Wir verwenden Cookies
Wenn Sie unsere Webseiten besuchen, kann Ihre Systemsoftware Informationen in Form von Cookies oder anderen Technologien von uns und unseren Partnern abrufen oder speichern, um z.B. die gewünschte Funktion der Website zu gewährleisten.
Quasi als Epilog der drei mehr oder minder herausfordernden Touren über den Prenzlauer Berg gönnte ich mir noch eine Flachetappe. Daher nicht auf dem, sondern nur in Nähe des tatsächlich existierenden Kreuz“bergs“ stieg ich mal wieder in dieses kleine, äußerlich eher rustikale Restaurant hinab, dessen Stärke ja bekanntlich die inneren Werte sind. Dabei serviert die gewohnt fesche, freundliche, fixe Steirerin Vicky Kniely, die Mitinhaber Michael Köhle seit jeher im Service unterstützt, je nach Wunsch ebenso Menüs mit nur einigen oder auch mal ganz ohne Innereien. Also nur Mut! Heuer waren Gastraum und auch die Terrasse trotz recht gutem Wetter nur überschaubar besucht. Gut für mich, so hatten wir genug Zeit zum Plaudern.
Genau so - entspannt, gerade weil man gut ist - agiert nun, nach vier vollen Jahren in der Fichtestraße, die Küche um Chef Christoph Hauser.
Ohne Sterne-Attitüde wird das Produkt in den Mittelpunkt gestellt, handwerklich perfekt zubereitet, aber auch angenehm unpuristisch angerichtet. Nose-to-tail wird hier auf dem Teller umgesetzt, ohne Brimborium in der Speisekarte. Regionalität ist keine Ersatz-Religion, sondern der gepachtete und selbst bewirtschaftete Gemüsegarten in Rudow. Und da, wo es kulinarisch sinnvoll ist, wird eben auch gute Ware aus der Ferne verarbeitet, statt krampfhaft nach einheimischen Produkten von teilweise fraglichem Genusswert zu suchen.
Alle Gerichte waren vorzüglich; ich hatte mich natürlich für die volle Portion Innereien entschieden. Sechs Gänge zu 72€, wobei die Menge auch jeweils übersichtlich ist. Daher noch ein Nachschlag zu 11€.
Als Aperitif etwas selbst gemostet Fruchtiges prickelnd aufgefüllt. Die aufgerufenen 6,5€ lassen erkennen, dass es jedenfalls kein Champagner war. Nicht zu süß und mit festem Schaum, den man gar nicht ohne „Milchbart“ trinken kann. Die wie immer vorzügliche Weinbegleitung zwischen 7€ und 9,5€ pro 0,1l-Glas. Berliner Preise halt, aber hier eben auch entsprechende Qualität und freundliches Nachschenken.
Herz&Niere: Immer wieder Ssssehr gern!
Meine Wahl:
Schweinenacken Schweineschinken, Rindssalami HirschsalamiZwiebeln, Rettich und Wildkräuter
Leber-Terrine vom Wildschwein mit Sauerkirschen
Wildschweinzunge, Kürbis en texture
Schweinskopf: Maske, Bäckchen, Zunge Weißwurst,, Heringskaviar, Bärlauch-Variationen
Tatar und Mark vom Kalb, Sellerie weiß und grün
Nierenragout vom Kalb, Herz und Milz vom Rind, Topinambur und Petersilienwurzel
Nierenragout
Nachschlag aus vollem Herzen: Wildschwein und Kalb, dazu Sellerie undZwiebel