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Die Tatsache, dass der Kühle Krug so nahe an der B10 liegt, hat uns vor ein paar Tagen dazu veranlasst, uns dort für unsere Weiterreise ins Saarland zu stärken.
Als wir drei am einem Samstag kurz vor eins das riesige Lokal betraten, waren wir zu unserer Überraschung erst mal die einzigen Gäste. Ok, die Biergartenzeit war rum, und der Biergarten scheint eine der wesentlichen Attraktionen des Lokals zu sein, aber trotzdem war das schon etwas befremdlich.
Drinnen sitzt man inmitten von allerlei großvolumige Gerätschaften zur Biererzeugung, wobei es für eine badische Brauerei überraschend bayrisch zugeht. Das gilt für die nicht durchgehend geschmackssicheren Wandgemälde ebenso wie für den allgegenwärtigen Biernippes. Gerade bei Brauhäusern changiert das Urige ja gerne ins Groteske. Schaut selbst:
Dem Sudplan hätte ein Update gut getan; wir schrieben den 27. 10.
Begrüßt wurden wir ausgesprochen freundlich. Das war aber angesichts der zum Zeitpunkt unseres Erscheinens bestehenden Auslastung des Lokals nur zu verständlich.
An der Karte merkt man, dass das Essen nicht im Fokus der Unternehmung steht, sondern als Grundlage fürs Bier verstanden wird. Das ist dann von Nachteil, wenn man, aus welchen Gründen auch immer, gerade keins zu sich nehmen möchte und sich so seine fad-fettigen Chicken Wings
oder sein krümelig-trockenes Schweineschnitzel in seiner nur bedingt pfeffrigen Pfeffersauce nicht schöntrinken kann. Und wenn man die Pommes so ins Saucenbad schmeißt wie hier, dann kann auch gleich Pü servieren.
Die einzige Biertrinkerin unter uns war allerdings angenehm überrascht, dass ihr Weißwürste-Paar in Gestalt von drei Würstlein daherkam, weil sie nach Auskunft des Hauses etwas klein geraten waren. Ein netter Zug, und das Bier hatte ihr auch sehr gut geschmeckt. Die Fachkunde, das zu beurteilen, kann ich uneingeschränkt attestieren.
Weiter hinten auf der Karte findet man die etwas aufwendigeren Spezialitäten, darunter sogar ein Dry-Age-Entrecôte; ich kann mir allerdings nur schwer vorstellen, dass die Küche erst bei deren Zubereitung die Kochkunst auspackt, die uns verborgen geblieben ist. Es gibt kaum etwas Schlimmeres als wenn Trockengereiftes missrät, aber jetzt begeben wir uns auch in den Bereich der Spekulation.
Zum Abschluss noch was Positives: Ich finde es sehr vernünftig, wenn man viele der Gerichte in drei Portionsgrößen bestellen kann. Die Wings allerdings nicht, deshalb musste ich meiner Frau aushelfen und konnte so ihr Missfallen gut nachvollziehen.
Des Essens wegen werden wir dort jedenfalls nicht wieder einkehren.