Tja was soll ich sagen. Bin ein ehemaliger RK-ler. Hatte dort Freunde und Gegner. Wurde dort schon entfernt (oder wie es umgangsprachlich genannt wird, "gelöscht"), weil ich mich (zu) kritisch verhalten habe. Das hat eben ab und zu polarisiert, eben wie im richtigen Leben. Warum soll es in der virtuellen Welt anders sein. Konstruktiv kritisch ist meine Vorgehensweise, "Hart aber Fair" lautet meine Philosophie. Und was die Kulinark betrifft - lieber nichts essen, als schlecht essen.
Mein Wohnort - Wuppertal. Stadt der Schwebebahn, die Stadt von Johannes Rau und von Pina Bausch. Eine Stadt mit dem größten Grünflächenanteil (über 50%) aller deutschen Großstädte. Nicht mehr Ruhrgebiet und noch nicht ganz Rheinland. Hier treffen sich Pils, Alt und Kölsch, weil sich hier das Rheinland und das Ruhrgebiet ebenso treffen. Und wer mal die Stadt verlassen will - in einer guten halben Stunde ist man in Düsseldorf, Köln, Essen oder Dortmund. Hier in der Rhein-Ruhr-Metropol-Region trifft man kulinarisch auf bodenständiges Essen, aber genau so auf zahlreiche Gastro-Betriebe, die modern leicht und mit Auszeichnung kochen.
Also dann. Ich freue mich hier auf die Kommuniktion mit den anderen Kritikern und wünsche dem Betreiber des Portals eine erfolgreiche Zukunft. Ein Zukunft, der Gegenseitigkeit. Ein solches Portal hat nur Erfolg, wenn sich dort gute und qualifizierte Kritiker engagieren. Aber umgekehrt dürfen wir als schreibende Kritiker auch bitte nicht vergessen, dass uns der Portalbetreiber eine Plattform kostenlos zur Verfügung stellt. Auch daran sollten wir denken, wenn nicht immer alles so abgewickelt wird wie wir es (individuell) gerne hätten.
Also, auf eine erfolgreiche GastroGuide Zukunft. Bon appetit !
Tja was soll ich sagen. Bin ein ehemaliger RK-ler. Hatte dort Freunde und Gegner. Wurde dort schon entfernt (oder wie es umgangsprachlich genannt wird, "gelöscht"), weil ich mich (zu) kritisch verhalten habe. Das hat eben ab und zu polarisiert, eben wie im richtigen Leben. Warum soll es in der virtuellen... mehr lesen
Bewertungs-Statistik
Insgesamt 77 Bewertungen 120363x gelesen 1370x "Hilfreich" 1389x "Gut geschrieben"
Geschrieben am 25.03.2020 2020-03-25| Aktualisiert am
18.06.2020
Besucht am 07.03.2020Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
* Wir schreiben das Jahr 2015. Der bei GastroGuide nicht unbekannte Restaurant-Kritiker @Shaneymac schreibt hier über das Restaurant "Königshöhe" in Wuppertal am 22.05.2015 eine Restaurant-Bewertung. Acht Monate später im Januar 2016 eröffnen die Inhaber der Königshöhe ein weiteres Restaurant. Dieses mal nicht als verstecktes Gartenhaus im Wald, sondern an einem guten 1B Standort in der City von Wuppertal. Der Name des Restaurants, simpel und einfach: "Königshöhe 2". Als relativ nettes Bistro gestylt, wird der Betrieb rasch zum Erfolg. Wer einen Tisch reservieren will, musste seinerzeit min.14 Tage vorher anrufen. Das Essen war gut, allerdings zu Preisen, die kalkulatorisch nicht nachvollziehbar waren, so günstig. Ich verfasste dazu damals auch eine Bewertung (10.05.2016), die man hier bei GG immer noch nachlesen kann. Doch oh Wunder, im Dezember 2018 war das Restaurant "Knall auf Fall" plötzlich über Nacht geschlossen. Die regionale Presse sprach damals nach der Schließung von einer Gerüchteküche, die heftig brodelte. Und nun ? Nun hat die italienische "Königshöhen-Famiglia" erneut ein Restaurant eröffnet, das Mondragon
* Das Mondragon trägt die Bezeichnung "Bar & Restaurant" und befindet sich in der ehemaligen "Blockhütte" des Mad Doc. Da wir die damalige Küche der Königshöhe noch in sehr guter Erinnerung hatten, reservierten wir im neuen Mondragon einen Tisch. Als Hasimausi aus 15 Meter Entfernung das Mondragon erspähte fragte sie mich, ob wir heute in einer "Pommes-Bude" essen würden. Nun ganz ehrlich, dass äußerliche Erscheinungsbild des Mondragon erinnert schon etwas an Fast-Food-Burger & Co. Dazu eine grelle Außenwerbung, die eher in eine US-Kleinstadt passen würde. Mein Gefühl war nicht gut. Als wir eintraten, wurde es auch nicht besser. Ein grell heller Raum, ein US stilistischer Bartresen aus der Zeit der 50er Jahre. Irgendwo musste James Dean hinter dem Tresen hocken. Aber ich lag völlig falsch. Fast wäre ich nämlich über ein deutsches rosa Mopedchen a la Kreidler Florett gestolpert. Was jetzt noch fehlte wäre ein Mädel im Petticoat und das Peter Kraus aus den Boxen schallen würde. Also Deutschland in den 50 er Jahren. Der Blick von Hasimausi war unstrittig - "lass uns bitte gehen" - blitzte es aus ihren Augen. Bevor ich reagieren konnte, stand allerdings eine freundliche Maid vor uns, gekleidet in Jeans und einem Trikot, auffällig beflockt mit "Mondragon Crew". Wir teilten ihr mit, dass wir reserviert hatten, wobei ich mir nicht vorstellen konnte hier zu essen. Doch oh Wunder, das Mädel führte uns 3 Stufen tiefer und nochmal oh Wunder, standen wir plötzlich in einem Restaurant mit etwa 70 Plätzen. Dieses strahlte zwar nicht unbedingt eine super tolle Atmosphäre aus. Aber um Klassen besser als die Bar im Eingang. Die durchaus zeitgemäße Ausstattung erinnerte etwas an einen schwedischen Ikea Stil. Wobei der Kamin-Ofen nicht nur wohlige Wärme verbreitet, sondern der Atmosphäre gut tat. Nach kurzer Zeit fühlten wir uns dann doch dort wohl.
* Tja die Karten. Ich fragte mich nach der Sichtung, welche kulinarische Ausrichtung hier verfolgt wurde ? Etwas Italiener, zwar mit diversen Antipasti und Pizzen auf der Karte, aber ohne Pasta. Etwas US-Burger Betrieb mit diversen Burgern, aber auch etwas Steak House mit knapp 10 Steaks auf der Karte. Leider fehlte das von den Königshöhen Restaurants bekannte und vorzügliche Angebot aus dem Meer (Lachs, Dorade, King Prawns etc.) vollständig.
* Das sehr freundliche und wie sich im Laufe des Abends herausstelle, sehr aufmerksame Service-Mädel servierte flott und schnell die Getränke. Für mich Zunft-Kölsch, für mein Dame eine Blumenvase voll Weizen. Wir orderten die Mondragon Antipasti Platte (je 8,90 Euro), ein Black Angus Rumpsteak mit Parmesankruste und Rucolahaube (19,90 Euro) und für meine Dame ein Steakburger für 14,90 Euro.
* Und dann kam etwas auf den Tisch, dass wir vom Vorgänger-Betrieb Königshöhe schon ähnlich kannten. Eine italienische Antipasti Platte wie man sie (Behauptung) in dieser Dimension bei nahezu keinem Italiener so bekommt und das alles in einer guten Qualität. Wo bei anderen Italienern das eingelegte Gemüse dominiert (füllt die Platte und ist günstig im Einkauf), wurden hier 3 verschiedene italienische Salami-Sorten serviert, Parmaschinken, Mortadella und neben reichlich Mozarella mit Tomaten, noch weitere 3 unterschiedliche Käsespezialitäten aus dem Land von Eros Ramazotti, Fiat 500 & Ferrari und Bunga-Bunga-Berlusconi. Dazu reichlich Aioli, ein Dip von Preiselbeeren und frisches Ciabatta. Diese Vorspeise ist eigentlich ein kaltes Hauptgericht. Bei diesem Wareneinsatz müsste die aufgerufene Preisstellung in der Karte eigentlich um 100% höher liegen. Das fast vor Ende des Verzehrs das Körbchen für das Ciabatta leer war, entging dem immer präsenten freundlichen Service-Mädel nicht.
* Die Hauptgerichte: Steaks gibt es hier weder in der 150 Gramm noch in der 200 Gramm Version, sondern nur in der 300 Gramm Größe. Für mich eigentlich zu viel, besonders nach dieser Antipasti. Was dann serviert wurde, machte auch wieder einen sehr guten Eindruck. Mein Black Angus 300 Gramm Steak war tadellos zubereitet. Die Fleisch-Qualität stimmte, der Garpunkt ebenso, der Salat dazu prima. Das Steak mit einer Parmesankruste zu veredeln kannte ich so nicht, erwies sich aber als eine kreative kulinarische Idee, mit viel Spaß im Mund. Die Rucolahaube war nett, aber ich hätte dem Steak auch ohne diese vegetarische Haube eine sehr gute Note gegeben. Mit anderen Worte, alles perfetto.
Gleiches Loblied auch von Hasimausi. Obwohl ich zwischen zwei halben US-Brötchen immer ein Rinderhack-Patty vermute, hatte sich meine Dame einen Steakburger bestellt. Warum man ein ordentliches Black Agnus Steak noch in zwei (weiche) Burger-Brötchen zwängen muss, verstehe ich zwar nicht, aber bitteschön, wer es mag. Jedenfalls war mein Dame sehr zufrieden. Die Frage nach einem Dessert stellt sich nach dieser Grande-Antipasti und nach 300 Gramm vom Rind aus Schottland nicht mehr. Natürlich noch Grappa und Espresso, aber das reichte dann auch. Neben dem Lob für das Essen noch ein ganz dickes Lob für den Service. Aufmerksam, nett, flott, freundlich und durchgängige Kölsch-Versorgung. - Klasse.
Fazit: Das Königshöhen-Team setzt fast das fort, was es vor 5 Jahren begonnen hat. Ordentliche Qualität, flotter Service und das zu Preisen, die man kalkulatorisch kaum nachvollziehen kann. Wir werden ganz bestimmt hier noch häufiger aufschlagen, aber nicht wegen der Tiefstpreise. Ohne zu zucken wären wir bereit für dieses Essen auch deutlich mehr zu bezahlen. Was allerdings traurig stimmt, ist das fehlenden Angebot von Meerestieren.
Noch viel trauriger sind allerdings für uns alle die nächsten Wochen und u.U. auch Monate, wo wir von diesem Scheiß Virus beherrscht werden, dass uns fast die Lebensfreude nimmt. Das verdammte Virus erzeugt Angst um die Gesundheit und dazu noch Angst vor einen kaum mehr kalkulierbaren Finanz-und Wirtschafts-Crash. Und das in einer Dimension, die sich unvorstellbar entwickeln kann. Ich hoffe nur das wir bald wieder unsere Freunde aus der Gastronomie alle gesund wiedersehen und sie bis dahin alle diese schwere Zeit überstehen.
Nachtrag: Das Restaurant wurde zunächst unter dem Namen MaxX Bar&Restaurant eröffnet. Da allerdings eine Hotelkette für ihre Restaurants die Namensrechte MaxX Restaurant reklamierte, erfolgte Anfang Juni 2020 eine erneute Eröffnung unter dem neuen Namen Mondragon Bar&Restaurant
* Wir schreiben das Jahr 2015. Der bei GastroGuide nicht unbekannte Restaurant-Kritiker @Shaneymac schreibt hier über das Restaurant "Königshöhe" in Wuppertal am 22.05.2015 eine Restaurant-Bewertung. Acht Monate später im Januar 2016 eröffnen die Inhaber der Königshöhe ein weiteres Restaurant. Dieses mal nicht als verstecktes Gartenhaus im Wald, sondern an einem guten 1B Standort in der City von Wuppertal. Der Name des Restaurants, simpel und einfach: "Königshöhe 2". Als relativ nettes Bistro gestylt, wird der Betrieb rasch zum Erfolg. Wer einen... mehr lesen
Mondragon
Mondragon€-€€€Restaurant02024958988Hahnerberger Straße 72, 42349 Wuppertal
4.5 stars -
"Bewegte Entwicklung. Höhen, Tiefen, Gerüchte. - Königshöhe & Co." x2x* Wir schreiben das Jahr 2015. Der bei GastroGuide nicht unbekannte Restaurant-Kritiker @Shaneymac schreibt hier über das Restaurant "Königshöhe" in Wuppertal am 22.05.2015 eine Restaurant-Bewertung. Acht Monate später im Januar 2016 eröffnen die Inhaber der Königshöhe ein weiteres Restaurant. Dieses mal nicht als verstecktes Gartenhaus im Wald, sondern an einem guten 1B Standort in der City von Wuppertal. Der Name des Restaurants, simpel und einfach: "Königshöhe 2". Als relativ nettes Bistro gestylt, wird der Betrieb rasch zum Erfolg. Wer einen
Geschrieben am 23.03.2020 2020-03-23| Aktualisiert am
23.03.2020
Besucht am 15.02.2020Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
* An dieser Stelle, an diesem Ort gibt es schon seit weit über 50 Jahren Gastronomie. Vor 40 bis 50 Jahren betrieb Manfred Lemm dort ein Künsterlokal, wo so mancher späterer Künstler/Kleinkünstler seine ersten Bühnenauftritte hatte. Später eröffnete dann dort ein arabisches Restaurant. Damals noch sehr exotisch und sicherlich seinerzeit mit einem überschaubaren Zulauf. Obwohl wir das Restaurant "vom vorbeifahren" seit Jahrzehnten kennen, hat uns wegen des äußerlichen Erscheinungsbild das arabische Restaurant nie gereizt. Eine (sorry) Keller-Kneipe, optisch wenig überzeugend. Da wir aber ab und zu gerne arabisch essen, und die Anzahl der arabischen Restaurants in der Stadt an der Wupper sehr überschaubar ist und man nicht immer Lust hat zum Essen nach Köln oder Düsseldorf zu fahren, reservierten wir dann doch einen Tisch in der Karawane.
* Eingetreten, wenige Stufen herunter, gegen 19:00 Uhr war das Restaurants dann schon ordentlich gefüllt. Wir hatten reserviert, der freundliche Service-Mitarbeiter führte uns zum Tisch. Mein erster Eindruck: Das Mobiliar stammte wohl noch aus der Zeit, als hier vor 40 oder 50 Jahren die einschlägige Künstlerszene gastierte. Damals waren hier Nachwuchskünstler vertreten, einige davon sind heute bekannte TV Darsteller. Ebenso schon gestandene Schauspieler vom Schauspielhaus, das 25 Meter vis a vis von der Karawane seinen Platz hatte. Nicht nur die gleichen Möbel, auch immer noch die gleiche Enge, wegen der geringen Tischabstände. Das arabische Flair vermitteln zahlreiche bunte Lampen, die jetzt hier von der Decke leuchten. Wobei diese eher ein grenzwertiges Licht verbreiteten. Oder platt ausgedrückt, es ist in der Krawane verdammt dunkel. Ein richtiges "Restaurant-Wohlfühl-Gefühl" stellte sich bei mir nicht ein. Hasimaus fand es "interessant", wie sie es diplomatisch ausdrückte.
* Der junge freundliche Kellner brachte die Karten und fragte nach den Getränken. Für Hasimausi den "No Name" Riesling von der Karte, für mich ein Krombacher Pils. Allah hatte wohl den Verkauf von Kölsch nicht erlaubt. Zunächst offenbarte sich die Lesbarkeit der Karte als Problem. Da ich aber am Schlüsselbund über eine Mini-LED-Lampe verfüge, war das Problem schnell gelöst, löste aber bei Hasimausi Kopfschütteln aus. Die Karte präsentiert das, was mehr oder weniger in allen arabischen Restaurants serviert wird und das meine ich durchaus positiv. Zunächst natürlich Mezze, also die zahlreichen kleinen Vorspeisen (Dips etc.) die man als 10 oder 20 Schälchen bestellt. Wenn da die Qualität stimmt und das Fladenbrot dazu warm und lecker ist, sind Mezze ein wunderbarer Einstieg in die arabische Kulinarik. Ja wenn ! Bei den Hauptgerichten dominieren in arabischen Restaurants in der Regel, Lamm, Geflügel und Meeresfrüchte. Rindfleisch in eher geringer Auswahl und natürlich nichts vom unreinen Schwein. Wer das konsumiert dem hackt Allah entweder die Hand ab oder er kommt niemals in das Paradies mit den zahlreichen Jungfrauen.
* Wir bestellten jeweils 10 Vorspeisen-Tellerchen für zusammen rund 20,- Euro. Der Service servierte sie schnell und platzierte sie auf dem Tisch. Leider ohne Ansage was sich in den Schälchen befindet. Ich kann mir das zwar nie vollständig merken, aber es gehört einfach zum Ritual. Hier wohl nicht. Dazu jede Menge warmes, sehr dünnes Fladenbrot. Zu den (Mezze) Vorspeisen: Das vieles davon vegetarisch ist, ist normal. Aber wie hier fast zu 100% alles vegetarisch - nöö das gefiel mir nicht. Ich vermisste die kleinen Garnelen, ich vermisste die kleinen Lammbällchen. Warum so fragte ich mich, war mir Allah nicht wohlgesonnen ? Um es auf den Punkt zu bringen. Das ein oder andere Dip, die ein oder andere Sesam-Paste war durchschnittlich okay, aber in Summe keine überzeugende arabische Vorspeisen-Parade. Einzig überzeugend das wirklich gute Fladenbrot.
* Wir warteten auf die Hauptgerichte. Inzwischen lag die Auslastung des Restaurants bei fast 100%. Am Nebentisch hatte ein nicht unbekannter Politiker aus der Bundes-Hauptstadt inzwischen mit Anhang Platz genommen. Wochen später musste er in die Corona-Quarantäne, aber das wusste ich ja im Februar noch nicht. Ob er hier wohl auch mit Angela aufschlagen würde, deren Politik er ja unterstützt ? Wir wissen es nicht.
* Die Hauptgerichte wurden serviert. Für Hasimausi Farisije - schmortes Rindfleisch. Als Beilage dazu Maronen, Walnüsse, Sauce vom Granatapfel und Reis. Was überhaupt nicht überzeugte war die Optik. Lieblos lag alles auf dem Teller. Wenn man hier den uralten Spruch zur Anwendung bringt: "Das Auge isst mit", würde das Auge eher schielen. Wobei Hasimausi die Qualität des geschmorten Rindfleisch ausdrücklich lobte.
Nun zu meinen Garnelen. Auch hier die Optik nicht überzeugend, ja eigentlich ungenügend. Man hatte etwa 15 (!!!) erstaunlich kleine Garnelen - in der Karte als Riesengarnelen bezeichnet - auf den Teller geworfen. Man erhielt den Eindruck, der Küchenchef hätte die Order erteilt "heute geben wir uns bei der Präsentation mal keine Mühe". Aber damit nicht genug. Die Garnelen waren im Geschmack neutral, ja eigentlich ohne Geschmack. Was auffiel war die Anzahl der Garnelen. Wie kann man bei einer Preisstellung von rund 20,- Euro rund 15 Garnelen auf den Teller bringen. Jedes durchschnittliche Restaurant serviert für diesen Preis maximal 4 oder 5 Riesengarnelen, aber ganz sicher keine 15, auch wenn sie klein waren. Angekündigt waren dazu Kartoffel-Ecken. Servierte wurden weiche Bratkartoffeln. Fazit: Hasimausi war mit Ausnahme der Optik mit Ihrem Essen zufrieden - bei mir dominierte die Unzufriedenheit im Bereich von 90%. Angesichts dieser kulinarisch schlappen Leistung, der relativ hohen Geräuschkulisse, einer engen Bestuhlung und einer grenzwertigen Beleuchtung, verzichteten wir auf ein Dessert, ebenso auch auf Espresso und Digestif. Nur die Erinnerung an die alte Künstlerkneipe und vor allem an die Abende und Nächte die man hier mal als sehr junger Erwachsener verbracht hat und damals nervös und mit schwitzenden Hände auf der kleinen Bühne stand, hielten mich noch bei Laune.
ps
Ein hohes Lob allerdings auf den flotten, aufmerksamen + freundlichen Service.
* An dieser Stelle, an diesem Ort gibt es schon seit weit über 50 Jahren Gastronomie. Vor 40 bis 50 Jahren betrieb Manfred Lemm dort ein Künsterlokal, wo so mancher späterer Künstler/Kleinkünstler seine ersten Bühnenauftritte hatte. Später eröffnete dann dort ein arabisches Restaurant. Damals noch sehr exotisch und sicherlich seinerzeit mit einem überschaubaren Zulauf. Obwohl wir das Restaurant "vom vorbeifahren" seit Jahrzehnten kennen, hat uns wegen des äußerlichen Erscheinungsbild das arabische Restaurant nie gereizt. Eine (sorry) Keller-Kneipe, optisch wenig überzeugend.... mehr lesen
2.0 stars -
"Nun ja....................................................................." x2x* An dieser Stelle, an diesem Ort gibt es schon seit weit über 50 Jahren Gastronomie. Vor 40 bis 50 Jahren betrieb Manfred Lemm dort ein Künsterlokal, wo so mancher späterer Künstler/Kleinkünstler seine ersten Bühnenauftritte hatte. Später eröffnete dann dort ein arabisches Restaurant. Damals noch sehr exotisch und sicherlich seinerzeit mit einem überschaubaren Zulauf. Obwohl wir das Restaurant "vom vorbeifahren" seit Jahrzehnten kennen, hat uns wegen des äußerlichen Erscheinungsbild das arabische Restaurant nie gereizt. Eine (sorry) Keller-Kneipe, optisch wenig überzeugend.
Jetzt werden hier schon Bäckereien als gastronomische Betriebe angelegt. Die einzige Pseudo-Gastroleistung die diese Bäckerei anbietet, sind belegte Brötchen und Kaffee. Als Bäckerei ist dieser Betrieb sogar sehr gut und attraktiv, aber eben kein gastronomischer Betrieb und hat daher hier in diesem Forum nichts zu suchen.
Jetzt werden hier schon Bäckereien als gastronomische Betriebe angelegt. Die einzige Pseudo-Gastroleistung die diese Bäckerei anbietet, sind belegte Brötchen und Kaffee. Als Bäckerei ist dieser Betrieb sogar sehr gut und attraktiv, aber eben kein gastronomischer Betrieb und hat daher hier in diesem Forum nichts zu suchen.
5.0 stars -
"Hier geht es um Gastronomie und nicht um Bäcker !" x2xJetzt werden hier schon Bäckereien als gastronomische Betriebe angelegt. Die einzige Pseudo-Gastroleistung die diese Bäckerei anbietet, sind belegte Brötchen und Kaffee. Als Bäckerei ist dieser Betrieb sogar sehr gut und attraktiv, aber eben kein gastronomischer Betrieb und hat daher hier in diesem Forum nichts zu suchen.
Geschrieben am 19.08.2019 2019-08-19| Aktualisiert am
20.08.2019
Besucht am 10.08.2019Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
* Wenn eine Familie ein italienisches sizilianisches Restaurant bereits seit 40 Jahren ohne Unterbrechung in einer deutschen Großstadt führt, kann man getrost von einem Traditions-Italiener Sizilianer sprechen. Vierzig Jahre am gleichen Standort, vis a vis der Wuppertaler Schwimmoper und dazu noch nicht einmal ein idealer Standort, etwa 1,5 Kilometer von der City entfernt.
* Lange waren wir nicht mehr hier zu Gast, natürlich ist es nicht 40 Jahre her, aber doch zwei oder drei Jahre. Wir traten ein. Genau so wie früher, immer voll. Das Ambiente hat sich zum Vorteil verändert. Keine südeuropäischer Touristen-Kitsch mehr, eher puristisch und damit zeitgemäß passend. Ein freundlicher Restaurantchef begrüsste uns. Das er eine sehr schicke kurze schwarze Hose (bis zum Knie) trug, verwunderte uns zunächst, störte uns aber keinesfalls. Seine Figur erlaubte es, dieses Designer-Stück im deutschen Hochsommer zu tragen. Er begleitete uns zu unserem netten 2 er Tisch in einem Nebenraum des Restaurant's. Früher sagte man dazu bestimmt Separee. Im Separee waren noch zwei weitere Tisch, dazu und vor allem zu den dortigen Gästen später mehr.
* Der Tisch war nett eingedeckt, inklusive Blümchen und einem LED Leuchtwürfel. Gerade Platz genommen erschien eine hübsche, schwarzhaarige weibliche Bedienung und reichte uns die Karten. Das Angebot machte einen sorgfältigen Eindruck. Natürlich Pasta, auch Pizzen, aber auch verschiedene Rinderfilets und etwas aus dem Meer. Dazu noch eine tagesaktuelle Karte. Die Beschreibung der Gerichte ging über den Standard Italiener Sizilianer hinaus. Alles wirkte sehr kreativ. Entweder verstanden die Ragazzi in der Küche ihr Handwerk oder sie konnten sich gut verkaufen.
* Wir bestellten die Getränke, die umgehend serviert wurden. Inzwischen hatten wir unsere Wahl getroffen. Zweimal die Antipasto Taormina (12,- Euro a Person), Filetto de Manzo (Rinderfilet mit Steinpilzen, 29,- Euro) und die Gamberoni a la Taormina (Riesengarnelen mit Parmaschinken, 26,- Euro). Hinsichtlich der Beilagen ließen wir uns einfach überraschen, denn die Karte führte "Tagesbeilagen" auf. - Während wir es beim eintreten in das Restaurant etwas laut empfunden haben, war es im Separee (noch) deutlich ruhiger. Die hübsche Schwarze erschien zügig wieder am Tisch und servierte schwarze Oliven mit einer Chillie-Schote und etwas Brot. In der Tat nur ETWAS Brot. Wenn man eine kleine Scheibe helles Brot in vier Teile schneidet, dann ergibt das ETWAS Brot. Wobei mich das nicht störte. Oliven sind nicht mein Fall, werden aber gerne von Hasimausi verzehrt. Und Brot pur ohne einen Dip, nein Danke.
* Mein Blick wanderte etwas zu den beiden Nachbartischen. Vatter, Mutter, plus Sohn kurz vor dem Ende der Grundschulzeit, plus pubertierender Tochter vom Type "äh datt iss hier die pure ätzende Langweile Alter". Dazu noch weitere Familienmitglieder oder Freunde. Hasimausi zischte mich an, jetzt bitte nichts zu sagen. Konnte ich auch nicht - wollte es aber gerne - denn die schwarzhaarige Schönheit servierte die Vorspeisen.
* Erster Eindruck: WAU ! Nein es war keine Masse die serviert wurde, sondern eine Präsentation die erstaunte. In der Küche musste ein Foodstylist tätig sein. Die Salamischeiben waren zu Rosen drapiert, ebenso der Schinken aus Parma. Die Büffelmozarella-Kügelchen ruhten in einem Bett aus Basilikum Blättern. Dazu noch Bruschetta belegt mit eingelegten Paprika und Pilzen, die eher an Törtchen erinnerten. Dabei war auffällig, dass das Brot eine deutlich bessere Qualität hatte, als das zuvor servierte Brot zu den Oliven. Was die Optik dieser Antipasto versprach, erzeugte dann auch ganz viel Spaß im Mund. Mein lieber Italiener Sizilianer, dafür ein dickes Kompliment. Antipasto auf den Teller werfen können viele. Hier war das deutlich anders. Eine sehr gute Qualität der Produkte, wunderschön präsentiert.
* Wir waren mit den Vorspeisen umfänglich zufrieden, genau so mit dem sehr aufmerksamen Service. Immer präsent, immer sofort eine Reaktion auf leere Gläser und dazwischen 2 oder 3 mal die Nachfrage ob alles okay ist. Nun hatte ich im Vorfeld der Hauptgerichte etwas Zeit, mich (mit Augen und Ohren) um den Nachbartisch zu kümmern. Und oh Wunder, Hasimausi sprach darüber nicht ihren Unmut aus. Sie war ebenso verwundert über das Verhalten der (Groß) Familie am Nebentisch. Vieles erinnert an die TV Familie Flodder. Der Grundschüler daddelte mit der linken Hand auf seinem Smartphone, während er mit der rechten Hand versuchte Spaghetti in den Mund zu verfrachten. Diverse Versuche gingen mehrfach daneben. Immerhin benutzte er eine Gabel. Das alles wurde noch dadurch gekrönt, dass dass Handy diverse Töne hörbar bis zu uns abgab. Eben Video Games live und in Farbe. Die weiterhin durchgängig gelangweilte Tochter führte ihren Kopf immer tiefer in den tiefen Pasta-Teller, um mit einem Löffel die Spaghetti in den Mund zu schieben. Sie zischte ihren Bruder mehrfach an: "Du nervst". Das alles störte die Mutter nicht, die ebenso Handy daddeln mit dem verspeisen ihres Essen kombinierte. Ich kannte diese Zirkusnummer noch nicht. Zeitgleich essen und das Handy bedienen, ist schon artistisch. Lediglich Vatter griff nur zwischendurch mal zum Handy. Auffällig war noch das niemand am Tisch der (Groß) Familie Worte wie "DANKE" gegenüber dem Service nutze und bei jeder Getränke-Bestellung die Formulierung "ICH WILL", anstatt "ICH MÖCHTE" angewendet wurde. Aber darf man solchen Kindern Vorwürfe machen. Nein, denn die Eltern leben ja konsequent vor, wie man sich ein einem Restaurant verhält. Wie heißt dazu das Zauberwort ? Verhaltens-Konformität !
* Dem Himmel sein Dank, das Filet und die Garnelen wurden serviert. Die Tagesbeilagen beider Gerichte bestanden aus einem sehr frischen Salat, mit gut abgestimmten mediterranem Gemüse. Das Filet war von vorzüglicher Fleischqualität und wurde auf den Punkt so serviert wie bestellt - medium well. Die dazu gereichte Steinpilzsauce kam garantiert aus keiner Tüte. Sie war wohl frisch zubereitet, ein Genuss. Mein Blick wanderte auf den Teller von Hasimausi. Vier wundbare große Riesengarnelen, halb geöffnet, essfertig präsentiert. Wobei man die Garnelen zunächst nur erahnen konnte, waren sie doch mit Parmaschinken umwickelt. Also quasi Surf & Turf in der sizilianischen Version. Von Hasimausi ein uneingeschränktes Lob. Mit anderen Worten - Klasse.
* Dessert ? Nun, Dolci aus dem Land das seit dem Ende des Zweiten Weltkrieg in 72 Jahren 64 Regierungen erleben musste, war noch nie mein Fall, mir einfach zu süß. Und genau da setzt meine Anregung zu einer Verbesserung des Ristorante Taormina ein. Warum ist auf der Karte kein Käse-Dessert aufgeführt ? Formaggio aus dem Land von Berlusconi, Fiat & Ferrari und Eros mit Ramazotti ist doch Spitzenklasse, zumal der Büffelmozarella auf der Vorspeise schon überzeugte. Gut ja, ich hätte nach dem Formaggio fragen können, habe ich aber nicht. Stattdessen beschränkten wir uns auf Grappa & Espresso.
Was sonst noch auffiel: Auf der Karte des Ristorante Taormina wird dem unwissenden Gast genau erklärt, was die unterschiedlichen Garstufen für Steaks (Rare, Medium Rare, Medium, Medium Well und Well Done) bedeuten. Sicherlich gibt es immer noch Esser, die das so genau nicht wissen. Was wir allerdings sehr witzig fanden, war die Erklärung für Well Done:
" WELL DONE ist ganz durchgebraten. Sie haben ein Stück Natur ruiniert - aber wenn Sie es so haben möchten, bestellen Sie es ruhig".
Unser Fazit: Der Service agiert freundlich, flott und war immer präsent. Dafür gerne 5 Sterne. Wären wir am Ende noch mit einem Käseteller überzeugt worden, wären die 5 Sterne unstrittig. So aber völlig überzeugte 4,5 Sterne. Ohne Tadel die Sauberkeit, gerne dafür 5 Sterne. Das Ambiente ist schlicht, aber soweit in Ordnung. Dafür 3,5 Sterne. Und was auf dem Teller serviert wird, ist das Geld ohne Einschränkung wert. Daher für Preis/Leistung 5 Sterne.
Uns hat besonders gefallen, dass das Restaurant an keiner Stelle irgendwelche kulinarischen (Höchst) Leistungen verspricht, sondern in der Karte den Gast eher bodenständig und ehrlich anspricht.
grazia tante.
ps 1.)
Das restliche Publikum war völlig in Ordnung und ganz weit weg von der Familie Flodder, die sich wohl hierhin verirrt hatte. Ich denke es war die Ausnahme hier.
ps 2.) Die hier bei GastroGuide beiden hinterlegten Bilder für das Ristorante Taormina scheinen uralt zu sein und spiegeln nicht das wieder, was uns serviert wurde.
* Wenn eine Familie ein italienisches sizilianisches Restaurant bereits seit 40 Jahren ohne Unterbrechung in einer deutschen Großstadt führt, kann man getrost von einem Traditions-Italiener Sizilianer sprechen. Vierzig Jahre am gleichen Standort, vis a vis der Wuppertaler Schwimmoper und dazu noch nicht einmal ein idealer Standort, etwa 1,5 Kilometer von der City entfernt.
* Lange waren wir nicht mehr hier zu Gast, natürlich ist es nicht 40 Jahre her, aber doch zwei oder drei Jahre. Wir traten ein. Genau so wie früher,... mehr lesen
4.5 stars -
"40 Anni Traditione Siciliana" x2x* Wenn eine Familie ein italienisches sizilianisches Restaurant bereits seit 40 Jahren ohne Unterbrechung in einer deutschen Großstadt führt, kann man getrost von einem Traditions-Italiener Sizilianer sprechen. Vierzig Jahre am gleichen Standort, vis a vis der Wuppertaler Schwimmoper und dazu noch nicht einmal ein idealer Standort, etwa 1,5 Kilometer von der City entfernt.
* Lange waren wir nicht mehr hier zu Gast, natürlich ist es nicht 40 Jahre her, aber doch zwei oder drei Jahre. Wir traten ein. Genau so wie früher,
* Wie häufig stellt sich die Frage, "was machen wir am Sonntag ?" Nun wir hatten uns für einen Besuch in Köln entschieden, weil doch dort direkt nahe der Altstadt die VeranstaltungGenuss Festival Köln stattfand. Da wir davon ausgehen konnten dort das ein oder andere Kaltgetränke zu konsumieren, entschieden wir uns gegen das Auto und für die Bahn. Bei Fahrtantritt am frühen Nachmittag waren es bereits 30 Grad im Schatten. Der durchführende Verkehrsbetreiber der Zugfahrt war das britische Unternehmen National Express. Bei der Bahn hätten wir besorgt die Klimaanlage beobachtet, aber bei dem Unternehmen aus dem Land der Brexit-Chaoten lief alles perfekt. Wir erreichten Köln pünktlich. Vor dem Hbf und auf der Domplatte waren es stolze 35 Grad. Waren wir wirklich in Köln oder in Kairo auf dem Tahrir Platz, wo im Sommer 35 Grad normal sind ?
* Vorbei am Dom erreichten wir in wenigen Minuten die Rheinuferpromenade, also in Richtung des Genuss Festival Kölnam Schokoladen-Museum. Eigentlich ist die Rheinuferpromenade ursprünglich nur für Fußgänger vorgesehen. Das hat sich inzwischen allerdings gewaltig geändert. Vor einigen Jahren kamen zunächst die Mountainbiker dazu. Eigentlich kein Problem, die Jungs beherrschen ihre Räder. Inzwischen ist die Räder-Gemeinde allerdings deutlich gewachsen. Das Klientel 65/70 Plus befährt nun auch die Rheinuferpromenade mit ihren Pedelecs. Allerdings deutlich weniger souverän als die Mountainbiker, vermutlich weil einige erstmalig seit 50 Jahren wieder radeln. So mancher Disput tritt auf zwischen Opa-Fußgänger und Opa-Zweirad-Akrobat. Da aber seit wenigen Tagen die E-Scooter in Deutschland zugelassen sind, nehmen diese jetzt deutlich spürbar auch noch am Promenaden-Ausweich-Slalom Teil. Man kann die E-Roller mieten. Die Resonanz ist groß, das ungeübte fahren damit ist noch größer. Allerdings sind die E-Scooter signal-grün lackiert. Logisch ist ja alles der Umwelt zur Liebe. Das ganze wird dann noch komplettiert durch die Velo-Fahrrad-Taxis, wo sich muskulöse Jungs abstrampeln und so manche adipöse Damen und Herren in der Gewichtsklasse 100 kg Plus über die Rheinuferpromenade fahren. Alles bei 35 Grad ! So sieht es inzwischen aus, in der Kölner Öko-Fußgängerzone 4.0 am Rhein. In wenigen Jahren werden dort dazu noch die ersten Flugtaxis landen und Greta Thunberg klatscht vor lauter Öko-Verkehr begeistert in die Hände.
* Wir erreichen trotzdem unbeschadet das Festival der Genüsse. Gefühlt 100 weiße Pagoden-Zelte und einige Street-Food-Mobile präsentieren zahlreiche Delikatessen aus Europa. Von Austern bis Trüffel, von Schinken aus Parma und Jamon von der Iberico Sau. Salame aus Milano, genau so wie Burger Patties vom Hirsch. Selbstgemachte Pasta, Flammkuchen, alles was Spaß im Gaumen macht. Man kann das alles entweder direkt degustieren oder einfach kaufen und mitnehmen, für den späteren Verzehr zu Hause. Wobei bei 35 Grad im Schatten u.U. so mancher Lachs wieder Leben eingehaucht bekommt. Auch das Angebot der Weine war erstaunlich umfangreich. Nur beim Bier reduzierte man sich auf Früh Kölsch. Aber das ist ja auch ausreichend.
* Wir hatten bei den Delikatessen nicht nur die Qual der Wahl, sondern noch ein anderes Problem, nämlich die Suche nach einem schattigen Platz. Sitzgelegenheiten waren ausreichend vorhanden, die meisten allerdings mit direkter 100% UV Bestrahlung pur. Die wenigen Schattenplätze waren belegt. Ich stellte mir gerade vor wie mein Früh Kölsch sich innerhalb von wenigen Minuten zu einer lauwarmen Plörre entwickeln würde und Hasimausis Wein, nach etwa 10 Minuten fast als Glühwein herhalten könnte. Nee, bei allem Wunsch nach Delikatessen, gerne auch bei 35 Grad, aber nicht ohne Schattenspender. Wobei einige kreative Kölner die Lösung für sich gefunden hatten. Sie platzierten sich unter der Severinsbrücke (Rheinbrücke). Wobei wir uns für diese Lösung atmosphärische nicht begeistern konnten. Delikatesse in der Hand und unter der Brücke verzehren ? Sagen wir es mal so, es gibt Orte mit mehr Ambiente. Also verließen wir diesen Ort der Genüsse - leider !
* Und nun ? Ich wollte endlich sitzen, hatte Durst bis zu Halskrause und ehrlich gesagt auch keine ausgesprochen Sehnsucht mehr nach Delikatessen oder einer ausgesuchten Kulinarik. Daher mein Vorschlag gegenüber Hasimausi: "Ab ins nächste rustikale Brauhaus". Nun ja, Hasimausi viel mir nicht um den Hals, Begeisterung sieht anders aus. Nachdem ich allerdings alle argumentativen Register gezogen hatte und zudem auch noch kühle Räumlichkeiten in Aussicht stellte, führte uns ein kurzer Fußweg in die Malzmühle, am Rande der Kölner Altstadt, neben dem Maritim Hotel. Ich kannte das Wirtshaus aus zahlreichen Messeabenden in Köln, im Kreis trinkfreudiger Herren. Wir traten ein. Hasimausi erblickte das Ambiente und war sichtbar "not amused". Höflich wie sie ist drückte sie es mit dem umfangreichen und inhaltsvollen Satz aus: "Na ja". Ich hätte am liebsten begeistert gerufen: "Gott sei Dank, wieder zu Hause".
* Das Ambiente in der Malzmühle ist eben wie es ist. Seit Jahren/Jahrzehnten unverändert. Ein rustikales Kölsch-Wirtshaus, mit rustikalen Gerichten und am Tisch immer einen rustikalen Köbes. Datt ist ganz einfach Kölle. - Die ersten (kalten !!) Mühlen-Kölsch wurden umgehend serviert und genau so umgehend zur Löschung des Durst dem warmen Körper schnell zugeführt. Hasimausi bereitete mir etwas Sorge. Offensichtlich war ihr die Speisekarte zu rustikal. Für Blutwurst, Haxe, Schweinebauch, Sauerbraten und andere robuste Kreationen aus der rheinische Küche, war sie nicht zu begeistern. Ich allerdings auch nicht. Letztendlich wurden wir doch fündig. Da ich von früher die Größe der Portionen kannte - (Pferdekutscher hatten früher bestimmt ihre Freude an den Portionen, aber die gibt es ja nicht mehr. Stattdessen ökologisch ausgerichtete Pedelecs-und E Scooter Rentner) - bestellten wirals Vorspeise Schlot von d'r Woosch, übersetzt also den rheinischen Wurstsalat, als eine Portion mit zwei Teller. Zudem baten wir den Köbes bitte dazu nicht die aufgeführten Brodääpel (Bratkartoffel) zu servieren, sondern einfach nur Brot mit etwas Butter. Beim Hauptgericht erzielen wir auch Einigkeit, nämlich Herringspöttche rut un wieß. Also übersetzt, Sahnehering im Topf, rot und weiß. Und wer es nicht wissen sollte "rut un wieß" (rot und weiß) sind die heiligen Farben der heiligen Stadt Köln am Rhein.
* Die Kölsch wurde weiter schnell, kalt und lecker serviert. Das Haus war nicht voll, aber auch nicht leer. Die Lautstärke völlig in Ordnung. Das Publikum gemischt. Touristen aus Asien und aus der Heimat des blonden Präsidenten mit der toten Katze auf dem Kopf, aber auch Kölner und Menschen aus dem rheinischen Umland so wie wir. Das Essen wurde serviert. Herrlich der Wurstsalat. Mit viel Essig + Oel zubereitet, Zwiebel, dazu Brot und ganz viel jute Butter. Der Köbes fragte nach: "un wie isset ?" Unsere Antwort kurz und knapp, also für den Köllschen verständlich und ausreichend: "Jut". Hasimausi stellte sich die Frage, ob der Sahnehering ähnlich großzügig portioniert ist. Um es direkt zu sagen, er war es. Für uns hätte die Hälfte der Portion gereicht. Aber die Quantität ging nicht zur Lasten der Qualität. Der Fisch schmeckte frisch, mit reichlich Sahne wurde nicht gespart. Alles mit Apfelstücke, Wachholderbeeren und Lorberblättern abgerundet. Dazu Salzkartoffeln. Ja sehr rustikal und ja, sehr lecker. Ich vermisste die entgangenen Delikatessen nicht. Selbst Hasimausi war zufrieden. Mit dem Essen, dem Mühlen-Kölsch, dem Köbes und ja inzwischen auch mit dem Ambiente. Dessert ? Nee, wohin noch damit. Einen Absacker ? Hasimausi meinte dass das bei 35 Grad ein schlechte Idee wäre. Ich klärte sie darüber auf, dass ich nicht vor hatte den "Mühlenkreuter" draußen bei 35 Grad zu trinken, sondern hier im kühlen Wirtshaus. Ich erntete ein Kopfschütteln mit dem Blick: "Musst Du immer das letzte Wort haben ?"
* Wir verließen am späten Nachmittag das traditionelle Brau/Wirtshaus Malzmühle. Nun noch der Fußweg über die Rheinuferpromenade bis zum Hauptbahnhof. Da ich immer vor Ideen sprudel wenn es um die Bequemlichkeit geht, machte ich den Vorschlag ein Velo-Fahrrad-Taxi zu mieten. Greta Thunberg hätte bestimmt begeistert zugestimmt, dass wäre nämlich praktiziertes ökologisches Verhalten im Verkehr gewesen und völlig ohne Emissionen. Hasimausi sah das leider völlig anders als Greta Thunberg. Ich schleppte mich also knapp 20 Minuten bis zum Kölner Hauptbahnhof, bei weiterhin 35 Grad.
* Fazit: Wenn das Genuss Festival in Köln wieder stattfindet, kommen wir bestimmt wieder. Allerdings in der Hoffnung das es etwas mehr Sonnenschirme gibt, sofern es wieder 35 Grad werden. Wir kamen wegen der Delikatessen, konsumierten aber stattdessen leckere, kölsche Brauhaus-Kost. Für den (Köbes) Service volle 5 Punkte. Gute 3,5 Punkte für das Ambiente und für das Essen überzeugte 4 rustikale Punkte. Und Preis/Leistung ? Umfänglich überzeugend ! Sollte die kölsche Frage daher lauten, "un wie woar et ?" Antwort: "Jut".
* Wie häufig stellt sich die Frage, "was machen wir am Sonntag ?" Nun wir hatten uns für einen Besuch in Köln entschieden, weil doch dort direkt nahe der Altstadt die Veranstaltung Genuss Festival Köln stattfand. Da wir davon ausgehen konnten dort das ein oder andere Kaltgetränke zu konsumieren, entschieden wir uns gegen das Auto und für die Bahn. Bei Fahrtantritt am frühen Nachmittag waren es bereits 30 Grad im Schatten. Der durchführende Verkehrsbetreiber der Zugfahrt war das britische Unternehmen... mehr lesen
Brauerei zur Malzmühle
Brauerei zur Malzmühle€-€€€Restaurant, Brauhaus0221 92160613Heumarkt 6, 50667 Köln
4.5 stars -
"Kairo oder Köln ?" x2x* Wie häufig stellt sich die Frage, "was machen wir am Sonntag ?" Nun wir hatten uns für einen Besuch in Köln entschieden, weil doch dort direkt nahe der Altstadt die Veranstaltung Genuss Festival Köln stattfand. Da wir davon ausgehen konnten dort das ein oder andere Kaltgetränke zu konsumieren, entschieden wir uns gegen das Auto und für die Bahn. Bei Fahrtantritt am frühen Nachmittag waren es bereits 30 Grad im Schatten. Der durchführende Verkehrsbetreiber der Zugfahrt war das britische Unternehmen
Geschrieben am 28.01.2019 2019-01-28| Aktualisiert am
29.01.2019
Besucht am 26.01.2019Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
* Samstags im Januar zum shoppen in der City, bei 5 Grad, Dauerregen, wunderbar ! Gegen 18:30 Uhr setzt Hunger und Durst ein. Jetzt noch bis zum Stamm-Italiener durch die Stadt latschen ? Nee, bestimmt nicht. Ich schaue Hasimausi an und frage, wie es denn mit einer Pizza wäre. Die Begeisterung hält sich in Grenzen. Ihre herzerfrischende Antwort: "Meinetwegen". Wir stehen gerade vor L'Osteria. Vor einem Jahr hier eröffnet, Bestandteil einer Gastro-Systemkette. In ganz Deutschland und angrenzendem Ausland vertreten. Quasi Vapiano mit Bedienung. Wir sind eigentlich keine Anhänger der Systemgastronomie, aber man kann es ja mal probieren.
* Vor der Türe etwa 10 Personen. Andrang ? Nöö, Raucher die trotz Dauerregen inhalieren. Man gönnt sich ja sonst nichts. Wir treten ein. Erster Eindruck: Voll, ganz voll. Zweiter Eindruck: Laut, ganz laut. Dritter Eindruck: Ein sehr freundlicher Mister Service begrüsst uns. Ebenso freundlich frage ich nach einem Tisch für 2 Personen, nein reserviert haben wir nicht. Er meinte "kein Problem, dauert etwa 10 Minuten, warten Sie bis dahin doch bitte an der Bar". Also auf zur Bar. Da stehe ich nun. Nasse Jacke, triefender Schirm, eine Garderobe, ein Schirmständer, beides nicht in Sicht. Wohlfühlen ist das nicht. Wir werden vom freundlichen Barmixer nach unseren Getränkewünschen gefragt. Hasimausi möchte - oh Wunder - ein Bier. Ich schließe mich an. Ruck, zuck stehen nach weniger als 2 Minuten zwei Gläser Eifelsahne aus Bitburg auf der Bar. Das früher so oft zitierte "7 Minuten Pils" ist wohl nur noch eine Legende. Gerade will ich die Eifelsahne meinem Durst entgegenstellen, da erscheint schon der freundliche Mister Service und bringt uns zu einem Tisch. Prima, das ging wirklich schnell. Wobei der Tisch für 2 Personen eigentlich ein Tischchen ist, wie man solche Tischlein so oder ähnlich in Kaffeehäusern findet. Aber direkt daneben ein Garderoben-Ständer, allerdings ohne Schirmständer. Den Schirm lege ich dann notgedrungen etwas stillos auf den Boden. Nun denn, wir sitzen. Der Abstand zum linken Nebentisch beträgt etwa gut 50 cm, gleiches gilt für den Abstand zum rechten Nebentisch. Mit anderen Worten: Voll, laut und dazu noch eng. Ein Blick in die Karte, Pizza, Pasta, Salate, Antipasta etc. Wir einigen uns schnell und eine freundliche weibliche Bedienung steht schon am Tisch. Wir werden geduzt, was uns ausdrücklich nicht stört. Getränke hatten wir ja bereits von der Bar mitgebracht, daher lautet unsere sehr simple Bestellung: "Zweimal Antipasti - Zweimal Pizza Gamberetti". Antwort der Service-Dame: "Antipasti ist aus". Zunächst glaubte ich an einen Hörfehler. Am Samstag gegen 19:00 Uhr ist Antipasti aus, also zu Primetime mitten in der Rushour ? Nun entspricht es nicht meinem Naturell, so etwas mit der Servicekraft zu diskutieren. Was soll das auch bringen ? Antipasti ist eben aus - ist halt so. Da wir in der Karte dafür keine Alternative fanden, reduzierten wir uns eben auf 2 Pizzen. Die Service-Dame verließ den Tisch. Hasimausi schüttelte den Kopf. Ich dachte gerade darüber nach wenn ich am Samstag um 08:00 Uhr am Morgen beim Bäcker die üblichen Körner-Brötchen kaufen möchte und der Bäcker meines Vertrauens würde mir antworten: "Körner-Brötchen sind aus". Wobei Hasimausi meinen Witz: "Keinen Schirmständer, Keine Antipasti" etwas sehr flach fand.
* Wie schon gesagt, die Nachbartische waren nachbarschaftlich sehr nahe. Ich hatte mich inzwischen daran gewöhnt. Von den Gesprächen an den beiden Nachbartischen bekam man nichts mit, dafür war es ja zu laut. Etwas anderes erzeugte allerdings meine Aufmerksamkeit. An beiden Tischen wurde Pizza verzehrt. Keine Pasta, keine Salate, aber Pizza. Ich hatte also Ausblick auf 8 Pizzen, alle im Format XXL. Also Pizzen die mich an meine 18 Zoll Felgen an meinem Auto erinnerten, obwohl ich in der Karte nichts von Pizzen in Sondergrößen gelesen hatte. Offensichtlich hatten hier alle Pizzen dieses Format. Ich sah auf und aus etwa 5 Meter Entfernung zeigt mir unsere freundliche Servicekraft einen hoch gestreckten Daumen. Sie hat aus dieser Entfernung mein leeres Glas erspäht und wollte wohl wissen, ob weitere Eifelsahne genehm wäre. Ich nickte zustimmend. Kurz danach erschien sie mit dem Getränk und zwei runden Papier-Folien-Tischauflegern, die stark an Backpapier erinnerten. Unser Kaffeehaustisch wurde damit abgedeckt.
* Kurz danach wurden die beiden 18 Zoll Pizzen serviert. Belegt mit ordentlich ausreichenden Shrimps. Wobei jetzt deutlich wurde, warum man zuvor das Papier auf dem Tisch ausgebreitet hatte. Die 18 Zoll Pizzen ragten sehr weit über den Tellerrand hinaus. Die Ränder kamen auf dem Tisch und dem Pseudo-Deko-Hygiene-Backpapier zum liegen. - Egal ob hier oder wo anders, im Gegensatz zu Hasimausi gehöre ich der bekennenden Aktionsgemeischaft der Gegner der Pizza-Ränder an. Mit anderen Worten, den unbelegten Rand einer Pizza - egal ob dick oder dünn - schneide ich immer ab und verzehre ihn nicht. Da der (breite) Rand hier aber nicht nicht mehr auf dem Teller lag, sondern weit über den Teller hinaus hing, kam das abschneiden des Rand einem operativen Eingriff nahe. Dem Himmel und vor allem L'Osteria sei Dank, war das Messer scharf. Ich schaffte daher die Trennung des Rand vom belegten Teil der Pizza, ohne ernsthafte Verletzungen zu erleiden und nichts von der Pizza landete auf dem Boden. Wobei das ja nicht so ganz schlimm gewesen wäre, dort auf dem Boden lag ja mein Schirm. Hasimausi hatte mir mit Kopfschütteln zugesehen. Nach Abtrennung des Randes (etwa 25% von der gesamten Pizza) hatte sich die Pizza (also der belegte Teil) auf eine völlig normale Größe reduziert. Aus der 18 Zoll Pizza, war eine ganz normale deutsch-italienische Pizza geworden. Und die Qualität der Pizza ? Hier muss man der Systemgastronomie ein Lob aussprechen. Die Pizza war sehr dünn, der Teig sehr schmackhaft, mit Shrimps von einer ordentlichen Qualität wurde nicht gespart. Obwohl ich weder ein ausgesprochener Pizza Fan, noch ein Pizza Experte bin - es war wirklich lecker. Die knappen 12,- Euro für jede Pizza waren völlig in Ordnung. Hasimausi hatte anders als ich den Rand gänzlich konsumierte, so wie fast alle Gäste im direkten Umfeld. Platz für einen Dessert hatten wir beide nicht mehr, wobei italienische Dolci so oder so nicht mein Fall sind. Da bevorzuge ich immer eher eine kleine Käseauswahl. Die aber bietet die Karte in der L'Osteria nicht an. Insofern beschränkten wir uns auf Espressi und Grappa.
Fazit: Unser Eindruck war, das hier das Gäste-Klientel aus der Kategorie "Hauptsache Teller voll" gerne hingeht. Diese Riesenpizzen suggerieren das man hier für sein Geld ganz viel erhält. Ausdrücklich muss man sagen, dass wir mit der Qualität zufrieden waren. Dazu aufmerksam, flott und sehr freundliche der Service. Wobei man bei der Systemgastronomie immer den Eindruck hat, dass die Tische am Abend möglichst 10 mal und mehr belegt sein müssen. Alles geht sehr schnell und die Atmosphäre (voll, eng und laut) lädt nicht unbedingt noch zu einem längeren verweilen ein. Unter anderen Umständen hätten wir sicherlich noch das ein oder andere getrunken und noch etwas geplaudert, aber dazu fehlte das Ambiente.
Ein Blick noch in den sanitären Toiletten Bereich. Schönes, schickes Design. Aus den beiden Kränen am Waschbecken kommt warmes Wasser, was leider selbst in sehr guten Restaurants immer noch kein Standard ist. Das Handwaschbecken hat ähnlich wie die Pizzen auch ein XXL Format. Geschätzte Breite etwa knappe 2 Meter. Darin könnte man durchaus Baby-Schwimmen veranstalten. Dazu kommt noch ein wirklich akustischer Hit. Sonst dudeln in Pizzerien häufig ältere Canzoni z.B. von Giana Nannini ("Bello e impossibili"). Nicht hier in der L'Osteria. Während man nach dem Konsum von 3 oder 4 Bitburger Eifelsahne die Blase umfangreich entleeren muss (Entschuldigung), hört man aus dem Deckenlautsprecher einen Sprachkurs in Italienisch. Der Sprecher spricht sehr akzentuiert ein italienische Wort aus und dann danach die deutsche Übersetzung. Klasse Idee. Man macht also nicht nur den örtlichen Pizzerien Konkurrenz, sondern auch den Italienisch Kursen in der Volkshochschule.
Grazie mille, Grazie tante
* Samstags im Januar zum shoppen in der City, bei 5 Grad, Dauerregen, wunderbar ! Gegen 18:30 Uhr setzt Hunger und Durst ein. Jetzt noch bis zum Stamm-Italiener durch die Stadt latschen ? Nee, bestimmt nicht. Ich schaue Hasimausi an und frage, wie es denn mit einer Pizza wäre. Die Begeisterung hält sich in Grenzen. Ihre herzerfrischende Antwort: "Meinetwegen". Wir stehen gerade vor L'Osteria. Vor einem Jahr hier eröffnet, Bestandteil einer Gastro-Systemkette. In ganz Deutschland und angrenzendem Ausland vertreten. Quasi... mehr lesen
3.0 stars -
"18 Zoll Pizza - wer es braucht" x2x* Samstags im Januar zum shoppen in der City, bei 5 Grad, Dauerregen, wunderbar ! Gegen 18:30 Uhr setzt Hunger und Durst ein. Jetzt noch bis zum Stamm-Italiener durch die Stadt latschen ? Nee, bestimmt nicht. Ich schaue Hasimausi an und frage, wie es denn mit einer Pizza wäre. Die Begeisterung hält sich in Grenzen. Ihre herzerfrischende Antwort: "Meinetwegen". Wir stehen gerade vor L'Osteria. Vor einem Jahr hier eröffnet, Bestandteil einer Gastro-Systemkette. In ganz Deutschland und angrenzendem Ausland vertreten. Quasi
Geschrieben am 13.08.2018 2018-08-13| Aktualisiert am
13.08.2018
Besucht am 11.08.2018Besuchszeit: Abendessen 4 Personen
* Ich ahnte schlimmes. Ich/wir mussten mal wieder zum Chinesen, weil "andere Leute" das gut finden. Schlimmer noch, zum "all you can eat" Chinesen. Nein, dass ist nicht meine Welt. Hasimausi kann sich damit noch abfinden, ich nicht. Ich kannte diesen Massenbetrieb in Solingen schon (Yellow River), erfuhr aber das dieser gerade vor ein paar Wochen in die chinesische Pleite gesegelt ist. Schluss aus und vorbei in Solingen. Also dort kein Tiefkühl-Leckel-China-Food mehr, dass von ungelernten 400,- Euro Kräften erhitzt wird. Durch die Insolvenz fühlte ich mich bestätigt. Aber unsere Bekannten hatte schon eine Alternative - das Red Sun in Mettmann. Da fiel mir nur noch "Samba in Mettmann" ein. Wobei Chinesen und Samba ? Lassen wir das. Auf nach Mettmann ins Red Sun.
* Der erste Eindruck: Modern, ja fast schon schick, jedenfalls für einen Chinesen. Man wird verschont vom chinesischen "Bling-Bling" Kram und den häufig üblichen chinesischen Accessoires, die eher an das Design eines 1,- Euro Shops erinnern. Ordentliche Bestuhlung mit Hochlehner, akzeptabel. Zweiter Eindruck: Ein sehr freundlicher Asiate begrüsste uns. Das athletische Paradebeispiel eines Mongolen, wie frisch aus dem Kung Fu Kinofilm entsprungen. Dritter Eindruck: Er artikulierte unüberhörbar einen rheinischen Dialekt: "Na alles jut ?". Der durchtrainierte gastronomische Superstar führt uns zu einem Tisch: "Alles jut ?" - Wir schauten uns um. Das Restaurant war etwa zu knapp 50% gefüllt, wobei das schon locker 100 oder noch mehr Gäste waren. Da es viele Nischen und Separees (keine Unanständigen) gab, war die Lautstärke völlig akzeptabel.
* Wir hatten uns gerade umgesehen, schon erschien ein Kellner am Tisch und fragte nach den Getränkewünschen. Er nahm diese auf, übermittelte sie electronisch weiter und kurz darauf wurden die Getränke serviert. Sehr ordentlich gezapfte und gekühlte Biere. Keiner hatte Wein bestellt, denn Wein beim Chinesen zu konsumieren, gehört bekanntlich in die Abteilung der Mutproben. Mein liebes Hasimausi meinte dann mich zur Erkundung des "all you can eat Buffets" erst einmal auszuschicken. Zunächst erreichte ich die running Sushi Station. Dort wurde sowohl "running Sushi" wie auch stationäres Sushi angeboten. Es folgte das asiatische und dann das mongolische Buffet mir rohen Produkten. Alles wirkte sehr gepflegt, die Kühl-Buffets waren noch zusätzlich mit Crash Eis ausgestattet. Ein Mitarbeiter kontrollierte die Buffets und erteilte der Küche via Headset offensichtlich die Anweisung, was zubereitet werden muss. Alles lief perfektionistisch, diszipliniert und geordnet. Das sonst beim all you can eat Chinesen übliche Publikum "Teller voll - alles was darauf passt" war hier nicht vertreten. Ob Zufall oder immer so ? Keine Ahnung. Aber egal, es wirkte positiv. Das Auswahl war groß, inklusive der Desserts. Wobei es für mich immer ein Rätsel bleiben wird, wie unsere Freunde aus dem Reich der Mitte das alles für runde 17,- Euro kalkulieren können. Frei nach den Grundsätzen der deutschen Gastronomie, würde das einen Wareneinsatz von rund 5,- Euro a Gast entsprechen, denn bekanntlich kalkulieren die hiesigen Restaurantbetreiber mit dem Faktor 3,5 vom Wareneinsatz ausgehend. Aber vielleicht rechnen Chinesen anders.
* Nun gut. Ich hatte alles gesehen und als Vorspeise zunächst Sushi mit etwas Salat verzehrt. Etwas Hoso-Maki, Futo Maki und Nigri. Keine Offenbarung, keine Verzückung. Vielmehr eine normale, aber ordentliche Convenience Qualität. Mehr darf man nicht erwarten. Keine Kritik ! Bei den Hauptgerichten blieb ich meiner Linie treu. Also rohe Produkte vom mongolischen Buffet. Etwas Lachs, Garnelen, das eine oder andere aus der Welt der Meeresfrüchte, Gemüse, fertig. Irgendwelche exotischen Fleischsorten ist nicht meine Welt. Was allerdings auffiel, es wurde auch Pferdefleisch angeboten. Bäh werden jetzt einige Leser aufschreien. Nun dabei darf man nicht vergessen, dass hier im Gebiet Solingen, Mettmann, Düsseldorf immer noch das Fleisch vom Pferd für manche Esser eine Delikatesse ist. Ich gehöre nicht dazu. Pferde reiten macht Spaß, aber auf dem Teller ? Never ! Ich hatte also meinen "Lachs-Garnelen-Gambas-Gemüse-Teller" dem Koch am Teppanyaki Grill gereicht, inklusive einer Knoblauch Sauce. Nach etwa 10 bis 15 Minuten wurde der Teller serviert. Das Gemüse sehr knackig, der Lachs und die anderen Meeresfrüchte (Gambas/Garnelen) von guter Qualität und wirklich gut zubereitet. Ja ich war wieder positiv überrascht. So etwas hatte ich in einem all you can eat Tempel so noch nicht serviert bekommen. Natürlich kein kulinarischer Hochgenuss, aber bitteschön, den darf man für 17,- Euro auch nicht erwarten - Hasimausi und unsere Bekannten sahen es ähnlich. Keiner konnte über einen Fehlgriff klagen. Wobei wir uns alle von irgendwelchen panierten Fischen und ähnlichen auf den deutschen Gaumen zugeschnittenen Zubereitungen fernhielten. Mit anderen Worten, die Früchte aus dem Meer und der Lachs überzeugten. Gleiches galt für das Rindfleisch. Nur das etwas zähe Fleisch vom Lamm hat Hasimausi nicht vom Hocker gehauen. Vielleicht ist das arme Tier zu Fuß über die Seidenstraße angereist. Aber alles andere war von ordentlicher Qualität. Kein Grund zu meckern.
* Was noch auffiel war das Desserbuffet. Eis, Schokoladenbrunnen und Obstspieße, alles soweit normal. Aber Bienenstich und Tiramisu beim Chinesen ? Sagen wir es mal so, Chinesen sind kreativ. Wer Handys und Maschinen kopieren kann, für den ist die Kopie von Bienenstich und Tiramisu wahrscheinlich Peanuts. Ich hielt mich von diesen süßen Plagiaten zurück, unsere Bekannten nicht. Stattdessen probierte ich einen chinesischen Schnaps (53%). Der zog mir zwar fast die Schuhe aus. Hasimausi trank dagegen eine Kräuterspirituose aus China. Ihre Reaktion war ein Mix aus Schnappatmung und einer Chili-Allergie.
* Der Service. Hier ein wirkliches Kompliment. Nette, flotte und in Teilen gut gestylte junge Herren. Immer präsent und immer sofort am Tisch, wenn ein genutzter Teller abserviert werden sollte oder ein Glas mal wieder leer war. Aufmerksamkeit fast in Perfektion. Das soll jetzt nicht der Ausbruch einer Lobeshymne sein, aber es viel schon positiv auf, gegenüber mancher Schlafmütze, die man in der Gastronomie immer noch erlebt. Und wer es besonders eilig hat, für den gibt es auf dem Tisch eine Ruftaste für den Service. Tja die Chinesen. In 20 Jahren erscheint dann vermutlich auf Anforderung kein Service-Mensch mehr, sondern ein Roboter der freundlich fragt: "Noch ein Bie(r) l mein He(rr) l ?"
Fazit. Die Vergabe er Sterne ergibt sich aus der Erwartungshaltung und dem erlebten gastronomischen Gesamteindruck. Erwartet hatte ich eigentlich nicht viel. Nicht beim all you can eat Chinesen. Ich wurde positiv überrascht. Ähnliche China-Food Betriebe, die wir bisher mehr oder weniger nicht freiwillig aufgesucht haben, waren dagegen schlechter. Auch der (Abräumservice) war dort deutlich lahmer. Hier stimmte eigentlich alles, wenn man den günstigen Preis berücksichtigt. Die Sauberkeit, dass Ambiente, das PLV alles untadelig.
* Ich ahnte schlimmes. Ich/wir mussten mal wieder zum Chinesen, weil "andere Leute" das gut finden. Schlimmer noch, zum "all you can eat" Chinesen. Nein, dass ist nicht meine Welt. Hasimausi kann sich damit noch abfinden, ich nicht. Ich kannte diesen Massenbetrieb in Solingen schon (Yellow River), erfuhr aber das dieser gerade vor ein paar Wochen in die chinesische Pleite gesegelt ist. Schluss aus und vorbei in Solingen. Also dort kein Tiefkühl-Leckel-China-Food mehr, dass von ungelernten 400,- Euro Kräften erhitzt... mehr lesen
Restaurant Red Sun
Restaurant Red Sun€-€€€Restaurant021048337261Am Königshof 6, 40822 Mettmann
4.0 stars -
"Eine chinesische Ausnahme - trotz all you can eat." x2x* Ich ahnte schlimmes. Ich/wir mussten mal wieder zum Chinesen, weil "andere Leute" das gut finden. Schlimmer noch, zum "all you can eat" Chinesen. Nein, dass ist nicht meine Welt. Hasimausi kann sich damit noch abfinden, ich nicht. Ich kannte diesen Massenbetrieb in Solingen schon (Yellow River), erfuhr aber das dieser gerade vor ein paar Wochen in die chinesische Pleite gesegelt ist. Schluss aus und vorbei in Solingen. Also dort kein Tiefkühl-Leckel-China-Food mehr, dass von ungelernten 400,- Euro Kräften erhitzt
Geschrieben am 31.07.2018 2018-07-31| Aktualisiert am
31.07.2018
Besucht am 29.07.2018Besuchszeit: Mittagessen 2 Personen
* Sonntag gegen Mittag. Wo gehen wir spazieren, wo etwas essen, wo etwas trinken und vor allem wo bleibt es beim Spaziergang und artet nicht in Leichtathletik aus ? Es muss nicht immer Köln sein, auch die Landeshauptstadt Düsseldorf hat nette Bereiche, auch wenn das dortige "Alt (e)" Bier nicht unbedingt meine Welt ist. Für überzeugte Kölsch Trinker ist das "Alt (e)" Bier vom Dorf an der Düssel eigentlich ein verbotenes Getränk. Wobei ich zugebe, dass ich das "Uerige Alt" doch ganz ordentlich finde. Nun gut, auf ins Dorf an der Düssel. Es hatte sich an diesem Sonntag etwas abgekühlt, auf nur noch gute 28 Grad. Zuvor war es tagelang bis zu 35 Grad, insofern mit 28 Grad fast schon kühl und vor allem das richtige Biergarten-Wetter. Also es ging ab in die Kasematten. Wohin bitte fragen sich jetzt einige Leser, in welche Matten? Die Kasematten befinden sich am Düsseldorfer Rheinufer, zwischen der Altstadt und dem Rhein. Wer mehr dazu wissen möchte, Frau Wiki und Herr Pedia informieren im Internet bestens darüber.
* Die Gastronomie in den Kasematten ist nahtlos über einen halben Kilometer lang und besteht aus rund 5.000 Plätzen in der Außengastronomie. Man könnte auch von einem XXL Biergarten sprechen. Bei starker Sonne und Regen werden die Markisen rausgefahren. Im Winter gibt es so viele Heizstrahler, dass jede ökologisch und auf Energie sparen ausgerichtete Partei Schnappatmung bekommt. Hier ist 365 Tage im Jahr geöffnet und zwar ausschließlich draußen. Unterschiedliche Gastronomen betreiben die Gastronomie in den Kasematten, unter anderem auch Gosch. Wie hatten uns allerdings dieses mal nicht für Gosch entschieden, sondern für die Gastronomie der Weissen Flotte.
* Wie gesagt das Thermometer zeigte nur 28 Grad, später überstieg es noch 30 Grad. Am frühen Nachmittag war der Andrang eher moderat. Nur gut 50% der Tische waren belegt. Offensichtlich war es einigen zu warm, denn am Sonntag Nachmittag hier in den Kasematten heißt es eigentlich immer "volles Haus". Da tummeln sich Düsseldorfer (gesehen und gesehen werden) und Touristen ohne Ende. Es war vermutlich deswegen relativ leer, weil wohl einige Düsseldorfer-Kö-Damen besorgt um ihr Make up waren, wegen der Hitze. Wir ließen uns erschöpft nieder, schließlich lag schon ein 45 minütiger Rheinufer-Spaziergang hinter uns. Ausgetrocknet in der Kehle und dazu noch ein kleines Hungergefühl auf einen Spät-Mittags-Snack. Aber zunächst erst einmal sitzen. Schnell erschien ein Kellner am Tisch. Größe 1,90 Meter, Body Fit bis zur Halskrause, reichlich Tattoo. Neidisch musste man als Mann anerkennen, ideale Figur, ideale sonnengebräunte Hautfarbe, top gestylte Haare. Hasimausi blickte aufmerksam. Die Damenwelt im Umkreis der Nebentische (zwischen 17 und 77) verfolgte dieses männlich arabische Top Modell verzückt mit den Augen. Wieder ein Fall für Schnappatmung. Superschnell servierte Mister Body Fit die Getränke, nämlich Uerige (Alt) und ein Weizen. Die Karten lagen auf dem Tisch. Von der Küche wurde deftiges präsentiert. Von Salaten, bis zum Rumpsteak. Von Burgern bis Fisch & Chips (für die Touristen aus Angelsachsen). Das Angebot "aus dem Meer " ist ansonsten mit Matjes, Garnelen und Scampis überschaubar. Verständlich, denn nebenan kocht Gosch seine Edel-Convenience. Verschweigen möchte ich nicht ganze 2 Gerichte aus der Welt ohne Fleisch: Tofu Salat und Veggiebällchen. Aus welchem Grünzeug auch immer diese Bällchen hergestellt werden, ich weiß es nicht. Ich will es auch nicht wissen. Da bastelt man aus Grünfutter Bällchen, die wohl nach Fleisch (Frikadellen) schmecken sollen. So bescheißt (sorry) sich der Vegetarier dann noch selber. Beides erzeugte mein Interesse ausdrücklich nicht. Die Zielgruppen die hier aufschlagen sind breit gefächert, daher muss man halt für jeden etwas bieten. Wir hatten unsere Wahl schnell getroffen. Das Garnelen Pfännchen (14,80 Euro) für mich und für Hasimausi - ja was wohl wenn man schon 45 Minuten gelaufen ist ? Natürlich den Fitness Salat (13,80 Euro).
* Während allmählich der Andrang der Gäste zunahm, trat plötzlich eine Gruppe von 20 bis 25 Personen ein. Alterklasse zwischen 30 und 65 Jahren, alle top gekleidet, wie es sich in der Nähe der Kö so gehört und belegte 4 Tische. Der Padrone der Gruppe machte unseren Mister Body Fit darauf aufmerksam, dass die Rechnung der Gruppe vollständig von ihm übernommen werde. Obwohl Mister Body Fit und ein weiterer Service-Kollege (nicht ganz so body fit, aber ein perfektes Haarstyling wie Mario Gomez) jetzt genug zu tun hatten, wurden unsere leeren Gläser nicht übersehen. Nach etwa 20 Minuten wurde unser Essen serviert. Wie ich es erwartet hatte, erhielt Hasimausi "einen Salatberg" aus diversem Grünfutter, auf dem Putenbruststreifen abgelegt waren. Jedes Kaninchen wäre glücklich gewesen, Grünfutter ohne Ende. Warum um alles in der Welt solche Gerichte immer als Fitness Salate bezeichnet werden, ich weiß es nicht. Meine liebe Dame lobte das Balsamico-Dressing, ebenso die Frische der diversen Feldfrüchte und war zufrieden. Ich denke mehr darf man von solchem Gesundheits-Food auch nicht erwarten. Mein Garnelen Pfännchen sah ordentlich aus. Ein Pfännchen mit etwa 6 Garnelen, dazu Aioli, noch ein weiteres Dip und frisch aufgebackenes Brot. Alles ordentlich, alles lecker. Alles für 14,80 Euro in "bester Düsseldorfer Lage" sehr günstig. Auf der Kö hätte ich zwar nicht mehr bezahlt, aber maximal 2 Garnelen dafür erhalten. Insofern sehr zufrieden.
* Und dann lief plötzlich der Service an den 4 Nachbartischen zur Hochform auf. Die dortige Gruppe hat vor etwa 20 bis 30 Minuten rund 20 unterschiedliche Gerichte bestellt. Nun lief Mister Body Fit gefolgt von 4 weiteren Service-Kollegen auf und die ganz Gruppe erhielt zeitgleich und vollständig ihr Essen. Sorry, aber das hätte ich hier so nicht erwartet. Da kann sich so mancher "Biergarten-Gastronom" eine dicke Scheibe von abschneiden. Gerade hier wo es fast immer voll ist und wo manchmal gemunkelt wird, dass die Gastronomie in den Kasematten es "nicht nötig" hat. - Wir waren mal wieder sehr zufrieden ! Leckere Wohlfühl-Küche, Flotter Wohlfühl-Service, Rustikales Wohlfühl-Ambiente.
Man sieht sich, am Freitag, Samstag Nachmittag oder am Samstag Abend oder am Sonntag in den Kasematten. Immer voll, immer an der frischen Luft. Auch im Winter draußen, dann wärmen zahlreiche Heizstrahler von oben, Wolldecken im Rücken und über der Schulter.
So aber jetzt nicht schon an den Winter denken, denn der Super-Sommer 2018 marschiert weiter mit viel Sonne und über 30 Grad im Gepäck.
* Sonntag gegen Mittag. Wo gehen wir spazieren, wo etwas essen, wo etwas trinken und vor allem wo bleibt es beim Spaziergang und artet nicht in Leichtathletik aus ? Es muss nicht immer Köln sein, auch die Landeshauptstadt Düsseldorf hat nette Bereiche, auch wenn das dortige "Alt (e)" Bier nicht unbedingt meine Welt ist. Für überzeugte Kölsch Trinker ist das "Alt (e)" Bier vom Dorf an der Düssel eigentlich ein verbotenes Getränk. Wobei ich zugebe, dass ich das "Uerige Alt"... mehr lesen
Biergarten Weisse Flotte
Biergarten Weisse Flotte€-€€€0211 308672Rheiufer-Promenade Landebrücke A, 40213 Düsseldorf
4.0 stars -
"Rheinischer XXL Biergarten - 365 Tage geöffnet - 5.000 Plätze Außengastronomie" x2x* Sonntag gegen Mittag. Wo gehen wir spazieren, wo etwas essen, wo etwas trinken und vor allem wo bleibt es beim Spaziergang und artet nicht in Leichtathletik aus ? Es muss nicht immer Köln sein, auch die Landeshauptstadt Düsseldorf hat nette Bereiche, auch wenn das dortige "Alt (e)" Bier nicht unbedingt meine Welt ist. Für überzeugte Kölsch Trinker ist das "Alt (e)" Bier vom Dorf an der Düssel eigentlich ein verbotenes Getränk. Wobei ich zugebe, dass ich das "Uerige Alt"
Geschrieben am 24.07.2018 2018-07-24| Aktualisiert am
24.07.2018
Besucht am 21.07.20184 Personen
* Manchmal gibt es Situationen wo Freunde Vorschläge machen, die man nicht braucht. "Sollen wir am Sonntag mal wandern gehen ?", so eine Anfrage von Freunden. Meine spontane Antwort lautet: "Nöö, warum ?" Das Rheinland ist verkehrstechnisch gut erschlossen. Überall kommt man mit dem Auto hin, zur Not auch mit Bus und Bahn. Warum also wandern ? Gottlieb Daimler hat das Auto erfunden, damit man damit fährt und nicht wandert. Leider wurde der für mich wenig attraktive Vorschlag noch von Hasimausi unterstützt. Meine Argumentationskette zur Abwehr einer Wanderung wurde immer schwächer. Ich versuchte noch einen Kompromiss auszuhandeln, der so in Richtung eines 1/2 oder 3/4 stündigen Spaziergangs am Düsseldorfer oder Kölner Rheinufer ging, konnte mich aber damit nicht durchsetzen. Als Ziel wurde das 2.500 Seelen Dorf Düssel auserkoren. Also dann vorher noch bei Google die Entfernung geprüft - gute 5 Kilometer one way, Gehzeit eine gute Stunde. Die schicken Fila Sportschuhe in den Farben Blau und Rot angezogen und ab ging es bei Sonnenschein und ordentlichen 28 Grad.
* Der Weg führte durch einen Wald, vorbei an staubtrockenen Feldern bis in die Idylle von Düssel. Zwei Kirchen, diverse Häuser, ein Dorfplatz, drei gastronomische Betriebe, einer davon die Wasserburg Düssel. Viele hundert Jahre alt. Wir erreichten die Wasserburg Düssel am Nachmittag. Anfang der 60 er Jahre wurde hier und in weiteren Teilen des Dorfes der sehr erfolgreiche ARD Sechsteiler "Das Halstuch" nach Francis Durbridge gedreht. Einer der Hauptrollen spielte damals Horst Tappert. Die Mit-Wanderer waren gut drauf und lobten den Wanderweg wegen der schönen Natur. Mein Lob ging dagegen vielmehr in Richtung des netten Biergartens, am Burggraben. Das ist dann auch der einzige Vorteil einer Wanderung, nämlich wenn man ein gastronomisches Ziel hat. Nett, rustikal, gemütlich. Nur jetzt noch nicht an den Rückweg denken.
* Zwei Kellerinnen und ein Kellner versorgten die Gäste auf der Terrasse mit etwa 15 Tischen. Davon waren 8 Tische schon belegt. Obwohl die 3 Service-Koryphäen stets präsent waren, wurden wir zunächst stets und mehrfach übersehen. Ich stand kurz vor dem verdursten, schließlich war ich gewandert. Wir wurden dann doch noch entdeckt, orderten die Getränke (Kölsch, Wasser, Weizen, Pils, Kaffee), die auch dann zügig serviert wurden, inklusive der Karten. Ein Blick in die Karten zeigte das auf, was ich erwartet hatte. Eine rustikale Karte, ohne Schnick-Schnack und ohne den Versuch zu unternehmen, irgendwelche Hochgenüsse zu versprechen. Schnitzel, Burger, Heringsstipp, Flamm-und Pfannkuchen, ein Kotelett, Rumpsteak und natürlich Kuchen und Waffeln mit Sahne. Eben alles was Ausflügler und Wanderer so brauchen. Dazu Kölsch, Alt, Pils und Kaffee für das zahlreiche Kuchen-Klientel.
* Unsere Wahl hatten wir schnell getroffen. Wir waren zu viert. Daher einmal Flammkuchen mit Schinken und Käse (8,90 Euro), einen Düssel- Burger (9,50 Euro) für mich, für Hasimausi den gesunden Burgsalat (11,90 Euro) und noch einmal Waffeln mit Sahne und Vanille Eis. Und natürlich neues frisches Kölsch und Pils. - Wir erfreuten uns bester Laune, ganz besonders ich. Endlich sitzen und nicht mehr am Wander-Wegesrand darüber diskutieren, ob das was da auf dem Feld wächst Weizen, Roggen oder Gerste ist. Erstens habe ich davon keine Ahnung und zweitens hält sich mein Interesse in Grenzen. Wobei ein Hopfenfeld doch u.U. ganz interessant wäre.
* Während wir auf das Essen warteten, spielte sich am Nebentisch folgende Szene ab. Vier Damen (65 plus), gut situiert aus der Abteilung "ist der Kuchen hier auch selbst gemacht", bestellten neben Kaffee auch Kuchen mit Sahne. Das dauerte allerdings und dauerte. Die junge Service Kraft entschuldigte es damit, dass man die Sahne erst noch schlagen müsse. "Ach so", meinte einer der Damen "ich dachte sie hätten keinen Strom". Als dann der Kuchen mit der Sahne serviert wurde, meinte eine der Damen, "das ist Sprühsahne, die ist nicht frisch geschlagen". Heftig widersprach die andere Dame und meinte das die Sahne sehr wohl frisch wäre. Damit nicht genug, es entwickelte sich fast zum Streit. Ein Streit um Sahne. Wunderbar, welche Probleme wir in Deutschland haben. Bevor es fast eskalierte, meinte dann eine der Damen ganz trotzig, dass sie gleich gehen würde. Das wäre ihr jetzt zu dumm. Mir fiel dazu nur Udo Jürgens ein: "Bei Mathilde, Ottilie, Marie und Liliane - Aber bitte mit Sahne".
* Die Comedy Einlage am Nebentisch beruhigte sich dann etwas. Eine der Damen schmollte, eine andere widmete sich ihrem Smartphone, die nächst bestellte etwas aus dem Reich der Spirituosen und die vierte Dame erklärte nun schon zum vierten mal, sie würde gleich gehen. Ich fand es spannend und unterhaltsam. - Unser Essen wurde serviert. Erster optischer Eindruck - sehr gut und überzeugend. Hasimausi hatte mal wieder an die Kalorien gedacht. Der servierte Burgsalat mit Putenstreifen bescherte ihr allerdings ein Eigentor. Mächtig der Salat, noch mächtiger dazu die Bratkartoffeln. Zwar mit einem Joghurt Dressing abgerundet, aber in Summe schon eine sehr ordentliche Portion. Allerdings stimmte nicht nur die Quantität, auch die Qualität überzeugte. Hasimausi lobte den frischen Salat, verstand nur nicht warum man auf diesen Salatberg noch Bratkartoffeln abgelegt hatte. Nun gut sie war zufrieden, obwohl sie ja vermutlich nur ein "250 Kalorien" Gericht haben wollte. Auch ich war zufrieden. Ein ordentlicher Burger mit Spiegelei, Bacon, nettes (Honig ?) Sößchen und dazu Süßkartoffeln-Pommes Frites. Zwar keine kulinarische Offenbarung, aber die hatte ich auch nicht erwartet. Eben eine solide, ordentliche Küchenleistung. Das bestätigten auch unsere Freunde. Der Flammkuchen war gut, kross und ordentlich mit Schinken und Käse zubereitet. Ein Lob auch für die Waffeln mit Eis und Sahne. Wobei die Sahne offensichtlich nicht aus der Sprühdose kam, wie es die "Lustigen-Sahne-Damen" am Nebentisch störrisch behaupteten.
* Fazit. Der anfänglich lahmende Service agierte dann doch ohne Schwächen, flott und freundlich. Das Bier war frisch und kalt, die Atmosphäre nett und sommerlich entspannt, das Preis-Leistungsverhältnis richtig gut. Die Küche arbeitet ordentlich und rustikal. Man verspricht keine kulinarischen Genüsse. Ein nettes Ziel für die Nachmittags-Wanderung, wenn nur nicht der Heimweg gewesen wäre. Nochmal 5 Kilometer und davon gut 1/3 steil bergauf. Das Thermometer stiegt auf fast 30 Grad. Zu Hause angekommen, ging es ab auf die Terrasse. Der Abend dauert noch lange, auch wenn meine Füße schmerzten.
* Manchmal gibt es Situationen wo Freunde Vorschläge machen, die man nicht braucht. "Sollen wir am Sonntag mal wandern gehen ?", so eine Anfrage von Freunden. Meine spontane Antwort lautet: "Nöö, warum ?" Das Rheinland ist verkehrstechnisch gut erschlossen. Überall kommt man mit dem Auto hin, zur Not auch mit Bus und Bahn. Warum also wandern ? Gottlieb Daimler hat das Auto erfunden, damit man damit fährt und nicht wandert. Leider wurde der für mich wenig attraktive Vorschlag noch von... mehr lesen
4.0 stars -
"Rustikalität im 2.500 Seelen Dorf an der Düssel. Ländlich, sittlich, nett." x2x* Manchmal gibt es Situationen wo Freunde Vorschläge machen, die man nicht braucht. "Sollen wir am Sonntag mal wandern gehen ?", so eine Anfrage von Freunden. Meine spontane Antwort lautet: "Nöö, warum ?" Das Rheinland ist verkehrstechnisch gut erschlossen. Überall kommt man mit dem Auto hin, zur Not auch mit Bus und Bahn. Warum also wandern ? Gottlieb Daimler hat das Auto erfunden, damit man damit fährt und nicht wandert. Leider wurde der für mich wenig attraktive Vorschlag noch von
Geschrieben am 17.07.2018 2018-07-17| Aktualisiert am
22.07.2018
Besucht am 07.07.2018Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
* Seit langer Zeit mal wieder zu Scarpati. Immer noch für ein bestimmtes Klientel die kulinarische Top-Adresse in Wuppertal und dem nahen Umland. Immer wieder hoch gelobt, in der Vergangenheit sogar sehr hoch gelobt. Wir wollten es wissen. Nein nicht im Restaurant von Scarpati und auch nicht in der Trattoria. Der Dauer-Frühling-Sommer 2018 vereinte auch an diesem Abend 99% aller Gäste auf der relativ neu gestalteten Terrasse. Gegen 19:00 Uhr schien die Sonne immer noch auf die Markise, die die Terrasse zu knapp 100% gänzlich abdeckt.
* Wir hatten reserviert und wurde auch sofort nach einer knappen Begrüßung auf die Terrasse geführt. Ein Zweier-Tisch fast mittendrin. Hasimausi nahm Platz und schaute mich an. Dieser Blick beinhaltete die unausgesprochene Frage, "sollen wir wieder gehen". Ich wollte gerade die gleiche Frage stellen. Nein es war nicht die fast 100% Auslastung der Terrasse, aber eine Bestuhlung wie sie kaum auf Kreuzfahrtschiffen zur Anwendung kommt. Die 3 Nachbartische waren jeweils weniger als 1. Meter von uns entfernt. Dazu auf den Tischen nicht den Ansatz einer kleinen Deko. Genauso kahl die gesamte Terrasse. Kein Flair, kein Wohlfühl-Ambiente, einfach nur gefühlt 50 oder 60 Menschen in der Seniorenklasse 65/70 Plus. Nein, in keinem Fall störte uns der Altersdurchschnitt, zumal ich da schon gerade hineinpasse, aber hier fehlte wirklich alles. Diese Sommerterrasse bietet sich geradezu an, etwas (z.B.) toskanisches Flair zu verschaffen. Ein paar Keramik Kübel mit kleinen Palmen oder ein paar Laternen, Fackeln oder was auch immer. Nichts davon. Hasimausi brachte es dann - zugegeben wenig charmant - auf den Punkt. "Ich komme mir vor wie auf der Terrasse in einem Altersheim". Ich klärte Sie auf, dass man heute von Senioren-Residenzen spricht. Fazit. Wir fühlten uns unwohl, wobei ich Hunger verspürte und deswegen nicht wieder gehen wollte.
* Die Karten wurden gereicht. Die 4 Kellner, der Restaurant-Chef und der Junior Patrone waren fast alle in Pollunder gekleidet. Sie kennen das ja bestimmt, diese Pullover ohne Ärmel die in den 80er Jahren mal der modische Hit waren. Wir wurden nach unseren Getränkewünschen gefragt, die auch fix serviert wurden. Die Karte war inhaltlich weniger in Richtung einer modernen Küche ausgerichtet, sondern eher klassisch und konservativ. Bei Interesse einfach mal auf der Homepage anklicken. Auffällig war auf der ersten Innenseite das Menü Jerome vollständig und seitenfüllend aufgezeigt, 4 Gänge für 35,- Euro. Hasimausi meinte das wäre für sie genau das richtige. Ich gab zu bedenken, dass man bei diesen Ansprüchen die Scarpati selber an sich stellt, für 35,- Euro bei 4 Gängen nicht zuviel erwarten sollte. Hasimaus bestand aber auf das Menü und bevor ich mich a la carte anders entscheiden wollte, sah ich den in roten Buchstaben verfassten Hinweis unter dem Menü. War doch dort fett zu lesen, dass das Menü nur tischweise serviert wird und innerhalb des Menüs keine Änderungen möglich sind. Damit bestätigte sich doch die Meinung meiner lieben Frau - Seniorenresidenz, Änderungen sind nicht gestattet. Als dann, Hasimausi wollte das Menü, ich folgte ihr. Und dann ? Dann passierte nichts. Wir warteten etwa 15 bis 20 Minuten, bis man nach unserer Bestellung fragte, obwohl in diesem Zeitfenster etwa alle 30 Sekunden einer der Kellner hautnah unseren Tisch passierte. Nun gut, wir bestellten 2 x das Menü Jerome und ich wagte trotzdem einen Änderungswunsch auszusprechen. Dieser wurde allerdings - entgegen der Aussage in der Karte - mit "kein Problem" beantwortet.
* Kurz nach der Order wurde Brot und Butter serviert. Zwei kleine Scheiben leckeres Weißbrot, zwei kleine Scheibchen sehr leckeres Nussbrot. Dazu in einem offenen Schälchen Butter. Keine Lachs-oder Nussbutter, nur simpel und einfach Butter. Nicht nett präsentiert, nicht abgedeckt und dazu streichzart, allerdings wohl erst 20 Minuten später. Kurz danach der Gruß aus der Küche. Ein Amuse Bouche bestehend aus einem geeisten Kürbis-Kiwi Süppchen. Optik - unauffällig, Geschmack, unauffällig. Ein langweiler Gruß.
* Hasimausi meinte nur ironisch, dass es ja besser werden könnte. Und da kam sie, die erste Vorspeise. Carpacciovom Gelbflossen Thunfisch. Leicht mit einer Zitronenmarinade überdeckt, ein Rucola-Sträußchen war noch auf dem Teller abgelegt. Ein Gaumenschmeichler, kulinarisch wertvoll ? Nee, fast neutral im Geschmack.
* Nach einem angenehmen Abstand wurde das Zwischengericht serviert. Hausgemachte Cannelloni mit einerKalbfleischfüllung. Auch diese Vorspeise war wieder mit einem Rucola-Sträußchen abgedeckt. Und der Spaß im Mund ? Sagen wir es mal so, wenn Hasimausi zu Hause Cannelloni oder Lasagne aus Barilla Platten in der Küche zaubert und dazu aus Rinderhack die Füllung erstellt, schmeckt das genau so. Mit anderen Worten, dass was serviert wurde war soweit in Ordnung, aber weit weg von einer kulinarischen Besonderheit. Es war okay, eben wie zu Hause. Nur wenn ich in ein gutes italienischen Restaurant gehe, erwarte ich (viel) mehr.
* Die Hauptgerichte. Das Menü bietet zwei Alternativen an. Einmal ein Gebratenes Doradenfilet oder ein Argentinisches Entrecote. Wir hatten uns beide für das Entrecote entschieden. Und das wurde uns serviert: Wie auch bereits bei den beiden Vorspeisen, alles unaufgeregt auf den Tellern abgelegt. Nett und visuell ansprechend angerichtet oder gefällig präsentiert ? Nein beides nicht. Wobei die jeweils beiden Tranchen (geschätzt 120 Gramm) vom Entreocte auf den Tellern einen hervorragenden Eindruck machten. Auf den Punkt zubereitet und eine unstrittig gute Fleischqualität. Dafür ein dickes Lob. Aber das war es auch dann. Das dabei servierte Sommergemüse war langweilig, die als Rosmarin-Kartoffeln angekündigten Erdäpfel waren okay, aber das Rosmarin hatte die 3 Kartöffelchen nie erreicht. Tja und dann war da noch etwas Jus an dem Entrecote. Jus aus der Abteilung "Neutralität im Geschmack".
* Das Dessert. Für Hasimausi Dessertvariationen. Zweimal etwas - wie sie sagte - sehr süßes Mousse, eine Windbeutelchen, etwas Obst. Hasimausi verzehrt es und murmelte etwas von "na gut." Ganz anders bei mir. Wirklich 4 gute Käsevarianten, dazu Feigensenf und sehr leckeres Brot. Wobei auch diese Butter erst auf dem Wege zur streichfähigkeit war.
Wir verzichteten auf einen Digestif und beschränken uns auf Kaffee und Espresso. Nett die auf einer Etagere servierten Pralines. Das war's - wir verließen Scarpati, das uns kulinarisch nicht überzeugt hat.
Zusammenfassendes Fazit: Wie bereits geschildert, vermittelt die Terrasse kein Ambiente und auch keine Wohlfühlatmosphäre. Das man für 35,- Europ kaum ein sehr gutes 4 Gang Menü servieren kann, hatte ich vorher unterstellt und das hat sich leider auch bestätigt. Und warum dieses Menü um alles in der Welt vorne in der Karte auffällig auf der ersten Innenseite präsentiert wird, anstatt ganz hinten, wir wissen es nicht. Das a la carte Geschäft dürfte doch deutlich lukrativer sein, wo ein Rinderfilet oder ein Lammcarre alleine bereits jeweils 34,- Euro Erlös in die Kasse spült. Oder man rüstet ein solches Menu kulinarisch auf und bietet es für 49,- Euro an. Das hier verkehrende Klientel wird damit kaum Probleme haben.
Es zieht sich leider wie ein roter Faden durch das Restaurant. Es fehlt die Liebe zum gestalterischen Detail. Auf den Tellern, auf den Tischen, genau so wie auf der Terrasse und auch ebenso auch im Innenteil des Restaurants. Gleiches gilt für die Toiletten. Keine Frage, tadellos sauber, aber eben auch im Design der 80/90er Jahre. Dazu gesellt sich dann noch auf dem Gang zu den Toiletten die Galerie der Stars und Sternchen aus Politik und Entertainment, die hier schon mal in der Vergangenheit gespeist haben. Von Johannes Rau, über Hans-Dietrich Genscher, bis zu irgendwelchen Schlager-Fuzzies, teilweise noch als Schwarz-Weiß Fotos. Fehlt eigentlich nur noch Catarina Valente oder Vico Torriani. Ebenso passen die in zahlreichen Rahmen aufgehängten Urkunden von Gault Millau und dem Feinschmecker nicht mehr in unsere Zeit.
Noch ein Satz zum Service. Der agierte perfekt und tadellos. Wobei man das allerdings hier auch erwartet. Obwohl perfekt und ohne Tadel, eine "Beziehung" zum Gast wurde nicht aufgebaut. Mit Ausnahme zu den Stammgästen.
Jungs und Mädels von Scarpati und sehr geschätzer Padrone, überzeugt eure Gäste mit einer raffinierten Küche und nicht mit z.T. alten Urkunden. Überzeugt mit einem netten Ambiente a la Toskana und kleinen Details, anstatt mit Bildern von Rau und Genscher. Überzeugt mit Gerichten, wo bereits das Auge verwöhnt wird. Und warum muss ein Menü mit 4 Gängen den Titel "Menü Jerome" tragen, also exakt so wie der Vorname des Junior Padrone, der ja im Service arbeitet und nicht in der Küche,
Das Scarpati verfügt bestimmt noch über genügend Potential und Chancen. Die muss man allerdings auch nutzen.
* Seit langer Zeit mal wieder zu Scarpati. Immer noch für ein bestimmtes Klientel die kulinarische Top-Adresse in Wuppertal und dem nahen Umland. Immer wieder hoch gelobt, in der Vergangenheit sogar sehr hoch gelobt. Wir wollten es wissen. Nein nicht im Restaurant von Scarpati und auch nicht in der Trattoria. Der Dauer-Frühling-Sommer 2018 vereinte auch an diesem Abend 99% aller Gäste auf der relativ neu gestalteten Terrasse. Gegen 19:00 Uhr schien die Sonne immer noch auf die Markise, die die... mehr lesen
3.0 stars -
"Immer noch eine kulinarische Top Adresse in Wuppertal ? ? ?" x2x* Seit langer Zeit mal wieder zu Scarpati. Immer noch für ein bestimmtes Klientel die kulinarische Top-Adresse in Wuppertal und dem nahen Umland. Immer wieder hoch gelobt, in der Vergangenheit sogar sehr hoch gelobt. Wir wollten es wissen. Nein nicht im Restaurant von Scarpati und auch nicht in der Trattoria. Der Dauer-Frühling-Sommer 2018 vereinte auch an diesem Abend 99% aller Gäste auf der relativ neu gestalteten Terrasse. Gegen 19:00 Uhr schien die Sonne immer noch auf die Markise, die die
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* Das Mondragon trägt die Bezeichnung "Bar & Restaurant" und befindet sich in der ehemaligen "Blockhütte" des Mad Doc. Da wir die damalige Küche der Königshöhe noch in sehr guter Erinnerung hatten, reservierten wir im neuen Mondragon einen Tisch. Als Hasimausi aus 15 Meter Entfernung das Mondragon erspähte fragte sie mich, ob wir heute in einer "Pommes-Bude" essen würden. Nun ganz ehrlich, dass äußerliche Erscheinungsbild des Mondragon erinnert schon etwas an Fast-Food-Burger & Co. Dazu eine grelle Außenwerbung, die eher in eine US-Kleinstadt passen würde. Mein Gefühl war nicht gut. Als wir eintraten, wurde es auch nicht besser. Ein grell heller Raum, ein US stilistischer Bartresen aus der Zeit der 50er Jahre. Irgendwo musste James Dean hinter dem Tresen hocken. Aber ich lag völlig falsch. Fast wäre ich nämlich über ein deutsches rosa Mopedchen a la Kreidler Florett gestolpert. Was jetzt noch fehlte wäre ein Mädel im Petticoat und das Peter Kraus aus den Boxen schallen würde. Also Deutschland in den 50 er Jahren. Der Blick von Hasimausi war unstrittig - "lass uns bitte gehen" - blitzte es aus ihren Augen. Bevor ich reagieren konnte, stand allerdings eine freundliche Maid vor uns, gekleidet in Jeans und einem Trikot, auffällig beflockt mit "Mondragon Crew". Wir teilten ihr mit, dass wir reserviert hatten, wobei ich mir nicht vorstellen konnte hier zu essen. Doch oh Wunder, das Mädel führte uns 3 Stufen tiefer und nochmal oh Wunder, standen wir plötzlich in einem Restaurant mit etwa 70 Plätzen. Dieses strahlte zwar nicht unbedingt eine super tolle Atmosphäre aus. Aber um Klassen besser als die Bar im Eingang. Die durchaus zeitgemäße Ausstattung erinnerte etwas an einen schwedischen Ikea Stil. Wobei der Kamin-Ofen nicht nur wohlige Wärme verbreitet, sondern der Atmosphäre gut tat. Nach kurzer Zeit fühlten wir uns dann doch dort wohl.
* Tja die Karten. Ich fragte mich nach der Sichtung, welche kulinarische Ausrichtung hier verfolgt wurde ? Etwas Italiener, zwar mit diversen Antipasti und Pizzen auf der Karte, aber ohne Pasta. Etwas US-Burger Betrieb mit diversen Burgern, aber auch etwas Steak House mit knapp 10 Steaks auf der Karte. Leider fehlte das von den Königshöhen Restaurants bekannte und vorzügliche Angebot aus dem Meer (Lachs, Dorade, King Prawns etc.) vollständig.
* Das sehr freundliche und wie sich im Laufe des Abends herausstelle, sehr aufmerksame Service-Mädel servierte flott und schnell die Getränke. Für mich Zunft-Kölsch, für mein Dame eine Blumenvase voll Weizen. Wir orderten die Mondragon Antipasti Platte (je 8,90 Euro), ein Black Angus Rumpsteak mit Parmesankruste und Rucolahaube (19,90 Euro) und für meine Dame ein Steakburger für 14,90 Euro.
* Und dann kam etwas auf den Tisch, dass wir vom Vorgänger-Betrieb Königshöhe schon ähnlich kannten. Eine italienische Antipasti Platte wie man sie (Behauptung) in dieser Dimension bei nahezu keinem Italiener so bekommt und das alles in einer guten Qualität. Wo bei anderen Italienern das eingelegte Gemüse dominiert (füllt die Platte und ist günstig im Einkauf), wurden hier 3 verschiedene italienische Salami-Sorten serviert, Parmaschinken, Mortadella und neben reichlich Mozarella mit Tomaten, noch weitere 3 unterschiedliche Käsespezialitäten aus dem Land von Eros Ramazotti, Fiat 500 & Ferrari und Bunga-Bunga-Berlusconi. Dazu reichlich Aioli, ein Dip von Preiselbeeren und frisches Ciabatta. Diese Vorspeise ist eigentlich ein kaltes Hauptgericht. Bei diesem Wareneinsatz müsste die aufgerufene Preisstellung in der Karte eigentlich um 100% höher liegen. Das fast vor Ende des Verzehrs das Körbchen für das Ciabatta leer war, entging dem immer präsenten freundlichen Service-Mädel nicht.
* Die Hauptgerichte: Steaks gibt es hier weder in der 150 Gramm noch in der 200 Gramm Version, sondern nur in der 300 Gramm Größe. Für mich eigentlich zu viel, besonders nach dieser Antipasti. Was dann serviert wurde, machte auch wieder einen sehr guten Eindruck. Mein Black Angus 300 Gramm Steak war tadellos zubereitet. Die Fleisch-Qualität stimmte, der Garpunkt ebenso, der Salat dazu prima. Das Steak mit einer Parmesankruste zu veredeln kannte ich so nicht, erwies sich aber als eine kreative kulinarische Idee, mit viel Spaß im Mund. Die Rucolahaube war nett, aber ich hätte dem Steak auch ohne diese vegetarische Haube eine sehr gute Note gegeben. Mit anderen Worte, alles perfetto.
Gleiches Loblied auch von Hasimausi. Obwohl ich zwischen zwei halben US-Brötchen immer ein Rinderhack-Patty vermute, hatte sich meine Dame einen Steakburger bestellt. Warum man ein ordentliches Black Agnus Steak noch in zwei (weiche) Burger-Brötchen zwängen muss, verstehe ich zwar nicht, aber bitteschön, wer es mag. Jedenfalls war mein Dame sehr zufrieden. Die Frage nach einem Dessert stellt sich nach dieser Grande-Antipasti und nach 300 Gramm vom Rind aus Schottland nicht mehr. Natürlich noch Grappa und Espresso, aber das reichte dann auch. Neben dem Lob für das Essen noch ein ganz dickes Lob für den Service. Aufmerksam, nett, flott, freundlich und durchgängige Kölsch-Versorgung. - Klasse.
Fazit: Das Königshöhen-Team setzt fast das fort, was es vor 5 Jahren begonnen hat. Ordentliche Qualität, flotter Service und das zu Preisen, die man kalkulatorisch kaum nachvollziehen kann. Wir werden ganz bestimmt hier noch häufiger aufschlagen, aber nicht wegen der Tiefstpreise. Ohne zu zucken wären wir bereit für dieses Essen auch deutlich mehr zu bezahlen. Was allerdings traurig stimmt, ist das fehlenden Angebot von Meerestieren.
Noch viel trauriger sind allerdings für uns alle die nächsten Wochen und u.U. auch Monate, wo wir von diesem Scheiß Virus beherrscht werden, dass uns fast die Lebensfreude nimmt. Das verdammte Virus erzeugt Angst um die Gesundheit und dazu noch Angst vor einen kaum mehr kalkulierbaren Finanz-und Wirtschafts-Crash. Und das in einer Dimension, die sich unvorstellbar entwickeln kann. Ich hoffe nur das wir bald wieder unsere Freunde aus der Gastronomie alle gesund wiedersehen und sie bis dahin alle diese schwere Zeit überstehen.
Nachtrag: Das Restaurant wurde zunächst unter dem Namen MaxX Bar&Restaurant eröffnet. Da allerdings eine Hotelkette für ihre Restaurants die Namensrechte MaxX Restaurant reklamierte, erfolgte Anfang Juni 2020 eine erneute Eröffnung unter dem neuen Namen Mondragon Bar&Restaurant