Als begeisterter Hobbykoch habe ich einen gewissen Anspruch ans Kochen und geniessen.
Daher erwarte ich auch, dass ein "Profi" entsprechend seiner Restaurant-Klasse einen Anspruch an sich und sein Team in Küche und Service stellt. Das gilt von der Imbissbude bis zum Sterne-Restaurant - natürlich mit deutlichem Anstieg. Haute cuisine kann auch zu fairem Preis angeboten werden, Hochpreis allein gibt noch keine Haute Cuisine, Schnickschnack im Service auch noch kein Sternelokal. Ih halte nichts davon Steckrübensuppe mit Hochpreis zu zelebrieren, auch wenn ein handwerklich gut gemachtes und entsprechend preislich angebotenes Produkt durchaus seine Qualität haben kann.
Der Service - egal ob geschult oder in der Praxis erlernt muss ein zur Küche passendes Niveau haben und immer die Rolle des zu umsorgenden Gasts respektieren, so wie ich den Service auch nicht als Dienstboten, sondern als professionellen Dienstleister respektiere
- eine Begegnung auf Augenhöhe im Restaurantbetrieb.
Als begeisterter Hobbykoch habe ich einen gewissen Anspruch ans Kochen und geniessen.
Daher erwarte ich auch, dass ein "Profi" entsprechend seiner Restaurant-Klasse einen Anspruch an sich und sein Team in Küche und Service stellt. Das gilt von der Imbissbude bis zum Sterne-Restaurant - natürlich mit deutlichem Anstieg. Haute cuisine kann... mehr lesen
Bewertungs-Statistik
Insgesamt 89 Bewertungen 149200x gelesen 2121x "Hilfreich" 2065x "Gut geschrieben"
Besucht am 26.06.2017Besuchszeit: Mittagessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 28 EUR
Am und rund um das Cineplex in Bruchsal tut sich was! So wie im gesamten Bereich von Bahnhofsplatz und Bahnhofstraße- hier ist im letzten Jahrzehnt ein kleines „Ausgehzentrum“ entstanden: eben Kino, kleine Cafes, Kneipen, Dönerbuden mit Imbissbetrieb, der Burgerladen „LiebesBeef“ auf dem Europaplatz. Auf der Südseite des Platzes breitet sich das Cineplex aktuell mit dem Umbau der Kinosäle mit moving seats weiter aus, und an der Ostseite wurde das vormalige „Cubanita“ zumindest innen komplett umgebaut – die Betreiber von LiebesBeef haben zusammen mit der regional bekannten Hoepfner-Brauerei das „Wirtshaus am Europaplatz“ im rustikalem Stil eingerichtet.
Ich muss zugeben, ich habe meine Vorbehalte gegenüber solchen künstlich dislozierten Architekten-Disneylands die dann als bayrisches Wirtshaus ohne jeden regionalen Bezug in der Landschaft stehen und die dank der morschen Balken irgendwelcher abgerissenen mehrhundertjährigen Schafsställe nun auf uralt-bayrisches Sennerstüberl machen oder Fietjes -Original Fischkoppbude mitten im Schwäbischen platzieren – dazu dann noch eine dirndlholzvorderhüttentragende Servicekraft mit schächsischem Zungenschlag und mein persönlicher Albtraum ist fertig. Ich mag‘s, wenn es authentisch ist – dann gerne – aber so Plastik-Touri – Fake – nein Danke. Die PR zur Eröffnung am 30.März 2017 hatte mir hier genau dies Disneyland-Gefühl gemacht. Doch zumindest im Außenbereich ist davon nichts zu merken. Leichte Anleihen, denn um manche Utensilien kommt man bei Biergartenmöbeln nirgendwo herum: da sind die braunen Holzlatten-Tische und Klappgartenstühle doch regionsneutral zu sehen.
Vor der langen, geschlossenen Wirtshausfront, (die die alten, hässlich abgeranzten gelben Rohrelemente aus den Siebzigern noch vor der Cubanita-Zeit wenig zieren), ist ein überschaubar großer Biergartenteil auf dem leider splittsteinigen Vorplatz unter den wenigen alten Bäumen und mit vielen dicht zusammenstehenden Sonnenschirmen. Dieser lockt an diesem ersten Arbeitstag der Woche und dem ersten nicht mehr so heißen Tag. Heute Mittag um kurz nach halb eins sind es durch Wind nur angenehm kühle 28° - Während die Innenstadt mit dem Granit-Steinplatten geglätteten Marktplatz nach der heißen Vorwoche noch wie ein Pizzaofen glüht, lässt es sich hier aushalten.
Die Biergartengarnituren mit Latten-Tischen und ebensolchen Klappstühlen sind von der schweren Sorte- wirken beim Hinsetzen hochwertig. Wir suchen uns einen schönen schattigen Platz- und schon kommt ein junger Mann in einem modernisierten Trachtenwams kombiniert mit Bermudajeans und hellroten Sneakers, am Kopf krasse Bürste mit kahlem Seitenschnitt. Der technische Anhang macht ihn als Kellner erkenntlich – und er fragt uns nach kurzer Begrüßung freundlich, ob wir schon Getränkewünsche hätten. Dank der Wärme sonnenklar – ein Weinschorle (0,5l 5,20€) und für mich ein Radler bleifrei (0,5l 3,80€).
Die Karten liegen auf dem Tisch – leichter Pappkarton, cremeweiß-hellgrau, nicht mehr ganz „frisch“, aber okay für Biergartenlevel. Auf einer Tafel neben dem Eingang stehen die heute als Mittagstisch angebotenen Speisen: entweder Schweinegeschnetzeltes Züricher Art mit Spätzle oder aber ein Knackiger Salat an Balsamicodressing mit Olivenöl, Thunfisch – beides zu je 7,90€ als Mittagsangebot.
Es hatte mich vorab sehr gestört, dass das Wirtshaus zwar auf der Webseite im Internet eine Speisekarte zeigt- in der aber keine Preise angegeben sind. Ich verstehe, dass es noch unschöner wäre, wenn ich mich im Internet über Preise informiert hätte, um dann in der Realität etwas völlig anderes vorzufinden. Nur würde ich dann vorschlagen, das im Internet als Überblick über die Angebotsvielfalt und nicht als Speisekarte zu deklarieren. Wenn ich es richtig gesehen habe, findet man auf der Facebook-Seite des „Wirtshaus am Europaplatz“ eine jeweils aktuelle Karte mit Preisen.
So darf man sich nicht wundern, dass auf einigen der „war gut / war ok“ Edwaiser-Bell-Plattformen auch negative Kritiken zum Preisniveau zu lesen sind, oder andere mit „kleine Portionen, teuer“. Nein – zumindest das Preisniveau kann ich nach der Karte als durchaus normal einschätzen. Gut, es scheint nach Karte nicht gerade ein Schnäppchen-Laden zu sein, aber es wirkt fair kalkuliert – es sei denn, die Portionen oder Qualität wären mau – aber das werden wir ja nach dem heutigen Besuch wissen.
Meine Frau wählt das Tagessgericht „Schweinegeschnetzeltes „Züricher Art“ mit Spätzle“ – wie gesagt zu 7,90€ und ich möchte aus der Standardkarte die „Semmelknödel in Rahm-Schwammerlsoße zu 7,90€ Der sehr nette Bedienerich (laut Kassenzettel ein typisch bayrischer Name „Sandro“ gg ) fragt meine Frau „noch ein Salat dazu?“ – was mich überrascht, das hätte ich zumindest bei Geschnetzeltem erwartet – Nein – der wäre nicht dabei – Also bestelle ich aufs grate wohl den Beilagensalat (wie ich denke für meine Frau) – keinen für mich, weil der nicht zu den Schwammerln passt (Am Ende wird es dann doch „meiner“)
Nach kurzer Zeit werden die Getränke gebracht – das typische Pfälzer Schoppeglas, bei dem der Eichstrich der 0,5l Marke so knapp unter dem Rand ist, dass der Zapfer automatisch randvoll füllt –und der Kellner (als geübte Kraft) das auch so randvoll an den Tisch bringt (wie Sandro) – bzw. als wenig-geübte Kraft dann halt die 0,5l Marke knapp erreicht. Mein bleifrei Radler ist angenehm kalt und wunderbar leicht – nicht klebrig, was ich nach der Bestellung eigentlich befürchtet hatte – recht erfrischend. Uns bleibt etwas Zeit, um uns auf dem Platz umzuschauen, etwas zu unterhalten – wunderbar entspannt – da kommt Sandro bereits mit einer großen ovalen Platte –denn das ist mehr als ein großer Teller, darauf Spätzle, Rahmsoße und Geschnetzeltes – und vor mir wird ein großer, tiefer Teller mit den Rahmschwammerln und zwei eingelegten Semmelknödeln platziert. Die Portionsgröße ist in beiden Fällen beachtlich – und optisch gut in Szene gesetzt. Das überraschend hochwertig wirkende Besteck und Servietten stehen in einem Glaskrug biergartentypisch bereits auf dem Tisch
Die Spätzle des Gerichts meiner Frau liegen goldgelb auf dem Teller, wirken durch variabler Größe hausgemacht, schmecken leicht butterig – mit Ei gemacht – hier fällt es verdammt schwer, aber ich würde auf Grund der „Perfektion des hausgemacht“ fast auf ein hervorragendes Convenience-Produkt tippen – würde aber keine Wette darauf eingehen. Das Fleisch ist „bissig“ – schmackhaft angerichtet und dass meine Frau auch die Champignons beanstandungslos isst, lässt auf gute Qualität schließen. Als Deko ist schlicht frischer Schnittlauch gestreut – sehr gut. Geschnetzeltes Züricher Art sollte auch Nierchen enthalten – die fallen mir nicht auf – und ich denke, da drücken sich doch die Köche selbst davor, da die richtige Vorbereitung mehr Arbeit macht und man keine Reklamation wegen komischen Geschmacks haben möchte. Fazit: eine sehr gute Portion gutbürgerlicher Küche – mir wäre die Soße etwas zu massiv.
Die laut Karte hausgemachten zwei Semmelknödel wirken optisch leider sehr blass. Von außen machen sie den Eindruck einer stückigen Konsistenz – doch beim Zerlegen des Knödels wirkt der Knödel von innen, als ob die Brotmasse ohne Rinde mit etwas Zwiebeln durch einen Fleischwolf gedreht wurde. Die Knödel wirken handgeknetet zu sein –sind nicht glatt rund (was sich eigentlich beim Drehen zwischen den Händen ergeben würde, oder?) – aber ich will hier nicht spekulieren, sie sind in der Konsistenz recht kompakt, geschmacklich „schmackig“ zusammen mit der auch hier rahmig-dicken Soße. Die Schwammerl sind überwiegend Champignons sehr guter fester Qualität, aber im Juni habe ich durchaus schon auf „Schwammerln“ – d.h. Pfifferlingen gehofft. Da „Schwammerl“ anderseits nur Mundartausdruck für „Pilze“ allgemein ist, okay– es hieß ja nicht Pfifferlinge. Insgesamt ist die Portionsgröße gut und wie die Soße –massiv. PLV sehr gut- auch die schlichte Deko nur mit frischem Schnittlauch gefällt.
Wir sind mitten drin im Essen – allerdings fehlt noch der Beilagensalat (3,90€). Unsere Servicekraft Sandro hat nun durch mehrere Tische mit Mittagsgästen nicht nur alle Hände voll zu tun – die Strecke vom Pass bis raus zu den Tischen wird mit flottem Schritt genommen, fragt dennoch kurz, ob was fehlt - so kommt der Salat dann doch rechtzeitig zum Essen. Zwiebelringe, zwei große Tomatenviertel, drei teilgeschälte Gurkenscheiben, zwei drei Möhrenschnipsel, sonst ein grünroter Lollo gerade noch angenehm essbar teilig und darunter dann noch zwei Esslöffel Kartoffelsalat – alles mit einem feinen Haus-Dressing abgeschmeckt. Im PLV sehr gut, der Teller wirkte auf den ersten Blick klein, hat es aber in sich – genau die richtige Größe, die ich von einem Beilagensalat erwarte.
Gesättigt winken wir dem vorbeieilenden Bedienerich – wir möchten zahlen. Er kommt kurz drauf an unseren Tisch, fragt, ob alles in Ordnung gewesen sei, „Ja, ich hätte gerne einen Bon“ – er tippt dann etwas in den Gameboy, sagt „Moment bitte“, verschwindet im Lokal und kommt gleich wieder mit dem Beleg – 28,70€ . Hätte man ihm nicht gleich eine Version mit Drucker an den Gürtel hängen können?
Fazit – auch wenn das Umfeld hier draußen auch mit der Cineplexbaustelle und der alten Fassadengestaltung noch nicht so richtig überzeugende Biergartenatmosphäre ausströmt – „it will be a nice place to be“ wie ein bayrischer hier im Badischen so schön sagt. Nichts Überragendes, sondern solide – und das hat für mich das berühmte „Etwas“, gern mal wieder zu kommen.
Am und rund um das Cineplex in Bruchsal tut sich was! So wie im gesamten Bereich von Bahnhofsplatz und Bahnhofstraße- hier ist im letzten Jahrzehnt ein kleines „Ausgehzentrum“ entstanden: eben Kino, kleine Cafes, Kneipen, Dönerbuden mit Imbissbetrieb, der Burgerladen „LiebesBeef“ auf dem Europaplatz. Auf der Südseite des Platzes breitet sich das Cineplex aktuell mit dem Umbau der Kinosäle mit moving seats weiter aus, und an der Ostseite wurde das vormalige „Cubanita“ zumindest innen komplett umgebaut – die Betreiber von LiebesBeef... mehr lesen
Wirtshaus am Europaplatz
Wirtshaus am Europaplatz€-€€€Restaurant, Wirtshaus07251 -3078700Bahnhofstraße 7, 76646 Bruchsal
4.0 stars -
"Unerwartet gut" Gast im HausAm und rund um das Cineplex in Bruchsal tut sich was! So wie im gesamten Bereich von Bahnhofsplatz und Bahnhofstraße- hier ist im letzten Jahrzehnt ein kleines „Ausgehzentrum“ entstanden: eben Kino, kleine Cafes, Kneipen, Dönerbuden mit Imbissbetrieb, der Burgerladen „LiebesBeef“ auf dem Europaplatz. Auf der Südseite des Platzes breitet sich das Cineplex aktuell mit dem Umbau der Kinosäle mit moving seats weiter aus, und an der Ostseite wurde das vormalige „Cubanita“ zumindest innen komplett umgebaut – die Betreiber von LiebesBeef
Geschrieben am 19.06.2017 2017-06-19| Aktualisiert am
19.06.2017
Besucht am 19.06.2017Besuchszeit: Mittagessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 37 EUR
Da Gianni ist im regionalen Umfeld als „Edelitaliener“ bekannt. Das kleine Eck-Restaurant findet man leicht, wenn man auf der alten B3 aus Richtung Heidelberg kommt, direkt am Ende der Durchfahrt nach dem Damianstor und dem Schloßraum, d.h. vorbei wunderschönen Bruchsaler Schloss auf der Schönbornstraße zur Innenstadt fährt. Dort treffen Schönborn- und Friedrichstraße, werden zur Wilderich-Straße. Parkplätze gibt es an beiden Seiten der Schönbornstraße, sofern es einen nicht stört, dass dort auch der Briefeinwurf und ein Eingang für das Finanzamt ist – aber hier kann man mit Parkscheibe 2 Stunden parken, was auch teilweise in der Wilderichstraße möglich ist. Zum Restaurant sind es dann nur wenige Schritte – und vor dem Restaurant geben einige kleine Tische auf dem Gehweg unter großen grünen Brauereischirmen zumindest an heißen Tagen bei Sonnenschein das gewisse italienische Flair und Gefühl, an einer belebten Ecke in den Nebenstraßen Roms zu sein.
Ins Restaurant geht es ein paar Stufen hoch – der Innenraum ist sehr angenehm klimatisiert –freundlich hell – weiße Kastendecke – hellblaue Halbrunde-Polsterbankgarnituren und klassizistische Holzstühle mit gleichem Stoffpolster vor den mit pieksauberen weißen Tischdecken, Stoffservietten, Besteck, Wein- und Wasserglas klassisch edel eindeckten Tischen, auf denen sich noch ein kleiner Efeustock, eine Buntglasschale mit Teelicht und jeweils Salz- und Pfeffermühle befinden. Es herrscht schlichte, stilsichere Eleganz, wie man sie in guten italienischen Restaurants findet. Klar steht seitlich auch eine Präsentations-Kühltheke, deren Füllung wir allerdings nicht gesehen haben, da wir vom älteren Herren der beiden zum Service bereitstehenden Kräfte gleich freundlich empfangen werden und uns einen für zwei Personen eingedeckten Tisch unserer Wahl aussuchen können.
Wir nehmen Platz –nach kurzer angenehmer Zeit zum „Einsitzen“ und Umschauen bringt der Herr uns zwei Karten. Die weichen nun leider komplett von denen ab, die man unter der repräsentativen Webseite http://www.da-gianni-bruchsal.de/menuekarte findet. Seite eins der Karte zeigt als aktuelles Business-Menu diverse Pasta-Gerichte mit jeweils anderer Soßenbegleitung, zu denen ein kleiner gemischter Salat als Vorspeise gereicht wird – alle zu 9,90€ sowie als Alternative zu den Nudeln gefüllte Paprika zu 11,90€. Und unten auf der Seite steht, dass man sich freuen würde, bei trippädwaisä bewertet zu werden – ich denke, hier bei GG ist das wesentlich besser!
Mir gefallen aus dem Business-Menu die Tagliatelle mit Bolognese- und gebratener Auberginen-Soße. Meine Frau entschließt sich zu Penne Diavola aus der Normalkarte zu 12,50€ (die Internet Speisekarte zeigt alte Preise). Als Getränk möchte meine Frau einen Hugo (6,50€), der als Aperitif empfohlen wird und angesichts der brennenden Sonne draußen werde ich 0,7l San Pellegrino zu 5,50€ bestellen. Unsere Wahl steht – wir schauen noch kurz weiter durch das doch umfangreiche Angebot und ich nicke dann freundlich zum älteren Herren, der sofort an den Tisch kommt und unsere Bestellung mit Block und Stift aufnimmt.
Kurz darauf kommt der jüngere der beiden, der als Einziger im perfekt-eleganten Kellner-Outfit mit schwarzer Weste, weißem Hemd mit Fliege uns die Getränke serviert, fragt, ob wir beide Wasser möchten und auf meinen Hinweis dann nur mir einschenkt – meine Frau hat das schöne große Glas mit dem Hugo, einer Limettenscheibe und Crashed-Ice. Die beiden Weingläser entfernt er und wir sitzen weiter als einzige Gäste im Raum.
Auch wenn Da Gianni gerne die optische Anmutung des Edelitalieners aufrecht hält – es gibt hier kein Amuse was auch immer.
Nach angenehmer Wartezeit der Zubereitung bringt der junge Kellner eine Schüssel mit dem kleinen gemischten Salat, fragt kurz, wer das Business-Menu gewählt hatte und stellt dann die Schüssel vor mich. Obenauf – fast wie feine Linguine liegen feine Streifen von blanchierter Sellerieknolle, ähnlich geschnittene Möhren, darunter relativ groß geschnitten die recht harten Blätter mit der Mittelrippe eines grünen Salats (komm nicht auf den Namen), zwei oder drei Tomatenachtel, eine schräggeschnittene große und geschälte (!) Gurkenscheibe – der kleine Salat ist geschmacklich sehr gut mit einer Vinaigrette von der leichten, angenehmen Säure und Schärfe eines dunklen Essigs angemacht. Besonders mit den feinen Sellerie-Linguine ist er ein Genuss (bis auf die Blätter vom harten Salat, der wohl zumindest einige Zeit vorher vorgeschnitten worden war). Insgesamt also sehr passable Mittagsleistung.
Kurze Zeit später bringt der Kellner zwei größere dreieckige Porzellanteller mit den Nudelgerichten – die Penne Diavola für meine Frau komplett vorgemischt – meine Tagliatelle teilweise mit der Bolognese-Auberginen-Soße vermengt. Zusätzlich auf meinem Teller ein Löffel als Aufdrehhilfe. Bei Spaghetti würde ich den nicht benötigen, hier aber mit den breiten nicht allzu langen Pasta empfiehlt es sich wohl. Es scheint etwas Hartkäse drüber gehobelt worden zu sein. Der Kellner wünscht einen guten Appetit – und wir machen uns an die Arbeit. Während unserer schweren Arbeit wird vom Kellner höflich nachgefragt, ob alles in Ordnung ist, irgendwas gewünscht würde. Sehr nett – aber zu einer komplett-Reklamation reicht es nicht und er sieht ja wohl bereits beim Anmarsch zu unserem Tisch, dass ich die Salzmühle fleißig nutze.
Meine Tagliatelle sind recht al dente gekocht – der Koch ist sicher nicht frisch verliebt, das Kochwasser der Tagliatelle hat nur einen leichten Salzbeisatz – die Nudeln wirken dadurch nicht nur optisch flach – aber geschmacklich kann man durch regen Gebrauch der Salzmühle gut nachhelfen. Die Bolognese-Auberginen-Pastasoße ist recht hackfleischlastig, ein paar wenige, etwas grob geschnittene Zwiebelstückchen zeigen, das da neben einer leichten Tomatisierung (Tomatenmark?) zumindest noch versucht wurde, (vergeblich) etwas mehr Geschmack in die Zubereitung zu bringen – und - es gibt reichlich von der Beigabe, wie ich nach intensiven Vermischen mit den Nudeln feststelle. Am Ende bleiben ca. zwei drei Esslöffel Hackfleisch auf dem Teller - die Auberginen habe ich alle rausgepickt. Geschmacklich aber reißt auch diese Hack-Auberginen-Mischung nichts – schade.
Die Penne Diavola meiner Frau haben eine tiefrote Soßenumhüllung, ein paar sichtbare Paprikastreifen – sie sind auch sehr al dente zubereitet. Nur teuflisch, d.h. scharf sind die absolut nicht. Reines Tomatenmark aus der Tube wäre da bereits schärfer – insofern bin ich etwas enttäuscht, meine Frau, die üblicherweise wesentlich schärfer als ich isst, ist heute wohl bei der Hitze froh über die ebenfalls wenig gesalzenen Penne und die cremig-sanfte Soße.
Beide Nudelportionen sind mengenmäßig sehr reichlich. Leider – und das verstehe ich nicht – scheinen die Pasta zwar gute aber dennoch eben Fertigware zu sein. Angesichts sehr günstiger Nudel-Maschinen verstehe ich nicht, warum man hier nicht den optischen Anspruch des Restaurants einfach auch in der Küche fortsetzt und hausgemachte Nudeln zubereitet. Reso facile è un peccato! (Sorry, ich kann kein Italienisch - google – aber viel zu einfach gemacht ist eine Sünde)
Zu Abschluss bestelle ich mir beim perfekt agierenden jungen Kellner, der wieder nach unserer Zufriedenheit nachfragt – noch einen Espresso 2,80€ – der Mo Kambo kommt in kleiner dicker Espresso-Tasse in Begleitung einer kleinen 50% Kakao-Rioba-Schokostücktafel und einer Zuckerdose – kein Wasser – keine Crema – da habe ich schon in einfachen deutschen Wirtshäusern bessere Espresso bekommen.
Irgendwie kann ich die benannten leichten Schwächen durchaus nachvollziehen – außer uns ist zur Mittagszeit nur noch ein Gast und draußen an zwei Tischen maximal weitere drei Gäste – gut –könnte eventuell Montag-Mittag geschuldet sein. Bei der geringen Anzahl an Gästen scheint der Aufwand frische Pasta zu servieren wohl schwierig – die Espressomaschine wohl nicht in guter Laune zu sein. Verständlich. Aber nur ein klein bisschen mehr Qualität durch Frische für die Küche – das wäre der Top-italiener! Ich habe keine besonderen Gerichte bestellt (außen auf der Schiefertafel war für heute Spaghetti Vongole angeboten – hätte ich mir fast bestellt (hatte nur keine Lust die kleinen Viecher aus den Schalen zu kratzen) – aber nachdem ich bei den wirklich einfachen Gerichten nicht den „Kick“ bekommen habe, ist das kein großer Anreiz, deshalb nach Bruchsal zu fahren, um dann auch die etwas (ja immer noch normal bepreisten) „besseren“ Gerichte zu bestellen. Wie gesagt- Ambiente sehr schön – Service topp – nur die Küche fällt etwas ab.
Wir ordern die Rechnung, zahlen mit Karte – geht alles problemlos – schade Da Gianni, das hätte eine neue Liebe werden können.
Da Gianni ist im regionalen Umfeld als „Edelitaliener“ bekannt. Das kleine Eck-Restaurant findet man leicht, wenn man auf der alten B3 aus Richtung Heidelberg kommt, direkt am Ende der Durchfahrt nach dem Damianstor und dem Schloßraum, d.h. vorbei wunderschönen Bruchsaler Schloss auf der Schönbornstraße zur Innenstadt fährt. Dort treffen Schönborn- und Friedrichstraße, werden zur Wilderich-Straße. Parkplätze gibt es an beiden Seiten der Schönbornstraße, sofern es einen nicht stört, dass dort auch der Briefeinwurf und ein Eingang für das Finanzamt ist... mehr lesen
Restaurant Da Gianni
Restaurant Da Gianni€-€€€Restaurant0725114229Friedrichstraße 2, 76646 Bruchsal
3.5 stars -
"Italienische Momente in Bruchsal" Gast im HausDa Gianni ist im regionalen Umfeld als „Edelitaliener“ bekannt. Das kleine Eck-Restaurant findet man leicht, wenn man auf der alten B3 aus Richtung Heidelberg kommt, direkt am Ende der Durchfahrt nach dem Damianstor und dem Schloßraum, d.h. vorbei wunderschönen Bruchsaler Schloss auf der Schönbornstraße zur Innenstadt fährt. Dort treffen Schönborn- und Friedrichstraße, werden zur Wilderich-Straße. Parkplätze gibt es an beiden Seiten der Schönbornstraße, sofern es einen nicht stört, dass dort auch der Briefeinwurf und ein Eingang für das Finanzamt ist
Geschrieben am 12.06.2017 2017-06-12| Aktualisiert am
12.06.2017
Besucht am 11.06.2017Besuchszeit: Mittagessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 50 EUR
Wimmers Landwirtschaft, das ist nach wie vor ein Schwergewicht in der Wieslocher und regionalen Gastronomie. In beständigem, geschickten Ausbau der Kapazitäten ist jetzt ein Stand erreicht, bei dem das Grundstück bei gsd sehr großzügiger Platzgestaltung komplett gefüllt ist. Der Vorteil dieses Aufbaus, bei dem man einen sehr angenehmen Abstand zum Nachbartisch hat, liegt auf der Hand. Aus den schlichten Gartenmöbeln lassen sich leicht größere Einheiten zusammenstellen, die dann zugleich mehr Abstand zu den umliegenden bekommen.
Das Personal ist sehr freundlich, flott und gerade im Empfangsbereich gut geschult. Man wird zum Tisch geführt – (natürlich kann auch direkt von den Parkplätzen über Seiteneingänge sich direkt irgendwohin setzen – könnte dann aber ggfs. reserviert sein. Allein und mit der Tischnummer versehen, würde man selbst wohl nicht den Platz finden – wir haben Tisch 1041! Das im direkten Service eingesetzte Personal ist reichlich mit der Getränkeversorgung, Abdecken der leeren Teller und Gläser, Auskünften und Abrechnen beschäftigt, sehr freundlich und hilfsbereit – auch wenn ein Großteil der Kräfte sicher aus der regionalen älteren Schülerschaft oder vom Studentenwerk des nahen Heidelbergs zu kommen scheint. Außer Platzieren, Bestellung, Getränkeversorgung und Bezahlen ist Selbst-Service angesagt. Im Buffetbereich wieseln einige Köche und Küchenhilfen mit dem Austausch leerer gegen voller Bain-Marie-Behälter, oder Nachversorgung der Kühlbereiche. Köche prüfen immer wieder, dass das Angebot auch frisch und appetitlich präsentiert ist. Los geht’s ans Buffet.
Wimmers verlangt für das Buffet 17,80€ vom erwachsenen Gast. Das umfasst eine sehr breite Palette an Vorspeisen – Fisch- u.a. Matjes, Lachs, Thun in etlichen Variationen, Schinken, diverse Salate diverse frische grüne, wie auch Tomaten, Gurken, aber auch Mais (Wastels Güllekügelchen) wie auch Zubereitungen wie Gurkensalat (diesmal wohl sogar aus kleinen knackigen Gurken, Möhrensalate usw. bis zum Wakame (der knallgrüne Algen/Glasnudelsalat) oder sehr schmackhaften Ochsenmaulsalat. Auch italienische Antipasti sind mit gebratenen Auberginen, Paprika oder Tomate-Mozzarella, Feta gegrillt und anderem vertreten. Für Suppenfreunde stehen auch verschiedene Kessel bereit, auch gibt es diverse Brot- und Baguette-sorten.
Alles wird in relativ kleinen Einheiten präsentiert – was zunächst bei den Besuchermassen verwundert, manchen hindert, sich zu viel aufzulegen, ab und zu auch bestimmte, sehr begehrt Angebote kurzzeitig „aus“-gehen lässt – doch es wird kontinuierlich immer wieder aufgefüllt, so dass man eventuell mal fünf Minuten später nochmal nachschauen kann, sofern man nicht zwischenzeitlich ins Hauptgang gewechselt hat.
Bei den Hauptspeisen reicht das Angebot von den Standards Schnitzel, Hähnchen, Spanferkel, Rind in div Zubereitungen vom Schmorbraten bis zu Geschnetzeltem, ebenso Fisch, Calamares, Bratwürste wie auch diverse Nudelgerichte, Warme Gemüse wie Blumenkohl, Paprika, Ratatouille, Leipziger Allerlei, Pilze etc. die dann durch saisonal bezogene Gerichte bzw. Bestandteile wie derzeit z.B. Spargel in diversen Zubereitungen ergänzt werden. Als Sättigungsbeilagen findet man Kartoffeln von der Salzkartoffel über Wedges bis Pommes und Kroketten, Reis, Nudeln. Die Vielfalt wird ergänzt durch eine Außengrillstation an denen neben Rosmarin-Grillkartoffeln, Pilzen, Zwiebel-Gemüse auch Fleisch von der Wurst bis zum Steak vom Rind bis Huhn und diverse Fische wie Lachs aber auch andere vorwiegend in Filetform frisch zubereitet angeboten werden.
An dieser Station werden auch Pancakes oder Waffeln für die Naschkatzen zubereitet. Womit man für die Nachspeise gerüstet wäre. Hier finden sich neben diversen kleinportionierten Kuchenangeboten jede Menge frisches Obst, Trauben, Melone und aktuell Mengen von Himbeeren, dazu auch Sahne oder Cremesoßen, Schokopudding. Götterspeise hab ich diesmal echt vermisst – und was es allerdings in Vorjahren schon an so heißen Sommertagen gab: Eis.
Das ist nur ein grober Überblick, der sicher weder vollumfänglich noch abschließend war.
Kommen wir zu dem, was kritisch anzumerken ist.
Da ist zum einen natürlich das Thema Selbstbedienung am Buffet. Wenige Gäste haben wohl keine Kinderstube genossen, drängeln, oder kommen mit dem Vorlage-Besteck nicht zurecht. Dem Problem wurde durch die laufende Überwachung des Buffetbereichs weitestgehend Einhalt geboten – die Speisen bleiben appetitlich – auch die Kinder fallen nicht negativ auf.
Leicht negativen Einfluss haben solche Gäste wohl im Grillbereich gehabt zu haben. Die dort wohl landsmannschaftlich tätige Kochgruppe wurde wohl des Öfteren von den Gästen etwas abschätzig behandelt. Deren früher zurückhaltendes, freundliches agieren ist manchmal inzwischen leicht ruppiger geworden.
Weiter merke als Gast, dass sie wohl (wie vermutlich auch die Köche im Buffetbereich) für ihren Wareneinsatz und Profitabilität verantwortlich gemacht werden – konnte man früher leicht darauf hindeuten, welches Stück man gerade haben will, bekommt man heute gerade das, was dringend vom Grill runter muss. Bei der extrem schnellen Zubereitung von Fleisch und Fisch und einer doch sehr wechselnden Inanspruchnahme ballen sich Nachfragehoch und Leerlaufzeit unvorteilhaft. Da war es gerade rappelvoll – also hat die Mannschaft entsprechend nachgelegt. Jetzt, da der Grillstand frei ist, komme ich hin und sehe eine volle Palette der dünnen Fisch-, vermutlich Schollenfilets. Ein wunderschön zartes, noch leicht glasiges hat mein Interesse – doch zack – platziert man mir eines, dass mit kräftigen Röstaromen manches Steak ausstechen würde, gegen das selbst die TK-Calamares und Fischstäbchen am Hauptbuffet zum kulinarischen Höhepunkt werden. Gut- auch wenn man dann das Röstfilet nicht unbedingt goutieren muss, sondern auf dem Teller belassen kann – mir als Gast macht das weniger Spaß, zudem wenn nebenan ein anderer Gast quasi jammert, dass sein Fisch nicht so durch sei.
Ja, 17,80€ sind für die Vielfalt und die Qualität des Angebots wirklich günstig. Die Vielfalt habe ich sonst so nicht. Aber wenn ich zum Beispiel in einem vergleichbaren Restaurantlevel ein Gericht bestelle, dann liege ich irgendwo zwischen 10 oder max 15 Euro. Damit habe ich noch locker ein Getränk dabei und bin auch nicht teurer. Gut – das geht nur bei einem Einzelgang – nicht bei einem Menu, das bei Wimmers mit beliebiger Anzahl Gängen gegebe ist. Aber gerade an heißen Tagen bin ich gar nicht so auf Menuschlachten in borgfelderischem frugalem Opulenzmaßstab erpicht. Ein schönes Stück Fisch oder aber auch „nur“ ein leckeres Ratatouille (Das Wort meines Großen als Kleinkind dafür hat sich bei uns in der Familie bis heute gehalten: Rattenpfui) würden mich glücklich machen – dazu eine kalte Flasche eines guten Mineralwassers und es bleibt bei unter 18€/Person.
Und hier fängt mein zweiter Kritikpunkt an – der eine reine Frage der Preisanmutung wird:
Wenn für die Literflasche Cidre 9,- € aufgerufen werden, dann verblüfft das zunächst sehr. Gut, es ist der Apfelcidre von Nahmens, der im Handel mit 3,75€ angeboten, am Ende dann also doch äußerst günstig kalkuliert ist.
Doch dann das Wasser - oh ja, nicht HH Tills (4,20€/l), für einen Liter kühlen Wasser (mit Gas) im Krug aus der Aufbereitungsanlage werden 5,50€ verlangt, das für mich gefühlt zunächst „Extremsport“.
Wasser ist ein sehr wichtiges Gut – und es wird auch nicht besser, wenn ein Wirt etwa Coca-Cola zwischenschaltet und dann etwa mit „Bonaqua“ den gleichen Liter-Preis aufrufen würde und wir als Gäste dann 2,75/0,5l locker abnicken. Aber es macht deutlich, dass wir hier mit unserem Trinkwasser in Deutschland tatsächlich ein sehr hochwertiges Produkt haben, mit dem wir nicht asen, sondern das wir schätzen sollten. Insofern geht für mich auch der Preis in Ordnung.
Fazit: Doch immer wieder gerne mal hin zu Wimmers Landwirtschaft!
Wimmers Landwirtschaft, das ist nach wie vor ein Schwergewicht in der Wieslocher und regionalen Gastronomie. In beständigem, geschickten Ausbau der Kapazitäten ist jetzt ein Stand erreicht, bei dem das Grundstück bei gsd sehr großzügiger Platzgestaltung komplett gefüllt ist. Der Vorteil dieses Aufbaus, bei dem man einen sehr angenehmen Abstand zum Nachbartisch hat, liegt auf der Hand. Aus den schlichten Gartenmöbeln lassen sich leicht größere Einheiten zusammenstellen, die dann zugleich mehr Abstand zu den umliegenden bekommen.
Das Personal ist sehr freundlich, flott... mehr lesen
4.5 stars -
"Wimmers heile, vielfältige und schmackhafte Buffet-Welt" Gast im HausWimmers Landwirtschaft, das ist nach wie vor ein Schwergewicht in der Wieslocher und regionalen Gastronomie. In beständigem, geschickten Ausbau der Kapazitäten ist jetzt ein Stand erreicht, bei dem das Grundstück bei gsd sehr großzügiger Platzgestaltung komplett gefüllt ist. Der Vorteil dieses Aufbaus, bei dem man einen sehr angenehmen Abstand zum Nachbartisch hat, liegt auf der Hand. Aus den schlichten Gartenmöbeln lassen sich leicht größere Einheiten zusammenstellen, die dann zugleich mehr Abstand zu den umliegenden bekommen.
Das Personal ist sehr freundlich, flott
Geschrieben am 28.05.2017 2017-05-28| Aktualisiert am
28.05.2017
Besucht am 28.05.2017Besuchszeit: Mittagessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 31 EUR
Das hätte ich nicht gedacht, dass meine letzte Rezension schon 2 Jahre alt ist – hatte deshalb heute auch keine Fotos gemacht – auch wenn die vollen Teller das allemal wert gewesen wären.
Die Besenwirtschaft Reblaus, die genauso firmiert, ist eigentlich seit Langem dem Besen entwachsen, jedoch ist der Begriff in der Kombination so fest verankert, dass es echter Namensbestandteil zu sein scheint.
Über dem Kraichgau liegt seit wenigen Tagen eine trockene Hitzeglocke mit prallem Sonnenschein und fast Windstille – die gut etwas über 30° fühlen sich an wie über 40° Saharawüste – jede Feuchtigkeit verdampft in Sekunden.
Vor Tagen hat eine große österreichische Möbelkette einen Prospekt verteilt, in dem neben 30% auf Alles (außer was angeboten ist) auch ein unschlagbares Restaurant-Angebot steht: XXXL-Schnitzel (300g) mit Pommes 1,90€, Rumpsteak (200g) 3,90€ und ähnliches fürs Frühstück. Das miese Wetter der Vortage verleitete mich dazu, Anfang der Woche, als das Prospekt kam, großzügig meine Frau zum Essen Auswärts einzuladen. Doch die Hitze ließ uns gestern passen – zumal mit Fahrtkosten der günstige Preis eh fast neutralisiert wäre.
So gelüstete es gestern meine Frau nach einem großen Pott Salat als Mittagessen, den sie exzellent zubereitet hat – topp bei der Hitze.
Heute, Tag zwei der Schweinehitze, erwacht in ihr die Carnifore: Ein Schnitzel bei der Reblaus ist ihr Begehr. Und nachdem ich es am Wochenanfang versprochen hatte, machen wir uns auf in der brütenden Hitze des Glutofens.
Es sind überraschend wenige Fahrzeuge auf dem Parkplatz vor der Reblaus. Dafür sind die teils in voller Sonne, teils von großen Sonnenschirmen oder Überdachungen überschatteten Plätze im Freien zum Bersten gefüllt.
Innen herrscht dagegen fast gähnende Leere. Draußen mindestens über 40° in der prallen Sonne – drinnen kühle und ruhige 26° - schätze ich. Draußen schleppen die Bedienungen Getränke und Speisen ohne Ende – auch jetzt, kurz vor halb drei – innen kommt sofort eine Bedienung an den Tisch, fragt freundlich, was wir möchten.
Ein Glas Erdbeersecco, eisgekühlt (0,2l, 3,-€) ist für meine Frau ein Muss, seitdem wir den hier das erste Mal getrunken haben. Der ist zwar ein aromatisiertes Weingetränk – d.h. leicht künstlich, dennoch mit Crash-eis und sehr kalt genossen eine belebende kühle Dusche für den Gaumen.
Für uns beide ordern wir eine Flasche Teinacher Wasser, bitte kalt (0,75l, 2,60) was bei dem überraschend kurzfristig heißen Wetter und guter Nachfrage wohl nicht erfolgreich sein wird - die werden heute gar nicht genügend Kühlhauskapazität haben, alle Kästen da lang genug einzustellen.
Meine Frau ordert das Schnitzel mit Soße und Brot (6,70€), einen Beilagensalat (3,50), später noch die kleine Portion Spätzle (2,50) – ich bestelle mir den Reblaus-Teller (Schni.Po,Sa 10,50).
Die Getränke kommen umgehend, das Wasser ist wegen reißender Nachfrage leider nur runtergekühlt, nicht durchgekühlt, so wird es sehr schnell warm im Glas.
Es dauert nur wenig länger, dann wird meiner Frau ein großer tiefer Teller mit dem Beilagensalat gebracht – Ein grüner Lollo, Tomate, Gurkenscheibe ungeschält, Farmersalat (eine Möhren-Sellerie-Zubereitung), Selleriesalat und gutes Dressing – gut das Doppelte von dem, was mir dann als Salatbeilage gebracht werden wird. Das Schnitzel ist groß – nicht mehr ganz so groß wie noch vor einigen Jahren – aber es nimmt immer noch die Fläche zweier großer nebeneinander gelegter Männer-Hände ein (Früher gab es zwei von der Schnitzel – aber vom Kamm - auf dem Teller – selten schaffbar – doggy-pack war früher Standard. Die Panade sieht locker fluffig aus, wie es sich für ein gut zubereitetes Schnitzel gehört – und es scheint aus der Schweinenuß im Schmetterlingsschnitt gemacht zu sein – nur so kommt es sicher zu der Größe.
Mein SchniPoSa, das leicht später an den Tisch gebracht wird ist noch etwas größer – es ( das Schnitzelfleisch ist geschätzt ca 8mm dick/dünn zuzügliche Panade und stammt eindeutig vom Schnitzelfleisch aus der Hüfte oder aus der Keule – in jedem Fall kein Kammschnitzel (das ich auch nicht verachtet hätte) und ist trotzdem saftig. Die Portion Pommes erschlägt mit der Menge den Teller – es sind Standard-Pommes, schätze aus dem TK-Beutel, aber gut zubereitet, knackig frisch, innen leicht mehlig, gut gesalzen – mag selbst ich, der nicht gerade „Pommes-Fan“ ist – nur dickgeschnittene belgische fände ich besser. Mein Salat ist aus zweierlei (könnte auch eine Sorte sein) Lollo/Frisee – obenauf dünngehobelte rohe Zwiebel, ein Joghurtkräuterdressing darunter, das nach dem Durchheben auf der kleinen Schale gut zur Geltung kommt. Meine Frau ordert zwischenrein noch eine kleine Portion Spätzle nach – umgehend kommt ein Teller, der selbst mir überreichlich erscheint.
Ich habe mit dem Schnitzel gut zu tun – es ist lecker, selten wo besser gefunden und viel genug, um auf Sättigungsbeilagen zu verzichten. Nicht mal mehr Trinken ginge jetzt noch. Meine Frau passt nach der Hälfte – lässt sich eine Tüte für das Restschnitzel geben, ihren Beilagensalat wie auch die Spätzle schafft sie bis zur Hälfte.
Es war gut – Rechnungsbetrag 31– da wurde, ohne dass wir das bemerkt haben wohl was doppelt notiert – ich war beim kurze Vorabrechnen nach der Liste etwas über dem Betrag der Bedienung gelandet – jetzt nachträglich addiert war wohl das Wasser oder die Spätzle doppelt angestrichen - kann, aber sollte in der Hektik und bei mehreren Bedienungen nicht so passieren, dass was doppelt angestrichen wird. Dennoch, ich bin nicht enttäuscht—wir kommen gerne wieder.
Das hätte ich nicht gedacht, dass meine letzte Rezension schon 2 Jahre alt ist – hatte deshalb heute auch keine Fotos gemacht – auch wenn die vollen Teller das allemal wert gewesen wären.
Die Besenwirtschaft Reblaus, die genauso firmiert, ist eigentlich seit Langem dem Besen entwachsen, jedoch ist der Begriff in der Kombination so fest verankert, dass es echter Namensbestandteil zu sein scheint.
Über dem Kraichgau liegt seit wenigen Tagen eine trockene Hitzeglocke mit prallem Sonnenschein und fast Windstille – die... mehr lesen
4.0 stars -
"Lecker Schnitzel - gut und viel" Gast im HausDas hätte ich nicht gedacht, dass meine letzte Rezension schon 2 Jahre alt ist – hatte deshalb heute auch keine Fotos gemacht – auch wenn die vollen Teller das allemal wert gewesen wären.
Die Besenwirtschaft Reblaus, die genauso firmiert, ist eigentlich seit Langem dem Besen entwachsen, jedoch ist der Begriff in der Kombination so fest verankert, dass es echter Namensbestandteil zu sein scheint.
Über dem Kraichgau liegt seit wenigen Tagen eine trockene Hitzeglocke mit prallem Sonnenschein und fast Windstille – die
Geschrieben am 16.05.2017 2017-05-16| Aktualisiert am
16.05.2017
Besucht am 16.05.2017Besuchszeit: Mittagessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 36 EUR
Nach einem ausgiebigen Besuch im Fisch-Spa Karlsruhe, bei dem einem die kleinen Viecher die Füße anknabbern (die armen Kerlchen) kam mir die Idee dass es jetzt passend wäre, auch am Fisch zu knabbern.
Was bot sich da besser an, als gleich das OISHII Sushi & Grill – ein „Japanese all you can eat!“ Restaurant um die Ecke in der Bürgerstraße anzusteuern – zumal an diesem sommerlichen Sonnentag die Außenplätze förmlich nach Besetzung schrien.
Im OISHII wird von Montag bis Donnerstag 12:00 -14:30 und am Abend von 18:00 – 22:30 (Küchenzeiten, Öffnung 30 Minuten früher) – Freitag bis Sonntag abends bis 23:00 – ein (full service) ACYE geboten. Das Besondere am Restaurant ist, dass man hier seine Speisen und Geträmke per IPAD bestellt, die eine(r) der freundlichen asiatischen Servicekräfte vorbeibringt – auf Wunsch erklärt. Für jeden am Tisch kommt dann ein Doppelschälchen mit Washabi und Ingwer, eine leere Sushiplatte, Stäbchen, Besteck, eine Flasche Sojasoße, ein Schälchen mit sehr milder rötlich- süßsaurer Chilisoße, rote Papierservietten. Die später gebrachten Servierteille sind zum teil – sehr echt und wertig wirkenden Material - tatsächlich merkt man, wenn man die Platten in die Hand nimmt – sie sind aus Kunststoff. Die Wartezeiten auf den Service sind trotz gut besuchtem Lokal und zusätzlich Außenplätzen minimal zu nennen.
Die Karte ist gegliedert nach Sushi, Salate, Nudeln& Reis, Warme Gerichte, Nachtisch, Angebote, Getränke. Die getränkepreise sind moderat bis sportlich zu Dabei kann man sich pro Person und Bestellung jeweils Fünf Gerichte pro Bestellrunde aussuchen – bei zwei Personen also 10 Positionen für eine Runde sie wohl mit 10 Minuten angeben wird – dann kommt Runde zwei und so weiter bis maximal Runde 10. Wir haben es mit Mühe bis Runde 3 geschafft.
Geboten werden die Sushí Standards Nigiri, Maki, Rolls, gunkan und anderes leckeres in jeweils guter Qualität – handwerklich sauber – Manches hat mich nicht so überzeugt- aber es ist in keinem Fall nur „irgendwie Sushi“, sondern das Sushi wirkt authentisch in Zubereitung und Präsentation(soweit ich das als Mitteleuropäer ohne Japanaufenthalt sagen kann).
Bei den Salaten findet man Wakame in frischer Topqualität wie auch Lachs - Sashimi- Salat und andere. Was beim Sashimi auffiel, war die Differenz von Präsentation auf der Webseite und im Ipad gegenüber der tatsächlichen Anrichteweise: hier waren drei recht massive Streifen vom Lachs über ein sehr minimalistisches Salatblatt gelegt worden – nicht mit der üppigen Salatunterlage des Bildes.
Ähnliche „Problemchen“ gibt es bei der Bestellweise per Ipad mit Bild und der dann servierten Form – Nigiri und Maki werden zusammen platziert – man sollte also schon wissen, was man bestellt hat und wie die Dinge auch leicht anders aussehen können.
Gerade bei den Warmgerichten schwächelt die optische Präsentation - das erste bestellte Hähnchen schmeckt leicht wie Schweinefleisch – das Tagesangebot aus Fischfilet jedoch ist einwandfrei und auf den Punkt genau gut geraten. Was mich beim Japanesen überrascht sind plumpe Calamares-Ringe - Eine später bestellte Ente knusprig scheint dem Sushimeister wohl samt derben Fettteil in die leichte Tempura-Panade und Fritteuse gefallen zu sein und wirkt wie kurz vor dem Servieren nochmal kurz durchs Fett gezogen Die zehn für uns pro Runde bestellten Teilgerichte sind aus genannten Gründen nicht sämtlich ganz klar zu erkennen und damit auch zu zählen, da sie teilweise in drei Schüben mit kurzem zeitlichen Abstand an den Tisch gebracht werden. So sollte man sich schon recht gut kennen, verstehen oder aber sehr differenziert bestellen. Als wohlerzogener Ehemann Da wir - meine Frau und ich, uns schon so lange kennen, gibt es bei uns keine Probleme, auch der Service nimmt es nicht so kritisch, wenn mal etwas anderes als bestellt auf den Tisch kommt oder in der Runde noch fehlt – nächste Runde nochmal bestellen. In der Nachtisch-Sektion gibt es verschiedene Sorten Eis von Greentea-Mate über Mango bis Litschi, oder ein Sesambällchen und anderes. Die Auswahl ist gut – dennoch wird man gerne auch mehrfach identisch in jeweiligen Folge-Runden wählen .
Auch zum Bezahlen drückt man einen Knopf am IPAD Display – kurz drauf kommt dann die Real World 1.0 Servicekraft in diesem digitalisierten Umfeld und nennt nochmal den detailliert reporteten Endpreis – 36,-€ - neben der langen Liste der insgesamt in den drei Runden gewählten 30 Einzelpositionen stehen (aus der Erinnerung Spezi 0,4l 3,40, Bionade 0,33 2,90 , Greentea-Mate, 0,475l 3,90) .
Fazit: Insgesamt ist das Sushi für Uschi – sehr preisgünstig zu nennen – Allein die Portion vom Wakame-Salat ist sein Geld wert – auch die Sushis sind handwerklich und in der Portionierung richtig – genau richtig für Stäbchen. Kleine Schwächen der Zubereitung bei den Warmgerichten dämpfen da meine Begeisterung - dann wird mir der Japaner bei Einigem zu sehr „beliebig- Hauptsache asiatisch“ – auch wenn die originalen Küchen sich sicher inzwischen weitestgehend vermischt haben werden – so wie bei uns in Europa ja auch nicht mehr so traditionell gekocht wird wie noch vor 50 Jahren, als man die langen Spaghetti noch für etwas Besonderes hielt.
Ich werde gerne da wieder hingehen, wenn ich mal richtig hungrig bin – gut Qualität, die bei einigen Sushis leicht mit Heidelberg mithalten kann – also gerne wieder! Bilder habe ich keine gemacht – bei der prallen Sonne hätte ich nichts auf dem Display gesehen bzw. erkannt – ihr wisst ja, wie Sushi aussieht. ボン
Nach einem ausgiebigen Besuch im Fisch-Spa Karlsruhe, bei dem einem die kleinen Viecher die Füße anknabbern (die armen Kerlchen) kam mir die Idee dass es jetzt passend wäre, auch am Fisch zu knabbern.
Was bot sich da besser an, als gleich das OISHII Sushi & Grill – ein „Japanese all you can eat!“ Restaurant um die Ecke in der Bürgerstraße anzusteuern – zumal an diesem sommerlichen Sonnentag die Außenplätze förmlich nach Besetzung schrien.
Im OISHII wird von Montag bis Donnerstag 12:00... mehr lesen
4.0 stars -
"Mehr als nur satt - auch gut! (trotz AYCE)" Gast im HausNach einem ausgiebigen Besuch im Fisch-Spa Karlsruhe, bei dem einem die kleinen Viecher die Füße anknabbern (die armen Kerlchen) kam mir die Idee dass es jetzt passend wäre, auch am Fisch zu knabbern.
Was bot sich da besser an, als gleich das OISHII Sushi & Grill – ein „Japanese all you can eat!“ Restaurant um die Ecke in der Bürgerstraße anzusteuern – zumal an diesem sommerlichen Sonnentag die Außenplätze förmlich nach Besetzung schrien.
Im OISHII wird von Montag bis Donnerstag 12:00
Geschrieben am 30.04.2017 2017-04-30| Aktualisiert am
30.04.2017
Besucht am 30.04.2017Besuchszeit: Mittagessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 36 EUR
Nach MarcO74s grandioser Rezension über Dominic Theobalds Pfälzer Genuss-Fraktion in Hainfeld, die noch durch Grande Borgos phänomenalem Bericht über das Meeting mit Marco zwecks Vernichtung französischer Meeresfrüchte im groß(artig)en Stil – war es ein absolutes „Must have“ den Weg ins kleine Hainfeld zu nehmen. Da meine GöGa an diesem wunderbar sonnigen letzten Apriltag ebenso danach drängte, doch einen Ausflug in die Pfalz zu machen, konnte ich Beides zum eigenen Vorteil vereinen und ein frohes „Auf ihr Brüder in die Pfalz“ anstimmen.
Fahrten in die Pfalz an solchen Sonnentagen unterliegen dem Problem einer gewissen Massenflucht in diese Richtung, wobei die Spezies derjenigen, die die 70km/h, die an manchen Straßenkreuzungen einzuhalten sind. großzügig über die gesamte Strecke – unsinnigerweise teilweise auch incl. Ortsdurchfahrten – einhalten. Zumeist sind das auch die ersten ieiner langen Schlange dahinter, die man als zwanzigstes Fahrzeug leider auch nicht en passant rechts liegen lassen kann.
In Edesheim bewiesen dann auch drei Fahrzeuge mit Kennzeichen SÜW, dass Ampeln an Baustellen vermutlich unnötig sind, kamen die doch, kurz nachdem unsere Ampel auf grün geschaltet hatte und vier Fahrzeuge und wir in die Baustelle eingefahren waren, munter auf der einspurigen kurzen Baustelle entgegen. Gsd war Gruppe in meiner Fahrtrihtung so flexibel, zwischen die Baken auf die gesperrte Spur auszuweichen - worauf dann erst massives Winken die SÜW-Fahrzeuge wieder Fahrt aufnahmen – die erste Fahrerin beschwerte sich auf meine bei geöffnetem Fenster gestellte Frage, ob sie die Ampelregelungen in der Fahrstunde verstanden hätte, dass es so schlimm sei – das wäre ihr jetzt schon dreimal passiert. Soviel zu Autofahrern mit SÜW –Kennzeichen – Vorsicht die – Sind Übel Wild.
In den engen Sträßchen von Hainfeld mit dem Lagebild von Google Maps im Kopf und einer falschen Hausnummer im Navi-System lenkt uns die Dame im Cockpit zuerst zielsicher zum Weingut Koch – nicht das, was wir suchen, aber auch ein „Self-Service“ der bei dem strahlenden Sonnenwetter bereits kurz nach halb eins voll von Pfälzer-Schorle-Trinkern , Schnitzelessern und Platzsuchenden überbordet. Wir wollen auf die andere Ortsseite- Richtung Weingut Hundemer, auf dessen Gelände sich auch das Objekt unserer Begierde befindet - Achtung Parkplatzsuchende – entweder 30m vorher bereits in Richtung der Ausschilderung Weingut Hundemer abbiegen und landwirtschaftliche Flächen dem Hinweis P folgen- oder aber wie wir dann hinter dem Ort rechts ab in den Wirtschaftsweg entlang der Straße zurück Richtung Dorf und an der PGF- Wiese, auf der einige Gartenmöblierte Tische platziert sind dann tricky auf den Parkplatz einzubiegen.
Vor dem Sandsteinhaus der PGF sind die Aussenplätze direkt an der Straße in voller Sonne, nur teilweise beschattet bereits gut besetzt. Doch wie wir bei unserem ersten Fehlversuch gemerkt hatten – in der Sonne verglüht, im Schatten erfriert man und ab und zu kommen wechselwarme Windböen, die nachweisen, dass der April noch vor wenigen Tagen Schnee gebracht hatte.
Wir gehen also rein in das sehr geschmackvoll moderne Innere. Die Selbstbedienungs-Theke mit Getränkeausgabe und Wärme-Pass begrüßt einen als Erstes – im Vergleich zu früheren Jahren sehr ungewohnt – inzwischen bei Restaurants mit Aussenfläche wohl wieder üblicher (so wie früher in den Pfälzer-Wald-Vereinshäusern) und Innen sind alle Plätze noch frei. Wir nehmen einen wunderschön großen Tisch, der mit Zwei Stühlen wie für uns gedacht zu sein scheint. An der Wand hängt auf ein Bilderrahmenglas geschrieben die aktuelle Speisekarte:
Auf dem Tisch liegt eine kleine viereckige Mitteldecke mit zwei Wurstdosen – eine umfunktioniert als Teelichtbox auf kleinen Kieseln – in der anderen ein Blumentopf, weiter 2fach eine laminierte Getränke- und ebenso eine Speise-Karte, deren Inhalt auch im Internet nachgelesen werden kann. (Kleiner Tipp am Rande - es gibt Dosenöffner, mit denen man den sehr scharfen Rand von Pullring-Dosen wegbekommt)
Der junge Mann hinter der Theke, der wohl neu im Job ist und vom Chef persönlich in Kaffeemaschine und den Wärmepass wie auch die Klingelboxen für die SB-plätze außen eingewiesen wird, kommt an unseren Tisch – ich bestelle ein Glas vom bereits von Grande Borgo benannten Chardonnay-Sekt (o,1l 5€) – allerdings scheint es da bei der Versorgung Probleme zu geben (evtl. Folge von Grande Borgo und Marcos-Besuch??). Das und dann tatsächlich kredenzte Glas prickelt wirklich auch geschmacklich wunderbar jeden Champagner an die Wand – top. (Könnte nach Hörensagen evtl. ein Sauvignon gewesen sein – verwunderlich gut). Ebenso scheinen auch die Riesling Bestände gelitten zu haben – ein Pinot Grigio – freiwillig Grauburgunder genannt -Schorle (Pfälzer Art = 0,5l ) wird von uns nominiert und eine Flasche Mineralwasser (0,75l) – beide jeweils zu angenehmen 3,50€.
Unsere Entscheidung fürs Essen steht – die Pasta des Tages- mit grünem Spargel, Tomaten-Sugo, Rucola und Gran Padano zu 11,50€ für meine Frau – und für mich wird es das Winzersteak vom Schweinenacken mit Riesling-Zwiebeln und frittierten neuen Kartoffeln zu 12,50€ ( was ich auf einem Teller, den ich beim Reinkommen im Außenbereich sah, zunächst für Kalbsleber gehalten hatte).
Dominic Theobald kommt an unseren Tisch – und platziert den Sekt vor meiner Frau, Schorle vor mir – auf meinen Hinweis, beides sei für meine GöGa – das Wasser für mich – sagt er, ihm würde das auch so gehen, wenn er mit seiner Frau in ein Restaurant gehe und er einen Salatteller und seine Frau ein Steak bestellt, dann wird ihm automatisch der Steakteller hingestellt – ein Schicksal, das zartgebaute Männer wohl teilen (Grand Borgo geht es Dir auch so, oder isst Du deshalb lieber allein?).
Nach angenehmer Wartezeit werden uns von Dominic Theobald auch die Speisen gebracht – eingedenk der vorherigen Diskussion tippt er allerdings fälschlicher Weise darauf, dass ich die Nudeln bekäme - was jedoch eher daran liegen wird, wie er die beiden Teller je in eine Hand genommen hat.
So sieht das Ganze aus:
Die Pasta (Penne rigate) sind al dente, dazu schräg geschnitten feste, leicht angedünstet/gebratene dünne Scheiben vom grünen Spargel, eine tomatisierte Sugo lecker gibt mit leicht scharfem Nachklang in Verbindung mit dem Rucola und dem Gran Padano einen wunderbaren, geschmacklichen Gesamtklang, meine Frau ist begeistert – was mir natürlich noch besser gefällt, als die gute Probegabel die für mich dabei abfällt.
Das Winzersteak sind zwei gut geschnittene Scheiben Schweinenacken – mit all dem, was einen komplett entbeinten Schweinenacken so ausmacht - verschiedene Strukturen, leichte Sehnen, nur kleine Fettzähren. Das Schweinesteak ist top gebraten, durch -dabei noch leicht rosig im Inneren, saftig, überhaupt nicht trocken und geschmacklich vollmundig.
Letzteres wird durch die Riesling-Zwiebeln unterstützt – die leichte Süße der roten Zwiebel, dazu der Riesling und ein Fleisch-jus von dem ich nicht sagen kann, woher die über die minimale Zwiebelbindung die leicht angedickte Soße kommt. Auf dem Teller sind weiter kleine halbierte neue Kartoffeln in Schale fritiert, die aber wie aus der Pfanne bzw. dem Backofen wirken. Die recht festen Kartoffelhälften bieten nur geringe Chancen, den schmackhaften Rieslingsoßen-jus der Zwiebeln ohne Zwiebel oder das Fleisch aufzunehmen. So fallen die Kartoffeln leider geschmacklich leicht gegenüber Zwiebel und Fleisch ab – bringen aber die notwendige Sättigungsgrundlage. Selten habe ich ein so gutes Winzersteak serviert bekommen – Lob an die Köche!
Fazit – auch wenn die Speisekarte nicht mit so einem Sonderereignis der Pariser-Fischmarkthallen-Platte im Standard aufwartet (erst wieder im Dezember, also in sieben Monaten auf den Plan kommt) nichtsdestotrotz ist die einfache kleine Speisekarte interessant, die Küchenleistung schlichtweg gekonnt, die Weine vermutlich sehr süffig - das PLV stimmt - so wird die Pfälzer Genuss-Fraktion in unsere „Da gehen wir unbedingt wieder hin“ Liste aufgenommen, (zumal wir jetzt den Weg zum Parkplatz kennen).
Danke an Mark und Grande Borgo für den Tipp!
Nach MarcO74s grandioser Rezension über Dominic Theobalds Pfälzer Genuss-Fraktion in Hainfeld, die noch durch Grande Borgos phänomenalem Bericht über das Meeting mit Marco zwecks Vernichtung französischer Meeresfrüchte im groß(artig)en Stil – war es ein absolutes „Must have“ den Weg ins kleine Hainfeld zu nehmen. Da meine GöGa an diesem wunderbar sonnigen letzten Apriltag ebenso danach drängte, doch einen Ausflug in die Pfalz zu machen, konnte ich Beides zum eigenen Vorteil vereinen und ein frohes „Auf ihr Brüder in die Pfalz“... mehr lesen
4.5 stars -
"Gute genussreiche Küche" Gast im HausNach MarcO74s grandioser Rezension über Dominic Theobalds Pfälzer Genuss-Fraktion in Hainfeld, die noch durch Grande Borgos phänomenalem Bericht über das Meeting mit Marco zwecks Vernichtung französischer Meeresfrüchte im groß(artig)en Stil – war es ein absolutes „Must have“ den Weg ins kleine Hainfeld zu nehmen. Da meine GöGa an diesem wunderbar sonnigen letzten Apriltag ebenso danach drängte, doch einen Ausflug in die Pfalz zu machen, konnte ich Beides zum eigenen Vorteil vereinen und ein frohes „Auf ihr Brüder in die Pfalz“
Geschrieben am 23.04.2017 2017-04-23| Aktualisiert am
23.04.2017
Besucht am 21.04.2017Besuchszeit: Abendessen 4 Personen
Rechnungsbetrag: 64 EUR
Wie ich der Facebook-Seite des Restaurants entnehmen konnte, hat am 29.Oktober 2016 in Waghäusel-Kirrlach, Lindenallee 29 ein vietnamesisches Restaurant eröffnet- das My Anh.
Es gibt wochentags einen vergünstigten Mittagstisch, das Menu zu 5,50 – die umfangreiche Speisekarte ist unter http://www.my-anh.de/#speisekarte einsehbar.
Freunde von uns, die aus Kirrlach kommen, haben uns auf das Restaurant aufmerksam gemacht, und wir haben uns dort verabredet. Es gibt bereits etliche positive der üblichen Kurzkritiken bei anderen nicht sehr spezifischen „war toll“ Bewertungsportalen, u.a. Tante G. – so bin ich sehr gespannt, was uns erwartet.
„My Anh - authentische vietnamesische Küche“ so wirbt das Restaurant. Nun habe ich leider keine Ahnung, nur eine Vorstellung der vietnamesischen Küche – die lt. Wiki als eine sehr feinsinnig gewürz-bestimmte asiatische Küche ohne irgendwelche Nahrungsmitteltabus.
Die wenigen Restaurants, die ich unter dem Label „vietnamesisch“ kennen gelernt habe, zeigten keine besonders ausgeprägten Eigenarten. – eher eine beliebige Mischung diverser asiatischer Einflüsse, die sich von (TK- Convenience) – Frühlingsrollen bis zu Wok-Gerichten chinesischer Art entpuppten. Was positiv auffiel war, dass die Küche sich nicht hinter hohen Scoville-Werten um jeden Preis versteckt. Was also wird uns im My Anh erwarten?
Wir parken kurz vor 18:00 Uhr direkt vor dem Restaurant, ein paar Stufen hoch durch einen kleinen Windfang mit Gästebuch betreten wir als fast erste Gäste das offene, etwas kühl wirkende helle Restaurant - schwarze Hochlehner und schwarze Tische bilden einen klaren Kontrast. Die Tische sind mit gewebten Tischsets, Besteck und gelber Papierserviette schlicht aber zweckmäßig eingedeckt. Wir werden freundlich begrüßt, nach der Reservierung gefragt und an einen aus zwei Zweiertischen zusammengestellten Vierertisch geführt.
Die drei bzw. vier von jung bis jungen asiatischen Damen vom Service (wohl incl. der Chefin Tamara My Anh Vo) tragen ein modernes Ao Dai, das über die Hüfte seitlich geschlitzte lange Kleid der Vietnamesin zu modernen Jeans (hab ich gegoogelt, wie das heiße Teil heißt, wusste ich vorher auch nicht), hinter der Theke kann man zumindest oberhalb der Theke die Küchenmannschaft (wohl incl. Chef Marcus Vo) geschäftig arbeiten sehen. Im ersten Moment überrascht mich die Anzahl der Bedienungskräfte – doch bereits eine gute viertel Stunde später ist das Restaurant bis auf wenige Plätze voll besetzt, da haben die Damen gut zu tun, werden dann von einem Mann mit unterstützt.
Wir haben uns gerade gesetzt und umgeschaut – nun kommt die Servicekraft, die uns begrüßte, freundlich lächelnd mit zwei Karten – hellgrauer starker Filzeinband mit rot aufgesticktem „My Anh - authentische vietnamesische Küche“ – sehr wertig, auch innen auf hochwertigem Glanzpapier – schlicht und klar. Wir haben uns zuvor im Internet die Speisekarte angeschaut, ich hatte über vietnamesische Küche gegoogelt und so war für mich klar, ich werde Frühlingsrollen nehmen und den Ganzen Fisch – beides wird als typisch für Vietnam bezeichnet.
Doch warten wir noch bis unsere Freunde kommen. Zu trinken bestellen wir W5 – Heitlinger Riesling, 0,2l zu 3,90€ und eine Flasche Mineralwasser Classic 0,75l zu 2,80€ - welch angenehme Preisgestaltung. Die Getränke kommen an den Tisch, der Wein kühl im Glas. das Wasser wird eingeschenkt, im kleinen Kelchglas ist jeweils eine feine Scheibe Zitrone – man achtet auf wertige Details.
Nachdem wir komplett sind – und auch unsere Freunde, die schon mehrmals hier zu Gast waren, direkt ihre bestellten Getränke bekommen haben, und für uns Vier jeweils ein Stammperl Pflaumenschnaps auf dem Tisch steht (auf Nachfrage was es sei „Pflaumenschnaps, ganz leicht- nur 8%, das kann man problemlos literweise trinken“) bestellen wir.
Die Karte ist wirklich sehr ausführlich, dabei aber sehr klar gegliedert. Die Gerichte werden gut beschrieben – das zentrale Thema steht voran, z.B. Mì xào, Gebratene Nudeln mit marktfrischem Gemüse, die Kennzeichnung mit Allergenen oder Zusatzstoffen wird gelistet, dann kommen die diversen Variationen durch den preisbildenden Hauptbestandteil wie Schweinefleisch, Hühnerfleisch, Rindfleisch, Shrimps, Knuspriges Hähnchen, Knusprige Ente, Vegetarische Ente Seitan (Vịt chay), Gemüse oder Garnelen.
Diese gebratenen Nudeln, das Gericht No.21 Mì xào bestellt meine Frau, möchte Hühnchen dazu, es wird nachgefragt, ob Hühnerfleisch (6,50€) oder knuspriges Hähnchen (6,90€), letzteres wählt meine Frau. Ich habe mich für die No.34 Cá Chiên Nước Mắm Gừng, Ganzer Fisch nach vietnamesischer Art - knusprig gebacken, an gedämpften Kohl, serviert mit frischem Ingwer in Nước-Mắm-Sauce (Fischsauce) (Allergenkennzeichnung D = Fisch) zu 8,90€ entschlossen, möchte aber als Vorspeise noch die No.6 Chả Giò Chay (6 Stück). Frittierte Mini-Frühlingsrollen mit Gemüse, serviert mit Süß-Sauer-Sauce zu 2,50€, meine Frau ordert noch die Krabbenchips, No. 5.2 Bánh Phồng Tôm, Krabbenchips hergestellt aus Hummerfleisch und exotischen vietnamesischen Gewürzen zu 2,00€.
Unsere Freunde, die schon mehrfach hier waren ordern als Vorspeise die No.15 Gỏi Xòai Marktfrischer Salat mit frischen Kräutern, Mango und Limetten-Fisch-Sauce und Garnelen zu 6,50€, und die No.12 Gỏi Cuốn (2 Stück) Vietnamesische Sommerrollen aus Reispapier gefüllt mit frischem Salat, Reisnudeln, Sojasprossen und frischen Kräutern, serviert mit Tương-Sauce (Erdnuss-Sauce mit Hoi Sin) mit Rindfleisch zu 2,30€ und als Hauptgerichte No.23 Bánh Canh Xào U-Dong Nudeln, gebraten mit Rindfleisch zu 6,90€ sowie die No.24 Cà Ri Curry-Vietnam-Sauce mit Bambus, Paprika, Zwiebeln, Kokosmilch, Zitronengras und Limetten, serviert mit Reis und Rindfleisch zu 8,90€.
Was wohl jedem bisher aufgefallen sein dürfte – die Preise sind sagenhaft – die Portionen sehen auch toll aus und scheinen recht üppig – fragt sich, wie wird die Qualität sein? Nach kurzer Wartezeit werden die Vorspeisen gebracht – die Vorspeisen No.15 und No.12 – die unsere Freunde bestellt haben, sind eindeutig frisch, nett und appetitlich angerichtet, üppig und sehen hausgemacht aus – leider haben wir da mit unserer Auswahl die Fertigware erwischt – unser Fehler, hätten wir uns denken können. Dennoch, auch die kleinen Frühlingsrollen sind zumindest schmackhaft und richtig frittiert, knusprig, nicht durchfettet, die Bánh Phồng Tôm Krabbenchips sind selbst für zwei eine gute Portion.
Nun kommen nach angenehmer kurzer Pause und Abräumen der leergegessenen Vorspeisen zunächst vier vorgewärmte viereckige Teller auf den Tisch – und gleich darauf die No.24 Cà Ri – und die No.21 Mì xào dann No.23 Bánh Canh Xào mit Rindfleisch. Weiter bringt man uns, da ich beiläufig für meine Frau um „scharf“ gebeten habe, Salz, Pfeffersteuer eine mittelscharfe rote Soßenpaste, extra scharfe frisch geschnittene Chilipepperonischoten und eine Paste wie Sambal oelek jeweils mit kurzem Hinweis auf die Schärfe.
Kurz drauf kaommt auf einer großen rechteckigen Platte mein ganzer Fisch - No.34 Cá Chiên Nước Mắm Gừng. Es sieht gigantisch aus – offensichtlich filetiert sind beide Körperhälften und der Kopf komplett in einem Reismehlteig paniert fritiert worden – die Anrichteweise des aufreecht stehenden Fisches (als würde er aus dem Wasser springen) zeigt, dass keine Nahrungsmitteltabus bestehen, denn wie einen da der auf die Flanken gestützte kleine Fischkopf einen anschaut… - gut, beim Japaner könnte der entbeinte Fisch evtl. sogar noch atmen. . „Was für ein Fisch ist das?“ möchte ich wissen und sofort kommt die Antwort: „Tilapia“ – ein mittelgroßer Buntbarsch. Als Filet ist das nicht „mein Fisch“ zu geschmacklos – gespannt wie es hier ist. Zunächst – der Fisch ist wirklich hervorragend filetiert – keinerlei Gräten, die komplette Hauptgräte bis zum Kopf und alle Seitengräten sind entfernt - nur die Flossen und damit auch deren Gelenke sind mit frittiert, die esse ich nicht mit. Wie zerlege ich nun den Fisch zum Essen? Ich trenne mir eine Seite vom Kopf ab – was durch den leichten aber festen Panierteig nicht ganz einfach ist – der hintere Kiemenbogen geht mit – den kann ich leicht aus dem beidseitig Panierten ebenso wie die Flosse entfernen. Mit der Teighülle ist es fest zu schneiden, der Fisch, den ich dann in die helle, klare Fischsoße, Nước-Mắm –dippe schmeckt nun eher nach der Soße. Unter dem Fisch sind grüne und gelbe Paprika, Staudensellerie, roter und weißer Kohl, Zwiebeln als Gemüse schmackhaft gedünstet. Dazu gibt es Reis aus einem extra Topf. Durch den knusprigen Panadenteig füllt der Fisch recht schnell – ich nutze die mittelscharfe Soßenpaste eher als die Fischsoße. Die zweite Seite schäle ich (was sehr leicht geht) komplett aus der Panade – genieße das Filet, das mich so zubereitet nun den Fisch und dessen angenehme Würzung schmecken lässt, sehr nett – nicht so flach, wie ansonsten Tilapiafilets für mich nicht in Frage kommen. Dies Gericht werde ich mir sicher bei einem nächsten Besuch in diesem Restaurant wieder bestellen.
Die No.21 Mì xào – gebratenen Nudeln befinden sich unter einer großen, im Ganzen mit Haut gebratenen Hühnerbrust, die in Scheiben aufgeschnitten ist – ich probiere das Hühnchen von mehreren Stellen der Brust- es ist saftig gebraten, mit knuspriger Haut – handwerklich gut gemacht, die Nudeln mit dem Gemüse darunter haben etwas vom Hähnchenfett abbekommen – würde mich etwas stören, ist aber lecker zubereitet. Und wider Erwarten schafft meine Frau sogar die ganze Portion - Respekt.
Die Speisen unserer Freunde schmecken auch – besonders reizen mich hier für nächstes Mal die beiden Vorspeisen, sehr üppige muss ich zugeben – aber auch die Hauptgerichte werden probiert werden. Die Servicekräfte haben im Übrigen im Vorbeigehen mehrfach gefragt, ob irgend etwas fehlt, ob es schmeckt und das fragt auch die Servicekraft beim zügigen Abräumen – und ob es noch was sein darf.
Was macht man, wenn man gesättigt ist, es gut geschmeckt hat – man noch Lust hat (und natürlich für GG schreiben wird) ? Klar- man fragt nach der Nachtischkarte – noch besser, unsere Freunde fragen danach – also hab ich mich dazu gezwungen gefühlt auch was zu bestellen gg. Bei der kleinen Dessertauswahl frage ich, was denn so typisch vietnamesisch wären - Bánh Cam Frittierte Sesamkugel, gefüllt mit Mungbohnenpaste und Kokosstückchen (2,20€), oder aber die No.105 Bánh Cem Klebreis mit frischer Mango und 1 Kugel Eis zu 2,90€ - die ich bestelle. Eine ovale kleine Platte mit einer Kugel Vanilleeis, daneben liegt auf einer fingerdicken Schicht kleinkörnigem Klebreis, eine in der Hälfte durchgeschnittene große Scheibe Mango mit Kokosraspel? der Saft der Mango gibt dem Reis etwas Geschmack und bildet einen würdig schmackigen leichten Abschluss eines wunderbaren Abendessens.
Fazit: wir werden hier in jedem Fall öfters herkommen. Das Preis-Leitungsverhältnis ist – ja ich muss das Wort verwenden – phänomenal. Die Gerichte wirken mit Liebe zum Kochen zubereitet, der Service arbeitet schnell, zügig und kompetent, so, wie das auf der Speisekarte als Vorwort der Wirtin steht: „Der Grundsatz, den Gast zu verwöhnen, um ihn damit zur Wiederkehr aufzufordern, ist für uns das gesteckte Ziel, und wir sind glücklich, es immer wieder zu erleben. Seien Sie unser anspruchsvoller Gast. Sie sollen sich jederzeit bei uns wohlfühlen.“
Daher werden wir in jedem Fall hier wieder herkommen, wenn uns der Sinn mach gut gemachtem asiatischen Essen ist. Das PLV ist in weitem Umkreis einmalig – ein Dreigang-Menu mit Getränken zu durchschnittlich 16€/Person in guter Qualität der Ware ist top. Einziger Schwachpunkt – der aber auch demnächst abgestellt werden soll ist der auf Grund der offenen klaren Struktur mit glatten Wänden erhöhte Schallpegel im Restaurant und da es wirklich sehr gut besucht ist, empfiehlt sich eine vorherige Tisch-Reservierung.
Wie ich der Facebook-Seite des Restaurants entnehmen konnte, hat am 29.Oktober 2016 in Waghäusel-Kirrlach, Lindenallee 29 ein vietnamesisches Restaurant eröffnet- das My Anh.
Es gibt wochentags einen vergünstigten Mittagstisch, das Menu zu 5,50 – die umfangreiche Speisekarte ist unter http://www.my-anh.de/#speisekarte einsehbar.
Freunde von uns, die aus Kirrlach kommen, haben uns auf das Restaurant aufmerksam gemacht, und wir haben uns dort verabredet. Es gibt bereits etliche positive der üblichen Kurzkritiken bei anderen nicht sehr spezifischen „war toll“ Bewertungsportalen, u.a. Tante G. – so... mehr lesen
Restaurant MY ANH
Restaurant MY ANH€-€€€Restaurant072549575222Lindenallee 29, 68753 Waghäusel
5.0 stars -
"Ein TOP- Asiate in weitem Umkreis!" Gast im HausWie ich der Facebook-Seite des Restaurants entnehmen konnte, hat am 29.Oktober 2016 in Waghäusel-Kirrlach, Lindenallee 29 ein vietnamesisches Restaurant eröffnet- das My Anh.
Es gibt wochentags einen vergünstigten Mittagstisch, das Menu zu 5,50 – die umfangreiche Speisekarte ist unter http://www.my-anh.de/#speisekarte einsehbar.
Freunde von uns, die aus Kirrlach kommen, haben uns auf das Restaurant aufmerksam gemacht, und wir haben uns dort verabredet. Es gibt bereits etliche positive der üblichen Kurzkritiken bei anderen nicht sehr spezifischen „war toll“ Bewertungsportalen, u.a. Tante G. – so
Nach einem beinahe Luxus-Tag mit Spargel sollte man bescheiden sein – daher war als Kompromiss „Döner“ vom Cemo angesagt (auch zwecks “heute bleibt die Küche kalt“, nachdem ich meiner Frau mit „heute bist Du dran mit Kochen“ überraschte).
Cemo ist eine Institution in Bad Mingolsheim (seit den 70igern zusammen mit Bad Langenbrücken zu Bad Schönborn vereint geworden), ein Take-Away-Döner – Kult-Charakter für Döner-Fans. Ein Imbiss mit einigen Tischen, einer gesonderten Raucherbox und sogar Außensitzplätzen hinter dem Gartenzaun in der Friedrichstraße kurz vor dem Marktplatz.
Denn Cemo macht die besten Döner weit und breit. Seit einiger Zeit betreut verstärkt seine Frau (?) den Imbiss, sie ist wohl auch die Geschäftstüchtigere. Nach langen Jahren wurden vor einigen Monaten erstmals die Preise angehoben und wie wir gerade bemerkten (da wir inzwischen doch nicht mehr so häufig dort was holen, wie noch zu Zeiten unserer Söhne im Haus-Hotel Mama) sind wurden möglicher Weise wohl auch die Fladenbrote der vormals kleinen Döner nun die Basis des großen – nun halbiert – zu den neuen Kleinen geworden, weshalb der Preis dafür nun nur 3 Euro beträgt.
Für Kinder und zierliche Damen sicher hinreichend groß – in jedem Fall nach wie vor Kinnladen-sperrend samt großräumiger Lippen-Zwangs-Besoßung mit der schmackigen Joghurtsoße vom Cemo. Füllung mit Dönerfleisch Salaten, Tomate, Peperoni, Zwiebel und was so dazu gehört und der zarte Knobi-Geschmack dank Cemos Soße sind nach wie vor wunderbar. Außerdem kommt heute automatisch der Bon mit in die Tüte - korrekt Außer Haus, 7% MWSt, 2 Stck Kleiner Döner in Fladenbrot = 6€.
Selbst ich bin satt geworden – vll werde ich doch allmählich alt und neige zur Seniorenportion? Eine schnelle Empfehlung gegen den kleinen Hunger
Nach einem beinahe Luxus-Tag mit Spargel sollte man bescheiden sein – daher war als Kompromiss „Döner“ vom Cemo angesagt (auch zwecks “heute bleibt die Küche kalt“, nachdem ich meiner Frau mit „heute bist Du dran mit Kochen“ überraschte).
Cemo ist eine Institution in Bad Mingolsheim (seit den 70igern zusammen mit Bad Langenbrücken zu Bad Schönborn vereint geworden), ein Take-Away-Döner – Kult-Charakter für Döner-Fans. Ein Imbiss mit einigen Tischen, einer gesonderten Raucherbox und sogar Außensitzplätzen hinter dem Gartenzaun in der Friedrichstraße kurz... mehr lesen
Cemo Kebab Bei Kemal
Cemo Kebab Bei Kemal€-€€€Imbiss07253954025Marktplatz 7, 76669 Bad Schönborn
4.0 stars -
"Bester Döner - geht nicht schöner!" Gast im HausNach einem beinahe Luxus-Tag mit Spargel sollte man bescheiden sein – daher war als Kompromiss „Döner“ vom Cemo angesagt (auch zwecks “heute bleibt die Küche kalt“, nachdem ich meiner Frau mit „heute bist Du dran mit Kochen“ überraschte).
Cemo ist eine Institution in Bad Mingolsheim (seit den 70igern zusammen mit Bad Langenbrücken zu Bad Schönborn vereint geworden), ein Take-Away-Döner – Kult-Charakter für Döner-Fans. Ein Imbiss mit einigen Tischen, einer gesonderten Raucherbox und sogar Außensitzplätzen hinter dem Gartenzaun in der Friedrichstraße kurz
Geschrieben am 06.04.2017 2017-04-06| Aktualisiert am
06.04.2017
Besucht am 05.04.2017Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 36 EUR
Am Mittwoch, 5.April 2017 um 11:30 startete die Spargelsaison im Spargelzelt beim Erdbeer- und Spargelhof Böser in Bruchsal/Forst. Wie ich beim Vorbeifahren von der Bruchsaler Ortsumgehung aus sah, schien (wie zu erwarten) mittags auf dem Hof die Hölle los zu sein, so dass ich direkt noch aus dem Auto für uns einen Tisch am Nachmittag, 17:00 Uhr reservierte.
Die Spargelsaison 2017 hat durch den warmen März und Folienanbau fulminant begonnen: der Hofladen war bereits etliche Tage vorher geöffnet und anders als in den Vorjahren, in denen die Spargelsaison mit geringen verfügbaren Mengen startete, gab es dieses Jahr sogar bereits die 5kg- Sonderangebote, die bislang immer Zeichen der Spargel-Hochsaison waren. Doch die Saison hat erst begonnen und es werden noch einige trockene Tage kommen. Da ist von Vorteil, dass der Spargelhof neben Folienkultur auch über Bewässerungsanlagen verfügt. So dürften dieses Jahr die Erdbeeren früh, bereits gegen Ende der zweiten April-Dekade, ins Angebot kommen.
Unsere Reservierung um 17:00 wäre wohl nicht notwendig gewesen – es gab genügend freie Park- und Restaurantplätze (was sich allerdings zum ursprünglich angedachten späteren Termin komplett änderte, da war wieder alles voll belegt).
Service: Auch wenn dieses Jahr zunächst einige neue Gesichter in der Servicemannschaft auffielen, war es schön, die aus den Vorjahren bekannten Kräfte wiederzusehen, die auch fast alle bei uns zur Begrüßung vorbeischauten. Das finde ich sehr nett und persönlich. Die Servicekräfte sind dieses Jahr mit schwarzen Polos mit goldfarbigem Schriftzug Böser auf dem Kragen unterwegs (letztes Jahr war das Polo quietsch-hellgrün). Dies Jahr sieht es „edler“ aus. Weiter tragen dieses Jahr alle Servicekräfte recht gut lesbare Namensschilder mit Vor und Zunamen – finde ich prima, hier sind Menschen beschäftigt, keine anonymen Maschinen – auch wenn der Service wie eine Maschine perfekt zusammenarbeitet.
Wir bestellen wie immer zum Start des „Abends“ je ein Glas Sekt Chardonnay-Brut (4,20€) – (Nena, unsere Servicekraft, sagt uns dann, dass dies heute zum Saisonstart aufs Haus geht, danke!).
Die Speisekarten sind umgestaltet worden (im Netz: http://boeser.de/media/preview/), doch scheint das Angebot inhaltlich nur unwesentlich verändert, die Preise wurden angezogen –solide bessere Gastronomie. Wer erwartet, hier auf dem Erzeugerhof ein preisliches Sonderangebot zu finden, ist sicher ebenso verkehrt, wie der, der (angesichts der Preise) Sterneniveau erhofft. Es ist sehr gute, fast bessere Küche – es gibt z.B. wie letztes Jahr wieder das Kalbshüftsteak mit Morchelrahmsoße, Stangenspargel, Pastinakenkrapfen und Sauce Hollandaise, 29,80€ auf der Karte. Das ist schon eine sehr sportliche Preisgestaltung, nicht nur für ein Hofrestaurant (auch gegenüber Vorjahr – für GG werde ich mich sicher noch dafür opfern, aber heute nicht, und wenn, dann müsste schon eine exzellente Qualität auf dem Teller kommen, um „Je ne regrette rien“ sagen zu können)
Doch wir bleiben zum Startbesuch in dieser Saison solide bei „unserem“ Spargel im Schlafrock (12,90€), der nun „Der Schlafrock“ betitelt wird: „Pfannkuchen gefüllt mit Princessspargel, gekochtem Schinken und Emmentaler Käse, überzogen mit Sauce Hollandaise“. Weiter gibt es ein Viertel Grauburgunder vom Weingut Schäfer, 0,25l 5,20€ und eine Flasche Peterstaler Gourmet Medium, 0,75l 4,90€
Was sich in der Karte verbessert hat, ist nun eine Erläuterung auf jeder Seite: „Stangenspargel: Eine Portion aus 550g Frischware (ungeschält) Spargelgemüse: Spargelstücke in einer hellen Sauce (regionale Tradition) Princessspargel: 7-9 feine Spargelstangen“. Wobei ich der Meinung bin, dass nicht nur in meinem Schlafrock einige mehr sind.
Was sich an der Zubereitung verbessert hat, ist zum einen der Gargrad der Spargelstangen – den hat man wohl optimiert – äußerst angenehm knackig frisch, „al dente“. Könnte natürlich auch an der ruhigeren Zeit gelegen haben. Und weiter die Sauce Hollandaise, die Böser für sich industriell herstellen lässt und auch im Hofladen vertreibt. Die schmeckt dieses Jahr deutlich runder, etwas mehr Eigelbgeschmack, weniger säurelastig, für mich ein Genussgewinn. Das Wasser kommt angenehm gekühlt auf den Tisch, der Wein leidet leider dagegen etwas unter leicht erhöhter Temperatur - schade (hat so nicht überzeugt).
Die Saison des Spargelzelts geht bis zum 25.Juni 2017, geöffnet ist 11:30 – 23:00 mit durchgehend warmer Küche bis 21:00.
Am Mittwoch, 5.April 2017 um 11:30 startete die Spargelsaison im Spargelzelt beim Erdbeer- und Spargelhof Böser in Bruchsal/Forst. Wie ich beim Vorbeifahren von der Bruchsaler Ortsumgehung aus sah, schien (wie zu erwarten) mittags auf dem Hof die Hölle los zu sein, so dass ich direkt noch aus dem Auto für uns einen Tisch am Nachmittag, 17:00 Uhr reservierte.
Die Spargelsaison 2017 hat durch den warmen März und Folienanbau fulminant begonnen: der Hofladen war bereits etliche Tage vorher geöffnet und anders als... mehr lesen
4.5 stars -
"Die Spargelsaison 2017 hat begonnen!" Gast im HausAm Mittwoch, 5.April 2017 um 11:30 startete die Spargelsaison im Spargelzelt beim Erdbeer- und Spargelhof Böser in Bruchsal/Forst. Wie ich beim Vorbeifahren von der Bruchsaler Ortsumgehung aus sah, schien (wie zu erwarten) mittags auf dem Hof die Hölle los zu sein, so dass ich direkt noch aus dem Auto für uns einen Tisch am Nachmittag, 17:00 Uhr reservierte.
Die Spargelsaison 2017 hat durch den warmen März und Folienanbau fulminant begonnen: der Hofladen war bereits etliche Tage vorher geöffnet und anders als
Besucht am 13.03.2017Besuchszeit: Mittagessen 4 Personen
Lang lang ist es her, dass wir hier im Sakura Heidelberg waren. Bei unserem letzten Versuch hatte man uns trotz Reservierung damals in die Dependance im alten Schwimmbad 60m weiter in der Bergheimerstraße geschickt, wo der erste Eröffnungstag leider kein Freudentag für uns als Gäste (und vermutlich auch für das Personal) war. Ja und seit damals hatten wir in Heidelberg quasi Sushi-fasten gehalten.
Als mein Sohn uns telefonisch für Montag zu einem Mittagessen in Heidelbergs Gastronomie einlud, kam mir sofort Sushi in den Sinn: leicht, aber dennoch sättigend und wenn es richtig gut wäre auch ein kleines kulinarisches Hi-light. Nur gibt es natürlich mehrere Restaurants, die sich an Sushi versuchen – wo war also noch ungeklärt. Doch als am Sonntagabend der Sohn Bismarckplatz als Treffpunkt whatsappte, keimte bereits die Hoffnung auf das Sakura.
Wir sind sehr pünktlich um 12:00 wie verabredet dort, das Sakura öffnet um 11:00 und wir sind wohl die ersten Gäste, werden mit freundlichem Nicken begrüßt und suchen uns nach entsprechend einladender Geste einen der kleinen Vierertische mit Überblick über das Restaurant und Platz für einen Kinderwagen. (Was in HD nicht gerade einfach ist).
Auf dem Tisch sind bereits zwei Plätze voreingedeckt mit einem Platztablett, Schale für Sojasoße und Wasabi, Stäbchen und roter Papierserviette – sehr schlicht. Weiter befinden sich auf dem Tisch vier Speisekarten, eine Tafel mit Mittagsmenus, Kugelschreiber und kleiner Brauereiblock zur Auswahl der gewünschten Sushis. Hier hat sich also seit Jahren nichts geändert. Die Karte ist deutlich umfangreicher als die frühere Karte, die noch auf der Webseite auffindbar ist. Nach der Webseite zu schließen, haben die Betreiber als weiteres Restaurant noch das Richtung Bismarckplatz gelegene „Mr. Zhao Nudel Show“. Die Dependance im alten Schwimmbad (ein Bild mit dem Aquarium ist noch auf der Webseite) wird aber nicht mehr aufgezeigt.
Wir notieren unsere Sushi-Wünsche auf dem kleinen Notizblock, wobei für mich die Mittagskarte mit dem Menu M8 das allerbeste Angebot ist: eine Tagessuppe, ein Tee, Salat, 5 Nigiri und 4 Maki sowie zwei gebratene Dumplings (für aus der Erinnerung 12,80€) erspart mir jede Entscheidungsschwere zwischen dem breiten Angebot an Makis . Nigiris, Temaki – ein Angebot schon nach der Karte speicheltreibender als das andere – und hoffentlich auch realiter so angenehm.
Der Zettel wird abgeholt und kurz darauf kommen die Getränke, Spezi, Fanta, Wasser angenehm gekühlt an den Tisch. Apropos gekühlt – leider ist die Raumtemperatur im Restaurant um diese Zeit doch recht kalt – ein Problem das wir vor Jahren hier umgekehrt – es war zu warm – hatten. Die schmale, lange schlauchartige Grundfläche mit der elektrischen Schiebetür als Eingang dürfte für eine Klimatisierung extrem schwierig sein – nicht umsonst steht am an sich sehr schönen Vierertisch im Eingangsbereich ein Gasheizgerät.
Der Service agiert schnell, sehr still aber mit freundlichem Lächeln, nicht unbedingt professionell, der eingelegt Ingwer kommt z.B. fast nachträglich auf den Tisch.
Die Suppe zu meinem Mittagsmenu kommt als Erstes. Die Tagessuppe hat etwas Lauch, Frühlingszwiebeln zwei drei kleine Tofuwürfelchen und schmeckt mir erstmals wirklich gut. Es ist wohl keine Miso-Suppe, zumindest schmecke ich keinen Fisch, sondern eher Richtung Huhn – aber ohne Fleisch. Auch kommt die Suppe nicht brühend heiß sondern sehr angenehm zum Essen temperiert an den Tisch.
Die Suppe ist noch nicht ganz gegessen, da kommt das Menu in einer Bento-artigen quadratischen China-Lack-Kiste – in der Mitte ein sehr kleiner Klacks Wasabi, in einer kleinen Vertiefung eine süße Chilisoße ohne große Schärfe – ich nehme an für die zwei gebratenen Dumplings. Die sehen sehr lecker aus, sind nicht besonders groß – passend für Stäbchen – und die Präsentation spricht mich derart appetitanregend an, dass ich erst nach Verzehr des ersten Dumplings daran denke, ein Foto davon zu machen.
Der Salat ist feingeschnittener Frisee und feine Gurkenscheiben, mit einem sehr schönen aromatischen Dressing – da das Dressing nicht salzig ist, sondern leicht süßlich mit minimaler Schärfe, meine ich, dass hier evtl. Hoisin- oder Worcester Soße dabei ist – in jedem Fall sehr schmackhaft (und die Sauce ist auch auf dem Chefsalat, den sich meine Frau bestellt hat, Beim Chefsalat sind zusätzlich noch feingeschnittene Tranchen von Lachs dabei. Alles ideal für das Essen mit Stäbchen angerichtet. Die vier Maki – Inside-out sind hervorragend frisch, der Sushireis hat die angenehme leichte Essignote die ich bei anderen Sushi-Anbietern entweder vermisste oder die einfach zu stark war- hier ist es wunderbar im Mund. Auch die Größe der Maki passt – keine „Klopper“, die mit Stäbchen kaum handhabbar sind und den Mund komplett verstopfen. Auch die Nigiri – dabei sind Shake (Lachs), Ebi- (Garnele) und Unagi (Gebratener Aal)-Nigiri – sind top in Präsentation, Handhabbarkeit und Geschmack. Dass der Klacks Wasabi bei meinem Menu etwas klein ausfiel kann ich bei meinem Sohn, bei dem der Klacks zu groß ausfiel ausgleichen.
Während ich bereits am Dumpling kaue, kommen auch die anderen bestellten California Rolls, die sehr großen Garnelen- Temaki –Tüten und panierten Garnelen an den Tisch – und nachträglich die Ingwerblättchen sowie die zum Mittagsmenu gehörige wohlschmeckende Tasse Tee. Da wir eingeladen sind, kann ich zu den Kosten nichts weiter sagen – die Karte die derzeit im Internet aufrufbar ist, ist in jedem Fall nicht mehr der aktuelle, weit umfangreichere Stand.
Aus meiner Sicht stellt das Sakura mit kleinen Schwächen beim Service aber immer noch eine gewisse Referenzklasse im inzwischen regional sehr breit vertretenden Sushi-Angebot dar- sozusagen „So muss Sushi“ – um einen bekannten Werbeslogan zu nutzen.
Lang lang ist es her, dass wir hier im Sakura Heidelberg waren. Bei unserem letzten Versuch hatte man uns trotz Reservierung damals in die Dependance im alten Schwimmbad 60m weiter in der Bergheimerstraße geschickt, wo der erste Eröffnungstag leider kein Freudentag für uns als Gäste (und vermutlich auch für das Personal) war. Ja und seit damals hatten wir in Heidelberg quasi Sushi-fasten gehalten.
Als mein Sohn uns telefonisch für Montag zu einem Mittagessen in Heidelbergs Gastronomie einlud, kam mir sofort... mehr lesen
Restaurant Sakura Sushi
Restaurant Sakura Sushi€-€€€Restaurant, Sushibar062214531872Bergheimer Str. 7, 69115 Heidelberg
4.0 stars -
"So muss Sushi" Gast im HausLang lang ist es her, dass wir hier im Sakura Heidelberg waren. Bei unserem letzten Versuch hatte man uns trotz Reservierung damals in die Dependance im alten Schwimmbad 60m weiter in der Bergheimerstraße geschickt, wo der erste Eröffnungstag leider kein Freudentag für uns als Gäste (und vermutlich auch für das Personal) war. Ja und seit damals hatten wir in Heidelberg quasi Sushi-fasten gehalten.
Als mein Sohn uns telefonisch für Montag zu einem Mittagessen in Heidelbergs Gastronomie einlud, kam mir sofort
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Ich muss zugeben, ich habe meine Vorbehalte gegenüber solchen künstlich dislozierten Architekten-Disneylands die dann als bayrisches Wirtshaus ohne jeden regionalen Bezug in der Landschaft stehen und die dank der morschen Balken irgendwelcher abgerissenen mehrhundertjährigen Schafsställe nun auf uralt-bayrisches Sennerstüberl machen oder Fietjes -Original Fischkoppbude mitten im Schwäbischen platzieren – dazu dann noch eine dirndlholzvorderhüttentragende Servicekraft mit schächsischem Zungenschlag und mein persönlicher Albtraum ist fertig. Ich mag‘s, wenn es authentisch ist – dann gerne – aber so Plastik-Touri – Fake – nein Danke. Die PR zur Eröffnung am 30.März 2017 hatte mir hier genau dies Disneyland-Gefühl gemacht. Doch zumindest im Außenbereich ist davon nichts zu merken. Leichte Anleihen, denn um manche Utensilien kommt man bei Biergartenmöbeln nirgendwo herum: da sind die braunen Holzlatten-Tische und Klappgartenstühle doch regionsneutral zu sehen.
Vor der langen, geschlossenen Wirtshausfront, (die die alten, hässlich abgeranzten gelben Rohrelemente aus den Siebzigern noch vor der Cubanita-Zeit wenig zieren), ist ein überschaubar großer Biergartenteil auf dem leider splittsteinigen Vorplatz unter den wenigen alten Bäumen und mit vielen dicht zusammenstehenden Sonnenschirmen. Dieser lockt an diesem ersten Arbeitstag der Woche und dem ersten nicht mehr so heißen Tag. Heute Mittag um kurz nach halb eins sind es durch Wind nur angenehm kühle 28° - Während die Innenstadt mit dem Granit-Steinplatten geglätteten Marktplatz nach der heißen Vorwoche noch wie ein Pizzaofen glüht, lässt es sich hier aushalten.
Die Biergartengarnituren mit Latten-Tischen und ebensolchen Klappstühlen sind von der schweren Sorte- wirken beim Hinsetzen hochwertig. Wir suchen uns einen schönen schattigen Platz- und schon kommt ein junger Mann in einem modernisierten Trachtenwams kombiniert mit Bermudajeans und hellroten Sneakers, am Kopf krasse Bürste mit kahlem Seitenschnitt. Der technische Anhang macht ihn als Kellner erkenntlich – und er fragt uns nach kurzer Begrüßung freundlich, ob wir schon Getränkewünsche hätten. Dank der Wärme sonnenklar – ein Weinschorle (0,5l 5,20€) und für mich ein Radler bleifrei (0,5l 3,80€).
Die Karten liegen auf dem Tisch – leichter Pappkarton, cremeweiß-hellgrau, nicht mehr ganz „frisch“, aber okay für Biergartenlevel. Auf einer Tafel neben dem Eingang stehen die heute als Mittagstisch angebotenen Speisen: entweder Schweinegeschnetzeltes Züricher Art mit Spätzle oder aber ein Knackiger Salat an Balsamicodressing mit Olivenöl, Thunfisch – beides zu je 7,90€ als Mittagsangebot.
Es hatte mich vorab sehr gestört, dass das Wirtshaus zwar auf der Webseite im Internet eine Speisekarte zeigt- in der aber keine Preise angegeben sind. Ich verstehe, dass es noch unschöner wäre, wenn ich mich im Internet über Preise informiert hätte, um dann in der Realität etwas völlig anderes vorzufinden. Nur würde ich dann vorschlagen, das im Internet als Überblick über die Angebotsvielfalt und nicht als Speisekarte zu deklarieren. Wenn ich es richtig gesehen habe, findet man auf der Facebook-Seite des „Wirtshaus am Europaplatz“ eine jeweils aktuelle Karte mit Preisen.
So darf man sich nicht wundern, dass auf einigen der „war gut / war ok“ Edwaiser-Bell-Plattformen auch negative Kritiken zum Preisniveau zu lesen sind, oder andere mit „kleine Portionen, teuer“. Nein – zumindest das Preisniveau kann ich nach der Karte als durchaus normal einschätzen. Gut, es scheint nach Karte nicht gerade ein Schnäppchen-Laden zu sein, aber es wirkt fair kalkuliert – es sei denn, die Portionen oder Qualität wären mau – aber das werden wir ja nach dem heutigen Besuch wissen.
Meine Frau wählt das Tagessgericht „Schweinegeschnetzeltes „Züricher Art“ mit Spätzle“ – wie gesagt zu 7,90€ und ich möchte aus der Standardkarte die „Semmelknödel in Rahm-Schwammerlsoße zu 7,90€ Der sehr nette Bedienerich (laut Kassenzettel ein typisch bayrischer Name „Sandro“ gg ) fragt meine Frau „noch ein Salat dazu?“ – was mich überrascht, das hätte ich zumindest bei Geschnetzeltem erwartet – Nein – der wäre nicht dabei – Also bestelle ich aufs grate wohl den Beilagensalat (wie ich denke für meine Frau) – keinen für mich, weil der nicht zu den Schwammerln passt (Am Ende wird es dann doch „meiner“)
Nach kurzer Zeit werden die Getränke gebracht – das typische Pfälzer Schoppeglas, bei dem der Eichstrich der 0,5l Marke so knapp unter dem Rand ist, dass der Zapfer automatisch randvoll füllt –und der Kellner (als geübte Kraft) das auch so randvoll an den Tisch bringt (wie Sandro) – bzw. als wenig-geübte Kraft dann halt die 0,5l Marke knapp erreicht. Mein bleifrei Radler ist angenehm kalt und wunderbar leicht – nicht klebrig, was ich nach der Bestellung eigentlich befürchtet hatte – recht erfrischend. Uns bleibt etwas Zeit, um uns auf dem Platz umzuschauen, etwas zu unterhalten – wunderbar entspannt – da kommt Sandro bereits mit einer großen ovalen Platte –denn das ist mehr als ein großer Teller, darauf Spätzle, Rahmsoße und Geschnetzeltes – und vor mir wird ein großer, tiefer Teller mit den Rahmschwammerln und zwei eingelegten Semmelknödeln platziert. Die Portionsgröße ist in beiden Fällen beachtlich – und optisch gut in Szene gesetzt. Das überraschend hochwertig wirkende Besteck und Servietten stehen in einem Glaskrug biergartentypisch bereits auf dem Tisch
Die Spätzle des Gerichts meiner Frau liegen goldgelb auf dem Teller, wirken durch variabler Größe hausgemacht, schmecken leicht butterig – mit Ei gemacht – hier fällt es verdammt schwer, aber ich würde auf Grund der „Perfektion des hausgemacht“ fast auf ein hervorragendes Convenience-Produkt tippen – würde aber keine Wette darauf eingehen. Das Fleisch ist „bissig“ – schmackhaft angerichtet und dass meine Frau auch die Champignons beanstandungslos isst, lässt auf gute Qualität schließen. Als Deko ist schlicht frischer Schnittlauch gestreut – sehr gut. Geschnetzeltes Züricher Art sollte auch Nierchen enthalten – die fallen mir nicht auf – und ich denke, da drücken sich doch die Köche selbst davor, da die richtige Vorbereitung mehr Arbeit macht und man keine Reklamation wegen komischen Geschmacks haben möchte. Fazit: eine sehr gute Portion gutbürgerlicher Küche – mir wäre die Soße etwas zu massiv.
Die laut Karte hausgemachten zwei Semmelknödel wirken optisch leider sehr blass. Von außen machen sie den Eindruck einer stückigen Konsistenz – doch beim Zerlegen des Knödels wirkt der Knödel von innen, als ob die Brotmasse ohne Rinde mit etwas Zwiebeln durch einen Fleischwolf gedreht wurde. Die Knödel wirken handgeknetet zu sein –sind nicht glatt rund (was sich eigentlich beim Drehen zwischen den Händen ergeben würde, oder?) – aber ich will hier nicht spekulieren, sie sind in der Konsistenz recht kompakt, geschmacklich „schmackig“ zusammen mit der auch hier rahmig-dicken Soße. Die Schwammerl sind überwiegend Champignons sehr guter fester Qualität, aber im Juni habe ich durchaus schon auf „Schwammerln“ – d.h. Pfifferlingen gehofft. Da „Schwammerl“ anderseits nur Mundartausdruck für „Pilze“ allgemein ist, okay– es hieß ja nicht Pfifferlinge. Insgesamt ist die Portionsgröße gut und wie die Soße –massiv. PLV sehr gut- auch die schlichte Deko nur mit frischem Schnittlauch gefällt.
Wir sind mitten drin im Essen – allerdings fehlt noch der Beilagensalat (3,90€). Unsere Servicekraft Sandro hat nun durch mehrere Tische mit Mittagsgästen nicht nur alle Hände voll zu tun – die Strecke vom Pass bis raus zu den Tischen wird mit flottem Schritt genommen, fragt dennoch kurz, ob was fehlt - so kommt der Salat dann doch rechtzeitig zum Essen. Zwiebelringe, zwei große Tomatenviertel, drei teilgeschälte Gurkenscheiben, zwei drei Möhrenschnipsel, sonst ein grünroter Lollo gerade noch angenehm essbar teilig und darunter dann noch zwei Esslöffel Kartoffelsalat – alles mit einem feinen Haus-Dressing abgeschmeckt. Im PLV sehr gut, der Teller wirkte auf den ersten Blick klein, hat es aber in sich – genau die richtige Größe, die ich von einem Beilagensalat erwarte.
Gesättigt winken wir dem vorbeieilenden Bedienerich – wir möchten zahlen. Er kommt kurz drauf an unseren Tisch, fragt, ob alles in Ordnung gewesen sei, „Ja, ich hätte gerne einen Bon“ – er tippt dann etwas in den Gameboy, sagt „Moment bitte“, verschwindet im Lokal und kommt gleich wieder mit dem Beleg – 28,70€ . Hätte man ihm nicht gleich eine Version mit Drucker an den Gürtel hängen können?
Fazit – auch wenn das Umfeld hier draußen auch mit der Cineplexbaustelle und der alten Fassadengestaltung noch nicht so richtig überzeugende Biergartenatmosphäre ausströmt – „it will be a nice place to be“ wie ein bayrischer hier im Badischen so schön sagt. Nichts Überragendes, sondern solide – und das hat für mich das berühmte „Etwas“, gern mal wieder zu kommen.