"Für Kaffee-Aficionados"
Geschrieben am 25.02.2021 2021-02-25
"Preisleistungskracher"
Geschrieben am 22.02.2021 2021-02-22
"Check your Lunch"
Geschrieben am 19.04.2020 2020-04-19
Montag: | 12:00 - 14:00 Uhr und 18:00 - 22:00 Uhr |
Dienstag: | 12:00 - 14:00 Uhr und 18:00 - 22:00 Uhr |
Mittwoch: | 12:00 - 14:00 Uhr und 18:00 - 22:00 Uhr |
Donnerstag: | 12:00 - 14:00 Uhr und 18:00 - 22:00 Uhr |
Freitag: | 12:00 - 14:00 Uhr und 18:00 - 22:00 Uhr |
Samstag: | 18:00 - 22:00 Uhr |
Sonntag: | Ruhetag |
"Eat. Drink. Vietnam."
Geschrieben am 27.01.2020 2020-01-27
Das Kaktus ist im Erdgeschoss eines relativ neuen Gebäudekomplexes am Friedrich-List-Platz untergebracht. Noch vor wenigen Jahren war hier schlichtweg Brache und Parkplatz. Das jetzige Gebäude punktet durch urbane Schlichtheit und puristischem Charme – und so auch das Kaktus: viel offenliegender Beton, schlichte Einrichtung in den Farben Grau, Schwarz, Beige, großzügige Flächen und genügend Sitzplätze an quadratischen schwarzen Tischen. Erinnert ein bisschen an eine sehr gepflegte Mensa. In Normalzeiten. Momentan gibt’s natürlich nur Coffee to go, doch das sehr hochwertig und mit bester Beratung. Also vielleicht doch nicht für die Laufkundschaft, sondern eher für ausgewiesene Kaffee-Aficionados. Dazu kleine Köstlichkeiten wie Croissants und Macarons und süße Leckereien. Derzeit natürlich alles zum Mitnehmen.
Man bestellt an einer großen, einladenden Holztheke. Das Angebot von Kaffeespezialitäten ist auf einer Schiefertafel angeschlagen. Bei meinem ersten neugierigen Besuch Anfang Februar taste ich mich erst mal vor und suche Beratung. Dem ganzen Gewese um Kaffee, Zubereitungsarten, Herkunftsländer und Geschmäcker bin ich tatsächlich noch nicht so ganz gewachsen. Wenn ich meine Vorlieben darzulegen versuche, bediene ich mich immer noch eher einem Weinverkostungsvokabular, das mühsam in Simultanübersetzung dem Barista verdolmetscht werden muss. Im Kaktus wird einem jedoch schnell klar: der Inhaber Stavros Kalpaklis ist ein Fan von milder Röstung. Und gibt zu bedenken, dass ein kräftiger Kaffee, sein Koffeingehalt und sein tatsächliches Aroma doch verschiedene Paar Schuhe sind. Bitterstoffe ade.
Nach eingehender Beratung (ja, dafür ist momentan genügend Zeit – kein Kunde drängelt von hinten, die Zeit scheint sich endlos auszudehnen) wird mir ein „Flat White“ nahegelegt. Natürlich bin ich vollkommen unwissend. Mit Flat habe ich bislang höchstens eine Etagenwohnung assoziiert. Dass sich dahinter ein doppelter Ristretto verbirgt, beruhigt mich erstmals. Das Ganze wird mir vom derzeitigen Hauskaffee gebraut, der irgendwo aus Peru kommt. Offenbar soll er fruchtige Aromen haben, mit Schokoladen- und Nussgeschmack im Abgang (um beim Weinvokabular zu bleiben). Zugegeben: die fruchtigen Aromen werden mir vermutlich immer fremd bleiben. Dafür habe ich offenbar keine Geschmackspapillen. Doch Schoko und Nuss sind prima rauszuschmecken; dazu harmoniert die ganz leicht aufgeschlagene Milch wirklich wunderbar. Ein Jammer, dass grad nur die To-Go-Variante möglich ist, also sehr stillos im Pappbecher. Da ich es schon immer verabscheut habe, mit Kaffeebechern durch die Gegend zu laufen, kommt mir der Umstand sehr entgegen, dass die Volksbank wenige Schritte entfernt eine Sitzbank aufgestellt hat. Obwohl es kurz zuvor geregnet hat, kann man hier in Ruhe sitzen und genießen.
Erst erscheint mir die Menge ein bisschen zu knapp, doch dann erweist sich der verabreichte Koffeingehalt als gerade richtig, um mit genügend Schwung gepusht zu werden. 3,60 Euro kostet der Spaß. Beim nächsten Mal probiere ich gerne eine andere Darreichungsform aus, vielleicht auch eine andere Bohne. Und irgendwann wird der Cafébetrieb auch wieder aufgenommen werden können. Ich bin gespannt darauf!