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Während des ewigen Lockdowns hielt das Familienunternehmen die teuren Gäste auch regelmäßig auf dem aktuellen Stand.
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Das Trüffelmenü wurde angekündigt und ich wusste: Keinesfalls zögern. Jetzt gilt‘s!
Zu oft wartete ich zu lange mit der Reservierung bei einer Menüankündigung des Gütchens. Und dann war alles ausgebucht.
Mein Mann und ich mögen sehr gerne Trüffel. Ich rief sofort an. Die Chefin, Frau Stenger-Treutle, war selbst am Telefon und zeigte sich erfreut-amüsiert über meine schnelle Reaktion. Ich reservierte für Sonntagabend und stellte meinen Mann vor vollendete Genusstatsachen. Unerfreut war er nicht.
Für 18.00 Uhr hatte ich reserviert. Mit dem Sonnenuntergang kamen wir am Schlosspark an.
Blick vom Gütchen Richtung Puppentheater
Wie immer wurden wir herzlichst empfangen und unsere Garderobe entgegen genommen.
Den perfekten Service von Frau Stenger-Treutle und ihrem jungen Team habe ich in meinen vorherigen Beiträgen bereits beschrieben. Ebenso das schöne und sehr gepflegte Ambiente. Hier hat sich glücklicherweise nichts geändert. Auch nicht an perfekten Abständen zwischen den Gängen. Daher fasse ich mich heute kurz.
Die Menükarte lag an unserem schön eingedeckten Tisch bereit.
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5-Gänge für € 79,00. Ich kannte sie ja bereits, mein Mann nicht (… wer nicht fragt bleibt dumm… oder vertraut der Angetrauten).
Das Trüffelmenü
Unsere ersten Getränkewünsche wurden notiert. Wenig später wurden wir mit kühlem Gerolsteiner Mineralwasser, 0,75 l / stolze € 7,50 und 2 Gläsern Winzersekt brut, 0,1 l – 7,00, versorgt.
Trüffelbutter und zweierlei wunderbares Brot gaben den Auftakt.
Gaues-Brot und Trüffelbutter
Das Brot schmeckte ausgezeichnet und erinnerte mich sehr an Gaues-Brot. Und da traf ich tatsächlich ins Schwarze. Frau Stenger-Treutle bestätigte: Ja, sie beziehen Gaues-Brot. Ein wirklich außergewöhnlich tolles Brot, es überzeugte uns wieder sehr.
Eine feine aufgeschlagene Kartoffelsuppe wurde als Amuse Bouche serviert.
Amuse Bouche
Obenauf ein gefalteter hauchdünner getrüffelter Kartoffelchip. In der Suppe fanden sich noch feine Rindfleischwürfel. Suppe und Chip waren perfekte Appetitmacher. Die Rindfleischwürfel waren gut, aber für uns verzichtbar.
Beim Wein entschieden wir uns beide für den trockenen 2019er Grauburgunder vom Naheweingut Emmerich-Koebernik. 0,2 l / € 8,50
Das Menü selbst startete mit
Hirschcarpaccio – Trüffelrührei – Feldsalat – gelackte Walnüsse - Trüffelcreme
Endlich mal ein Wildcarpaccio! Darauf freute ich mich sehr. Mein Mann war skeptisch, denn er mag eigentlich kein Wild.
Man kann nicht behaupten, dass das Carpaccio puristisch angerichtet war. Aber dies versprach die Menükarte auch nicht. Und das war gut so.
Hirschcarpaccio – Trüffelrührei – Feldsalat – Walnüsse - Trüffelcreme
Besonders freute mich, dass das Hirschcarpaccio die Geschmacksnerven meines Mannes absolut traf.
Eine sehr gelungene Kombination mit tollem Feldsalat. Die Walnüsse passten sehr gut. Und die Trüffelaromen in Rührei und Creme waren gut vertreten.
Frau Stenger-Treutle präsentierte ihren Gästen, in der Zeit bis zum nächsten Gang, die aromatische Trüffelbeute.
Trüffel pur!
Der nächste Gang kam schlicht daher:
Kalbsvelouté – Trüffelnudeln – gehobelter Trüffel
Kalbsvelouté – Trüffelnudeln – gehobelter Trüffel
Feinste Linguine, der leicht gebundene Kalbsfond luftig aufgeschäumt. Hier war der puristische Gang.
Und er gefiel uns ganz hervorragend. Die dezente Würze der Velouté ließ hier den Trüffel voll zur Geltung kommen.
Gut so. Denn der nächste Gang war ein Aromenfeuerwerk!
Seezungenschleife – Trüffel – Lauch – Hummerschaum – Spargelspitzen
Seezungenschleife – Trüffel – Lauch – Hummerschaum – Spargelspitzen
Zum Edelfisch passte selbstverständlich Trüffel. Lauch mag ich, brauche ihn aber pur nicht unbedingt. Bei diesem feinen Gericht in knusprige Textur war er klasse.
Der Hummerschaum war wohl, neben dem Trüffel, der Aromenhotspot des Abends. Perfekt. Dazu knackige Spitzen vom grünen Spargel!
Ein sehr aromenreiches Gesamtbild.
Nach wieder angenehmer Pause ging es weiter mit:
Wachtelkotelette – Berglinsen – Trüffeljus – Trüffelgnocchis – Portwein-Zwiebeln – zweierlei Sauce
Wachtelkotelette – Berglinsen – Trüffeljus – Trüffelgnocchis – Portwein-Zwiebeln – zweierlei Sauce
Die panierten Wachtelkeulen waren perfekt gebraten. Außen leicht knusprig, das Geflügelfleisch schön saftig und mit sehr feinem Eigengeschmack.
Die nussigen Berglinsen, noch mit leichtem Biss, waren mit Wurzelgemüse ergänzt. Und auch bei diesem Ganz trüffelte es ordentlich. Die Gnocchi gefüllt mit Trüffel und mit einer leichten Kräutersauce napiert. Die Trüffeljus überzeugte mit erwarteter Geschmackstiefe und passte wunderbar zu dem Wachtelkotlette und den Linsen. Sehr schmackhaft ergänzend die Portweinzwiebeln.
Bei der Dessertankündigung war mein Mann skeptisch. Er konnte sich das Trüffeleis nicht so recht vorstellen. Und ich war mir sicher einer „Finte“ auf die Spur gekommen zu sein. Ich erwartete Eis mit Schokoladentrüffel! Sollte ich Recht behalten?
Marinierte Panettone – Apfelkompott – Trüffeleis – Tiramisucreme
Ich sollte NICHT Recht behalten! Gerne serviert Jan Treutle seine Dessertkreationen im Glas, auch an diesem Abend.
Marinierte Panettone – Apfelkompott – Trüffeleis – Tiramisucreme
In den Tiefen des Glases verbargen sich Apfelkompott und marinierte Pannettone. Dies war gut so. Den Apfel empfanden wir noch als stimmig. Die beschwipste Panettone fanden wir in der Kombination wirklich nicht gelungen. Der einzige Kritikpunkt des Abends und natürlich alles Geschmackssache. Die Gäste um uns herum löffelten in die Glastiefen. Wir sind auch tatsächlich keine Fans des Mailänder Weihnachtsgebäcks.
Wir löffelten von oben. Das wunderbar cremige Trüffeleis (mit echtem Trüffel!) in Verbindung mit der feinen Tiramisucreme. Mehr brauchte nicht! Und ja: Der Trüffel mit süßer Sahneeiskombination war sehr gelungen.
Marinierte Panettone – Apfelkompott – Trüffeleis – Tiramisucreme
Fazit: Das Gütchen ist und bleibt unser Lieblingsrestaurant im Umkreis von 50 km! Quatsch: Es es wohl das einzige Lieblingsrestaurant im Umkreis.
Und obwohl wirklich in jedem Gang Trüffel verarbeitet wurde, konnten wir jeden der abwechslungsreichen Gänge für sich genießen. Wir wurden dem Trüffel nicht überdrüssig.
Abzug bei Preis/Leistung nur wegen des Mineralwasserpreises. Ich gebe zu: Da bin ich kleinlich.
Freuen würde ich mich, hier mal einen Gütchen-Beitrag zu lesen, der nicht von mir stammt ;-)