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Das Fünf-Sterne-Hotel "Parkhotel Adler" (lt. HP auch "5 Sterne-Boutique und Wellness Resort) liegt zusammen mit dem Café "Diva", in dem demnächst ein lokales Trio Weisen von Hendrix,Cream, The Who und ZZ Top zu Gehör bringen wird (üblicherweise musizieren dort das Kreisler Duo Hinterzarten oder ein Pianist), dem Frühstückpavillon und dem mit einem Euro Toques-Stern zertifizierten "Wirtshus" in einem ca. 4ha großen privaten Park, lässt sich zurückführen bis auf das Jahr 1446 und wird in 16.Generation derzeit von Familie Trescher-Newman geführt. Das Haus ist Mitglied im Zusammenschluß "Small Luxury Hotels of the World"; weitere Einzelheiten zur wechselhaften Geschichte des "Adler"unter www.parkhotel adler.de, auch zu Zimmern und Zimmerpreisen, den Speisekarten vom Restaurant "Marie Antoinette" und vom "Wirtshus" sowie hübschen Bildern. Zu den angebotenen hausinternen Events zählt z.B. die "Küchenparty" (EUR 128,00 pro Person incl. Getränke, Gourmethappen und Rahmenprogramm)..
Ambiente: Hier wurde sehr viel Holz verbaut; alles ist ein wenig dunkel (bis wir auf den Trichter kamen, dass die über den einzelnen Tischen hängenden Lampen per Seilzug verstellt werden können, waren wir schon fast am Begleichen der Rechnung). Wenige aber geschmackvolle Dekostücke an den Wänden, sauber geschrubbte deckenlose Holztische, sehr schön eingedeckt mit "edlen" weissen Stoffservietten und ebensoedlem Glas, Tafelsilber und echtem Blumenschmuck. Laut HP sollen im Wirtshus" durch holzgetäfelte Wände und den grossen Kachelofen Schwarzwälder Gastlichkeit und eine urige, gemütliche Atmosphäre vermittelt werden. Aus unserer Sicht ist das gelungen und dafür gibt es auch vier Sterne. Einen halben Stern ziehe ich dafür ab, dass die Tische recht eng bei einander stehen und man ob man will oder nicht die an den Nebentischen geführten Gespräche mithört. Vertrauliches würde ich im "Wirtshus" jedenfalls nicht besprechen wollen, dafür würde ich erforderlichenfalls einen Winkel in der "Leo Lounge Bar" wählen.
Sauberkeit: darf man bei fünf Sternen erwarten, ist auch gegeben und von mir gibt es dafür vier Sterne.
Service: Bestens geschult; nach dem Blick ins Reservierungsbuch wird der Gast an seinen Tisch geleitet, Garderobe wird abgenommen und versorgt, desweiteren wird der Gast ab sofort, bei jeder Handreichung und bis zum Begleichen der Rechnung bzw. dem Bringen der Garderobe mit dem beim Reservieren angegebenen Nachnamen angesprochen. Möchte man also einen Mittag oder eine Abend lang beispielsweise "Frau Jochnachel" oder "Herr von Seydlitz-Gabler" sein; kein Thema, nur beim Reservieren entsprechend angeben. Etwas schwierig könnte es bei "Frau Dr.Merkel" werden, aber wer möchte schon gerne Frau Dr.Merkel sein. Der Service, zunächst zwei adrette junge Damen, später verstärkt durch eine weitere junge Dame und zwei junge Herren, arbeitet sehr professionell, freundlich und geräuschlos. Bei unserem Tisch versah Frau Christiane Kampf den Service; kein Kampf sondern sehr umsichtig. Das ist mir viereinhalb Sterne wert.
Trinken und Essen: Getränkemässig ist man gut sortiert; ganz klar, dass es als Aperitiv für meine Frau den von ihr geschätzten "Averna" (4cl EUR 6,00) gibt. Ich nehme stattdessen ein Fürstenberg Hefeweizen hell (0,5l EUR 4,50). Zum Essen trank meine Frau Radler (0,5l EUR 3,50) und später frischgepressten Orangensaft (0,25l EUR 3,00), während ich mich an Grauburgunder vom Weingut Heger (0,25l EUR 7,50) hielt. Meine Frau, die zu Mittag in Freiburg (im "Rappen", siehe Bericht) nur eine Suppe gegessen und deshalb auch mehr Hunger als ich hatte, bestellte als Vorspeise "Ein halbes Dutzend Munderkinger Weinbergschnecken aus heimischer Zucht, mit Kräuterbutter überbacken" (EUR 9,50), als Hauptgericht "Geschmorte Schweinebäckle mit Rahmwirsing und handgeschabten Spätzle" (EUR 23,00) und als Dessert "Crême Brûlée" (EUR 9,00). Ich hatte zu Mittag schon im "Rappen" den ganz vorzüglichen Elsässer Wurstsalat gegessen; nach einer Vorspeise oder einem Dessert war mir deshalb auch nicht. Für mich gab es deshalb auch nur "Brust und Keule von der Bauernente mit Rahmwirsing und gerolltem Knödel" für EUR 27,00).
Ich darf vorausschicken, dass Küchenchef Bernhard König mit seiner 15-köpfigen Küchenmannschaft ganze Arbeit geleistet hat. Weinbergschnecken kenne ich eigentlich nur als cremefarben-schwärzliche Gebilde; die hier servierten waren von eher hellerer Farbe und fleischiger als gewohnt. Auch hatten sie (ich durfte eine verkosten) etwas mehr Eigengeschmack als dies bei Schnecken üblich ist. Die geschmorten Schweinebäckle, ein von meiner Frau häufig und gerne bestelltes Gericht,mundeten ihr sehr, ebenso der mit kleinen ausgestochenen Apfelbällchen aufgemotzte Sahnewirsing und die wie versprochen handgeschabten Spätzle. Sie hätte nur gerne zu den Bäckchen etwas mehr Soße gehab, ich zu meiner Ente auch. Leider äusserten wir beide diesen Wunsch erst beim Bezahlen; laut Frau Kampf hätte es kein Problem dargestellt uns mit weiterer Soße zu versorgen. Also selber schuld:-)) Die "Crême Brûlée war wie aus dem Bilderbuch, genau wie meine auf den Punkt gegarte halbe Bauernente. Besser hätte sie auch ein Sternekoch nicht abliefern können. Viereinhalb Sterne für den Bereich Essen; mit einem Besuch im "Wirtshus" werden wir unsere "Schwarzwälder Gastro-Kurztour 2018" starten und ich werde mich bei der Gelegenheit dann auch mit dem trockenen Spätburgunder vom Weingut Franz Keller, Oberbergen, näher befassen. Das Preis-/Leistungsverhältnis ist für ein Fünf Sterne-Haus durchaus moderat; bei Weinen allerdings gehen die Preise zumindest bei Spitzengewächsen fast durch die Decke.
Fazit: Im nächste Jahr kommen wir wieder.