Was lockt mich in ein Lokal ? Hunger :-)) und Neugierde !! Was vertreibt mich? Convenience Produkte, lustloser Service, unangemessene Preise.
Was esse ich am liebsten? Französisch - gibt's bei mir aber weit und breit nicht :-( Dann halt italienisch....Pasta geht immer.
Was lockt mich in ein Lokal ? Hunger :-)) und Neugierde !! Was vertreibt mich? Convenience Produkte, lustloser Service, unangemessene Preise.
Was esse ich am liebsten? Französisch - gibt's bei mir aber weit und breit nicht :-( Dann halt italienisch....Pasta geht immer.
Bewertungs-Statistik
Insgesamt 128 Bewertungen 170267x gelesen 2907x "Hilfreich" 2706x "Gut geschrieben"
Geschrieben am 16.11.2014 2014-11-16| Aktualisiert am
16.11.2014
Besucht am 16.07.2014
Nachdem ich im Internet einen Bericht über das Restaurant Davvero gelesen hatte, warf ich einen Blick auf die HP und setzte dann das Lokal auf meine „to-do-liste“. Neben den zu erwartenden Gaumenfreuden reizte mich die Terrasse. Man sollte vielleicht erwähnen, daß das Davvero das Restaurant des „The Charles Hotel“ (5 Sterne) ist und sich in unmittelbarer Nähe des Bahnhofs befindet.
Von der langen Regenphase schon ganz zermürbt, nutzte ich die Schön-Wetter-Prognose und reservierte einen Tisch draußen für Schatzl und mich. Ausnahmsweise fuhren wir mit dem Auto in die Innenstadt. Ich ging einfach davon aus, daß das Hotel eine Garage haben wird. Von der Luisenstraße aus kommend darf man eigentlich nicht in die Sophienstraße zwecks Einbahnstraßenregelung hineinfahren, aber bis zum Hoteleingang ist es erlaubt. Gegenüber des Eingangs ist ein Taxistand und dahinter ein paar (kostenpflichtige) Parkplätze. Dort stellten wir uns hin. Wie wir später erfuhren, kann man das Auto auch vom Doorman in die Garage fahren lassen.
Vor dem Eingang rechts sieht man sofort den Terrassenbereich des Restaurants. Dort lenkten wir unsere Schritte hin, begutachteten schon mal die Tische (noch war nix los) und warfen einen Blick ins Innere. Dort ist die Einrichtung zweigeteilt (siehe Fotos). Der Sinn erschließt sich mir nicht so ganz.
Eine junge Servicedame namens Carolina nahm uns in Empfang und ließ uns die Wahl zwischen zwei Tischen. Als wir Platz genommen hatten, kam auch schon ihr Kollege Tobias und fragte nach einem möglichen Aperitif-Wunsch. Nein, wir schauen erst, bitte die Karte. Und bei selbiger handelt es sich tatsächlich um EINE Karte, es war nämlich nur eine einzige überdimensionale Seite, schön in einen Kunstlederrahmen eingebettet.
Ich konnte mich erinnern gelesen zu haben, daß das Davvero für besonders authentische italienische Küche ausgezeichnet wurde. Eine klare Ausrichtung der Küche in diese Richtung konnte ich auf der Karte aber nicht erkennen, eher ein buntes Durcheinander. Angefangen bei der arabischen Mezze Platte über eine Gazpacho bis hin zum Côte de Boeuf. Bis Mitte September findet im Lenbachhaus eine Hundertwasserausstellung statt, das Restaurant bietet hierzu ein passendes Menü (Tickets gibt‘s auch und freies Parken). Die Weinkarte ist umfangreich, aber gut strukturiert.
Neben einem Mineralwasser (S.P. 0,75 l. € 9,--) bestellten wir uns zwei Glas Ruinart brut (€ 18,--) sowie eine Flasche Rosa dei Frati Riviera del Garda Bresciano (€ 46,--). Dieser Rosé war herrlich leicht wie eine frische Brise und ein guter Begleiter durch den Abend. Aber zuerst präsentierte uns Tobias die Flasche Ruinart, bevor er zwei Gläser voll einschenkte.
Und während wir den Champagner genossen, sah ich mich um und entdeckte tatsächlich ein Eichhörnchen, das über die Straße sprang. Gegenüber des Hotels ist nämlich der alte Botanische Garten, und so sitzt man trotz Innenstadt wie auf einer Insel im Grünen. Großartig!
Schatzl hatte sich für das Hundertwasser-Menü entschieden zu € 49,--: Salat vom Bachsaibling, Broccolimousseline * Kalbsschnitzel Wiener Art, Bratkartoffeln, Preiselbeeren, Champagner-Zwiebeln * Dreierlei Strudel. Ich wählte hingegen das Duo vom Lachs und Thunfisch Tatar (€ 21,--) sowie den Red Snapper, Erbsenpüree, Artischocke, Rote Zwiebeln, Safransauce (€ 27,--)
Als nächstes brachte uns Tobias ein Holzbrett. Darauf dreierlei Brot, Rosmarinsalz, Basilikummousse, hauchdünner Südtiroler Schinkenspeck und eine Knoblauchzehe, die im Ofen weich gegart wurde. Sie schmeckte sensationell, und genau solche unerwarteten Geschmackserlebnisse machen für mich den Reiz eines Restaurantbesuchs aus.
Angenehme Wartezeit bis zur Vorspeise. Da hatte sich jemand sehr viel Mühe beim Dekorieren gemacht. Zwei Tupfen cremiges Pesto und das Mangochutney (tippe ich) mit den Wildblüten, die den Tellerrand geziert hatten, dienten dazu, den Lachs und den Thunfisch geschmacklich auf Vordermann zu bringen. Ich persönlich hätte es bevorzugt, hätte die Küche das Tatar direkt raffiniert zubereitet.
Auch der Teller mit dem Red Snapper war ein richtiges Kunstwerk. Fast zu schade zum Essen :-) Jede Komponente für sich war nicht nur von erstklassiger Qualität, sondern auch perfekt zubereitet. Trotzdem finde ich, daß es ein bißchen zu viel des Guten war. So überlagerte die kräftige Zwiebel z. B. völlig den Safrangeschmack (in einem Schaum ist es eh schwierig, Geschmack zu packen, es hätte ja auch eigentlich eine Soße sein sollen). Mein Gaumen war schlußendlich ein bißchen überfordert. Manchmal ist weniger mehr.
Aber mein Highlight sollte noch kommen. Carolina brachte mir die Speisekarte zurück, und ich wählte dort den warmen Schokoladenkuchen mit Safran Eis (€ 12,--) aus. Es könne 20 Minuten dauern, bereitete mich Carolina auf eine Wartezeit vor. Die überbrückten wir mit einem Espresso und einmal als macchiato (€ 4,--).
Beim Espresso bin ich Traditionalist. Am liebsten trinke ich ihn aus einer dickwandigen original italienischen kleinen Tasse. Hier wird er in einer dünnen Porzellantasse serviert. Von solider Qualität, aber von Italien träumt man dabei eher nicht.
Ins Schwärmen komme ich dagegen selbst jetzt beim Schreiben, wenn ich an den Schokokuchen denke. Eine knusprige Teighülle ummantelte dickflüssige großartige Schokolade, die sich beim ersten Löffelstich wie glühende Lava auf den Teller ergoß. Es heißt nicht umsonst, Schokolade macht glücklich. Hier tut sie es und sendet in jede Richtung Glücksbotenstoffe aus. Das Safraneis wäre für sich ein tolles Dessert mit den gedünsteten Feigen gewesen. So aber erging es dem Eis wie zuvor dem Schaum im Hauptgang. Keine Chance gegenüber der Schokolade.
Ein Wort noch zu Schatzls Dessert, dem „Dreierlei Strudel“. Eigentlich war es ein Zweierlei plus eine Kugel Vanilleeis sowie ein kleines Küchlein. „Möchtest Du das mal probieren?“ fragte mich Schatzl ganz harmlos. Es hätte mich schon mißtrauisch werden lassen sollen, als ich ein großzügig bemessenes Stück zugeteilt bekam. Es war nämlich eine staubtrockene Angelegenheit, und ich mußte das Stückchen Kuchen ordentlich durchkauen, bevor ich es schlucken konnte. Na vielen Dank auch fürs Probieren lassen!!
Den Abschluß des Abends bildete ein Teller mit Nettigkeiten aus der Patisserie. Hier möchte ich besonders die dunkle Schokokugel mit der flüssigen Passionsfruchtfüllung hervorheben.
Zu den Toiletten führt eine ziemlich lange Treppe ins Untergeschoß. Für Menschen mit Handicap empfehle ich den Lift neben der Rezeption. Es ist auch eine Behinderten-Toilette vorhanden.
Fazit: Wenn ich in das Restaurant eines 5-Sterne-Hotels essen gehe, bin ich mir bewußt, daß entsprechende Preise aufgerufen werden. Das ist auch völlig in Ordnung. Man bekommt ja auch dafür etwas geboten wie z. B. den hervorragenden Service. Insbesondere Carolina hat viel dazu beigetragen, daß wir uns sehr wohlgefühlt haben. Für das Essen kann ich allerdings nicht mehr wie vier Sterne geben, denn es hat uns nicht in allen Bereichen überzeugt. Und daß mir das PLV nur 3 Sterne wert ist, liegt daran, daß die Portionen schlicht zu klein waren, mit Ausnahme des Desserts. Beim Anblick meiner Vorspeise dachte ich zuerst, das sei ein Gruß aus der Küche. Richtig satt war ich nicht, und so bleibt leider trotz des schönen Abends eine leichte Unzufriedenheit.
*
Nachdem ich im Internet einen Bericht über das Restaurant Davvero gelesen hatte, warf ich einen Blick auf die HP und setzte dann das Lokal auf meine „to-do-liste“. Neben den zu erwartenden Gaumenfreuden reizte mich die Terrasse. Man sollte vielleicht erwähnen, daß das Davvero das Restaurant des „The Charles Hotel“ (5 Sterne) ist und sich in unmittelbarer Nähe des Bahnhofs befindet.
Von der langen Regenphase schon ganz zermürbt, nutzte ich die Schön-Wetter-Prognose und reservierte einen Tisch draußen für Schatzl und mich.... mehr lesen
Davvero · The Charles Hotel
Davvero · The Charles Hotel€-€€€Restaurant, Hotel, Sternehotel0895445551200Sophienstraße 28, 80333 München
5.0 stars -
"Eine Oase der Ruhe mitten in der Stadt" Obacht!Nachdem ich im Internet einen Bericht über das Restaurant Davvero gelesen hatte, warf ich einen Blick auf die HP und setzte dann das Lokal auf meine „to-do-liste“. Neben den zu erwartenden Gaumenfreuden reizte mich die Terrasse. Man sollte vielleicht erwähnen, daß das Davvero das Restaurant des „The Charles Hotel“ (5 Sterne) ist und sich in unmittelbarer Nähe des Bahnhofs befindet.
Von der langen Regenphase schon ganz zermürbt, nutzte ich die Schön-Wetter-Prognose und reservierte einen Tisch draußen für Schatzl und mich.
Nachdem ich einen Bericht über die Eröffnung des Tian gleich gegenüber des Viktualienmarktes entdeckt hatte, warf ich einen Blick auf die Homepage – und in der Hoffnung auf viele neue kulinarische Eindrücke reservierte ich gleich online einen Tisch.
Das nächstgelegene Parkhaus ist wohl das in der Schrannenhalle, wir sind mit der U-Bahn gekommen und über den Viktualienmarkt geschlendert. Beim Betreten des Restaurants steht man gleich mitten im Geschehen, soll heißen links und rechts sind Tische, vor einem das Stehpult. Dort stand der Restaurantleiter Herr Stevanato und begrüßte uns freundlich. Nach einem kurzen Check der Reservierungen führt er uns an einen schönen Zweiertisch im hinteren Teil des Raums. Durch die Glaswand neben mir hatte ich einen faszinierenden Blick auf die angrenzende Bar mit einem futuristischen Bild, das sich in der gespiegelten Decke wiederfand. Toll!!
Auch die Einrichtung selbst war genau nach unserem Geschmack. Grautöne, gedämpftes Licht und dezente Lounge-Musik (die leider im Laufe des Abends im ansteigenden Geräuschepegel unterging). Den Abschluß des Raums bildet die offene Küche, wobei man von keinerlei unangenehmen Gerüchen eingenebelt wird.
Auftritt der Service-Mitarbeiterin Merle. Fachlich top, herzlich, fürsorglich – kurzum perfekt! Normalerweise schauen wir ja gerne erst in die Karte, bevor wir einen Aperitif bestellen, aber dank der charmanten Art von Merle folgten wir ihrem Vorschlag und orderten einen Heu Spritz (€ 6,40). Basierend auf einer Limonade, die aus Heu (?) hergestellt und mit Prosecco aufgegossen wird. Als Deko steckt ein Rosmarin-Zweig im Glas. Nun gut, den Heugeschmack kann man mit viel gutem Willen erahnen, aber der Drink war auf alle Fälle erfrischend und fand unsere Zustimmung.
Die Speisekarte ist dreigeteilt. Links das Menü Dahoam / Heimat / Ursprung, in der Mitte das Menü Emotion / Impuls / Instinkt und rechts die A-la-carte-Gerichte. Schatzl las und meinte „Schau, da sind sogar vegane Gerichte aufgeführt. Aber weißt Du, was ich vermisse?“ und dann kam der Blitz der Erkenntnis. Wir sind in einem vegetarischen Restaurant! Hatte ich vergessen zu erwähnen :-)) Das führte erst einmal zu einem längeren Schweigen auf der anderen Tischseite, und ich steckte meinen Kopf tiefer hinter die Speisekarte…
Die Menüs kann man vom 3-Gang bis hin zu sechs Gängen bestellen. Wir wählten beide das Menü Emotion, Schatzl als 6-Gang zu € 58,--, ich als 5-Gang zu € 50,--, wobei ich um eine Dessertänderung bat (was ohne Aufpreis möglich war). Als nächstes brachte uns Merle die Weinkarte. Diese ist so angenehm groß geschrieben, daß man selbst bei der schummrigen Beleuchtung ohne Nasenfahrrad auskommt. Neben einem großen Mineralwasser (Vöslauer 0,75 l. € 7.50) orderten wir eine Flasche Champagner (Delamotte € 65,--)
Als nächstes kam ein Ast auf den Tisch, auf dem neben einem herrlichen griechischen Olivenöl Butter und Fleur de Sel balancierte. Dazu eine Holzsschale mit zweierlei Brot. Außegewöhnlich: das Brot lag auf kleinen heißen Steinen; dadurch blieb das Brot schön warm. Der Gruß aus der Küche kam in Form eines Schüsselchens mit Sojamilchschaum, sautierten Pilzen und gerösteten Leinsamen. Ich sah es Schatzl förmlich an, wie er mit Todesverachtung seinen Löffel in SOJA-Flüssigkeit versenkte. Doch kaum probiert, hellte sich sein Blick begeistert auf. Es schmeckte großartig. Die würzigen, bißfesten Pilze harmonierten prima zu den gerösteten Körnern, die schaumige Konsistenz der Sojamilch umschmeichelte luftig den Gaumen. So wird man gern gegrüßt!
Es folgten:
Rote Bete / Ziegenfrischkäse / Buchweizen geröstet / Rattenschwanzradieserl , aufgegossen mit Sake
Rote & gelbe Bete / Miso / Orangentupfen
Auberginenravioli auf Maispüree / gebackener Maiscrunch / Sellerie-Chutney
Paniertes Kräuterei / Blumenkohl / schwarzer Trüffel
Zweierlei geschmorte Schwarzwurzel / Sojasoße / Kartoffeln (die Sorte habe ich vergessen) / mit Orange marinierter Fenchel (dadurch besonders aromatisch)
Ziegenkäse / Gurke / Ingwer / Mandel (beim 6 Gang-Menü)
Felchlin 80 % (seltene dunkle Schweizer Schokolade) / Passionsfrucht / Kokos
und für mich stattdessen: Valrhona Parfait / Streusel / Apfelcoulis / aufgegossen mit warmer Apfelsuppe
***
Zu den Geschmackserlebnissen im Detail: Die Zubereitung ist zweifelsohne auf höchstem Niveau und über jede Kritik erhaben. Jedoch fehlt mir eine Steigerung innerhalb der Gänge, wie man es sonst von einem mehrgängigen Menü kennt. Obwohl ich gerne 5 Sterne für diese außergewöhnliche kulinarische Reise ins Land der vegetarischen/veganen Genüsse gebe (ein kleiner Schmunzler am Rande, der Küchenchef heißt ausgerechnet Mezger), hat mir ab und an der Pep gefehlt. Soll heißen, es war alles sehr harmonisch aufeinander abgestimmt. Mir persönlich wäre mehr Mut zu Gegensätzen lieber gewesen.
Man möge es mir nachsehen, mein Highlight war ausgerechnet der Nachtisch. Ich habe für mich den Geschmack dieses unglaublichen Parfaits mit den knusprigen Streuseln im Hinterkopf abgespeichert und schwelge in hingebungsvoller Erinnerung daran. Auf Platz zwei kommt das Kräuterei, auf den Punkt pochiert mit einer herrlichen Panade versehen, ganz köstlich dazu der Blumenkohl. Ebenfalls herausheben möchte ich die Orangentupfen bei der Vorspeise.
Zum Espresso (€ 2,20) brachte uns Merle auf einem Teller Müsli-Pralinen und Cassis-Gelee. Da bin ich aber doch Traditionalist und hätte gerne etwas weniger Gesundes gehabt, und dann war das Gelee arg sauer.
Aufs Haus ging der angebotene Digestif; wir wählten beide eine destillierte Blutorange von Siegfried Herzog.
Wie erwähnt war der Service top und hätte eher sechs wie fünf Sterne verdient (es wird auch nicht an Personal gespart). Warum ich aber „nur“ 4 Sterne gebe, liegt an Herrn Adlgasser, dem Sommelier. Gerne wären wir in den Genuß seiner Beratung gekommen, jedoch wurde uns seine Aufmerksamkeit nicht zuteil. Zwar sah ich ihn oft genug gemessenen Schrittes durch die Tischreihen schreiten, jedoch selektierte er, wem er seine Aufmerksamkeit schenkte und wem nicht. Es gab durchaus Tische, die er fürsorglichst umsorgte. Andere Gäste – so wie wir – wurden völlig ignoriert. Und das geht in meinen Augen gar nicht!
Das Restaurant ist einem 5-Sterne-Hotel angeschlossen. Dementsprechend muß man auf dem Weg zur Toilette an der Bar vorbei in Richtung Rezeption. Daneben führt eine Treppe ins Untergeschoß. Wenn ich es recht gesehen habe, gibt es für gehbehinderte Gäste einen Aufzug.
Fazit: Schatzl und ich haben einen wunderbaren Abend verbracht und viele neue Eindrücke gesammelt. Auch wenn Schatzl eine Zeitlang einem ordentlichen Steak hinterher getrauert hat, hat er großen Gefallen an seinem Menü gefunden. Auch hat uns die Einrichtung begeistert, und wir haben uns sehr wohlgefühlt Ein besonderer Dank gilt Merle, der Service-Perle.
Allen Freunden der vegetarischen oder veganen Küche sei dieses Restaurant zum selber Testen wärmstens ans Herz gelegt.
*
Nachdem ich einen Bericht über die Eröffnung des Tian gleich gegenüber des Viktualienmarktes entdeckt hatte, warf ich einen Blick auf die Homepage – und in der Hoffnung auf viele neue kulinarische Eindrücke reservierte ich gleich online einen Tisch.
Das nächstgelegene Parkhaus ist wohl das in der Schrannenhalle, wir sind mit der U-Bahn gekommen und über den Viktualienmarkt geschlendert. Beim Betreten des Restaurants steht man gleich mitten im Geschehen, soll heißen links und rechts sind Tische, vor einem das Stehpult.... mehr lesen
Tian · Vegetarisches Gourmet-Restaurant
Tian · Vegetarisches Gourmet-Restaurant€-€€€Vegetarisches Restaurant, Catering, Sternerestaurant089885656712Frauenstr. 4, 80469 München
5.0 stars -
"Vegetarische / vegane Küche auf Sterne Niveau" Obacht!Nachdem ich einen Bericht über die Eröffnung des Tian gleich gegenüber des Viktualienmarktes entdeckt hatte, warf ich einen Blick auf die Homepage – und in der Hoffnung auf viele neue kulinarische Eindrücke reservierte ich gleich online einen Tisch.
Das nächstgelegene Parkhaus ist wohl das in der Schrannenhalle, wir sind mit der U-Bahn gekommen und über den Viktualienmarkt geschlendert. Beim Betreten des Restaurants steht man gleich mitten im Geschehen, soll heißen links und rechts sind Tische, vor einem das Stehpult.
Auf der Durchgangsstraße von Grainau zum Eibsee fällt einem unwillkürlich kurz nach dem unteren Dorfplatz rechts das große Hinweisschild „Waxenstein – Gourmet Wellness Hotel“ ins Auge. Das „Gourmet“ reizte mich schon lange, und es wurde allmählich Zeit, den Wahrheitsgehalt zu überprüfen. Die HP klang vielversprechend, die Speisekarte und die Menüs sind online einsehbar, und so reservierte ich einen Tisch für Schatzl und mich.
Das Hotel liegt auf einer kleinen Anhöhe, die Auffahrt ist dementsprechend steil. Parkplätze waren ausreichend vor dem Eingang frei, wir sahen auch eine Tiefgarageneinfahrt. Kaum eingetreten, wurden wir auch schon per Handschlag von Herrn Erhard begrüßt, der sich gleich persönlich vorstellte und uns zum Tisch im Restaurant geleitete.
Herr E. brachte die Speisekarte sowie einen dicken Wälzer, der sich als umfangreiche Weinkarte entpuppte, und fragte nach einem Aperitifwunsch oder zumindest ein Mineralwasser? Letzteres ja, und ersteres schaun wir erst einmal, was wir essen möchten.
Von der HP her wußte ich noch, daß Frau Erhard das Zepter in der Küche schwingt und eine beachtliche Vita vorzuweisen hat. Dementsprechend verheißungsvoll klangen die Speisen, und die Wahl fiel echt schwer.
Zur Auswahl stand das Markt-Menü (3 Gänge zu € 32,--) alternativ das Romantik Menü (5 Gänge zu € 49,--, man kann es auch als 4- und 3-Gang Menü bestellen). Daneben eine A-la-Carte Seite. Ich fragte Herr E., ob ich vielleicht ein bißchen durchmischen darf? Ein mit einem Lächeln hervorgebrachtes „Selbstverständlich“ ließ mich mein Essen wie folgt zusammenstellen:
Aus der A-la-carte-Seite von den Hauptgängen Erbsen-Risotto mit grünen und weißem Spargel und gehobeltem Parmesan bitte als Vorspeisenportion; vom Marktmenü bitte den Hauptgang Ragout vom Grainauer Rehbock mit Bärlauchspätzle, Spargel und Preiselbeeren und den Nachtisch vom Romantik-Menü. Schatzl war nicht so kompliziert wie ich und bestellte gleich das ganze Romantik-Menü:
Gebratene Gänsestopfleber mit Rhabarber-Relish und Früchtebrot
*
Essenz von Tomaten mit Ricotta-Quarknockerln
*
Sorbet
*
Rinderfilet unter der Korianderkruste mit zweierlei Spargel und Gnocchi
*
Quarkkrapfen mit frischen Beeren und Bourbon-Vanilleeis
(Wobei wir gerne zwei, drei Euro mehr gezahlt hätten, wäre die Gänseleber dafür nicht gestopft gewesen.)
Bei der Weinkarte ging die Entscheidung dagegen sehr schnell vonstatten: Bitte eine Flasche Roederer brut (€ 70,--). Kleine Anmerkung, sehr viele Weine kann man sowohl als Viertel als auch Glasweise bekommen.
Zeit, das Ambiente auf uns wirken zu lassen. Die Einrichtung ist nicht modern, aber stilvoll (siehe Foto), der Tisch schön gedeckt mit Silberbesteck, kunstvoll gefalteter Serviette, Platzteller von Villeroy & Boch, frische Blümelchen und Kerzenschein, dazu der prachtvolle Blick aus den Panoramafenstern auf den Waxenstein und die Zugspitze – wir fühlten uns sofort sehr wohl.
Da kam auch schon das Mineralwasser (Adelholzener 0,75 l. € 5,50) in einem Kühler, dazu dreierlei Brot und zwei Dips, Frischkäse mit Curry und Orange sowie Butter mit Hawaiisalz (wurde beides unaufgefordert nachgereicht, als das Körbchen und die Dipschälchen leer waren).
Wir hatten kaum den ersten Bissen verschlungen, da brachte Herr E. den Champagner nebst silbernen Louis-Roederer-Eiskübel. So stießen wir erst einmal auf den schönen Abend an.
Als nächstes servierte uns die freundliche und überaus kompetente Service-Dame (im feschen Dirndl) den Gruß aus der Küche: Kalbfleischpflanzl mit Schwarzwurzeln. Ich liebe Schwarzwurzeln und finde es sehr schade, daß sie völlig aus der Mode gekommen sind.
Mein darauf folgendes Risotto war perfekt zubereitet, eine leichte Schlotzigkeit, der Parmesan hauchdünn in Flocken, die Erbsen in ausgewogener Menge zum noch bißfesten Spargel – prima und bitte weiter so!! Das Gleiche galt auch für Schatzl Gänseleber, die warm serviert wurde und das Süßsaure des Rhabarber-Relishs gut vertragen konnte. Das Früchtebrot ein willkommener Kontrast dazu.
Bei Schatzls Suppe schaute ich noch zu, doch als die Bedienung danach ein verführerisch aussehendes Mango-Sorbet mit einem frittierten Minzblatt servierte, konnte ich wohl meinen neidvollen Blick nur schlecht kaschieren, denn sie fragte mich verständnisvoll, ob ich auch eines möchte? Aber gerne doch. Es stellte sich heraus, dass Mango aus war, aber es gäbe Erdbeer oder Rhabarber. Bitte Rhabarber. Und was soll ich sagen, es war ein phänomenaler Gaumenschmeichler! Himmlisch fluffig und überhaupt nicht säuerlich oder wässrig. Da hätte ich echt was verpaßt gehabt…
Nach angenehmer Wartezeit kamen die Hauptgänge, beide gleichermaßen ein Augenweide. Geschmacklich gibt es selbst bei kritischer Betrachtung überhaupt nix auszusetzen. Besonders hervorheben möchte ich deshalb nur die kräftige, gehaltvolle Wildsoße, die mir zu den Spätzle ausgezeichnet gefallen hat. Auch Schatzls Filet fand seine Anerkennung, die Korianderkruste gab dem toll gebratenen Fleisch richtig Pep.
Aber das Highlight war doch der Nachtisch. Wie gut, daß auch ich die Quarkkrapfen bestellt hatte. Die knusprige Hülle war in Zimt-Zucker gewälzt, die unglaublich lockere Quarkfüllung dampfte noch beim Essen. Selbstredend ist da das kühle erstklassige Vanilleieis eine harmonische Begleitung.
Glücklich und zufrieden lehnten wir uns zurück und ließen uns nochmal die Weinkarte bringen, hatte ich doch dort eine üppige Auswahl an Degistifs in Erinnerung behalten. Schatzl wählte einen Amaretto di Saronne (4 cl € 6,40) und für mich eine Mirabelle der Rosenhut Brennerei „Zur Schwane“ (großzügig eingeschenkt € 5,60) sowie einen Nespresso (€ 2,50).
Zu den – sehr gepflegten – Toiletten geht es eine Treppe tiefer, es gibt aber auch einen Aufzug.
Als wir um die Rechnung baten (diese wurde hübsch in einem Holzherz überreicht), fiel meinem geübten Auge sofort auf, daß mein Sorbet nicht auf der Rechnung stand. Die Bedienung schüttelte bei meiner Nachfrage lächelnd den Kopf und meinte, das sei schon ok so. Neben dieser angenehmen Überraschung war die zweite, daß meine selbst zusammengestellte Speisenfolge nicht einzeln berechnet wurde, sondern als Menüpreis zu € 32,-- auf der Rechnung stand. Das finde ich mehr wie anständig. Sowieso sind hier die Preise – bis auf den Espresso – geradezu sensationell günstig anzusehen. Da habe ich für schlechteres Essen schon wesentlich mehr bezahlt.
Fazit: Wir sind mit hohen Erwartungen hergekommen, und diese wurden locker übertroffen. Perfektion kommt hier in einer spielerischen Leichtigkeit daher, die man sonst so schwer findet. Herr Erhard erwies sich als ausgesprochen charmanter Gastgeber, dem seine Servicedame in nichts nachstand. Selten habe ich für alle Bereiche so sicher fünf Sterne gegeben. Chapeau – und bis bald!!
*
Auf der Durchgangsstraße von Grainau zum Eibsee fällt einem unwillkürlich kurz nach dem unteren Dorfplatz rechts das große Hinweisschild „Waxenstein – Gourmet Wellness Hotel“ ins Auge. Das „Gourmet“ reizte mich schon lange, und es wurde allmählich Zeit, den Wahrheitsgehalt zu überprüfen. Die HP klang vielversprechend, die Speisekarte und die Menüs sind online einsehbar, und so reservierte ich einen Tisch für Schatzl und mich.
Das Hotel liegt auf einer kleinen Anhöhe, die Auffahrt ist dementsprechend steil. Parkplätze waren ausreichend vor dem... mehr lesen
Henri-Philippe · Gourmet-Restaurant · Romantik Hotel Waxenstein
Henri-Philippe · Gourmet-Restaurant · Romantik Hotel Waxenstein€-€€€Restaurant88219840Höhenrainweg 3, 82491 Grainau
5.0 stars -
"den Sternen sehr nah...." Obacht!Auf der Durchgangsstraße von Grainau zum Eibsee fällt einem unwillkürlich kurz nach dem unteren Dorfplatz rechts das große Hinweisschild „Waxenstein – Gourmet Wellness Hotel“ ins Auge. Das „Gourmet“ reizte mich schon lange, und es wurde allmählich Zeit, den Wahrheitsgehalt zu überprüfen. Die HP klang vielversprechend, die Speisekarte und die Menüs sind online einsehbar, und so reservierte ich einen Tisch für Schatzl und mich.
Das Hotel liegt auf einer kleinen Anhöhe, die Auffahrt ist dementsprechend steil. Parkplätze waren ausreichend vor dem
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Von der langen Regenphase schon ganz zermürbt, nutzte ich die Schön-Wetter-Prognose und reservierte einen Tisch draußen für Schatzl und mich. Ausnahmsweise fuhren wir mit dem Auto in die Innenstadt. Ich ging einfach davon aus, daß das Hotel eine Garage haben wird. Von der Luisenstraße aus kommend darf man eigentlich nicht in die Sophienstraße zwecks Einbahnstraßenregelung hineinfahren, aber bis zum Hoteleingang ist es erlaubt. Gegenüber des Eingangs ist ein Taxistand und dahinter ein paar (kostenpflichtige) Parkplätze. Dort stellten wir uns hin. Wie wir später erfuhren, kann man das Auto auch vom Doorman in die Garage fahren lassen.
Vor dem Eingang rechts sieht man sofort den Terrassenbereich des Restaurants. Dort lenkten wir unsere Schritte hin, begutachteten schon mal die Tische (noch war nix los) und warfen einen Blick ins Innere. Dort ist die Einrichtung zweigeteilt (siehe Fotos). Der Sinn erschließt sich mir nicht so ganz.
Eine junge Servicedame namens Carolina nahm uns in Empfang und ließ uns die Wahl zwischen zwei Tischen. Als wir Platz genommen hatten, kam auch schon ihr Kollege Tobias und fragte nach einem möglichen Aperitif-Wunsch. Nein, wir schauen erst, bitte die Karte. Und bei selbiger handelt es sich tatsächlich um EINE Karte, es war nämlich nur eine einzige überdimensionale Seite, schön in einen Kunstlederrahmen eingebettet.
Ich konnte mich erinnern gelesen zu haben, daß das Davvero für besonders authentische italienische Küche ausgezeichnet wurde. Eine klare Ausrichtung der Küche in diese Richtung konnte ich auf der Karte aber nicht erkennen, eher ein buntes Durcheinander. Angefangen bei der arabischen Mezze Platte über eine Gazpacho bis hin zum Côte de Boeuf. Bis Mitte September findet im Lenbachhaus eine Hundertwasserausstellung statt, das Restaurant bietet hierzu ein passendes Menü (Tickets gibt‘s auch und freies Parken). Die Weinkarte ist umfangreich, aber gut strukturiert.
Neben einem Mineralwasser (S.P. 0,75 l. € 9,--) bestellten wir uns zwei Glas Ruinart brut (€ 18,--) sowie eine Flasche Rosa dei Frati Riviera del Garda Bresciano (€ 46,--). Dieser Rosé war herrlich leicht wie eine frische Brise und ein guter Begleiter durch den Abend. Aber zuerst präsentierte uns Tobias die Flasche Ruinart, bevor er zwei Gläser voll einschenkte.
Und während wir den Champagner genossen, sah ich mich um und entdeckte tatsächlich ein Eichhörnchen, das über die Straße sprang. Gegenüber des Hotels ist nämlich der alte Botanische Garten, und so sitzt man trotz Innenstadt wie auf einer Insel im Grünen. Großartig!
Schatzl hatte sich für das Hundertwasser-Menü entschieden zu € 49,--: Salat vom Bachsaibling, Broccolimousseline * Kalbsschnitzel Wiener Art, Bratkartoffeln, Preiselbeeren, Champagner-Zwiebeln * Dreierlei Strudel. Ich wählte hingegen das Duo vom Lachs und Thunfisch Tatar (€ 21,--) sowie den Red Snapper, Erbsenpüree, Artischocke, Rote Zwiebeln, Safransauce (€ 27,--)
Als nächstes brachte uns Tobias ein Holzbrett. Darauf dreierlei Brot, Rosmarinsalz, Basilikummousse, hauchdünner Südtiroler Schinkenspeck und eine Knoblauchzehe, die im Ofen weich gegart wurde. Sie schmeckte sensationell, und genau solche unerwarteten Geschmackserlebnisse machen für mich den Reiz eines Restaurantbesuchs aus.
Angenehme Wartezeit bis zur Vorspeise. Da hatte sich jemand sehr viel Mühe beim Dekorieren gemacht. Zwei Tupfen cremiges Pesto und das Mangochutney (tippe ich) mit den Wildblüten, die den Tellerrand geziert hatten, dienten dazu, den Lachs und den Thunfisch geschmacklich auf Vordermann zu bringen. Ich persönlich hätte es bevorzugt, hätte die Küche das Tatar direkt raffiniert zubereitet.
Auch der Teller mit dem Red Snapper war ein richtiges Kunstwerk. Fast zu schade zum Essen :-) Jede Komponente für sich war nicht nur von erstklassiger Qualität, sondern auch perfekt zubereitet. Trotzdem finde ich, daß es ein bißchen zu viel des Guten war. So überlagerte die kräftige Zwiebel z. B. völlig den Safrangeschmack (in einem Schaum ist es eh schwierig, Geschmack zu packen, es hätte ja auch eigentlich eine Soße sein sollen). Mein Gaumen war schlußendlich ein bißchen überfordert. Manchmal ist weniger mehr.
Aber mein Highlight sollte noch kommen. Carolina brachte mir die Speisekarte zurück, und ich wählte dort den warmen Schokoladenkuchen mit Safran Eis (€ 12,--) aus. Es könne 20 Minuten dauern, bereitete mich Carolina auf eine Wartezeit vor. Die überbrückten wir mit einem Espresso und einmal als macchiato (€ 4,--).
Beim Espresso bin ich Traditionalist. Am liebsten trinke ich ihn aus einer dickwandigen original italienischen kleinen Tasse. Hier wird er in einer dünnen Porzellantasse serviert. Von solider Qualität, aber von Italien träumt man dabei eher nicht.
Ins Schwärmen komme ich dagegen selbst jetzt beim Schreiben, wenn ich an den Schokokuchen denke. Eine knusprige Teighülle ummantelte dickflüssige großartige Schokolade, die sich beim ersten Löffelstich wie glühende Lava auf den Teller ergoß. Es heißt nicht umsonst, Schokolade macht glücklich. Hier tut sie es und sendet in jede Richtung Glücksbotenstoffe aus. Das Safraneis wäre für sich ein tolles Dessert mit den gedünsteten Feigen gewesen. So aber erging es dem Eis wie zuvor dem Schaum im Hauptgang. Keine Chance gegenüber der Schokolade.
Ein Wort noch zu Schatzls Dessert, dem „Dreierlei Strudel“. Eigentlich war es ein Zweierlei plus eine Kugel Vanilleeis sowie ein kleines Küchlein. „Möchtest Du das mal probieren?“ fragte mich Schatzl ganz harmlos. Es hätte mich schon mißtrauisch werden lassen sollen, als ich ein großzügig bemessenes Stück zugeteilt bekam. Es war nämlich eine staubtrockene Angelegenheit, und ich mußte das Stückchen Kuchen ordentlich durchkauen, bevor ich es schlucken konnte. Na vielen Dank auch fürs Probieren lassen!!
Den Abschluß des Abends bildete ein Teller mit Nettigkeiten aus der Patisserie. Hier möchte ich besonders die dunkle Schokokugel mit der flüssigen Passionsfruchtfüllung hervorheben.
Zu den Toiletten führt eine ziemlich lange Treppe ins Untergeschoß. Für Menschen mit Handicap empfehle ich den Lift neben der Rezeption. Es ist auch eine Behinderten-Toilette vorhanden.
Fazit: Wenn ich in das Restaurant eines 5-Sterne-Hotels essen gehe, bin ich mir bewußt, daß entsprechende Preise aufgerufen werden. Das ist auch völlig in Ordnung. Man bekommt ja auch dafür etwas geboten wie z. B. den hervorragenden Service. Insbesondere Carolina hat viel dazu beigetragen, daß wir uns sehr wohlgefühlt haben. Für das Essen kann ich allerdings nicht mehr wie vier Sterne geben, denn es hat uns nicht in allen Bereichen überzeugt. Und daß mir das PLV nur 3 Sterne wert ist, liegt daran, daß die Portionen schlicht zu klein waren, mit Ausnahme des Desserts. Beim Anblick meiner Vorspeise dachte ich zuerst, das sei ein Gruß aus der Küche. Richtig satt war ich nicht, und so bleibt leider trotz des schönen Abends eine leichte Unzufriedenheit.
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