"Auf Gastroguide empfohlen, getestet und mehr als zufrieden"
Geschrieben am 13.11.2015 2015-11-13 | Aktualisiert am 13.11.2015
"Griechisches Restaurant in verkehrsgünstiger Lage am Fellbacher Bahnhof"
Geschrieben am 10.11.2015 2015-11-10
"Was nützt der schönste Biergarten wenn das Essen nicht taugt"
Geschrieben am 06.11.2015 2015-11-06
"Goldberg - ein Kind der Rauschenberger Systemgastronomie"
Geschrieben am 07.10.2015 2015-10-07 | Aktualisiert am 07.10.2015
"Preis-Leistungsverhältnis: Spitzenklasse!"
Geschrieben am 20.09.2015 2015-09-20
Auch haben wir anderweitig schon Gutes darüber gehört.
Immer empfänglich für einen guten Italiener brachten wir es endlich mal fertig hier aufzuschlagen.
Dankbarerweise ist Samstags und Sonntags durchgehend geöffnet. Ansonsten wäre es wohl wieder nichts geworden.
Insbesondere Sonntags, wenn sowieso erst ab 9 Uhr gefrühstückt wird ist ein Mittagessen um 13 Uhr schon herzlich früh.
Umso angenehmer, daß im Da Enzo am Wochenende durchgehend geöffnet ist.
Das Da Enzo ist eigentlich ein Vereinsheim, und zwar des KVU. Das ist der Kraftsportverein Untertürkheim. Dieser Begriff scheint zwar recht archaisch, gründet aber in der Zeit in der der Verein entstand. 1906. Es gibt ihn also schon über 100 Jahre und auf der Homepage kann man eine nette Chronik erlesen (http://www.kv-untertuerkheim.de). Das nur am Rande, denn der eigentliche Kraftsport ist weitgehend in den Hintergrund getreten oder die Abteilungen aufgelöst.
Tennisplätze dominieren das Erscheinungsbild beim ersten Hinsehen.
Vereinsheim hat sogar einen Vorteil: Parkplätze. Die gibt es in ausreichender Zahl in unmittelbarer Nähe. Sogar Womo’s hätten in eingeschränkter Zahl Platz. Für, an anderer Stelle gehandelte, Fortbewegungsmittel wie Truck (Feldwegcharakter der Zufahrt) oder Cessna (Baumbestand, Geländeformation und mangelnder Auslauf) wird es eng. ;-)
Eng wird es auch für Mitmenschen die auf Barrierefreiheit den Bewegungsapparat betreffend angewiesen sind. Es sind gleich zu Beginn mehrere Stufen eine Außentreppe zu bewältigen um einen dann aber ebenerdigen Innenraum zu betreten/erreichen. Die Toiletten sind aber wiederum intern ein Stockwerk darunter.
Ein weiterer Vorteil ist, daß es hier außerhalb eigentlich mitten im Grünen liegt.
Einziger Nachteil des Standortes ist die nahe (und einigermaßen neue) B14, welche vierspurig den Hang herauf führt und in gerade noch erträglicher Nähe natürlich etwas Lärm emittiert.
Wir enterten das Restaurant gegen 13:30 aber weitgehend erfolgreich.
Schade, daß auf der sehr sonnigen Terrasse nicht mehr bestuhlt war. Zwar bekommt man dort die Geräusche der Bundesstraße gut mit, aber man hat auch eine schöne Aussicht in Richtung des Stuttgarter Talkessels.
Drinnen: Eine Theke zur Linken und ein dann doch etwas kühl wirkender aber fein eingedeckter saalähnlicher Raum zur Rechten bestimmen das Bild. Eine Trennwand verrät einen noch deutlich größeren Saal dahinter. Vereinsheim eben.
Wir erspähten aber einen Durchgang zu einer Terrasse im hinteren Teil die offensichtlich ebenfalls sonnenbeschienen war.
Zwischendurch wurden wir zügig bemerkt und freundlich begrüßt.
Die Option raus zu sitzen gab es und ein fehlender Stuhl an dem einen noch freien Tisch wird pragmatisch mit einem Stuhl aus dem Innenraum beantwortet, den die Servicedame heran holte (ich hatte ihn ihr selbstverständlich umgehend abgenommen und an den Platz getragen;-)).
Die, beim ersten Eindruck wertigen, Karten mit dickem Papier im Innenleben wurden gebracht und dabei auch nach den Getränkewünschen gefragt („wissen Sie schon…“). Meist ist es für uns aber auch eher unnötig zu warten, da wir für gewöhnlich keine moderierte Weinbegleitung wünschen. Dies nur der Vollständigkeit halber.
Die Karten waren zwar höherwertig, die Betonung liegt aber auf „waren“. Am Rand deutlich abgestoßen und im Innenleben z.T. die Schrift verschmiert oder gar mit Essensresten garniert. Ich vergaß leider die Dame darauf hinzuweisen. Ich denke, daß gerade das Innenleben nicht gar so oft kontrolliert wird. Ein klein wenig auch mein Fehler.
Aber es war auch nettes Geschriebenes darin!
In diesem Netten fand meine Lieblingsgattin:
Tagliatelle al Salmone (11.50)
(auf der Karte standen Bandnudeln mit Kirschtomaten, Zucchini und Shrimps. Meine liebe Frau fragte danach ob Salmone nicht Lachs heiße, worauf mit einem Übersetzungsfehler in der Karte geantwortet wurde. Selbstverständlich war Lachs auch dabei)
Und ich (natürlich):
Pizza Salami mit Extra Käse und Knoblauch (7,50)
Zuvor durfte es für uns (trotz der Option von Spaghetti Parmigiano) ein
Insalata con Tonno (7,00) sein.
In kurzer Zeit kamen dann die Getränke und entsprechend der Insalata.
Die Getränke sind nicht der Rede wert, denn sie passten (ist ja eigentlich auch nicht schwierig).
Der Insalata con Tonno war durchaus reichlich, auch wenn es auf dem Bild nicht so aus sieht. Es wurde erfragt, ob es einen zweiten Teller geben sollte. „Gerne doch!“
Dieser war, wie beim Salat ein tiefer, breitkrempiger Pastateller.
Dazu wurde ein Brotkörbchen mit aufgeschnittenen Baguettebrot geliefert.
Der Salat sah gut aus und war mit einem (für mich zu) leichten Dressing angemacht.
Wir teilten und jeder konnte noch aus der bereitgestellten Menagerie „nachhelfen“.
Fein, daß auch eine Pfeffermühle an den Tisch gebracht wurde aus welcher ich mich ordentlich bediente.
In Summe war der Salat reichhaltig und optisch durchaus gut. Nachhelfen scheint beim Italiener irgendwie immer öfter nötig zu sein. Sehnsüchtig erinnere ich mich an den Portofinosalat in Winnenden-Höfen (Löwen) dereinst. Aber die Zeiten ändern sich. Der Salat geht geschmacklich so als irgendwie ok durch.
Durch geht aber nicht die Menagerie. Draußen zwar sehr schwer zu verhindern aber gerne gesehene Gäste sind eben Mückchenleichen im Essig nicht wirklich. Das gibt es aber auch landauf- landab. Auf eine Bemerkung diesbezüglich wurde aber auch sofort entschuldigt und sauber ausgetauscht.
Ein Highlight waren die Tagliatelle meiner Frau. Ich weiß nicht mehr was alles drin war, aber selbst wenn sie auf dem Bild vielleicht nicht überragend aussehen war sie durchaus begeistert. Sehr gutes Aroma, passender Gargrad und auch ein paar Shrimps dabei, hatte sie im nachhinein den GG-tauglichen Satz kund getan: gerne wieder!
Die Pizza war ebenfalls nicht von schlechten Eltern. Hätte ich mir vielleicht noch einen etwas luftigeren Rand gewünscht im Zusammenspiel mit einer kleinen Spur mehr Würze im Teig. Aber der Belag war dann doch recht überzeugend. Ein Sugo wie ich es nur selten hatte. Extrem aromatisch mit richtig Wumms! Das machte vieles wett. Die Salamischeiben und der auch auf dem Bild deutlich sichtbare Knoblauch hätten zwar gerne etwas mehr Eigendynamik entfalten können aber die „Tomatenpampe“ war recht übermachtig. Da will ich nicht unbedingt kritteln, wenngleich es von daher etwas Potenzial geben dürfte. Vielleicht wäre auch ein scharfes Öl (dieses Mal einfach nicht wirklich darauf Lust gehabt) das gewisse Etwas gewesen.
Nicht, daß wir uns falsch verstehen, die Pizza war schon recht ordentlich, aber man spürte, daß noch etwas gehen könnte.
Insgesamt haben wir uns hier sehr wohl gefühlt. Man wird passend umsorgt und selbst am späten Mittag bekommt man genügend Aufmerksamkeit. Einzig, es ging schon deutlich Richtung Nachmittag, als wir die Rechnung zwar hatten aber niemand mehr zur Begleichung derselben an den Tisch kam, schnappten wir unsere Sachen und gingen an die Theke an der die Dame gerade beschäftigt war und beglichen den Bon. Unsere „Eile“ war auch dadurch begründet, daß eine weitere Partei einen Platz auf der Terrasse suchte und wir ja sowieso nur noch im Wartestand verharrten. Es war also sogar zu dieser nachmittäglichen Stunde einiges los.
Das Personal ist um diese Zeit logischerweise etwas ausgedünnt und wir waren, wie eingangs geschrieben, ja auch froh, daß es durchgehend warme Küche gab bzw. gibt.
Allgemein ist der Service aber (für diese Gewichtsklasse) recht versiert. Getränke werden, zumindest zur Reichung stilsicher eingeschenkt und auch sonst war es ein freundlicher und netter Umgangston.
Was wir in Augenschein bekamen war soweit sauber (Terrasse im Herbst, klar, daß da Blätter liegen) um sich auch hier wohl zu fühlen.
Letztlich bietet die Karte noch so viele Angebote, die wir aufgrund der guten Qualität des Genossenen sicherlich auch noch mal besuchen werden (und NEIN, ich esse nicht nur Pizza! ;-))
Auch die Blumentrogbepflanzung zeigte uns beim Gehen, daß hier wohl schon eine liebende und sorgfältige Hand am Werk ist. Waren doch einige Tröge im Eingangsbereich (siehe Bild) schon mit herbstlichen oder winterverträglichen Pflanzen bestückt.
Wer die Empfehlung noch nicht herausgelesen hat darf sie nun nochmals explizit vorfinden:
Hier waren wir definitiv nicht das Letzte Mal! Sogar eher bald mal wieder!