"Unsere Erwartungen wurden leider nicht erfüllt!"
Geschrieben am 13.07.2015 2015-07-13 | Aktualisiert am 13.02.2018
"Endlich lohnt es sich nach Bad Kreuznach zu fahren! 150 Naheweine locken!"
Geschrieben am 05.06.2015 2015-06-05 | Aktualisiert am 05.06.2015
"Als Hotel bestimmt Klasse, zum Essen gehen eher nicht zu empfehlen..."
Geschrieben am 05.06.2015 2015-06-05 | Aktualisiert am 05.06.2015
"leckeres Bier, akzeptable Brauhausküche und guter Service."
Geschrieben am 19.05.2015 2015-05-19 | Aktualisiert am 19.05.2015
Vor einigen Wochen entdeckte ich im schönen Bad Münster, ganz in der Nähe des Kurparks, das Restaurant Jahreszeiten. Es machte einen sehr guten Eindruck und auf der Karte werden hausgemachte Nudeln beworben.
Da wir doch fast 50 km fahren mussten, reservierte ich sicherheitshalber telefonisch. Mit der Bemerkung, falls das Wetter hält, würden wir gerne draußen sitzen.
Wir machten uns also auf den Weg. Trotz nahendem Gewitter, Unwetter und Hagelmeldungen.
Das Restaurant Jahreszeiten gehört zum Hotel Naheschlösschen. Eigene Parkplätze habe ich am Restaurant nicht gesehen. In der Nähe findet sich aber immer ein Parkplatz.
Service:
Beim Betreten der Terrasse entdeckten wir gleich unseren Tisch. Ein handbeschrifteter Teller „Reserviert für PetraIO – herzlich willkommen“! Schön!
Wir nahmen also Platz und eine Mitarbeiterin reichte uns die Karten und fragte auch gleich nach den Getränken. Wir wollten allerdings erst mal in die Karte (inkl. Getränke und Weine) schauen.
Es fing an zu regnen, das war abzusehen. Wir zogen also eigenmächtig um. Hier war allerdings nichts vorbereitet, obwohl ja wirklich Unwetter gemeldet waren. Es nahm auch niemand Notiz von uns, so wählten wir unseren Tisch selbst.
Wartezeiten auf Getränke und Speisen waren recht lang. Es war eine überschaubare Gästezahl anwesend.
Service war da. 2 Mitarbeiterinnen kümmerten sich mehr oder weniger um uns. Richtige Freundlichkeit kam nicht rüber. Die schön gebundene Speisekarte ist gut gestaltet, nicht überladen und übersichtlich.
Mein Mann wählte ein Hauptgericht aus. Dies sei leider ausverkauft. Mein Mann wählte ein anderes Gericht aus. Dies ist auch ausverkauft. Sehr unschön, man könnte dies ja beim Anreichen der Karten gleich sagen. Mein Mann konterte darauf hin: „Was haben sie denn überhaupt noch?“ Die Antwort war dann ein beleidigtes Schweigen der Mitarbeiterin.
Nach dem Servieren der Hauptspeisen war lange gar niemand zu sehen. Ich hatte noch eine Frage und den Wunsch nach einem Löffel (inzwischen wußte ich sogar, wo die Löffel liegen. Die Dame am Nebentisch bat ebenfalls um einen Löffel zu den Spaghetti).
Das Bestellen weiterer Getränke gestaltete sich auch schwierig. Als dann endlich die Mitarbeiterin kam, fragten wir nach einem kälteren Wein (das erste Glas Weisswein lag bei ca. 16 – 18 Grad). Bei den Temperaturen sprachen wir sogar unser Verständnis aus, dass es sicherlich schwierig sei, alles zu kühlen. Nein, dies sei kein Problem, die Geschmäcker seien einfach verschieden. Aha! Sie legte uns den Wein auf Eis. Zum Hauptgang gab es dann nur Wasser und den schön gekühlten Wein als wir fast fertig waren.
Nach dem Essen wurde nur mein Mann gefragt, ob es geschmeckt hat.
Bezahlen ging dann überraschend freundlich und gut gelaunt über die Bühne.
Speisen und Getränke:
1 Flasche Schwollener Mineralwasser, 0,75 l € für erhabene € 5,50
Frühburgunder Rosé trocken, Weingut Schneider, Guldental 0,2 l zu € 5,00
Grauburgunder trocken, Weinhaus (?) Angela Jung, Bad Münster 0,2 l zu € 3,90
Der günstigere Grauburgunder hat uns besser als der Rosé gefallen.
Als Gruß aus der Küche wurde ein Kohlrabicremesüppchen in der Espressotasse serviert. Sehr pur und unverfälscht kam der feine Kohlrabigeschmack gut bei uns an.
Vorspeisen:
Waldorfsalat vom jungen Kohlrabi, Mangospalten und Scheiben vom Serranoschinken zu € 7,90 für mich. Wobei ich den Serranoschinken abbestellte.
Es ist ja meist üblich, für Extrawünsche zahlen zu müssen (z. B. extra Pizzabelag 0,50 €). Wenn man aber was abbestellt (= Serranoschinken) wird der volle Preis berechnet. Ok, aber dann hätte ich mich über ein bisschen mehr von dem wirklich guten Waldorfsalat gehabt. Die Portion war sehr überschaubar, aber richtig fein abgeschmeckt. Auch ein paar Rosinen und Walnüsse fehlten nicht. Die Mango ebenfalls frisch, vermutlich sogar die hochwertige Flugmango die sehr viel mehr Aroma bietet. Dazu noch 2 angetoastete Brotscheiben. Sehr gut!
Tatar vom gebeizten Lachs auf Kartoffelrösti mit Honig-Dill-Senf-Sauce zu € 7,50 für meinen Mann.
Drei definitiv frische, hausgemachte Rösti. Wunderbar kross und heiß. Das Tatar als Kugel geformt und mit Lachsscheiben umhüllt. Wunderbar gewürzt, Zitrone gut zu schmecken. Die Honig-Senf-Dillsauce so, wie es sie überall zu kaufen gibt. Ein guter Starter.
Die Hauptgerichte kamen leider an die Vorspeisen nicht ran!
Für mich: Spaghetti mit würziger Garnelenbolognese und Basilikum-Pesto zu € 12,70
Umworben wird ja die hausgemachte Pasta „Nudeln machen glücklich“. Dem stimme ich voll und ganz zu, diese Kreation machte mich nicht glücklich. Die Spaghetti in ihrer Konsistenz und geschmacklich nicht zu unterscheiden von einem gekauften Produkt. Schön al dente gegart.
Die Garnelenbolognese wirklich so scharf angebraten, schade um die Garnelen. 1 ganze Garnele trohnte obenauf. Es hätte auch eine Sojabolognese sein können… Ein kreatives Gericht, sicherlich. Ich würde es jedoch nicht mehr wählen. Die Würzung gut, frischer Knoblauch und frische Kräuber wurden verwendet. Das Basilikum-Pesto eher ein Tomatensugo. Etwas Parmesan und frischer Rucola obenauf.
Für meinen Mann, 2 Wunschgerichte waren ja ausverkauft, die 3. Wahl: Lachsfilet, Kartoffelkrapfen und Lauch-Fenchel-Gemüse zu € 16,50. Das Lachsfilet minimal zu lange gebraten, die Kartoffelkrapfen braucht die Welt nicht, die Kombination Lauch-Fenchel wirklich nicht harmonisch. Irgendwoher kam bei dem Gericht auch noch ein speckiger und nicht passender Geschmack. Zur Deko ein frischer Rosmarinzweig und eine geschälte (sehr gut) Zitronenscheibe.
Beide Gerichte waren gut portioniert. Die Vorspeisen retten die Punkte für´s Essen auf 3*.
Ambiente und Sauberkeit:
Die Inneneinrichtung ländlich, gemütlich. Außen sehr mediterran.
Die Holztische im Innern haben eingelassene Schiefer-Platz“deckchen“. Dies hat mir sehr gut gefallen. Gute Papierservietten werden von einem Ring aus gebogenem Besteck gehalten. Kerze auf dem Tisch habe ich selbst angezündet.
Getrübt wird das Ambiente innen und außen durch diverse Unordnung. Außen stehen verschiedene Eimer herum, Planen zum Abdecken, Besen, Schlauch…
Mein Mann kam von der Herrentoilette. Die Spülung der Toilette funktionierte kaum. Es war so dunkel, dass er an den Waschbecken den Lichtschalter nicht fand. Außerdem würde die Toilette wohl auch als Abstellraum genutzt.
Auf der Damentoilette fand ich das Licht. Und dachte, ich sei eher in einem Privat-WC gelandet. Mamor-Waschtisch, angegraute Gardinen vor dem Fenster. Für die Dame von Welt steht Haarspray, feuchte Kosmetiktücher, Handcreme, Hygieneartikel und eine HAARBÜRSTE auf einem Tischchen bereit. Als ich meinem Mann davon erzählte, meinte er, ich solle doch mal nach einer Gemeinschafts-Zahnbürste fragen!
Am Waschtisch liegen frische Frottee-Gästetücher aus. Der Wäscheeimer randvoll. Montag war Ruhetag, keine Ahnung, wann der zuletzt geleert wurde.
Die Toiletten sauber aber sehr ungepflegt. Die Trennwände gammelig und mit Schlieren versehen, Staub und Spinnenweben. Die kleinen Mülleimer am WC auch voll.
Im Restaurant konnte ich ab und zu einen Blick in die Küche erhaschen. Hier machte alles einen sauberen und ordentlichen Eindruck.
Fazit:
Es gibt Konkurrenz in Bad Münster, Bad Kreuznach und Umgebung. Diese werden wir dann beim nächsten Hunger vorziehen.