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Ich koche täglich, gerne und sehr abwechslungsreich. Aber die Überraschung fehlt. Denn selbst bei neuen Rezepten weiß man letztlich was auf den Tisch kommt.
Spaß machen mir während des leidigen und leider recht erfolglosen Lockdowns angebotene Kochboxen.
Der Vorteil: Das Menü kommt frisch vollendet und zur selbst bestimmten Zeit auf den Tisch! So kann man auch mehrere Gänge genießen.
Leider gibt es in Reichweite (37 km entfernt) nur ein Restaurant mit einem solchen Angebot.
Auf der Suche nach einem Versandmenü begab ich mich auf Online-Deutschlandtour und entdeckte das Restaurant Ganymed in Berlin.
Kollege DerBorgfelder war im vergangenen Jahr, kurz vor dem ersten Lockdown, zu Gast im Restaurant. An den unterhaltsamen Beitrag erinnerte ich mich, vielleicht auch wegen des einprägsamen Namens des Restaurants.
Die Ganymed Brasserie bietet den bundesweiten Versand an, bestellen kann man unkompliziert über den Onlineshop. Unter diversen Angeboten hatten wir die Qual der Wahl.
Die Entscheidung fiel auf die Gourmetbox „Rinderfilet“ zu € 99,00.
Vorspeise: Gebeizter Lachs auf marinierter roter und gelber Beete mit Honig-Dill-Senfsauce
Hauptgang: 2 Rinderfilets (300g) mit dreierlei Bohnen, Rosmarinkartoffeln und Brechts Portweinjus
Dessert: Schokokuchen im Bratapfel mit Vanillesauce
Als Extras in der Box enthalten: Rinderragout, Hummerbisque und 1 Flasche roter Hauswein.
Die Hummerbisque konnte ich mir gut als Zwischengang vorstellen. Als „Suppeneinlage“ bestellte ich noch 2 Taschenkrebsscheren zu je € 6,50 dazu.
Und somit erfolgte die Lieferung ohne Liefergebühr (ab € 100,00). Zahlung über paypal.
Umgehend die freundliche Bestätigung.
Freitagmorgen kam die erwartete Lieferung.
Lieferung Lockdown-Menü
Gut verpackt, ohne Styropor, mit Papierisolierung und Kühlakkus.
Alle Speisen noch perfekt gekühlt.
Samstagabend begab ich vorfreudig in die Küche.
Die kalte Vorspeise war schnell zu Teller gebracht. Gelbe und rote Beete, darauf die 2erlei Sorten des Lachses angerichtet und die Honig-Dill-Sauce verteilt. Dazu noch ein Stück selbstgebackenes Brot, kurz in Olivenöl angebraten.
Lockdownmenü@home: Gebeizter Lachs, Beete, Honig-Dill-Senfsauce
Fertig war die Vorspeise und ein sehr feiner Auftakt! Die Kombination 2erlei Beete und 2erlei gebeizter Lachs gefiel uns richtig gut. Geschmacklich fanden wir den Lachs rechts auf dem Teller noch einen Tick feiner.
Kleines Päuschen (wie im Restaurant, aber leider doch nicht im Restaurant) bis zum Zwischengang.
Die Taschenkrebsscheren
Taschenkrebsschere
hatte ich schon vorab von ihrem Panzer befreit und das Krebsfleisch bereit gestellt. Die Hummerbisque vorsichtig erwärmt, aufgeschäumt und mit dem Krebsfleisch angerichtet.
Lockdownmenü@home: Hummerbisque mit Krebsfleisch
Ein wunderbarer, mit kraftvollem Krustentieraroma, Zwischengang!
Bei der Zubereitung des Hauptganges entstand eine etwas längere und willkommene Pause.
Das vakuumierte Rinderfilet hatte ich schon eine gute Stunde vor der Zubereitung aus dem Kühlschrank genommen. Angekündigt waren 300 g Filet.
Mit 248 und 227 g lagen die Portionen schon deutlich unter der Angabe, aber 2 schöne Fleischsstücke.02.05.21-Korrektur: Angekündigt waren 300 g Rinderfilet insgesamt. Somit lag die Lieferung mit 475 g deutlich über der Beschreibung auf der Ganymed-Homepage.
Laut Beschreibung war die Zubereitung in Topf, Pfanne und Backofen vorgesehen. Davon wich ich ab. Die halbierten Drillinge kamen in den Backofen. Erst mit kräftiger Unterhitze und dann von oben kurz mit der Grillfunktion.
Das bereits vorgegarte Rinderfilet wanderte kurz auf den Grill und durfte dann noch ruhen.
Insgesamt 3 Portionen Bohnen lagen der Lieferung bei. Das war uns zu viel an diesem Abend. Ich wähle die grünen und 2erlei Bohnen als Gemüsebeilage aus. Immer noch reichlich.
Das Ergebnis auf dem Teller fanden wir sehr gelungen.
Rinderfilet, Rosmarinkartoffeln , Portweinjus
Das Ergebnis im Glas, der im Paket enthaltene Rotwein, war eine nette Beigabe.
Das Filet noch medium. Medium rare hätte mir besser gefallen, aber leider fehlte bei der Beschreibung die angekündigte Garzeit. „Nach Gefühl“ passte es dennoch.
Rinderfilet im Anschnitt
Tolle Fleischqualität mit guter Würze, die Kartoffeln waren trotz leichter Bedenken knusprig gelungen. Die grünen Bohnen mit fein gewürfelten Schalotten leicht säuerlich, die 2erlei Bohnen leicht pikant und tomatisiert. Ich mag keine in Sauce ertränkte Speisen. Aber die Jus zum Fleisch war so fein, da hätte es ein Löffel mehr sein dürfen!
Auch hier: Daumen hoch!
Das Dessert: Schokokuchen im Bratapfel mit Vanillesauce.
Verwundert war ich schon etwas, über dieses weihnachtliche Dessert im April.
Das vakuumierte Dessert war nicht beschriftet und nicht weiter beschrieben. Der Apfel in der Schokomasse fast nicht erkennbar. So befreite ich das Gebilde von einer durchweichten Papierhülle und versuchte die Rettung des Desserts.
Entpackter Bratapfel
Wie beschrieben im Backofen gebacken.
Bratapfel mit Vanillesauce
Letztlich war es ein kleiner ausgehöhlter Apfel mit gutem Apfelaroma und einer Schokosauce.
Bratapfel mit Schokosauce satt Schokokuchen
Keine Ahnung, wo hier der Fehler lag. In Kombination mit der Vanillesauce trotzdem ein erkennbares Dessert. Blaubeeren und Zitronenmelisse wurden aus dem eigenen Bestand ergänzt.
Auch wenn das Dessert an die vorherigen Gänge nicht anknüpfen konnte:
Am Montagabend gab es noch die zusätzliche kleine Portion Rinderragout und der übrigen Bohnenportion, dazu feine Bandnudeln aus dem eigenen Vorrat.
Das Ragout, als Klassiker zubereitet. Butterzartes, mürbes Fleisch, tolle Würze.
So gab es nochmal ein feines Abendessen für uns.
Wieder eine Kochbox die (das Dessert mal ausgeklammert) sehr überzeugte. Schön, dass einige Restaurants den Versand von Kochboxen anbieten. Wir sind sehr dankbar dafür.
Und so lange dieser leidige Lockdown noch dauert, werden wir versuchen unsere Deutschlandreise mit den angebotenen Kochboxen weiter zu führen.
Leider vermute ich, dass dieses Angebot uns mehr durch diese Zeit hilft als den Restaurants.
Ich setze die Hoffnung auf Öffnungen auf das Fortschreiten der Impfungen.