Wir verwenden Cookies
Wenn Sie unsere Webseiten besuchen, kann Ihre Systemsoftware Informationen in Form von Cookies oder anderen Technologien von uns und unseren Partnern abrufen oder speichern, um z.B. die gewünschte Funktion der Website zu gewährleisten.
Unsere Tradition Städtereisen zu unternehmen, haben wir seit der Corona-Zeit (leider) bisher nicht mehr fortgesetzt. Aber es war nun wieder wirklich an der Zeit! Der Neustart sollte natürlich ein Treffer werden!
Daher haben wir lange überlegt, was in Frage kommt. Die Stadt sollte mit der Bahn leicht zu erreichen sein, einiges an Kultur (Museum, Zoo, Theater etc.) bieten, nette Lokale haben, ein gutes Nahverkehrskonzept aufweisen und eine kompakte Innenstadt besitzen.
Zuerst haben wir an Marburg gedacht; aber die Anreise wäre mit einigen Zugwechseln und langer Fahrzeit verbunden (4 bis 5 Stunden Fahrt – 4 bis 5 Zugwechsel), die Straßen sollen dort wohl oft bergauf und bergab gehen, mit vielen Treppen versehen sein und viel Kopfsteinpflaster versehen sein.
So kam dann Münster in die Planung (2 Umstiege - unter 3 Stunden Fahrzeit). Die Stadt hat auch einiges zu Bieten: viele Museen, einen Zoo, massenhaft Kirchen – und eine riesige Anzahl an Restaurants und Kneipen. Dazu besteht ein umfangreiches Busangebot (fast alle halten am Bahnhof und fahren alle paar Minuten los).
Auch „GG“ konnte eine Menge positive Kritiken über eine große Anzahl von Gasthäusern vorweisen und damit die Stadt interessant machen. Und besonders Carsten1972 hat uns zusätzlich wertvolle Hinweise gegeben (dafür ein großer Dank).
Die Fahrt mit der Bahn war trotzdem ein ziemlicher Reinfall, denn aus knapp drei wurden am Ende fast satte 5 Stunden.
Aber das ausgewählte Hotel lag dann tatsächlich nur ein paar Schritte vom Bahnhof entfernt.
So konnten wir mit etwas Verspätung, aber noch etwas Luft bis zum (ersten) Restaurantbesuch, die Innenstadt erkunden und die Busverbindungen ausprobieren.
Die „Villa Medici“ liegt im Stadtteil St. Mauritz; die Haltestelle Tannenhof befindet sich nur wenige Meter neben dem Restaurant.
Ambiente
Das Haus scheint in einer ruhigen Gegend zu liegen. Wohl ein Wohngebiet. Aber für Autos gibt es reichlich Parkmöglichkeiten.
Wir gingen also auf das Haus zu. Im Sommer gibt es wohl auch reichlich Außensitzplätze. Grundsätzlich gaben wir aber lieber Innenräume.
Das Restaurant öffnete gerade und wir waren fast die ersten Gäste. Wir wurden zu unserem Tisch geführt.
Unser Platz war in der Nähe der Theke; an diesen Bereich schloss ein weiterer Raum an. Vielleicht gibt es sogar noch mehr Zimmer.
Die Einrichtung entsprach einem gut gepflegten Bistro. Die Tische waren mit Lack überzogen und hatten eine helle braune Farbe.
Kerze und kleine Vase mit Blume bildeten die Dekoration. Auf dem Bereich für Teller und Besteck war noch eine dunkle abwaschbare Unterlage ausgebreitet.
Die Serviette war aus Stoff.
Sauberkeit
Alles wirkte gut gepflegt und ordentlich.
Sanitär
Die Anlagen waren im Keller. Außer den vielen Stufen war alles in Ordnung.
Service
Die Kellnerinnen waren sehr freundlich und empathisch eingestellt. Gerne wurden Fragen beantwortet.
Es gab auch kleine Wartezeiten. Eher ging es sofort los. Die Getränkewünsche wurden gleich angesprochen. Und auch das Menü wurde schnell geklärt.
Schon folgte ein Aperitif und auch Brot und Küchengruß folgten auf dem Fuße. Das war nicht unangenehm; nur kennen wir das so zügig im Rheinland eher nicht
Die verkosteten Speisen und Getränke
Degustationsmenü im Mai 2024 (anlässlich des Kochquintetts) - p. P. inkl. Weinbegleitung 109,00 €
Für mich stellt es sich so dar, dass allein fünf Restaurants in der Stadt Münster zu einem Zusammenschluss gehören und von Mai bis November je ein typisches Menü für ihre Häuser anbieten (Mai: Medici; Juni: Wilkinghege ; September: Gabriel´s; Oktober: Ackermann; November: Eggert).
Gruß aus der Küche
In einer kleinen Schale lag auf einem Bett aus Tomaten- und Gemüsestücken ein halber „Knödel“ - er erinnerte mich an an einen österreichischen (Steiermark) Kloß. Das Teil war außen leicht kross gebraten und innen mit Reis und Gemüse gefüllt. Das schmeckte recht angenehm und gut gewürzt.
Das Brot war eher einfaches Weißbrot und dazu gab es zwei Grissini-Stangen. Eine Kräuterbutter wurde ebenfalls gereicht.
Prosecco Solo Roberto Friaul
Bärlauch - Bergkäse | Wildkräuter | Buttermilch
Ein hellgrüner „Ring“ - er sah wie ein Bagel aus – bestand aus einer cremigen Masse aus Bärlauch. Im „Loch“ in der Mitte war dann die Käsemasse. Die Wildkräuer und die Dressingmasse bildeten die Unterlage unter dem „Hauptdarsteller“.
Uns hat diese Kreation zugesagt. Die Bestandteile des „Bagels“ waren zwar cremig und würzig, aber nicht weich oder matschig. Zusammen mit dem Salat ergab sich ein angenehmes Mundgefühl.
2022 Santa Cristina - CAMPOGRANDE Orvieto DOC Classico – Rebsorten: 40% Procanico, 40% Grechetto, 15% Verdello, 5% Drupeggio und Malvasia.
Lasagne im Raviolo - Bechamel Espuma | Tomatenconfit | Parmesanchip
Diese Pastakreation erinnerte mich an eine flache Maultasche. Das Teigrechteck war relativ groß aber eher flach. Lasagne stelle ich mir geschichtet vor und ein Raviolo ist für mich am Rand flach und zur Mitte hin prall gefüllt.
Hier war in der Mitte wohl die Bechamelfüllung. Der Rand schmeckt etwas nach „Nudel“ - also bissfester Teig ohne großen Geschmack. In der Mitte war die Füllung jedoch geschmacklich zu finden: Creme und Gewürze wurden fühlbar. Obenauf dem Raviolo waren einige knusprige Teile, die feine Aromen zeigen und uns geschmeckt haben.
Insgesamt war dieser Teller schon schmackhaft, aber wir hätten gerne mehr „Wums“ gehabt.
2022 I Frati Lugana - Lugana DOC - Cà dei Frati - 100% Turbiana
Kalbsfilet - Spargel |Erbse | Spinat- Gnocchi | Sauce Vénitienne
Das Fleisch war behutsam gebraten worden, aber eher außen weich als knusprig (zu Hause schwenke ich gerne solche Stücke nochmals in heißer Butter).
Innen war es leicht rosa und saftig (vielleicht war es sous-vide oder bei Niedrigthemperatur gegart worden).
Die kurzen kleinen Spargelabschnitte steckten einem Erbsenpüree. Ganze gegarte Erbsen wurden in den Zwischenräumen angerichtet. Spinat war schmeckbar – vielleicht in der Creme, aber wie Gnocchi sahen sie nicht nach meiner Meinung aus.
Doch das ist vielleicht die „Art des Hause“; denn die Lasagne sah für mich „ungewöhlich“ aus. Doch über den „Anblick“ will ich gar nicht streiten; der Geschmack zählt und der war ansprechend.
Die leichte Kräutersauce passte gut zu Fleisch und Gemüse.
2020 Ventisei Rosso Toscana IGT - Avignonesi „26“ - 90% Sangiovese, 5% Merlot, 5% Cabernet Sauvignon
2023 Kikè Fina Terre Siciliane IGP - 90% Traminer Aromatico, 10% Sauvignon
(meine Frau mag nur Weißweine)
Maibowle - Prosecco | Waldmeister | Erdbeere (oder: Käsevariation - Feigensenf | Früchtebrot | Quitten Chutney)
Wir hatten die Wahl zwischen Käse oder Dessert und entschieden uns für die süße Nachspeise.
Die Erdbeeren waren mariniert und angenehm süß. Das Eis war cremig und locker. Eine puddingartige Kugel aus Früchten (Maibowle) war mit Art Marmelade überzogen. Obenauf steckte eine kleine Blätterkrone aus einer Waldmeisterpflanze. Sie sah wie eine kleine Palme aus, war aber nicht essbar (recht hart, ich habe es versucht zu kauen).
Roberto Sarotto - Moscato d'Asti SOLATIO DOCG 2022 – Neviglie Piemont - Italien - 100% Moscato d‘Asti
Dann haben wir noch Kaffee getrunken und bekamen dazu etwas Gebäck.
Preis-Leistungs-Verhältnis
Die Preise erscheinen uns angemessen, schließlich wurden uns zum Essen noch eine saolide Weinbegleitung inklusive gereicht.
Das Pellegrino-Wasser (0,75 l) wurde mit 8,90 € und der Espresso mit 3,60 € (pro Tasse) berechnet.
Fazit
4 – gerne wieder. Wir mögen italienische Küche und die haben wir hier auch gefunden; aber mit für uns einigen neuen Schwerpunkten. Die Weinbegleitung hat uns zugesagt.
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder – nach „Kuechenreise“)
Datum des Besuchs: 17.05.2024 – abends – 2 Personen
Meine Genießer-Erlebnisse stehen auch bei http://kgsbus.beepworld.de/archiv.htm