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Und auch hier denke ich dürfte ein Update angemessen sein.
Und aufgrund diverser, strategisch für uns ungünstiger, Straßensperrungen waren es wiederum über anderthalb Jahre daß wir nicht mehr dort waren. Die Alternativrouten hätten ein gondeln über Berg und Tal erfordert auf das wir wenig Lust hatten.
Mittlerweile waren die Straßen (der Reihe nach…) endlich saniert und wir hatten mal wieder richtig Lust aufs Portofino.
Nicht zuletzt einem Eintrag auf der HP geschuldet zog es uns dorthin.
Auf der HP stand nämlich, daß die Betreiber des Hauses Mitte des Jahres aufhören.
So manch einer hier bräuchte sich den Besuch also gar nicht zu notieren, da das Haus bis zur Veröffentlichung der Bewertung schon Geschichte wäre.
Die Parkplatzsituation dort oben im Welzheimer Wald war nach wie vor entspannt und wir konnten ohne Stress wegen Parkplatzsuche punktgenau aufschlagen.
Die Tür traten wir nicht ein, wie so mancher Schreiberling hier, sondern durchschritten sie. Vorbei an dem nett gestalteten Eingangsbereich
wurden wir beim Betreten des gepflegten und gemütlichen Gastraumes umgehend sehr freundlich begrüßt.
Zur Einrichtung habe ich mich in voriger Bewertung schon ausgelassen und verweise nun lediglich darauf und auf die angehängten Bilder. Kurzum: Es hat sich nichts geändert. Immer noch gemütlich und immer noch sehr angenehm gedämpfte Geräuschkulisse.
Aus den umgehend gereichten Karten entnahmen wir nicht die Muscheln in Weißweinsoße. Diese waren nämlich auf einer der Schiefertafeln, welche im Raum verteilt waren, zu ersehen. Ich hätte sie mal wieder nicht wahr genommen. Aber meine liebe Frau entdeckte sie. Eigentlich sind es derer genug Tafeln um durchaus jeden Gast über Besonderheiten welche nicht in der Standardkarte stehen zu informieren, aber ich saß diesbezüglich einfach strategisch ausgesprochen ungünstig.
So war die Speisenwahl eigentlich fast schon durch.
Muscheln (14,80)
Und eine Pizza deren Namen ich noch wählen musste.
Es half letztlich nix alle Pizzen zu studieren. Es blieb bei der
Contadina (10,60) mit Knoblauch, Oliven, Kapern, Peperoni, frischen Tomaten und… zzgl. Salami (+1.-)
Meine liebe Frau entschied sich für eine
Capricciosa (11,20) mit Schinken Ei, Hackfleisch und Peperoni. Für die Peperoni erbat sie im Tausch Zwiebeln, was natürlich kein Problem darstellte.
Nach passender Zeit, das Haus war nurmehr spärlich besetzt, kamen unsere Muscheln mitsamt Extratellern, Schalenablage und (abgepackten) Feuchttüchern an den Tisch und es duftete schon gleich sehr verlockend.
Es sah aber auch nicht minder verlockend aus.
Die Muscheln waren richtig gut.
Die Weißweinsoße ebenfalls sehr lecker wenngleich sie mir (und meiner Frau) persönlich etwas sehr weinlastig waren. Aber nur eine kleine Spur. Die dazu gereichten Pizzabrötchen waren warm und passten wunderbar um etwas Sud zu tunken.
Die zurückgebliebene Suppe in der Muschelschüssel hätte ich durchaus weiter ausgelöffelt wenn ich nicht schon zuvor gewusst hätte was mich hernach erwartet.
Und dann kamen sie. Die Wagenräder.
Immer wieder beeindruckend. Aber, was noch viel wichtiger ist als die schiere Größe: Sie schmecken ausgesprochen gut. Sehr dünner Boden und fast bis zur Mitte fest und stabil. Eine Würze des Belages die keine Wünsche offen lässt. Vielleicht bis auf den einen kleinen Wunsch nach einem Chiliöl, welches aber umgehend gereicht wurde ;-) Der Rand war angenehm fluffig und schön aufgegangen.
Wobei wir auch schon beim einzigen (oder deren zweien) Manko wären.
Etwas luftiger dürfte der Rand schon sein. Für einen „vollen“ Rand ist er zu groß und nicht ganz so luftig wie es sein sollte. Dabei fehlte ihm dann die krosse Haube (die es bei unseren vorherigen Besuchen durchaus gab). Vielleicht wäre da die eine oder andere halbe Minute im Ofen noch perfekter gewesen. Lasst ihn doch dunkel werden. Hauptsache das Ergebnis stimmt.
Und das zweite kleine Manko: Dem Teig fehlt nach wie vor die eine kleine Spur Würze.
Das war aber schon vor Jahren so und wird sich wohl nun auch nimmer ändern.
Nichts desto trotz war es eine ausgesprochen gute Pizza die ich nach wie vor sehr gerne zu mir nehme. Die Größe müsste für mich nicht sein. Mir reicht der Rest sowieso immer auch als Mittagessen für den nächsten Tag. Aber natürlich ist die Größe auch ein Bringer und ich wehre mich selbst verständlich nicht dagegen.
Abschließend, zu Beginn der Mittagsschließzeit, reichte es noch für einen kleinen Plausch mit den Inhabern und wir nahmen wertvolle Tipps zum Erwerb und Zubereitung von Miesmuscheln in Weißweinsoße mit welche wir mit dem heutigen Mittag vollendet umgesetzt hatten. Vielen Dank an die Betreiber im Nachhinein.
Jetzt bleibt mir nur noch eine Träne zu verdrücken, daß dieses Haus im nächsten halben Jahr schließt. Ein Nachfolger wird gesucht und ich weiß nicht inwieweit die Küche davon beeinflusst wird. Wir werden es irgendwann wohl erfahren.
Was die Betreiber in Zukunft machen habe ich letztlich nicht gefragt, weil ich dachte es gehört sich nicht. Vielleicht schaffen wir es aber noch mal zu einem Besuch vor der Schließung und dann kommt die Frage aufs Tablett.
So geht wieder eine Institution verloren und die richtig guten Pizzerien werden mal wieder weniger. Der Pino in Fellbach (Ode an die Freude) ist ja im Prinzip auch schon in Ruhestand.
Höchste Zeit, daß ich meine eigenen Pizzakünste auf dieses Level bringe. Bin aber schon knapp davor ;-)