Ich bin aufgrund von schlechten Erfahrungen in einem Restaurant im Frühjahr 2013 auf Restaurant-Kritik.de (RK) gestoßen. Bei meiner ersten Kritik habe ich damals viel Zuspruch bekommen, der mich dann dazu bewogen hat, bei Restaurant-Kritik.de weiter mitzumachen.
Im Spätherbst 2014 wurden dann viele RK'ler enttäuscht. Restaurant-Kritik.de wurde von Yelp übernommen. Ein Aufschrei ging durch die Gemeinde, viele sahen sich in der Yelp-Umgebung nicht richtig aufgehoben, ich auch nicht.
Nach mehrmonatiger Suche nach einer neuen Heimat bin nun auch ich mit vielen ehemaligen RK'lern hier gelandet.
Ich bemühe mich weiterhin um sachliche und ausführliche Berichte, bin allerdings nur gelegentlich in Restaurants, da es dank der Kochkünste meiner Frau zuhause einfach am besten schmeckt.
Ich bin aufgrund von schlechten Erfahrungen in einem Restaurant im Frühjahr 2013 auf Restaurant-Kritik.de (RK) gestoßen. Bei meiner ersten Kritik habe ich damals viel Zuspruch bekommen, der mich dann dazu bewogen hat, bei Restaurant-Kritik.de weiter mitzumachen.
Im Spätherbst 2014 wurden dann viele RK'ler enttäuscht. Restaurant-Kritik.de wurde von Yelp übernommen. Ein Aufschrei... mehr lesen
Bewertungs-Statistik
Insgesamt 157 Bewertungen 226013x gelesen 3850x "Hilfreich" 3826x "Gut geschrieben"
Geschrieben am 31.01.2015 2015-01-31| Aktualisiert am
31.01.2015
Besucht am 17.08.2013
Die Füße heißgelaufen, die Kehlen trocken, die Mägen leer – so nähern wir, drei wanderfreudige Pärchen, uns am 17. August 2013 einem ansehnlichen und hübschen bergischen Fachwerkhaus an der Landstraße 284 im Rösrather Ortsteil Lehmbach. Eine große Terrasse vor dem Fachwerkbau grenzt das Anwesen zur Landstraße ab.
Das Ambiente ****
Die am Haus vorbeiführende Landstraße, die am Abend des 17. August vielbefahren ist, läßt uns dann trotz des auf der Terrasse für uns bereits reservierten Tisches und trotz des lauen Sommerabends einen Tisch in den Gasträumen des Lokals wählen, der uns auch ohne viel Aufhebens vom freundlichen Personal zugewiesen wird. Der Lärm der vorbeifahrenden Autos stört einfach beim Tischgespräch auf der Terrasse.
Innen empfängt uns ein sehr gepflegter Gastraum, der gemütlich und stilvoll eingerichtet ist. Der italienische Einrichtungsstil ist unverkennbar, die Mauerbögen wecken Erinnerungen an Gasthäuser in der Toskana.
Der Service ****
Das aufgeschlossene Servicepersonal ist uns schon bei unserem Umzug von der Terrasse ins Hausinnere positiv aufgefallen und ist auch jetzt schnell und freundlich am Tisch, um die Speisekarten auszuteilen und zusätzliche Gerichte, vor allem Fischgerichte, auf einer großen Schiefertafel zur Wahl zu stellen. Wir werden, so stellt sich im Laufe des Abends heraus, von mehreren Servicekräften durchweg vorbildlich bedient – abgesehen von kleineren Patzern bei wenigen Bestellungen, die nicht ganz so wie von uns geordert umgesetzt, aber dann direkt und ohne Aufhebens korrigiert werden.
Das Essen ****
Kaum sind die Speisekarten ausgeteilt, bringt das Servicepersonal mit den Aperitifs "Hugo" und den ersten Getränken (Kölsch, Weißbier und Wasser) auch schon den "Gruß aus der Küche" – Baguette, FrischkäsemitKräutern, Tomatensalatmit Knoblauch – alles frisch, geschmackvoll und lecker.
Aus der umfangreichen Speisekarte und den separat angebotenen Fischgerichten wählen wir
als Vorspeise:
– einmal Tomatensuppe,
als Hauptspeisen:
– dreimal Seeteufel mit Safransauce und Cannelloni mit Ricotta und Spinat gefüllt,
– Bistecca al Pepe e Porcini (Rumpsteak vom Grill mit grüner Pfeffersauce und Steinpilzen, dazu Kartoffeln und Salat),
– Schnitzel Wiener Art (Schweineschnitzel mit Pommes frites und Salat),
– Bistecca alla Chef (Rumpsteak vom Grill mit gegrilltem Gemüse, Ruccolamantel und gehobeltem Parmesan, dazu Kartoffeln).
Die Kartoffeln werden auf unsere Nachfrage hin vom Service näher definiert als Rosmarinkartoffeln. Stellt man sich darunter kleine im Ofen gebackene mit Rosmarin gewürzte Kartoffeln vor, so sieht man sich hier mit großen Kartoffelvierteln konfrontiert, die nach dem Garkochen offensichtlich nur noch in Rosmarinbutter gebraten worden sind und die aber trotzdem gut schmecken. Das Auge, das ja bekanntlich mit ißt, hätte lieber kleine Kartoffeln gesehen.
Zu allen Hauptgerichten gibt es einen frischen gemischten Beilagensalat (grüner Salat, Gurke, Möhre, Paprika, Tomate), der mit einer Sauce aus Öl, Mayonnaise und Balsamico-Essig gut abgeschmeckt ist. Die Frische und der Geschmack verdienen das Prädikat "gut".
Die Tomatensuppe schmeckt prima. Allerdings meint unsere Mitwanderin, die Suppe hätte "tomatiger" schmecken dürfen.
Am Seeteufel mit Safransauce und Cannelloni, Ricotta und Spinat gibt es nichts zu meckern – im Gegenteil: Der Fisch und die Beilagen sind 1A. Hier stimmt alles.
Unser Wanderkollege bewertet sein Schnitzel Wiener Art allerdings nur mit einem "befriedigend". Das Schnitzel ist etwas trocken geraten und macht den Eindruck, daß es zuletzt eine Friteuse gesehen habe.
Hingegen ist unser Tippelbruder mit dem Bistecca alla Chef wieder bestens zufrieden. Das gegrillte Gemüse ist 1A bißfest zubereitet, hat Grillgeschmack und schmeckt hervorragend. Das Bistecca al Pepe e Porcini enthält in der sämigen Sauce genügend grünen Pfeffer und Steinpilze. Das Fleisch beider Gerichte ist wie gewünscht medium gegart und schmeckt gut. Ein "sehr gut" hätte es gegeben, wenn es ein wenig saftiger gewesen wäre.
Vier aus unserem "Wanderclub" greifen dann noch beim Nachtisch zu:
– zweimal Tiramisu mit frischen Erdbeeren und Sahne,
– einmal Eissplittertorte,
– einmal Vanilleeis mit heißen Himbeeren und Sahne.
Das Tiramisu mit frischen Erdbeeren und Sahne verdient das Prädikat "sehr gut", die Eissplittertorte und das Vanilleeis mit heißen Himbeeren und Sahne "gut".
Zwei Wandergesellen bestellen dann noch Verdauungsschnäpschen: italienischer Kräuterbitter und Williamsbirne. Letzteren gibt's dann auch noch beim Bezahlen vom Servicepersonal als "Dankeschön".
Die Sauberkeit ****
Der Gastraum, die Tische und Stühle, die Gedecke und auch die Toiletten wirkten sauber und gut gepflegt, insofern also volle vier Sterne.
Das Preis-/Leistungsverhältnis ****
Bei den servierten Speisen gibt es in der Wertung kleine Ausschläge nach unten (z. B. "Das Schnitzel ist etwas trocken geraten ..."), aber auch Ausschläge nach oben (z. B. "Der Fisch und die Beilagen sind 1A."). Insgesamt rechtfertigt die durchschnittlich gute Leistung bei der Zubereitung der Speisen und der gute Service ein "gut" (= vier Sterne) für das Preis-/Leistungsverhältnis.
Das Fazit ****
Der Abend im Lehmbacher Hof ist ein gelungener. Wir haben uns wohlgefühlt und gut gegessen. Der Service, das Preis-/Leistungsverhältnis und die Sauberkeit sind gut, und das Ambiente ist angenehm und ansprechend. Wir empfehlen den Lehmbacher Hof.
Die Füße heißgelaufen, die Kehlen trocken, die Mägen leer – so nähern wir, drei wanderfreudige Pärchen, uns am 17. August 2013 einem ansehnlichen und hübschen bergischen Fachwerkhaus an der Landstraße 284 im Rösrather Ortsteil Lehmbach. Eine große Terrasse vor dem Fachwerkbau grenzt das Anwesen zur Landstraße ab.
Das Ambiente ****
Die am Haus vorbeiführende Landstraße, die am Abend des 17. August vielbefahren ist, läßt uns dann trotz des auf der Terrasse für uns bereits reservierten Tisches und trotz des lauen Sommerabends einen... mehr lesen
4.0 stars -
"Beim "Italiener" an der Landstraße – Era delizioso!" HuckDie Füße heißgelaufen, die Kehlen trocken, die Mägen leer – so nähern wir, drei wanderfreudige Pärchen, uns am 17. August 2013 einem ansehnlichen und hübschen bergischen Fachwerkhaus an der Landstraße 284 im Rösrather Ortsteil Lehmbach. Eine große Terrasse vor dem Fachwerkbau grenzt das Anwesen zur Landstraße ab.
Das Ambiente ****
Die am Haus vorbeiführende Landstraße, die am Abend des 17. August vielbefahren ist, läßt uns dann trotz des auf der Terrasse für uns bereits reservierten Tisches und trotz des lauen Sommerabends einen
31. August 2013, Samstagabend, lecker essen gehen, zumal es einen guten Grund gibt, aber wohin?
Wirbt da nicht ein Restaurant in Hennef-Happerschoß in den Gratis-Blättchen, die üblicherweise zum Wochenende in den Briefkästen liegen, mit dem Schlemmeratlas-Kochlöffel?
Also auf nach Happerschoß und ausprobieren, ob's wirklich gut und lecker ist.
Das Ambiente ****
Wir biegen auf einen großen Parkplatz am Haus ein, ein nicht so ansehnlicher, wenig einladender Anbau ist unser Empfangsszenario. Beim Gang entlang des Anbaus zum Hauptgebäude wird der Anblick freundlicher. Ein bergisches Fachwerkhaus, ganz dörflich, herausgeputzt und ohne Altersschäden, hellt den ersten Eindruck auf.
Innen spiegelt sich der dörflich rustikale Eindruck wider. Ein großer Gastraum, teilweise holzvertäfelt, ganz in dunkelbraun, lädt uns zum Platznehmen ein. Platz ist genügend vorhanden, gerade mal drei Tische sind besetzt. Kräftige dunkelbraune Stützbalken tragen die holzvertäfelte Decke.
Die Bedienung ****
Eine sehr freundliche Bedienung begrüßt uns und bietet uns Tische zur Auswahl an. Wir wählen unseren Tisch, der sorgfältig und geschmackvoll eingedeckt ist, und in einer Ecke des großen Gastraumes steht. Im Laufe des Abends wird sich auch die Chefin um unser Wohlergehen sorgen – freundlich, zuvorkommend und professionell.
Die Speisekarte
Kaum haben wir Platz genommen, reicht uns die Servicekraft die Speisekarte und nimmt die Getränke (Kölsch und Wasser) auf. Eine italienische Prägung in der Karte ist nicht zu leugnen: Pizze, von der "Margharita" zu 7,50 € bis zur "Pizza Roastbeef" zu 17.- €, Nudelgerichte von Tortellini bis Tagliatelle (10,50 € bis 14,50 €), reichlich Fleischgerichte (Steaks, Schnitzel und Filets von Schwein, Rind und Hähnchen) von 11,50 € bis 26.- €, etliche Vorspeisen (5,50 € bis 12,50 €), Salate (11,50 € bis 14,50 €) und wenige Desserts von 7,50 € bis 9,50 €.
Zwei Tafeln an den Wänden weisen noch Weinangebote aus dem angegliederten Weinhandel und zusätzliche Gerichte aus.
Das Essen****
Wir entscheiden uns für
– zwei Lammrückenfilets mit Champignons, Paprika, Zwiebeln, geröstet mit feinen Kräutern, diversen Käsesorten in Scheiben vom Teigummantelt,
also so eine Art "Lammrückenfilet-Calzone". Dieser Hauptgang zu 26.- € ist in der Speisekarte wegen der längeren Zubereitungszeit zur Vorbestellung empfohlen. Also fragen wir nach, wie lange es dauern werde. Die Bedienung, offensichtlich noch lernend, konsultiert die Küche: eine halbe bis eine Dreiviertelstunde, lautet die Auskunft.
Wir entschließen uns, die Wartezeit hinzunehmen. Inzwischen kümmert sich die Chefin um uns, fragt, ob alles recht sei und kündigt uns den "Gruß aus der Küche" an. Der kommt dann auch recht schnell, geröstetes Weißbrot mit gewürztem Käsedip, eine halbe Kirschtomate und - ungewöhnlich zur Eröffnung des Essens - ein Stückchen Käse mit Traube. Insgesamt verspeisen wir einen leckeren "Amuse-Gueule" - und harren der weiteren Dinge.
Nach gut 50 Minuten lachen uns dann sechs Scheiben an, gefüllt mit je zwei Stückchen Lammrückenfilets und der angepriesenen Gemüsefüllung. Geschmacklich ist alles in Ordnung, lecker gewürzt und ansprechend arrangiert mit Broccoli und Möhren. Das Lammrückenfilet ist - schön rosa - auf den Punkt gegart. Allerdings: Es hätte heißer sein dürfen, kalt war das Essen zwar nicht, lau auch nicht, warm schon, aber eben nicht heiß. Mag die Zubereitung auch aufwendig und zeitintensiv sein, so darf dies nicht zu Lasten des professionellen Auftischens gehen.
Zu voll sind die Mägen, als daß noch Desserts hätten dazukommen können. Also beschränken wir uns auf Espresso und Verdauungsschnäppschen. Der Espresso ist dem Mokka nahe, ganz schön stark, der italienische Kraüterlikör mit Eis gekühlt.
Zum Abschied gibt es einen Grappa auf Kosten des Hauses.
Die Sauberkeit ****
Wir haben nichts zu beklagen, alles sauber und tadellos, die Toiletten gut gepflegt.
Das Preis-/Leistungsverhältnis ****
Es hat geschmeckt, die Bedienung ist zuvorkommend und freundlich. Der Preis ist fair, also ein gutes Preis-/Leistungsverhältnis.
Das Fazit****
Den Bürgerhof beurteilen wir insgesamt mit vier Sternen, ein guter Gesamteindruck.
31. August 2013, Samstagabend, lecker essen gehen, zumal es einen guten Grund gibt, aber wohin?
Wirbt da nicht ein Restaurant in Hennef-Happerschoß in den Gratis-Blättchen, die üblicherweise zum Wochenende in den Briefkästen liegen, mit dem Schlemmeratlas-Kochlöffel?
Also auf nach Happerschoß und ausprobieren, ob's wirklich gut und lecker ist.
Das Ambiente ****
Wir biegen auf einen großen Parkplatz am Haus ein, ein nicht so ansehnlicher, wenig einladender Anbau ist unser Empfangsszenario. Beim Gang entlang des Anbaus zum Hauptgebäude wird der Anblick freundlicher. Ein bergisches Fachwerkhaus,... mehr lesen
4.0 stars -
"Lammrückenfilet im Mantel – Der Bürgerhof läßt grüßen!" Huck31. August 2013, Samstagabend, lecker essen gehen, zumal es einen guten Grund gibt, aber wohin?
Wirbt da nicht ein Restaurant in Hennef-Happerschoß in den Gratis-Blättchen, die üblicherweise zum Wochenende in den Briefkästen liegen, mit dem Schlemmeratlas-Kochlöffel?
Also auf nach Happerschoß und ausprobieren, ob's wirklich gut und lecker ist.
Das Ambiente ****
Wir biegen auf einen großen Parkplatz am Haus ein, ein nicht so ansehnlicher, wenig einladender Anbau ist unser Empfangsszenario. Beim Gang entlang des Anbaus zum Hauptgebäude wird der Anblick freundlicher. Ein bergisches Fachwerkhaus,
Sängerheim - der Name weckt Assoziationen an Liederkranz, Gesangverein, Dorfgemeinschaft.
Nun, die Bezeichnung des Restaurants hat noch einen Zusatz Sängerheim – Das Restaurant. Oder ist gar Sängerheim - Das Restaurant gemeint?
Egal, wie es gemeint ist. Das Restaurant ist gerechtfertigt. Wer die Begründung haben will, möge weiterlesen.
Nähert man sich dem Restaurant, liegt eine Verwechslung mit einem dörflichen Mehrfamilienhaus, das später zu einer Dorfwirtschaft umgebaut wurde, nahe. Der äußere Anblick erinnert an einen dörflichen Gaststättenbetrieb in einem Mehrfamilienhaus aus den 1970er Jahren. Doch wie so oft liegen die wahren Werte im Innern, und die vermeintliche Dorfwirtschaft sollte sich bei unserem Besuch als ein erstklassiges Restaurant erweisen.
Ums Haus herum gibt es genügend Parkraum für des Deutschen liebstes Fortbewegungsmittel. Schlendert man von der Hinterseite des Hauses auf die große Sonnenterrasse, wird man vom zweiten Eindruck gleich überrascht.
Das Ambiente *****
Von der großen Freifläche der Sonnenterrasse, von der ein kleiner Teil überdacht ist, geschmackvoll mit Stühlen und Tischen möbliert, bietet sich spätsommerabends der Blick auf den glutrot untergehenden Sonnenball über den Waldungen an der Wahnbachtalsperre.
Die Ausstattung in zwei großen Räumen des Restaurants ist modern und zugleich nobel. Eine zurückhaltende Eleganz in Braun- und Weiß-Grau-Tönen dominiert die beiden Räume. Dieses modern noble Ambiente in Innern läßt den Gast die eher trostlos wirkende äußere Fassade schlagartig vergessen.
Der Service *****
Die hochsommerlichen Temperaturen am Abend des 6. September 2013 verleiten uns zu einer Platzwahl auf dem überdachten Teil der Terrasse. Ein freundlicher Servicemitarbeiter hat uns empfangen und mehrere Tische zur Wahl angeboten. Kaum haben wir auf dem überdachten Teil der Terrasse Platz genommen, präsentiert er uns die Speisekarte und bietet uns einen Aperitif an. Wir wählen einen "Hugo" und einen "Lillet Berry", eine Mischung aus Lillet blanc und Russian Wild Berry von Schweppes. Der "Hugo" steht zwar nicht in der Karte, wird aber auf unseren Wunsch hin gemixt. Der Wunsch des Gastes scheint wirklich Maxime zu sein. Dieser Eindruck wird im Laufe des Abends bestätigt durch das Auftreten der Chefin, die und freundlich umsorgt und offensichtlich sehr zufriedene Gäste haben will.
Wir sind mit dem Studium der kleinen, aber feinen Speisekarte noch nicht fertig, da stehen auch schon die Aperitifs auf unserem Tisch.
Apropos
Speisekarte:
Sie läßt die Kreativität der Küche erahnen. Nicht mehr als eine Handvoll Hauptgerichte, z. B. sous vide gegarte Lammhüfte auf Kirschtomatenragout mit Knoblauchcrostini (24,00 €), gebratene Perlhuhnbrust mit Birnen-Haselnuß-Maultaschen und glasierten Salatherzen (18,50 €), pochiertes Kabeljaufilet auf Apfel-/Lauchgemüse und Kartoffelsenfbällchen (17,50 €), und ein vegetarisches Gericht finden sich in der Karte, die allerdings mit "Klassikern" wie Rumpsteak, Schnitzel und einigen auf einer Tafel angebotenen Tagesgerichten ergänzt wird. Das Angebot ist klein, aber fein, jedenfalls meilenweit über dem Schnitzel-Pommes-Salat-Angebot durchschnittlicher Gasthäuser.
Die Kreativität des Kochs spiegelt sich auch bei den Vorspeisen und den Desserts wider. Hier gibt's beispielsweise einen Pfifferlingskräuterquiche an Stangenbohnensalat (9,00 €) oder einen gegrillten Manourikäse im Auberginenmantel mit Kirschmandelchutney an Aromasalaten (11,00 €). Nicht minder exquisit sind die Desserts wie Zucchiniapfelschaum mit Kokoseis (6,50 €) oder Pflaumengratin an Schokoladensorbet (8,00 €).
Zwei Menüs werden angeboten, ein Dreigang- (33,00 €) und ein Viergangmenu (39,00 €) und Gerichte für Kinder. Die Speisekarte, so erfahren wir von der Chefin, wechselt einmal im Monat.
Bei diesem Angebot fällt uns die Wahl schwer. Schließlich entscheiden wir uns für unser
Essen *****:
– pochiertes Kabeljaufilet auf Apfel-/Lauchgemüse und Kartoffelsenfbällchen (17,50 €) und das
– Drei-Gänge-Menü: Pfifferlingskräuterquiche an Stangenbohnensalat / gebratene Perlhuhnbrust mit Birnen-Haselnußmaultaschen und glasierten Salatherzen / Pflaumengratin an Schokoladensorbet (33,00 €).
Und hierzu dann bitte noch ein offener Grauburgunder (4,50 € im Viertel) und eine Flasche Mineralwasser (3,80 € für 0,75 l).
Während die Kreativen in der Küche unsere Gerichte zubereiten, präsentiert uns die Chefin den Gruß aus der Küche: Kräuterquark, frische, grüne, trockene, also nicht eingelegte Oliven mit ausgezeichnetem Aroma, eine kleine Portion Birnenmelone-Ruccola-Salat, zwei Sorten Brot (Kürbiskern-Minibrötchen, Leinsamen-Sesam-Baguette), Olivenöl zum Dippen.
Das Amuse-Gueule überrascht uns wirklich: sehr geschmackvoll, sehr, sehr lecker, dekorativ angerichtet und alles ganz frisch zubereitet.
Wir sind gespannt, was noch kommen mag. Wenn das so weitergeht, so bin ich mit meiner Frau nach dem Gruß aus der Küche einig, gibt es ein "hervorragend" für diese Küche.
Die Wartezeit auf die Hauptgerichte läßt auf handwerkliche, frische Zubereitung der Speisen ohne vorgefertigte Industrieprodukte schließen. Nach angemessener Wartezeit, die angesichts Amuse-Gueule und Aperitifs kurzweilig bleibt, eilt die Servicekraft mit der Pfifferlingskräuterquiche an Stangenbohnensalat herbei.
Die bißfest gegarten Bohnen sind kombiniert mit einigen Blättern rotem Asia-Salat und julienneartig geschnittenen Radieschen, angemacht mit wenig Essig. Bei der Quiche hat der Koch nicht mit Pfifferlingen gespart, so daß eine geschmackvolle Quiche-Variante entstanden ist, von der erfreulicherweise zwei Stücke serviert werden.
Auf schön heißen Tellern folgen die gebratene Perlhuhnbrust mit Birnen-Haselnußmaultaschen und glasierten Salatherzen und das pochierte Kabeljaufilet auf Apfel-/Lauchgemüse und Kartoffelsenfbällchen.
Die Distanz zu einer Benotung mit "hervorragend" wird immer geringer, wie sich beim Verzehr erweisen soll. Das Kabeljaufilet hat eine gehörige Portion Eigengeschmack, nicht wässrig, nicht laff. Das Apfel-/Lauchgemüse ist ebenso geschmackvoll, fein geraspelt, aber nicht matschig. Eine wahre Gaumenfreude, der die Kartoffelsenfbällchen in nichts nachstehen. Ein Kartoffel-Brandteig, mit Dijon-Senf gewürzt, gibt den Bällchen einen feinwürzigen Geschmack – eine nicht alltägliche, sehr geschmackvolle Komposition.
Beim Hauptgang des Menüs überzeugen die Komponenten ebenso wie die gelungene Komposition. Das Fleisch ist saftig gebraten, die neugierig erwarteten, hausgemachten Birnen-Haselnußmaultaschen überraschen durch eine zurückhaltende Süße und die mit gerösteten, gehackten Haselnüssen angereicherte Sauce. Das halbe glasierte Salatherz ist gut gewürzt, nicht matschig. Alles zusammen ist sehr genußvoll.
Während meine Frau vor dem Servieren des Desserts von der Chefin gefragt wird, ob sie beim Pflaumengratin an Schokoladensorbet bleibe oder ein anderes Dessert wünsche, kann ich einem weiteren Gang auch nicht widerstehen und bestelle den Pont l`Évêque mit Pfirsichthymianconfit für 7,50 €.
Der Pont l`Évêque, ein Weichkäse aus roher Kuhmilch aus der Normandie, ist kräftig würzig und schmeckt mit dem angebotenen Weißbrot und dem Pfirsichthymianconfit vorzüglich. Ein fantasiereicher und sehr geschmackvoller Nachgang.
Das Pflaumengratin ist weniger Gratin als ein Pflaumendessert unter einer Schaumsauce, trotzdem aber überaus lecker, vor allem in Verbindung mit dem exzellenten Schokoladensorbet, das sich langsam mit der Schaumsauce vermischt. So gesehen eine richtige Entscheidung des Kochs, das Gericht nur kurz zu gratinieren.
Meine Frau wählt zum Abschluß dann noch einen Espresso (1,80 €), ich entscheide mich für einen Waldhimbeergeist (2,10 €). Kein Fehler, denn er schmeckt so richtig "himbeerig".
Sauberkeit *****
Kein Makel! Beim Toilettengang erleben wir noch weitere positive Überraschungen. Meine Frau berichtet von Blitzsauberkeit und einem Angebot an Deo, Haarspray und Handcreme am Handwaschbecken. Wo gibt es so was schon? Und auch bei den Herren ist es supersauber.
Das Preis-/Leistungverhältnis *****
Volle fünf Sterne sind wegen der exzellenten Bedienung und des hervorragenden Essens gerechtfertigt.
Das Fazit *****
Was soll man als Fazit zu einem solchen Speisereigen noch sagen: Der äußere Schein trügt oft. Das Gebäude eher trist, das Essen ist hervorragend! Volle fünf Sterne! Ein besonders empfehlenswertes Restaurant!
Sängerheim - der Name weckt Assoziationen an Liederkranz, Gesangverein, Dorfgemeinschaft.
Nun, die Bezeichnung des Restaurants hat noch einen Zusatz Sängerheim – Das Restaurant. Oder ist gar Sängerheim - Das Restaurant gemeint?
Egal, wie es gemeint ist. Das Restaurant ist gerechtfertigt. Wer die Begründung haben will, möge weiterlesen.
Nähert man sich dem Restaurant, liegt eine Verwechslung mit einem dörflichen Mehrfamilienhaus, das später zu einer Dorfwirtschaft umgebaut wurde, nahe. Der äußere Anblick erinnert an einen dörflichen Gaststättenbetrieb in einem Mehrfamilienhaus aus den 1970er Jahren. Doch wie so oft... mehr lesen
Sängerheim Das Restaurant
Sängerheim Das Restaurant€-€€€Restaurant022423480Teichstr. 9, 53773 Hennef
5.0 stars -
"Das war spitze!" HuckSängerheim - der Name weckt Assoziationen an Liederkranz, Gesangverein, Dorfgemeinschaft.
Nun, die Bezeichnung des Restaurants hat noch einen Zusatz Sängerheim – Das Restaurant. Oder ist gar Sängerheim - Das Restaurant gemeint?
Egal, wie es gemeint ist. Das Restaurant ist gerechtfertigt. Wer die Begründung haben will, möge weiterlesen.
Nähert man sich dem Restaurant, liegt eine Verwechslung mit einem dörflichen Mehrfamilienhaus, das später zu einer Dorfwirtschaft umgebaut wurde, nahe. Der äußere Anblick erinnert an einen dörflichen Gaststättenbetrieb in einem Mehrfamilienhaus aus den 1970er Jahren. Doch wie so oft
Fast jeder ist hier vermutlich schon einmal durchgerauscht, ob von Süd nach Nord oder umgekehrt: die A1 an der Autobahnraststätte Remscheid. Wer sich in dieser Gegend auskennt, weiß von den wanderparadiesischen Wegen rund um die einen Steinwurf Richtung Osten entfernte Eschbachtalsperre und die ebenfalls einen Steinwurf Richtung Westen gelegene Remscheider Traditionsgaststätte Mebusmühle.
Das Ambiente ****
Hier, in einem massiven Bruchsteinhaus, dessen frontabgewandte Seiten durchaus etwas frische (weiße) Farbe vertragen könnten, weil’s hier und da blättert, landeten wir, jeweils drei wanderlustige Männchen und Weibchen, nach gut 20 Kilometer Wanderstrecke um die Eschbach-, Panzer- und Wupper-Talsperre.
Der von außen wenig verzückende Eindruck abblätternder Farbe wandelte sich beim Eintritt in die Gasträume der Mebusmühle, nachdem wir den etwas muffigen, kalt-feuchten Eingangsbereich hinter uns gelassen hatten, in eine gemütliche Atmosphäre. Zwei kleine Séparées, ein kleinerer und ein größerer Gastraum luden zum Platznehmen ein. Ein Séparée, das Stammtisch-Séparée, wurde für uns sechs Wanderlustige aufgrund unserer Reservierung freigehalten.
Fast versanken wir in den Polstern auf den Bänken um den Stammtisch, so weich und tief, daß man sich in Morpheus Arme hätte fallen und Durst und Appetit vergessen lassen können. Wir saßen in gepflegter und gemütlicher Atmosphäre. Im Séparée fühlten wir uns wie in einem gemütlichen Wohnzimmer.
Eine junge, noch lernende, aber dennoch versierte Servicekraft eilte mit den Speisekarten herbei und forderte unsere Aufmerksamkeit. Und damit sind wir beim
Service *****
Die Bedienung ließ nichts zu wünschen übrig. Die noch lernende junge Dame umsorgte uns vorbildlich und erläuterte auf unsere Nachfragen hin ausführlich die Zubereitung nachgefragter Speisen. Sie war sichtlich bemüht, und das auch erfolgreich, die einschlägigen Regeln professionellen Servierens zu beachten und einzuhalten. Sie servierte formvollendet und wurde, als es aufgrund sechs möglichst gleichzeitig zu servierender Hauptgerichte vom Arbeitsanfall her eng wurde, vom Chef des Hauses und einer weiteren Servicekraft unterstützt. Wir wurden von ihr stets freundlich und herzlich bedient, und bei den Nachfragen, ob alles recht sei oder ob es noch etwas sein dürfe, hatten wir kein Gefühl von Aufdringlichlichkeit. Und, der besonderen Erwähnung bedarf es, weil längst keine Selbstverständlichkeit mehr: Der Chefkoch schaute am Tisch vorbei und fragte, ob es schmecke und alles recht sei.
Das Essen ****
Die Speisekarte bot für jeden Geschmack etwas: Fleisch, Fisch, Vegetarisches. In Ergänzung zur Speisekarte bot die Küche der herbstlichen Saison entsprechende Wildgerichte an: Wildschweinrücken, Rehrücken und Wildschweinkeule.
Längst hatten wir unsere ersten Getränke — Wasser aus Haan, Bier aus Bitburg, Landbier aus dem Bergischen und als Aperitif einen Campari Orange - erhalten, als wir ob der verlockenden Auswahl wählten und wählten. Schließlich entschieden wir uns für
– gegrillte Geflügelbrust im Speckmantel auf Orangen-Pfeffersauce mit Röstitalern und Gemüse der Jahreszeit (13,80 €),
– Schnitzel „Mebusmühle“ mit frischen Champignons in Sahne, serviert mit Pommes frites und Salat (12,90 €),
– zwei Wildschweinkeulenbraten an Quittensauce mit Haselnußspätzle und Gemüse der Saison (je 16,50 €),
– Rehrücken mit Preißelbeersauce, Dauphinekartoffeln und Gemüse der Saison (22,50 €) und
– Rumpsteak „Madagaskar“ an Pfefferrahmsauce, serviert mit Bratkartoffeln und Salat (18,90 €).
Unsere Bestellung war aufgenommen, und jetzt erwarteten wir dem Ambiente und dem schon etwas gehobenen Speisenangebot entsprechend den „Gruß aus der Küche“. Doch hier leider Fehlanzeige! Stattdessen kamen die zum Rumpsteak „Madagaskar“ und zum Schnitzel „Mebusmühle“ gehörenden Salate, die lecker und frisch mit einem Joghurt-Dressing zubereitet waren. Da die Geschmäcker verschieden sind, war das Joghurt-Dressing einem unserer Wanderer im Geschmack ganz recht, einem anderen schon etwas zu säuerlich.
Die Hauptspeisen wurden allesamt optisch sehr ansprechend auf heißen Tellern serviert. Geschmacklich gab es nichts auszusetzen. Die Bewertung unserer Wandersleut’:
– Geflügelbrust: sehr gut, Gemüse sehr lecker,
– Schnitzel: gut, saftig und lecker,
– zwei Wildschweinkeulenbraten: zweimal gut. Eine der Wandergesellinnen hätte sich hier mehr Sauce zum Fleisch gewünscht.
– Rehrücken: gut, aber auch hier Kritik wegen der Sauce. Es hätte mehr sein dürfen. Zudem war der Gargrad des Fleisches stellenweise nicht medium, sondern „rare done“.
– Rumpsteak „Madagaskar“: sehr gut, das Fleisch sehr zart und die Bratkartoffeln "1A".
Nach soviel leckerem Fleischgenuß mußte anschließend etwas Süßes her. Wir wählten
– eine Grappa-Mascarpone-Crème mit Amarettini (6,50 €),
– dreimal Walnuß- und Vanilleeis mit Honig-Schokoladen-Sauce und Sahne (4,50 €) und
– eine „Heiße Liebe“ (Vanilleeis mit heißer Himbeersauce; 4,20 €).
Alle Nachspeisen mundeten ausgezeichnet. Unsere Wandergesellin mit der Grappa-Mascarpone-Crème geriet derart ins Schwärmen über dieses Dessert, daß sie über eine Wiederholung des Geschmackserlebnisses sinnierte. Da sie noch ein Auto samt Ehemann sicher nach Hause steuern wollte, hatte sie Skrupel wegen des Grappa-Gehaltes im Dessert. Auf Nachfrage der Bedienung in der Küche schaltete sich der Chef persönlich ein und verdeutlichte anhand der mitgebrachten Grappaflasche, wieviel Grappa er für die vorbereiteten Desserts verwendet hatte. Die gezeigte Menge war unserer Wandergesellin dann doch zuviel des Hochprozentigen, zumal auch der Chef davon abriet, als Autofahrer nochmal Grappa in dieser Menge zu verzehren. Andererseits animierte diese Präsentation und das Schwärmen unserer Wandergesellin über die allzu leckere Crème zwei unserer Wanderburschen zu einer weiteren Grappa-Mascarpone-Crème-Bestellung. Einer, der sich schon an einem Walnußeis ergötzt hatte und einer, der eigentlich kein Dessert wollte.
Keine Fehlentscheidung: Beide labten sich an der alkoholhaltigen Crème und lobten sie über den Klee.
Sauberkeit ****
Alles sauber. Geschirr, Bestecke , Gläser, ohne jede Beanstandung, der Gastraum, die Tische gleichermaßen. Und auch bei den Toiletten gab’s nichts zu bemängeln.
Das Preis-/Leistungsverhältnis ****
Wir sind sehr gut bedient worden und haben gut gegessen, deshalb volle vier Sterne.
Das Fazit ***** (4,2 Sterne)
Eine Wertung von vier Sternen mit leichter Tendenz zu fünf Sternen gibt unsere Zufriedenheit dem Abend in der Mebusmühle recht gut wieder. Die Mebusmühle ist eine Empfehlung wert.
Fast jeder ist hier vermutlich schon einmal durchgerauscht, ob von Süd nach Nord oder umgekehrt: die A1 an der Autobahnraststätte Remscheid. Wer sich in dieser Gegend auskennt, weiß von den wanderparadiesischen Wegen rund um die einen Steinwurf Richtung Osten entfernte Eschbachtalsperre und die ebenfalls einen Steinwurf Richtung Westen gelegene Remscheider Traditionsgaststätte Mebusmühle.
Das Ambiente ****
Hier, in einem massiven Bruchsteinhaus, dessen frontabgewandte Seiten durchaus etwas frische (weiße) Farbe vertragen könnten, weil’s hier und da blättert, landeten wir, jeweils drei wanderlustige Männchen und... mehr lesen
4.0 stars -
"Feine Küche in der Mebusmühle!" HuckFast jeder ist hier vermutlich schon einmal durchgerauscht, ob von Süd nach Nord oder umgekehrt: die A1 an der Autobahnraststätte Remscheid. Wer sich in dieser Gegend auskennt, weiß von den wanderparadiesischen Wegen rund um die einen Steinwurf Richtung Osten entfernte Eschbachtalsperre und die ebenfalls einen Steinwurf Richtung Westen gelegene Remscheider Traditionsgaststätte Mebusmühle.
Das Ambiente ****
Hier, in einem massiven Bruchsteinhaus, dessen frontabgewandte Seiten durchaus etwas frische (weiße) Farbe vertragen könnten, weil’s hier und da blättert, landeten wir, jeweils drei wanderlustige Männchen und
Im Ohligser Unterland, wo der Hermann-Löns-Weg sich im Naturschutzgebiet der Ohligser Heide verliert und wo das autobahnfahrende Volk Erholung in der gar nicht so weit entfernten auch „Ohligser Heide“ benamsten A3-Raststätte sucht, versteckt sich in einer parkähnlichen Landschaft das Haus Kovelenberg, ein seit vielen Jahrzehnten den Ohligsern bekanntes Ausflugslokal. War es einst das Stückchen Kuchen und der Eisbecher, der Familien nach einem Spaziergang durch die Ohligser Heide ins Haus Kovelenberg zog, so ist es heutzutage offensichtlich griechische Küche, die auch an einem Donnerstagabend zahlreiche Mitmenschen der Generation Golf ins seit längerem umbenannte Landhaus Kovelenberg lockt, das von etlichen Teichen einer auf Wasser- und Sumpfpflanzen spezialisierten Gärtnerei umrahmt wird – und von einem Rhododendronstrauch neben dem anderen, die bei unserem Besuch den „Kovelenberg“ in einem Blütenmeer versinken ließen. Wär die Temperatur im knappen 20-Grad-Bereich wie noch vor wenigen Tagen gewesen, so hätten wir das blütenduftende Außenambiente auf der geräumigen Terrasse genießen können. Doch bei den aprilmäßigen 13 Grad ging’s hinein.
Das Ambiente ****
Außen Landhaus, innen auch. Mehrere sichtlich gepflegte, geräumige und gemütlich erscheinende Säle fallen uns beim Gang zu unserem Fensterplatz-Tisch mit Rhododendron-Blick auf. Alles was aus Holz ist, ist dunkelbraun, was aus Stoff ist, dunkelrot oder creme-weiß-farbig und was Wand ist, ist ebenfalls creme-weiß-farbig. Eine angenehme, gefällige Kombination, bei der die Möblierung zum Konservativen neigt.
Der Service ****
Allein gelassen wurden wir auf unserem Weg zum Tisch nicht. Schon beim Eintritt von der Terrasse ins Haus begrüßte uns ein überaus freundlicher Servicemitarbeiter, der uns einen Tisch zuwies und dessen freundliche Begrüßung von anderen Servicekräften mit mehreren Herzlich willkommen! wiederholt wurde. Und überhaupt zum Service: schnell, sehr freundlich, besser als der Durchschnitt, was sich auch im den gratis servierten Ouzos zum anfänglich bestellten Pils aus dem Sauerland (2.- Euro der Viertelliter) und dem Wasser aus der Eifel (5.- Euro der Dreiviertelliter) äußerte.
Die Speisekarte
Aus der Speisekarte, die uns eine sehr freundliche Dame präsentierte, wählten wir
– Lammfilet mit Kräuterbutter und Röstzwiebeln, dazu Salat und Röstkartoffeln für 19.- Euro und den
– Suwlaki-Teller für 14,50 Euro, bestehend aus Lamm-, Schweine- und Putenspieß, ebenfalls mit Salat und Röstkartoffeln.
Weil meine sehr küchenkundige Angetraute vermutete, daß Fleisch und Kartoffeln einer „Begleitung“ bedürften, fragte sie nach einem Tzatziki, der als Beilage nicht in der Karte stand, aber vom Service sofort als kleiner Tzatziki (2,50 Euro) angeboten wurde. Von nicht ausreichenden Wahlmöglichkeiten konnte bei der Speisekarte keine Rede sein. Fisch, Fleisch, in vielen Variationen, typisch griechisch oder international zubereitet, alles zur Genüge auf der Karte.
Das Essen ****
Der Gruß aus der Küche blieb aus, der Ouzo sollte ihn wohl ersetzt haben. Stattdessen kamen die Salate mit Essig-Öl-Dressing, etwas dominiert von Eisbergsalat, dazu warmes Fladenbrot, sehr reichlich. Knackig und frisch waren die Salate schon, lecker auch. Ein bißchen mehr Variation auf dem Salatteller und ein bißchen mehr Pep beim Dressing hätten allerdings nicht geschadet.
Der Salat war noch nicht ganz verzehrt, da servierte der freundliche Service schon die Hauptgerichte.
Drei Lammfilets, schön gegrillt, waren punktgenau zubereitet. Schön rosa, sehr saftig und weich und mit gefälligem Grillaroma.
Das Fleisch auf dem Suwlaki-Teller war kross gegrillt und gut gewürzt, zeigte sich aber stellenweise etwas trocken. Gut, daß meine Frau Tzatziki dazu bestellt hatte, denn diese „Begleitung“ wirkte der stellenweisen Trockenheit des Fleisches entgegen.
Die Röstkartoffeln entpuppten sich als fritierte Kartoffelscheiben, grün und rot gewürzt, brutzelig und lecker. Nun, Röstkartoffeln, gemeinhin ein Synonym für Bratkartoffeln, kann man bei einem Griechen ja auch nicht erwarten. Und zweifelsohne haben die fritierten Kartoffelscheiben besser zum Fleisch gepaßt als die in der Region üblichen rheinisch-bergischen Bratkartoffeln mit Speck und Zwiebeln.
Das Fleisch auf beiden Tellern war reichlich. Die drei Lammfilets hatten sicherlich ihre knapp 300 Gramm, was bei den derzeitigen Lammfleischpreisen die 19.- Euro für das Gericht als den Preis wert erscheinen läßt. Nicht anders bei den reichlich bestückten drei Spießen des Suwlaki-Tellers für 14,50 Euro.
Und die Tzatziki-Begleitung meiner Frau steigerte auch deren Zufriedenheit mit dem gewählten Gericht. Schön knobig und schmackhaft!
Zum Abschluß durfte dann ein italienischer Kräuterbitter (2,20 Euro) und ein Espresso (2,30 Euro) nicht fehlen.
Die Sauberkeit ****
Vor der dreiviertelstündigen Heimfahrt dann noch der Gang zur …. Na, der mitdenkende Leser weiß schon! Pardon, aber damit sind wir bei der Sauberkeit der Toiletten. Die war in Ordnung, die Toiletten hätten aber insgesamt eine Renovierung verdient – eines zeitgemäßen Erscheinungsbildes wegen.
Teller, Gläser und Bestecke waren tadellos sauber. Allerdings: hier ein Fleckchen in der Tischunterdecke und dort ein kleines, fast winziges Zigarettenbrandloch in der Tischoberdecke — insgesamt aber verzeihlich.
Die Gerichte und die Bedienung rechtfertigen ein Preis-/Leistungsverhältnis ****,
das wir mit gut bewerten.
Das Fazit ****
Wir werteten: Insgesamt ein angenehmer Abend mit Gerichten, die den Preis wert waren. Wertungsabzug für den etwas einfallslosen Salat und das stellenweise etwas trockene Fleisch auf dem Suwlaki-Teller.
Insgesamt versteht die Küche ihr Handwerk, kulinarische Überfliegerleistungen werden allerdings nicht geboten, dafür aber guter Standard zu einem guten Preis. Insgesamt gut und glatte vier Sterne!!!
Im Ohligser Unterland, wo der Hermann-Löns-Weg sich im Naturschutzgebiet der Ohligser Heide verliert und wo das autobahnfahrende Volk Erholung in der gar nicht so weit entfernten auch „Ohligser Heide“ benamsten A3-Raststätte sucht, versteckt sich in einer parkähnlichen Landschaft das Haus Kovelenberg, ein seit vielen Jahrzehnten den Ohligsern bekanntes Ausflugslokal. War es einst das Stückchen Kuchen und der Eisbecher, der Familien nach einem Spaziergang durch die Ohligser Heide ins Haus Kovelenberg zog, so ist es heutzutage offensichtlich griechische Küche, die auch... mehr lesen
4.0 stars -
"Gut gegessen im Ohligser Unterland!" HuckIm Ohligser Unterland, wo der Hermann-Löns-Weg sich im Naturschutzgebiet der Ohligser Heide verliert und wo das autobahnfahrende Volk Erholung in der gar nicht so weit entfernten auch „Ohligser Heide“ benamsten A3-Raststätte sucht, versteckt sich in einer parkähnlichen Landschaft das Haus Kovelenberg, ein seit vielen Jahrzehnten den Ohligsern bekanntes Ausflugslokal. War es einst das Stückchen Kuchen und der Eisbecher, der Familien nach einem Spaziergang durch die Ohligser Heide ins Haus Kovelenberg zog, so ist es heutzutage offensichtlich griechische Küche, die auch
Pingsdorf? Ein Dorf im südlichen Rheinischen Braunkohlerevier, heute zu Brühl gehörig, und im westlich angrenzenden rekultivierten ehemaligen Braunkohleabbaugebiet reichlich mit Seen gesegnet. Neun dieser Seen sind gerade abgetippelt, und bei uns drei munteren Junior-Rentnerpärchen meldet sich ein Hüngerchen.
Suchmaschinenunterstützt vorgeplant peilen wir ein gepflegtes, weiß getünchtes, zweigeschossiges, straßendorf-typisches Gebäude an der L 194 an, in dem einst eine kaiserliche Poststation beherbergt war, und heute unter dem Namen Hotel-Restaurant Jägerhof Übernachtungen und Speis und Trank angeboten werden.
Das Ambiente ****
So gepflegt wie das Gebäude äußerlich beeindruckt, so gepflegt wirkt es auch innen. Die Möblierung in dem Gastraum, den man als ersten betritt, ist rustikal. Die Dekoration, hier ein Spitzendeckchen, dort ein Spitzendeckchen, soll Omas heimelige Wohnstubenatmosphäre vermitteln. Der sich anschließende Gastraum, der übergardinenartig mit Vorhängen unterteilt ist und vornehm mit professionell eingedeckten Tischen und einem antiken dunkelbraunen Buffet ausgestattet ist, holt den Gast in die Zeit kaiserlicher Poststationen in der Belle Époque zurück. Hier – beaügt von einer großen Puppe und bewacht von einem ausgestopften Meister Reinecke – finden wir sechs Wandersleut', geführt von einer freundlich bedienenden jungen Dame, unseren Platz an einer großdimensionierten Tafel für acht Personen.
Der Service *****
Apropos freundlich bedienende junge Dame: Sie hat ihr Handwerk gelernt. Sie bedient uns den ganzen Abend, freundlich, schnell und geübt und macht uns schon bei der anfänglichen Bestellung der Getränke darauf aufmerksam, daß ein erdreichdurchwühlender Bagger in der Nachbarschaft die Kommunikation mit Plastikgeld-Kreditgebern vorübergehend unmöglich gemacht habe — ein durchaus dienlicher Hinweis, damit es bei der Bezahlung keine Überraschungen gibt.
Die Speisekarte
Die zügig servierten wanderdurstlöschenden Biere und Wasser aus der Eifel, aber auch der appetitanregende Campari-Orange (5.- €) machen die Auswahl aus der übersichtlichen, aber dennoch angemessenen Speisekarte angenehm. Fisch und Fleisch sind gut vertreten, rein vegetarische Hauptgerichte vermißt der Fisch- und Fleischvermeider.
Das Essen ****
Wir wählen:
– 2x Rumpsteak mit Kräuterbutter und Landhauskartoffeln, vulgo und neudeutsch „Wedges“ oder „fritierte Kartoffelecken“, und Salatteller (je 18,10 €),
– 2 x Medaillons vom Schweinefilet im Speckmantel, Kaiserschoten, Pfifferlinge und Rosmarinkartoffeln (je 16,90 €),
– Medaillons vom Schweinefilet im Speckmantel, Kaiserschoten, Champignons und Rosmarinkartoffeln (16,90 €),
– gebratenes Lachsfilet mit Butterkartoffeln, Spinat und Sauce bearnaise (18,50 €).
Statt der für die ursprünglich in der Karte als Beilage zu den Schweinemedaillons ausgewiesenen Steinpilze, die die Küche nicht erhalten habe, bietet uns unsere Bedienung Pfifferlinge als Ersatz an. Auf besonderen Wunsch einer unserer Wanderschwestern werden auch diese gastfreundlich gegen Champignons getauscht.
Als Gruß aus der Küche folgt „nur“ Weißbrot mit Paprika-Frischkäse. Doch das Weißbrot ist so frisch, warm und lecker und der Käse so würzig, daß der Eindruck leider üblicher, aber einfallsloser Gaumenfreuden nicht haften bleibt.
Die beiden Salatteller zu den Rumpsteaks schmecken ausgezeichnet. Eine schmackhafte Vinaigrette gibt dem knackig frischen Eisberg-, Blatt-, Gurken- und Paprika-Salatgemisch den passenden Geschmack.
Beide Rumpsteaks sind rosa gebraten, also medium wie bestellt, zart, aber leider nicht mehr so heiß, wie sie hätten sein sollen. Augenfällig dafür ist die aufgelegte, zögerlich dahinschmelzende Kräuterbutter. Vermutlich haben die Steaks in der Küche auf die anderen Gerichte warten müssen. Der einzige Kritikpunkt bei diesem Gericht, denn die Landhauskartoffeln sind knusprig, schön gebräunt und sehr lecker gewürzt.
Auch die Medaillons sind sehr gut zubereitet, noch schön rosa und genüßlich im Geschmack. Auch hier bei den Beilagen: frisch zubereitet — auch die getauschten Pfifferlinge und Champignons —, nichts aus der Konserve und alles schmackhaft.
Dem gebratenen Lachsfilet mit den Butterkartoffeln und einer großen, schön würzigen Portion Spinat gibt unsere Wanderfreundin die Note „1A“.
Bei solch' lecker zubereiteten Hauptgerichten darf der süße Abschluß nicht fehlen. Das Walnußeis mit warmer Schokosauce und Schlagsahne (5,10 €) und der warme Apfelstrudel an Vanillesauce mit Schlagsahne und einer Kugel Vanilleeis (4,90 €) stellen unsere nachtischaffinen Wanderfreunde sehr zufrieden.
Die Sauberkeit ****
So gepflegt wie die Lokalität außen wie auch innen ist, so sauber ist es innen — im Gastraum und auch dort, wo auch der Kaiser hin muß: Nichts zu mäkeln!
Preis und Leistung ****
stehen in einem ausgewogenen Verhältnis. Für unser Geld sind wir sehr gut bedient worden und haben gut gegessen.
Das Fazit ***** (4,2 Sterne)
Insgesamt ein gelungener Wanderabschluß mit Gerichten und einem Ambiente, das den Durchschnitt dörflicher Restaurationen hinter sich läßt. Die Bedienung verdient ihre fünf Sterne, das Ambiente, das Preis-/Leistungsverhältnis und die Sauberkeit die vier Sterne. Die Gerichte hätten die Vier-Sterne-Grenze überschritten, wären da nicht die nur warmen, aber nicht heißen Steaks gewesen. Deshalb hier Abstriche und insgesamt „nur“ vier Sterne.
Der Jägerhof verdient gut vier Sterne und ist eine Empfehlung wert.
Pingsdorf? Ein Dorf im südlichen Rheinischen Braunkohlerevier, heute zu Brühl gehörig, und im westlich angrenzenden rekultivierten ehemaligen Braunkohleabbaugebiet reichlich mit Seen gesegnet. Neun dieser Seen sind gerade abgetippelt, und bei uns drei munteren Junior-Rentnerpärchen meldet sich ein Hüngerchen.
Suchmaschinenunterstützt vorgeplant peilen wir ein gepflegtes, weiß getünchtes, zweigeschossiges, straßendorf-typisches Gebäude an der L 194 an, in dem einst eine kaiserliche Poststation beherbergt war, und heute unter dem Namen Hotel-Restaurant Jägerhof Übernachtungen und Speis und Trank angeboten werden.
Das Ambiente ****
So gepflegt wie das... mehr lesen
4.0 stars -
"Kulinarisches aus Pingsdorf" HuckPingsdorf? Ein Dorf im südlichen Rheinischen Braunkohlerevier, heute zu Brühl gehörig, und im westlich angrenzenden rekultivierten ehemaligen Braunkohleabbaugebiet reichlich mit Seen gesegnet. Neun dieser Seen sind gerade abgetippelt, und bei uns drei munteren Junior-Rentnerpärchen meldet sich ein Hüngerchen.
Suchmaschinenunterstützt vorgeplant peilen wir ein gepflegtes, weiß getünchtes, zweigeschossiges, straßendorf-typisches Gebäude an der L 194 an, in dem einst eine kaiserliche Poststation beherbergt war, und heute unter dem Namen Hotel-Restaurant Jägerhof Übernachtungen und Speis und Trank angeboten werden.
Das Ambiente ****
So gepflegt wie das
Das Spiel ist aus. Viermal haben die Deutschen das Runde in das Eckige der Portugiesen gespielt. Nach diesem packenden Weltmeisterschaftsspiel meldet sich der Hunger. Ich lande in einem Gewölbekeller, der Deponie Nr. 3, und gehe in den dahinterliegenden Biergarten. Über mir quietscht die S-Bahn.
Das Ambiente ****
Klar, die Deponie Nr. 3 liegt in den S-Bahnbögen in der Georgenstraße in Berlin-Mitte. Der Gewölbekeller ist urig eingerichtet. Dunkelbraune blanke Holztische, viele Bilder an den Wänden, alte Reklameschilder, dunkelbraune Holzgeländer als Raumaufteiler verbreiten das Flair von vor einhundert Jahren. Auch der hinter dem Gastraum gelegene Biergarten erinnert mit seinen biergartentypischen Tischen und Stühlen an vergangene Zeiten.
Der Service ***
Zügig werde ich bedient, nicht gerade superfreundlich, eher trocken routiniert. Das Servicepersonal macht seine Arbeit, nicht mehr, nicht weniger. Kurz nach der Speisekarte ist dann auch der bestellte halbe Liter Bier auf dem Tisch.
Die Speisekarte
offeriert kräftige deutsch-berlinerische Küche. Neben Suppen, Salattellern und Käse-Vorspeisen sollen Bouletten, Schusterjungen mit Harzer Käse und Strammer Max den kleinen Hunger befriedigen, während Sattmacher wie Eisbein mit Sauerkraut und Kartoffelpüree, Schnitzel mit verschiedenen Beilagen oder eine Riesenkohlroulade dem großen Hunger keine Chance lassen sollen. Für Fischliebhaber ist auch gesorgt: Lachs, Havelzander und Matjesfilets. Und Vegetarier haben auch eine kleine Auswahl.
Das Essen ***
Ich entscheide mich für eine Tomatensuppe (3,80 €) als Vorspeise und Edle Matjesfilets aus dem norddeutschen Familienbetrieb mit Apfel-Zwiebel-Schmand und Bratkartoffeln für 9,50 € als Hauptgericht.
Die Tomatensuppe läßt nicht lange auf sich warten. Aber beim ersten Löffel sorgt die Zunge für Enttäuschung: Die Suppe tendiert zum Lauwarmen. Heiß ist sie jedenfalls nicht. Sie hat unterschiedliche Temperaturregionen, außen kühl, innen warm. Da ist wohl eine warme Suppe in einer kalten Tasse gelandet. Sie ist so breiig, als wenn sie stundenlang warmgehalten worden wäre. Dieser Eindruck wird durch die wenigen weichgekochten einliegenden Nudeln verstärkt. Hier ist viel Luft nach oben.
Die Matjesfilets sind zart und lecker, noch ganz leicht salzig, sehen auch gut aus. Der Apfel-Zwiebel-Schmand schmeckt auch sehr gut und wie „bei Muttern“. Die Bratkartoffeln sind auch o.k., im Gegensatz zum Salat, der aufgrund seines ziemlich matschigen Zustands wohl länger und angemacht auf seinen Verzehr gewartet haben müßte.
Die Sauberkeit ***
Lokal und Hofwirtschaft sind gepflegt und sauber, ganz o.k..
Das Preis-/Leistungsverhältnis ***
Hier werte ich nicht höher als mit "o.k.". Das Essen und die Bedienung geben dabei den Ausschlag.
Das Fazit **** (3,2) Sterne
Die Suppe verdient nicht mehr als zwei Sterne, der Salat auch nicht. Die Matjesfilets und der Schmand sind gut, die Bratkartoffeln o.k. Deshalb punkte ich insgesamt mit drei Sternen für das Essen. Meine vier Sterme für das Ambiente ändern aufgrund der drei Sterne für Bedienung,Sauberkeit und Preis-/Leistungsverhältnis nichts an den drei Sternen mit leichter Tendenz zu deren vier als Gesamtbewertung.
Ach ja, und was lese ich noch auf der Rechnung: Service not included. Nicht so ein englischsprachiger Hinweis animiert zum Trinkgeldgeben, sondern überzeugende Leistung.
Das Spiel ist aus. Viermal haben die Deutschen das Runde in das Eckige der Portugiesen gespielt. Nach diesem packenden Weltmeisterschaftsspiel meldet sich der Hunger. Ich lande in einem Gewölbekeller, der Deponie Nr. 3, und gehe in den dahinterliegenden Biergarten. Über mir quietscht die S-Bahn.
Das Ambiente ****
Klar, die Deponie Nr. 3 liegt in den S-Bahnbögen in der Georgenstraße in Berlin-Mitte. Der Gewölbekeller ist urig eingerichtet. Dunkelbraune blanke Holztische, viele Bilder an den Wänden, alte Reklameschilder, dunkelbraune Holzgeländer als Raumaufteiler verbreiten das... mehr lesen
Deponie Nr. 3
Deponie Nr. 3€-€€€Restaurant03020165740Georgenstr. 5, 10117 Berlin
3.0 stars -
"Essen unter der S-Bahn" HuckDas Spiel ist aus. Viermal haben die Deutschen das Runde in das Eckige der Portugiesen gespielt. Nach diesem packenden Weltmeisterschaftsspiel meldet sich der Hunger. Ich lande in einem Gewölbekeller, der Deponie Nr. 3, und gehe in den dahinterliegenden Biergarten. Über mir quietscht die S-Bahn.
Das Ambiente ****
Klar, die Deponie Nr. 3 liegt in den S-Bahnbögen in der Georgenstraße in Berlin-Mitte. Der Gewölbekeller ist urig eingerichtet. Dunkelbraune blanke Holztische, viele Bilder an den Wänden, alte Reklameschilder, dunkelbraune Holzgeländer als Raumaufteiler verbreiten das
Ich schlendere über die Pappelallee im Prenzlauer Berg. Viel Volk knubbelt sich vor den Mattscheiben, die vor den wie auf einer Perlenkette aufgereihten Kneipen und Restaurants auf dem Bürgersteig aufgestellt sind. Es steht 1:1 zwischen Australien und den Niederlanden, als ich diesen Zwischenstand auf dem Fernseher vor der Hausnummer 57 mitbekomme. Ich stehe vor einem Steakhaus, dem "El Puro".
An einem fernsehgerecht aufgestellten Tisch auf dem Bürgersteig nehme ich Platz.
Das Ambiente ***
Das „El Puro“, ein argentinisches Steakrestaurant, liegt an der Pappelallee im Prenzlauer Berg in einem der stadtteiltypischen meist fünfgeschossigen Wohngebäude in Blockbauweise. Die Außengastronomie ist auf den Bürgersteig verlagert, innen dominiert der Stil südamerikanischer Steakhäuser: viel dunkelbraunes Holz, rote Sitzbezüge, weiß-gelb getönte Wände.
Der Service ****
Schnell ist eine joviale und sehr freundliche — wie sich im Laufe des Abends herausstellt — junge Dame aus Baden am Tisch, die die Speisekarte reicht und das Getränk (ein Pils aus einer fürstlichen Brauerei in Donaueschingen zu 4,30 € der halbe Liter) aufnimmt.
Die Speisekarte
ist natürlich steaklastig. Hüftsteaks, Rib-Eye-Steaks, Rumpsteaks, Filetsteaks, alle vom Rind, teils gepfeffert, teils ungepfeffert, aber auch Schweinesteaks und Lammfilets, alles zur Auswahl. Daneben laden Suppen, Käse, Salate, Fisch, Hamburger und Fajitas zum Schlemmen ein.
Das Essen ****
soll für mich ein Lammfilet (200 g, medium) mit Pommes frites für 16,70 € sein. Nach angemessener Wartezeit steht ein Teller mit einem Berg von Pommes frites, mehreren Lammfilets und einer Steaksauce nach Art des Hauses vor mir. Um es vorweg zu nehmen: Fleisch, Pommes frites und Steaksauce sind gut! Das Fleisch ist fachmännisch gegrillt, innen noch leicht rosa, hat Röstgeschmack. Die Pommes frites sind mehr als genug, auf den Punkt gebacken und kein bißchen fettig. Die Steaksauce ist weiß-gelblich, hat eine säuerliche Note, ist schmackhaft gewürzt.
Die Sauberkeit ****
Hier gibt es nichts zu mäkeln. Alles ist gepflegt und sauber — auch die Toiletten.
Preis versus Leistung ****
stehen in einem guten Verhältnis. Essen und Service sind das Geld wert.
Das Fazit **** (3,8 Sterne)
Die Kategorienbewertung ergibt 3,8 Sterne im Durchschnitt. Diese runde ich auf vier Sterne für den Gesamteindruck auf.
Ich schlendere über die Pappelallee im Prenzlauer Berg. Viel Volk knubbelt sich vor den Mattscheiben, die vor den wie auf einer Perlenkette aufgereihten Kneipen und Restaurants auf dem Bürgersteig aufgestellt sind. Es steht 1:1 zwischen Australien und den Niederlanden, als ich diesen Zwischenstand auf dem Fernseher vor der Hausnummer 57 mitbekomme. Ich stehe vor einem Steakhaus, dem "El Puro".
An einem fernsehgerecht aufgestellten Tisch auf dem Bürgersteig nehme ich Platz.
Das Ambiente ***
Das „El Puro“, ein argentinisches Steakrestaurant, liegt an der Pappelallee... mehr lesen
El Puro
El Puro€-€€€Restaurant03030204556Pappelallee 57, 10437 Berlin
4.0 stars -
"El Puro — kein Italo-Western, sondern saftige Steaks" HuckIch schlendere über die Pappelallee im Prenzlauer Berg. Viel Volk knubbelt sich vor den Mattscheiben, die vor den wie auf einer Perlenkette aufgereihten Kneipen und Restaurants auf dem Bürgersteig aufgestellt sind. Es steht 1:1 zwischen Australien und den Niederlanden, als ich diesen Zwischenstand auf dem Fernseher vor der Hausnummer 57 mitbekomme. Ich stehe vor einem Steakhaus, dem "El Puro".
An einem fernsehgerecht aufgestellten Tisch auf dem Bürgersteig nehme ich Platz.
Das Ambiente ***
Das „El Puro“, ein argentinisches Steakrestaurant, liegt an der Pappelallee
Wer Coburg besucht, wird sicherlich den Rosengarten nicht auslassen, wird er doch als Attraktion in der papiernen und digitalen Reiseführer-Welt geführt. Und wer Coburg erkundet, sollte den Kräutergarten nicht auslassen, soviel sei schon mal vorher gesagt.
Nur lassen sich in diesem Kräutergarten keine Kräuter pflücken, was bezüglich der Rosen im Rosengarten möglich, aber verboten ist. Im Kräutergarten hingegen sind die Kräuter allesamt verarbeitet.
Das Ambiente ****
Der Kräutergarten liegt in Coburg an der Rosenauer Straße. Vor dem Restaurant liegen zahlreiche Parkplätze, die gehörigen Abstand zwischen Restaurant und Straße schaffen. Das zweigeschossige in Teilen rot-braun und ockerfarben gestrichene Gebäude macht einen einladenden Eindruck, zumal rechter Hand des Eingangs eine große mit Markisen überdachte Terrasse zum Verweilen einlädt. In bequemen Korbstühlen an professionell eingedeckten Tischen mit frischen Rosen und Stoffservietten können wir uns nach einer sommerlich heißen Erkundung Coburgs an diesem warmen Sommerabend erholen. Der Sommerabend auf der Terrasse ist dann auch der Grund dafür, daß ich zu den Gasträumen im Kräutergarten nichts zu berichten weiß.
Der Service ****
Eine sehr freundliche, aufmerksame junge Dame, deren Auftreten sie uns als gelernte Fachkraft erscheinen läßt, ist, kaum haben wir Platz genommen, mit den Speisekarten zur Hand. Sie notiert einen Prosecco, rosa, (4.- €) und einen halben Liter Pils (2,90 €), das – wie Wikipedia mich im Nachhinein gelehrt hat – nach der ehemaligen Coburger Brauerei Scheidmantel benannt ist.
Derweil studieren wir
die Speisekarte.
Hier findet sich ein reichliches Angebot: Fünf Vorspeisen von Kräutergarten Vorspeisensalat mit hausgemachtem Himbeerdressing, Schnittlauchschmand und gerösteten Körnern (5,80 €) bis zu Carpaccio vom Kalb mit Sesam-Honigvinaigrette und Parmesanmousse (12,80 €). Zwei Suppen (Fränkisches Fischsüppchen (5,20 €), Geeiste Wildkräutergazpacho mit gebeiztem Saiblingstatar (6,80 €) finden sich auch als Vorspeisen. Für Vegetarier werden Hausgemachte Pfifferlingsteigtaschen auf Kartoffel-Selleriepüree (14,80 €) und zum gleichen Preis Pfifferlingsomelette mit Kräutern, Butterkartoffeln und Saisonsalat geboten. Bei den Fisch- und Krustentieren spannt sich die Auswahl über vier Gerichte von 16,80 € (Saltimbocca vom fränkischen Saibling) bis 25,70 € (Steinbuttfilet mit gebratenen Artischocken, Tomaten, Pfifferlingen und Kräuterkartoffeln). Auf gehobene Küche läßt dann auch die Fleischauswahl schließen: Sechs Gerichte von Gebackene Schweineroulade, gefüllt mit Schinken, Stangensellerie und Mozzarella mit Bratkartoffeln (13,80 €) bis Rumpsteak unter der Kräuter-Senfkruste mit Frühlingsgemüse und Kartoffelgratin (22,80 €). Aber auch die Filets vom Angus-Rind (24,50 €) und der Lammrücken (22,80 €) mit Kartoffelgratin, Kräuterbutter und Salat fehlen nicht. Sechs Desserts von Himbeersorbet mit Frankensekt aufgegossen (3,20 €) bis zur Kräutergarten Dessertvariation (7,90 €) laden zum süßen Abschluß ein. Neben der eigentlichen Speisekarte legt uns die Servicekraft auch noch eine saisonale Karte mit Pfifferlingsgerichten vor.
Na, wer bei dieser Auswahl nichts findet …!?
Da heute unser „Fischtag“ ist, wählen wir:
– 2 x Kräutergarten Vorspeisensalat mit hausgemachtem Himbeerdressing, Schnittlauchschmand und gerösteten Körnern,
– 2 x „Saltimbocca“ vom fränkischen Saibling (Filet vom Saibling mit Parmaschinken und Salbei gebraten auf Basilikumrisotto mit Zucchini).
Meine Frau wählt noch einen Riesling (4,50 € das Viertel).
Das Essen *****
Kaum ist unsere Bestellung aufgenommen, läßt die Küche grüßen. Ein Töpfchen Kräuterquark und frisches knuspriges Brot platziert unsere aufmerksame Dame vom Service auf unserem Tisch. Das Brot ist sehr lecker, der Quark hätte Salz und Pfeffer vertragen können. Aber kein Problem, unsere Bedienung ist damit schnell zur Hand, und wir justieren nach.
Der Vorspeisensalat setzt sich aus verschiedenen grünen Salaten, Möhrenraspeln, Gurkenscheiben und Kirschtomaten zusammen. Alles ist frisch und knackig. Das Himbeerdressing gibt dem Salat eine feine süß-säuerliche Note. Allerdings fehlen auch hier Salz und Pfeffer. Wir würzen nach.
Das „Saltimbocca“ vom fränkischen Saibling (s. Foto) schmeckt hervorragend. Der Risotto ist perfekt gegart, die Zucchini sind allerdings etwas dunkel gebraten. Hier hätte weniger Bratzeit die Optik verbessert. Die hausgemachte Tomatensauce, die den Risotto umschließt, hat viel Eigengeschmack. Vom Saibling ist reichlich auf dem Teller, 2 Filets mit Parmaschinken und Salbei umwickelt. Gedünstete Kirschtomaten umrahmen die Filets, alles ist optisch sehr ansprechend angerichtet.
Noch ein Dessert? Ich schwanke und entschließe mich lieber für einen Waldhimbeergeist (3.- €), der mir nach dieser Speisenkomposition als ideale Ergänzung erscheint. Er schmeckt schön fruchtig. Meine bessere Hälfte kann dem Himbeer-Joghurtmousse auf Papayasoße mit Bergpfirsicheis und frischen Beeren (5,90 €) nicht widerstehen. Als Beeren finden sich Him-, Brom- und Blaubeeren auf dem dekorativ angerichteten Teller. So schön wie das Dessert aussieht, so lecker ist es auch.
Die Sauberkeit ****
kann ich nur partiell beurteilen. Wir waren nicht in den Gaststuben und haben auch die Toiletten nicht benutzt. Draußen ist jedenfalls auf den Tischen alles sauber, Gläser, Teller und Bestecke ohne Makel.
Das Preis-/Leistungsverhältnis ****
bewerten wir uneingeschränkt mit "gut".
Das Fazit ***** (4,2 Sterne)
Unserem Urteil „empfehlenswert“ liegen vier Sterne für das Ambiente, aufgerundete fünf Sterne für das Essen und jeweils vier Sterne für den Service und die Sauberkeit zugrunde. Preis versus Leistung bewerten wir mit vier Sternen, also ein Gesamturteil von vier Sternen mit leichter Tendenz zu deren fünf.
Wer Coburg besucht, wird sicherlich den Rosengarten nicht auslassen, wird er doch als Attraktion in der papiernen und digitalen Reiseführer-Welt geführt. Und wer Coburg erkundet, sollte den Kräutergarten nicht auslassen, soviel sei schon mal vorher gesagt.
Nur lassen sich in diesem Kräutergarten keine Kräuter pflücken, was bezüglich der Rosen im Rosengarten möglich, aber verboten ist. Im Kräutergarten hingegen sind die Kräuter allesamt verarbeitet.
Das Ambiente ****
Der Kräutergarten liegt in Coburg an der Rosenauer Straße. Vor dem Restaurant liegen zahlreiche Parkplätze, die gehörigen... mehr lesen
Kräutergarten & Die Petersilie
Kräutergarten & Die Petersilie€-€€€Restaurant, Hotel, Partyservice09561426080Rosenauer Straße 30, 96450 Coburg
4.0 stars -
"Der beste Kräutergarten in Coburg" HuckWer Coburg besucht, wird sicherlich den Rosengarten nicht auslassen, wird er doch als Attraktion in der papiernen und digitalen Reiseführer-Welt geführt. Und wer Coburg erkundet, sollte den Kräutergarten nicht auslassen, soviel sei schon mal vorher gesagt.
Nur lassen sich in diesem Kräutergarten keine Kräuter pflücken, was bezüglich der Rosen im Rosengarten möglich, aber verboten ist. Im Kräutergarten hingegen sind die Kräuter allesamt verarbeitet.
Das Ambiente ****
Der Kräutergarten liegt in Coburg an der Rosenauer Straße. Vor dem Restaurant liegen zahlreiche Parkplätze, die gehörigen
Kaum haben wir zwei Kurzurlauber in einem Coburger Hotel eingecheckt, als die freundliche Rezeptionistin auf unsere Nachfrage hin ihre Essensempfehlung loswerden will. Sie zieht auf einer Stadtplankopie eine rote Linie die Rosenauer Straße hinunter, am Rittersteich entlang bis in die Straße „Oberer Bürglaß“ zum „Maccaroni“ kurz vorm Landestheater.
Sie bringt den Essensvorschlag so überzeugend, daß wir jedweden Gedanken an eine abgekartete Empfehlung hintanstellen und uns bei trotz sinkendem Sonnenstand immer noch tropischen Temperaturen auf dem Pflaster des „Oberen Bürglaß“ einem dreistöckigen Wohnhaus nähern, über dessen Erdgeschoß in weißen Lettern „Ristorante“, „Pizzeria“ und dazwischen wie handgeschrieben und erhaben in roten Buchstaben „Maccaroni“ prangt. Noch ist es, jedenfalls italienisch gefühlt, keine Abendessenszeit. Dennoch veranlassen uns nach und nach das Gebäude enternde Pärchen, es ihnen gleichzutun – ob der Furcht, ein Isch abe keine Platz mehr zu hören.
Das Ambiente ****
Wir durchqueren einen Gastraum, dunkelbraun möbliert, aber ob der tropischen Temperaturen menschenleer. Ein großer, etwas höher gelegener Innenhof empfängt uns, seitlich überdacht. Biertischgarnitur reiht sich an Biertischgarnitur, aber nicht die ungemütlichen ohne Rückenlehnen, sondern die gemütlichen mit selbigen. Der erste Blick über die Tische läßt die Hoffnung auf einen angenehmen Abend an diesem Ort dahinschmelzen: Reserviert, Riservato, lesen wir auf fast allen Tischen. Doch ein agiler, drahtiger Mittfünfziger, starker italienischer Akzent, gibt uns wieder Hoffnung. Isch abe hier noch eine Tisch!, frohlockt er, und wir sitzen unter einer mächtigen Kastanie im Schein der Sonne, deren Schattenwurf im Innenhof der agile „Padrone“ in eine halbe Stunde prognostiziert.
Der Service *****
Schnell ist ein sehr freundlicher, aufmerksamer junger Mann, professionell in schwarzer Hose mit weißem Hemd gekeidet, an unserem Tisch. Er wird uns den Abend über bedienen und nimmt unsere Getränkewünsche – einen halben Liter PinoGrigio zu 8,65 € und ein italienisches Wasser (3,45 € der halbe Liter) – auf, die wir im Schein der weichenden Sonne mit einer BruschettaalPomodoro zu 4.- € vor dem eigentlichen Abendessen genießen wollen. Wie selbstverständlich nimmt der junge „cameriere“ entgegen, daß wir mit der Hauptspeise ob der guten halben Stunde vor 19.00 h noch warten wollen, überläßt uns aber dennoch schon die Speisekarten.
Die Bruschetta al Pomodoro sind vier halbe Baguettebrötchen, mit Tomatenstückchen und Basilikum in Essig-Öl-Dressing belegt, warm und sehr schmackhaft.
Die Speisekarte
ist angemessen, Fleisch- und Fischgerichte, Pizze, Pasta, aber auch vegetarische Pizze und Nudelgerichte. Kurz vor 19.00 h, so zehn Minuten vorher, warnt uns dann der agile Padrone: Um siebe alles voll. Besser jetzt bestelle. Sonst kann länger dauern.
Den „Alarm“ empfinden wir als hilfreich und wählen:
— Insalata mista (4,50 €),
— Spaghetti macchiati (6,95 €),
— Pizza Valtelina (9,95 €).
Das Essen *****
Der Insalata mista setzt sich aus Lollo rosso, Radicchio, Gurken, Tomaten, Paprika, Radieschen, Rauke, und Eisbergsalat zusammen. Alles ist frisch, knackig und – wie bestellt – nicht angemacht, so daß wir mit dem dazugereichten scharfen Chili-Öl und dem Balsamico den Salat geschmacklich auf unseren Gusto einstellen können.
Die Spaghetti macchiati tummeln sich in einer Tomatensauce, mit Knoblauch angereichert. Sie sind heiß, leicht scharf, und wirklich lecker.
Die Pizza Valtelina beurteilt meine bessere Hälfte als geschmacklich hervorragend. Tomatensauce, Mozzarella, Ruccola, Parmesan und die mehr als dichte Belegung mit Bressaola geben der im Holzofen gebackenen Pizza den gepriesenen Geschmack.
Jetzt ist Schatten im Innenhof, die Temperatur schön sommerlich warm, jeder Tisch belegt. Nach diesem leckeren Essen muß ein Espresso (2.- €) und ein Kräuter-Italiener (3,10 €) als Digestif herhalten.
Die Sauberkeit ****
läßt an keiner Stelle zu wünschen übrig. Tische, Gedecke, Bestecke, alles proper. Und auch die Toiletten: tadellos!
Das Preis-/Leistungsverhältnis *****
Hier gibt's ein "sehr gut". Eine sehr gute Leistung für das Geld!
Das Fazit ***** (4,6 Sterne)
Das Essen verdient fünf Sterne, die Bedienung und das Preis-/Leistungsverhältnis auch. Die vier Sterne mit Tendenz zu deren fünf für das Ambiente und die Sauberkeit liefern ein Resultat von „Vier-Sterne-Plus“. Aus den 4,6 Sternen werden fünf, also wirklich empfehlenswert!
Kaum haben wir zwei Kurzurlauber in einem Coburger Hotel eingecheckt, als die freundliche Rezeptionistin auf unsere Nachfrage hin ihre Essensempfehlung loswerden will. Sie zieht auf einer Stadtplankopie eine rote Linie die Rosenauer Straße hinunter, am Rittersteich entlang bis in die Straße „Oberer Bürglaß“ zum „Maccaroni“ kurz vorm Landestheater.
Sie bringt den Essensvorschlag so überzeugend, daß wir jedweden Gedanken an eine abgekartete Empfehlung hintanstellen und uns bei trotz sinkendem Sonnenstand immer noch tropischen Temperaturen auf dem Pflaster des „Oberen Bürglaß“ einem dreistöckigen Wohnhaus... mehr lesen
5.0 stars -
"Maccaroni — molto bene!" HuckKaum haben wir zwei Kurzurlauber in einem Coburger Hotel eingecheckt, als die freundliche Rezeptionistin auf unsere Nachfrage hin ihre Essensempfehlung loswerden will. Sie zieht auf einer Stadtplankopie eine rote Linie die Rosenauer Straße hinunter, am Rittersteich entlang bis in die Straße „Oberer Bürglaß“ zum „Maccaroni“ kurz vorm Landestheater.
Sie bringt den Essensvorschlag so überzeugend, daß wir jedweden Gedanken an eine abgekartete Empfehlung hintanstellen und uns bei trotz sinkendem Sonnenstand immer noch tropischen Temperaturen auf dem Pflaster des „Oberen Bürglaß“ einem dreistöckigen Wohnhaus
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Das Ambiente ****
Die am Haus vorbeiführende Landstraße, die am Abend des 17. August vielbefahren ist, läßt uns dann trotz des auf der Terrasse für uns bereits reservierten Tisches und trotz des lauen Sommerabends einen Tisch in den Gasträumen des Lokals wählen, der uns auch ohne viel Aufhebens vom freundlichen Personal zugewiesen wird. Der Lärm der vorbeifahrenden Autos stört einfach beim Tischgespräch auf der Terrasse.
Innen empfängt uns ein sehr gepflegter Gastraum, der gemütlich und stilvoll eingerichtet ist. Der italienische Einrichtungsstil ist unverkennbar, die Mauerbögen wecken Erinnerungen an Gasthäuser in der Toskana.
Der Service ****
Das aufgeschlossene Servicepersonal ist uns schon bei unserem Umzug von der Terrasse ins Hausinnere positiv aufgefallen und ist auch jetzt schnell und freundlich am Tisch, um die Speisekarten auszuteilen und zusätzliche Gerichte, vor allem Fischgerichte, auf einer großen Schiefertafel zur Wahl zu stellen. Wir werden, so stellt sich im Laufe des Abends heraus, von mehreren Servicekräften durchweg vorbildlich bedient – abgesehen von kleineren Patzern bei wenigen Bestellungen, die nicht ganz so wie von uns geordert umgesetzt, aber dann direkt und ohne Aufhebens korrigiert werden.
Das Essen ****
Kaum sind die Speisekarten ausgeteilt, bringt das Servicepersonal mit den Aperitifs "Hugo" und den ersten Getränken (Kölsch, Weißbier und Wasser) auch schon den "Gruß aus der Küche" – Baguette, Frischkäse mit Kräutern, Tomatensalat mit Knoblauch – alles frisch, geschmackvoll und lecker.
Aus der umfangreichen Speisekarte und den separat angebotenen Fischgerichten wählen wir
als Vorspeise:
– einmal Tomatensuppe,
als Hauptspeisen:
– dreimal Seeteufel mit Safransauce und Cannelloni mit Ricotta und Spinat gefüllt,
– Bistecca al Pepe e Porcini (Rumpsteak vom Grill mit grüner Pfeffersauce und Steinpilzen, dazu Kartoffeln und Salat),
– Schnitzel Wiener Art (Schweineschnitzel mit Pommes frites und Salat),
– Bistecca alla Chef (Rumpsteak vom Grill mit gegrilltem Gemüse, Ruccolamantel und gehobeltem Parmesan, dazu Kartoffeln).
Die Kartoffeln werden auf unsere Nachfrage hin vom Service näher definiert als Rosmarinkartoffeln. Stellt man sich darunter kleine im Ofen gebackene mit Rosmarin gewürzte Kartoffeln vor, so sieht man sich hier mit großen Kartoffelvierteln konfrontiert, die nach dem Garkochen offensichtlich nur noch in Rosmarinbutter gebraten worden sind und die aber trotzdem gut schmecken. Das Auge, das ja bekanntlich mit ißt, hätte lieber kleine Kartoffeln gesehen.
Zu allen Hauptgerichten gibt es einen frischen gemischten Beilagensalat (grüner Salat, Gurke, Möhre, Paprika, Tomate), der mit einer Sauce aus Öl, Mayonnaise und Balsamico-Essig gut abgeschmeckt ist. Die Frische und der Geschmack verdienen das Prädikat "gut".
Die Tomatensuppe schmeckt prima. Allerdings meint unsere Mitwanderin, die Suppe hätte "tomatiger" schmecken dürfen.
Am Seeteufel mit Safransauce und Cannelloni, Ricotta und Spinat gibt es nichts zu meckern – im Gegenteil: Der Fisch und die Beilagen sind 1A. Hier stimmt alles.
Unser Wanderkollege bewertet sein Schnitzel Wiener Art allerdings nur mit einem "befriedigend". Das Schnitzel ist etwas trocken geraten und macht den Eindruck, daß es zuletzt eine Friteuse gesehen habe.
Hingegen ist unser Tippelbruder mit dem Bistecca alla Chef wieder bestens zufrieden. Das gegrillte Gemüse ist 1A bißfest zubereitet, hat Grillgeschmack und schmeckt hervorragend. Das Bistecca al Pepe e Porcini enthält in der sämigen Sauce genügend grünen Pfeffer und Steinpilze. Das Fleisch beider Gerichte ist wie gewünscht medium gegart und schmeckt gut. Ein "sehr gut" hätte es gegeben, wenn es ein wenig saftiger gewesen wäre.
Vier aus unserem "Wanderclub" greifen dann noch beim Nachtisch zu:
– zweimal Tiramisu mit frischen Erdbeeren und Sahne,
– einmal Eissplittertorte,
– einmal Vanilleeis mit heißen Himbeeren und Sahne.
Das Tiramisu mit frischen Erdbeeren und Sahne verdient das Prädikat "sehr gut", die Eissplittertorte und das Vanilleeis mit heißen Himbeeren und Sahne "gut".
Zwei Wandergesellen bestellen dann noch Verdauungsschnäpschen: italienischer Kräuterbitter und Williamsbirne. Letzteren gibt's dann auch noch beim Bezahlen vom Servicepersonal als "Dankeschön".
Die Sauberkeit ****
Der Gastraum, die Tische und Stühle, die Gedecke und auch die Toiletten wirkten sauber und gut gepflegt, insofern also volle vier Sterne.
Das Preis-/Leistungsverhältnis ****
Bei den servierten Speisen gibt es in der Wertung kleine Ausschläge nach unten (z. B. "Das Schnitzel ist etwas trocken geraten ..."), aber auch Ausschläge nach oben (z. B. "Der Fisch und die Beilagen sind 1A."). Insgesamt rechtfertigt die durchschnittlich gute Leistung bei der Zubereitung der Speisen und der gute Service ein "gut" (= vier Sterne) für das Preis-/Leistungsverhältnis.
Das Fazit ****
Der Abend im Lehmbacher Hof ist ein gelungener. Wir haben uns wohlgefühlt und gut gegessen. Der Service, das Preis-/Leistungsverhältnis und die Sauberkeit sind gut, und das Ambiente ist angenehm und ansprechend. Wir empfehlen den Lehmbacher Hof.