"peruanische Kulinarik in der Quadratestadt"
Geschrieben am 18.10.2023 2023-10-18
"Up-date"
Geschrieben am 08.10.2023 2023-10-08
Bier des Monats Oktober
Brauerei Schmucker
Bio-Landbier
Naturtrüb, Bernsteinfarben, vollmundig, leicht malzig, milden Bittere
Burger des Monats Oktober
gehobelter Trüffel
gebratene Champignons und Zwiebeln
hausgemachte Parmesan Mayo
krosser Hohenloher Bacon
Petersilie
Salat und Tomate
Bio-rustikales Bun
Parkplätze gibt es leider keine beim Lokal und man muss etwas Fußweg in Kauf nehmen.
Früher hatte dieser Stadtteil einen eher " verruchten Ruf " , jedoch siedelten sich die letzten Jahre im Zuge der Gentrifizierung , viel junges, hippes Volk mit neuen und ausgefallenen Ideen hier an, sodass das dieses Szeneviertel inzwischen ein beliebter Ort für Kultur, Gastronomie und Kunst geworden ist.
Obwohl ich schon viel auf der Welt unterwegs war, so gebe ich zu ,das Südamerika noch ein weißer Fleck auf meiner Landkarte ist.
Dies sollte sich heute zumindest kulinarisch ändern.
Wir hatten schon viel gutes vom Mima gehört und umso gespannter und voll freudiger Erwartung waren wir auf diese neue Erfahrung.
Bei der Ankunft am Gebäude bemerkten wir, dass das Gebäude mit Street Art Kunst , gleich einem Urwald gestaltet war, zusätzliche üppige echte Bepflanzung verstärkte diesen ersten Eindruck.
Bereits beim betreten des Lokals fiel uns die angenehme leise spanische Hintergrundsmusik auf, vom freundlichen Personal wurden wir zu unserem reservierten Tisch begleitet.
Dort warteten bereits kleine Lamas und Pflanzen als Tischdeko auf uns, niedlich .
Leider standen Tische und Stühle etwas eng und somit saßen Rücken an Rücken zum Tischnachbarn.
Leider gab es keine "haptischen Speisekarten" ,und wir mussten mit unseren Handys die Speisekarte herunterladen.
Diese " normalen Karten " sollen wohl noch nachkommen, sagte man uns .
Da wir uns unter den Speisen der Karte nichts vorstellen konnten, outeten wir uns gegenüber der freundlichen Servicekraft als absolute Neulinge auf dem Gebiet der peruanischen Küche.
Geduldig erklärte sie uns die einzelnen Gerichte und die Eigenarten der peruanischen Speisen und gab auf Nachfrage auch gerne Empfehlungen ab.
Nebenbei erfuhren wir das der Chefkoch des Lokals aus der heiligen Stadt Cusco stammt und die Servicekraft selbst auch eine peruanische Mutter hat.
Gerne ließen wir uns auf ihre Empfehlungen ein.
Getreu dem abgewandelten Astrid Lindgrens Pippi Langstrumpf Motto : Das habe ich noch nie versucht, also bin ich völlig sicher das es gut wird.
Wir starteten mit Pisco - das peruanische Nationalgetränk aus Traubenmost, und Selva eine selbstzubereitete Limonade aus Lucuma, Limette, Rosmarin und Soda - sehr gut gefolgt von 3 Vorspeisen .
- Ceviche classico = Fisch des Tages in Tigermilch mit Süßkartoffeln, Zwiebeln und geröstetem Mais - phantastisch
- Ceviche Nikkei = roher Thunfisch in Zitrone mariniert , Avocadocreme , Reisnudelcrunch und Gurke - exzellent
- Urubamba = Roastbeefstreifen mit frischen Basilikum, Kaviar und Creme choclo - ausgezeichnet
alles wurde äußerst dekorativ arrangiert auf hochwertigem Porzellan serviert.
Als Hauptspeise überraschte uns :
- Locro =Tintenfisch gegrillt auf Butternutkürbis mit Erbsen , Kartoffeln und Käse , dazu Reis mit geschmorten Pilzen - mega lecker
- Mima Entrecote = Rindersteak (noch schön saftig und zart, auf den Punkt medium wie bestellt ) mit Salsa Antichurra de Naranja , Pastel de Papa ( eine Art exotisches Kartoffelgratin ) geschmorten Zwiebeln und Salat - köstlich.
Zum Dessert ,( wir mussten uns 1 Dessert teilen, obwohl eigentlich satt waren , lies uns die Neugier keine Ruhe ) erhielten wir :
Mima special = große Schokoladenkugel gefüllt mit Mango Espuma, exotischem Früchtesalat und Chica Morada Sirup ( wird im Lokal selbst hergestellt aus : Zucker , Limetten, Mais, Anis, Zimt, Nelken und Ananas ) , welcher am Tisch heiß über die Schokoladenkugel gegossen wird , sodass diese schmilzt und die Mango Espuma zum Vorschein kommt - göttlich lecker !
Jedes der Gerichte war eine kulinarische Offenbarung und hätte durchaus mehr als 5 Sterne verdient ,So denn dies möglich wäre , dazu peruanischer Kaffee - wunderbar .
Einzig an den recht kleinen Portionen hätten wir etwas zu meckern, da man alleine von den Hauptspeisen ohne Vor-Nachspeise nicht satt wird !
Die gepflegten Toiletten ( gemischt geschlechtlich ) bezauberten uns mit reichlich exotischen Pflanzen , Windlichtern mit vielen brennenden Kerzen und Duftstäbchen - selten wo so wohlriechende Toilettenräume aufgesucht.
Gut diese kleine kulinarische Südamerikaexkursion war nicht günstig (z. B. Vorspeisen ca. 13-22 Euro ; Hauptspeisen ca. 20-34 Euro, Dessert ca. 9-15 Euro ) aber so ein exquisites Essen gönnt man sich ja auch nicht jeden Tag .
Wenn man neuem gegenüber aufgeschlossen ist , gerne mal was neues probiert, bereit die ausgetretenen Pfade zu verlassen , wird man hier mit einer exotischen ,fremden Geschmacksexplosion überrascht.