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Auf der kleinen Terrasse des Gutshauses hatte die Eltern reserviert. Das Wetter war ein wenig unsicher, deshalb spannten wir mit vereinten Kräften die beiden großen Schirme auf. Der Einschulwettergott meinte es dann aber gut mit seiner Klientel und sorgte dafür, dass der Dienstag der trockenste Tag der Woche wurde.
Die Terrasse und Umgebung wirkten etwas, na ja, ungepflegt. Aus den Fugen spross das Unkraut, gefegt worden war schon länger nicht mehr, darunter aufgeräumt auch nicht. Die kleine Wiese daneben diente zwar als Kinderspielplatz, lag aber voller fauler Äpfel.
Im Restaurant ging es hoch her, denn nach uns erschien noch eine etwa doppelt so große Gesellschaft – in Bayern wird dieser Tag wirklich sehr ernst genommen. Deshalb riet Signora Albamonte ab, als sich meine Frau die Riesengarnelen vom Grill wünschte. Die würden wegen des Andrangs in der Küche deutlich länger brauchen als die Pizzen und Pasten, die sich die anderen bestellt hatte. Nach kurzem Stirnrunzeln – Garnelen grillen ist so aufwendig ja nicht, und außerdem waren wir vor der anderen Gesellschaft eingetroffen – schwenkte sie um auf Spaghetti Bolognese (7 €).
Die waren geschmacklich in Ordnung, aber vom Sugo hätte es gerne mehr sein können. So bereute sie etwas, nicht doch auf die Garnelen gewartet zu haben. Lange genug dagesessen wurde ja ohnehin.
Ich startete mit einem kleinen italienischen Salat (5 €), der für meinen Geschmack etwas zu sehr von Eisbergsalat und Wassertomaten dominiert war. Das reichlich darüber gegossene, zugekaufte Dressing stammte von einer vertrauenswürdigen Quelle.
Von meiner Meeresfrüchte-Pizza (bescheidene 8 €) war ich angenehm überrascht. Zwar war sie nicht besonders luftig, aber auch nicht zu hart oder gar zäh. Der Boden blieb bis zum Schluss so knusprig, dass man die Stücke zum Abbeißen in die Hand nehmen konnte, ohne dass sie herunterhingen. Leider gelang es mir nicht, Vito zu entlocken, wie er das hingekriegt hatte; dass die Pizza nicht zu dick belegt war, hatte sicher geholfen.
Zufrieden war, das sei hier stellvertretend für die anderen Gäste angemerkt, auch die kleine Hauptperson, mit Ort, Speisen und dem Tag an sich.
Zum Schluss gab es eine weitere Überraschung, nämlich eine handgeschriebene, nur nach Speisen und Getränken differenzierte und natürlich bar zu bezahlende Rechnung. Ach, verwerfen wir alle bösen Gedanken und nehmen es als Reminiszenz an die Zeiten derer von Scheurl, als die Verwendung von Registrierkassen und ähnlichem Teufelswerk noch als Hexerei galt und ein Ende auf dem Scheiterhaufen nach sich zog.