Ich bin ohne jeden gastronomischen Hintergrund, koche für mein Leben gerne und liebe es mich von jeglicher Küche kulinarisch verwöhnen zu lassen. Als Projektingenieur in der Erdöl- und Gasindustrie muss ich viel reisen und komme häufig in die erfreuliche (manchmal nicht so erfreuliche) Situation, außer Haus essen zu müssen und freue mich dann immer, wenn mir die Auswahl von Restaurants durch informative Kritiken erleichtert wird. Umgekehrt gebe ich meine Erfahrungen auch sehr gerne weiter.
Einige wenige meiner bisherigen Kritiken, die ältesten, stammen originär noch aus RK, aber nach dessen Verkauf an Yelp suche ich hier ein neues "Zuhause".
Zu meinen Bewertungskriterien ein kurzes Wort. Ich bin Relativbewerter, auch ein gut geführter Imbiss kann mal 4 Punkte bekommen, ebenso wie ein Sternerestaurant, es muss dem jeweiligen Anspruch entsprechen!
4 bis 5 Punkte bedeuten für mich, das das Restaurant seinen und meinen Anspruch erfüllt hat bei meinen Besuch. 3 Punkte bedeutet, gewissen Defizite in einzelnen Aspekten. Darunter bedeutet eine Bewertung erhebliche Mängel bei meinem Besuch.
Ich bin ohne jeden gastronomischen Hintergrund, koche für mein Leben gerne und liebe es mich von jeglicher Küche kulinarisch verwöhnen zu lassen. Als Projektingenieur in der Erdöl- und Gasindustrie muss ich viel reisen und komme häufig in die erfreuliche (manchmal nicht so erfreuliche) Situation, außer Haus essen zu müssen und... mehr lesen
Bewertungs-Statistik
Insgesamt 501 Bewertungen 743323x gelesen 14847x "Hilfreich" 14106x "Gut geschrieben"
Geschrieben am 01.11.2022 2022-11-01| Aktualisiert am
01.11.2022
Besucht am 10.10.2022Besuchszeit: Abendessen 1 Personen
Das Hotel Emmerich gehört in Görlitz ganz sicher zu den schönsten Unterkünften, auch ich habe dort schon zwei sehr schöne Nächte bei einem Urlaubsbesuch mit meiner Frau verbracht. Bin ich aber beruflich bedingt unterwegs und plane Görlitz als Stopover für meine Trips nach Ostrava ein, dann liegt das Emmerich etwas ungünstig zur Anreise mit dem PKW und ich buche mir ein Zimmer in Hotels mit Parkplatz. Dazu kam, dass das Emmerich bis zum Frühjahr 2020 ein Hotel ohne Gastronomie war. Das hat sich aber seit dem genannten Zeitpunkt geändert. Seit nun zweieinhalb Jahren gehört das Restaurant Horschel zum Haus.
Ich war eine ganze Weile nicht mehr in Görlitz, aber in der Kalenderwoche 41 hatte ich mal wieder eine Übernachtung geplant. Das auserwählte Hotel hatte aber sein Restaurant geschlossen am Montag, den 10. Oktober. Also ging ich in die sehenswerte Altstadt von Görlitz, machte einen großen Bogen um die erschreckend vielköpfige "Montags"-Demo in der Innenstadt und überlegte, wo ich einkehren wollte. Auf dem Weg zum schon bekannten Restaurant Lucie Schulte stand ich dann plötzlich in Gedanken vor dem Eingang des Hotels Emmerich.
Richtig, da gab es ja jetzt auch eine Gastronomie! Ich schaute durch die großen Scheiben in den Gastraum hinein. Offensichtlich war geöffnet, Gäste saßen an Tischen.
Also mal hinein und umgeschaut, die Inneneinrichtung fand ich sehr gelungen.
Und
Schon draußen hatte ich im Schummerlicht die ausgehängte Karte in Augenschein genommen und das Angebot ließ mich die Entscheidung treffen, nach einem Tisch zu fragen. Eine junge Dame musste erst mal sicher gehen, dass das noch ging, weil eine größere Gesellschaft an dem Abend zu verköstigen war. Aber letztendlich bekam ich diesen Tisch.
Dort machte ich es mir gemütlich und ließ mir die Karte geben. Das Angebot ist auf einer DIN A4 Seite zusammengefasst und besteht aus vielleicht 10 Vorspeisen, 10 Hauptgerichten und ein paar Desserts. Die Küche legt sich da Themenmäßig nicht fest, vielleicht gibt es einen kleinen Schwenk zu gemäßigt mediterraner Küche. Die Karte lässt sich auf der HP einsehen. Erst mal was zu trinken bestellen.
Ein alkoholfreies Bier sollte es sein und serviert wurde mir ein Heineken. Ich weiß nicht, wann ich das das letzte Mal getrunken habe. Aber als alkoholfreies Bier war es okay und es wurde noch eines mehr bestellt über den Abend. Am Nachbartisch hatte ich bemerkt, dass eine Suppe serviert wurde. In der Karte war aber keine Rede von einem entsprechenden Angebot. Also mal die Bedienung gefragt und ich wurde informiert, dass es immer zusätzlich eine Tagessuppe geben würde.
Ich weiß nicht mehr, wie die sich nannte, aber ich habe noch in Erinnerung, dass es ein Suppenrezept aus dem benachbarten Polen sein sollte. Das könnte gut sein, die klare Gemüsesuppe hatte deutlich saure Noten und war sehr gut abgeschmeckt. Sauer mag ich ja immer, und so war ich mit meiner Vorspeise zufrieden. Meine Hauptspeise war eine vegetarische. Ravioli gefüllt mit Büffel Ricotta und Spinat, dazu Käsesauce, Birnenpüree und Sesam klang zu verlockend! Serviert wurde eine Portion, die auch als Zwischengericht gut portioniert gewesen wäre. Aber dafür war der Geschmack sehr gut! Perfekt gegarte Nudelteigtaschen, mit einer gut abgeschmeckten Füllung, ergänzt durch das Birnenpüree und den gerösteten Sesam. Sehr ungewöhnlich! Ich war auch hier mehr als zufrieden.
Da die Portion recht klein war, ging noch ein Dessert zum Espresso. Die Karte bot wohl klingende Optionen, aber zum Espresso am besten ein Tartufo, es gab verschiedene Optionen, Nero mit Zabaioneeis, Nocciola mit Haselnusseis, Fragola mit Erdbeereis und Baiser.
Man sieht meine Wahl deutlich auf dem Foto. Perfekt zum Espresso und ein guter Abschluss meines ersten Abendessens im Horschel in Görlitz.
Die beiden jungen Damen im Service machten ihre Sache sehr gut. Trotz hoher Auslastung waren alle Gäste im Blick und es war immer Zeit für eine Nachfrage zur Zufriedenheit. Ich habe mich an meinem kleinen Tisch sehr wohl gefühlt.
Also mal zum Fazit meines Abendessens im Horschel im Hotel Emmerich. Ich werde demnächst wieder häufiger die A4 Richtung Breslau fahren und freue mich, dass es neben dem Lucie Schulte nun ein zweites Restaurant gibt in das ich gerne wieder einkehre. Zum Abschied noch etwas, dass mir ein paar wunderbare Erinnerungen an meine liebe Oma Mine bescherte. Diese Wilhelmina Peppermuntjes hatte sich auch immer in der Handtasche und erfreute damit kleine Enkelkinder!
Sowas westlich niederländisches ausgerechnet in Görlitz an einem Abend, an dem ein paar Straßen weiter verwirrte Menschen obskure Parolen brüllen. Ich gebe die Hoffnung noch nicht auf, dass wir uns alle berappeln in den heutigen Zeiten.
Das Hotel Emmerich gehört in Görlitz ganz sicher zu den schönsten Unterkünften, auch ich habe dort schon zwei sehr schöne Nächte bei einem Urlaubsbesuch mit meiner Frau verbracht. Bin ich aber beruflich bedingt unterwegs und plane Görlitz als Stopover für meine Trips nach Ostrava ein, dann liegt das Emmerich etwas ungünstig zur Anreise mit dem PKW und ich buche mir ein Zimmer in Hotels mit Parkplatz. Dazu kam, dass das Emmerich bis zum Frühjahr 2020 ein Hotel ohne Gastronomie war.... mehr lesen
4.0 stars -
"Das Restaurant im Hotel" Carsten1972Das Hotel Emmerich gehört in Görlitz ganz sicher zu den schönsten Unterkünften, auch ich habe dort schon zwei sehr schöne Nächte bei einem Urlaubsbesuch mit meiner Frau verbracht. Bin ich aber beruflich bedingt unterwegs und plane Görlitz als Stopover für meine Trips nach Ostrava ein, dann liegt das Emmerich etwas ungünstig zur Anreise mit dem PKW und ich buche mir ein Zimmer in Hotels mit Parkplatz. Dazu kam, dass das Emmerich bis zum Frühjahr 2020 ein Hotel ohne Gastronomie war.
Geschrieben am 31.10.2022 2022-10-31| Aktualisiert am
31.10.2022
Besucht am 07.10.2022Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Da war sie dann zu Ende, unsere Nord nach Süd Eselsweg Wanderung von Schlüchtern in Hessen nach Großheubach am Main Franken. Nach 120 Kilometern in 6 Etappen standen wir auf dem Engelsberg (Franziskaner Kloster) von Großheubach und schauten in den Ort hinab. Schon die letzten 3 Kilometer der letzten Etappe waren ein stetiger Abstieg von den Höhen des Spessart zum Kloster hinab gewesen. In den Ort hinunter, natürlich nach einer Einkehr in die schöne Klosterschänke, geht es dann noch mal über gefühlte 300 Stufen. Hat man die hinter sich, dann steht man quasi direkt vor diesem Haus.
Hier hatten wir unser letztes Quartier reserviert im Hotel und Restaurant Rosenbusch. Wir wandten uns dem Innenhof zu, dort befand sich der Eingang zum Restaurant. Vor dem Eingang eine überdachte Terrasse mit einer fröhlichen Rentnerrunde, die uns weinselig willkommen hieß inklusive Fragen nach unserer Wanderung, die großen Tourenrucksäcke erregten wie immer Neugier. Ich ging hinein, um uns einzuchecken. Dabei konnte ich den Gastraum schon mal in Augenschein nehmen.
Das konnte gefallen und ich hatte das Gefühl, dass wir uns das richtige Quartier für einen schönen Abschluss unserer Wanderung ausgesucht hatten.
Nachdem wir eingecheckt hatten, ging es weiter über den Hof in unser Zimmer. Das Hotel mit Restaurant ist recht verwinkelt angelegt und die von uns gewählte Zimmerkategorie mit Balkon war "über" den Hof. Auch hier hatten wir uns zum Abschluss eine der höherpreisigen Zimmerkategorien gegönnt. Mit Bedacht, denn diesmal brauchten wir den Balkon nicht nur zum auslüften und trocknen von Wanderbekleidung, sondern auch für die Lagerung eines großen Beutels von Jagdbeute.
Eine ganze Woche waren wir jetzt an Massen von Steinpilzen entlang gewandert und konnten die auf Grund unserer Wanderung nicht sammeln. Über die letzte Etappe wurde nun gesammelt, mit dem Vorsatz, diese Beute mit ins Münsterland zu nehmen. Nur die allerschönsten Exemplare kamen in Frage, auf Grund der geringen Transportkapazität, die wir hatten. Aber auch diese Menge bescherte uns ein paar schöne frische Pilzgerichte und zwei große Gläser voll getrockneter Steinpilze. Nachdem die gut für die Nach gelagert waren und wir uns wieder in einen geeigneten Zustand für ein Restaurant gebracht hatten, ging es zurück ins Restaurant und an unseren Tisch.
Sehr ökonomisch ausgerichtete Tischreihung, viel dichter konnte man nicht stellen und wegen all der Plexiglas Raumteiler kam man sich ein bisschen wir in einem Zoo-Terrarium vor. Unser Tisch war aber schön an der Wand gelegen und relativ ruhig. Der Service brachte die Karten und wir orderten Wasser und als Aperitif einen Winzersekt aus dem Ort. Großheubach ist Weinort, und so war klar, wir testen mal die hiesigen Winzer.
Der Winzer ist mir leider entfallen, aber der trockene Riesling Sekt gefiel uns Beiden. So konnten wir in Ruhe in die Karte schauen. Diese lässt sich auf der Homepage herunterladen und bietet kompakte 4 Seiten Auswahl von deftig fränkisch bis hin zu veganen Alternativen. Da sollte jeder nach seinem Gusto glücklich werden können. Ein ausgesprochenes Vorspeisenangebot gibt es aber nicht, hier sind nur Suppen im Angebot. Die konnten uns aber nicht zur Bestellung verleiten, stattdessen teilten wir uns einen klassischen Flammkuchen.
Für 10 Euro war das ordentlicher Flammkuchen nach Elsässer Art mit Rahm, Speck und Zwiebeln. Den teilten wir uns mit den letzten Schlucken des Sekts. Meine Frau hatte die Weinkarte in Augenschein genommen und ich überlies ihr die Wahl des Weines an jenem Abend.
Heraus kam Chardonnay des hiesigen Weingutes Kremer, eine Reserve aus dem Holzfass, ich denke nicht, dass es ein Barrique war, denn dazu war das Holz zu unauffällig bei diesem Burgunder. Trotzdem eine gute Wahl, denn wir hatten recht rustikal bestellt und doch keine Lust auf einen roten Wein, somit ist ein "dicht und fett" ausgebauter Chardonnay immer eine sichere Wahl. Zu allen Hauptgerichten im Restaurant Rosenbusch gehört immer ein Salat aus dem Salatbuffet.
Bin ich kein großer Anhänger von! Und wenn so ein Buffet ein Genuss sein soll, dann braucht es erstens Gäste, die sich zu benehmen wissen am Buffet und zweitens ein ständiges Auge des Service auf den Zustand des Angebots. Wenn man das ernsthaft betreibt, dann frage ich mich, ob man wirklich Geld spart gegenüber einem Begleitsalat aus der Küche. Aber wir hatten Glück, beide Faktoren an unserem Besuchsabend waren ausreichend positiv und wir konnten einen guten Salat zusammenstellen. Meine Frau hatte sich als Hauptgericht wieder etwas vegetarisches bestellt.
Eine Woche fränkisch, deftige Landküche forderten ihren Tribut und so war ihre Order an den Service Beluga-Linsen-Ragout. Die Karte informierte über folgende Komponenten auf dem Teller. Vegetarisches Ragout mit Linsen, Möhren und Sellerie, pikant gewürzt, dazu Polenta-Parmesan-Taler. Und drüber war noch ordentlich weiterer Parmesan gehobelt worden. Ich habe nicht probiert, aber es duftete verlockend über den Tisch und Frau war zufrieden mit ihrer Wahl. Probieren ging nicht, weil ich mir vorgenommen hatte, bei einer Wanderung in Franken probierst du einmal Schäufele! Und bisher hatte keines der besuchten Restaurants diese im Angebot gehabt. Der Rosenbusch schon, also orderte ich ganz klassische Schäufele.
Irgendwann muss ja jeder dieses fränkische signature dish mal probieren. Bei mir war es der 7. Oktober 2022! Mein erstes Schäufele! Das gigantische Stück Fleisch stand quasi auf einem Abschnitt des Schulterblatts vom Schwein. Von dort streckte sich in mehreren Schichten fettdurchzogenes Fleisch der Decke entgegen, und als Abschluss gab es oben eine krachende Kruste! Das Stück war butterzart geschmort und in Kombination mit einer Kümmel-lastigen Sauce ein wirklicher Genuss, der aber locker für 2 Personen gereicht hätte. Versteht der Franke aber nicht, und deswegen packt er zur Erreichung eines totalen Bauchkollapses noch zwei großartige Knödel dazu!
Isst man auch nur einen davon ganz und als Ergänzung zum vollständigen Verzehr des Fleischberges, kann man sicher sein, der Schlaf in der folgenden Nacht wird nicht der tiefste sein. Völlerei wird bestraft, immer! Das war wirklich lecker, aber die Portion war schlicht und einfach viel zu groß. Sowas finde ich schade, denn ich habe ein echtes Problem, gute Lebensmittel auf dem Teller zu lassen und sie somit dem Biomüll zu überantworten. Dort gehören die einfach nicht hin, wir verschwenden sowieso schon viel zu viele Lebensmittel. Jedenfalls war klar, Dessert ging nicht mehr! Nur noch ein Espresso für meine Frau und ein Aquavit für mich.
Die Damen im Service erledigten ihre Aufgabe ebenso gut wie das Küchenteam vom Rosenbusch. Wir haben uns sehr wohlgefühlt an unserem Besuchstag. Auch das Frühstück konnte gefallen und so hatten wir einen sehr angenehmen Aufenthalt im Restaurant und Hotel Rosenbusch in Großheubach. Klare Empfehlung für eine Einkehr von Frau und Herrn Carsten1972! Am nächsten Morgen ging es dann per Bahn zurück nach Rheine ins Münsterland.
Da war sie dann zu Ende, unsere Nord nach Süd Eselsweg Wanderung von Schlüchtern in Hessen nach Großheubach am Main Franken. Nach 120 Kilometern in 6 Etappen standen wir auf dem Engelsberg (Franziskaner Kloster) von Großheubach und schauten in den Ort hinab. Schon die letzten 3 Kilometer der letzten Etappe waren ein stetiger Abstieg von den Höhen des Spessart zum Kloster hinab gewesen. In den Ort hinunter, natürlich nach einer Einkehr in die schöne Klosterschänke, geht es dann noch mal... mehr lesen
Restaurant im Hotel Rosenbusch
Restaurant im Hotel Rosenbusch€-€€€Restaurant, Hotel09371650400Engelbergweg 6, 63920 Großheubach
4.0 stars -
"Genießen unterm Kloster" Carsten1972Da war sie dann zu Ende, unsere Nord nach Süd Eselsweg Wanderung von Schlüchtern in Hessen nach Großheubach am Main Franken. Nach 120 Kilometern in 6 Etappen standen wir auf dem Engelsberg (Franziskaner Kloster) von Großheubach und schauten in den Ort hinab. Schon die letzten 3 Kilometer der letzten Etappe waren ein stetiger Abstieg von den Höhen des Spessart zum Kloster hinab gewesen. In den Ort hinunter, natürlich nach einer Einkehr in die schöne Klosterschänke, geht es dann noch mal
Geschrieben am 28.10.2022 2022-10-28| Aktualisiert am
31.10.2022
Besucht am 06.10.2022Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Beim Gasthof und Pension Waldfrieden der Familie Beck passt das! Stehengebliebene Zeit war meine Assoziation nach einer Nacht und einem Abendessen im Waldfrieden. Aber zurück zum Beginn, Etappe 5 unserer Eselsweg Wanderung von Nord nach Süd durch den Spessart. Etappe 5 endet in einem kleinen Dorf, Wildensee, das zur Gemeinde Eschau gehört. Wie üblich verläuft der Weg nicht durch den Ort, man muss rechtzeitig abbiegen, um das Ziel der Etappe zu erreichen. Viele Einkehrmöglichkeiten gibt es nicht in Wildensee und wir waren froh, dass uns Familie Beck ein Zimmer und einen Tisch im Gastraum zum Abendessen reserviert hatte. Gegen frühen Abend standen wir also vor dem Gasthaus.
Eines der Zimmer oben mit Balkon würde unseres sein. Nach unserem luxuriösen Zimmer in Weibersbrunn in der Spessartlodge logierten wir hier wieder in einem recht einfachen Zimmer, für das aber auch weniger als die Hälfte als Tarif für die Übernachtung aufgerufen wurden. Für eine Nacht vollkommen in Ordnung für uns. Nachdem wir uns frisch gemacht hatten, ging es hinunter in den Gastraum. Unser Tisch bot durch das Fenster einen Blick in den naheliegenden Wald.
Der Gastraum war gut gefüllt, und zwar zur Mehrzahl mit Anwohnern aus dem Ort, der Waldfrieden ist der Dorfgasthof. Neben uns speiste dort noch ein Wanderpärchen, dass mit uns parallel den Weg lief. Wir waren uns schon mehrfach begegnet unterwegs. Eine junge Dame reichte uns die Karten und wir orderten ein Pils. Nach Wein war uns nicht. Der Blick in die Karte verhieß bodenständige Küche, etliche Schnitzelvariationen, sogar vegetarische Schnitzel wurden angeboten, viel Fleisch, ein paar Salate, dass war es dann. Vorspeisen orderten wir nicht, angesichts der Portionen, die auf den anderen Tischen serviert wurden. Frau ordert aus der Schnitzelparade was ganz schlichtes.
Schnitzel Wiener Art, Preiselbeeren und Zitronenviertel begleiteten das Schnitzel. Ich habe keine Klage von ihr vernommen, ebenso nicht zu den dazu servierten Pommes.
Ich fand die etwas blass, aber probiert habe ich nicht, denn mein Order an die Küche forderte meine volle Konzentration. Hirschrahmbraten mit Preiselbeeren hatte ich in der Karte erspäht und angesichts der Lage mitten im Spessart und dem vielen Wild, was dort offensichtlich lebte, schien mir das eine gute Wahl.
Und ich behielt recht mit meiner Einschätzung. Anrichte(kunst) ist der Küche nicht ihre Sache, aber auf dem Teller lag ein saftig geschmorter Wildbraten, sehr viel gute Sauce war dem beigegeben, dass mundete wirklich gut. Perfekt zur Sauce passend die Kroketten, aus der Tüte, aber okay, das war verzeihlich.
Die badeten dann in der Sauce und wurden so auch zum Genuss. Unser beider Speisen begleitete ein ordentlicher Beilagen Salat.
Da wir auf eine Vorspeise verzichtet hatten, ging es noch, eine Dessert zu teilen. Beim servieren unseres Kandidaten für das Dessert auf dem Nachbartisch duftete es verführerisch herüber nach Zimt und Apfel. Und so teilten wir uns einen Teller gebackene Apfelringe mit Vanilleeis und eben dem Zimt, den wir schon gerochen hatten. Dann waren wir aber satt.
Die Dame, die uns an dem Abend bediente, gehörte augenscheinlich zur Familie und hatte mit den Gästen keine Mühe. Müde Wanderer sind sowieso pflegeleicht, essen immer auf und gehen früh ins Bett. Traumkunden also!
Komme ich zum Fazit, der Waldfrieden in Eschau-Wildensee ist ein einfacher Gasthof, der kein großes Bohei um seinen Betrieb und seine Küche macht. Ehrliche, grundgute und einfache Küche, dass bietet man und so ist es dann auch okay. Besonders aber am nächsten Morgen das Frühstück mit ca. 10 selbstgemachten Marmeladen, hergestellt von der Schwiegertochter im Hause und unserer vorabendlichen Bedienung. Das waren schon tolle Dinge, die junge Frau da zusammenführt. Löwenzahnblüte, Fichtentriebe, Holunder, und so weiter, alles was Wald und Wiese im Spessart bieten, wird zu Marmelade dort. Sehr coole Kombinationen.
Beim Gasthof und Pension Waldfrieden der Familie Beck passt das! Stehengebliebene Zeit war meine Assoziation nach einer Nacht und einem Abendessen im Waldfrieden. Aber zurück zum Beginn, Etappe 5 unserer Eselsweg Wanderung von Nord nach Süd durch den Spessart. Etappe 5 endet in einem kleinen Dorf, Wildensee, das zur Gemeinde Eschau gehört. Wie üblich verläuft der Weg nicht durch den Ort, man muss rechtzeitig abbiegen, um das Ziel der Etappe zu erreichen. Viele Einkehrmöglichkeiten gibt es nicht in Wildensee und... mehr lesen
3.0 stars -
"Das Wirtshaus im Spessart" Carsten1972Beim Gasthof und Pension Waldfrieden der Familie Beck passt das! Stehengebliebene Zeit war meine Assoziation nach einer Nacht und einem Abendessen im Waldfrieden. Aber zurück zum Beginn, Etappe 5 unserer Eselsweg Wanderung von Nord nach Süd durch den Spessart. Etappe 5 endet in einem kleinen Dorf, Wildensee, das zur Gemeinde Eschau gehört. Wie üblich verläuft der Weg nicht durch den Ort, man muss rechtzeitig abbiegen, um das Ziel der Etappe zu erreichen. Viele Einkehrmöglichkeiten gibt es nicht in Wildensee und
Geschrieben am 26.10.2022 2022-10-26| Aktualisiert am
26.10.2022
Besucht am 05.10.2022Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Etappe vier auf dem Eselsweg von Nord nach Süd führte meine Frau und mich von Heigenbrücken nach Weibersbrunn. Der Ort ist vermutlich allgemein bekannt durch Verkehrsnachrichten, denn die A3 führt quasi direkt am Ort vorbei durch den Spessart. Trotzdem bekommt man von der Autobahn nicht viel mit, denn ein Hügel trennt den Ort von der Fahrbahn. Für die 5. Übernachtung hatten wir uns in Weibersbrunn den Jägerhof ausgesucht. Der bietet ein großes Konglomerat an Zimmern. Wir hatten uns etwas gegönnt und unsere Zimmer in der zum Hotel gehörigen Spessart Lodge gebucht. Hier wartete ein modernes, großes und wirklich gehoben ausgestattetes Doppelzimmer auf uns.
Ebenso hatten wir für den Abend einen Tisch für das Abendessen reserviert. Also standen wir gegen 18:30 Uhr vor dem Restauranteingang. Eine junge Dame aus dem Service nahm sich unser an und wir wurden durch den ansprechend eingerichteten Gastraum geführt.
Ein schlicht eingedeckter Tisch erwartet uns. Die Karte lag schon auf dem Tisch.
Nach unserem sehr angenehmen und erfreulich geschmacksreichem Vorabend in Heigenbrücken zeigte ein Blick in die Karte hier wieder mehr die typische fränkische Wirtshausküche. Also diesmal kein Wein aus dem Burgund, sondern wieder das, was Franken neben dem Wein auch sehr gut können, ein Bier.
Dabei bleiben wir auch über den Abend. Die Karten werden nicht auf der HP veröffentlicht. Das Angebot besteht aus Wirtshaus-Küche mit ein paar wenigen Alternativen bei Fisch und Vegetarisch. Ein paar Vorspeisen und Suppen und Desserts ergänzen das noch. Aber meiner Meinung nach kann schon jeder nach seinem Gusto eine Wahl treffen. Bei uns waren es vorweg zwei Suppen. Für meine Frau eine saisonale Kürbissuppe.
Für mich eine hausgemachte Gulaschsuppe, die gewählt wurde, weil der Jägerhof über eine eigene Metzgerei verfügt, die ich schon bei der Anreise näher in Augenschein genommen hatte.
Beide Suppen waren gut abgeschmeckt. Meine Frau hob den Daumen zu ihrer Suppe, auch ich war zufrieden. Nur bei der Portionsgröße muss man aufpassen. Hätten wir an unserem Besuchstag nicht schon wieder 25 Kilometer Wanderweg in den Beinen gehabt, wäre das zu viel gewesen. Frau fand in der Karte für den Hauptgang ein Angebot, dass ihr zusagte. Filet vom Flusszander mit Weißweinsauce, Zucchini-Paprika-Ragout und Reis war eines der wenigen Gerichte ohne Fleisch. Ob der Zander wirklich ein Wildfang aus dem Main war, lass ich mal dahin gestellt. Mit den beiden Filets war Frau sehr zufrieden, die waren leicht mehliert und gut gebraten. Auch Reis und Ratatouille waren gut gelungen. Einzig die Sauce fand nicht ihre Zustimmung, laut ihrer Aussage war das keine Weißweinsauce, sondern eher eine Currysauce und das fand sie nicht ganz passend zum Gericht. Ich ging auf Nummer sicher und orderte das, was fränkische Gasthäuser können, nämlich Fleischgerichte. Cordon Bleu vom Schwein war meine Order für den Hauptgang. Und diese Wahl habe ich nicht bereut, dass Schnitzel vom Schwein war klassisch mit Käse und Schinken gefüllt, gut paniert und saftig ausgebraten. So kann man das auf jeden Fall genießen. Schlicht begleitet wurde das Cordon Bleu von Pommes und einem ordentlichen Beilagen Salat.
Auch ich war mit meiner Wahl am Ende zufrieden. Auf Grund der sehr üppigen Portionsgröße insbesondere bei den Vorspeisen war an ein Dessert nicht mehr zu denken. Wir schlossen das Abendessen mit einem Espresso ab.
Der Service klappte im sehr großen Gastraum mit vielen Gästen an unserem Besuchsabend wirklich gut. Die Damen und Herren waren gut aufeinander eingespielt und hatten keine Probleme bei der Betreuung der Gäste.
Kurzes Fazit einer kurzen Rezension. Ein sehr schönes Hotel, insbesondere die Zimmer in der www.spessartlodge.net , ein gutes Frühstück am nächsten Morgen und ein sehr ordentliches Abendessen. Den Jägerhof können wir empfehlen. Auch als Stop Over, wenn man auf der A3 zwischen Würzburg und Aschaffenburg eine Einkehr oder Übernachtung sucht.
Etappe vier auf dem Eselsweg von Nord nach Süd führte meine Frau und mich von Heigenbrücken nach Weibersbrunn. Der Ort ist vermutlich allgemein bekannt durch Verkehrsnachrichten, denn die A3 führt quasi direkt am Ort vorbei durch den Spessart. Trotzdem bekommt man von der Autobahn nicht viel mit, denn ein Hügel trennt den Ort von der Fahrbahn. Für die 5. Übernachtung hatten wir uns in Weibersbrunn den Jägerhof ausgesucht. Der bietet ein großes Konglomerat an Zimmern. Wir hatten uns etwas gegönnt... mehr lesen
Restaurant im Hotel Jägerhof
Restaurant im Hotel Jägerhof€-€€€Restaurant, Biergarten, Partyservice06094361Hauptstraße 223, 63879 Weibersbrunn
4.0 stars -
"Sehr ordentliches Restaurant und Hotel" Carsten1972Etappe vier auf dem Eselsweg von Nord nach Süd führte meine Frau und mich von Heigenbrücken nach Weibersbrunn. Der Ort ist vermutlich allgemein bekannt durch Verkehrsnachrichten, denn die A3 führt quasi direkt am Ort vorbei durch den Spessart. Trotzdem bekommt man von der Autobahn nicht viel mit, denn ein Hügel trennt den Ort von der Fahrbahn. Für die 5. Übernachtung hatten wir uns in Weibersbrunn den Jägerhof ausgesucht. Der bietet ein großes Konglomerat an Zimmern. Wir hatten uns etwas gegönnt
Geschrieben am 22.10.2022 2022-10-22| Aktualisiert am
22.10.2022
Besucht am 04.10.2022Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Eselswegwanderung von Nord nach Süd, meine Frau und ich hatten die dritte Etappe von Flörsbach(tal) nach Heigenbrücken hinter uns gebracht, weitere 25 Kilometer durch den wirklich einsamen Spessart, nur Pilz-Sucher waren mit uns im Wald. Wir bedauerten es sehr, dass wir die schieren Mengen an wunderschönen Steinpilzen nicht sammeln konnten. Aber dafür war (noch) kein Platz im Rucksack. Unser Zimmer hatten wir uns in Heigenbrücken im Hotel Hochspessart reserviert, weil mir die "slow Food" Küche gefallen hatte, und auch ein Schwerpunkt auf Weine gelegt wurde im Restaurant. Nach einem heftigen Abstieg weg vom Kammweg/ Eseslweg runter in den Ort standen wir am Weg-Ende direkt vor unserem Hotel. Und dort dann eine nicht so schöne Überraschung! Das Restaurant war geschlossen! Auch hier forderte die Personalsituation im Gastgewerbe ihren Tribut. Beim Einchecken bekamen wir Tipps. Darunter ganz in der Nähe die Gastronomie des Hotels Villa Marburg.
Das Hotel hatte ich schon auf der Wegeplanung angesehen, aber von der Liste gestrichen, da das Hotel dem Anschein nach in der gehobenen Kategorie angesiedelt war. Das kann (muss aber in vielen Fällen nicht sein) zu einem potentiellen Problem werden, wenn Frau und Herr Carsten1972 nicht mehr ganz präsentabel nach 25 anstrengenden Kilometern vor dem Empfang stehen und um Einlass bitten. Deswegen buchen wir uns lieber im vom Wanderverband zertifizierten Häusern ein, die wissen damit umzugehen. Aber schon zu dem Zeitpunkt hatte ich mehr als ein Auge auf die angebotene Küche geworfen. Somit war das umplanen des Abendessens hin zum Restaurant der Villa Marburg jetzt nicht wirklich eine große Qual für mich. Und vielleicht sogar ein Pluspunkt Hinsicht auf unseren Hochzeitstag am 4. Oktober, der ja kulinarisch anspruchsvoll abgeschlossen werden wollte. Tisch war unkompliziert per Telefon reserviert und wir brachten uns nach dem Wandertag in einem dem Abend und dem Anlass angebrachten Zustand.
200 Meter lang war der kurze Fußweg zur Villa Marburg. Die HP suggeriert drei Restaurants im Haus, aber ich denke, das war einmal. Oben im großen Gastraum kein Mensch, auch an der Rezeption erst mal nichts, die Tür zum gehobenen Gastraum verschlossen. Dann aber trafen wir auf eine freundliche junge Dame, die uns sagte, dass heute der Restaurantbetrieb im dritten Teil der Gastronomie stattfinden sollte, dem Weinkeller. Und dorthin wurden wir dann geführt.
Das war doch ein schöner Ort! Wir bekamen einen Tisch im ruhigen hinteren Teil des Gastraums und die junge Dame nahm sich unserer an, indem sie sie uns nach ersten Getränkewünschen fragte. Eine große Flasche Wasser kam mit den Karten und wir schauten mal in den Bereich des Aperitif-Angebots. Am Hochzeitstag darf es dann auch mal Klangvolles sein und so orderten wir zwei Gläser Roederer Champagner Brut Premier.
Extra-Glück für uns, die Flasche, wohl gekühlt, wurde vor unseren Augen geöffnet und wir genossen einen wirklich guten Champagner. Ich weiß gar nicht, ob ich Roederer überhaupt schon mal gekostet habe, aber die 14 EUR pro Glas waren ein gutes Investment. Wir nahmen die Karten in Augenschein und während dessen servierte uns die junge Dame Brot mit einem ersten kleinen Gruß der Küche.
Kindheitserinnerungen kamen auf beim Anblick der servierten Frischkäsecremes. In meinen Kindheitstagen gab es ein Eis, dass auch so aus dem Becher gedrückt wurde. Drinnen im Schub-Becher dann zwei Sorten Creme, eine mit Zitronengras aromatisiert (unser beider Favorit) und eine, die mit getrockneter Aprikose und Thai-Basilikum aromatisiert war. Coole, unorthodoxe Cremes zum guten frischen Brot, sehr fein. Und diese Art des Grußes lässt mich kurz auf das Küchenteam blicken. Lassen Sie sich von unserem Küchenchef Klaus-Peter Ullrich mit seinem Team Manuel, Christian, Patrick, Kim, Leon und Vasili in die FUSION CUISINE entführen. Hierbei werden unterschiedliche Esskulturen und Kochkünste, sowie klassische Regional- und Nationalküchen vermischt. Oder lieben Sie eher die traditionelle Küche unter Verwendung von ausgewählten, regionalen Lebensmitteln? Dann werden Sie bestimmt in unserem Teil „Modernes Wirtshaus“ das Richtige finden.
Das verkündet die Speisekarte auf Seite eins, und ins Auge fallen viele Gerichte, die Inspiration aus der Thai-Küche beziehen. Natürlich waren wir neugierig und unsere junge Servicedame klärte uns gerne auf. Herr Ullrich scheint mehrmals im Jahr durch Asien zu reisen und ist ein Fan der Küche Thailands. Diese verbindet er mit den heimischen Zutaten zu sehr interessanten Kombinationen, wie ich noch erläutern werde. Beim Genuss des Champagner wurde eine Wahl aus der auf der HP einsehbaren Karte getroffen. Die Weinkarte der Villa Marburg macht auch viel Spaß, dort finden sich sehr interessante Angebote. Fürs erste sollte ein Wein aus Alzenau Hörstein uns beim Essen begleiten.
Kundig präsentierte, öffnete und schenkte die junge Dame ein. Wir hatten schon gegenseitig bemerkt, es gab viel Interesse an Weinen beim Gegenüber, und so gab es zum Weingut von Nils Hohnheit "Zehntschluck" und seinem 2020 Riesling Hörstein Abtsberg noch viel Hintergrundinformation. Der Tropfen machte wirklich Spaß und würde perfekt zur asiatisch inspirierten Küche von Herrn Ullrich passen. Die Küche selber ließ mit dem Wein noch einen zweiten Küchengruß servieren.
Jahreszeitlich passend eine Kürbissuppe, abgeschmeckt mit einem feinen, sehr fruchtigen Currygewürz. Aufgeschäumt, mit einem Klecks Sahne obendrauf ein feiner Start. Mit dem wohlgeratenen Riesling und der Suppe verging die Zeit bis zur Vorspeise im Nu. Kulinarisch ticken meine Frau und ich sehr harmonisch auf einer Wellenlänge. Unabgesprochen wurde das hier geordert von uns Beiden. Sashimi von Lachs und Thun, Wasabi Polenta und Südtiroler Speck klang nach einer Kombination der wir nicht widerstehen konnten. Der Fisch selber in guter Sushi Qualität ausreichend dünn geschnitten, klaro mit ein wenig geröstetem Sesam kombiniert. Der Fisch lag auf einem Bett von cremiger Polenta, bei wir Beide gerne noch ein wenig mehr Wasabianteil geschmeckt hätten, das war uns etwas zu wenig. Diese Rückmeldung ging an die Küche. Crunch brachte der Speck, Fruchtigkeit ein Zitrusaromengel, insgesamt äußerst gelungen, dieses Gericht. Unsere Vorfreude auf die Hauptgänge stieg immer mehr. Hier das Hauptgericht meiner Frau. Kalbsbäckchen Curry Style war ihre Order, die Karte führte aus, mildes Massaman-Curry, begleitet von Kartoffeln und buntem Gemüse. Essen die Menschen in Südost-Asien Kalb oder Rind? Ich glaube nicht, da stehen, glaube ich, kulturelle Tabus im Weg bei vielen. Aber das war ja das Spannende hier in der Villa Marburg. Perfekt geschmortes wunderbar zartes, Collagen geschwängertes Bäckchenfleisch kombiniert mit den feinen Aromen eines indischen Currygewürzes. Das Gericht war nur ganz leicht scharf abgeschmeckt, und die Kartoffeln und das Gemüse ergänzten das Ganze wirklich gut! Mein Gericht musste erst mal zeigen, ob es da mithalten konnte. PHAD THAI vom Spessart Hirsch war das Angebot der Karte, dem ich nicht widerstehen konnte. Hirsch Steak, Erdnusskruste, gebratene Nudeln, Sprossen, Rührei verkündete die Karte als weitere Zutaten. Ich bin nicht so bewandert in der Thaiküche, aber soviel ich weiß, ist Phad Thai das Nationalgericht in Thailand, vielleicht sowas wie bei uns Currywurst mit Pommes Schranke. Hauptzutaten sind Reisnudeln, Fischsauce, Eier, Korianderblättchen, Limette und Frühlingszwiebeln soviel ich weiß. Ich hoffte, dass das in Kombination mit einem guten Stück Wildfleisch eine gutes Gericht ergeben würde. Und dem war so, a part noch Crunch durch geröstet und gemörserte Erdnüsse und weitere Aromen durch eine süß-saure Sauce, war das wirklich ein tolles Gericht. Der Riesling hielt nicht durch bis zum Ende der Hauptgänge, dass hatten wir schon geahnt und die junge Servicedame erfreuten wir sichtlich mit einer parallel zum Riesling bestellten zweiten Flasche. Tief in der Weinkarte versteckt fand sich ein wirkliches Schätzchen aus dem Burgund, Jahrgang 2011!
Manchmal muss man einfach Glück haben im Leben und diesen Moment erkennen und zugreifen, für Schnäppchenhafte 49 Euro atmete der 2011er Chablis „Grand Régnard“ Chardonnay der Domaine Régnard
aus dem Chablis dem Ende des Rieslings entgegen! Und bescherte uns wahrhaft genussvolle Momente als Begleitung zum Essen. Unser augenscheinliches Seligsein veranlasste unsere Nachbartische zu Fragen nach dem Grund dieses Glücks. Auch hier entspannten sich Gespräche über Essen, Trinken und Genuss. Unsere Servicedame wurde für ihre tadellose Arbeit über den Abend belohnt und durfte auch verkosten (ein kleines Glas!), danach waren Frau und Herr Carsten1972 und der Service eine eingeschworene Gemeinschaft! Der Wein begleitete auch unser geteiltes Dessert.
Gemeinsam genossen wir als Abschluss eines unerwartet wunderbaren Menüs Sticky Rice "Chefs Style" mit Cocos Panna Cotta und Mango. Klebereis macht seinem Namen alle Ehre, man ist satt danach, da geht einfach nichts mehr.
Die Küche hatte uns wirklich Überrascht, in Erwartung einer Woche Landgasthaus Küche waren wir in den Spessart gekommen, und vor und nach diesem Abend war das auch so. Umso schöner war diese Überraschung an unserem Hochzeitstag mit einer kreativen, internationalen Küche in Heigenbrücken. Nicht minder lobend erwähnt werden muss unsere junge Service Dame. Zu Beginn noch etwas distanziert taute sie mit zunehmender Dauer des Abends auf, und mit Freude auf beiden Seiten konnte sie zeigen, was sie in ihrer Ausbildung gelernt hatte und das Kunden das explizit honorieren, wenn sie es denn bemerken. Das hat wirklich Spaß gemacht, so einen guten Service genießen zu können.
Der letzte Absatz war damit quasi auch mein Fazit! Nicht so schöne Überraschung am Beginn unseres Abends in Heikgenbrücken, die uns aber dafür einen explizit mit Genuss gesegneten Abend in der Villa Marburg bescherte! Absolute Empfehlung von Frau und Herr Carsten1972 für dieses Restaurant.
Eselswegwanderung von Nord nach Süd, meine Frau und ich hatten die dritte Etappe von Flörsbach(tal) nach Heigenbrücken hinter uns gebracht, weitere 25 Kilometer durch den wirklich einsamen Spessart, nur Pilz-Sucher waren mit uns im Wald. Wir bedauerten es sehr, dass wir die schieren Mengen an wunderschönen Steinpilzen nicht sammeln konnten. Aber dafür war (noch) kein Platz im Rucksack. Unser Zimmer hatten wir uns in Heigenbrücken im Hotel Hochspessart reserviert, weil mir die "slow Food" Küche gefallen hatte, und auch ein... mehr lesen
Villa Marburg Restaurant Culinaricum
Villa Marburg Restaurant Culinaricum€-€€€Restaurant, Bar, Weinstube, Hotel06020-979990Werner-Wenzel-Str. 1, 63869 Heigenbrücken
4.5 stars -
"Thai style im tiefsten Spessart" Carsten1972Eselswegwanderung von Nord nach Süd, meine Frau und ich hatten die dritte Etappe von Flörsbach(tal) nach Heigenbrücken hinter uns gebracht, weitere 25 Kilometer durch den wirklich einsamen Spessart, nur Pilz-Sucher waren mit uns im Wald. Wir bedauerten es sehr, dass wir die schieren Mengen an wunderschönen Steinpilzen nicht sammeln konnten. Aber dafür war (noch) kein Platz im Rucksack. Unser Zimmer hatten wir uns in Heigenbrücken im Hotel Hochspessart reserviert, weil mir die "slow Food" Küche gefallen hatte, und auch ein
Geschrieben am 19.10.2022 2022-10-19| Aktualisiert am
19.10.2022
Besucht am 03.10.2022Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Etappe 2 auf dem Eselsweg durch den Spessart führte meine Frau und mich von Mernes nach oder besser ins Flörsbachtal. Ein kleiner Ort, direkt an der Landesgrenze von Hessen und Bayern. Nicht so viel los da, der Flörsbacher Hof ist der letzte gastronomische Betrieb im Ort und wir waren froh, dass wir dort eine Übernachtung reservieren konnten. Die Kommunikation war nicht so ganz einfach, und ein bisschen hatte ich Magengrummeln, als wir nach etwas über 20 Kilometern vom Eselsweg in den Ort abbogen und uns den Weg zum Flörsbacher Hof suchten. Sollte es Probleme geben mit der Reservierung, dann hätten wir ein Problem in diesem kleinem Ort.
Aber schließlich standen wir vor dem Gasthaus und Hotel und fanden es geöffnet vor, sehr schön. Das war schon mal eine Erleichterung für mich am späten Nachmittag des 3. Oktober 2022. Wir gingen hinein, um uns einzuchecken und eine junge Dame nahm uns in Empfang. Die hatte den Schalk im Nacken, denn auf meine Aussage, dass wir ein Zimmer reserviert hätten, war ihre Antwort: "Zimmer? Wir vermieten keine Zimmer!" Das hob den Blutdruck noch mal an, bis sie schallend anfing zu lachen. Wir lachten mit und alles war gut. Die Zimmer sind in einem sehr ordentlichen Zustand und perfekt für Wanderer geeignet. Unser Tisch fürs Abendessen war notiert, und wir hatten Zeit noch ein Stück hausgebackenen Kuchen bei gutem Wetter auf der Terrasse zu genießen.
Dort musste ich mir eingestehen, dass ich mir umsonst Sorgen gemacht hatte, wir hatten augenscheinlich einen sehr schönen Ort für Übernachtung und Einkehr gefunden. Der Blick von der Terrasse ist auch im Herbst wunderschön.
Der Flörsbacher Hof ist nicht nur Hotel und rustikaler Gasthof. Man betreibt auch einen regen Handel mit Wilderzeugnissen und weiteren Lebensmitteln. Der Chef ist augenscheinlich Jäger und verarbeitet seine Beute sowohl im Restaurant, und verkauft diese auch nach extern. An diesem Tisch fand sich bei unserem Abend eine leutselige niederrheinische Gastjägergruppe ein.
Unser Tisch war im Gastraum auf der linken Seite zur Terrasse hin. Eine Dame nahm uns im Empfang und geleitete uns hin. Der Gastraum war gut gefüllt am Abend des 3. Oktober 2022.
Die Karten wurden gereicht und wir schauten zuerst nach möglichen Getränkebestellungen. Hier fand sich dann zum ersten Mal ein Wein, der uns verleitete, von einer Bierorder abzusehen.
Sehr fair bepreist und natürlich immer ein guter Begleiter für jegliche Speisen. Bei den Vorspeisen fiel sofort etwas ins Auge. Die Küche fermentiert selber Forellen im Ganzen nach Matjes Art, also wird anstatt eines Herings eine Forelle in die Salzlake gelegt. War natürlich klar, dass wir das bestellen würden. Frau entschied sich für ein Tatar aus dem Forellenfilet. SpessARTjes Tatar mit grüner Sauce und hausgebackenem Brot nannte sich das dann. Das Brot hatte ein sehr interessantes Aroma, war sehr gut gebacken und passte perfekt zum Tatar.
Auch ich bediente mich bei meiner Wahl am Brot, für mich gab es ein Filet im Ganzen. Man kann das bestellen mit der oben schon genannten grünen Sauce, oder aber mit Preiselbeer-Senf und Schmand. Ich entschied mich für zweites, weil Frau schon die Sauce auf dem Teller hatte.
Das war ein Fehler im Nachhinein, nicht weil der Senf nicht schmeckte, aber er war viel zu intensiv für die sehr sanften Aromen des Fisches. Der ging regelrecht unter mit diesen Begleitern. Sonst aber war der Fisch ein wirklich ungewöhnlicher und guter Genuss, zumindest für Menschen die mit dem typischen Aroma von Matjes aufgewachsen sind. Schöner Start unseres Abendessens. Zu den Hauptgängen also, Frau nahm ein veganes Gericht, auch die gibt es auf der Karte. Vegane Bolognese mit Falafel und Curry Bulgur und begleitenden Salatteller war ihre Wahl. Auch ich entschied mich für ein vegetarisches Gericht, Bandnudeln mit Pilzen, Oliven und Parmesan, auch dazu ein separater Salat.
Beide Gerichte waren eine gute Wahl! Unerwartet bietet die Küche mit einem natürlich Fleischlastigen Angebot schöne vegane und vegetarische Alternativen, die uns gut geschmeckt hatten. Insbesondere die Bolo war gut gelungen, ich frage mich noch heute, ob da nicht Krause Glucke im Spiel war für Umami und Konsistenz. Wir schlossen das Abendessen zufrieden mit einem Espresso ab.
Die Damen im Service waren freundlich und zugewandt und wir fühlten uns auch unter diesem Aspekt gut aufgehoben im Flörsbacher Hof.
Kann ich also zum Fazit kommen. Ich hatte etwas Magengrummeln vorher und deswegen nicht so hohe Erwartungen an diese Übernachtung und das Abendessen. So kann man sich irren, stattdessen waren wir in einem einfachen Landgasthof gelandet, der unter dieser Prämisse eine wirklich kreative und abwechslungsreiche Küche anbietet. Das war wirklich ein schöne Einkehr. Klare Empfehlung für den Flörsbacher Hof.
Etappe 2 auf dem Eselsweg durch den Spessart führte meine Frau und mich von Mernes nach oder besser ins Flörsbachtal. Ein kleiner Ort, direkt an der Landesgrenze von Hessen und Bayern. Nicht so viel los da, der Flörsbacher Hof ist der letzte gastronomische Betrieb im Ort und wir waren froh, dass wir dort eine Übernachtung reservieren konnten. Die Kommunikation war nicht so ganz einfach, und ein bisschen hatte ich Magengrummeln, als wir nach etwas über 20 Kilometern vom Eselsweg in... mehr lesen
4.0 stars -
"Unerwartet schöne Etappenunterkunft" Carsten1972Etappe 2 auf dem Eselsweg durch den Spessart führte meine Frau und mich von Mernes nach oder besser ins Flörsbachtal. Ein kleiner Ort, direkt an der Landesgrenze von Hessen und Bayern. Nicht so viel los da, der Flörsbacher Hof ist der letzte gastronomische Betrieb im Ort und wir waren froh, dass wir dort eine Übernachtung reservieren konnten. Die Kommunikation war nicht so ganz einfach, und ein bisschen hatte ich Magengrummeln, als wir nach etwas über 20 Kilometern vom Eselsweg in
Geschrieben am 14.10.2022 2022-10-14| Aktualisiert am
15.10.2022
Besucht am 02.10.2022Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 80 EUR
Tag eins der Wanderung auf dem Eselsweg durch den Spessart führte uns von Schlüchtern nach Mernes ins Jossatal. Nach etwas verregneten und trüben 25 Kilometern über eine an sich sehr ansehnliche und schöne erste Etappe hatten wir uns im Haus am Weinbach ein Zimmer für die Nacht reserviert. Frau Heimrich vermietet zwei sehr schöne Zimmer mit Frühstück an Wanderer im Souterrain ihres Hauses. Nur ein paar Meter entfernt findet sich das Gasthaus zum Jossatal, wo wir schon vorab (auf Anraten am Vorabend) einen Tisch reserviert hatten. Zum Glück, wie wir beim Eintreten in das Gasthaus feststellen konnten.
Es war gerammelt voll am Sonntagabend, dem zweiten Oktober 2022. Viele Familien und Paare nutzten den Abend vor dem Feiertag für ein Essen im Gasthaus. Wir bekamen aber auf Grund unserer Reservierung einen schönen Tisch im Hauptgastraum.
Eine Dame aus dem Service geleitete uns zum Tisch und wies uns unseren Tisch zu. Nachdem ich unsere Garderobe verstaut hatte, nahmen wir Platz. Die Karten wurden gereicht und dabei nach einem Getränkewunsch gefragt. Wir blieben beim Pils aus der Keiler Brauerei in Würzburg, das uns schon in Schlüchtern gut geschmeckt hatte. Die Karte war typisch Landgasthaus, mit einem echten Schwerpunkt für den Carnivor und Liebhaber deftiger Küche, ein paar wenige Alternativen fanden sich für den Vegetarier und noch weniger für den Veganer. Frau und Herr Carsten1972 sind aber Omnivoren und hatten 25 Kilometer Wanderung hinter sich. Die Karte war unsere für den Abend.
Vorweg wurden zwei Suppen bestellt.
und Schwäbische Hochzeitssuppe, Rinderkraftbrühe mit Gries- und Fleischklößchen, Eierstich, war ja klar, dass meine Frau als gebürtige Schwäbin bestellen würde. Sie war zufrieden mit ihrer Wahl. Für mich ein Gericht aus der herbstlichen Saisonkarte. Orangen-Kürbis-Cremesuppe mit rote Beete Chips hatte ich mir bestellt. Die Chips waren wohl ausgegangen, denn auf meiner Suppe fanden sich Croutons. Aber auch mit denen konnte ich eine schön fruchtig, mit Curry abgeschmeckte Kürbissuppe genießen. Der Auftakt hatte gefallen, für die Hauptgänge wählten wir aus der kurzen, aber zum Thema Herbst passend gestalteten Saisonkarte. Meine Frau entschied sich für ein Gulasch aus Wildfleisch. Dazu gehörte ein vorab servierter kleiner Salatteller.
Der schaute recht ordentlich aus, als Schwäbin vermisst sie natürlich den obligatorischen Anteil Kartoffelsalat auf dem Teller. Aber wir waren ja im Spessart, und da gibt es viel Wald und noch mehr Wild, überall sieht man im Herbst Jäger. Es macht also Sinn, hier eine Wildkarte im Herbst anzubieten und somit war die Wahl meiner Frau folgende. Saftgulasch vom Wild, mit frischem Wildragout, Preiselbeer-Birne und hausgemachten Knödel. Das war ein interessanter Anblick, und ein ziemlich groß dimensioniertes Gericht. Zum ersten vermuteten wie beide, dass ein klassisches Gulasch mit einem hellen Pilz-Wild Ragout kombiniert wurde. Dazu gab es wirklich gute Knödel. Zum zweiten war die Portionsgröße wie schon angesprochen an diesem Abend kein Problem für meine Frau. Mein Gericht bestand aus vier kleinen Tellern oder Schüsseln.
und
und
und
und nannte sich Tapas vom Wild. Ein Schüsselchen enthielt schon oben erwähntes Saftgulasch, ein zweites Hackbällchen vom Wild, ich vermute da Wildschweinfleisch. Drauf war ein Preiselbeer-Frischkäse, drunter eine klassische dunkle Bratenjus. Als Beilagen gab es geschmorten Kohlrabi, sowie ein Süßkartoffelpüree. Insgesamt auch eine recht üppige Portion, aber auch für mich an diesem Abend kein Problem. Sogar ein Dessert ging noch, eine Portion (die letzte laut Service) vom Dessert der Saisonkarte.
Zusammen schafften wir auch diese kleine Portion vom hessischen Apfel-Zimt-Tiramisu. Das war eine recht freie Interpretation vom italienischen Klassiker. Unten ein süßer Hefeteigboden, darüber geschmorrte Apfelstücke, wie ein Kompott anmutend, kräftig mit Zimt und Nelke gewürzt, darüber ein Schmand, noch mal mit Zimtzucker. Das war lecker, aber danach ging auch nichts mehr, dass Bett rief.
Die Damen im Service kümmerten sich trotz des großen Gästeandrangs sehr gut um uns. Da gab es keine Klagen.
Kann ich also zum Fazit kommen. Das Gasthaus Zum Jossatal ist ein klassischer Landgasthof. Liebhaber kreativer, moderner Küche, Vegetarier oder Veganer werden hier nur eingeschränkt glücklich. Will man aber wieder in den Geschmackswelten von "Oma" schwelgen, dann kehrt man hier ein. Dann ist das hier wirklich
Tag eins der Wanderung auf dem Eselsweg durch den Spessart führte uns von Schlüchtern nach Mernes ins Jossatal. Nach etwas verregneten und trüben 25 Kilometern über eine an sich sehr ansehnliche und schöne erste Etappe hatten wir uns im Haus am Weinbach ein Zimmer für die Nacht reserviert. Frau Heimrich vermietet zwei sehr schöne Zimmer mit Frühstück an Wanderer im Souterrain ihres Hauses. Nur ein paar Meter entfernt findet sich das Gasthaus zum Jossatal, wo wir schon vorab (auf Anraten... mehr lesen
Gasthaus Zum Jossatal
Gasthaus Zum Jossatal€-€€€Restaurant, Gasthaus, Biergarten, Ausflugsziel066601376Salmünsterer Str. 15, 63628 Bad Soden-Salmünster
4.0 stars -
"Durch den Spessart ins Jossatal" Carsten1972Tag eins der Wanderung auf dem Eselsweg durch den Spessart führte uns von Schlüchtern nach Mernes ins Jossatal. Nach etwas verregneten und trüben 25 Kilometern über eine an sich sehr ansehnliche und schöne erste Etappe hatten wir uns im Haus am Weinbach ein Zimmer für die Nacht reserviert. Frau Heimrich vermietet zwei sehr schöne Zimmer mit Frühstück an Wanderer im Souterrain ihres Hauses. Nur ein paar Meter entfernt findet sich das Gasthaus zum Jossatal, wo wir schon vorab (auf Anraten
Geschrieben am 10.10.2022 2022-10-10| Aktualisiert am
10.10.2022
Besucht am 01.10.2022Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 86 EUR
Herbstwanderung 2022, für meine Frau und mich sollte es diesmal durch den Spessart gehen. Franken, Terra Incognita für uns Beide. Wir hatten uns den Eselsweg von Nord (Schlüchtern) nach Süd (Großheubach) vorgenommen. 6 Etappen über insgesamt 120 Kilometer standen uns bevor. Und obwohl sich die Deutsche Bahn am Samstag, den ersten Oktober, alle Mühe gab, unsere Reise vom Münsterland in den Spessart zu erschweren, letztendlich waren wir am späten Nachmittag in Schlüchtern. Eigentlich hatten wir uns im Gasthaus Kaufmann ein Zimmer und einen Tisch reserviert, aber der kleine Familienbetrieb wurde Opfer der prekären Personalsituation in der Gastronomie und musste im September und Oktober seine Türen schließen. Man hatte uns ins Akzent Hotel (garni) von Schlüchtern umgebucht und wir mussten uns am Abend eine neue Einkehr suchen.
Es blieb noch Zeit für eine ausgiebige Runde durch die ansehnliche Kleinstadt. Genießern bekannt ist vielleicht die Fleischerei Ludwig mit ihrer Steakschaft, einer Schauküche für äußerst hochwertige Fleischwaren. Durch das Schaufenster kann man einen riesigen, mit Salz ausgekleideten Reiferaum erspähen, in dem verlockend Rinderhälften vor sich hin reifen. Da gab es aber kein Essen für uns am ersten Oktober, also suchten wir weiter. Borgi hatte vor 10 Monaten einen Betrieb eingetragen und die HP las sich verlockend, also schauen wir mal ins Jedermanns. Es liegt etwas abseits in einer Art Dorfgemeinschaftshaus.
Der Eingang verlockt nicht gerade zum Einkehren. Aber ab hier lächeln, also gingen wir hinein.
Drinnen präsentierte sich ein gemütlich und modern gestylter Innenraum.
und
Unter diesem kulinarischem Imperativ nahmen wir Platz.
Denn dort fand sich noch ein allerletzter freier Tisch für uns, Glück gehabt. Erst mal ein Bier zum Durst löschen, für meine Frau einen Apfelwein, sehr trocken, zero dosage würde man den als Sekt bezeichnen.
Die Karte lässt sich auf der HP einsehen. Kein allzu großer Umfang, dem Lesen nach kreative Gerichte mit regionalem Bezug bei den Lieferanten. Das konnte gefallen. Vorweg teilten wir uns ein ungewöhnliches Backwerk, eine Art Pizza mit einem Laugenteigboden.
Die Brizza (Bretzelpizza) Dreikäsehoch sollte es sein. Kräuterschmand war drunter, zum ersten Cheddar mit Rosmarin, zum zweiten Ziegenkäse mit karamellisierten Haselnüssen und last but not least Emmentaler mit Röstzwiebeln waren drauf. So eine Art Pizza hatten wir noch nie, der Teig war recht knackig und fest, eher mit viel Crunch. Das passte aber gut zur Käseauflage. Guter Auftakt für uns. Im Hauptgang für meine Frau Pasta mit einer Limonade und einem Glas Wein für mich.
Ihre Wahl las sich äußerst verlockend in der Karte, Pecorino-Feigen-Ravioli im Mohnteig war schon eine verlockende Ansage.
Serviert wurde das mit Salbei Butter, Rote Beete Creme und Ruccola Nest. Frau hob den Daumen und war sehr zufrieden. Es hat ihr gut geschmeckt. Ich orderte aus der Schnitzelabteilung.
Die Variation Piemont sollte es für mich sein. Der zuliefernde Metzger kam aus dem Ort, wir hatten seinen Laden gesehen und der Fleischerzeuger war aus der Region. So angeboten und erzeugt esse ich auch mal Schweinefleisch mit Pommes. Gereizt hatte mich aber das Topping mit Birne, Gorgonzola und Dörrfleisch. Ich genoss saftiges Fleisch mit einem ungewöhnlichen Belag. Hier noch mal im Detail.
Auch ich war sehr zufrieden mit meiner Wahl! Und wir beide nach dem Essen komplett unfähig noch ein Dessert zu ordern!
Der Service wurde von einer jungen Dame abgewickelt, von der ich denke, dass es die Chefin war. Das war sehr zugewandt, freundlich und aufmerksam. Keine Klage von uns bei diesem Aspekt.
Also, Fremder, bis du in Schlüchtern und suchst ein sehr ordentliches Restaurant, dann wende dich dem Jedermann zu. Dort kann man sehr ordentlich speisen und trinken in sehr angenehmer Atmosphäre. Empfehlung für das Haus!
Herbstwanderung 2022, für meine Frau und mich sollte es diesmal durch den Spessart gehen. Franken, Terra Incognita für uns Beide. Wir hatten uns den Eselsweg von Nord (Schlüchtern) nach Süd (Großheubach) vorgenommen. 6 Etappen über insgesamt 120 Kilometer standen uns bevor. Und obwohl sich die Deutsche Bahn am Samstag, den ersten Oktober, alle Mühe gab, unsere Reise vom Münsterland in den Spessart zu erschweren, letztendlich waren wir am späten Nachmittag in Schlüchtern. Eigentlich hatten wir uns im Gasthaus Kaufmann ein... mehr lesen
4.0 stars -
"Fremder, bist du in Schlüchtern......." Carsten1972Herbstwanderung 2022, für meine Frau und mich sollte es diesmal durch den Spessart gehen. Franken, Terra Incognita für uns Beide. Wir hatten uns den Eselsweg von Nord (Schlüchtern) nach Süd (Großheubach) vorgenommen. 6 Etappen über insgesamt 120 Kilometer standen uns bevor. Und obwohl sich die Deutsche Bahn am Samstag, den ersten Oktober, alle Mühe gab, unsere Reise vom Münsterland in den Spessart zu erschweren, letztendlich waren wir am späten Nachmittag in Schlüchtern. Eigentlich hatten wir uns im Gasthaus Kaufmann ein
Geschrieben am 19.09.2022 2022-09-19| Aktualisiert am
19.09.2022
Besucht am 17.09.2022Besuchszeit: Abendessen 4 Personen
Rechnungsbetrag: 280 EUR
Feuerwerk in den Herrenhäuser Gärten, und 2022 sollte es tatsächlich mal wieder stattfinden. Und deswegen trafen sich das Ehepaar Carsten1972 mit dem Borgfelder und seinem süßen Fan in Hannover. Relativ kurzfristig erweiterte ich mit meiner Frau unseren Aufenthalt in Hannover von einer Nacht auf zwei Nächte, weil uns Kollege Tischnotizen zu einem wunderbaren Abendessen zu sich nach Hause eingeladen hatte. Schon dort würden wir den Borgi mit seiner Ehefrau treffen, denn die beiden waren ebenfalls eingeladen. Der Freitagabend war ein vollendet schöner Genussabend, bei dem wir uns an den Kochkünsten von Tischnotizen und seinem Ehemann erfreuen konnten. Und wie es so ist, wer gut isst, muss auch gut trinken. Das taten wir, wie man hier sehen kann.
Und das führte dazu, dass wir am späten Samstagnachmittag für unser Abendessen vor dem Feuerwerk nicht ganz so euphorisch dass Thema Weinbar mit Leben füllten. Obwohl der Borgi sich eine Riesenmühe gab, uns einen Wein schmackhaft zu machen. Der "Feldmarschall" Müller Thurgau vom Südtiroler Weingut Tiefenbrunner war ein interessanter Wein, litt aber darunter, dass wir am Vorabend nur ganz knapp einem famosen Hangover entgangen waren. Die Vince Weinbar, Schwester-Betrieb des schon von mir besuchten Vince Restaurants
gibt sich wirklich alle Mühe, dem Kunden gute Weine nahe zu bringen. Die Weinkarte lässt sich auf der HP einsehen, und im Gastraum bewundert man die schönen Weinschränke.
Links die Weißweine in einer verlockenden Vielfalt.
Rechts die Roten in einer separaten Klimakammer.
Grund für meine Reservierung war die durchgehende Küche zu den Öffnungszeiten. So kann man etwas früher essen und trotzdem rechtzeitig in den Herrnhäuser Gärten das Feuerwerk anschauen. Gegen 16 Ihr trafen meine Frau und ich an der Theaterstraße 1 ein, mit Blick auf die Oper von Hannover. Es gibt vorne Barplätze mit Blick auf die Küche oder auf die Straße. Weiter hinten große Sitznischen für jeweils 4 (gemütlich) oder 6 (etwas intimer) Gäste. An einem Punkt muss das Team der Weinbar noch arbeiten. Eine Garderobe fehlt wirklich. Zwar wurde das fehlen nonchalant mit einer Entscheidung zwischen mehr Weinschrank oder Garderobe weg gelächelt, aber man weiß dann wirklich nicht wohin mit seinen Regennassen Mäntel und weiterer Garderobe. Im Keller bei den Toiletten wäre doch Platz.
Hunger hatten wir aber alle Vier! Und die auf der HP einsehbare Karte enthielt viele verlockende Angebote. Ich hatte mir einen Plan zurecht gelegt und fragte den jungen Mann nach einer möglichen Umsetzung dieses Plans. Und die Antwort, ob man im Tapas Style hintereinander weg bestellen konnte, bis man satt war, war ein klares "kein Problem". Fein, dann durfte es ja los gehen. Bei Gang 1 herrschte sehr schneller Konsens, es sollte die Bouillabaisse sein.
Wir vier bekamen einen vorgewärmten Teller vor uns platziert. In dem laut Karte Garnele und Kabeljau sein sollten. Etwas Pulpo und Frühlingszwiebel war auch noch zu erblicken. In einer zweiten Runde kehrte der junge Mann zurück an unseren Tisch und goss über diese Zutaten im Teller eine gute Fisch-Bouillon.
Im Ganzen war das eine sehr gute Fischsuppe, aber doch etwas weit weg vom namensgebenden Original aus Marseille. Den vier Fischliebhabern am Tisch hätte die Bouillon sehr viel kräftiger noch besser gefallen. A part wurde noch Sauce rouille auf Röstbrot serviert.
Trotzdem, wir hatten einen guten Einstand in das Angebot der Küche der Vince Weinbar. Ab und zu nippten wir auch am Südtiroler Wein. Erstaunlicherweise waren sich alle Tischgenossen auch bei Gang 2 einig, die Küche hatte uns ganz sicher jetzt schon über alle Maßen lieb dafür. Viermal "Onsenei Le Creuset" übergab der junge Mann als Order für Gang zwei in die Küche.
In einem erwärmten kleinen Gusstopf kam unsere Order an den Tisch. Bei der Kombi von Onsenei mit Trüffelschaum, Selleriepüree, Babyspinat und italienischem Trüffel kann jetzt nicht von einem wirklichen Genuss-Risiko gesprochen werden. Schlotzig, Umami, das Onsen-Ei eher ein pochiertes bei mir, denn zu meiner Freude war das Eigelb noch flüssig. Wenn das dann sich mit so viel Trüffel vermischt,
ist der Carsten ein restlos glücklicher Mensch! Einzig die Sauce, der Schaum unten im Teller hätte meiner Meinung nach deutlich wärmer sein dürfen. Machte aber noch ein paar Minuten nichts mehr, denn er nahm die Wärme des Topfs auf. Lecker, sehr schöner Gang! Ein Blick in die Runde verriet nun mehr Arbeit für die Küche. Meine Frau streckte die Waffen, für sie nur noch ein Espresso als Abschluss. Borgis süßer Fan blieb sich treu und schloss ihr Essen mit einem Dessert.
Nicht probiert von mir, aber die Dame mir schräg gegenüber äußerte Gefallen an der schön schlicht dekorierten Crème Brûlée aus Tonka Bohne. Borgi überschätzte im Nachhinein mit seiner finalen Order den verbliebenen Hunger.
Diese Jausenplatte wurde offeriert als "geht immer zum Wein"! Aber vermutlich nicht mit dem Gedanken, sie als dritten Gang nach Suppe und Püree zu bestellen. So kam ich in den Genuss von sehr feinen Wurst- und Schinkenwaren. Hervor zu haben dass sehr gute Brot, dass aus der Bäckerei kommt, die für Jochen Gaues seine Brote weiter backt. Dieses gute Brot begleitete auch meine finale Order. Land und Meer nannte sich mein finaler Gang. Bestehend aus zwei Komponenten, zum einen
Tatar vom Balik-Lachs mit Creme fraiche, Zitrone und Wildkräutersalat.
Zum anderen gab es US-Beef Tatar mit Wachtelei, Teriyaki, Trüffelmayonnaise, italienischem Trüffel. Beide Tatar waren schön naturell angerichtet, für meinen ganz persönlichen Geschmack hätte es über diesen beiden natürlichen Tatar nicht so viel Zutaten gebraucht.
Aber das ist eine sehr persönliche Einschätzung eines Genießers, der gerade bei hochwertigen Hauptzutaten nicht so viel Bohei drum herum mag. Nichts destotrotz, auch bei mir ein schöner Abschluss.
Der Service wurde von dem schon angesprochenem jungen Herrn sowie dem augenscheinlichen Chef erledigt. Das klappte alles zufriedenstellend gut! Nach dem bezahlen ging es durch Nieselregen zur Tram und damit nach Herrenhausen. Glücklicherweise hörte es rechtzeitig auf zu regen, und wir konnten ein schönes Feuerwerk genießen. Schöner Abschluss eines genussreichen Tages.
Dann komm ich mal zum Fazit. Ein kleines bisschen Schickimicki (siehe Bericht zum Vince Restaurant) ist auch hier gewollt. Das geht aber bei dieser Lage auch nicht wirklich anders. Konzept und Angebot müssen ja auch durch entsprechend spendierwillige Gäste (Ruinard Rose mit Eiswürfeln drin!) finanziert werden. Trotzdem haben wir uns wohl gefühlt. Das Konzept ist schlüssig, und auch abseits von Schickimicki für den Genießer verlockend, wenn man die Preise der Angebote studiert. Wir kommen wieder, vermeiden vorher einen Abend bei den TiNos und dann verkoste ich auch ein paar Weine, die mich in der Weinkarte anlächeln!
Feuerwerk in den Herrenhäuser Gärten, und 2022 sollte es tatsächlich mal wieder stattfinden. Und deswegen trafen sich das Ehepaar Carsten1972 mit dem Borgfelder und seinem süßen Fan in Hannover. Relativ kurzfristig erweiterte ich mit meiner Frau unseren Aufenthalt in Hannover von einer Nacht auf zwei Nächte, weil uns Kollege Tischnotizen zu einem wunderbaren Abendessen zu sich nach Hause eingeladen hatte. Schon dort würden wir den Borgi mit seiner Ehefrau treffen, denn die beiden waren ebenfalls eingeladen. Der Freitagabend war ein... mehr lesen
4.0 stars -
"Wein mit Genuss!" Carsten1972Feuerwerk in den Herrenhäuser Gärten, und 2022 sollte es tatsächlich mal wieder stattfinden. Und deswegen trafen sich das Ehepaar Carsten1972 mit dem Borgfelder und seinem süßen Fan in Hannover. Relativ kurzfristig erweiterte ich mit meiner Frau unseren Aufenthalt in Hannover von einer Nacht auf zwei Nächte, weil uns Kollege Tischnotizen zu einem wunderbaren Abendessen zu sich nach Hause eingeladen hatte. Schon dort würden wir den Borgi mit seiner Ehefrau treffen, denn die beiden waren ebenfalls eingeladen. Der Freitagabend war ein
Geschrieben am 12.09.2022 2022-09-12| Aktualisiert am
12.09.2022
Besucht am 10.09.2022Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 349 EUR
Omakase ist eine japanische Phrase, die sinngemäß übersetzt bedeutet: “Ich überlasse Ihnen das”. Sie leitet sich vom japanischen "makaseru", also “anvertrauen” ab.
Der Ausdruck “Omakase” wird unter anderen in Sushi-Restaurants verwendet. Mit “Omakase” wird dem Koch mitgeteilt, dass er das Sushi, seine Zutaten und die Zubereitung selbst aussuchen und darüber entscheiden soll. Der Sushi-Koch kann dann die Zutaten und ihre Zubereitung komplett frei nach seinen Wünsche wählen. Er ist in der Regel bei Omakase nicht durch einen Preis oder ein Menü gebunden. Hier es liegt es nahe, dass er seine Fertigkeiten, die Qualtität seines Essens und die Auswahl der Speisen durch exotische Zutaten zur Schau stellen möchte.
Das bedeutet, dass z.B. exotische Zutaten wie Seeigel, Seegurken oder Seesterne verwendet werden, oder auch noch lebende Tiere wie Garnelen oder Quallen.
Omakase führt auch dazu, dass mehr mit dem Chefkoch geredet wird. Deswegen ist es empfehlenswert seine Sprache zu sprechen.
Wer Omakase bestellt, überlässt die Preisgestaltung dem Chefkoch. Deswegen sollte bei Omakase mit einer ungewohnten Summe gerechnet werden. Teils ist bekannt, dass Omakase ab 60 Euro pro Person aufwärts kostet. Der Preis kommt jedoch auf das Restaurant, seine Leistungen und auch darauf an, wo sich das Restaurant befindet.
Diese Beschreibung eines Omakase Menüs in der japanischen Küche hat Google für mich auf eine entsprechende Frage gefunden. Und es beschreibt den von mir hier beschriebenen Abend recht gut. Wie kam es zu diesem ungewöhnlichen kulinarischen Erlebnis? Meine Frau hatte sich dieses Menü von mir zu ihrem Geburtstag gewünscht. Das Acacia der Familie Suzuki bietet in weitem Umkreis die authentischste japanische Küche. Für noch mehr Anspruch muss man dann nach Düsseldorf fahren. Wir kennen und schätzen das Restaurant seit vielen Jahren. Die Corona Pandemie und der grassierende Personalmangel haben aber auch hier für ein Änderungen gesorgt. Über die Woche gibt es nur noch ein take away Angebot und am Samstagabend bietet die Familie Suzuki ein Omakase Menü für 10 bis 12 Personen an. Das muss man Monate im Voraus unter Angabe seiner Kreditkarten Nummer reservieren, damit die Gefahr von Noshows für die Familie überschaubar bleibt. Sieht man sich den folgenden Aufwand für einen solchen Abend an, dann ist das absolut verständlich und wird auch von mir so akzeptiert. Ich schaffte es, am Geburtstag meiner Frau eine Reservierung zu platzieren und war um einen ansehnlichen Geldbetrag ärmer. Dafür stieg die Vorfreude auf diesen Abend bei uns beiden mit jedem Tag, wir freuten uns auf einen hoffentlich ungewöhnlichen Abend im kulinarischen Sinne.
Am 10. September ging es also mal wieder per Bahn von Rheine nach Münster. Um 19 Uhr sollte das Menü beginnen. Ein kurzer Fußweg vom Hauptbahnhof an den Friedrich Ebert Platz und man steht vor der immer noch unscheinbaren Fassade, vor der sich momentan auch noch eine Baustelle befindet. Absolut kein einladendes Ambiente. Betritt man aber den Gastraum, wird sofort sehr viel angenehmer. Rechter Hand ein paar normale Tische, in der Mitte der Tresen mit großem Teppanyaki Grill und 6 versenkten Sitzplätzen direkt davor. Links davon noch ein paar versenkte Sitz- und Tischnischen für weitere Gäste. Fotos vom Ambiente finden sich in der Galerie.
Frau entschied am Tresen direkt vor dem Teppanyaki sitzen zu wollen, die restlichen Gäste verteilten sich dann auf die weiteren Plätze. Einzig einem älteren Pärchen, dass mit Rollatoren den Gastraum betrat, war es nicht zuzumuten, in den Sitznischen(gruben) Platz zu nehmen. Sie bekamen einen der "normalen" Tische zugewiesen. Das waren dann auch die beiden einzigen, die nicht die Schuhe ausziehen mussten, bevor es an den Platz ging. Es stehen aber Puschen und Überziehsocken als Ersatz zu Verfügung. Nachdem wir uns auf und in unsere Sitzgelegenheiten gefädelt hatten, blickten wir über den Teppanyaki.
Erste Vorbereitungen waren schon getroffen, die Gästeschar wurde von der Familie Suzuki exklusiv betreut. Vater bereitete die Speisen vor und war auch für die Amuse Gueule verantwortlich, Sohn Toshi war unser Vertrauenskoch an diesem Abend und seine Schwester kümmerte sich um alles weitere. Die Tischdekoration beschränkte sich auf eine hochwertige Serviette sowie Stäbchen.
Frau Suzuki reichte zuerst einmal die obligatorischen, sehr heißen Waschlappen, mit denen man sich seine Hände reinigen konnte und fragte kurz danach nach einem Aperitif-Wunsch. Auf der Getränke Karte wurde ein Sekt mit Yuzu angeboten. Das erschien uns als ein guter Start in das Geburtstags-Menü für meine Frau. So wurde der also geordert.
Für 5 Euro ein ordentlicher Aperitif und auch das dazu bestellte Wasser wurde mit 5 EUR pro Flasche sehr fair bepreist. Als der Aperitif dann serviert war, ließ auch der erste Gang, verkündet als Küchengruß, nicht lang auf sich warten.
Toshi Suzuki selber servierte uns am Tresen Fisch. Geräucherte Dorade im Stil einer Rillete befand sich auf dem Teller, dieser Teil des Gangs war bestimmt durch knackige Raucharomen. Eingearbeitete japanische Gurke setzte Frische dagegen. Zweiter Teil des Gerichts war Lachs, gebeizt mit Yuzu, begleitet von Rettich und Kaki. Klar mein Favorit auf diesem Teller. Während wir den Gruß verzehrten, ging es für Toshi Suzuki an den nächsten Gang.
Ich hatte Austernschalen erspäht, und meine Vorfreude stieg. Die fanden sich dann im ersten Gang des Abends auch auf dem Teller.
Zu dem Teller gab es ein Schälchen Sojasauce, auf dem Teller selber dann besagte Auster und roher Fisch. Von rechts nach links geflämmte Dorade, Tataki Art, Lachs, und zwei Sorten Thunfisch, Blauflossen (dunkler) und Gelbflossen Thun (heller). Beide von Balfego (spanische Fischereigenossenschaft), also mit einer hervorragenden Qualität, und die Kalkulation für ein solches Menü wird nachvollziehbar.
Großartig für mich (meine Frau ist da nicht ganz so begeistert wie ich) die Auster. Die frische Auster war mit Ponzu mariniert, sowie mit Schnittlauch garniert. die Säure des Ponzu-Sauce brachte eine tolle Spannung zur Auster, überdeckte den Geschmack aber nicht, sogar der Schnittlauch brächte eine kleine ätherische Note ein. Sehr, sehr gut! Gang eins, und wir waren schon sicher, diesen Abend und den Aufwand dafür würden wir nicht bedauern!
In Gang zwei ging es mit Nigiri weiter. Ich bitte um Verzeihung, hier unterlief mir der Faux pas, dass ich erst ans Foto dachte, als schon zwei verzehrt waren. Zu sehen ist derjenige mit geflämmten Lachs, Wachteleigelb und Kaviar. Schon in meinem Bauch waren noch zwei mit Dorade und Blauflossenthunfisch. Faszinierend für mich die Fingerfertigkeit, mit der Toshi diese Nigiri mit den Fingern formte, einen ganz kleinen Klecks Wasabi drauf drücke und sich dann das Stück Fisch wie von Zauberhand um den Reis schmiegte.
Weiter ging es mit Nigiri in Häppchen Style. Hier ein Nigiri mit Sepia, deren Tube gegrillt worden war. Der Rest würde später noch eine Rolle spielen. Anhand des untergelegten Nori Blattes erläuterte Toshi dann den Unterschied zwischen recht günstigen Nori Blättern und den vier mal so teuren, die es in diesem Menü verwandt hatte. Diese teureren Blätter waren faszinierend im Verzehr. Beim Beißen hatten sie Crunch, lösten sich aber augenblicklich im Mund auf und waren dann nicht mehr wahrnehmbar. Das hatte ich so noch nie verkostet. Dieser Effekt ergab sich auch beim nächsten Gang. Hochformat! Anklicken!
Hier hatte Toshi mit dem schon angesprochenen Thunfisch ein Tatar geschnitten. Aus dem Bauchstück, je zur Hälfte ein fetteres Bauchstück (Otoro) und einem Magereren. Mariniert war das mit Yuzu, so jedenfalls meine Vermutung, weil eine wahrnehmbare Säure im Tatar zu schmecken war. Resultat war eine Art Maki als Fingerfood. Gang 5 war dann der erste mit Fleisch.
Und dieser Gang war im Nachhinein betrachtet mein persönlicher Favorit. Aus einem sehr gut gereiftem Rindfleisch hatte die Küche ein Tatar geschnitten. Auch dies war wieder mit was Säurelastigem mariniert, es mag Ponzu gewesen sein. Zum Tatar gesellten sich marinierte Nashi Birne aus dem Familiengarten der Suzukis, pochiertes Wachtelei sowie Kaviar, bester Gang des Abends für mich.
Im sechsten Gang noch mal Fisch, aber nun bestimmten wohlige Aromen den Teller. Rochenflügel hatte der Koch auf dem Teppanyaki gegrillt. Von diesem kamen auch frische Steinpilze hinzu. Eingehüllt und verbunden war das mit einer Sünde von Kartoffel-Espuma mit Sojasauce. Umani Orgie in Reinform! Fast ein bisschen zu mächtig für diesen Abend. Und so kehrte Toshi in Gang sieben zu leichteren Aromen zurück.
Meeresfrüchte gab es, und Toshi ging mit diesem Gang seiner Passion für Thaiküche nach, wie er beim servieren erläuterte. Hier fand sich dann der Rest von der Sepia wieder, wie die Jakobsmuschel vor unseren Augen auf den Punkt gegrillt. Die beiden Meeresfrüchte lagen auf einem Saucen Spiegel aus Kaffir Limetten und Kokosmilch. Sehr filigran war dieser Gang in seinen Aromen.
Gang acht sollte das schlechte Gewissen meiner Frau in Bezug auf all die feinen Sachen der vorherigen Gänge beruhigen, es würde Gemüse geben. Toshi Suzuki nutzte die komplette Größe seines Teppanyakis. Darauf viele verschiedene Gemüse und Pilze.
Beim Grillen wurde das Gemüse noch mit Sojasauce gewürzt. Nach all den Tellern mit mehr oder weniger filigranen Noten war das eine willkommene Gelegenheit, die Geschmacksnerven vor dem Hauptgang noch mal herunter zu fahren. Der Hauptgang hatte sich schon vorher auf dem Tresen verlockend präsentiert.
Entsprechend der Gästezahl gingen die Stücke auf den Teppanyaki. Frau Suzuki und Toshi hatten schon vorher die Gargrade bei den Gästen abgefragt.
Bevor es das Fleisch gab, noch ein paar Begleiter. Ungewöhnlich waren sehr dünne, auf dem Teppanyaki in feinmechanischer Manier einzeln angebratene Knoblauchscheiben, die nach dem Braten noch gesalzen worden waren.
Natürlich noch ein Klecks Wasabi dazu. Und ich bekam noch extra etwas Ponzu Sauce dazu gestellt, ich liebe die Säure bei ganz kurz Gegrilltem.
Für meine Frau gab es ihr Stück medium rare. Ich hatte mein Wagyu aus Japan, Marmorierung A4 plus, englisch bestellt.
Wahrer und absoluter Höhepunkt in diesem Menü! Mehr Herzhaftes hätte ich auch nicht mehr gewollt nach diesem Luxus-Genuss-Gang. Süß wollte Toshi unser Menü abschließen.
Hausgemachtes Vanilleeis und dreierlei Zwetschge fanden sich im Dessert. Das war ein schöner, sanfter, saisonaler Abschluss in unserem Menü.
Faszinierend, neben dem Essen, ist bei einem Menü in diesem kleinen Gästekreis die sehr intime Verbindung zwischen den Gästen und dem Koch und seinem Service. Vater Suzuki hielt sich zu Beginn des Menüs im Hintergrund, schaute seinem Filius prüfend ab und zu über die Schulter, bevor er dann das Anrecht seines Alters in Anspruch nahm und früher ging. Machte aber nichts, denn mehr und mehr entwickelte sich gerade zwischen den Gästen am Tresen und des Geschwistern Suzuki eine immer vertrautere Unterhaltung. Die Beiden sind mit ihrem japanisch stämmigen Vater und ihre deutschen Mutter zweisprachig aufgewachsen und beherrschen beide Sprachen so gut, dass sie im Zweigespräch völlig unbewusst beide Sprachen in einem Satz benutzen. Und Carsten lernt dann dabei auch die Aussprache vieler Begriffe aus der japanischen Küche. Diese enge Verbindung zwischen Gastgebern und Gästen war mindestens ebenso faszinierend wie das wunderbare Menü. Wir werden auf jeden Fall wieder einkehren. Zum Schluss bekam meine Frau noch zwei Nashi Birnen aus dem Garten der Suzukis mit nach Hause.
PS ganz vergessen, getrunken wurde ein Riesling Kabinett von Georg Breuer / Rüdesheim im Rheingau und ein Chardonnay "sur lie" der Domaine Girard aus Frankreich.
Omakase ist eine japanische Phrase, die sinngemäß übersetzt bedeutet: “Ich überlasse Ihnen das”. Sie leitet sich vom japanischen "makaseru", also “anvertrauen” ab.
Der Ausdruck “Omakase” wird unter anderen in Sushi-Restaurants verwendet. Mit “Omakase” wird dem Koch mitgeteilt, dass er das Sushi, seine Zutaten und die Zubereitung selbst aussuchen und darüber entscheiden soll. Der Sushi-Koch kann dann die Zutaten und ihre Zubereitung komplett frei nach seinen Wünsche wählen. Er ist in der Regel bei Omakase nicht durch einen Preis oder ein Menü... mehr lesen
Restaurant Tokyo Acacia
Restaurant Tokyo Acacia€-€€€Restaurant, Catering, Take Away0251527995Friedrich-Ebert-Platz 2, 48153 Münster
5.0 stars -
"Omakase!" Carsten1972Omakase ist eine japanische Phrase, die sinngemäß übersetzt bedeutet: “Ich überlasse Ihnen das”. Sie leitet sich vom japanischen "makaseru", also “anvertrauen” ab.
Der Ausdruck “Omakase” wird unter anderen in Sushi-Restaurants verwendet. Mit “Omakase” wird dem Koch mitgeteilt, dass er das Sushi, seine Zutaten und die Zubereitung selbst aussuchen und darüber entscheiden soll. Der Sushi-Koch kann dann die Zutaten und ihre Zubereitung komplett frei nach seinen Wünsche wählen. Er ist in der Regel bei Omakase nicht durch einen Preis oder ein Menü
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Ich war eine ganze Weile nicht mehr in Görlitz, aber in der Kalenderwoche 41 hatte ich mal wieder eine Übernachtung geplant. Das auserwählte Hotel hatte aber sein Restaurant geschlossen am Montag, den 10. Oktober. Also ging ich in die sehenswerte Altstadt von Görlitz, machte einen großen Bogen um die erschreckend vielköpfige "Montags"-Demo in der Innenstadt und überlegte, wo ich einkehren wollte. Auf dem Weg zum schon bekannten Restaurant Lucie Schulte stand ich dann plötzlich in Gedanken vor dem Eingang des Hotels Emmerich.
Richtig, da gab es ja jetzt auch eine Gastronomie! Ich schaute durch die großen Scheiben in den Gastraum hinein. Offensichtlich war geöffnet, Gäste saßen an Tischen.
Also mal hinein und umgeschaut, die Inneneinrichtung fand ich sehr gelungen.
Und
Schon draußen hatte ich im Schummerlicht die ausgehängte Karte in Augenschein genommen und das Angebot ließ mich die Entscheidung treffen, nach einem Tisch zu fragen. Eine junge Dame musste erst mal sicher gehen, dass das noch ging, weil eine größere Gesellschaft an dem Abend zu verköstigen war. Aber letztendlich bekam ich diesen Tisch.
Dort machte ich es mir gemütlich und ließ mir die Karte geben. Das Angebot ist auf einer DIN A4 Seite zusammengefasst und besteht aus vielleicht 10 Vorspeisen, 10 Hauptgerichten und ein paar Desserts. Die Küche legt sich da Themenmäßig nicht fest, vielleicht gibt es einen kleinen Schwenk zu gemäßigt mediterraner Küche. Die Karte lässt sich auf der HP einsehen. Erst mal was zu trinken bestellen.
Ein alkoholfreies Bier sollte es sein und serviert wurde mir ein Heineken. Ich weiß nicht, wann ich das das letzte Mal getrunken habe. Aber als alkoholfreies Bier war es okay und es wurde noch eines mehr bestellt über den Abend. Am Nachbartisch hatte ich bemerkt, dass eine Suppe serviert wurde. In der Karte war aber keine Rede von einem entsprechenden Angebot. Also mal die Bedienung gefragt und ich wurde informiert, dass es immer zusätzlich eine Tagessuppe geben würde.
Ich weiß nicht mehr, wie die sich nannte, aber ich habe noch in Erinnerung, dass es ein Suppenrezept aus dem benachbarten Polen sein sollte. Das könnte gut sein, die klare Gemüsesuppe hatte deutlich saure Noten und war sehr gut abgeschmeckt. Sauer mag ich ja immer, und so war ich mit meiner Vorspeise zufrieden. Meine Hauptspeise war eine vegetarische.
Ravioli gefüllt mit Büffel Ricotta und Spinat, dazu Käsesauce, Birnenpüree und Sesam klang zu verlockend! Serviert wurde eine Portion, die auch als Zwischengericht gut portioniert gewesen wäre. Aber dafür war der Geschmack sehr gut! Perfekt gegarte Nudelteigtaschen, mit einer gut abgeschmeckten Füllung, ergänzt durch das Birnenpüree und den gerösteten Sesam. Sehr ungewöhnlich! Ich war auch hier mehr als zufrieden.
Da die Portion recht klein war, ging noch ein Dessert zum Espresso. Die Karte bot wohl klingende Optionen, aber zum Espresso am besten ein Tartufo, es gab verschiedene Optionen, Nero mit Zabaioneeis, Nocciola mit Haselnusseis, Fragola mit Erdbeereis und Baiser.
Man sieht meine Wahl deutlich auf dem Foto. Perfekt zum Espresso und ein guter Abschluss meines ersten Abendessens im Horschel in Görlitz.
Die beiden jungen Damen im Service machten ihre Sache sehr gut. Trotz hoher Auslastung waren alle Gäste im Blick und es war immer Zeit für eine Nachfrage zur Zufriedenheit. Ich habe mich an meinem kleinen Tisch sehr wohl gefühlt.
Also mal zum Fazit meines Abendessens im Horschel im Hotel Emmerich. Ich werde demnächst wieder häufiger die A4 Richtung Breslau fahren und freue mich, dass es neben dem Lucie Schulte nun ein zweites Restaurant gibt in das ich gerne wieder einkehre. Zum Abschied noch etwas, dass mir ein paar wunderbare Erinnerungen an meine liebe Oma Mine bescherte. Diese Wilhelmina Peppermuntjes hatte sich auch immer in der Handtasche und erfreute damit kleine Enkelkinder!
Sowas westlich niederländisches ausgerechnet in Görlitz an einem Abend, an dem ein paar Straßen weiter verwirrte Menschen obskure Parolen brüllen. Ich gebe die Hoffnung noch nicht auf, dass wir uns alle berappeln in den heutigen Zeiten.