch genügend Zimmer frei, doch diese Option halten wir uns für andere Gelegenheiten offen.
Besondere Anlässe rechtfertigen aussergewöhnliche Destinationen. Nein, es ist nicht der heutige Internationale Frauentag, sondern der runde Geburtstag eines Freundes, der uns in die kulinarisch hochdekorierte Schwarzwaldgemeinde Baiersbronn führt. Vorzugsweise mit Bahn und Bus, damit wir nicht bei Mineralwasser dahindümpeln müssen. Kein Problem: die Traube Tonbach liegt zwar am Ende eines langgezogenen Tales einer der Teilgemeinden Baiersbronns, der Bus Nr. 22 hält jedoch direkt vor der Haustüre (und wird von einem dermaßen gutgelaunten Busfahrer gelenkt, dass man schon auf der Hinfahrt... mehr lesen
Bauernstube · Hotel Traube Tonbach
Bauernstube · Hotel Traube Tonbach€-€€€Restaurant, Ausflugsziel07442492665Tonbachstr. 237, 72270 Baiersbronn
5.0 stars -
"Man muss die Feste feiern, wie sie fallen" MinitarBesondere Anlässe rechtfertigen aussergewöhnliche Destinationen. Nein, es ist nicht der heutige Internationale Frauentag, sondern der runde Geburtstag eines Freundes, der uns in die kulinarisch hochdekorierte Schwarzwaldgemeinde Baiersbronn führt. Vorzugsweise mit Bahn und Bus, damit wir nicht bei Mineralwasser dahindümpeln müssen. Kein Problem: die Traube Tonbach liegt zwar am Ende eines langgezogenen Tales einer der Teilgemeinden Baiersbronns, der Bus Nr. 22 hält jedoch direkt vor der Haustüre (und wird von einem dermaßen gutgelaunten Busfahrer gelenkt, dass man schon auf der Hinfahrt
Besucht am 05.03.2018Besuchszeit: Abendessen 1 Personen
Rechnungsbetrag: 9 EUR
Manchmal bleibt zwischen Arbeit, Besorgungen und Abendprogramm nicht mehr viel Zeit für ein genussvolles Essen. Dann muss es einfach ruckzuck gehen. So auch dieser Tage, als ich gleich nach dem Einkauf in einem Stuttgarter Warenhaus praktischerweise im selben Gebäude noch einen schnellen Imbiss einnehmen wollte. Das Dinea liegt auf dem obersten Stockwerk von Galeria Kaufhof in der Eberhardstrasse und bietet reizvolle Ausblicke auf die Stuttgarter Innenstadt (= Dauerbaustelle). Bei gutem Wetter lohnt es sich, die einzigartige Dachterrasse zu besuchen. Aufgrund der Selbstbedienung und des begrenzten Angebotes erhoffe ich mir eine schnelle Abwicklung. Gegen 18 Uhr ist das Lokal nur sehr sporadisch besetzt – ein Platz am Fenster ist mir also gesichert! Allerdings haben vor mir wohl die Hottentotten hier gewütet, denn unterm Tisch (und teilweise auch noch darauf) liegen ein gefühltes halbes Kilo Kartoffel Wedges. Die Möblierung ist zweckmäßig und robust – und das ist gut so! Nett gemeint: einige Tische zieren Metalltöpfchen mit verschiedenen Kräutern.
Das Speisenangebot in Büffetform bietet folgendes: tägliches Frühstück, wechselnder günstiger Mittagstisch (Gericht plus Softdrink für 7,95 Euro – z.B. Seelachsfilet mit Beilagen, Schweinefilet mit Beilagen, Spaghetti Carbonara, Spätzlepfanne…), schwäbische Spezialitäten, Salatbüffet etc. Manche Gerichte und Beilagen dümpeln am frühen Abend allerdings auf Warmhalteplatten so reizlos dahin, dass man fast keinen Hunger mehr verspürt. Ich entscheide mich daher fürs Salatbüffet und rette die letzten Reste Ackersalat, Mozzarella, Schafskäse, Sprossen und Oliven, garniert mit reichlich Kürbiskernen (lecker) und Mandelstiften. Das Büffet an sich sieht nicht mehr so ganz taufrisch aus, so dass ich auf Sahnesaucen, Dressings, sowie bereits angemachte Salate verzichte. Bei der Getränkeauswahl tue ich mich dann doch etwas schwer und suche Hilfe bei einer Fachkraft. Da niemand zu finden ist, muss ich leider die Kassiererin bemühen, die allerdings auch nicht mein Wunschgetränk finden kann. Beim Stöbern durch das restliche Angebot finde ich jede Menge Viertelliterfläschchen Wein, an denen das Etikett schon so abgegrabbelt und unleserlich ist, dass ich weder Weinsorte noch Herkunft ermitteln kann. Das Arrangement wirkt wie aus dem letzten Jahrhundert. Naja, dann trinke ich halt (vollkommen unüblich) mal ein Piccolöchen.
Überraschung beim Bezahlen. Während das DINEA Restaurant bei Galeria Kaufhof in der Königstrasse die Salate nach Gewicht berechnet, wird hier pauschal nach Tellergröße entschieden. Pech, wenn man einen grossen Teller mit wenig leichtem Material drapiert. Ich habe glücklicherweise intuitiv zur mittleren Größe gegriffen, finde den Preis von 7,50 Euro für die hiesige Qualität und die Menge (für die ich allerdings selbst verantwortlich bin!) kaum gerechtfertigt. Der Piccolo (3,60 Euro für 0,2 Liter) ist unspektakulär, aber immerhin erfrischend. Ich trinke ihn gleich aus der Flasche, weil ich keine Sektgläser finden konnte (auch selber schuld).
Gegen 18 Uhr 30 findet um mich herum Großreinemachen in beträchtlichem Stile statt. Überall wird demonstrativ gewischt, gerubbelt, gesprüht, geschrubbt. Selbst auf dem Abräumband stehen zwei Flaschen mit Reinigungsmitteln. Wahrscheinlich geht jetzt grad die Putzkolonne rum. Ein Genuss war dieses schnelle Abendessen nicht, weder von den Speisen und Getränken, noch vom Ambiente. Aber immerhin muss ich jetzt nicht mit vollkommen leeren Magen zu meiner Abendveranstaltung. Die (schon etwas in die Jahre gekommene, aber regelmäßig gepflegte) Toilette kann ich hier oben auch noch schnell benutzen. Und ein Aufzug fährt mich bequem und schnell vom 5. Stock wieder ins Erdgeschoss. Vermutlich werde ich dieses Lokal so schnell nicht wieder beehren.
Manchmal bleibt zwischen Arbeit, Besorgungen und Abendprogramm nicht mehr viel Zeit für ein genussvolles Essen. Dann muss es einfach ruckzuck gehen. So auch dieser Tage, als ich gleich nach dem Einkauf in einem Stuttgarter Warenhaus praktischerweise im selben Gebäude noch einen schnellen Imbiss einnehmen wollte. Das Dinea liegt auf dem obersten Stockwerk von Galeria Kaufhof in der Eberhardstrasse und bietet reizvolle Ausblicke auf die Stuttgarter Innenstadt (= Dauerbaustelle). Bei gutem Wetter lohnt es sich, die einzigartige Dachterrasse zu besuchen. Aufgrund... mehr lesen
2.0 stars -
"Selber schuld..." MinitarManchmal bleibt zwischen Arbeit, Besorgungen und Abendprogramm nicht mehr viel Zeit für ein genussvolles Essen. Dann muss es einfach ruckzuck gehen. So auch dieser Tage, als ich gleich nach dem Einkauf in einem Stuttgarter Warenhaus praktischerweise im selben Gebäude noch einen schnellen Imbiss einnehmen wollte. Das Dinea liegt auf dem obersten Stockwerk von Galeria Kaufhof in der Eberhardstrasse und bietet reizvolle Ausblicke auf die Stuttgarter Innenstadt (= Dauerbaustelle). Bei gutem Wetter lohnt es sich, die einzigartige Dachterrasse zu besuchen. Aufgrund
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„Zum lustigen Hirsch“ praktiziert Landlust und Traditionalität mit einem gewissen Augenzwinkern, aber ernsthafter Professionalität. Unter Hirschgeweihen speist es sich ganz wunderbar und vor allem vorzüglich. Nur schade, dass das Gasthaus so sehr in der Pampa (in einem Ortsteil von Immenstadt im Allgäu) liegt, dass man schon motorisiert sein muss. Aber meine Begleitung hat tatsächlich eruiert, dass auch 2x täglich ein Bus verkehrt. Vielleicht nicht die schlechteste Option, wenn man bedenkt, dass nicht nur Bier, sondern auch Wein und Weinschorle gerne in grossen Humpen serviert werden. Und das reizvolle Angebot an Hochprozentigem ist gleich an einem Aufsteller auf jedem Tisch abzulesen.
Tischreservierung ist geradezu Pflicht. Wie man mir erzählt hat, werden an manchen Abenden die Tische 2-3 mal hintereinander belegt. Denn das Lokal ist Kult. Jeden Donnerstag lockt der Kasspatzenabend. Hier darf der Gast bei der Zubereitung mitwirken und sich danach den Bauch vollschlagen, bis nix mehr geht. Oder der Arzt kommt. Der Käse stammt von der nahen Diepolzer Käserei – meist wird eine rezente Mischung aus Bergkäse unterschiedlicher Reifegrade und Emmentaler verwendet. Die Spatzen werden nicht geschabt oder gedrückt wie im Schwäbischen, sondern mit einer speziellen Vorrichtung gehobelt. Sieht leicht aus, aber Übung kann auch hier nicht schaden.
Dieses legendäre Hausgericht habe ich zwar nicht selbst gehobelt, aber mit grossem Genuss selbst vertilgt (9,50 Euro für die riesige Portion, samt kleinem Salat). Serviert werden die Kasspatzen in einer hübsch verzierten Keramikschüssel, die ein solch enormes Fassungsvermögen hat, dass man einfach nur daran scheitern muss… Pflichtschuldigst bietet der Service natürlich sofort an, die Reste einzupacken. Aber welch Odeur das Doggy Bag im sonnenwarmen Auto verbreiten würde, mag ich mir dann doch nicht vorstellen. Daher lehne ich ausnahmsweise ab. Leider belanglos und fad schmeckt der Beilagensalat aus Blattsalaten in einem geschmacklosen, wässrigen Dressing ohne Aroma. Dass es auch anders ginge, sehe ich an den Nachbartischen – dort werden bunte, gemischte Salate gereicht, die Variantenreichtum und kreatives Arrangement vermuten lassen. Getrunken wird heute zur Abwechslung eine grosse Flasche Allgäuer Alpenwasser, still, aus dem nahen Oberstaufen – mit dem Untertitel „s'bludde“. Auf Hochdeutsch: ohne Kohlensäure (3,80 Euro). Hinterher ist dann wirklich ein Digestif vonnöten.
Der Service sprudelt nur so über vor Herzlichkeit, Lebensfreude, Offenheit und Natürlichkeit. Fragen werden ehrlich und spontan beantwortet, Details notfalls rasch in der Küche geklärt. Alles geht rasch von der Hand: das Reichen der Speisekarte, das Aufnehmen der Bestellung, das Servieren und später Abkassieren. Niemals muss ich auch nur eine unnötige Minute warten. Dabei kommt keinesfalls der Eindruck von Hektik auf. Hier läuft einfach alles wie geschmiert. Auf dem Weg zur (höchst properen, landlustig eingerichteten Toilette) kann ich einen Blick in die Küche erhaschen. Sieht professionell, sauber, super organisiert aus.
Übernachten kann man hier im Hause auch. Bei Fragen dazu werde ich allerdings auf die Homepage verwiesen. In den Sommermonaten lockt eine sonnige Panoramaterrasse mit grandiosem Ausblick auf die Bergwelt. Zum Betrieb gehört ebenfalls die „Alpe Höfle“ in Diepolz (oberhalb der oben erwähnten Bergkäserei und des Bergbauernmuseums), über die ich bereits Ende Mai 2017 hier berichtet habe. Dort wird ebenso engagiert gearbeitet, es gibt jedoch nur Vesper, Brotzeiten, Kaffee und Kuchen.