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so ein wunderschönes Gebäude
Wir wollten telefonisch vorbestellen da ja sonst hier volle Bude ist, man sagte uns aber das momentan „tote Hose“ sei und wir einfach vorbeikommen könnten.
leerer Gastraum
Wir erinnern uns, vor einigen Jahren war die Aalkate vor allem auch bei den einheimischen Inselbewohnern ein überaus beliebtes Gasthaus, und auch Opi Hartwig war mit seinem Kumpel fast wöchentlich hier zu Gast. Seit einigen Jahren nun betreibt der Sohn des ehemaligen Besitzers das Gasthaus, und der Touristenstrom in die Aalkate ließ natürlich auch das Gasthaus wie auch das Sternen-Auto des Herren wachsen. Genauso stark wie Gasthaus und Auto wuchsen aber auch die Preise. Was leider nicht stieg war allerdings der Service als auch der Geschmack. War die Aalkate zwar schon immer ein Selbstbedienungsrestaurant, allerdings haben in den letzten Jahren verdammt viele Mitarbeiter das altehrwürdige Haus verlassen, und sich mit neuen Restaurants auf der Insel selbstständig gemacht. Die neuen Mitarbeiter wurden im osteuropäischen Ausland gecastet, so ist nun leider allerdings auch der Service hier.
es war einmal ein großer Name so ist es angenehm warm
Wir erinnern uns auch, es gibt hier zwei Thekenbereiche. Einmal für Getränke und warme Speisen, und einmal am Eingang des Gasthauses für die Bistrospeisen wie Matjes, Fischbrötchen, geräucherten Fisch oder Fischsalate. Wer nun also zum Matjesfilet Bratkartoffeln oder ähnliches haben will, stellt sich nun zweimal an. Völlig irrsinnig diese Regelung. All diese Begebenheiten haben uns mittlerweile auch davon abgehalten hier essen zu gehen, und so waren wir im April 2022 das letzte Mal hier. Wir waren also gespannt.
Am Abend ging es also nun mit Opi Hartwig und den beiden Nachbarsdamen nach Lemkenhafen. Dort konnten wir direkt vorm Haus parken, es war wirklich tote Hose. Im Lokal waren 2/3 Tische besetzt. Hinterm Bistrotresen stand eine junge Dame, in der Küche stand ein junger Herr, am Tresen ebenso. Mehr Personal war nicht zu sehen. Wir hatten im Lokal die freie Auswahl, und ließen uns im alten Gasthaus gegenüber der alten Räucheröfen nieder. Stühle als auch Tische und Bänke sind hier als halbhoch ausgeführt, was vor allem unseren beiden älteren Herrschaften etwas zu schaffen machte. Als sie aber erst mal saßen war alles soweit gut.
Gastraum die alten Räucheröfen Gastraum
Die Speisekarte kann man sich nach wie vor am Eingang mitnehmen, oder sie am Tresen holen, wo sie reichlich ausliegt. An der Aufmachung hat sich auch noch nichts geändert, selbst ein Großteil der Speisen ist noch gleich wie vor 2 Jahren, selbst die Preise sind noch fast gleichgeblieben. Auch ist nach wie vor gleich, dass man sich sämtliche Beilagen selbst zusammenstellt. Da das für die älteren Herrschaften dann doch recht umständlich ist, holten wir zwischenzeitlich die Getränke.
Getränkeauswahl
Nachdem wir vom Tresen mit den Getränken zurück waren, waren nun auch die Speisen so weit klar. Wir zogen wieder an den Tresen, und bestellten:
· 1x Dorschfilet in Hauspanade, gereicht mit Senfsoße und einer Beilage nach Wahl, hier die Rosmarinkartoffeln mit Sour Cream für 21,90
· 1x Steinbeißerfilet gereicht mit Hummersoße und einer Beilage nach Wahl, hier mit Grillgemüse für 19,90 €
· 1x Zanderfilet gereicht mit Hummersoße und einer Beilage nach Wahl, hier Grillgemüse für 19,90 €
· 1x Schollenfilet mit knusprigem Speck, Zwiebeln, Äpfeln und einer Beilage nach Wahl, hier Bratkartoffeln mit Speck und Zwiebeln für 20,90 €
· 1x Butterfisch vom Bistrotresen (nach Gewicht und Tagespreis) mit Grillgemüse (3,90 €)
Die Tochter der Nachbarin zahlte, bekam diesen großen, unförmigen Pieperkasten in die Hand gedrückt und wir konnten wieder an unseren Tisch zurück. Nein, halt, vorher musste ja noch der Butterfisch am Bistrotresen geholt werden.
Nach einer guten halben Stunde, der Butterfisch wartete derweil darauf gegessen zu werden, vibrierte dieser Piepserkasten. Wir machten uns langsam auf zur Theke, denn bei den anderen Tischen hatten wir beobachtet das die beiden Herren vom hinterm Tresen die Teller an den Platz brachten. So kannten wir es von unserem letzten Winterbesuch hier auch. Bei uns war das allerdings Fehlanzeige, wahrscheinlich war das Trinkgeld zu gering? Wir wissen es nicht, denn nach uns blieb die Küche erst mal eine ganze Weile kalt. Also holten wir nach und nach die Teller an unseren Tisch.
Was isst Opi Hartwig immer? Klaro, Dorsch. So auch wieder hier, denn er wünschte das Dorschfilet in Hauspanade, gereicht mit Senfsoße und einer Beilage nach Wahl, hier mit den Rosmarinkartoffeln und Sour Cream. Der Dorsch war gut paniert, und ordentlich gebraten. Dabei war die Panade knusprig, der Dorsch angenehm fest.
Dorschfilet in Hauspanade, gereicht mit Senfsoße und einer Beilage nach Wahl, hier die Rosmarinkartoffeln mit Sour Cream
Die Senfsoße war im Gegensatz zu unseren früheren Besuchen sehr fad. Die Konsistenz glich eher einer Mayo statt einer Senfsoße. Auch die Farbe war nicht mehr so kräftig wie früher, vor allem aber fehlten die vielen Senfkörner darin. Statt Bratkartoffeln sollten es heute Rosmarinkartoffeln sein. Statt wie üblich mehrere kleine Kartoffeln, wurden hier zwei große Hälften kredenzt, welche zwar gut gebraten und mit reichlich Rosmarin bestreut waren, aber ebend nicht so toll wie die kleinen waren. Die Sour Cream war genauso und glasig wie die Senfsoße. Ich bezweifle das beides noch hierhergestellt wird.
Dorschfilet in Hauspanade, gereicht mit Senfsoße und einer Beilage nach Wahl, hier die Rosmarinkartoffeln mit Sour Cream
Meine Frau entschied sich heute für das Steinbeißerfilet gereicht mit Hummersoße, als Beilage wählte sie das Grillgemüse. Mehrere kleine Filets vom Steinbeißer lagen auf dem Teller, auch hier ganz gut gebraten, die Filets hätten aber gern ein kleines bisschen länger in der Pfanne verweilen dürfen.
Steinbeißerfilet gereicht mit Hummersoße
Auch waren sie recht fettig, was man auch auf dem Bild noch deutlich sieht. Die Hummersauce war wie die beiden Soßen bei Opi Hartwig nicht die Wucht. Hier scheint man nun ausschließlich auf Fertigware zu setzen. Das Grillgemüse war reichlich, und bestand aus Zucchini, Paprika, Aubergine, Bohnen, Champignons, Möhre und Zwiebel. Das Grillgemüse war deftig gewürzt, allerdings auch viel zu fettig vom Braten in der Pfanne. Auch war das Grillgemüse recht schnell kalt.
Steinbeißerfilet gereicht mit Hummersoße
Die Tochter der schönen Nachbarin entschied sich für das Zanderfilet gereicht mit Hummersoße und entschied sich ebenfalls für das Grillgemüse als Beilage. Das Zanderfilet war noch immer ein halber Fisch, welcher auf der Haut gebraten wurde. Gut gewürzt, krossgebraten, die Haut schön knusprig. Diese komische Hummersoße passte nicht nur vom Geschmack nicht dazu, ich denke die passt hier generell nicht dazu. Zum Grillgemüse gibt’s das gleiche zu sagen, wie oben bei meiner Frau.
das Zanderfilet gereicht mit Hummersoße
Ich wollte mal wieder Scholle haben, und wählte das Schollenfilet mit knusprigem Speck, Zwiebeln und Äpfeln, als Beilage passenderweise dazu natürlich Bratkartoffeln mit Speck und Zwiebeln. Auf den ersten Blick sah mein Teller nicht schlecht aus. Zwei kleinere Schollenfilets mit einem Häufchen Speck und eine ganze Menge Bratkartoffeln säumten den Teller.
Schollenfilet mit knusprigem Speck, Zwiebeln, Äpfeln und einer Beilage nach Wahl, hier Bratkartoffeln mit Speck und Zwiebeln
Grillgemüse war wohl von den Damen noch übrig, so landete also auch davon was auf meinen Teller. Der Anblick der Schollenfilets ließ mich allerdings etwas zweifeln, und bereits beim ersten Happen war ich mehr als enttäuscht. Nichts schmeckend und flatschig. So kenne ich Scholle nicht, hat sie doch eigentlich einen starken, kräftig würzigen Eigengeschmack. Der war hier Fehlanzeige. Auch wenn die Schollenfilets mit viel gebratenen Speck garniert waren, der machte das auch nicht wieder wett. Auch die Bratkartoffeln verdienen nicht unbedingt diesen Namen.
Schollenfilet mit knusprigem Speck, Zwiebeln, Äpfeln und einer Beilage nach Wahl, hier Bratkartoffeln mit Speck und Zwiebeln
Das waren eher frittierte Kartoffelchips, von richtigen deftigen Bratkartoffeln hatten sie nichts gemeinsam. Von Zwiebeln war keine Spur zu sehen, die schwarz gebratenen und harten Speckwürfel machten den Rest. So enttäusch war ich schon lange nicht mehr.
Unsre älteste im Bunde liebt Räucherfisch, und so holten wir ihr frisch geräucherten Butterfisch am Bistrotresen. Ein normaler Teller zum Speisen im Lokal? Fehlanzeige, da gibt’s nur Pappschälchen. Traurig. Zu ihrem Räucherfisch wünschte sie sich eine Portion Grillgemüse dazu, welches ihr reichlich geliefert wurde. Letztendlich blieb vom Räucherfisch noch ausreichend für den nächsten Abend zu Hause übrig, denn das Grillgemüse musste schnell gegessen werden, wurde es schnell kalt.
frisch geräucherter Butterfisch Grillgemüse
Die beiden „jüngeren Damen“ wünschten noch einen kleinen Nachtisch. Und während Opi Hartwig, seine schöne Nachbarin und ich uns für den kleinen flüssigen Nachtisch entschieden, wählten die Damen noch einmal
· 2x Schokoladenkuchen mit flüssigem Kern an Himbeersoße für je 7,90 €
Lange mussten sie nicht darauf warten, ist das doch Großhandelsgastroware. Allerdings war von Himbeersoße nicht viel zu sehen. Als Beilage gab es Kirschen, zwei Himbeeren, und die Soße schmeckte mehr nach Erdbeere statt nach Himbeere. Was für eine Zusammenstellung.
Schokoladenkuchen mit flüssigem Kern an Himbeersoße
Nach 1,5 Stunden traten wir den Heimweg an, und machten es uns dann lieber zu Hause bei Opis schöner Nachbarin im Wintergarten bei Bier, Wein und Schnäppele gemütlich.
Unser Fazit: wir waren heute nur Gäste, zahlen mussten wir mal nichts. Die Tochter der schönen Nachbarin hat knapp 135 Euronen in der Aalkate gelassen. Auf Wunsch ging es heute mal wieder hier her, aber unser Lieblingsrestaurant ist das schon lange nicht mehr. Da gibt es bessere. Aber der Hype bei den Touristen ist ungebrochen.
das Flenst