Ich bin ohne jeden gastronomischen Hintergrund, koche für mein Leben gerne und liebe es mich von jeglicher Küche kulinarisch verwöhnen zu lassen. Als Projektingenieur in der Erdöl- und Gasindustrie muss ich viel reisen und komme häufig in die erfreuliche (manchmal nicht so erfreuliche) Situation, außer Haus essen zu müssen und freue mich dann immer, wenn mir die Auswahl von Restaurants durch informative Kritiken erleichtert wird. Umgekehrt gebe ich meine Erfahrungen auch sehr gerne weiter.
Einige wenige meiner bisherigen Kritiken, die ältesten, stammen originär noch aus RK, aber nach dessen Verkauf an Yelp suche ich hier ein neues "Zuhause".
Zu meinen Bewertungskriterien ein kurzes Wort. Ich bin Relativbewerter, auch ein gut geführter Imbiss kann mal 4 Punkte bekommen, ebenso wie ein Sternerestaurant, es muss dem jeweiligen Anspruch entsprechen!
4 bis 5 Punkte bedeuten für mich, das das Restaurant seinen und meinen Anspruch erfüllt hat bei meinen Besuch. 3 Punkte bedeutet, gewissen Defizite in einzelnen Aspekten. Darunter bedeutet eine Bewertung erhebliche Mängel bei meinem Besuch.
Ich bin ohne jeden gastronomischen Hintergrund, koche für mein Leben gerne und liebe es mich von jeglicher Küche kulinarisch verwöhnen zu lassen. Als Projektingenieur in der Erdöl- und Gasindustrie muss ich viel reisen und komme häufig in die erfreuliche (manchmal nicht so erfreuliche) Situation, außer Haus essen zu müssen und... mehr lesen
Bewertungs-Statistik
Insgesamt 501 Bewertungen 743561x gelesen 14847x "Hilfreich" 14106x "Gut geschrieben"
Geschrieben am 25.10.2020 2020-10-25| Aktualisiert am
12.11.2020
Besucht am 24.10.2020Besuchszeit: Abendessen 4 Personen
Rechnungsbetrag: 240 EUR
Voxtrup! Weiss jemand wo das liegt? Ich wusste es bis vor etlichen Jahren auch nicht, aber dann lief mir beim Studium ein sehr sympathischer Kommilitone über den Weg, der aus diesem Osnabrücker Stadtteil stammt. Ganz im Osten von Osnabrück, noch östlich der A33 ist das für Menschen aus dem Münsterland gefühlt ja schon Ostwestfalen. Und wie sie so sind, die Osnabrücker, sie bleiben bei ihren Wurzeln. Er lebt heute noch in den heimischen Gefilden.
Aus dem Kommilitonen wurde ein enger Freund, und wir sehen uns regelmäßig im Rahmen einer sechsköpfigen Kochtruppe, die unter dem Diktat sehr abgefahrener Themenvorgaben (momentan das Kochen in Dekaden, weiß jemand, was man sich unter der Küche der 1940er Jahre vorstellen muss?) regelmäßig ein Mehrgang-Menü in den jeweiligen heimischen Küchen entstehen lässt.
Leider war aber ein solcher Themenabend dem lästigen Corona Virus zum Opfer gefallen, die gestiegenen Ansteckungszahlen erlauben es nur noch Personen aus zwei Haushalten, sich privat zu treffen. Der Abend war frei, und so ergab es sich, dass wir (meine Frau und ich) uns mit dem Freund und seiner Frau zum Essen verabredeten. Er hatte da auch gleich einen Vorschlag eingebracht. Vermutlich um zu verhindern, dass ich das Kesselhaus oder das IKO vorschlagen würde. Beruflich ist er Controller, und der monetäre Sternemenü-Aufwand lässt ihn dann immer ein wenig verzweifeln. Bevor ich also dazu kam, diese zwei Ziele in unsere Diskussion zu werfen, wurde per WA (also ohne mich) mit meiner Frau ein Ziel fest gelegt. Das Haus Rahenkamp eben in Voxtrup.
Davon hatte ich den Freund schon ein paar mal schwärmen hören und nun sollte es also dahin gehen. Aber die gut gestaltete HP lässt auf ein Haus mit ordentlichen Anspruch schließen und so akzeptierte ich ohne Widerrede die Wahl der drei Tischgenossen an unserem Besuchsabend. Auf das Wiedersehen freute ich mich sowieso mehr als auf das Essen.
Ca. 50 Kilometer sind es vom heimischen Rheine in den Osten von Osnabrück nach Voxtrup an die Meller Landstraße Hausnummer 106, dann standen wir bei beginnender Dunkelheit vor dem großen Haus. Nach einer Extrarunde fanden wir auch den Parkplatz. Einmal U-Turn, und wir konnten uns in Innere begeben.
Das Haus Rahenkamp hat eine lange Historie und ist vor nicht allzu langer Zeit von zwei jungen Herren übernommen worden. Die haben das Innere recht heftig umgekrempelt und modernisiert, und den Gastraum von gediegen, altmodisch, dörflich in einen ansprechenden Gastraum mit moderner Gestaltung überführt. Das konnte schon mal sehr gefallen. Platz hat man auch in einigen separaten Räumen, so das auch bei gutem Zuspruch der Gäste keinerlei Abstandsprobleme auftreten können. Die Tische stehen in einem Abstand von mindestens 4 Metern untereinander. Ein sehr guter Aspekt in heutigen Zeiten.
Wir waren vor den Freunden da, aber unser Tisch war vom Service sofort zugeordnet. Coronabedingt hängte ich die Garderobe selber auf. Mit Maske und nach Desinfektion der Hände ging es dann zum Tisch.
Beim Platz nehmen traten dann auch unsere beiden Tischgenossen in den Gastraum, stehen bleiben und Coronagerechtes Ellenbogendrücken, dann saßen wir alle am Tisch. Die Beiden sind bekannt, und wurden von den Betreibern herzlich begrüßt. Insgesamt machte die Begrüßung der Gäste Freude. Hier sind Betreiber am Werk, die Freude an Gastronomie haben, man fühlt sich augenblicklich wohl. Ein Aperitif wurde geordert.
Der nannte sich Fuchsschwanz, wurde empfohlen von den beiden Freunden und so genossen wir einen Mix aus Sekt, Pimms No. 1, Orangenschale und Minze. Mit dem Aperitif konnten wir uns den Speisekarten widmen. Das las sich dann schon mal appetitanregend. Eine nicht zu umfangreiche Karte wurde gereicht, ein Klassikerteil und ein Saisonaler. Bei den Vorspeisen gab inklusive der Suppen nur 4 Alternativen. Die Weinkarte auch recht kompakt, aber darin doch einige Verlockungen, zum Beispiel ein GG von Künstler Rheingau für unter 60 EUR. Der Service servierte in unserer Findungsphase noch einen kleinen Küchengruß. Hausgebackenes Brot mit einer Meerrettich-Creme.
Die beiden Damen hatten sich entschieden, die jeweiligen KFZ nach Hause zu fahren, somit besprach ich mit meinem Freund einen Wein. Wir hatten schon entschieden, keine Vorspeise an diesem Abend, sondern gleich einen Hauptgang, gefolgt von Desserts, die sich verheißungsvoller lasen als die angebotenen Vorspeisen. Für ihn sollte es Rindfleisch sein, für mich Huhn mit Trüffelsauce, also kein Riesling. Das Brainstorming in Sachen Wein ergab eine Order an der Service für diese Flasche.
Edition Tour Spätburgunder für € 40,00 die Flasche, trocken, duftig, saftig, reintönig, im Barrique ausgebaut für 17 Monate von Jean Stodden (VDP) von der Ahr aus Resch, so die Weinkarte. Das WG ist mir ja recht gut bekannt, auch wenn ich meine Ahr Weine dann doch eher in Dernau bei Kreuzberg einkaufe.
Diesen Wein und sein Etikett konnte ich aber nicht zuordnen, auch nach Recherche auf der JS HP nicht. Im Burgunder Glas entfaltete sich dann aber ein typischer, trockener Ahr-Spätburgunder, wenig Frucht, kräftige Tanine, der durfte gerne bleiben.
Wir hatten dem Service dann irgendwann unsere Bestellung auf den Block gesprochen und nach angemessener Zubereitungszeit kamen dann die vier Hauptgänge an den Tisch. Die liebste Ehefrau von allen (meine) hatte sich ein Schmorgericht ausgesucht. Ochsenbäckchen | Belugalinsen | Kartoffel-Sellerie-Püree | Balsamicosauce verkündete die Karte zu Ihrer Wahl. Eine sehr klassische Kombination, sie würde satt werden bei Linsen und Kartoffeln. Ich durfte vom Fleisch probieren, dass äußerst gut geschmort war, so zart, dass man das Messer auch zur Seite hätte legen können. Wenn ich vielleicht etwas anders gewollt hätte, dann die Anrichte, die Sauce hätte aufs Fleisch gehört. Aber ich bin mir auch sehr sicher, dass meine Frau als Liebhaberin puristischer Anrichte es genau so gut fand. Jedenfalls war sie sehr zufrieden mit ihrem Teller. Der Herr zu meiner Rechten nahm das, was er, glaube ich, immer nimmt. Flat Iron Steak | Rotkrautsalat | Fritten | Rotweinbutter hatte er sich bestellt. Probiert habe ich nicht. Aber sein Steak wurde auf den Punkt medium an den Tisch gebracht. Und die Mühelosigkeit, mit der es zerteilt wurde, ließ auf sehr ansehnliche Produktqualität schließen. Er lobte dann noch den Rotkohl, den ich in Unkenntnis der Order als solchen recht skeptisch betrachtete. Bis ich dann beim erstellen dieser Kritik ersehen konnte, dass es kein klassischer Rotkohl war auf dem Teller, sondern ein warm servierter Krautsalat aus Rotkohl. Aber Hauptsache es hat ihm geschmeckt! Zwei von vier Gerichten konnten überzeugen. Die Frau meines Freundes und ich hatten uns Geflügel bestellt. Maispoularde | Wirsing | Birnen-Kartoffel-Püree | Trüffeljus wurde vom Chef so in der Karte extra empfohlen. Und mich reizte tatsächlich das Birnen-Kartoffel-Püree! Dies Kombi kennt man ja so auch von Birnen-Bohnen-Speck, Klassiker aus dem hohen Norden, den es auch in meiner Küche ab und zu gibt. Der Teller kam und erst mal machte sich an den Geruchsrezeptoren in der Nase Trüffel breit! Das sollte perfekt zur Poularde im Supremeschnitt passen. Die Poularde war auf den Punkt, wie schon die beiden anderen Fleischgerichte, saftig und zart! Dazu die sehr gut abgeschmeckte Jus, restlos mit dem restlichen Brot aufgesaugt und gegessen. Das fruchtige Püree und der knackig blanchierte Wirsing waren gute Begleiter. Gegenüberliegend war man ebenso wie ich sehr zufrieden mit dem Hauptgericht. Und da wir keine Vorspeisen bestellt hatten, widmeten wir uns ohne schlechtes Gewissen der Dessertkarte. Für meine Frau Schokoladentörtchen | Quitten-Birnenkompott, perfekt zur Jahreszeit passendes Kompott, auch in unserer Küche zu Hause wandern zur Zeit Quitten und Birnen in sehr viele Gerichte die wir kochen. Spätestens als der flüssige Kern übers Kompott lief, war meine Frau glücklich mit ihrem Dessert. Mein Freund und seine Frau bestellen sich einen Klassiker der französischen Küche. Creme Brûlée von dunkler Schokolade | Ingwer | Pistazieneis hatten sie sich bestellt. Dunkle Schokolade statt klassisch Vanille in der Creme ist ja schon eine Abweichung, aber dann noch Ingwer rein? Die Kombi Schokolade und Ingwer finde ich außerhalb einer Creme Brûlée schon sehr passend, aber hier? Ich war skeptisch! Von beiden Herrschaften gab es aber nur lobende Worte für Ihr Dessert. Ich hatte zum Abschluss was Gefrorenes bestellt. Schwarzbrot-Birnen-Parfait | Zuckerrübensauce, und wieder hatte mich eine ungewöhnliche Zutat verlockt, das zu bestellen, nämlich die Zuckerrübensauce. Das Parfait war klasse! Fruchtig durch Birne, mit Crunch durch die (möglicherweise Pumpernickel) Brösel von Schwarzbrot. Und darüber gut dosiert die knackige Karamellnote der Zuckerrübensauce! Fein! Guter Abschluss. Wir beschlossen unser Essen mit einem Digestif für die beiden Herren.
Auf Empfehlung eines der beiden Chefs gab es einen Rum! Ich weiß nicht, wie lange ich keinen Rum mehr getrunken habe, aber dieser hier konnte sehr gefallen. Guter Abschluss eines sehr guten Abendessens!
Der Service wurde durch die beiden Chefs erledigt, mit Unterstützung einer jungen Dame. Insgesamt war das eine Freude! Die beiden Herren widmen sich mit Hingabe ihren Gästen und überzeugen durch Fachwissen und Schlagfertigkeit. Da gab es keinen Grund zur Kritik!
Kann ich also zum Fazit einer Einkehr im Haus Rahenkamp in Voxtrup in Osnabrück kommen. Das Restaurant Vox Drin & Dine im Haus überzeugt durch liebevoll gestaltetes Ambiente, engagierte Besitzer und eine sehr ordentliche Küche, die nicht dogmatisch gut-bürgerlich kocht! Ich komme gerne wieder, wenn es sich ergibt!
Voxtrup! Weiss jemand wo das liegt? Ich wusste es bis vor etlichen Jahren auch nicht, aber dann lief mir beim Studium ein sehr sympathischer Kommilitone über den Weg, der aus diesem Osnabrücker Stadtteil stammt. Ganz im Osten von Osnabrück, noch östlich der A33 ist das für Menschen aus dem Münsterland gefühlt ja schon Ostwestfalen. Und wie sie so sind, die Osnabrücker, sie bleiben bei ihren Wurzeln. Er lebt heute noch in den heimischen Gefilden.
Aus dem Kommilitonen wurde ein enger Freund,... mehr lesen
Restaurant Vox im Hotel Haus Rahenkamp
Restaurant Vox im Hotel Haus Rahenkamp€-€€€Restaurant, Biergarten, Partyservice0541386971Meller Landstraße 106, 49086 Osnabrück
4.0 stars -
"Gutes am Rand von Osnabrück...." Carsten1972Voxtrup! Weiss jemand wo das liegt? Ich wusste es bis vor etlichen Jahren auch nicht, aber dann lief mir beim Studium ein sehr sympathischer Kommilitone über den Weg, der aus diesem Osnabrücker Stadtteil stammt. Ganz im Osten von Osnabrück, noch östlich der A33 ist das für Menschen aus dem Münsterland gefühlt ja schon Ostwestfalen. Und wie sie so sind, die Osnabrücker, sie bleiben bei ihren Wurzeln. Er lebt heute noch in den heimischen Gefilden.
Aus dem Kommilitonen wurde ein enger Freund,
Geschrieben am 20.10.2020 2020-10-20| Aktualisiert am
20.10.2020
Ein mulmiges Gefühl beschlich mich, als ich las, dass das fine dining Restaurant Apicius im Jagdhaus Eiden nach dem Ende des Lock Downs im Mai 2020 vorerst nicht wieder öffnen würde. Mit solchen Nachrichten verknüpft man in heutigen Zeiten die Aufgabe dieser Küchenausrichtung.
Zufällig habe ich aber nun einen Blick auf die HP geworfen und eine freudige Nachricht lesen können. Ab dem 28.10.2020 öffnet das Apicius wieder seine Türen. Vorerst nur am Mittwoch und Donnerstag Abend, aber immerhin.
Und die HP liefert nun auch eine Erklärung für die lange Schließung. Man braucht den Platz wegen der Abstandsregelungen für das zweite Restaurant Angebot, die Jäger und Fischerstuben, die hauptsächlich die Hausgäste kulinarisch versorgen. Das Jagdhaus Eiden legt sehr großen Wert auf sehr pingelige Umsetzung dieser Regelungen, verständlich, wenn man sich die durchschnittliche Gästeschar so anschaut, mit knapp 50 gehört man ganz sicher zum unteren Rand des Altersspektrum des Hotels.
Ich freu mich aber erstmal das es überhaupt weiter geht. Und wenn irgendwann der Betrieb auf das Wochenende ausgedehnt wird, dann ist dieses Hotel mit seinem fine dining Angebot ein wunderbarer Ort für ein weiteres GG Treffen!
Ein mulmiges Gefühl beschlich mich, als ich las, dass das fine dining Restaurant Apicius im Jagdhaus Eiden nach dem Ende des Lock Downs im Mai 2020 vorerst nicht wieder öffnen würde. Mit solchen Nachrichten verknüpft man in heutigen Zeiten die Aufgabe dieser Küchenausrichtung.
Zufällig habe ich aber nun einen Blick auf die HP geworfen und eine freudige Nachricht lesen können. Ab dem 28.10.2020 öffnet das Apicius wieder seine Türen. Vorerst nur am Mittwoch und Donnerstag Abend, aber immerhin.
Und die HP liefert... mehr lesen
Restaurant Apicius im Romantik Hotel Jagdhaus Eiden
Restaurant Apicius im Romantik Hotel Jagdhaus Eiden€-€€€Restaurant, Sternerestaurant, Ausflugsziel04403698000Eiden 9, 26160 Bad Zwischenahn
stars -
"Gute Dinge bleiben!" Carsten1972Ein mulmiges Gefühl beschlich mich, als ich las, dass das fine dining Restaurant Apicius im Jagdhaus Eiden nach dem Ende des Lock Downs im Mai 2020 vorerst nicht wieder öffnen würde. Mit solchen Nachrichten verknüpft man in heutigen Zeiten die Aufgabe dieser Küchenausrichtung.
Zufällig habe ich aber nun einen Blick auf die HP geworfen und eine freudige Nachricht lesen können. Ab dem 28.10.2020 öffnet das Apicius wieder seine Türen. Vorerst nur am Mittwoch und Donnerstag Abend, aber immerhin.
Und die HP liefert
Geschrieben am 15.10.2020 2020-10-15| Aktualisiert am
16.10.2020
Besucht am 12.10.2020Besuchszeit: Abendessen 1 Personen
Rechnungsbetrag: 30 EUR
Ich hatte es ja schon angekündigt, ich würde bei allgemeiner Beruhigung des Eröffnungsansturms noch mal wieder kommen, um der Küche des Gasthauses roter Hirsch auf den Zahn zu fühlen. Jetzt ist man seit einem Monat mehr oder weniger im Regelbetrieb und an einem Montagabend konnte ich Hunger und Neugier stillen. Frau weilte noch in der schwäbischen Heimat bei den Schwiegereltern und ich hatte keine Lust für mich alleine zu kochen. Also schwang ich mich aufs Rad und fuhr in unser neues gastronomisches Epizentrum in Rheine, den Marktplatz. Rundum gespickt von Restaurants, Cafés und kleinen Feinkostgeschäften mit Ausschank.
Beim schlendern über den Marktplatz überlegte ich, wo ich einkehren sollte. Dabei erblickte ich den roten Hirsch und erinnerte mich meines Vorsatzes, noch einen Bericht über die Küchenleistung zu veröffentlichen. Also wandte ich mich dem Eingang zu, setzte die Maske auf betrat zum zweiten Mal die recht großen Gasträume des Hirschen. Der Hirsch öffnet von Mittags bis Abends und auch an einem Montagabend mit Schmuddelwetter waren recht viele Gäste anwesend. Da aber die Räumlichkeiten viele Plätze haben, fand sich auch für mich ein Platz. Nachdem mir zuerst ein Tisch nahe am Eingang angeboten worden war, konnte ich aber noch wechseln zu einem Tisch hinten im Raum, der guten Einblick in das Geschehen in der Küche und am Tresen bot.
Zum meiner Rechten die Theke, an dem sich das Servicepersonal an diesem Abend sammelte. Zu meiner Linken die durch eine Fensterfront einsehbare Küche.
Dann arrangierte ich mich erst mal an meinem hohen Tisch und bestellte ein Rolinck-Pils für mich, die Karte kam mit dem ersten Bier.
Blättert man sich durch die Karte, dann gibt es eine recht hohe Anzahl an Speisen. Das war zu viel an Angebot ohne einen Griff zu Fertigprodukten. Nicht alles, was angeboten wird, kann frisch zubereitet werden. Allerdings muss man auch eingestehen, dass man das bei der Preispolitik im Hirschen nicht erwarten kann. Viel Fleisch ist im Angebot, wenig Fisch und ein paar vegetarische Gerichte. Es wird hervorgehoben, dass das Schweinefleisch von Tieren aus Offenstallhaltung angeboten wird. Wenn das so ist, sind die Preise der entsprechenden Gerichte sehr fair. Bequem für den Service ist der Fakt, dass der Gast sich am Tisch selber mit Besteck versorgt.
Letztendlich traf ich meine Wahl und bestellte vorweg eine Überraschungsvorspeise. Mit dem zweiten Bier wurde dann dieser Teller bei mir am Tisch serviert.
Die Karte verkündet zum Gericht, man solle sich überraschen lassen. Es wurde vom Service aber vorher nicht abgefragt, ob ich eventuell Vegetarier oder Veganer bin, oder Unverträglichkeiten habe. Vielleicht setzt man voraus, dass ich dann keine Lust auf Überraschungen habe, oder das selber anspreche. War aber bei mir, dem Rheinenser Omnivor kein Problem. Was war drauf auf dem Überraschungsteller? Nun, es fand sich ein kleines Viertel eines gebackenen Camembert, mit Preiselbeeren. Gebacken worden war er, das Fertigprodukt aus der Tüte, aber leider im Kern nur lauwarm geworden. Nicht gut! Ein bisschen besser die Oliven gefüllt mit Frischkäse, aber ziemlich sicher auch auch nur aus einem großen Eimer gefischt. Dann ein zumindest mal selbst hergerichtetes Teil-Gericht, ein Bruschetta mit Tomate. Ordentlich, aber etwas Zucker und Säure beim anmachen der Tomatenwürfel obenauf bewirken geschmackliche Wunder. Einzig der servierte Linsensalat machte Freude, der war sehr gut abgeschmeckt und hoffe jetzt einfach mal, dass die Küche den selber zubereitet hat. Dieser Teller kostet knappe 5 Euro, dafür habe ich keine kulinarische Revolution erwartet, aber vielleicht doch etwas mehr Handwerk in der Küche. Naja, ich hoffte auf den Hauptgang. Angesichts der verkündeten Schweinefleisch-Herkunft hatte ich mir einen Klassiker der Wirtshaus-Küche bestellt.
Bewusst was ganz schlichtes, ein Schnitzel Wiener-Art von eben jenen Offenstall-Schweinen. Nur etwas Mayo kam dazu, für die Pommes. Die waren natürlich auch Convinience, aber da verlangt auch kein Mensch, dass die Küche die selber schneidet. Wichtiger ist, dass sie vernünftig, im perfekten Fall auf die belgische Art zweimal frittiert werden. Das waren diese hier nicht, aber sie waren sehr kross und gut gesalzen. Die Pommes schmeckten gut. Ich widmete mich dem Hauptdarsteller auf dem Teller, dem Schnitzel.
Und die Betrachtung der Panade verkündete, dass in der Küche jemand an der Schnitzelpfanne steht, der sein Handwerk beherrscht. Besser kann man eine Panade nicht machen. Schön abgehoben vom dünn geklopften Fleisch im Inneren, knusprig frisch, gut abgetropft. Am Vorspeisenteller hatte ich gelitten, der Hauptspeisenteller hat mich gefreut. Der war überaus gut und besser als erwartet.
Bleibt zu überlegen, warum serviert man einerseits einen so anspruchslosen und handwerklich schlechten Teller vorweg, und dann einen so guten Hauptspeisenteller? Ich weiß es nicht. Ich bin mir aber sicher, dass sehr viele der Besucher, die mit mir an diesem Abend im Gastraum waren, nichts an der Vorspeise kritisiert hätten.
Der Service war mit ordentlicher Frau-Mann Stärke aufgelaufen und hatte keine wahrnehmbaren Probleme an meinem Besuchsabend. Allerdings waren offenkundig nur zwei oder drei Kräfte erfahren in der Gastronomie. Erkenntlich wurde das vor allen Dingen am raus tragen der Teller von der Küche an die Tische. Diese zwei / drei Herren-Damen hielten die Teller nicht am Rand fest, mit den Fingern in den Speisen der Gäste, alle anderen schon.......
Tja, was soll man nun dazu sagen? Am Samstagabend vorher war ich auf der schwäbischen Alb in einem Landgasthaus, dass zeigt, was man auf Gasthaus Niveau für eine Küche machen kann, wenn man ein gut ausgebildeter Koch ist, der sein Handwerk beherrscht und Freude am kochen hat. An diesem Montagabend saß ich in einem Gasthaus, dass lieber ein größeres Angebot auf die Karte schreibt, um den Preis, viele Fertigprodukte verwenden zu müssen. Aber diese Art von Küche hat durchaus ihre Fans, recht niedrige Preise sind Garant für Besucher. Für alle, die keine Frische-Küche erwarten ein guter Anlaufpunkt. Für mich nicht unbedingt, ich fühle mich wohl bei Köchen, die nur soviel Gerichte anbieten, wie sie frisch kochen können.
PS Nachtrag, beim wegwerfen der Rechnung fiel mir dann noch kurioses auf. Warum wird eine Info Rechnung beim bezahlen generiert? Ich hatte um eine Rechnung gebeten und war dabei gefragt worden, ob ich bar oder mit Karte zahle. Ich bin viel geschäftlich unterwegs und könnte so eine Rechnung nicht bei meinem Arbeitgeber deklarieren (zum Glück war das hier nicht der Fall), keine MWST, keine Rechnungsnummer und die Adresse oben in Bocholt gehört zu einer Softwarefirma, sehr seltsam!
Ich hatte es ja schon angekündigt, ich würde bei allgemeiner Beruhigung des Eröffnungsansturms noch mal wieder kommen, um der Küche des Gasthauses roter Hirsch auf den Zahn zu fühlen. Jetzt ist man seit einem Monat mehr oder weniger im Regelbetrieb und an einem Montagabend konnte ich Hunger und Neugier stillen. Frau weilte noch in der schwäbischen Heimat bei den Schwiegereltern und ich hatte keine Lust für mich alleine zu kochen. Also schwang ich mich aufs Rad und fuhr in unser... mehr lesen
3.0 stars -
"die Küche im Gasthaus...." Carsten1972Ich hatte es ja schon angekündigt, ich würde bei allgemeiner Beruhigung des Eröffnungsansturms noch mal wieder kommen, um der Küche des Gasthauses roter Hirsch auf den Zahn zu fühlen. Jetzt ist man seit einem Monat mehr oder weniger im Regelbetrieb und an einem Montagabend konnte ich Hunger und Neugier stillen. Frau weilte noch in der schwäbischen Heimat bei den Schwiegereltern und ich hatte keine Lust für mich alleine zu kochen. Also schwang ich mich aufs Rad und fuhr in unser
Geschrieben am 15.10.2020 2020-10-15| Aktualisiert am
16.10.2020
Besucht am 10.10.2020Besuchszeit: Abendessen 4 Personen
Rechnungsbetrag: 160 EUR
....genau gesagt auf der schwäbischen Alb am Beginn des Lautertales waren meine Frau, ihre Eltern und ich am Samstag, den 10. Oktober 2020.
Was hatte uns noch Gomadingen geführt, um dort zu Abend zu essen? Das war die Erinnerung an den Herbst 2014, als meine Frau und ich den Hauptwanderweg 5 des schwäbischen Albvereins von Biberach durch das Lautertal nach Pfullingen (zu den Schwiedereltern) gewandert waren. Und eben die letzte Übernachtung vor dem Ziel im Gasthof zum Lamm war in sehr positiver Erinnerung geblieben.
Für den jetzigen Besuch hatte meine Frau nach einem Ziel Ausschau gehalten für ein gemeinsames Essen, und sich des Gasthofs zum Lamm erinnert auf der Suche nach einem schwäbischen Gasthof. Besonders meinem Schwiegervater darf man nicht mit allzu exotischer Küche kommen. Für ihn beginnt exotisch bei Nordseefischen, Pasta, dem "ganzen französischen Kram" (damit meint er Meeresfrüchte aller Art) und Essen von noch weiter weg.......im Lamm würde er finden, was er liebt. Mauldäschle, Gaisburger Masch, Linsen mit Spätzle und Saitenwürschtle......er hatte schon tagelang die Karte auf der HP studiert, nachdem wir unsere Wahl verkündet hatten.
Von Pfullingen geht es die Steige hoch auf die Alb, dann ist man irgendwann in Gomadingen und steht vor dem Lamm.
Erinnerungen kamen hoch, viel geändert hat sich nicht, nur dass wir vor 6 Jahren draußen gesessen hatten. Leider war das am 10. Oktober 2020 abends um 18 Uhr keine Option. Sagte ich schon, der Schwiegervater lehnt auch jedes Essen später als 18 Uhr ab? Masken auf, Hände desinfizieren und wir traten ein in den noch leeren Gastraum, wir waren die Ersten.
Innen hatte sich auch nichts geändert in den letzten 6 Jahren. Unser Tisch war schon eingedeckt und eine Dame aus dem Service führte uns hin.
Das Lamm ist ein Landgasthof, man hegt keinerlei Ambitionen hin zu anspruchsvollerer Gastronomie. Aber neben dem gastronomischen Angebot und den Zimmern listet man präzise alle lokalen und regionalen Lieferanten auf, die die Küche von Bernd Schrade beliefern. Wir orderten erst mal Wasser und Bier der sehr empfehlenswerten Brauerei Berg.
Irgendwann hatten wir uns dann entschieden und die Service-Dame nahm unsere Speisenwünsche entgegen. Schwieger-Mama startete Jahreszeitengerecht mit einer Kürbissuppe.
Dampfend heiß wurde die serviert. Croutons waren drauf, leider nicht die weltbesten Curry Croutons aus Hannover, etwas Schmand, Kürbiskerne und Kräuter. Die Dame mir schräg gegenüber am Tisch nickte zufrieden. Der ältere Herr rechts neben mir konnte nicht anders, er bestellt natürlich die schwäbische "Nationalsuppe". Flädlesupp ließ er sich natürlich servieren. Und er meckerte nicht, was bedeutet, die Suppe war gut! Die Bouillon duftete verlockend aus dem Teller. Meine Frau und ich hatten uns für ein Rindfleischgericht entschieden, hergestellt aus lokal eingekauften Angus-Rind. Carpaccio vom Lonsinger Angusrind mit Zitronen-Oliven-Marinade, Blattsalaten, Butter und Brot. Ein bisschen viel Bohei war auf dem Carpaccio selber, dass aßen wir erst mal weg, um uns dann einem verflixt gutem Rindfleisch zu widmen. Das war noch irgendwie mit einem Kräuterrand versehen worden. Sehr gute Wahl, bei so gutem Rindfleisch kann man ein Carpaccio eigentlich nicht mehr versauen........
Wir baten um eine kurze Pause, dann servierte der Service uns die georderten Hauptspeisen. Meine Schweigermutter hatte sich für was schwäbisches entschieden. Zwiebelrostbraten vom Lonsinger Angusrind, aber nicht von Spätzle begleitet, sondern von Pommes, die auch mein Schwiegervater als Beilage zu seinem Cordon Bleu serviert bekam.
Vom Albschwein verkündete Karte zu seinem Gericht. Ich war erstaunt, meine Frage wegen des ganzen französischen ungenießbaren Krams wurde aber ignoriert. Ein dicker Pott schön krosser Pommes wurde dazu serviert, davon wären auch vier Personen satt geworden. Vorab hatte es natürlich auch den hier im schwäbischen unvermeidlichen begleitenden Salatteller gegeben, natürlich mit Kartoffelsalat. Beide Schwiegereltern waren glücklich mit ihrer Wahl. Meine Frau und ich hatten auch beim Hauptgericht die gleiche Auswahl getroffen. Geschmortes Alb-Lamm mit Spätzle und Gemüse sollte es sein. Unsere beiden Teller kamen an den Tisch, die Sauce glänzte im Licht der Tischbeleuchtung. Das Fleisch war sehr zart geschmort, ich vermute, dass es Keule oder Schulter war. Ein dezenter Lammfleischgeschmack passte gut zu der intensiven Jus. Und damit die auch sinnvoll verwandt wurde, bekamen auch wir eine Wochenration Spätzle dazu.
zusammen mit noch weiterem schön bissfest gegarten Gemüse war das leider nicht alles zu schaffen.
Ein viel zu großer Teil der Spätzle ging zurück an die Küche. Lecker war das gewesen, anständige, grundehrliche, regionale Küche in einem sympathischen Gasthaus. Und weil es so gut gefallen hatte, wollten wir noch nicht gehen, die Desserts lasen sich gut. Wir bedingten uns eine Pause beim Service, und nach angemessener Zeit servierte uns der Service noch was Süßes. Lautertal Eis für die Schwiegereltern, besonders das dunkle Schokoladeneis konnte gefallen. Für meine Frau was aus der saisonalen Kürbiskarte, hausgemachter ofenwarmer Kürbis-Quarkstrudel mit Albholundersauce und Walnusseiscreme.
Letztendlich für mich noch Espressoeisbömble mit Eierlikör, gedünsteten Zwetschgen und Frischkäsenocken.
Das waren meiner Meinung nach für ein Landgasthaus sogar sehr kreative Desserts, und bei jedem stach das lokale Lautertal-Eis hervor, dass nur ein paar Kilometer die Lauter runter auf einem Bauernhof produziert wird. Über alle drei Gänge eine tadellose Küchenleistung von Herrn Schrade.
Zwei Damen erledigten den Service herzlich direkt. Da gab es keine Klage von meiner Seite. Und damit kann ich zum Fazit kommen. Keine feine oder gehobene Küche im Gasthof zum Lamm im Gomadingen. Aber eine ambitionierte Landhausküche mit regionaler Ausrichtung, die handwerklich mit Können zubereitet wird. Empfehlung von meiner Seite für das Gasthaus zum Lamm im Gomadingen.
....genau gesagt auf der schwäbischen Alb am Beginn des Lautertales waren meine Frau, ihre Eltern und ich am Samstag, den 10. Oktober 2020.
Was hatte uns noch Gomadingen geführt, um dort zu Abend zu essen? Das war die Erinnerung an den Herbst 2014, als meine Frau und ich den Hauptwanderweg 5 des schwäbischen Albvereins von Biberach durch das Lautertal nach Pfullingen (zu den Schwiedereltern) gewandert waren. Und eben die letzte Übernachtung vor dem Ziel im Gasthof zum Lamm war in sehr... mehr lesen
Gasthof zum Lamm
Gasthof zum Lamm€-€€€Biergarten, Partyservice, Gästezimmer, Gasthof0738596150Hauptstraße 3, 72532 Gomadingen
4.0 stars -
"Auf der Alb......" Carsten1972....genau gesagt auf der schwäbischen Alb am Beginn des Lautertales waren meine Frau, ihre Eltern und ich am Samstag, den 10. Oktober 2020.
Was hatte uns noch Gomadingen geführt, um dort zu Abend zu essen? Das war die Erinnerung an den Herbst 2014, als meine Frau und ich den Hauptwanderweg 5 des schwäbischen Albvereins von Biberach durch das Lautertal nach Pfullingen (zu den Schwiedereltern) gewandert waren. Und eben die letzte Übernachtung vor dem Ziel im Gasthof zum Lamm war in sehr
Geschrieben am 12.10.2020 2020-10-12| Aktualisiert am
13.10.2020
Besucht am 17.09.2020Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 75 EUR
Unsere Herbstwanderung 2020 schlossen meine Frau und ich in Bad Salzig ab. Nicht ganz 100 Kilometer waren wir in 5 Etappen über den Rhein Burgen Weg von Bingen nach Bad Salzig gewandert. Auf der fünften und letzten Etappe, landschaftlich eine der schönsten der Wanderung, hatte uns wieder Community Genosse Nolux begleitet und zu dritt trafen wir am Nachmittag in Bad Salzig am Kurpark ein, wo wir am vorhergehenden Samstag unser Auto abgestellt hatten. Herzlichst wurde der Wanderfreund verabschiedet und wir fuhren das Auto ein paar hundert Meter weiter zum Hotelparkplatz.
Von Außen bietet sich ein pittoreskes Bild, das Hotelgebäude, errichtet im angehenden 20. Jahrhindert, strahlt den Charme des Jugendstils aus. Auf der HP finden sich Bilder und eine Chronik des Hauses. Man betritt das Haus von einem parkähnlichen Garten aus.
Wir checkten uns ein und wurden auf ein Zimmer im zweiten Stock geführt- Alle Zimmer haben Namen von Künstlern, unseres trug den Namen Michelangelo. Auch hier verweise ich auf die ausführlich HP. Das Zimmer war recht beengt, aber sehr kreativ eingerichtet. Dem Corona Virus begegnet man hier im Haus mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln, selbst Telefon und TV Fernbedienung waren eingeschweißt in Plastikbehältnisse. Irgendwann waren wir dann geduscht und frisch bekleidet, es ging noch auf ein Bierchen in den schön angelegten und ruhigen Garten.
Um im Park Hotel essen zu können, sollte man sich vorher anmelden. Das Restaurant ist nur noch pro Forma öffentlich und bedient hauptsächlich Hausgäste. Wenn ich es richtig verstanden habe, können aber auch externe Gäste bei Voranmeldung dort essen. Den Gästen wird eine kleine Karte angeboten, die aber nicht auf der HP veröffentlicht wird. Zum Abendessen geht es in eine Art Wintergarten, der wiederum sehr charmant dekoriert ist.
Wie schon gesagt, wussten wir nicht, was es zu essen geben würde, aber nachdem wir Platz genommen hatten, wurden uns drei vorbildlich eingeschweißte DIN A4 Seiten gereicht. Eine Seite zeigte ein dreigängiges Wochenmenü für faire 29,50 EUR, eine zweite Seite eine a la Carte Auswahl von 4 Vorspeisen, 5 Hauptspeisen und einem Dessert. Auch Vegetarier waren berücksichtigt beim Speisenangebot. Drittens eine Weinkarte mit 9 Weinen, bis auf einen alles Weine aus Mittelrheingebiet. Da wurde erst mal geschaut und geordert.
Für 30 EUR war diese trockene Riesling Spätlese eine gute Wahl. Wir hatten dann auch unsere Speisenwahl beendet und sprachen unsere Wahl auf den Notizzettel des jungen Mannes vom Service. Danach begrüßte uns die Küche mit einem frisch gebackenen (Convienience) Baguette und Butter (verpackt).
Bevor ich mich dem Essen widme, noch eine Besonderheit, fast ein Kuriosum, was hier im Hotel in Bezug auf Corona Maßnahmen erlebten. Die Butter wurde in Kleinverpackung angeboten, um den Hygienerichtlinien gerecht zu werden, so die Auskunft. Noch kurioser ein Hinweis auf der Karte, dass man wegen Corona alle Fleischgerichte durchbraten würde, aber (AUF EIGENE GEFAHR) auch medium serviert bekommen würde. Aha, ich wusste noch nicht, dass das Virus auch in Fleischgerichten vorkommt. Wir waren etwas verwirrt........
Nun aber zum Essen, für meine Frau und mich die Suppe aus dem Wochenmenü. Kürbissuppemit Orange war unsere Wahl, passen zur Jahreszeit, aus dem Menü Vorschlag geordert. Optisch und geschmacklich war das vermutlich eine Suppe aus Hokkaido Kürbis. Mit einem Schlenker Kürbiskernöl obendrauf, dass roch gut! Für uns beide war das ein ordentlicher Beginn, die Kürbissuppe war schmackhaft zubereitet. Ich vermute, dass Orangensaft der Suppe beigefügt war. Ich blieb beim Menüvorschlag. Medaillons vom Schweinefilet auf feiner Jus mit Brokkoli Gemüse und Kartoffelgratin wurde mir serviert. und so lag das dann auch auf dem Teller, Brokkoli, Gratin und Medaillons, alles da! Und ich muss gestehen, dieses Gericht war gar nicht schlecht. Gemüse mit gutem Garpunkt und ausreichendem Biss. Das Gratin schön braun gebacken und gut abgeschmeckt. Und das Fleisch war noch besser geworden, saftig auf den Punkt, leicht rosa im Speckmantel angebraten. Lecker! Meine Frau war vom Menü abgewichen, für sie Rindfleisch. Argentinisches Rumpsteak auf einer Rotweinjus mit Rosmarinkartoffeln hatte sie sich bestellt. Auch hier lies der Teller keinen Zweifel aufkommen, wer ihn bestellt hatte und wo er hingehörte. Gut gewürzt die Kartoffeln, kein Convinience Produkt, würde ich vermuten. Das Stück Rindfleisch machte meine Frau auch glücklich beim Essen.
Gut getroffen, der bestellte Garpunkt für Medium! Dazu noch ein Salat und meine Frau war sehr zufrieden mit ihrem Hauptgericht.
Bis hierhin hatten wir alles in allem wirklich ordentlich gegessen. Und weil es besser war, als wir erwartet hatten, entschieden wir uns noch für ein Dessert. Hausgemachte Panna Cotta mit Erdbeereis lautete unsere Order an den Service. Ob das Eis auch hausgemacht war, weiß ich nicht. Die Panna Cotta war ganz schlicht nur mit Vanille aromatisiert, dazu das fruchtige Eis, dass etwas lange am Pass gestanden hatte.
Der Service machte seine Arbeit während unseres ganzen Aufenthaltes sehr ordentlich und freundlich zugewandt, da hatten wir keinen Grund zur Klage.
Kann ich also zum Fazit kommen. Das Haus hat ein wirklich schönes Ambiente! Insbesondere die Bar ist ein Hingucker und immer einen Besuch wert. Die Servicekräfte waren immer freundlich und zugewandt. Das Essen war oberhalb meiner Erwartungen, so weit, so positiv. Nicht so schön ist aber die Preispolitik beim Frühstück. Es gibt 2 Varianten und zeichnen sich durch einen (meiner Meinung nach) zu hohen Preis aus. Auch die Preise für die Zimmer sind recht ambitioniert. Das war es aber dann auch schon mit dem Meckern.
Unsere Herbstwanderung 2020 schlossen meine Frau und ich in Bad Salzig ab. Nicht ganz 100 Kilometer waren wir in 5 Etappen über den Rhein Burgen Weg von Bingen nach Bad Salzig gewandert. Auf der fünften und letzten Etappe, landschaftlich eine der schönsten der Wanderung, hatte uns wieder Community Genosse Nolux begleitet und zu dritt trafen wir am Nachmittag in Bad Salzig am Kurpark ein, wo wir am vorhergehenden Samstag unser Auto abgestellt hatten. Herzlichst wurde der Wanderfreund verabschiedet und wir... mehr lesen
Park Hotel · EssBar
Park Hotel · EssBar€-€€€Restaurant0674293930Römerstr. 38, 56154 Boppard
3.0 stars -
"Ganz leicht esoterisch angehaucht, aber durchaus okay!" Carsten1972Unsere Herbstwanderung 2020 schlossen meine Frau und ich in Bad Salzig ab. Nicht ganz 100 Kilometer waren wir in 5 Etappen über den Rhein Burgen Weg von Bingen nach Bad Salzig gewandert. Auf der fünften und letzten Etappe, landschaftlich eine der schönsten der Wanderung, hatte uns wieder Community Genosse Nolux begleitet und zu dritt trafen wir am Nachmittag in Bad Salzig am Kurpark ein, wo wir am vorhergehenden Samstag unser Auto abgestellt hatten. Herzlichst wurde der Wanderfreund verabschiedet und wir
Geschrieben am 01.10.2020 2020-10-01| Aktualisiert am
01.10.2020
Eigentlich war es so gut wie 2019.......
Eigentlich war es fast dieselbe Jahreszeit........
Eigentlich hat sich nichts zum letzten Lunchbericht verändert..........
Eigentlich könnte ich copy & paste machen vom Bericht 2019.........
Aber es war mal wieder ein absolut gutes Mittag-Essen bei Christoph Heim und seinem Team, deswegen einfach mal ein paar Bilder vom Mittagessen am 18.09.2020 auf der Terrasse Reiler Hofes.....und ich hoffe, die Bilder verdeutlichen unsere Freude über das Gebotene! Küchengruß
Eigentlich war es so gut wie 2019.......
Eigentlich war es fast dieselbe Jahreszeit........
Eigentlich hat sich nichts zum letzten Lunchbericht verändert..........
Eigentlich könnte ich copy & paste machen vom Bericht 2019.........
Aber es war mal wieder ein absolut gutes Mittag-Essen bei Christoph Heim und seinem Team, deswegen einfach mal ein paar Bilder vom Mittagessen am 18.09.2020 auf der Terrasse Reiler Hofes.....und ich hoffe, die Bilder verdeutlichen unsere Freude über das Gebotene!
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Hotel Reiler Hof
Hotel Reiler Hof€-€€€Restaurant, Hotel065422629Moselstraße 27, 56861 Reil
stars -
"einfach immer wieder gut zu Mittag essen" Carsten1972Eigentlich war es so gut wie 2019.......
Eigentlich war es fast dieselbe Jahreszeit........
Eigentlich hat sich nichts zum letzten Lunchbericht verändert..........
Eigentlich könnte ich copy & paste machen vom Bericht 2019.........
Aber es war mal wieder ein absolut gutes Mittag-Essen bei Christoph Heim und seinem Team, deswegen einfach mal ein paar Bilder vom Mittagessen am 18.09.2020 auf der Terrasse Reiler Hofes.....und ich hoffe, die Bilder verdeutlichen unsere Freude über das Gebotene!
Abends wollten wir dann in Sankt Goar sein. Hier wollte ich meine Frau überraschen, denn wo muss man wenigstens eine Nacht übernachten auf dem Rhein Burgen Weg? Auf einer Burg natürlich, dass wäre möglich gewesen in Oberwesel, Burghotel Schönburg oder eben hier in Sankt Goar, auf der Burg Rheinfels. Weil Freunde dort schon gewesen waren, fiel die Wahl auf die Burg Rheinfels. Ich hatte ein Paket gebucht, Übernachtung und Frühstück, plus ein Menü im Hotel Restaurant, als Geburtstagsgeschenk für meine Frau.
Gegen späten Nachmittag waren wir dann da und standen an der Fallbrücke zum Innenhof zur Burg Rheinfels. Rücksäcke luden wir Innenhof ab. Schön war es hier, ich habe etliche Fotos der Anlage in die Galerie geladen. Ich ging zur Rezeption und wurde dort von einer jungen Dame freundlich empfangen. Reservierung war schnell gefunden, es ging mit der Dame zurück in den Innenhof, Frau und Rucksäcke einsammeln, wieder hinaus über die Zugbrücke in ein angrenzendes Hotelgebäude, in dem sich unser Zimmer befand. Charme der 90er versprühte dieses Gebäude, kein Burgen-Feeling. Aber Platz hatten wir und die Zimmer waren gepflegt. So brachten wir uns für das Abendessen wieder in einen akzeptablen Zustand.
Irgendwann standen wir dann wieder auf dem Innenhof und wandten uns wieder Richtung Rezeption und dem Zugang zum Gastraum. Im Gastraum punktet man mit dem Prunkstück der Burg Rheinfels, ihrer Lage hoch über Sankt Goar und dem Rhein. Die Tische im Gastraum bieten einen atemberaubend schönen Blick auf den Rhein, auch am nächsten Morgen beim Frühstück.
Stilvoll eingedeckt auch unser Tisch. Das konnte bisher alles gefallen.
Der Service fragte nach einem ersten Getränkewunsch, wir bestellten Wasser, perfekt ausgewählte Marke für unser Restaurant
Sowie zwei Aperitif, einen trockenen Riesling Sekt eines Sankt Goarer Weingutes für meine Frau
sowie ein Wermut trocken weiß für mich, ich vermute ein Martini bianco.
Dann bekamen wir die Karte für unser Überraschungsmenü gereicht.
Das las sich ordentlich, wenn auch nicht überschwänglich kreativ. Ein etwas älterer Herr, der dem benehmen nach der Chefkellner im Restaurant war, überreichte uns die Karten und erfragte eventuelle Änderungswünsche von uns. Frau sagte das Dessert nicht so zu, aber der Service bot an, uns später eine Dessertkarte zu bringen und dann ohne Aufpreis bei den Desserts wechseln zu können. Die Küche begrüßte uns dann auch.
Mit Brot und Butter, und nun bekam ich doch etwas Bauchschmerzen, ob das Geburtstagsgeschenk für meine Frau gut gewählt war! Selten habe ich lieblosere Küchengrüße serviert bekommen. Ein schon angetrocknetes Convienience-Baguette kam an den Tisch, pseudo Vollkorn. Mit Butter, einfach so Butter, und als Auswuchs von Kreativität ein Petersilien Blatt obenauf! Boah! Im Ernst jetzt, in diesem Hotel? Lieber Hotel Manager, lieber Küchenchef, wenn ihr keine Lust auf einen sinnvollen Küchengruß habt, dann lasst ihn weg, das hier servierte war schlicht peinlich! Ich bekam einen Anflug von schlechter Laune! Die Küche musste sich wirklich steigern! Wir orderten noch einen Weißwein, den wir schon kannten, einen 2011 Riesling GG Steeger Sankt Jost von Ratzenberger, wie schon in Bacharach getrunken, genauso erfreulich bepreist unter 50 EUR. Den kriegen wir nicht wieder, also noch mal bestellt.
Der Service, in Person des oben angesprochene Herrn, servierte den Wein, wie es sein muss und mit einigen Informationen über das Weingut. Auch der Wunsch nach Burgundergläsern bei diesem alten Wein war kein Problem für Ihn. Das hier war schon mal sehr engagierter als die Küchenperformance beim Gruß. Wir genossen bis zum Beginn des Menüs erst mal den Wein. Irgendwann kam dann Gang eins. Duett von Fluss und Meer mit Wildkräutersalat hatte die Karte verkündet. Lachs war drauf, eine Mousse auch, ich vermute Flusskrebs, in weitestem Sinne war der Titel des Gangs mit Leben gefüllt. Der Anblick war jetzt inspirierender als beim Küchengruß, aber haute mich jetzt auch nicht von den Socken. Geschmacklich war das alles in Ordnung, aber nur ein kleiner Schritt in Richtung meiner ursprünglichen Erwartungen an das Essen an diesem Abend. Gang zwei war eine Suppe, ganz klassische Viergang-Menü-Folge.
Auf der Karte wurde verkündet Dammwildkraftbrühe mit Wurzelgemüse, dampfend heiß in der Tasse wurde uns das Gericht serviert. Das Foto kann meine aufkommende Hoffnung und Freude nicht unterstreichen. Es tut der Essenz sehr unrecht. Am Tisch erfreuet die Suppe mit einem intensiven Duft nach Wild die Nase, diese Bouillon kann nicht besser machen! Ich war beim Verzehr dabei, mich wieder mit der Küche zu versöhnen. Auch meine Frau hob den Daumen. Ich schöpfte wieder Hoffnung für den Abend. Und inzwischen waren wir mit dem Chefkellner in etwas engeren Dialog getreten, ihn erfreute unser detailliertes Interesse an den Speisen, die kritischen Rückmeldungen dazu ebenso wie unser Interesse an der gut sortierten regionalen Weinkarte. Die Konversation über einen Roten zum Hauptgang ließ schlussendlich diese Flasche auf dem Tisch erscheinen.
Aus Oberwesel vom Weingut Goswin Lambrich sollte dieser Wein sehr gut zum Hauptgang passen. Na dann wollen wir mal schauen, wie er zum Hauptgang rosa gebratene Entenbrust mit Apfelsauce, Ratatouille und Kartoffelnocken passen würde.
Optisch kann man eine Entenbrust nicht besser auf dem Teller präsentieren. Knusprig die Haut, rot-rosa m Inneren, perfekt. Die in Scheiben geschnittene Entenbrust war auf einem gut dazu passenden Ratatouille platziert. So mache ich es bei mir zu Hause auch immer, Ratatouille und Ente sind bei mir wie Bruder und Schwester, nie getrennt. Kartoffelnocken, schön locker und eine schmackhafte und intensive Jus ergänzten das Paar. Beim Verzehr war ich dann versöhnt mit der Küche. Meine Frau mag keine Creme Brulee, deswegen Käse für sie zum Abschluss.
das Dessert geht bei ihr immer, ich hatte mir einen spaßhaften Schlagabtausch mit dem Kellner geliefert mit der Frage, ob er seiner Küche eine ordentlich Creme brulee mit Apfelragout zutrauen würde. Der Herr ließ sich nicht irritieren, und bejahte das, und gewährte mir die Option, bei Nichtgefallen ein anderes Dessert zu wählen. DEAL!
Ein bisschen hatte er doch gebangt, denn nachdem ich den obligatorischen Löffeltest gemacht hatte (craquez) fraget er sofort nach meinem Eindruck. Ich war aber zufrieden, erst mal war nichts oben auf der knackigen heißen Kruste, sehr gut! Zweitens war die Creme darunter kühl. Ist ja alles ganz einfach, aber mindestens 50% der deutschen Restaurants, die Creme Brulee servieren, beherzigen die Essentials nicht! Hier aber war alles gut!
Der Service hauptsächlich in Form des Herrn Chefkellners taute im Laufe des abends immer mehr auf, wir hoffen deswegen, weil wir ehrliches Interesse an seinem Restaurant, den Speisen und den Weinen zeigten und wir seine gute Ausbildung durch entsprechende Rückfragen würdigten. Zum Schluss wurden wir aufs herzlichste verabschiedet.
Kann ich also zum Fazit kommen. Ich veröffentliche keinen Preis für das Essen, weil es Teil eines Pakets war. Dieses Paket war mit 300 EUR bepreist, Übernachtung, Frühstück und Menü, hinzu kamen noch Getränke. Zählt man das alles zusammen, war das für eine einzelne Nacht ein wirklich stolzer Preis (ca. 400 EUR). War das den Preis wert? Ich weiß es nicht. Nach katastrophalen Beginn steigerte sich die Küchenleistung übers Menü, der Service machte Freude im ganzen Hotel. Das Zimmer war aber nicht gehobener Standard. Jetzt waren wir wenigstens eine Nacht Prinzessin und Prinz auf einer Burg am Rhein Burgen Weg, aber ich würde nicht noch mal einkehren, dafür kenne ich zu viele gehobene Hotels, wo mir das PLV angepasster erscheint. Hier bezahlt man Ambiente und Blick.
Herbstwanderung 2020 auf dem Rhein Burgen Weg von Bingen nach Bad Salzig, auf der vierten Etappe ging es für meine Frau und mich von Oberwesel nach St. Goar, an der Loreley vorbei.
http://www.gastroguide.de/restaurant/222943/loreleyblick-maria-ruh/urbar/bewertung/39306/
Abends wollten wir dann in Sankt Goar sein. Hier wollte ich meine Frau überraschen, denn wo muss man wenigstens eine Nacht übernachten auf dem Rhein Burgen Weg? Auf einer Burg natürlich, dass wäre möglich gewesen in Oberwesel, Burghotel Schönburg oder eben hier in Sankt Goar, auf der Burg Rheinfels.... mehr lesen
Romantik Hotel Schloss Rheinfels
Romantik Hotel Schloss Rheinfels€-€€€Restaurant, Hotel067418020Schloßberg 47, 56329 Sankt Goar
3.0 stars -
"Man bezahlt das Ambiente......." Carsten1972Herbstwanderung 2020 auf dem Rhein Burgen Weg von Bingen nach Bad Salzig, auf der vierten Etappe ging es für meine Frau und mich von Oberwesel nach St. Goar, an der Loreley vorbei.
http://www.gastroguide.de/restaurant/222943/loreleyblick-maria-ruh/urbar/bewertung/39306/
Abends wollten wir dann in Sankt Goar sein. Hier wollte ich meine Frau überraschen, denn wo muss man wenigstens eine Nacht übernachten auf dem Rhein Burgen Weg? Auf einer Burg natürlich, dass wäre möglich gewesen in Oberwesel, Burghotel Schönburg oder eben hier in Sankt Goar, auf der Burg Rheinfels.
Geschrieben am 28.09.2020 2020-09-28| Aktualisiert am
28.09.2020
Besucht am 16.09.2020Besuchszeit: Mittagessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 40 EUR
Die Rhein Burgen Weg Etappe von Oberwesel nach Sankt Goar führt einen am linken Ufer irgendwann auch an der Loreley vorbei. Meine Frau und ich waren um die Mittagszeit auf Höhe der Loreley. Wenn man schon diesen Felsen in seiner Pracht sehen will, dann geht, fährt oder radelt man am besten nicht zum Loreley Zentrum am rechten Ufer, sondern schaut ihn sich in seiner ganzen Pracht vom linken Ufer aus an.
Der Rhein Burgen Weg bietet sozusagen einen Cinemascope Blick auf die Loreley, man umrundet den Felsen, dem Rheinverlauf folgend über fast 270 Grad. An etlichen Aussichtspunkten entlang dieser dreiviertel Umrundung bietet der Weg Ausblicke auf die Loreley. Ein besonders Guter findet sich auf der Terrasse des Restaurants Maria Ruh, Beiname Loreleyblick (was sonst). Wir waren gegen Mittag da, perfekter Zeitpunkt für eine Einkehr, also fragten wir nach einem Platz auf der Terrasse.
Über einen Selbstbedienungsbiergarten geht es in das Restaurant mit Service. Eine nette junge Dame nahm uns in Empfang und bot uns tatsächlich noch einen Platz auf der Terrasse an. Tritt man aus der Tür auf die Terrasse, erblickt man über eine Wiese hinweg die Loreley.
Die vielen Tische und Bänke sind vor einer Bühne platziert, hier findet ein üppiges Kulturprogramm statt. Infos auf der HP, wobei aber vieles dem Corona Virus im Jahr 2020 zum Opfer fiel. Die Black Föös sollten aber kurz nach unserem Besuch auf der Bühne spielen.
Im Restaurant selber steht ein Kaffeeröster, man produziert eigenen Kaffee. Vom Frühstück bis zum Abendessen (nur bis 18:00 Uhr) deckt die Karte alles ab. Das Ambiente ist eine wilde Mischung aus Café, Restaurant, kleinem Laden und spektakulären Toilettendesign im Keller. Meine Frau ging in das stille Örtchen und kam fasziniert wieder. Die Türen der Einzeltoiletten sind durchsichtig, man kann ins Innere sehen. Auch bei den Männern, musste ich ja dann auch mal ausprobieren. Man sieht also, ob eine Toilette frei ist, aber Frau möchte natürlich nicht gesehen werden, wenn sie gerade drin ist. Verunsicherte Nachfrage beim Service ergab, sie sollte einfach mal hinein gehen und abschließen. Gesagt getan, Knopf gedreht, Scheibe milchig! Kein Durchblick mehr! Jetzt fragt sich natürlich der ständig mit Ausfallsicheren Sicherheitspositionen bei Armaturen befasste Ingenieur, hängt das undurchsichtig werden an Energie AN oder AUS (Strom fließt oder nicht für Laien)? Hängt es an Energie AUS, alles gut, dann ist ein Stromausfall kein Problem. Hängt das Undurchsichtig werden aber an Energie AN, was mach ich im Falle eines Stromausfalls, wenn ich es mir gerade bequem gemacht habe? (Auslegung stay put lasse ich mal Beiseite). Könnte peinliche Momente bereiten auf beiden Seiten der Scheibe........
Nun, gut, wir Beide kamen zum Glück nicht in die Lage, dass verifizieren zu müssen. Irgendwann saßen wir wieder gemeinsam an unserem Tisch und hatten vom Service die Karten bekommen und beide ein großes Alster bestellt, wieder waren es am Wandertag fast 30 Grad. Bei der Hitze war das kühle Alster natürlich eine Wohltat. Wir hatten uns eine Kleinigkeit bestellt und genossen den Blick auf die Loreley.
Irgendwann beim zweiten Getränk, noch ein Alster für mich, eine Apfelschorle für meine Frau, servierte der Service uns die bestellten Speisen. Für meine Frau Süßkartoffelstrudel auf Rieslingschaum mit Gartenkräutern.
Unkonventionelle Strudel Optik möchte ich meinen, aber farbenfroh war es. Meine Frau äußerte sich aber zufrieden mit ihrer Wahl. Ich habe nicht probiert, weil ich ein Trumm von einer Vesper bekam. Ich hatte Hunger, also orderte ich "Unsere Vesperschaufel".
Die Karte beschrieb das mit Hausmacher Wurst, Käse, reich garniert mit Bäckerbrot und Quittenschnaps. Den Schnaps hatte ich abbestellt eingedenk eines denkwürdigen vorherigen Abends in Oberwesel mit einer umfangreichen Weinverkostung bei Lanius Knab. Hätte ich vielleicht doch nicht tun sollen angesichts dieses Holzbretts voll mit leckeren Wurst und Käse, die gefühlt einen ganzen Vierer-Tisch gesättigt hätte. Letztlich schaffte ich nicht alles, dass sehr gute Sauerteigbrot wurde natürlich gegessen, aber ein wenig vom Käse und der Wurst gingen zurück, ich konnte nicht mehr essen. Und es lagen ja noch ein paar Kilometer bis St. Goar vor uns. Weil wir so satt waren noch ein Kaffee aus der hauseigenen Röstung.
Und dann waren wir bereit weiter zu wandern, mehr als gut gesättigt. Die junge Dame im Service bekam im Laufe unseres Aufenthaltes noch Unterstützung und alle drei uns bedienenden Servicekräfte erledigten ihre Arbeit sehr ordentlich.
Kann ich also zum Fazit kommen, wer linksrheinisch über Tag eine schöne Einkehr sucht, ist hier bestens aufgehoben, je nach Wunsch und Anspruch im Biergarten mit Selbstbedienung oder im Restaurant und seiner Terrasse mit a la Carte Gerichten.
Die Rhein Burgen Weg Etappe von Oberwesel nach Sankt Goar führt einen am linken Ufer irgendwann auch an der Loreley vorbei. Meine Frau und ich waren um die Mittagszeit auf Höhe der Loreley. Wenn man schon diesen Felsen in seiner Pracht sehen will, dann geht, fährt oder radelt man am besten nicht zum Loreley Zentrum am rechten Ufer, sondern schaut ihn sich in seiner ganzen Pracht vom linken Ufer aus an.
Der Rhein Burgen Weg bietet sozusagen einen Cinemascope Blick auf... mehr lesen
Loreleyblick Maria Ruh
Loreleyblick Maria Ruh€-€€€Restaurant, Cafe, Biergarten, Ausflugsziel067419811599Loreleystraße 20, 55430 Urbar
4.0 stars -
"ordentliches Angebot mit spektakulärem Loreley Blick" Carsten1972Die Rhein Burgen Weg Etappe von Oberwesel nach Sankt Goar führt einen am linken Ufer irgendwann auch an der Loreley vorbei. Meine Frau und ich waren um die Mittagszeit auf Höhe der Loreley. Wenn man schon diesen Felsen in seiner Pracht sehen will, dann geht, fährt oder radelt man am besten nicht zum Loreley Zentrum am rechten Ufer, sondern schaut ihn sich in seiner ganzen Pracht vom linken Ufer aus an.
Der Rhein Burgen Weg bietet sozusagen einen Cinemascope Blick auf
Geschrieben am 24.09.2020 2020-09-24| Aktualisiert am
11.11.2020
Besucht am 15.09.2020Besuchszeit: Abendessen 3 Personen
Dritte Etappe auf dem Rhein Burgen Weg, am 15. September 2020 wanderten meine Frau und ich die ca. 14 Kilometer von Bacharach nach Oberwesel. Auf dieser Etappe hatte sich GG Kollege Nolux uns angeschlossen. Morgens trafen wir uns am Steeger Tor in Bacharach und dann ging es zu dritt in Richtung Oberwesel. Unterwegs sorgte der liebe Kollege noch für eine schöne Pause, hatte er doch neben einem Trumm von Kamera auch noch eine gut gekühlte Flasche Schlossböckelheimer Riesling Vulkangestein von Bad Sobernheimer Weingut Schneider dabei nebst drei Gläsern. Solche Wanderkumpanen wünscht man sich, es wurde eine wunderschöne Mittagsrast über dem Rhein am Blücherblick.
Abends, so hatten wir beschlossen, wollten wir noch zusammen essen gehen. Der Dienstag war der einzige Wandertag, an dem wir keine Einkehr vorher reserviert hatten. Nachdem wir an der der Schönburg angekommen waren, waren wir so gut im Zeitplan, das Zeit für eine Einkehr blieb, Durst löschen und die müden Wanderbeine ein wenig unter den Tisch ausstrecken. Dort sprachen wir ab, nach dem Abstieg von der Burg nach Oberwesel hinein würden wir uns trennen. Meine Frau und ich gingen uns bei unserer Pension, dem Weingut Persch, einchecken (die Strauße dort ist wirklich auch sehr schön, aber erst ab Mittwoch geöffnet), Nolux wandte sich entgegen gesetzt dem Ort zu und würde eine geeignete Einkehr suchen und uns benachrichtigen, wo wir ihn finden.
Nach einer Dusche und frischen Klamotten für uns kam dann auch schon eine Nachricht aufs Mobiltelefon. Er saß in der Strauße des Weingutes Lanius Knab, und würde dort auf uns warten. Bon, Weingut und Strauße sind immer eine gute Wahl! Und Lanius Knab war ein bekannter Name, den hatte ich im Zusammenhang mit dem VDP schon gehört. Faktencheck per Internet, korrekt, Mitgliedsbetrieb im VDP Mittelrhein! Es lohnt sich immer Wein-Aficionados suchen zu lassen. Wir machten uns auf den halbstündigen Weg von der Rieslingstraße zur Mainzer Straße und standen alsbald vor diesem Gebäude.
Von der Strauße erst mal nix zu sehen, wir waren aber richtig, weil Fahnen der Weingutes auf der anderen Straßenseite wehten. Neben der Tür das bekannte Zeichen für hochwertigen Wein.
Ums Eck ging es in einen einfachen, aber sehr schön dekorierten Innenhof, der mit Tischen vollgestellt war.
Und dort im Innenhof fanden wir ihn dann, den Weinliebhaber von der Nahe, der schon dabei war sich durch die Rieslinge und weiteren Weine des Weingutes Lanius Knab zu probieren. Direkt am Tor der Betriebshalle saß er, in dem das Ehepaar Lanius Knab die Theke stehen hatte und durch das es auch zur Küche ging. Er behauptete zwar, dass sei der einzig freie Platz gewesen, ich glaube aber eher, er hat den Tisch gewählt, weil er so den Chef besser in Fachgespräche verwickeln konnte. Nichtsdestotrotz, ein erster Wein wurde empfohlen von ihm.
VDP erste Lage, 2019 Enghöller Bernstein "S" Riesling trocken. Von dem war er sehr angetan! Da musste der Nahewein-Trinker doch tatsächlich zugeben, dass es Weine am Mittelrhein gibt, die ihm sehr zusagen. Was die weiteren Weine des Abends betrifft, spiele ich hiermit wieder Nolux den Ball zu, ich widme mich dem Essen. Den Weinsprech beherrscht er viel besser als ich. Im Hallentor eine Tafel mit dem Tagesangebot.
Daneben gibt es eine sehr kurze feste Karte mit typischen Straußengerichten.
Durst war mit Wasser und Wein(en) für Erste gelöscht, wir hatten Hunger nach einem langen Tag auf dem Rhein Burgen Weg. Uns allen Drei gefiel der Flammkuchen aus dem Tagesangebot, also orderten wir den bei Herrn Lanius Knab. Die Küche verantwortet seine Frau, die nach der Bestellung Besteck an den Tisch brachte. Nach etwas längerer Wartezeit, es war kein Tisch mehr frei an unserem Besuchsabend, kam dann der georderte Flammkuchen an unseren Tisch. Flammkuchen mit geräucherter Wispertalforelle, Frühlingszwiebel und Apfel war ein Angebot, dem wir nicht widerstehen konnten. Und was uns serviert wurde, konnte wirklich gefallen, mit der Forelle war nicht gespart worden. Der Räucherfisch ergänzte sich aufs feinste mit Creme Fraiche, Frühlingszwiebeln und Apfel. In der Wartezeit hatten wir unsere (Wein)Kritikerpflichten ernst genommen und fleißig weiter mit probiert. Die Familie Lannius Knab produziert ein paar sehr feine Tropfen.
Es war klar, bei dem ganzen Weingenuss würde ein einzelner Flammkuchen gerade nach einer Wanderung keine ausreichende Grundlage bilden können, um den Abend einigermaßen unbeschädigt in Sinne von "hang over" am nächsten Morgen verbringen zu können. Ergänzung zur Füllung des weiterhin knurrenden Magens musste her. Für meine Frau eine Gulaschsuppe mit Brot.
Von der gegenüberliegenden Tischseite kamen keine Klagen zu der Suppe. Kollege Nolux neben meiner Frau auch mir gegenüber schien noch mehr Hunger zu haben, für ihn gleich Drei auf einen Streich
und weil das niemals reichen würde, Spundekäs, Leberwurst und Kräuterquark, hatte er sich noch Pellkartoffeln dazu bestellt. Ich bin gespannt auf seine Bewertung! Ich lag irgendwo dazwischen mit dem von mir georderten Spundekäs.
mit Laugenbrezel und Brot. Nicht zuletzt die Laugenbrezel hatten mich zur Auswahl veranlasst. Aber Spundekäs mit Brot und Brezeln ist nun mal der beste Weinbegleiter überhaupt. Lecker und sättigend und er wappnete mich gut gegen ein besonderes Angebot des WG Lanius Knab, bzw. dessen Folgen am nächsten Morgen. Brettchen mit einer Verkostungsauswahl von 4 oder 6 Weinen, laut Angebot 4 oder 6 Mal 0,05 Liter, aber als die Gläser kamen waren das in allen 0,1 Liter, minimum.
Unter den Gläsern immer ein kleiner Deckel mit dem Namen des Weins und weiteren Informationen. So macht Weinprobe sehr viel Spaß. Dieser Abend im Innenhof des Weingutes der Familie Lanius Knab war ein wunderbar Schöner! Nolux, dank deiner Spürnase haben wir noch ein Weingut kennen gelernt, dessen Weine außerordentlich gut sind! Herr und Frau Lanius Knab hatten uns mit zwei weiteren Servicekräften einen schönen Abend beschert.
Bis ins Dunkle hinein saßen wir unterhalb der Schönburg und können eine Einkehr in dieses Weingut sehr empfehlen! Ich habe immer noch ein schlechtes Gewissen, weil ich keine Weine für zu Hause bestellt habe, aber mein Mittelrhein-Weinbudget hatte ich schon beim JOST in Bacharach ausgeschöpft. Ich habe dem Chef aber fest versprochen, wir kommen wieder und dann laden wir den Kofferraum auch mit seinen Weinen voll!
Dritte Etappe auf dem Rhein Burgen Weg, am 15. September 2020 wanderten meine Frau und ich die ca. 14 Kilometer von Bacharach nach Oberwesel. Auf dieser Etappe hatte sich GG Kollege Nolux uns angeschlossen. Morgens trafen wir uns am Steeger Tor in Bacharach und dann ging es zu dritt in Richtung Oberwesel. Unterwegs sorgte der liebe Kollege noch für eine schöne Pause, hatte er doch neben einem Trumm von Kamera auch noch eine gut gekühlte Flasche Schlossböckelheimer Riesling Vulkangestein von... mehr lesen
Straußwirtschaft im Weingut Lanius Knab
Straußwirtschaft im Weingut Lanius Knab€-€€€Besenwirtschaft06744 8104Mainzer Straße 38, 55430 Oberwesel
4.0 stars -
"Ein schöner Abend im Weingut" Carsten1972Dritte Etappe auf dem Rhein Burgen Weg, am 15. September 2020 wanderten meine Frau und ich die ca. 14 Kilometer von Bacharach nach Oberwesel. Auf dieser Etappe hatte sich GG Kollege Nolux uns angeschlossen. Morgens trafen wir uns am Steeger Tor in Bacharach und dann ging es zu dritt in Richtung Oberwesel. Unterwegs sorgte der liebe Kollege noch für eine schöne Pause, hatte er doch neben einem Trumm von Kamera auch noch eine gut gekühlte Flasche Schlossböckelheimer Riesling Vulkangestein von
Geschrieben am 23.09.2020 2020-09-23| Aktualisiert am
23.09.2020
Besucht am 14.09.2020Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 150 EUR
Herbstwanderung 2020 auf dem Rhein Burgen Weg von Bingen nach Bad Salzig. Für Montag, den 14.09.2020 hatten meine Frau und ich uns das sehr überschaubare Stück Wanderweg von Oberheimbach nach Bacharach vorgenommen. Den vergangenen Abend und die vergangene Nacht hatten wir in Oberheimbach im Weinbergschlösschen verbracht, und den kompletten Aufenthalt sehr genossen, siehe dazu mein Bericht.
Die folgenden 10 Kilometer sollten uns nach Bacharach führen, eigentlich keine adäquate Tagesetappe, aber in Bacharach wollten wir etwas früher sein, um die VDP Weingüter Toni Jost und Bastian zu besuchen, beide mitten in Bacharach gelegen. Das dritte VDP Weingut von Bacharach, Ratzenberger, liegt im Ortsteil Steeg im Seitental 3 Kilometer vom Rhein weg und war zu Fuß nicht zu erreichen. Herr Ratzenberger würde uns aber am Abend noch sehr viel Freude bereiten, soviel sei vorweg genommen.
Einquartiert hatten wir uns in einer Pension, dem Winzerhaus Bacharach, dass als Unterkunft vom Wanderverband zertifiziert ist und schon im Seitental liegend nicht mehr von der Bahnlinie und ihrem Lärm tangiert wird. Somit waren wir frei, uns am Abend eine Einkehr suchen zu können in Bacharach. Ist natürlich an einem Montagabend ein manchmal schwieriges Unterfangen, dennoch fand sich was. Wieder stützten wir uns auf einen Vorbesuch der Kollegin PetraIO und wählten das Restaurant Stübers im Rhein Hotel Bacharach als Ziel für das Abendessen.
Gegen 18 Uhr standen wir vor dem eindrucksvollen Hotelgebäude direkt am Stadttor zum Rhein und der Stadtmauer. Bacharach war sehr gut gefüllt mit Touristen, die alle für den Montagabend eine Einkehr suchten, gut das wir reserviert hatten. Etliche potentielle Gäste, die nach uns kamen, wurden abgewiesen, weil alle Tische innen und außen besetzt waren. Wir hatten um einen Tisch draußen gebeten bei passenden Wetter. Das war so, und wir wurden auf die Terrasse gebeten, halb wie ein Wintergarten geschlossen.
Halb offen auf der Stadtmauerkrone, in Höhe der Bahnlinie 5 Meter neben uns.
Über uns ein großer Kiwi Busch, voll mit reifen Früchten, wir naschten unentdeckt.
Das war schon mal ein wunderschönes Ambiente! Nur eben leider mit in 10 Minütigem Rhythmus durchfahrenden Zügen 5 Meter gefühlt direkt neben uns. Train Spotter würde man gar nicht mehr weg kriegen, wir waren froh, dass unsere Pension im Tal nach Steeg raus lag. Eine Dame aus dem Service führte uns an unseren Platz, und überreichte uns die Karten. Eine Flasche Wasser wurde bestellt, kein Aperitif, wir wollten uns Wein bestellen. Die Karten lassen sich auf der HP des Hotels einsehen.
Familie Stüber führt ein anspruchsvoll gestaltetes Hotel und auch in der Küche herrschen hohe Ansprüche an die Qualität der Speisen. Wie schon gestern im Weinbergschlösschen machte schon alleine das Blättern in der Karte viel Freude und eine Auswahl fiel schwer. Zuerst aber wurde ein Wein bestellt, vom WG Ratzenberger, ich hatte es ja schon angekündigt.
ein Riesling trocken, was sonst, aus der VDP klassifizierten großen Lage Steeger Jost, Jahrgang 2011.
49 EUR rief die Karte für ein großes Gewächs aus dem Jahr 2011 auf! Ach, ich würde manchen Sommelier hier bei uns im Münsterland gerne mal die Weinkarten der Restaurants in Weinanbaugebieten zeigen und Tränen des Unglücks weinen! Aber sie lassen sich ja eh nicht erweichen! Uns wurde ein großartiger Riesling präsentiert, der uns den den ganzen Abend über große Freude bereitete! Mit dem Wein kam Brot an den Tisch.
Dann mal zum Essen kommen nach dem ganzen Vorweg-Geplänkel. Wie gesagt, die Karten lassen sich auf der HP einsehen, und was man erblickt, macht große Freude. Kreative, regionale und saisonale Küche, die aber offen genug bleibt für allerlei Zutaten aus dem Rest der Welt. Das würde sehr schwer werden, aber nach einiger Zeit hatten wir uns geeinigt auf folgende Speisen. Vorweg für meine Frau "Vorspeisenplatte Leckeres vom Mittelrhein „William Turner“
Darauf laut Karte Steeger Hinkelsdreck mit Riesling-Traubengelee (großartige Pastete!), Sushi und Mousse von der geräucherten Wisper-Lachsforelle mit Rote-Bete-Meerrettich, Salami von der Mittelrheinziege und Mediterrheines Vitello Tonnato „Wisperwind“. Verlockender Anblick und meine Frau lobte insbesondere den Fisch. Einen kleinen Teil meiner Vorspeise hatte meine Frau auch auf ihrer Vorspeise. Ich hatte mir „Wisperwind“ Mediterrheines Vitello Tonnato bestellt.
Frischlingsrücken, sieben Stunden bei Niedertemperatur gegart, mit Crème von der geräucherten Wisperforelle, Kaviar vom Bachsaibling, Wildkräuter mit Mittelrheinkirsch-Balsamico und Olivenöl informierte mich die Karte über die Zutaten auf meiner Schieferplatte. Äußerst zartes Fleisch vom Wildschwein durfte ich kosten, mit einer Creme aus Räucherforelle und tatsächlich gutem Kaviar. Dazu ein sehr frischer Kräutersalat mit passend abgeschmeckter Vinaigrette. Die Küche von Andreas Stüber hatte uns einen tollen Einstand in das Abendessen beschert. So durfte sich das gerne fortsetzen. Für meine Frau ging es weiter mit Bacharacher Rieslingbraten à la Clemens Brentano
In Riesling eingelegte und 15 Stunden bei 80°C geschmorte Schulter vom Hunsrücker Rind mit Rieslingrahmsoße, dazu handgeschabte und gebackene Brennnesselsamen-Spätzle hatte die Karte meine Frau informiert. Spätzle, sehr exotisch aromatisiert, da kann die Schwäbin nicht widerstehen und bestellt sich das, auch wenn sie schon 15 Jahre im Norden lebt. Butterzartes Fleisch mit einer guten Sauce machten sie außerdem glücklich, auch der Hauptgang meiner Frau ein wirklich Guter! Bei mir ging es weiter mit Coq au Riesling
gebratene Brust von der Freilandpoularde mit frischen gebratenen, Kräuterseitlingen und Austernpilzen in Rieslingsauce gab es für mich. Die Brust im Supreme Schnitt mit Knochen lag in einem Pfännchen auf der Sauce mit den Pilzen und Zwiebeln. Zu dieser sehr guten Sauce und dem zarten Geflügel a part noch
gebackene Kartoffel-Laugenbrezelklöße, die sich natürlich sehr gut mir der Sauce vertrugen. Auch ich war sehr glücklich mit meiner Hauptspeisenwahl. Und weil wir im Gegensatz zum vergangenen Abend in Oberheimbach nur zwei Gänge bisher verspeist hatten, ging noch was aus der Abteilung Dessert. Meine Frau orderte Dessertvariation III
Sorbet von Riesling und schwarzem Johannisbeermark, Parfait von Trester, Honig, Limetten und grünem Pfeffer und dunkle Mousse aus Schokolade mit 85% Kakao verriet uns die Karte, mehr müsste man eigentlich gar nicht sagen, außer dem Hinweis, das eine Mousse ohne Zuckerzugabe (unsere Vermutung) ein Knaller ist! Ich war eine Position weiter oben fündig geworden, demzufolge Dessertvariation II Feuer und Eis für mich.
Crème brûlée mit Madagascar-Vanille und Sorbet von Himbeeren, Spitzpaprika und Chili auf Baumkuchen waren auf meiner Schieferplatte angerichtet. Perfekte CB, ohne was drauf! Ganz wichtig! Kühle Creme, heiße, knackende Kruste, so einfach ist das, und doch so schwer für sehr viele Küchen! Auch ich war glücklich mit meinem Dessert. Wir hatten alles in allem drei äußerst gute Gänge vom Küchenteam serviert bekommen.
Ähnlich gut agierte auch der Service, wir waren immer im Blick, alle Wünsche konnten sofort geäußert werden und alles wurde wie gewünscht umgesetzt. Dabei war immer ein Lächeln auf den Lippen, auch wenn es stressig wurde. Gute Leistung!
Kann ich also zum Fazit kommen. Andreas Stüber, seine Familie und sein Hotel und Restaurant Team kochen eine kreative saisonale und regionale Küche, die sich ohne Scheuklappen in der restlichen Welt nach Zutaten umschaut, die diese Küche noch besser machen. Das Ganze ist dann handwerklich, bei uns zumindest, beeindruckend gut umgesetzt worden. Chapeau! Sind wir mal wieder in Bacharach, wir wissen wo wir essen werden! Dann stören auch die Züge nur noch ganz wenig!
Herbstwanderung 2020 auf dem Rhein Burgen Weg von Bingen nach Bad Salzig. Für Montag, den 14.09.2020 hatten meine Frau und ich uns das sehr überschaubare Stück Wanderweg von Oberheimbach nach Bacharach vorgenommen. Den vergangenen Abend und die vergangene Nacht hatten wir in Oberheimbach im Weinbergschlösschen verbracht, und den kompletten Aufenthalt sehr genossen, siehe dazu mein Bericht.
Die folgenden 10 Kilometer sollten uns nach Bacharach führen, eigentlich keine adäquate Tagesetappe, aber in Bacharach wollten wir etwas früher sein, um die VDP Weingüter... mehr lesen
4.0 stars -
"Äußerst fein gespeist an einem Montagabend!" Carsten1972Herbstwanderung 2020 auf dem Rhein Burgen Weg von Bingen nach Bad Salzig. Für Montag, den 14.09.2020 hatten meine Frau und ich uns das sehr überschaubare Stück Wanderweg von Oberheimbach nach Bacharach vorgenommen. Den vergangenen Abend und die vergangene Nacht hatten wir in Oberheimbach im Weinbergschlösschen verbracht, und den kompletten Aufenthalt sehr genossen, siehe dazu mein Bericht.
Die folgenden 10 Kilometer sollten uns nach Bacharach führen, eigentlich keine adäquate Tagesetappe, aber in Bacharach wollten wir etwas früher sein, um die VDP Weingüter
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Aus dem Kommilitonen wurde ein enger Freund, und wir sehen uns regelmäßig im Rahmen einer sechsköpfigen Kochtruppe, die unter dem Diktat sehr abgefahrener Themenvorgaben (momentan das Kochen in Dekaden, weiß jemand, was man sich unter der Küche der 1940er Jahre vorstellen muss?) regelmäßig ein Mehrgang-Menü in den jeweiligen heimischen Küchen entstehen lässt.
Leider war aber ein solcher Themenabend dem lästigen Corona Virus zum Opfer gefallen, die gestiegenen Ansteckungszahlen erlauben es nur noch Personen aus zwei Haushalten, sich privat zu treffen. Der Abend war frei, und so ergab es sich, dass wir (meine Frau und ich) uns mit dem Freund und seiner Frau zum Essen verabredeten. Er hatte da auch gleich einen Vorschlag eingebracht. Vermutlich um zu verhindern, dass ich das Kesselhaus oder das IKO vorschlagen würde. Beruflich ist er Controller, und der monetäre Sternemenü-Aufwand lässt ihn dann immer ein wenig verzweifeln. Bevor ich also dazu kam, diese zwei Ziele in unsere Diskussion zu werfen, wurde per WA (also ohne mich) mit meiner Frau ein Ziel fest gelegt. Das Haus Rahenkamp eben in Voxtrup.
Davon hatte ich den Freund schon ein paar mal schwärmen hören und nun sollte es also dahin gehen. Aber die gut gestaltete HP lässt auf ein Haus mit ordentlichen Anspruch schließen und so akzeptierte ich ohne Widerrede die Wahl der drei Tischgenossen an unserem Besuchsabend. Auf das Wiedersehen freute ich mich sowieso mehr als auf das Essen.
Ca. 50 Kilometer sind es vom heimischen Rheine in den Osten von Osnabrück nach Voxtrup an die Meller Landstraße Hausnummer 106, dann standen wir bei beginnender Dunkelheit vor dem großen Haus. Nach einer Extrarunde fanden wir auch den Parkplatz. Einmal U-Turn, und wir konnten uns in Innere begeben.
Das Haus Rahenkamp hat eine lange Historie und ist vor nicht allzu langer Zeit von zwei jungen Herren übernommen worden. Die haben das Innere recht heftig umgekrempelt und modernisiert, und den Gastraum von gediegen, altmodisch, dörflich in einen ansprechenden Gastraum mit moderner Gestaltung überführt. Das konnte schon mal sehr gefallen. Platz hat man auch in einigen separaten Räumen, so das auch bei gutem Zuspruch der Gäste keinerlei Abstandsprobleme auftreten können. Die Tische stehen in einem Abstand von mindestens 4 Metern untereinander. Ein sehr guter Aspekt in heutigen Zeiten.
Wir waren vor den Freunden da, aber unser Tisch war vom Service sofort zugeordnet. Coronabedingt hängte ich die Garderobe selber auf. Mit Maske und nach Desinfektion der Hände ging es dann zum Tisch.
Beim Platz nehmen traten dann auch unsere beiden Tischgenossen in den Gastraum, stehen bleiben und Coronagerechtes Ellenbogendrücken, dann saßen wir alle am Tisch. Die Beiden sind bekannt, und wurden von den Betreibern herzlich begrüßt. Insgesamt machte die Begrüßung der Gäste Freude. Hier sind Betreiber am Werk, die Freude an Gastronomie haben, man fühlt sich augenblicklich wohl. Ein Aperitif wurde geordert.
Der nannte sich Fuchsschwanz, wurde empfohlen von den beiden Freunden und so genossen wir einen Mix aus Sekt, Pimms No. 1, Orangenschale und Minze. Mit dem Aperitif konnten wir uns den Speisekarten widmen. Das las sich dann schon mal appetitanregend. Eine nicht zu umfangreiche Karte wurde gereicht, ein Klassikerteil und ein Saisonaler. Bei den Vorspeisen gab inklusive der Suppen nur 4 Alternativen. Die Weinkarte auch recht kompakt, aber darin doch einige Verlockungen, zum Beispiel ein GG von Künstler Rheingau für unter 60 EUR. Der Service servierte in unserer Findungsphase noch einen kleinen Küchengruß. Hausgebackenes Brot mit einer Meerrettich-Creme.
Die beiden Damen hatten sich entschieden, die jeweiligen KFZ nach Hause zu fahren, somit besprach ich mit meinem Freund einen Wein. Wir hatten schon entschieden, keine Vorspeise an diesem Abend, sondern gleich einen Hauptgang, gefolgt von Desserts, die sich verheißungsvoller lasen als die angebotenen Vorspeisen. Für ihn sollte es Rindfleisch sein, für mich Huhn mit Trüffelsauce, also kein Riesling. Das Brainstorming in Sachen Wein ergab eine Order an der Service für diese Flasche.
Edition Tour Spätburgunder für € 40,00 die Flasche, trocken, duftig, saftig, reintönig, im Barrique ausgebaut für 17 Monate von Jean Stodden (VDP) von der Ahr aus Resch, so die Weinkarte. Das WG ist mir ja recht gut bekannt, auch wenn ich meine Ahr Weine dann doch eher in Dernau bei Kreuzberg einkaufe.
Diesen Wein und sein Etikett konnte ich aber nicht zuordnen, auch nach Recherche auf der JS HP nicht. Im Burgunder Glas entfaltete sich dann aber ein typischer, trockener Ahr-Spätburgunder, wenig Frucht, kräftige Tanine, der durfte gerne bleiben.
Wir hatten dem Service dann irgendwann unsere Bestellung auf den Block gesprochen und nach angemessener Zubereitungszeit kamen dann die vier Hauptgänge an den Tisch. Die liebste Ehefrau von allen (meine) hatte sich ein Schmorgericht ausgesucht.
Ochsenbäckchen | Belugalinsen | Kartoffel-Sellerie-Püree | Balsamicosauce verkündete die Karte zu Ihrer Wahl. Eine sehr klassische Kombination, sie würde satt werden bei Linsen und Kartoffeln. Ich durfte vom Fleisch probieren, dass äußerst gut geschmort war, so zart, dass man das Messer auch zur Seite hätte legen können. Wenn ich vielleicht etwas anders gewollt hätte, dann die Anrichte, die Sauce hätte aufs Fleisch gehört. Aber ich bin mir auch sehr sicher, dass meine Frau als Liebhaberin puristischer Anrichte es genau so gut fand. Jedenfalls war sie sehr zufrieden mit ihrem Teller. Der Herr zu meiner Rechten nahm das, was er, glaube ich, immer nimmt.
Flat Iron Steak | Rotkrautsalat | Fritten | Rotweinbutter hatte er sich bestellt. Probiert habe ich nicht. Aber sein Steak wurde auf den Punkt medium an den Tisch gebracht. Und die Mühelosigkeit, mit der es zerteilt wurde, ließ auf sehr ansehnliche Produktqualität schließen. Er lobte dann noch den Rotkohl, den ich in Unkenntnis der Order als solchen recht skeptisch betrachtete. Bis ich dann beim erstellen dieser Kritik ersehen konnte, dass es kein klassischer Rotkohl war auf dem Teller, sondern ein warm servierter Krautsalat aus Rotkohl. Aber Hauptsache es hat ihm geschmeckt! Zwei von vier Gerichten konnten überzeugen. Die Frau meines Freundes und ich hatten uns Geflügel bestellt.
Maispoularde | Wirsing | Birnen-Kartoffel-Püree | Trüffeljus wurde vom Chef so in der Karte extra empfohlen. Und mich reizte tatsächlich das Birnen-Kartoffel-Püree! Dies Kombi kennt man ja so auch von Birnen-Bohnen-Speck, Klassiker aus dem hohen Norden, den es auch in meiner Küche ab und zu gibt. Der Teller kam und erst mal machte sich an den Geruchsrezeptoren in der Nase Trüffel breit! Das sollte perfekt zur Poularde im Supremeschnitt passen. Die Poularde war auf den Punkt, wie schon die beiden anderen Fleischgerichte, saftig und zart! Dazu die sehr gut abgeschmeckte Jus, restlos mit dem restlichen Brot aufgesaugt und gegessen. Das fruchtige Püree und der knackig blanchierte Wirsing waren gute Begleiter. Gegenüberliegend war man ebenso wie ich sehr zufrieden mit dem Hauptgericht. Und da wir keine Vorspeisen bestellt hatten, widmeten wir uns ohne schlechtes Gewissen der Dessertkarte. Für meine Frau
Schokoladentörtchen | Quitten-Birnenkompott, perfekt zur Jahreszeit passendes Kompott, auch in unserer Küche zu Hause wandern zur Zeit Quitten und Birnen in sehr viele Gerichte die wir kochen. Spätestens als der flüssige Kern übers Kompott lief, war meine Frau glücklich mit ihrem Dessert. Mein Freund und seine Frau bestellen sich einen Klassiker der französischen Küche.
Creme Brûlée von dunkler Schokolade | Ingwer | Pistazieneis hatten sie sich bestellt. Dunkle Schokolade statt klassisch Vanille in der Creme ist ja schon eine Abweichung, aber dann noch Ingwer rein? Die Kombi Schokolade und Ingwer finde ich außerhalb einer Creme Brûlée schon sehr passend, aber hier? Ich war skeptisch! Von beiden Herrschaften gab es aber nur lobende Worte für Ihr Dessert. Ich hatte zum Abschluss was Gefrorenes bestellt.
Schwarzbrot-Birnen-Parfait | Zuckerrübensauce, und wieder hatte mich eine ungewöhnliche Zutat verlockt, das zu bestellen, nämlich die Zuckerrübensauce. Das Parfait war klasse! Fruchtig durch Birne, mit Crunch durch die (möglicherweise Pumpernickel) Brösel von Schwarzbrot. Und darüber gut dosiert die knackige Karamellnote der Zuckerrübensauce! Fein! Guter Abschluss. Wir beschlossen unser Essen mit einem Digestif für die beiden Herren.
Auf Empfehlung eines der beiden Chefs gab es einen Rum! Ich weiß nicht, wie lange ich keinen Rum mehr getrunken habe, aber dieser hier konnte sehr gefallen. Guter Abschluss eines sehr guten Abendessens!
Der Service wurde durch die beiden Chefs erledigt, mit Unterstützung einer jungen Dame. Insgesamt war das eine Freude! Die beiden Herren widmen sich mit Hingabe ihren Gästen und überzeugen durch Fachwissen und Schlagfertigkeit. Da gab es keinen Grund zur Kritik!
Kann ich also zum Fazit einer Einkehr im Haus Rahenkamp in Voxtrup in Osnabrück kommen. Das Restaurant Vox Drin & Dine im Haus überzeugt durch liebevoll gestaltetes Ambiente, engagierte Besitzer und eine sehr ordentliche Küche, die nicht dogmatisch gut-bürgerlich kocht! Ich komme gerne wieder, wenn es sich ergibt!