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Ich bin ganz gewiß von meiner Grundhaltung her nicht konservativ, mag es allerdings gerade im gastronomischen Bereich, wenn ich beim neuerlichen Besuch eines Restaurants oder Gasthauses alles noch so vorfinde wie ich es bei früheren Besuchen angetroffen habe, vor allem wenn einige Zeit darüber ins Land gegangen ist. Und so habe ich mich bzw. haben wir uns wirklich sehr gefreut, im Sankt Märgener "Gasthaus Zum Kreuz" alles beim Alten zu sehen. Die ganze Familie Schwer (Omas, Kinder und Kindeskinder) arbeiten wie zuvor im Familienbetrieb, der sich bis auf das Jahr 1683 zurückführen lässt, Hand in Hand. Einzelheiten zu Ambiente, Service und Sauberkeit möge man meinem ausführlichen Bericht vom Vorjahr entnehmen; es hat sich in diesen Bereichen absolut nichts geändert und ich kann mich diesmal ganz auf Trinken und Essen beschränken.
Hier wählte meine Frau ein süßes Radler (0,3l EUR 2,60), während ich einen halben Liter Ganter Export bestellte. Produkte der Brauerei Ganter oder Biere von Fürstenberg sollte ich auch in den Folgetagen häufig auf den Karten vorfinden, während das früher omnipräsente Rothaus (egal ob als Pils, als Tannenzäpfle oder auch als Weizenbier) wohl derzeit bei der heimischen Gastronomie ein bisschen ins Hintertreffen geraten ist. Gründe hierfür sind mir nicht bekannt. Zum Essen trank ich dann den mir hier im Vorjahr sehr behagt habenden Heilbronner Trollinger (0,25l EUR 4,20; Jahrgang und Erzeuger unbekannt), meine Frau zog Schorle Weiß sauer (0,25l EUR 3,10) vor. Als Vorspeise wählte sie den ihr vom Vorjahr her in bester Erinnerung gebliebenen "Vorspeisenteller nach Art der Hauses mit geräuchertem Lachs, selbstgemachter Wildpastete und Rauchforelle" (EUR 12,00) und als Hauptgericht von der Seniorenkarte "Geschnetzeltes vom Kalb mit Spätzle und Salatteller" (EUR 15,00), übrigens den ersten Seniorenteller ihres Lebens. Ich hatte als Vorspeise eine "Kraftbrühe mit Markklösschen" (EUR 4,20) und als Hauptgericht die Tagesempfehlung "Rehragout mit Spätzle und Salatteller" für EUR 18,50. Mit dem Vorspeisenteller traf die Küche wie bereits im Vorjahr voll ins Schwarze. Zwar ist der geräucherte Lachs im Hochschwarzwald nicht heimisch (aus Verbundenheit mir regionalen Produkte könnte man sich als "Lachsersatz" Kretzer, Saibling oder Felchen durchaus gut vorstellen), aber er war wie auch die Wildpastete und die Forelle von bester Qualität. Auch meine Kraftbrühe mit einer hohen Ausbeute an äusserst schmackhaften Markklösschen überzeugte voll. Das Geschnetzelte stand den Vorspeisen in nichts nach und erreichte die volle Punktzahl. Ragout jedweder Provenienz kann, sofern die Küche es mit der Qulität des verwendeten Fleisches nicht so ganz genau nimmt und hier auch das ein oder andere Stück, das wirklich für nichts mehr zu gebrauchen ist, an den Start schickt, zum Rohrkrepierer werden. Man muß beim Bestellen von Ragout deshalb wirklich Vertrauen zur Küche haben und das hatte ich wirklich. Belohnt wurde ich mit wirklich schönen Ragoutstücken aus Keule und Filetspitze; alles butterzart und nicht zuletzt dank einer absolut stimmigen Soße wirklich ein Gedicht, wobei das Tüpfelchen auf dem I die selbstgemachten Spätzle waren. Einfach sensationell, bessere ass ich noch selten. Weshalb der Beilagensalat meiner Frau im Gegensatz zu meinem Salatteller richtig abwechslungsreich und bunt war wollten wir nicht weiter ergründen; es war ganz einfach so! Fürs Essen fünf Sterne.
Fazit: Mit Sicherheit kommen wir wieder, auch wenn es ein ganzes Jahr dauert.