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https://www.gastroguide.de/restaurant/164651/steinbergs-wildewiese/sundern/bewertung/32320/
Die Rückfahrt von Bayern gestaltete sich etwas holprig, auf der Inntalautobahn informierte mich die beste aller digitalen Beifahrerinnen über eine Vollsperrung der A7 zwischen Bad Brückenau und Fulda und der zusätzlichen Info, dass sich das wohl etwas ziehen würde.
Was nun? Theoretisch gibt es drei Varianten der sinnvollen PKW Heimreise von Bayern in mein heimatliches Münsterland. Die A7 hoch (östliche Variante), die A45 hoch (die Mitte, gerade sehr doof, weil wir in der BRD mittlerweile mehr zwei Jahre brauchen um eine Brücke auch nur abzureißen, da haben Genueser ihre Brücke schon aufgebaut) und ganz über den Westen die A3 hoch. Ich wollte spontan entscheiden, ob es Mitte oder Westen wird, bis Aschaffenburg hatte ich beide Alternativen offen.
Nun ja, die Stausituation ließ keine der beiden Varianten gut erscheinen, also den kürzeren Weg durch das Sauerland mit der Aussicht auf eine City Tour durch Lüdenscheid. Und kurz vor Lüdenscheid (kennst du Murphy) schlug mir das Navi vor, einfach mal von Olpe durchs Sauerland nach Arnsberg zur A46 zu fahren. So ein Schiet!
Aber in allem steckt was Gutes, wie ein Bremer Mitrezensent uns immer wieder eintrichtert. Auf der Fahrt durch pitoreske Sauerlandorte erblickte ich in Rönkhausen (wer kennt es nicht) einen Hinweis auf die Wildewiese, Skigebiet und Heimat vom Hotel und Restaurant "Steinbergs Wildewiese". Kurz entschlossen bog ich ab in die einzige Zufahrt zum kleinen Weiler. Wenigstens ein gutes Abendessen in diesem Verkehrs Schlamassel erhoffte ich mir.
Es war offen und um 17 Uhr auch nicht zu voll (trotz komplett vollen Parkplatzes vor dem Haus). Meine Frage nach offener Küche und freien Tisch wurde positiv beantwort und kurz danach saß ich im schönen Gastraum.
Ich musste noch fahren, also ein alkoholfreies Bier aus der Nachbarschaft. Die Karte wurde gereicht und ich bekam Gelegenheit das Angebot (siehe HP) zu studieren.
Die Saisonkarte verlockte zur Bestellung und als diese erledigt war, grüße auch die Küche mit Brot, Kräuterquark und einem guten Griebenschmalz. Wir sind ja im Sauerland.
Vorweg eine Suppe mit saisonalem Bezug. Die schmeckt immer am Besten, wenn die Küche Berge an Schalen verarbeiten kann. Und da ich wußte, dass die Küche hier handwerklich arbeitet, war die Bestellung kein großes Risiko.
Spargelcremesuppe, so wie sie sein muss. Ganz schlicht mit kleinen Stücken rohem weißen Spargel, der nur durch die Hitze der Suppe kurz garte. So hatte das auch noch etwas Biss. Sahne kann, muss für mich aber nicht unbedingt oben drauf sein. Ich blieb für die Hauptspeise beim Angebot der Saisonkarte.
Die Karte nannte das "Gebratener Spargel, unsere beliebte Spargelspezialität mit Rucola, Schweinefilet, Tomaten, neuen Kartoffeln und einer Nuss-Vollkorn-Hollandaise". Spargel knackig gegart, dann mit einer guten Portion Balsamico in der Pfanne angebraten, das gefiel. Die Medaillons waren zart und saftig medium gegart. Die Kartoffeln harmonierten gut mit der interessanten Hollandaise. Nut der Berg Rucola war zu viel des Guten.
Ich war aber trotzdem sehr zufrieden mit der unerwarteten und spontanen Einkehr zum Abendessen. Gesättigt ging es weiter durch das Sauerland zur A46, über diese auf die A1 und dann ist man ja auch schon quasi zu Hause im Münsterland. Der Service agierte wie beim ersten Besuch sehr kenntnisreich, aufmerksam und freundlich. Man fühlt sich wohl im Steinbergs. Ich komme bei Gelegenheit gerne wieder.
PS, wer meine erste ausführliche Bewertung aufmerksam liest und mit dieser kurzen zweiten vergleicht, wird eine interessante Erkenntnis gewinnen. Ich bin halt ein Gewohnheitsmensch........