Wir verwenden Cookies
Wenn Sie unsere Webseiten besuchen, kann Ihre Systemsoftware Informationen in Form von Cookies oder anderen Technologien von uns und unseren Partnern abrufen oder speichern, um z.B. die gewünschte Funktion der Website zu gewährleisten.
Die Speisekarte ist sehr umfangreich. Um allen Geschmäckern gerecht zu werden, bietet er neben indischer Küche auch mediterrane Speisen, typisch deutsche Gerichte uvm. an. Meine Mutter tendierte ursprünglich zu Wolfsbarsch, aber ich konnte sie dann doch von der indischen Küche überzeugen. Mein Credo: iss stets die Speisen der landestypischen Küchen des jeweiligen Restaurants. Bei einer internationalen Küche kann das allerdings auch schon mal eine Herausforderung werden. Nur bei den Getränken bin ich flexibel.
Unsere Bestellungen: 1 Radler, 1 Merlot und ein Valpolicella (letzterer für mich), dazu 3 x Gosht Spezialitäten; 2 x Chili Gosht (scharf) mit Lamm, Paprika, Zwiebeln und frischem Chili und 1 x Masala, Lammfleisch-Curry nach Chefart zubereitet - 12,50€ bzw. 13,00€ das Gericht.
Dazu meine üblichen Allergieangaben: keinerlei Milchprodukte und Gluten.
Die Getränke wurden rasch serviert und mich machte direkt die Farbe meines Valpolicella stutzig. Ich sollte dazu vielleicht erwähnen, dass ich italienische Weine aus dem Valpolicella-Gebiet der Region Venetien bevorzugt trinke. Der erst Schluck und meine Vermutung hatte sich bestätigt: nie im Leben ist das ein Valpolicella! Viel zu süß, der Geschmack glich fast einem Traubensaft. Auch Mama, zu deren Lieblingswein der Amarone della Valpolicella gehört, bestätigte mir, dass mit meinen Geschmacksnerven noch alles in Ordnung sei. Meine Beschwerde wurde vom Chef mit den Worten “das haben die Frauen wohl verwechselt“ kommentiert und sogleich brachte er mir einen echten Valpolicella und entschuldigte sich für das Versehen.
Eine HOFNÄRRIN lässt sich nicht verkaspern.... ;-)
Die Teller mit Salatbeilage wurden serviert. Nett angerichtet, auch wenn die überflüssige Petersilien-Deko mit Sicherheit aus gefriergetrockneten und wiederbelebten Kräutern bestand. Diese werden in der schnellen Gastroküche einfach mit etwas Wasser besprüht und sehen fast wie frisch aus, nur leider ohne Aroma. Ich brauche nicht wirklich einen Dekorand, weder aus Kräutern noch aus übertrieben geschwungenen Balsamico-Linien, wie es vor einigen Jahren so modern war.
Was mich aber langsam zum Verzweifeln bringt, ist die Tatsache, dass der Service nicht zuhört oder die Infos vom Gast nicht an die Küche weitergibt. In diesem Fall war es der Chef selbst!
Ich darf keinerlei Milchprodukte, somit auch keinen Joghurtdressing auf der Salatbeilage!
Ist schwierig mit mir, ich weiß...... Wieder wurde sich entschuldigt, diesmal ohne Schuldzuweisung und ratzfatz bekam ich meinen Ersatz-Salat. Ich nehme es gelassen, mit den Jahren wird man ruhiger und die Hauptspeisen haben es “rausgerissen“ - köstlich!
Die Gosht-Spezialitäten wurden in kleinen Metallschalen auf Messingstövchen serviert. Gosht bezieht sich auf das Fleisch, es wird für längere Zeit gekocht und ist dann schön zart. Mein Onkel, der einige Male beruflich in Indien zu tun hatte, erklärte uns, dass Gosht-Gerichte in der Regel aus Ziege oder Hammelfleisch zubereitet werden, man aber für westliche Geschmäcker auf Lammfleisch zurückgreift. Wieder was gelernt. Unser Chili-Gosht war Lamm, ein wirklich scharfes Lamm, im Gegensatz zum milden Masala-Lamm meiner Mutter. Garniert mit einem frischen Stück Ingwer, zart und lecker war's! Dazu wurde Basmatireis serviert. Die Portionen waren groß, für uns zu groß.
Nach dem üppigen Mahl auf der Terrasse, wollte ich nun auch mal den Gastraum besichtigen. Hallelujah.... indischer Berglöwe meets Eiche-Rustikal, oder so ähnlich. Der neue indische Betreiber hat die Bestuhlung und den Namen der Location vom Vorgänger übernommen, GOLDENER LÖWE und die Wände in Bollywood-Orange gestrichen. Ich ziehe das Dinieren auf der Terrasse vor.
Geschmacklich war es ein wirkliches Aromenspektakel in der Mundhöhle, aber für den Rest gibt’s Punkteabzug!