Leider auch Gourmand gehe ich mittags regelmäßig allein oder mit Kollegen essen. Abendessen zu zweit waren in der Vergangenheit rar gesät, das wird jetzt nachgeholt! Auf Dienstreisen vertreibe ich mir die Zeit stets mit abendlichen Restaurantbesuchen, möglichst in den Highlights. So war ich auf Restaurantkritik gekommen und hatte den inneren Schweinehund, der zu bequem zum Kritiken schreiben war, überwunden.
Nach etwa 100 Bewertungen hat mich der Verkauf an Yelp ausgebremst, da ich aussagekräftige Kritiken schreiben möchte, für Menschen, die gutes Essen schätzen. In einem Portal, bei dem man auch seine Wertschätzung für die Heiße Hexe an der Tankstelle veröffentlicht, fühle ich mich nicht mehr wohl und suche eine neue Kritikerheimat.
Nachdem mittlerweile (fast) alle geschätzten Kritikerinnen und Kritiker aus dem Verschwundenen Portal hierher gewechselt und ein paar mehr dazu gekommen sind, fühle ich mich wieder wohl. Ein bißchen wie im Stammlokal, man kennt/schätzt/neckt sich, tauscht Neuigkeiten aus... Eben lesen, schlemmen, schreiben.
Leider auch Gourmand gehe ich mittags regelmäßig allein oder mit Kollegen essen. Abendessen zu zweit waren in der Vergangenheit rar gesät, das wird jetzt nachgeholt! Auf Dienstreisen vertreibe ich mir die Zeit stets mit abendlichen Restaurantbesuchen, möglichst in den Highlights. So war ich auf Restaurantkritik gekommen und hatte den inneren... mehr lesen
Bewertungs-Statistik
Insgesamt 288 Bewertungen 368470x gelesen 10225x "Hilfreich" 9171x "Gut geschrieben"
Die Region Nürnberg (und Mittelfranken) gehört neben Hamburg zu den großen Gewinnern der diesjährigen Sternvergabe.
Die Region Nürnberg (und Mittelfranken) gehört neben Hamburg zu den großen Gewinnern der diesjährigen Sternvergabe.
Koch und Kellner
Koch und Kellner€-€€€Sternerestaurant0911266166Obere Seitenstr. 4, 90429 Nürnberg
stars -
"Jetzt sogar mit Stern!" DerBorgfelderDie Region Nürnberg (und Mittelfranken) gehört neben Hamburg zu den großen Gewinnern der diesjährigen Sternvergabe.
Geschrieben am 22.02.2019 2019-02-22| Aktualisiert am
22.02.2019
Besucht am 09.02.2019Besuchszeit: Abendessen 4 Personen
Rechnungsbetrag: 812 EUR
...des Ehepaars Carsten1972. Jedenfalls könnte man diesen Eindruck gewinnen, angesichts der Häufigkeit der Besuche; am Valentinstag ging es für die Beiden schon wieder ins schöne Münster. Aber damit nicht immer wieder derselbe Gourmet dieses französische Familienrestaurant lobt, konnte ich mich diesmal nicht vor der Kritikeraufgabe wegducken. Bei gemeinsamen Besuchen mit GG-Kollegen drücke ich mich ja sonst gern unter Hinweis auf mein Schneckentempo.
Bei unserem Eintreffen wurden wir herzlich begrüßt. Vermutlich hatte Carsten die Mannschaft schon vorgewarnt...
Wir wurden vom rustikalen Eingangsbereich ein paar Stufen hoch durch einen schmaleren Teil vorbei an Bar und Küche in den hinteren Bereich begleitet. Hier herrscht rund um ein Buffet eine gemütliche Atmosphäre, Zweier- und Vierertische im Wechsel. Carsten hatte natürlich den schönsten runden Tisch am Fenster reserviert. Zu früherer Stunde oder anderer Jahreszeit hätten wir hier auf das Bächlein schauen können, das nicht nur am, sondern nach meiner Erinnerung teilweise auch unter dem Haus plätschert. Die Garderobe wurde uns abgenommen, die Karten geöffnet präsentiert, ein Aperitif angeboten. Alles ohne Hetze, aber mit einem netten Lächeln. Ihre Freundlichkeit behielten die jungen Damen im Service konsequent und glaubhaft bei, obwohl ich hier und da nicht vollständig mit der Küchenleistung einverstanden war. Die gute Stimmung war auch ein Verdienst des Gastgebers, der uns zurückhaltend mit Souveränität und verstecktem Witz angenehm durch den Abend begleitete.
Bei unserem Eintreffen war das Restaurant schon gut gefüllt und blieb es lange. Als wir das Etablissement schließlich nach viereinhalb Stunden verließen, hatte sich die Crew schon an der großen Tafel am Eingang nieder gelassen und beratschlagte vermutlich, wie man uns denn endlich los werden könne...
Trotz des intensiven Vorglühens eines einzelnen Herrn starteten wir mit dem Hausaperitif, einem Armagnac d‘Orange auf Crèmant, schön herb-fruchtig. Zuvor hatte ich noch kurz den Floc de Gascogne verkostet, um mich für die ambitionierte französische Brasserie-Küche angemessen zu präparieren. Die Einrichtung der Toiletten teilweise auch recht authentisch, teilweise modern, aber natürlich tadellos sauber.
Zum Knabbern kam schnell Brot auf den Tisch
helles eher unspektakulär, das Dunkle mit Körnern gut und bei den gebackenen, gewürzten Brotchips aus Weißbrot bestand akute Sattessen-Gefahr. Erst recht mit der würzigen Oliven-Sardellen-Tapenade sowie einer recht süß geratenen Dattel-Frischkäse-Crème
Das 4-Gang-Menü mit Aperitif und Erfrischung las sich ansprechend und wäre mit 69,5€ preislich fair gewesen, aber die Karte enthielt einen verlockenden französischen Klassiker nach dem anderen.
Außerdem differierten die „Ladekapazitäten“ doch etwas. An den Nebenplätzen wurden u.a. Artischocke natur und in Variationen gereicht, Rote-Bete-Risotto, Marseiller Fischsuppe, Kartoffel-Canelloni mit Gemüsefüllung, Zander und Dorsch, schließlich Sorbets und Crème brulée.
Diese Genießer!
Ich jedenfalls beschied mich mit gratinierten Austern, Gänseleber, Taube, Boudin noir und einer kleinen Käseauswahl...
Nach diesem wahren Bestell-Marathon gefiel uns eine herzhafte Kohlrabi-Crème brulée als Amuse
recht gut. Schön wäre noch eine Karamellisierung à la minute gewesen, das mag aber am Samstagabend einfach nicht zu schaffen sein.
Gestärkt gingen wir an die Getränkeauswahl und Carsten ließ uns den Vortritt; lag da gar ein leicht mitleidiges Lächeln auf seine Lippen? Da saßen wir nun mit der kleinen, feinen Karte voller Franzosen. Wir behalfen uns zum Auftakt mit einem jungen Sancerre von der Domaine la Perrière, der schnell nach einer zweiten Flasche verlangte. Später wechselten wir von der Loire an die Rhone zu einem Chardonnay
und blieben dort auch zum Fleisch bei einem passend „abgehangenen“ Spätburgunder.
Meine Austern Rockefeller kamen dann überraschend nackig und kalt an den Tisch, aber nach einem Hinweis und wenigen Minuten gab es die guten Stücke von Monsieur Gillardeau dann doch mit nicht zu viel Sauce Hollandaise und vor allem noch knackigen Spinat.
Klassisch und geschmacklich stark. Guter Auftakt.
Bei der Gänseleber-Trilogie
überzeugte die recht feste Foie gras mit einem (mir bis dato unbekannten) Gläschen Sauternes (10,50€)
genauso wie die natur gebratenen Stücke. Als Beilagen Fleur de sel, Quittengelee und natürlich geröstetes Brioche. Dritte im Bunde eine Crème brulée, die ich aufgrund eines Missverständnisses als die bekannte süße Variante erwartete. Erst bei der Reklamation wurde klar, dass auch hier - eigentlich geschmacklich völlig eindeutig - Gänseleber im Spiel war. Trotzdem nicht ganz gelungen, mir schien der Küche das Salz ausgerutscht zu sein. Carsten hat sie geschmeckt. (Ich hatte nach dem Meckern unverdient eine zweite Portionen bekommen...)
War ich bei der Gans ganz allein gewesen, freuten sich gleich drei von vier frankophilen Schlemmermäulchen auf die Taube. Nur der Süße Fan blieb bei ihren vegetarischen Leisten. Vielleicht nicht die schlechteste Wahl. Zwar warnte unser Gastgeber vor Schrotkugeln der Münsterländer Jägerschaft. Wichtiger wäre ein Hinweis auf die gebackene Keule gewesen: Nichts als Knorpel und Sehnen - ungenießbar! Die Bruststücke waren besser. Kräftig geröstet, fest, aber nicht hart und geschmacklich immerhin ok. Ohne jede Einschränkung ist dagegen das intensive Mandeljus zu loben, ebenso die glasierten Feigen und vor allem das starke Erbspüree!
Nur die Erbscracker, oje, oje. Hart und zäh, kaum zu zerkauen, von Knusprigkeit keine Spur. Leider ein „lost plate“, der die Bewertung nach unten zieht.
Immerhin versöhnte mich die Boudin Noir. Die gut gewürzte Blutwurstvariante scharf und kross gebraten, innen noch schmelzig. Dass sich einige Knochensplitter zahngefährdend in die Wurst gemischt haben, war sicher nicht Schuld des Giverny. (Im Restaurant war ich noch nicht so entspannt.) Die zahlreichen, tadellosen Begleiter - Cidre-Senf-Sauce, Süßkartoffelpüree, Äpfel-Zwiebel-Marmelade, Karotten, Blumenkohl, Romanesco und ein schöner Bröselknusper - sorgten für farbenfrohen Betrieb auf dem Teller
und ein absolutes Wohlfühl-Mundgefühl. Ein Hauptgericht, das überzeugte? Ja, klar. Und nein, denn eigentlich war es eine Vorspeise, die auf Wunsch aber problemlos aufgestockt werden konnte.
Das war wohl ein Fehler gewesen, denn um ein Haar hätte ich die gute Käseauswahl
nicht mehr geschafft. Was schade gewesen wäre. Camembert, Fougerous (eine Brie-Marke) und Roquefort kamen gut temperiert und damit so richtig vollmundig auf die Schieferplatte. Die halbierten Trauben, die Walnüsse und der Feigensenf waren abschließend das, was stete Treffen mit vielen GG-Freunden werden sollten: Klassiker!
...des Ehepaars Carsten1972. Jedenfalls könnte man diesen Eindruck gewinnen, angesichts der Häufigkeit der Besuche; am Valentinstag ging es für die Beiden schon wieder ins schöne Münster. Aber damit nicht immer wieder derselbe Gourmet dieses französische Familienrestaurant lobt, konnte ich mich diesmal nicht vor der Kritikeraufgabe wegducken. Bei gemeinsamen Besuchen mit GG-Kollegen drücke ich mich ja sonst gern unter Hinweis auf mein Schneckentempo.
Bei unserem Eintreffen wurden wir herzlich begrüßt. Vermutlich hatte Carsten die Mannschaft schon vorgewarnt...
Wir wurden vom rustikalen... mehr lesen
4.0 stars -
"Schöner Abend im 2. Wohnzimmer..." DerBorgfelder...des Ehepaars Carsten1972. Jedenfalls könnte man diesen Eindruck gewinnen, angesichts der Häufigkeit der Besuche; am Valentinstag ging es für die Beiden schon wieder ins schöne Münster. Aber damit nicht immer wieder derselbe Gourmet dieses französische Familienrestaurant lobt, konnte ich mich diesmal nicht vor der Kritikeraufgabe wegducken. Bei gemeinsamen Besuchen mit GG-Kollegen drücke ich mich ja sonst gern unter Hinweis auf mein Schneckentempo.
Bei unserem Eintreffen wurden wir herzlich begrüßt. Vermutlich hatte Carsten die Mannschaft schon vorgewarnt...
Wir wurden vom rustikalen
Geschrieben am 11.01.2019 2019-01-11| Aktualisiert am
11.01.2019
Besucht am 28.08.2018Besuchszeit: Abendessen 1 Personen
Rechnungsbetrag: 180 EUR
Das Wortspiel bezieht sich natürlich ebenso wie der Name des Restaurants auf das ehemalige Umspannwerk, dessen rauhe Backsteinhülle mit Designerlampen trendy aufgehübscht worden ist.
Es regiert lässige Eleganz statt allzu heftigem shabby look, so dass ich trotz letzter Sonnenstrahlen leichten Herzens auf einen Platz auf der Terrasse verzichtete. So konnte ich immerhin einen schönen Tisch auswählen und das nach Sonnenuntergang für einen Dienstagabend recht zahlreich hereinströmende internationale Publikum beobachten.
Die nicht eingedeckten hellen Holztische nur mit einem Blümchen hübsch geschmückt, ebenso wie die makellosen Nassräume. Auf dem Weg dorthin, fielen mir an der Wand der stilvollen Raucherlounge die vierseitigen Geschäftsbedingungen auf. So auch noch nicht (bewusst) im Restaurant wahrgenommen.
Im hohen Generatorenraum wurde stimmiger Funk und Jazz gespielt, der im Lauf des Abends immer mehr dem fröhlichen Stimmengewirr von über 30 Gästen wich, um schließlich als Rausschmeißer wieder laut aufgedreht zu werden.
Zu Beginn des Abends war ich vom Sommelier Sascha Hammer freundlich, fast herzlich in Empfang genommen worden. Schon bei der telefonischen Reservierung hatte mir der gastliche Ton das Herz erwärmt. Und: „Ich wurde nicht enttäuscht.“ Das junge, ansonsten weibliche Team agierte flott und aufmerksam, interessiert, professionell und fröhlich. Der Lapsus eines falsch servierten Gerichts verhindert die Bestnote, weil der Gang im Vorfeld angekündigt und von mir schon korrigiert worden war. Auch eine Änderung im Menü war zunächst nicht mitgeteilt worden. Da hatte in beiden Fällen die Kommunikation versagt.
Vom Fußmarsch noch etwas erhitzt, verlängerte ich meinen weißen Port mit separat serviertem Tonic (zusammen 8,5€) und schaute zunächst, was mich von der Weinkarte so anlachte (oder war es eine Empfehlung?). Egal: Die prämierte 2009er Spätlese trocken Alte Reben „Vom Pelosol“ vom rheinhessischen Weingut Beck war jedenfalls eine Bombe für Liebhaber gereifter, schwerer Rieslinge. 60€ - für Berliner Verhältnisse - nicht einmal teuer. Bei Lust auf Roten half ein Gläschen Frühburgunder von Kreuzberg (Ahr) für 8,5€ weiter, bei Süßem eine Auslese vom Pfälzer Weingut Leiner (8€). Zu den abschließenden Petits fours lud mich der engagierte Herr Hammer auf etwas Gespritetes ein. So lernte ich nicht nur einen fruchtigen, fassgelagerten Likörwein vom Spätburgunder kennen, sondern auch die Boos von Waldecksche Hofkellerei sowie den Umstand, dass Portwein aus Deutschland schon seit 1908 nicht mehr so heißen darf...
Zu diesem Zeitpunkt lag ein entspannter und kulinarisch gelungener Abend hinter mir, der schon mit interessanten Küchengrüßen begann:
Auf selbst gebackenem „knäckigem“ Brot mit Körnern eine sehr feine Fischmousse mit schönem Rauchgeschmack und frischem Schnittlauch.
Eine „wilde“ Consommé, die eine überraschende, aber angenehme leichte Bitternote mitbrachte.
Und in brauner Butter knusprig gebackener Blumenkohl am Stiel!
Keine alltäglichen Apéros, die alle gelungen waren.
Zum malzig-süßen Sauerteigbrot
wurde eine Pfeffermischung, Butter mit Salzflocken und vor allem eine Kichererbsencrème gereicht, die mit Zitrusnote und vielleicht etwas grünem Curry überraschte.
Stark!
Als Amuse dann - genau - Variationen von Mais!
Die Crème mit frittierter Blüte mit einzelnen Körnern für den Crunch schmeckte sehr gut, ebenso wie der süßliche, aber auch leicht pikant marinierte Minikolben. Nur bei den geflämmten Körnern hätte ich mir (etwas) mehr Röstung gewünscht.
Aus dem „fleischigen“ und dem vegetarischen Menü hatte ich eine bunte Mischung zusammen gestellt. Sollte man vielleicht nicht tun; der Koch denkt sich schon etwas beim Menü. Aber manchmal muss man halt interessante Teller einbauen oder eine allzu oft genossene Zutat abwählen.
Für die „sortenreinen“ 5-Gang-Menüs wären 79€ bzw. 69€ fällig gewesen. Das ist günstig. Für meine sechs Teller habe ich dann 95€ bezahlt; der Aufschlag ist happig, daher einen Punkt Abzug.
Als erster Gang ein geräucherter Joghurt mit in Holunder und etwas Portwein eingelegter Wassermelone und Gurke mit Gin-Beize.
Dazu gerösteter Buchweizen und für einen salzigen Kick (zu wenig) Passepiere. Das war erfrischend und toll von den Texturen, nur die alkoholischen Bestandteile blieben blass. Dadurch kippte der Teller etwas in die süße Richtung.
Dafür überzeugte der zweite Gang um so mehr.
Klar war die in Sojasauce eingelegte und dann geflämmte Makrele nicht die ganz große Überraschung.
Aber festfleischig und trotzdem zart, deutlich im Eigengeschmack und kräftig röstig. Dazu viele gelungene Texturen von Tomate: Gelee, Marmelade mit süßen und säuerlichen Noten, knusprig getrocknete Haut und ausgestochenes Fruchtfleisch von kleinen gelben. Dabei alle voll Sommer-Sonnen-Aroma! Für fruchtige Spitzen sorgte Sand und Gel und Blatt von Zitronenverbene. Schön frisch mit dem Fisch!
Dann ging es wieder ins vegetarische Menü. Auch hier Geflämmtes (Die identische Zubereitung war bei beiden Tellern nicht aus der Karte erkennbar, aber auch nicht tragisch.), nämlich ein deutscher Büffelmozzarella in Begleitung von Zwiebelcreme und -Knusper, Radicchio, Sauerampfer und - sehr selten auf heimischen Tellern - Mispel!
Eine sehr gelungene Kombi aus würzig-süßen, sauren und bitteren Aromen, verbunden durch die Cremigkeit des Käses. Auch die Bandbreite der Texturen war groß, aber keine übertriebene Leistungsschau. Ein fleischloser Teller, der begeisterte!
Auch vegetarisch, aber deutlich gemüsig ging es weiter: Sellerie stand im Mittelpunkt
und konnte gebacken durch starke Bräunung und einen angenehmen Biss überzeugen. Dazu kam sautierter Spinat und auf den Punkt gekochte, selbst gemachte Nudeln, zu denen eine Zwiebelsauce angegossen wurde.
Trotz frittierter Wurzeln von der Frühlingszwiebel und fruchtigem Traubenkernöl war mir das etwas zu brav, quasi die „Ruhe vor dem Hauptgang“.
Bei dem mir das zunächst sous-vide gegarte, dann angebratene und ungewöhnlich halbierte
Kalbs-Entrecôte mit seinem formidablen Jus vorzüglich geschmeckt hat! Mehr Bräunung ist zwar selten verkehrt, aber hier „entschädigte“ die Saftigkeit und der feine Kalbfleischgeschmack voll und ganz.
Außerdem brachten die Beilagen - geröstete Senfsaat, angebratene Äpfel und vielerlei Zwiebeliges - ein schönes Potpourri von würzigen, süßen und fruchtig-säuerlichen Aromen ins Spiel. Häufig gefällt mir der Fleischgang etwas weniger als die Vorspeisen, hier war er das Highlight. Und ein toller Beleg, dass sich Küchenchef Matthias Gleiß u.a. modernisierte und verfeinerte Regionalküche auf die Fahnen geschrieben hat.
Mein Menü schloss mit Pfirsich, der als Coulis, Sorbet und einem neugierig machenden Deckel angeboten wurde.
Darunter versteckten sich verschiedene Verarbeitungen von (dehydrierter und dann) gerösteter Milch, z.B. Sand und eine sehr cremige Panna Cotta. Die Röstaromen waren ein schöner Twist und auch der „Ver-Crunchisierung“ der deutschen Hochküche wurde mit Macadamia-Spänen Vorschub geleistet. (Recht so, mein offenbarer Massengeschmack mag es, wenn es kracht!)
Mit den schon erwähnten Leckereien aus Keller und Pâtisserie endete ein rundum netter Abend, aus dem selbstverständlich eine nachdrückliche Empfehlung folgt.
P.S.: Leider werden die nachträglich hoch geladenen Fotos (die über 20 hinausgehenden Exemplare) nicht zur Bewertung gespeichert. Beim Restaurant sind sie zu sehen.
Das Wortspiel bezieht sich natürlich ebenso wie der Name des Restaurants auf das ehemalige Umspannwerk, dessen rauhe Backsteinhülle mit Designerlampen trendy aufgehübscht worden ist.
Es regiert lässige Eleganz statt allzu heftigem shabby look, so dass ich trotz letzter Sonnenstrahlen leichten Herzens auf einen Platz auf der Terrasse verzichtete. So konnte ich immerhin einen schönen Tisch auswählen und das nach Sonnenuntergang für einen Dienstagabend recht zahlreich hereinströmende internationale Publikum beobachten.
Die nicht eingedeckten hellen Holztische nur mit einem Blümchen hübsch geschmückt, ebenso... mehr lesen
Volt Restaurant
Volt Restaurant€-€€€Restaurant030338402320Paul-Lincke-Ufer 21, 10999 Berlin
4.0 stars -
"Entspannt und spannend am Landwehrkanal" DerBorgfelderDas Wortspiel bezieht sich natürlich ebenso wie der Name des Restaurants auf das ehemalige Umspannwerk, dessen rauhe Backsteinhülle mit Designerlampen trendy aufgehübscht worden ist.
Es regiert lässige Eleganz statt allzu heftigem shabby look, so dass ich trotz letzter Sonnenstrahlen leichten Herzens auf einen Platz auf der Terrasse verzichtete. So konnte ich immerhin einen schönen Tisch auswählen und das nach Sonnenuntergang für einen Dienstagabend recht zahlreich hereinströmende internationale Publikum beobachten.
Die nicht eingedeckten hellen Holztische nur mit einem Blümchen hübsch geschmückt, ebenso
Wir wurden vom Inhaber zum Löschen der schon gemachten Fotos unserer Gerichte aufgefordert.
Diskussion dazu im Forum
http://www.gastroguide.de/forum/viewtopic.php?f=23&t=482
stars -
"Fotografieren nicht erwünscht" DerBorgfelderWir wurden vom Inhaber zum Löschen der schon gemachten Fotos unserer Gerichte aufgefordert.
Diskussion dazu im Forum
http://www.gastroguide.de/forum/viewtopic.php?f=23&t=482
Lavandula hat es entdeckt: Es gibt ein österreichisches Lokal bei GG! Und kann man es evtl. auch bewerten?
Lavandula hat es entdeckt: Es gibt ein österreichisches Lokal bei GG! Und kann man es evtl. auch bewerten?
Kinski Bar & Restaurant
Kinski Bar & Restaurant€-€€€Restaurant, Bar0724531261Bahnhofstr. 8, 4650 Lambach
stars -
"Bestes Ösi-Lokal bei Gastroguide!" DerBorgfelderLavandula hat es entdeckt: Es gibt ein österreichisches Lokal bei GG! Und kann man es evtl. auch bewerten?
Geschrieben am 12.12.2018 2018-12-12| Aktualisiert am
12.12.2018
Besucht am 15.09.2018Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 107 EUR
Die Gastro-Führer sind sich weitgehend einig: In Deutschlands zehntgrößter Gemeinde hat man den Anschluss an die kulinarischen Entwicklungen verloren. Seit vier Jahren kein Michelin-Stern mehr in der Stadt. Ein einziger Bib-Gourmand nur im noch strukturschwächeren Bremerhaven.
Die Reaktion darauf überraschend: „Die Tester haben halt einen schlechten Tag erwischt./Die stören sich doch nur an fehlenden Tischdecken und einfachem Besteck./Wir kochen für Gäste, nicht für Kritiker./Der Laden ist voll, also sind wir auf dem richtigen Weg.“
Selbstkritik sieht anders aus. Aber vielleicht liegt es ja tatsächlich nur an den abgehobenen Ansprüchen.
Schaun mer mal, wie die üblichen Verdächtigen sich so schlagen...
VII. Die Überraschung
Das ****S-Landhotel Munte liegt am Stadtrand in unmittelbarer Nähe zu mehreren Naherholungsgebieten sowie der Universität und den Forschungseinrichtungen; es ist ebenso gut von der Autobahn wie aus der Innenstadt erreichbar. Dies und die unmittelbar anschließende private Augenklinik sorgen eigentlich immer für einen gut gefüllten Parkplatz. Die kulinarischen Wünsche der gehobenen Kundschaft erfüllt ein italienisches Restaurant der Mittelklasse und eben das vornehmlich auf Wild und Fisch spezialisierte Wels.
Die Namensgeber werden im Süßwasser-Aquarium vor Ort gehalten. Vor Jahren hatte ich hier einen davon auf dem Teller, ohne dass mich das Erlebnis zu einem schnellen Wiedersehen gedrängt hätte. Die Michelin-Empfehlung nahm ich daher etwas überrascht zur Kenntnis und machte mich in süßer Anhängerschaft mit Bahn und Bus auf den Weg ins Grüne.
Das Ambiente ist typisch Landhaus-Stil (Ausnahmen bestätigen die Regel): Helle, auf Vintage getrimmte Hölzer, Rattansessel, Blick in den Garten bzw. hier ins Kleingartengebiet. Kronleuchter und Teppichboden vermitteln immer ein wenig Gute-Stube-Gefühl. Nicht ganz auf der Höhe die braunen Natursteinauflagen des Buffets und die quietschgelben Leuchtelemente.
Wir saßen direkt unter einem und dessen verheerende Wirkung auf die Fotos bemerkte ich leider erst am heimischen Computer. Ich hab versucht, in der Nachbearbeitung das Beste heraus zu holen.
Eine Reservierung hatten wir am frühen Samstagabend nicht, trotzdem erhielten wir problemlos noch einen eingedeckten Tisch im Wintergarten. Zur Not hätte es im anschließenden Frühstücksbereich noch genügend annehmbare Plätze gegeben. Das Publikum wie wir Paare im besten Alter sowie eine kleinere Gruppe. Geschäftsleute am Wochenende Fehlanzeige.
Der Oberkellner Herr Plenge pflegt einen legeren, manchmal etwas ins kumpelhafte abgleitenden Stil. Dunkles Sakko mit Einstecktuch, aber offenes weißes Hemd wirken etwas bemüht locker. Genug der Modekritik, die Serviceleistungen, auch der jüngeren Kräfte war sehr ordentlich. Immer aufmerksam, mit individuellen Empfehlungen und Nachfragen. Dass die Karten geschlossen überreicht wurden, ist nicht so wichtig, wie die Cloches, die ein Auskühlen der Speisen auf dem recht weiten Weg aus der Küche effektiv verhindert haben. Alle Wünsche wurden erfüllt, wir waren zufrieden.
Als Aperitif entschied sich Madame für einen alkoholfreien fruchtigen Cocktail für freundliche 5,3€. Mir stand der Sinn nach einem Gin Fizz, der mit 8,1€ berechnet wurde.
Die Vorliebe für „krumme“ Preise setzte sich in der Karte fort (Ist das irgend ein Marketing-„Trick“?).
Im dreigängigen HeimatGenuss-Menü für 33,8€ schmeckten meiner Frau die Tafelspitz-Brühe mit Meerrettich-Pfannkuchenstreifen, gebratener Zander in Limonensalz mit Kartoffel-Korianderpüree und abschließend Cappuccino-Mousse auf Bremer Kaffeebrot mit rotem Johannisbeer-Schwarzkirschragout. Ich war von der kreativen Ausführung dieser bürgerlichen Gerichte positiv überrascht, für die mit Christina Bolt eine der ganz wenigen Küchenchefinnen der Region verantwortlich zeichnet.
Statt des Menüs hatte ich mir à la carte folgendes ausgesucht:
Königsberger Klopse vom Kaninchen
Wildschwein-Knipp
Sauerbraten, ebenfalls vom Wildschwein.
Dazu passte als Apéro ein Canapé mit Wildschweinsalami
natürlich vorzüglich. Außerdem gab es Ciabatta und eine mediterran gekräuterte Butter.
Aus den sechs offenen Weißen wählten wir ein Glas Riesling von Bassermann-Jordan und eine Burgundercuvée von Markus Pfaffmann. Beide von 2017, beide für 5,6€ das Gläschen.
Die Mettklopse vom Kaninchen zum Start konnten auf ganzer Linie überzeugen.
Saftig
und der mild-süßliche, von manchen hier als seifig geschmähte Geschmack wurde von den Kapern in der Soße nicht überdeckt.
Richtig klasse die Kartoffeln, die auch wie welche schmeckten; mit dem würzigen, nur leicht säuerlichen Sößchen ein Gedicht. Die Küche hatte zwar vergessen, sie in Butter zu schwenken, aber das hab ich keine Sekunde bedauert.
Auch der daneben gereichte Salat von Roter Bete passte gut mit erdig-süßen Noten und vor allem nicht zu viel Säure.
Das war mal ein Auftakt nach Maß.
Auch der/die/das Knipp (Wiki weiß mehr!) vom Wildschwein als Zwischengang ganz stark.
Kräftig gewürzt und leicht pikant, so dass das Ausgangsprodukt nicht wirklich vom Hausschwein zu unterscheiden war. Aber beherzt angebraten, so dass sich eine dunkle, knusprige Hülle gebildet hatte. Leeeeeecker! Nicht in Fett schwimmend, aber auch nicht so trocken, wie manches quasi-industrielle Produkt aus Groß-Schlachtereien. Dazu wieder die schönen Salzkartoffeln. Eigentlich „gehören“ Bratkartoffeln dazu, aber das schien mir gerade für ein Zwischengericht doch etwas zu mächtig.
Den klassischen norddeutschen Dreiklang komplettierte ein süß-säuerliches, nicht zu weich gekochtes Apfelkompott, bei dem Zimt und Lorbeer heraus zu schmecken waren. Herr Plenge empfahl zudem Senf.
Ein alkoholfreies „hanseatisches Konzernpils“ zur Begleitung schlug mit 3,3€ zu Buche.
Der Sauerbraten, auch vom Schwarzkittel, hielt nicht ganz dieses Niveau, insbesondere erwartete ich etwas mehr Säure in der Sauce. Trotzdem ein gelungenes, schmackhaftes und reichlich portioniertes Gericht.
Das Fleisch schmeckte hier kräftiger durch. Es war nicht zu fest, lediglich an wenigen, kleinen Stellen etwas trocken. Der Rotkohl war wiederum perfekt gegart, noch mit Biss, aber nicht etwa halb roh. Hier überraschte mich nur die sehr zurückhaltende Würzung, das war recht naturbelassen. Angesichts der anderen Gänge unerwartet. Ich hielt mich lieber an die lockeren Semmelknödel mit Brotfüllung, die natürlich perfekt zum Aufnehmen der auch zusätzlich gereichten dunklen Sauce waren.
Während meine Liebste ihr Dessert genoss, ließ ich den Käse aus und konnte schon resümieren:
Im Herzen traditionelle Regionalküche, aber modern, ohne dabei nach Moden zu schielen. Hier kommt kein Cross-over auf den Teller. Es wird nicht dehydriert oder stabilisiert, sondern heimische Produkte mit gekonntem Handwerk zeitgemäß weiter entwickelt.
Positive Überraschung und für Fans norddeutscher Küche eine klare Empfehlung.
Die Gastro-Führer sind sich weitgehend einig: In Deutschlands zehntgrößter Gemeinde hat man den Anschluss an die kulinarischen Entwicklungen verloren. Seit vier Jahren kein Michelin-Stern mehr in der Stadt. Ein einziger Bib-Gourmand nur im noch strukturschwächeren Bremerhaven.
Die Reaktion darauf überraschend: „Die Tester haben halt einen schlechten Tag erwischt./Die stören sich doch nur an fehlenden Tischdecken und einfachem Besteck./Wir kochen für Gäste, nicht für Kritiker./Der Laden ist voll, also sind wir auf dem richtigen Weg.“
Selbstkritik sieht anders aus. Aber vielleicht liegt es... mehr lesen
Restaurant Wels im Hotel Munte
Restaurant Wels im Hotel Munte€-€€€Restaurant0421 2202666Parkallee 299, 28213 Bremen
4.0 stars -
"Englische Wochen! 7. Heimspiel: Mein Streifzug durch die Bremer Top-Gastronomie" DerBorgfelderDie Gastro-Führer sind sich weitgehend einig: In Deutschlands zehntgrößter Gemeinde hat man den Anschluss an die kulinarischen Entwicklungen verloren. Seit vier Jahren kein Michelin-Stern mehr in der Stadt. Ein einziger Bib-Gourmand nur im noch strukturschwächeren Bremerhaven.
Die Reaktion darauf überraschend: „Die Tester haben halt einen schlechten Tag erwischt./Die stören sich doch nur an fehlenden Tischdecken und einfachem Besteck./Wir kochen für Gäste, nicht für Kritiker./Der Laden ist voll, also sind wir auf dem richtigen Weg.“
Selbstkritik sieht anders aus. Aber vielleicht liegt es
Geschrieben am 06.12.2018 2018-12-06| Aktualisiert am
08.12.2018
Besucht am 26.09.2018Besuchszeit: Mittagessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 162 EUR
Die Gastro-Führer sind sich weitgehend einig: In Deutschlands zehntgrößter Gemeinde hat man den Anschluss an die kulinarischen Entwicklungen verloren. Seit vier Jahren kein Michelin-Stern mehr in der Stadt. Ein einziger Bib-Gourmand nur im noch strukturschwächeren Bremerhaven.
Die Reaktion darauf überraschend: „Die Tester haben halt einen schlechten Tag erwischt./Die stören sich doch nur an fehlenden Tischdecken und einfachem Besteck./Wir kochen für Gäste, nicht für Kritiker/Der Laden ist voll, also sind wir auf dem richtigen Weg.“
Selbstkritik sieht anders aus. Aber vielleicht liegt es ja tatsächlich nur an den abgehobenen Ansprüchen.
Schaun mer mal, wie die üblichen Verdächtigen sich so schlagen...
VI. Der Grillmeister
The Grill ist das einzige High-End-Steakhouse der Stadt; seit einem Jahr gibt es einen Ableger auf der Düsseldorfer Kö. Die Preise der regulären Angebote gehen bis 130€. Ob einem ein Stück Rindfleisch so viel Geld wert ist, muss jeder für sich entscheiden; das ist letztlich ja bei Kaviar etc. nicht anders. Man serviert hauptsächlich US-Nebraska-Beef, daneben südamerikanische (argentinische?) und australische Ware, näher wird die Herkunft nicht aufgedeckt. Gegrillt wird im Ofen bei bis zu 800 Grad. Die Schnitte reichen bis 1200g für Porterhouse und Tomahawk. Ich hab hier vor Jahren mal das 600g Rib-Eye verdrückt, plain war das kein Problem. Mehr Fleisch am Stück hab ich auch nur einmal mit 870g Chianina im Sheraton am Frankfurter Flughafen geschafft. Tempi passati.
Die mir erinnerliche Präsentation der Stücke am Tisch gab es an diesem Donnerstagmittag um 12.00 Uhr nicht. Bis 13.45 Uhr verirrten sich auch nur noch drei weitere Gäste in den Carnivoren-Tempel.
Die Innengestaltung als luxuriöse Rocky-Mountains-Lodge mit eindeckten Tischen
ist hochwertig, völlig stimmig und überzeugt mich auch nach Jahren noch voll.
Insbesondere die Plätze auf der Galerie gefallen mir, sind aber bei gut besetztem Lokal recht laut. Bei unserem Besuch mangels Belegung aber nicht, so dass wir in den zweifelhaften Genuss der wummernden House-Musik kamen. Muss der Angler nicht dem Wurm schmecken, oder so ähnlich?
Die Toiletten auch sauber und schick; Mann sieht zudem auf erotische Fotografie.
Mit einem Campari-O (9,5€) und einem alkoholfreiem Bellini (6,5€ für 0,1l Industriesirup mit Softdrink...) stimmten wir uns seelisch auf das PLV ein...
Ein Kritikpunkt war die leider befleckte, zweiseitig bedruckte Karte, die schon auf den Tischen auslag und auch preiswerteren Mittagstisch offerierte. Wir wählten dagegen eine möglichst breite Auswahl:
Surfˋnˋturf kalt = Tatar von Rind und Thunfisch (17,5€)
300g U.S. Rib-Eye (43,5€)
Surfˋnˋturf warm = 200g Rinderfilet und eine Riesengarnele, mit grünem Spargel, Kartoffelpüree und Kalbsjus (56,5€)
Egg florentine (6,5€)
Gebratene weiße Zwiebeln (4,5€)
Pommes frites (5€)
Zum Fleisch trank ich noch einen Fingerhut fruchtigen H3 Merlot aus Washington (6,5€)
mein jugendlich wirkender Begleiter blieb seiner alkoholfreien Linie treu.
Die erfahrene Dame im Service bediente uns freundlich und engagiert. Es kam z.B. das Angebot, die frühzeitig georderten und dann übrig gebliebenen Pommes zum Fleisch nochmals zu servieren und solange heiß zu halten. Wir sollten allerdings bitte nicht schimpfen, wenn die Kartoffelstäbchen dadurch etwas hart würden. Taten wir nicht, denn an den Serviceleistungen gab es auch sonst nichts auszusetzen. Die Frage nach amerikanischem Bier verneinte sie trocken: „Der Chef ist mit Krombacher verheiratet.“ Was hier übrigens wörtlich zu nehmen ist.
Toller Opener im The Grill ist seit der Eröffnung ein kleines ganzes Zwiebelbrot
das jeder Gast heiß aufgebacken erhält. Knusprig, fluffig, zwiebelig, herrlich! Mit Butter und Andensalz mit BBQ-Seasoning
serviert, könnte man sich daran wirklich schon satt essen!
Dann standen die Vorspeisen auf dem Tisch:
Das Florentiner Ei
kräftig gebräunt, aber noch schön flüssig. Dafür der Spinat TK-Ware, die nicht nur ordentlich quietschte, sondern auch recht ungewürzt daher kam; ein etwas zweischneidiger Genuss.
Besser die Tatars:
Beide handgeschnitten, Rind schon klassisch angemacht, dazu Wachtelei, Kapernapfel und Schwarzbrot. Der Thun auch gewürzt und mit Avocado vermengt, dazu eine extra Sojasauce und einen Sesamchip. Das war ordentlich.
Die schon erwähnten Pommes
enttäuschten ein wenig. Gute Industrieware, dünner Schnitt, heiß. Pommes halt. Dazu Ketchup und Mayo von Heinz, was mich doch in dieser Preisklasse negativ überraschte. Man könnte befürchten, dass damit der Verkauf der (selbst gemachten?) Saucen und Dips angekurbelt werden soll. Immerhin gibt es eine Barbecue-Zubereitung gratis zum Fleisch. Die Jus dürfte ein vorgefertigtes Produkt gewesen sein, hatte aber Fleischgeschmack und Süffigkeit.
Alle Beilagen waren ordentlich gemacht: Das Kartoffel-Püree war sehr buttrig. Die nicht matschig gebratenen weißen Zwiebeln
süß, wenn auch ohne eine Röstnote, die der grüne Spargel ebenso hatte, wie Biss und Geschmack.
Und die Hauptsache im Steakhouse?
Gut!
Außen stark gebräunt, teilweise sogar knusprig. Gargrad medium-rare perfekt, mein Rib-Eye saftig, das Filet meines Tischgenossen super zart. Allenfalls hätte ich mehr Eigengeschmack erwartet. War aber ja auch nicht dry-aged oder Txogitxu...
Fazit:
Tolles Ambiente, versierte Bedienung, gutes Fleisch, solide Beilagen. Schon das beste Steakangebot der Stadt. Kann man jederzeit machen, aber für mich gibt es auch keinen zwingenden Grund, die sehr hohen Preise häufiger als alle Jubeljahre zu zahlen.
Die Gastro-Führer sind sich weitgehend einig: In Deutschlands zehntgrößter Gemeinde hat man den Anschluss an die kulinarischen Entwicklungen verloren. Seit vier Jahren kein Michelin-Stern mehr in der Stadt. Ein einziger Bib-Gourmand nur im noch strukturschwächeren Bremerhaven.
Die Reaktion darauf überraschend: „Die Tester haben halt einen schlechten Tag erwischt./Die stören sich doch nur an fehlenden Tischdecken und einfachem Besteck./Wir kochen für Gäste, nicht für Kritiker/Der Laden ist voll, also sind wir auf dem richtigen Weg.“
Selbstkritik sieht anders aus. Aber vielleicht liegt es... mehr lesen
The Grill Bremen - Steaks in Style
The Grill Bremen - Steaks in Style€-€€€Restaurant, Bar042187825640In der Vahr 64, 28329 Bremen
3.5 stars -
"6. Heimspiel: Mein Streifzug durch die Bremer Top-Gastronomie" DerBorgfelderDie Gastro-Führer sind sich weitgehend einig: In Deutschlands zehntgrößter Gemeinde hat man den Anschluss an die kulinarischen Entwicklungen verloren. Seit vier Jahren kein Michelin-Stern mehr in der Stadt. Ein einziger Bib-Gourmand nur im noch strukturschwächeren Bremerhaven.
Die Reaktion darauf überraschend: „Die Tester haben halt einen schlechten Tag erwischt./Die stören sich doch nur an fehlenden Tischdecken und einfachem Besteck./Wir kochen für Gäste, nicht für Kritiker/Der Laden ist voll, also sind wir auf dem richtigen Weg.“
Selbstkritik sieht anders aus. Aber vielleicht liegt es
Laut Homepage soll die Schließung zum Ende des Jahres erfolgen. Inzwischen existiert aber auch die Homepage nicht mehr. Besser anrufen, bevor man vor verschlossener Tür steht...
Laut Homepage soll die Schließung zum Ende des Jahres erfolgen. Inzwischen existiert aber auch die Homepage nicht mehr. Besser anrufen, bevor man vor verschlossener Tür steht...
stars -
"Vorsicht: Vielleicht schon geschlossen?" DerBorgfelderLaut Homepage soll die Schließung zum Ende des Jahres erfolgen. Inzwischen existiert aber auch die Homepage nicht mehr. Besser anrufen, bevor man vor verschlossener Tür steht...
Wenn Sie unsere Webseiten besuchen, kann Ihre Systemsoftware Informationen in Form von Cookies oder anderen Technologien von uns und unseren Partnern abrufen oder speichern, um z.B. die gewünschte Funktion der Website zu gewährleisten.
Datenschutz-Einstellungen
Hier können Sie festlegen, wie wir Ihre Daten verwenden dürfen. Bitte beachten Sie, dass auf Basis Ihrer Einstellungen womöglich nicht mehr alle Funktionen zur Verfügung stehen.
Unbedingt erforderliche Technologien
Um Sicherheit gewährleisten, Missbrauch verhindern und Inhalte und Anzeigen technisch sowie unsere Services wie von Ihnen gewünscht bereitstellen zu können, sind folgende Technologien erforderlich.
Produkte oder Inhalte technisch bereitstellen
z.B. Session für Warenkorb, Favoriten, letzte Bestellungen ...
Google Maps
z.B. Integration von Google Maps Standorten über iFrame- / Javascript Technologie im internen Bereich an erforderlichen Stellen.
Google Anzeigen
z.B. die kostenlose Nutzung unserer Website ist nur mit Google Adsense Werbeanzeigen möglich.
Performance Cookies
Mithilfe dieser Cookies können wir Besuche und Traffic-Quellen zählen, damit wir die Leistung unserer Website messen und verbessern können. Sie geben uns Aufschluss darüber, welche Seiten beliebt und weniger beliebt sind und wie sich Besucher auf der Website bewegen.
Google Analytics
z.B. Erfassung der Seitenaufrufe, Verweildauer usw.
Google Tag Manager
z.B. Erfassen von Events (Warenkorb, Bestellprozess, Aktionen usw.)
Facebook Pixel
z.B. Erfassen von Events (Warenkorb, Bestellprozess, Aktionen usw.)
Multimediale Cookies
Diese Cookies ermöglichen es uns, die Funktionalität und individuelle Gestaltung zu verbessern, beispielsweise von integrierten Videos und virtuellen 360° Rundgängen. Ohne diese Cookies können einige oder alle dieser Funktionen nicht ordnungsgemäß funktionieren.
Youtube Videos
z.B. Integration von Youtube Videos über iFrame Technologie.
Google Maps
z.B. Integration von Google Maps Standorten über iFrame- / Javascript Technologie.
Google Maps 360° Rundgänge
z.B. Integration von Google Maps 360° Rundgängen per Javascript
Marketing Cookies
Diese Cookies ermöglichen es uns, auf die Benutzerinteressen abgestimmte Werbung einzublenden.