Minitar

An sonnigen Tagen (und ich habe einen solchen erlebt) kriegt man hier kein Bein mehr auf die Erde. Wer einmal einen Sitzplatz ergattert hat, bleibt sitzen und schaut der vorbeiflanierenden Haute Volee von Baden-Baden zu. Wechselnde Eis-Spezialitäten, sowie Kaffee und Kuchen. Fluffiger Cappuccino. Hohe Dichte an vermögenden russischen Familien mit leider manchmal etwas ungezogenen Kindern. Aber naja, schon Dostojewski war Fan von Baden-Baden...

Viel französischer Charme a la Paris. Innen et rewas dunkel und voller Fotos, draussen ein schöner Gastgarten mitten auf der Promenade und - was ich besonders zu schätzen weiss!! - selbst in lauen Monaten noch mit kuschligen Schafffelle auf den Stühlen. Hier könnte man stundenlang sitzen bleiben.

Offenbar wurde das Lokal im "Feinschmecker" erwähnt, was einen nicht wundert bei der gehoben-bodenständig-badischen Küche, die Authentizität mit exzellenter Qualität verbindet. Für mich als Vegetarier sieht es ein bisschen mau aus... allein der Anblick der Weinbergschnecken am Nachbartisch irritierte mich schon etwas.

Versöhnend ist das gehobene, recht interessante Weinangebot. Und toll: das Rieslingschorle wird als 0,3 Liter serviert. Tolle Idee -so finde ich die Grösse gerade richtig.

Etwas bedauerlich ist die umtriebige Lage. Hier kommt tout Baden-Baden vorbei. Aber fürs "Sehen und Gesehen werden" liegt man hier gerade richtig.

Zentraler gehts nicht! Hier kommt man mit dem Bus vom Bahnhof aus an - um eines der Museen zu besuchen oder um eine Shoppingtour zu starten oder auf der Lichtenthaler Allee zu flanieren. Als ich auf den bequemen Korbstühlen unter schattigen Bäumen sass, fühlte ich mich ein bisschen an die Ramblas in Barcelona erinnert. Ehrlich gesagt, auch was die Schnelligkeit des Services angeht :) Aber für einen Espresso hats gereicht. Morgens wars noch überschaubar leer - aber am frühen Nachmittag steppte der Bär.

Fastfood mit grünem Touch. Liegt voll im Trend. Die Smoothies sind eher nicht so mein Ding, ein vegetarischer Wrap ist aber eine gute Alternative zu einer Portion fettiger Fritten. Bei aller Begeisterung darf man allerdings nicht vergessen, dass dies ein Franchiseunternhemen mit mehreren dutzend Filialen in Deutschland ist. Schmeckt hier also wie überall, keine Individualität, keine besondere Ausprägung. Freue mich trotzdem, dass noch eine Entwicklung ausserhalb all der Kebabbuden und China-Nudel-Fabriken besteht.

War gesten zum ersten Mal hier vor Ort. Der Hinschau-Faktor ist enorm.Alles so bunt hier ?? In den Königsbau Passagen ist man erst mal geblendet - aber ich selbst stehe total auf die Fülle der angebotenen Toppings: Gummibärchen, Nüsse, frische Früchte. Das in Kombination mit Donuts und Eis ist wirklich genial und einzigartig.Ob man den guten alten Punk dazu bewegen muss, sei mal dahin gestellt.Am WE ist hier ziemlich viel los. Aber die Location liegt auch mitten in der Einflugschneise... Etwas aufmerksmerksameres Personal wünsche ich mir für die Zukunft dennoch.

Entgegen der Bewertung meines Vorgängers: eher nicht so mein Fall. Lohnenswert ist jedoch der wechselnde Mittagstisch ab 5,50 Euro. Die Pizze sind variantenreich und knackig, die Bandnudeln haben guten Biss und Festigkeit. Man gibt sich ehrlich Mühe und reicht die Tagesgerichte mit kreativem Feeling durch die Theke. Gut für Gruppen und für den Mittagstisch. Salate eher tendenziell 0815. Oder was soll ein Salat mit "gemischter Salat mit Käse-Formfleischvorderschinken-Ei Schafskäse"??

Beim inflationären Auftreten von Bäckerei- und Cafe-Ketten sind wir ganz froh, dass es noch solche genuinen hauseigenen Locations gibt. Bei Keim wird alles noch selbst hergestellt und vor allem mit Liebe und Sorgfalt. Hier schmeckt man noch die verwendeten Zutaten raus (vor allem die Butter!). Feine süsse Teilchen, besonders empfehlenswert sind die Nuss-Schnecken.

Das Keim liegt auf dem Fussweg zwischen Bahnhof und Schiller-Nationalmuseum/ Literaturmuseum. Da auf dem "Heldenhügel" eh eine ganz besondere Ruhe herrscht, kann man sich hier schon mal sensorisch darauf einstellen. Vor der Türe die Möglichkeit, draussen zu sitzen - meines Erachtens aufgrund des Verkehrs jedoch nicht sehr ratsam.

Liegt in der Fussgängerzone von Füssen. Hier stolpert halb Asien vorbei. Mehrsprachige Speisekarte mit herzhaftem regionalem Speisenangebot (Flädlesuppe, Krautkrapfen, Schupfnudeln). Interessante Angebote für Kinder. Man kann ganz kommod und sonnig draussen vor der Türe sitzen und das bunte Treiben beobachten. Der Service ist nicht immer rasch zu Stelle, wirkt manchmal unkonzentriert - aber bitte, wir sind in Bayern und inmitten eines Urlaubsgebietes. Drinnen modernes Ambiente, international angehaucht, hell und licht möbliert.

Wir waren vor einigen Wochen dort zu Gast und haben die würzige Leberknödelsuppe getestet (etwas maggi-lastig). Freunde von uns haben hier sehr günstig und sauber übernachtet, auch wenn die Zimmer eher japanische Größe hatten :) Parken ist hier eher ein Problem, doch der Bahnhof ist zu Fuss in 10-15 Minuten zu erreichen.

Liegt auf dem Weg vom Bahnhof zur Innenstadt, recht malerisch an einer Neckarbrücke.Quasi jahrhundertelange Tradition in dieser sehr katholischen Diözesanstadt. Hier wird die Fasnet gefeiert, wie sonst nirgendwo! Sehr urig, sehr eigen, sehr speziell. Als Reingeschmeckter kommt man hier wahrscheinlich nie wirklich an - ist trotzdem einen Besuch wert.

Kaum eine Woche offen – und schon ist der Run auf das neue Lokal nicht mehr zu bremsen! Wir waren am Muttertag abends um 18:30 dort und mussten eine geschlagene Stunde auf einen freien Tisch warten, eine weitere Dreiviertelstunde auf die Vorspeise – und danach haben wir nicht mehr auf die Uhr geschaut…

Das Ambiente ist unschlagbar und kaum zu toppen. Deswegen haben wir die Anfangswartezeit ganz gelassen bei einem ersten Drink in der Nähe der Bar verbracht, auf einem langen Holzbalken sitzend, der die Theke vom Essbereich trennt. Das uralte Gebäude am Schafhauser Platz hat eine lange Historie, wurde von Grund auf entkernt und absolut geschmackvoll umgebaut. Hier steckt sehr viel Geld und sehr viel an Ideen drin. Die zwei Ebenen des Lokals sind nicht nur durch Treppen, sondern auch durch eine rutschsichere Rampe verbunden (gut für Menschen mit Handicap, mit Rollstuhl oder Rollator – auch für Kinderwagen). Leider ist die Toilette im UG nicht mehr barrierefrei zu erreichen.

Das Lokal ist hell und licht und mit viel ausgesuchtem Holzmobiliar geschmackvoll eingerichtet. Im hinteren Bereich rundum Holzbänke und geschickte Beleuchtung. Bei unserem Besuch waren etliche Großfamilien zu Gast, die an großzügigen Tischarrangements saßen, auch für die Kinderwagen war genügend Platz.

Nach der langen Wartezeit (aufgeweckter Barkeeper, sehr aufmerksam, sehr fix, sehr professionell – riesige Gläser für den Hugo) strandeten wir endlich an einem freien Tisch und mussten sehr rigoros um eine Bestellmöglichkeit bitten. Der Service bevorzugte Bekannte und wirkte leider total gestresst. Das Essen war indes vorzüglich: attraktiv angerichtet, geschmacklich nicht überwürzt und sehr reichhaltig. Die Calamares vom Grill (11,90 Euro) hatten tolle Röstaromen und wurden statt des angekündigten Gemüses hauptsächlich mit wilden Kartoffeln und einem winzigen Beilagensalat serviert. Man hatte das Gefühl, dass in dem Trubel bei einigen Nahrungsmitteln Engpässe auftraten. Der Gemüseteller mit Reis bestand hauptsächlich aus Aubergine und Zucchini, der Reis verströmte ein nussiges Aroma (8,90 Euro). Der gemischte Grillteller hatte die Größe einer Tischplatte und war herrlich dekorativ angerichtet. Ausgewählte türkische Weine, spritziges Schorle, ein sehr dichter, aromatischer Grappa. Alles in allem überraschend günstige Preise für hohe Küchenqualität und großzügige Portionen.


Sehr gepflegtes, aussergewöhnliches Geschirr (mit einem Hang zur Überdimensionierung) und eine tolle Palette an verschiedenen Gläsertypen. Stoffservietten. Ein schweres Besteck, das fest in der Hand liegt.

Am Abend unseres Besuches spielte ein Live-Musiker sehr ambitioniert Barmusik, Stücke von Santana, moderne Klassiker. Dazu Kerzenlicht.

Alles in allem waren wir überaus beeindruckt, fühlten uns wie im Urlaub und wussten die individuelle, überdurchschnittliche Küche wohl zu schätzen. Nur der Service müsste noch etwas reibungsloser laufen. Bei unserem nächsten Besuch werden wir vorher reservieren.

PS
Das Lokal kann zu Fuss in ca. 10 Minuten vom Busbahnhof und 15 Minuten vom Bahnhof Sindelfingen erreicht werden. Diverse Parkmöglichkeiten in nächster Nähe, meist jedoch kostenpflichtig.