Geschrieben am 29.05.2022 2022-05-29| Aktualisiert am
29.05.2022
Allgemein
Wir wurden vor einiger Zeit von Freunden zu einem Dinner in einem Restaurant in Köln eingeladen. Durch Corona musste der Termin mehrfach verschoben worden. Jetzt sollte also schnell gehandelt werden ehe neue Katastrophen auftauchen.
Mehrere Häuser kamen in die engere Wahl. Zum Wunschdatum klappte es (nur) im Sahila.
Ambiente
Das Lokal ist recht klein. Es passen etwas mehr als 20 Leute hinein. Die Einrichtung ist „einfach“ gehalten. Die Zweiertische sind relativ klein und haben eine quadratische Platte.
Auf Tischdecken wird verzichtet. Aber das Besteck ist schon originell und edel gewählt.
Für uns fünf wurden zwei Tische zusammen geschoben und eingedeckt.
Service
Die drei jungen Männer machten einen ausgezeichneten Service. Sie waren empathisch eingestellt und durchaus schlagfertig und humorvoll noch dazu.
Auch die Chefin servierte teilweise einzelne Gänge persönlich und erkundigte sich nach dem Wohlbefinden.
Die Karte(n)
Menü in 5, 6 oder 7 Gängen / umfangreiche Weinkarte
Die verkosteten Speisen
Kenzolie – Olivenöl und Kaffee
Brot und Butter
Auf einem Holzbrett wurden zuerst „Oliven“ und kleine „Türmchen“ serviert. Brot und eine Möhrenpaste rundeten die Eröffnung ab.
Die grünen „Dinger“ sahen täuschend echt aus; es waren aber eher Pralinen aus einen cremigen Masse (außen grün, kein Kern und eine schmackhafte Paste). Zarte Teigscheiben und wiederum eine köstliche Creme bildeten die Türme.
Das Brot war frisch und hatte eine feine Kruste. Die Möhrenbutter passte gut dazu.
Amuse - Austernperle – Sellerie – Apfel – Senfsaat (Frankreich)
In einer Muschel wurde eine vegetarische Version einer Auster präsentiert. Und sie hat „trotzdem“ geschmeckt. Gemüse, Obst, Gewürze und etwas Queller ergaben die Aromen.
Gang 1 – Spargel – Kirschblüte – Shiso – Sakura (Japan)
Aus verschiedenen Pflanzen (u.a. feine Streifen von weißem Spargel) wurde die Blüte geformt. Es sah optisch hinreißend aus und schmeckte auch noch nach Kräutern.
Die grüne Spargelstange war fein gegart und hatte noch Biss; obenauf waren Cremes und Gemüseperlen aufgetragen. Eine spannende Komposition.
Die weiße Spargelform bestand komplett aus einer weichen Paste. Es war eine Art Spargel-Püree.
Nach den vegetarischen Speisen folgten nun Meeresfrüchte und Fisch.
Gang 2 – Jakobmuschel – Tamale – Bohne – Jalapeno (Mexico)
Insgesamt handelte es sich um eine Form von Cevice (bisher habe ich diese Zubereitungsart Peru zugeschrieben, aber es gibt sie sicher auch in anderen amerikanischen Ländern). Die Muschelstücke waren in Limette „gegart“ worden, mit Gemüse angereichert und noch scharf, sauer abgeschmeckt.
Die grüne Sauce diente als Würze und gleichzeitig als Begleiter der „Teigtaschen“, die in Pergament und mit Kordel verschnürt gegart worden waren. Die Päckchen lagen in einer Extra-Schüssel.
Der Fisch war gut gegart – vielleicht confiert. Er schmeckte zart und saftig. Dazu gab es Gemüse bzw. Salat. Das „Päckchen“ war zu einem Quader geformt worden. Blüten und Blätter verzierten pittoresk Optik und Geschmack.
Dann wurde noch die Sauce – eine Art Fischsuppe – angegossen. Sie passte köstlich zu Fisch und Gemüse; allein jedoch verzehrt, wirkte sie für mich jedoch recht salzig. Es war aber nicht versalzen, sondern mutig gewürzt worden.
Das Salatsträußchen wurde separat in einer Bambusschale gereicht.
Aber auch Fleisch stand auf der Karte.
Gang 4 – Kaninchenfilet – Karotte – Blumenkohl – Curry (Indien)
Das Filet war leicht gegrillt und sanft gegart worden; so blieb das Fleisch saftig und zart. Das Kaninchen wurde von einer hellen Buttersauce begleitet. Die Möhre wurde als Creme und als ausgestochene Blume präsentiert. Der Blumenkohl war kurz und stark erhiltzt verarbeitet worden. Ich mag das gerne so, am besten noch mit Ras el Hanout gewürzt. Ob jetzt „Curry“ auf das Gemüse oder die Gewürze gemünzt war, weiß ich nicht genau. Aber es hat gut zusammen gepasst und mich erfreut.
Gang 5 – Khoresht-e-Rivas Blonde d´Aquitaine Kalbstafelspitz – Rhabarber – Sellerie – Minze (Iran)
Das Fleisch war geschmort worden. Und das war sehr gut gelungen: Es war zart, saftig, aber noch nicht bis zum Zerfall gegart. Das Stück konnte bzw. musste noch mit dem Messer geschnitten werden. Für mich muss das auch so sein – Brei-Fleisch mag ich nicht so gerne. O.K. - Sauce mag ich lieber unter dem Fleisch, als über dem Stück. Aber die Sauce war schmackhaft und das entschädigt dann doch.
Unter dem Fleisch und teilweise in der Sauce waren dann noch Minze- und vielleicht Spinatblätter blanchiert als Gemüse angerichtet.
Etwas Reis war ebenfalls bissfest gegart und mit einer Paste überbacken worden, sodass fast ein Reisbällchen entstand.
Die drei Beilagen-Stagen waren wieder Überraschungen: der Rhabarber war bissfest, die Sellerieportion war weich, aber zusammenhängend und die dritte Komponente war wieder eine helle Paste ohne feste Struktur.
Nun folgte der süße Teil.
Pré Dessert – Waldspaziergang – Weizengras – Fichtensprosse – Elster (Deutschland)
Wunderschön waren wiederum die Zutaten angerichtet worden. Von den Zutaten her erinnerte es mich eher an „nordische Küche“, weil einige Pflanzen, die nicht unbedingt als lieblich gelten, verwendet wurden.
Der Apfel hatte die Form einer Blüte angenommen. Das Weizengras war gemahlen und mit bräunlichem Puder zu einer kleinen Stange geformt worden. Zuerst hielt ich es fast für ein Stück Marzipan. Die Konsistenz war für mich ähnlich, aber der Geschmack doch etwas anders. Eine dunkelbraune Rolle befand sich daneben und erinnerte etwas an Schokolade. Wie feiner Streusel wirkte die dritte Komponente, die weiß und körnig erschien. Das Fichtengrün war wohl die Grundlage der grünen Sauce.
Das Dessert hat mich völlig überzeugt. Endlich einmal eine pflanzliche Nachspeise, die mich überzeugte.
Gang 6 – Erdbeertraum – Thaibasilikum – Kokos – Pandan (Thailand)
Auch die Hauptnachspeise war lecker. Trotz der vielen Komponenten und „fremden“ Zutaten wirkte sie am Ende jedoch etwas „bieder“. Erdbeeren mag ich einfach gerne und die weiteren Zutaten passten gut zum fruchten Geschmack.
In einer weiteren Schale waren zwei kalte Komponenten. Die weiße Creme erinnerte an aufgeschlagene Sahne oder Crème fraîche: Erfrischend und rund. Die grüne Nocke enthielt dann wohl Pandan. Ebenfalls frisch und etwas fruchtig dazu.
(Gang 7 – Feine Käseauswahl von Maitre Affineur Waltmann – haben wir ausgelassen)
Petit Fours
Zum Kaffee gab es eine Macadamia-Nuss mit einem Überzug von weißer Schokolade und ein kleines Tortenstück, das feine Bisquit-Schichten und helle Cremes enthielt.
Getränke
Campari Soda
Gin Tonic
Gerolsteiner medium und still
Schloss Vaux Rosé Brut
Sektmanufaktur - Hubertus Reis Riesling brut
J. Hofstätter - Oberkerschbaum Sauvignon 2019
Springfontein - Jil´s Dune Chenin blanc 2017
Domaine des Masques Exception Chardonnay 2020
Barone Ricasoli - Roncicone Gran Selezione Chianti Classico DOCG 2016
Spreitzer - Oestricher Lenchen Eiserberg Riesling Spätlese „303“ VDP - Grosse Lage fruchtsüß 2020
Espresso
Die Weine waren durch die Bank großartig. Wir wollten nicht (einfach) die Weinbegleitung. Der Sommelier war hocherfreut und schlug nach Rücksprache jeweils einige Weine vor.
Preis-Leistungs-Verhältnis
Die Preise liegen (noch) leicht unter denen der Kölner Ein-Stern-Restaurants. Julia Komp eröffnete erst Januar 2022 und kam so (noch) nicht in die Wertung. Ihr Ziel sind jedoch Sterne, wie sie in mehreren Interviews betonte.
Fazit
4 – gerne wieder – schöne Teller und feine Zutaten. Alle sechs bis sieben Wochen werden die Menüs neu gestaltet.
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder – nach „Kuechenreise“)
Datum des Besuchs: 26.05.2022 – abends – 5 Personen
Allgemein
Wir wurden vor einiger Zeit von Freunden zu einem Dinner in einem Restaurant in Köln eingeladen. Durch Corona musste der Termin mehrfach verschoben worden. Jetzt sollte also schnell gehandelt werden ehe neue Katastrophen auftauchen.
Mehrere Häuser kamen in die engere Wahl. Zum Wunschdatum klappte es (nur) im Sahila.
Ambiente
Das Lokal ist recht klein. Es passen etwas mehr als 20 Leute hinein. Die Einrichtung ist „einfach“ gehalten. Die Zweiertische sind relativ klein und haben eine quadratische Platte.
Auf Tischdecken wird verzichtet. Aber das... mehr lesen
Restaurant Sahila | Fine Dining
Restaurant Sahila | Fine Dining€-€€€Restaurant, Sternerestaurant, Gourmet0221247238Kämmergasse 18, 50676 Köln
4.5 stars -
"Es geht nichts über gute Freunde" kgsbusAllgemein
Wir wurden vor einiger Zeit von Freunden zu einem Dinner in einem Restaurant in Köln eingeladen. Durch Corona musste der Termin mehrfach verschoben worden. Jetzt sollte also schnell gehandelt werden ehe neue Katastrophen auftauchen.
Mehrere Häuser kamen in die engere Wahl. Zum Wunschdatum klappte es (nur) im Sahila.
Ambiente
Das Lokal ist recht klein. Es passen etwas mehr als 20 Leute hinein. Die Einrichtung ist „einfach“ gehalten. Die Zweiertische sind relativ klein und haben eine quadratische Platte.
Auf Tischdecken wird verzichtet. Aber das
Geschrieben am 21.05.2022 2022-05-21| Aktualisiert am
21.05.2022
Es existiert eine neue Bewertung von diesem User zu Puls | Restaurant & Bar
Besucht am 20.05.2022Besuchszeit: Abendessen 1 Personen
Allgemein
YouDinner konnte einen Termin zum Pre-Opening der neu eröffneten Restobar Puls von Gastronom und Sternekoch Daniel Gottschlich festmachen. Ende Mai 2022 soll dann der offizielle Start sein.
Die Restobar „Puls“ liegt in der Kölner Altstadt; mitten im historischen Stadtzentrum. Es befindet sich direkt auf der Via Culturalis auf dem Fundament der römischen Stadtmauer. In unmittelbarer Nähe liegt das Praetorium, der ehemalige Sitz des Statthalters sowie das Kölner Standesamt.
Der Name des Lokals soll auf eine römische Speise hinweisen. Die Puls war ein zumeist aus Dinkel oder Emmer hergestellter Getreidebrei. Im antiken Rom war er das Grundnahrungsmittel der Bevölkerung und besaß auch eine religiöse Bedeutung. Einige Gerichte auf der Karte lehnen sich auch an römische Rezepte an.
Das Konzept „Resto-Bar“ soll auf vielerlei Weise umgesetzt werden: Es wird kein „normaes“ Menü geben, sondern Gerichte zum Teilen und Probieren und Selbstzusammenstellen.
So hat man die Wahl von kleinen Gerichten bis zum ausgiebigem Mahl. Die Bar ist ein weiteres Kernstück mit Champagner und Drinks an der Theke. Aber es gibt auch Kölsch vom Fass (Früh) und ein breites Weinangebot.
Man kann an dabei an der Bar sitzen, an Hochtischen oder normalen Tischen Platz nehmen – im Sommer soll es auch noch Außengastronomie geben. Die Gäste sollen von kurzen bis längeren Aufenthalten abwechslungsreich versorgt werden. Also umgangssprachlich handelt es sich um eine „Eierlegende Wollmilchsau“ - auf jeden Fall ist das Angebot sicher einzigartig unten all den Brauhäusern in der Altstadt.
Sauberkeit
Alles wirkte perfekt gepflegt.
Sanitär
Die Anlagen sind im hinteren Teil untergebracht und ebenerdig zu erreichen. Für Damen und Herren gibt es je einen geräumigen Bereich (kann zu „Wartezeiten“ führen).
Service
Vier junge Männer und Frauen kümmerten sich um uns. Sie waren aufmerksam und freundlich und waren offen für kleine Gespräche. Auch der Patron Daniel Gottschlich war anwesend und erklärte Speisen und Konzept des Hauses.
Die Stimmung war stets heiter und erwartungsvoll.
Das Tatar war in einer ausgehöhlten Zitronenschale untergebracht. Das sah schon interessant aus. Oben konnte ich zuerst nur die Buttermilchcreme mit einigen Kräutern erkennen. Aber unter der Oberfläche waren reichlich Thunfischstückchen zu finden. Jedoch war der Geschmack der an sich feinen Creme recht dominant und leicht scharf. Da hatte der zarte Thun es etwas schwer sich durchzusetzen.
Das Reisbällchen mit der Käsefüllung hatte herrliche Aromen und konnte mich voll überzeugen. Davon hätte ich noch ein paar mehr gegessen; aber es folgten schließlich weitere Kreationen, die auch volle Aufmersamkeit verdienten.
Denn schon das nächste Küchlein war ebenfalls eine Aromenbombe. Fisch und Gemüse ergaben köstliche Geschmackserlebnisse. Auch ein Treffer – für mich.
Das Ei ist ein Klassiker aus Ox&Klee. In einer Eierschale befinden sich diverse Zutaten, die zu einer Creme gemischt wurden. Mit dem kleinen Löffel in den Mund geführt, werden die Geschmackssinne ebenfalls herausgefordert und erfreuen das Herz.
To Share
Puls Fabata – Creme von Weißen Bohnen – Artischocke – Tomate Deutscher Spargel – Macadamia – Passionsfrucht – Kerbel Moretum mit Maisbrot
In dieser Abteilung kamen nun die Anklänge zur Römerzeit zur Geltung. Der „Getreidebrei“ befand sich in einer Schüssel und konnte dort entnommen werden. Schließlich waren das die Gerichte zum Teilen. Der Geschmack war erdig und kräftig. Eine kleine Portion war anregend und schmackhaft; allerdings würde ich mich davon nicht wie ein Römer alleine sättigen lassen. Aber die Leute bekamen eben diesen „Eintopf“ recht häufig.
Der Spargel war für mich ein Höhepunkt der Speisenfolge. Die Stücke waren noch knackig, aber sehr aromatisch; sicher trug dazu der köstliche grüne Sud erheblich bei.
Die Pesto artige Creme war ebenfalls durch fruchtige und kräftige Zutaten sehr schmackhaft und passte sehr gut zum gerösteten Maisbrot.
Special
Wild gefangener Heilbutt – Kaviar – Beurre Blanc – Erbse
Das Fischfilet war fein gegart, es hatte eine feste Konsistenz und war trotzdem saftig und hatte einen feinen Geschmack. In der hellen Sauce befanden sich auch bunte Kugelchen; das muss der Kaviar gewesen sein. Geschmacklich sind mir die perlen nicht besonders aufgefallen. Das Erbsengemüse hat mir zugesagt und neue Aromen zum Fisch geliefert.
Main
Onglet vom Rind – Trüffeljus – Gerösteter Knoblauch
Das Fleischstück war sorgfältig gebraten. Dadurch entfalteten sich die Geschmacksstoffe. Saftig war dass Stück auch noch.
Sides
Kartoffel-Parmesanschaum – Puls Wildkräuter – Gebackenes Topinambur – Gelbe Bete mit Orange und Ingwer
Diese Zutaten wurden in einzelnen Schälchen serviert und sollten auch wieder mit den anderen Tischgenoss*innen geteilt werden. Sogar die Salatsauce wurde in einem Fläschchen gereicht und wir „dürften“ das Dressing selber anschütten.
Der Salat war schmackhaft, das Dressing passte. Die Gelben Bete Stücke waren durch die Aromatisierung für mich neu im Geschmack, aber recht angenehm.
Die Topinamburchips waren relativ fest und leicht hart. Der Parmesanschaum passte sehr fein zu den anderen Zutaten.
Dessert
„Caesars Gold“ by Hannes Radeck
Der Nachtisch sah kupferfarben und wie eine große alte Münze aus. Der Teig war aus Nüssen, Beeren und Kräutern gebildet. Wegen meiner Nussunverträglichkeit bekam ich jedoch eine Alternatve.
Erdbeerschale
In der großen Schale befand sich eine weiße Creme. Ich vermute es war Joghurt. Obeauf schwamm eine Nocke von rotem Fruchteis – wahrscheinlich Erdbeere. Das Eis cremig und intesiv im Geschmack. Unter der Sauce befanden sich reichlich marinierte kleine Erdbeerstücke. Das schmeckt erfrischend und bodenständig. Meine Nachbar*innen fanden übrigens das Godtstück nicht besonders interessant im Geschmack.
Windbeutel und Pistazienpraline
Bei Windbeutel waren wir uns wieder einig, dass er sehr gelungen sei. Der Teig war fluffig und die Füllung cremig und sahnig. Die Praline hatte angenehme Aromen von Schokolade und Pistazie.
Espresso
Der kräftige Kaffee rundete ein recht gelungenes Abendessen passend ab.
Getränke
Minaeralwasser still und medium
Haus-Cocktail
Gunderloch Nierstein Riesling
Ich habe mich auf die Speisen konzentriert und nur etwas Wein und den Cocktail verkostet. Ggf. mache ich demnächst einmal eine Runde und nehme mir dann die Getränke schwerpunktmäßig vor.
Fazit
4 – gerne wieder. Paare können an den kleinen Tischen gut sitzen; auch kleinere Gruppen finden an zusammengefügten Plätzen Möglichkeiten zu verweilen. Ob sich der Bar- oder Restaurant-Sektor mehr durchsetzen wird, erscheint mir offen. Ob das Konzept auch mit „Laufkundschaft“ oder „Altstadtbummlern“ angenehm bleibt, wird sich zeigen.
Die Speisen waren jedenfalls für mich ausgezeichnet und haben mich fast durchgängigg sehr efreut.
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder – nach „Kuechenreise“)
Datum des Besuchs: 20.05.2022 – abends – 1 Person (Gruppe von YouDinner)
Allgemein
YouDinner konnte einen Termin zum Pre-Opening der neu eröffneten Restobar Puls von Gastronom und Sternekoch Daniel Gottschlich festmachen. Ende Mai 2022 soll dann der offizielle Start sein.
Die Restobar „Puls“ liegt in der Kölner Altstadt; mitten im historischen Stadtzentrum. Es befindet sich direkt auf der Via Culturalis auf dem Fundament der römischen Stadtmauer. In unmittelbarer Nähe liegt das Praetorium, der ehemalige Sitz des Statthalters sowie das Kölner Standesamt.
Der Name des Lokals soll auf eine römische Speise hinweisen. Die Puls war... mehr lesen
4.0 stars -
"Neues Konzept in einer Umgebung von diversen Brauhäusern und Kneipen" kgsbusAllgemein
YouDinner konnte einen Termin zum Pre-Opening der neu eröffneten Restobar Puls von Gastronom und Sternekoch Daniel Gottschlich festmachen. Ende Mai 2022 soll dann der offizielle Start sein.
Die Restobar „Puls“ liegt in der Kölner Altstadt; mitten im historischen Stadtzentrum. Es befindet sich direkt auf der Via Culturalis auf dem Fundament der römischen Stadtmauer. In unmittelbarer Nähe liegt das Praetorium, der ehemalige Sitz des Statthalters sowie das Kölner Standesamt.
Der Name des Lokals soll auf eine römische Speise hinweisen. Die Puls war
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Wir wurden vor einiger Zeit von Freunden zu einem Dinner in einem Restaurant in Köln eingeladen. Durch Corona musste der Termin mehrfach verschoben worden. Jetzt sollte also schnell gehandelt werden ehe neue Katastrophen auftauchen.
Mehrere Häuser kamen in die engere Wahl. Zum Wunschdatum klappte es (nur) im Sahila.
Ambiente
Das Lokal ist recht klein. Es passen etwas mehr als 20 Leute hinein. Die Einrichtung ist „einfach“ gehalten. Die Zweiertische sind relativ klein und haben eine quadratische Platte.
Auf Tischdecken wird verzichtet. Aber das Besteck ist schon originell und edel gewählt.
Für uns fünf wurden zwei Tische zusammen geschoben und eingedeckt.
Service
Die drei jungen Männer machten einen ausgezeichneten Service. Sie waren empathisch eingestellt und durchaus schlagfertig und humorvoll noch dazu.
Auch die Chefin servierte teilweise einzelne Gänge persönlich und erkundigte sich nach dem Wohlbefinden.
Die Karte(n)
Menü in 5, 6 oder 7 Gängen / umfangreiche Weinkarte
Die verkosteten Speisen
Kenzolie – Olivenöl und Kaffee
Brot und Butter
Auf einem Holzbrett wurden zuerst „Oliven“ und kleine „Türmchen“ serviert. Brot und eine Möhrenpaste rundeten die Eröffnung ab.
Die grünen „Dinger“ sahen täuschend echt aus; es waren aber eher Pralinen aus einen cremigen Masse (außen grün, kein Kern und eine schmackhafte Paste). Zarte Teigscheiben und wiederum eine köstliche Creme bildeten die Türme.
Das Brot war frisch und hatte eine feine Kruste. Die Möhrenbutter passte gut dazu.
Amuse - Austernperle – Sellerie – Apfel – Senfsaat (Frankreich)
In einer Muschel wurde eine vegetarische Version einer Auster präsentiert. Und sie hat „trotzdem“ geschmeckt. Gemüse, Obst, Gewürze und etwas Queller ergaben die Aromen.
Gang 1 – Spargel – Kirschblüte – Shiso – Sakura (Japan)
Aus verschiedenen Pflanzen (u.a. feine Streifen von weißem Spargel) wurde die Blüte geformt. Es sah optisch hinreißend aus und schmeckte auch noch nach Kräutern.
Die grüne Spargelstange war fein gegart und hatte noch Biss; obenauf waren Cremes und Gemüseperlen aufgetragen. Eine spannende Komposition.
Die weiße Spargelform bestand komplett aus einer weichen Paste. Es war eine Art Spargel-Püree.
Nach den vegetarischen Speisen folgten nun Meeresfrüchte und Fisch.
Gang 2 – Jakobmuschel – Tamale – Bohne – Jalapeno (Mexico)
Insgesamt handelte es sich um eine Form von Cevice (bisher habe ich diese Zubereitungsart Peru zugeschrieben, aber es gibt sie sicher auch in anderen amerikanischen Ländern). Die Muschelstücke waren in Limette „gegart“ worden, mit Gemüse angereichert und noch scharf, sauer abgeschmeckt.
Die grüne Sauce diente als Würze und gleichzeitig als Begleiter der „Teigtaschen“, die in Pergament und mit Kordel verschnürt gegart worden waren. Die Päckchen lagen in einer Extra-Schüssel.
Gang 3 – Hirmmasa Kingfisch – Salat – Fischsauce – Kräuter (Vietnam)
Der Fisch war gut gegart – vielleicht confiert. Er schmeckte zart und saftig. Dazu gab es Gemüse bzw. Salat. Das „Päckchen“ war zu einem Quader geformt worden. Blüten und Blätter verzierten pittoresk Optik und Geschmack.
Dann wurde noch die Sauce – eine Art Fischsuppe – angegossen. Sie passte köstlich zu Fisch und Gemüse; allein jedoch verzehrt, wirkte sie für mich jedoch recht salzig. Es war aber nicht versalzen, sondern mutig gewürzt worden.
Das Salatsträußchen wurde separat in einer Bambusschale gereicht.
Aber auch Fleisch stand auf der Karte.
Gang 4 – Kaninchenfilet – Karotte – Blumenkohl – Curry (Indien)
Das Filet war leicht gegrillt und sanft gegart worden; so blieb das Fleisch saftig und zart. Das Kaninchen wurde von einer hellen Buttersauce begleitet. Die Möhre wurde als Creme und als ausgestochene Blume präsentiert. Der Blumenkohl war kurz und stark erhiltzt verarbeitet worden. Ich mag das gerne so, am besten noch mit Ras el Hanout gewürzt. Ob jetzt „Curry“ auf das Gemüse oder die Gewürze gemünzt war, weiß ich nicht genau. Aber es hat gut zusammen gepasst und mich erfreut.
Gang 5 – Khoresht-e-Rivas Blonde d´Aquitaine Kalbstafelspitz – Rhabarber – Sellerie – Minze (Iran)
Das Fleisch war geschmort worden. Und das war sehr gut gelungen: Es war zart, saftig, aber noch nicht bis zum Zerfall gegart. Das Stück konnte bzw. musste noch mit dem Messer geschnitten werden. Für mich muss das auch so sein – Brei-Fleisch mag ich nicht so gerne. O.K. - Sauce mag ich lieber unter dem Fleisch, als über dem Stück. Aber die Sauce war schmackhaft und das entschädigt dann doch.
Unter dem Fleisch und teilweise in der Sauce waren dann noch Minze- und vielleicht Spinatblätter blanchiert als Gemüse angerichtet.
Etwas Reis war ebenfalls bissfest gegart und mit einer Paste überbacken worden, sodass fast ein Reisbällchen entstand.
Die drei Beilagen-Stagen waren wieder Überraschungen: der Rhabarber war bissfest, die Sellerieportion war weich, aber zusammenhängend und die dritte Komponente war wieder eine helle Paste ohne feste Struktur.
Nun folgte der süße Teil.
Pré Dessert – Waldspaziergang – Weizengras – Fichtensprosse – Elster (Deutschland)
Wunderschön waren wiederum die Zutaten angerichtet worden. Von den Zutaten her erinnerte es mich eher an „nordische Küche“, weil einige Pflanzen, die nicht unbedingt als lieblich gelten, verwendet wurden.
Der Apfel hatte die Form einer Blüte angenommen. Das Weizengras war gemahlen und mit bräunlichem Puder zu einer kleinen Stange geformt worden. Zuerst hielt ich es fast für ein Stück Marzipan. Die Konsistenz war für mich ähnlich, aber der Geschmack doch etwas anders. Eine dunkelbraune Rolle befand sich daneben und erinnerte etwas an Schokolade. Wie feiner Streusel wirkte die dritte Komponente, die weiß und körnig erschien. Das Fichtengrün war wohl die Grundlage der grünen Sauce.
Das Dessert hat mich völlig überzeugt. Endlich einmal eine pflanzliche Nachspeise, die mich überzeugte.
Gang 6 – Erdbeertraum – Thaibasilikum – Kokos – Pandan (Thailand)
Auch die Hauptnachspeise war lecker. Trotz der vielen Komponenten und „fremden“ Zutaten wirkte sie am Ende jedoch etwas „bieder“. Erdbeeren mag ich einfach gerne und die weiteren Zutaten passten gut zum fruchten Geschmack.
In einer weiteren Schale waren zwei kalte Komponenten. Die weiße Creme erinnerte an aufgeschlagene Sahne oder Crème fraîche: Erfrischend und rund. Die grüne Nocke enthielt dann wohl Pandan. Ebenfalls frisch und etwas fruchtig dazu.
(Gang 7 – Feine Käseauswahl von Maitre Affineur Waltmann – haben wir ausgelassen)
Petit Fours
Zum Kaffee gab es eine Macadamia-Nuss mit einem Überzug von weißer Schokolade und ein kleines Tortenstück, das feine Bisquit-Schichten und helle Cremes enthielt.
Getränke
Campari Soda
Gin Tonic
Gerolsteiner medium und still
Schloss Vaux Rosé Brut
Sektmanufaktur - Hubertus Reis Riesling brut
J. Hofstätter - Oberkerschbaum Sauvignon 2019
Springfontein - Jil´s Dune Chenin blanc 2017
Domaine des Masques Exception Chardonnay 2020
Barone Ricasoli - Roncicone Gran Selezione Chianti Classico DOCG 2016
Spreitzer - Oestricher Lenchen Eiserberg Riesling Spätlese „303“ VDP - Grosse Lage fruchtsüß 2020
Espresso
Die Weine waren durch die Bank großartig. Wir wollten nicht (einfach) die Weinbegleitung. Der Sommelier war hocherfreut und schlug nach Rücksprache jeweils einige Weine vor.
Preis-Leistungs-Verhältnis
Die Preise liegen (noch) leicht unter denen der Kölner Ein-Stern-Restaurants. Julia Komp eröffnete erst Januar 2022 und kam so (noch) nicht in die Wertung. Ihr Ziel sind jedoch Sterne, wie sie in mehreren Interviews betonte.
Fazit
4 – gerne wieder – schöne Teller und feine Zutaten. Alle sechs bis sieben Wochen werden die Menüs neu gestaltet.
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder – nach „Kuechenreise“)
Datum des Besuchs: 26.05.2022 – abends – 5 Personen
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Gesamt – Service – Sauberkeit – Essen – Ambiente - P-L-V
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