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Allein die Tatsache, dass man im Olympia auch noch zu später Stunde einlaufen kann, macht es zu einer attraktiven Adresse für die postsportliche Energierückgewinnungsaktionen. Nomen est omen - könnte man meinen! Und tatsächlich passte der olympische Gedanke auf unseren Besuch ganz gut: dabei sein, ist an solchen Abenden, die durch knappe Niederlagen den Sportmann ärgern, wirklich alles. Der Grund: es saßen nicht nur drei Mannschaftskollegen, sondern eben auch richtig gute Freunde am Tisch und wer will da schon fehlen…
Als wir knapp nach 22.30 Uhr das Lokal betraten, waren nur noch wenige Tische besetzt. Der große „Run“ war schon vorbei und es begann der gemütliche Teil des Abends beim Landauer „Kult-Griechen“ aus der Martin-Luther-Straße. Nach dem obligatorischen Handschlag zur Begrüßung nahmen wir im hinteren Teil des typisch griechisch dekorierten Lokals Platz. Die weitläufigen Räumlichkeiten sind durch Trennwände geschickt unterteilt und so entstehen auch ruhigere bzw. verwinkelte Ecken im zu Stoßzeiten recht trubeligen Inneren des Restaurants. Die Gelbtöne der Lampen strahlen eine gewisse Behaglichkeit aus. Ungemütlich ist anders. Manche mögen die Säulen, Statuen und Wandgemälde vielleicht kitschig finden. Mich stören diese „Accessoires“ gastro-hellenistischer Gastlichkeit nicht, denn entscheidend ist im Olympia immer noch das, was auf dem Teller landet.
In Berlin würde man sagen: „Lieber `n bißken mehr, dafür wat Jutet!“ Und lecker schmecken die Gerichte im Olympia allemal. Die herzhaft bodenständige Fleischküche lässt Carnivoren-Herzen höher schlagen. Allein für den Gyros lohnt der Besuch! Dieser besticht nicht nur durch seine feine Würze, sondern vor allem durch sein qualitativ gutes, perfekt gegrilltes Fleisch, das schön saftig, aber nicht zu fettig auf dem zentralen Teil der Platte (egal, ob „Zeus“ oder „Saloniki“) landet. Mit einer 2-Personen-Platte voller Gyros wäre wohl jeder „Drehspießenthusiast“ im 7ten Himmel. Doch das „Kleingehäckselte vom Schweinespieß“ war nicht das einzige auf unserer Zeus-Platte (33 Euro für 2 Personen, obwohl wir zu dritt waren…), was uns an diesem Abend mundete. Die Bifteki wurden mit Schafskäse-Inlay gereicht und hatten diese leichte Majoran-Note. Zu den beiden Kalbsteaks wurde eine schmackhafte Champignon-Metaxa-Sauce im Kännchen gereicht. Die Steaks kamen zart und gut gewürzt auf die Platte und hätten Zeus zur Ehre gereicht. Genau wie die 4 aromatisch duftenden Lammkoteletts. Diese waren auf den Punkt gegrillt, herrlich saftig und leider viel zu schnell verputzt. Nur die Schweinesteaks gerieten etwas zu trocken. Da konnte auch die fruchtig-pikante Paprikasauce nichts dran ändern. Vorab wurde uns ein sehr gut angerichteter, geschmacklich einwandfreier Vorspeisensalat gereicht. Ein guter Start in den Abend und eine erste Maßnahme gegen das Knurren im Magen. Übrigens: das Joghurt-Dressing schmeckt hier einfach verdammt lecker!
Standesgemäß bildet eine große Anzahl von Grillgerichten (Tipp: der Schweinelendespieß – egal mit welcher Sauce!) den Fixpunkt der Speisekarte. Es wird aber auch Köstliches aus dem Meer angeboten: die Babytintenfische. Und für Vegetarier gibt’s Schafskäse satt. Alles recht unspektakulär und typisch griechisch halt. Hervorzuheben sind die verschiedenen Fleischplatten mit unterschiedlichem Belegungsschwerpunkt. Gern darf auch eine Platte für 2 Personen zu dritt geputzt werden. „Räubern“ ist also erlaubt! Und bei den Portionen sogar manchmal ratsam. Die Produktqualität ist im Olympia nach wie vor bemerkenswert. Natürlich kommt auch hier das Beilagengemüse nicht frisch vom Markt, sondern aus der Großpackung. Aber das Fleisch schmeckt hier einfach einen Tick besser als woanders – bilden wir uns zumindest immer ein. Dazu noch ein fein abgeschmecktes Tzatziki oder die berühmte „Griechen-Hollandaise“ (meist als Käse-Sauce bezeichnet) und dem gemeinschaftlichen „Genuss an der Platte“ steht nichts mehr im Wege. Auch im Rahmen: die Apfelschorle (0,4 l) für 2,80 Euro, der Radler (0,4 l) für 3 Euro und das mexikanische Corona-Bier, das man stilecht mit Zitrone im Flaschenhals für 2,20 Euro auf den Tisch gestellt bekommt.
Die Jungs vom Service machen im Olympia einen wirklich guten Job. Sie sind flink, freundlich und aufgeschlossen. Für ein Geburtstagskind am Nachbartisch (wahrscheinlich Stammgäste oder Verwandte) wurde einmal sogar ein kleines Ständchen intoniert. Die Bestellungen werden rasch entgegengenommen und man muss nicht lange auf die Getränke bzw. das Essen warten. Bei so späten Restaurantbesuchen ist mir die etwas schnellere „Vorgehensweise“ auch ganz recht.
Die Frage nach dem Ouzo stellte sich nicht. Sie wurde von unserer Bedienung mit drei randgefüllten Schnapsgläschen hinreichend beantwortet. Das „Auf‘s-Haus-Dessert“ früherer Tage (ich erinnere mich nur zu gerne an die leckeren Honigbällchen mit Eis!) haben wir nicht explizit vermisst, wird aber leider nur noch ab und zu spendiert. Bei unserem nächsten Besuch vielleicht wieder…