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Mme. Simba war mit einigen Damen (bis auf eine Ausnahme alles frühere Arbeitskolleginnen vom "Winterberg") zum Mittagessen in der Stadt verabredet; Herren würden dabei nur stören. Deshalb machte ich mich zu Fuß auf den Weg in den Biergarten des nahe gelegenen "Italia" ; bei den derzeit hier herrschenden Temperaturen eine gute Gelegenheit, dort an einem schattigen Plätzchen unter einem der großen Sonnenschirme etwas zu sich zu nehmen.
Kurz vor 12 Uhr eingetroffen war ich zunächst der einzige Gast bevor dann wenig später noch zwei Jungmannen, dem Anschein nach Studenten, eintrudelten. Bin ich solo hier nehme ich nach Möglichkeit immer einen der vorderen Tische mit ungehindertem Ausblick sowohl auf den Unterstand mit dem Holzofen für die Pizzen wie auch auf den kleinen Bau, der die Küche für den Heim-Service beherbergt. Da gibt es immer viel zu sehen und noch mehr auf Italienisch zu hören.
Kaum hatte ich Platz genommen wurde mir zusammen mit der Normalkarte das Dreibein mit der Schiefertafel, auf der die Tagesangebote aufgeschrieben sind, an den Tisch gebracht; was nicht mehr auf die Tafel gepasst hatte, wurde mir mündlich präsentiert. Besonders verlockend waren dabei die Lammkrone in Rotweinsoße, die Dorade und der Zander. Da ich aber schon "ewig" ("ewig" steht im Saarland für "schon längere Zeit nicht mehr" ) keine der "Italia"-Pizzen, die sich im gesamten Stadtgebiet eines guten Rufes erfreuen, mehr geordert hatte, griff ich dann doch zur Normalkarte.
Aufgefallen ist mir beim Studium des Bereichs "Pizze", dass hier eine Überarbeitung stattgefunden hat. Die Mafia-Torten werden nicht mehr mit zwei- bzw. dreierlei großem Durchmesser zu unterschiedlichen Preisen aufgeführt; es gibt nur noch jeweils eine Größe und einen Preis. Ich entschied mich für die "Pizza Diavola" zu EUR 9,90, belegt mit Champignons, Peperoniwurst und Knoblauch und deklariert als "extra scharf". Ist es so heiß wie heute trinke ich sehr gerne vorab einen Pernod oder Ricard; zusammen mit dem bestellten herben Barbera (0,25l EUR 6,00) wäre mir das aber gerade um die Mittagszeit dann doch ein bisschen viel Alkohol gewesen; also habe ich diesmal Verzicht geübt, um nicht zu sagen mich quasi kasteit.
Die "Pizza Diavola", für die der Pizzapapst aus Winnenden ja ein gewisses Faible hat und dies auch gerne zum Ausdruck bringt, kam rasch. Von der Größe her entsprach sie in jedem Fall dem früheren Format "groß". Was auf der Speisekarte bei der Beschreibung des Belages dieser Pizza "vergessen" wurde, bewusst oder unbewusst, war der nicht geringe Anteil von gestückelten und unter dem Käse verborgenen kleinen roten Jalapenos, die zur schon nicht geringen Schärfe der Wurst noch einen gehörigen Wumms und Nachbrenner hinzufügten. Ob die Gesamtschärfe den Ansprüchen des geschätzten GG-Kollegen AndiHa genügt hätte, kann ich natürlich nicht sagen; mir brannten jedenfalls noch zwanzig Minuten nach dem Verzehr der Pizza, die ich im übrigen nicht ganz geschafft habe (nicht umsonst zähle ich ich eher zu den "Abendessern") Lippen und Gaumen. Die Pizza hatte einen sehr schön knusprigen Rand, der Belag hatte den dünnen Pizzaboden nicht durchgesuppt und geschmacklich gab es für mich nichts auszusetzen. Der Barbera überzeugte mich voll und ganz, der nach der Bitte um die Rechnung servierte Grappa "aufs Haus" natürlich auch.
P.S. Fast vergessen hätte ich die Erwähnung des Küchengrußes. Bei meiner Tomatenaversion habe ich ihn allerdings auch nicht angerührt.