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DaueresserGK0712 hat 390 Bewertungen mit einer Durschnittsbewertung von 3.7 Sternen geschrieben.
DaueresserGK0712 hat am 07.Dec Geburtstag
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Soviel zur Theorie. Angekommen staunten wir nicht schlecht, das ganze Hotel, die Parkgararge, die Außendarstellung, das ist schon vom Feinsten. Die internen hochgeladenen Bilder vom Hotel sind nicht "geschönt", vom Ambiente ist das ganz fantastisch. Der Empfang am Mittag professionell freundlich. Für meineFrau hatte ich gleich eine Anwendung gebucht, ich schaute mir in Echtzeit Badelandschaft (mit drei diversen Saunen), das Hotel im allgemeinen, das Restaurant an. Das ist alles sehr edel hier (meine Gedanken), die Erwartung war dementsprechend groß.
Vor dem Abendessen zogen wir es vor noch einen Spaziergang durch Deidesheim zu machen. Die Mandelbäume an der Deutschen Weinstraße sind inzwischen voll erblüt, auch in Deidesheim. Die rosa Frühlingsboten geben den Startschuss für zahlreiche Veranstaltungen in der Region rund die Mandel und die Mandelblüte. Am drauf folgenden Tag haben wir noch einen ausgedehnten Spaziergang über die Haardt nach Königsbach gemacht, auch hier schmückten zahlreiche Mandelblüten die Straßen. Die milden Temperaturen lassen auch Wanderungen auf dem Pfälzer Mandelpfad zu, der von Bad Dürkheim bis Schweigen-Rechtenbach im Zeichen der Mandelblüte durch die Weinberge verläuft - während der Pfälzer Mandelwochen bietet auch die Urlaubsregion Deidesheim eine Veranstaltung rund um die Mandel an. Zurück aber in Echtzeit, wir suchen das "Nilpferd Hippo" vom ehemaligen (leider verstorbenen) Chef des Hauses. Der sehr aufgesetzt freundliche Kellner erklärte, die Frau wollte mit dem Tod ihres Mannes einen Cut machen, daher musste das Nilpferd weichen, auch daher der neue Name "Riva" für das Restaurant.
Liest man eifrig die Bewertungen bei Tripadvisor oder in den zahlreichen Restaurant-App`s streiten sich die „hippigen“ Geister. Manch unerschrockene Genießer der feinen krativen Küche zucken zusammen, wenn sie Pizza Funghi oder Pizza Salami auf der Karte entdecken. Doch es wäre schade, das stylisch modern eingerichtete Restaurant mit Tischen aus Olivenholz nur mit einer Pizza Speciale, aus der gläsernen Küche mit Holzofen zu verlassen.
Das Auge ist geübt und erfreut sich dem klassischen Design, dem integrierten Stein-Sprudler, Frontcooking ist angesagt, leider nur für die Anti Pasti, Salate und Pizzagerichte. Alles andere wird hinter verschlossener Türe zubereitet. Unser Kellner fragt nach einem Aperitif, wir verneinen, wir haben uns schon die Weinkarte auf dem Zimmer zeigen lassen. Knippser, Bürklin Wolf, Bassermann Jordan sind nur einige in der Weinkarte stehende Winzer, viele Weine werden glasweise ausgeschenkt und das zu vernünftigen Preisen – die Vorfreude war enorm.
Ich hatte schon meine Weinreise im Hinterkopf, als ich über das angebotene 4 Gang Menü am Tisch im Restaurant zum Abendessen stolpere. Zuerst Rind, dann Suppe, dann Fisch, dann Dessert. Das lässt mein Plan durcheinander wirbeln. Ich nehme zuerst einen Rose, dann einen Riesling (Christmann), dann einen Chardonnay, dann einen ausgezeichneten Rotwein Cuvee (zum spülen ein Hefebierchen) und dann eine Spätlese. Der Chardonnay war schwach, meine Frau hatte sich für einen excellenten Weiburgunder entschieden (das Viertel für 6,80). Als Gruß aus der Küche kam ein sensationnels „3erlei Brot“. Focaccia, auch Schiacciata genannt, ist ein ligurisches Fladenbrot aus Hefeteig, das vor dem Backen mit Olivenöl, Salz und eventuell Kräutern und weiteren Zutaten belegt wird. Das war sensationell (das gab es auch am Morgen), so ein gutes Focaccia hatte ich noch nie gegessen. Geschmack nach feinem Olivenöl, Kräutern und Meersalz, Champions League !! Die anderen beiden Brotsorten nettes Beiwerk.
Der erste Gang „Carpaccio“ vom Rinderfilet mit mediterranem Brotsalat. Der Brotsalat wurde vor unseren Augen in der Pfanne angeschnwenkt und leicht gebraten. Unter anderem wurden noch Rukola und getrocknete Tomaten mt rein gegeben. Das Rinder-Carpaccio war ein Imitat, viel zu dünn aufgeschnitten, als dass man einen Rindergeschmack irgendwie erahnen/erschmecken konnte. Ich schmeckte leider nur Tomate und Brot, schade. Der Rose harmonierte da aber ganz gut dazu.
Als nächsten Gang gab es „Kohlrabischaumsuppe“. Jeder Koch der schon mal Kohlrabisuppe gemacht hat, kennt das Problem. Püriert man das Gemüse wird die Konsistenz flockig und unangenehm. Entweder parieren oder eine andere Technik anwenden. Diese Suppe hatte dagegen ein ausgezeichnetes Mundgefühl, feine Kohlrabi-Aromen, schöne angenehme Säure. Im Schaum war noch karamelisierter Kohlrabi Crunch (ich hoffe man kann es auf dem Bild erkennen). Die Suppe sollte an dem Abend dann das Aushängeschild sein. Leider fielen die anschließenden Gänge etwas ab.
Seeteufel Medaillons auf Zitronen-Kapern-Stampf, mit gebratenem Fenchel. Zuerst der Fenchel, der war so hart, den konnte ich niemals beißen (Angst um die Dritten),auch an einigen Nachbartischen fiel der Fenchel nach anfänglichen Kaufversuchen der Stoffserviette zum Opfer. Dem Stampf fehlte es mir an Raffinesse. Gestört haben mich die Petersilienfäden im Stampf, auch hätte ich mir kleine Kartoffel Brocken gewünscht. Geschmacklich gab es an dem ersten Seeteufel-Medaillon nichts auszusetzen, allerdings fand ich dass da noch Luft nach oben war. Gestört hat mich am zweiten Seeteufel Medaillons ein Blutgerinnsel, das wurde wohl beim Säubern des edlen Fisches übersehen, ich hatte genug und ließ über die Hälfte zurückgehen.
Gestört hat uns vor allem eins, die leeren bzw halbvollen Teller vor uns. Der Service war im ersten Moment sehr sehr freundlich und versuchte einen professionellen Eindruck zu vermitteln, aber jeweils 15 Minuten den Teller vor sich stehen zu sehen, das ist ein absolutes No Go. Die beiden Damen einen Tisch weiter hatten gute 35 Minuten ihre Teller vor sich. Da ist noch deutlich Luft nach oben. Auch erwarte ich in einem Restaurant in dieser Preiskategorie (man sieht sich irgendwo zwischen kreative Küche und Gourmet-Schuppen), dass man beim Vorbeilaufen Wasser und Wein nachschenkt und frägt, ob alles in Ordnung ist bzw war. Aber das alles gab es nicht bei unserem Abendessen. Als die Reste „Seeteufel“ bemerkt wurden wurde nachgfragt. Ich hatte auf das „Blutgerinnsel aufmerksam gemacht.Oh, das dürfe nicht passieren. Ich antwortete, dass 25 Minuten Wartezeit auf das Abräumen der Teller „auch keine Empfehlung für das Haus sei“. Ein Entschuldigen gab es nicht.
Danach wurde die (leider zu süße) Trockenbeerauslese serviert, bestellt hatte ich 0,1, serviert wurde eine 0,25 Karaffe. Die war aber auch nötig, denn das Nougat Creme Brüllee war viel zu viel und viel zu mächtig. Geschmacklich wirklich gut, es fehlte aber die „Leichtigkeit“. Das dazu servierte selbst gemachte Yoghurteis war perfekt, der Paccojet konnte sich mal wieder beweisen. (es wird der neue eingesetzt, habe nachgefragt)
Machen wir einen Zeitsprung, nach 15 Minuten Gegenstrom schwimmen im Salzwasserpool und anschließender Regendusche im Zimmer zogen wir es vor zu Frühstücken. Und was soll ich sagen? Für mich und meine Frau das wirklich beste Frühstück was wir jemals genießen konnten. Es gab exzellenten Lachs mit Riesling Sekt (Bassermann Jordan) ich habe unverkrampft vier (oder fünf?) 0,1er Gläser bestellt (beim Auschecken kauften wir uns noch eine weitere für 13 Euro Einzelpreis), der hatte eine goldene ganz tolle Farbe und schmeckte ekelerregend gut, dass ich nicht genug davon bekommen konnte. Die gläseren Küche wurde zur Eierstation umgebaut. Rührei, Omelett egal was . Mit frischen Champignons, Käse, italienischem Kräuterspeck etc. alles war vorhanden. Gebratener Mini-Saumagen, Weißwürste mit süßem Senf und kleinen Mini-Hefe-Bierchen ... Müsli, diverse Kuchen, Brote (wieder das sensationelle Focaccia) und Kaffee zum Niederknien, so dass wir mit einem lachenden und weinenden Auge gegen halb zwölf das Hotel verlassen konnten.
Fazit:
Wegen des Frühstückes ist das Hotel für uns eine absolute Empfehlung, das nächste Mal buchen wir 100%ig nur mit Frühstück, vielleicht eine Nacht länger, selbst die Standardzimmer hatten einen Komfort, welches sich vom normalen „Hotel mit 4 Sternen“ eindeutig absetzt. Auf der anderen Seite ist übrigens das Leopold, wo man(n) auch vernünftig Abendessen kann :-)