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Hier schrieb ich es schon, unser Besuch an Pfingsten 2023 hatte uns so gut gefallen, dass wir wiederkehren werden. Das war nun der Fall am 25. Februar 2024. Ein Eintrag auf der Homepage hatte uns gelockt, der wie folgt lautete:
BRESSE SPECIAL
Es gibt wohl keine andere Hühnerrasse, die sich so sehr mit ihrem Heimatland identifiziert, wie das Bresse Gauloise aus dem Burgund. Es trägt die Farben der französischen Flagge: Roter Kamm, weißes Gefieder und blaue Läufe. Auf dem von Annikas Cousine Lea und ihrem Mann Julian übernommenen Familienhof sind unsere Bresse Gauloise ganz wild & frei exklusiv für uns aufgezogen worden.
Unserem Anspruch nach, sollte so viel vom Tier verwertet werden, wie es nur möglich ist. Gepaart mit Steffens Handwerk schaffen wir gleich ein ganzes Menü, welches sich zu 100% um die stolzen Franzosen dreht.
Bei so was sind meine Frau und ich sofort Feuer und Flamme und haben und für den Sonntagabend angemeldet. Per PKW ging es die 70 Kilometer von Rheine nach Everswinkel, dass Fahrrad ist im Februar noch keine Alternative für die Strecke (wird es aber noch mal werden in diesem Jahr bei besserem Wetter). Für 18:30 Uhr waren wir angekündigt und kurz vorher betraten wir den schon bekannten Gastraum. Es ging in einen angrenzenden kleinen Saal, in dem alle Tische eingedeckt waren.
Auf dem Tisch das angekündigte Menü.
Carsten hatte den Rückfahrt übernommen und blieb bei Wasser und alkoholfreiem Bier, aber für den Aperitif auch für mich ein bisschen Alkohol. Wir bestellten uns die "kalte Ente", sollte eine Variation eines altbekannten Getränk sein, ich hatte davon noch nie gehört.
Drin war unübersehbar Zitrone, Wein, Sekt und ebenso nachdrücklich ein Minz-Öl. Das zusammen ergab dann einen sehr schönen Aperitif. Wir stimmten uns auf das Menü ein, als der Service uns einen Küchengruß schickte.
Gesalzene Butter, übergossen mit dem Fett des Hauptthemas unseres Menüs. Ungewöhnlich, sehr intensives Fett-Aroma, zusammen mit einem ordentlichen Baguette eine feine Einstimmung auf den Hauptdarsteller des Menüs.
Dann will ich mich mal dem Menü widmen, meine Frau hatte sich in der Zwischenzeit einen Pfälzer Chardonnay servieren lassen (die Weinkarte ist noch ein kleines Manko im Strietholt).
Beginnen sollte das Menü mit DEKONSTRUIERTER GEFLÜGEL-SALAT mit Passionsfrucht I Curry I Chili I Erbse
Gezupftes, gekochtes Hühnerfleisch, saftig, lauwarm gesellte sich zu Reis, kräftig gewürzt mit einem Curry. Erbsen waren dabei, das Fruchtige übernahm ein Passionsfruchtschaum, und der Crunch kam von krosser Hühnerhaut. Sehr überlegte Kombination, in der man die Kindheitserfahrung von Omas oder Mamas Geflügelsalat mit Reis wiederfinden konnte. Lecker! Was muss in einem Geflügelmenü dabei sein? Eine ordentliche Brühe natürlich! Also war der zweite Gang eine BRESSE BOUILLON mit Agnolotti I schwarzer Knoblauch I Pfifferlings-Eierstich.
Drin in der Brühe waren piemontesische Maultaschen, mit schwarzen Knoblauch gefüllt, nachdrücklich im Aroma der Eierstich mit Pilzen. Lauch in feinen Streifen fand sich auch noch in der perfekt austarierten Bouillon. Auf den Punkt salzig und ganz viel Umami! Sehr fein! Und so kann ich zum Hauptgang kommen, der BRESSE BRUST IM SCHMALZTEIG mit Wirsing I Parmesan-Püree I Kirsche I Rahm-Jus.
Leider dumm fotografiert, mea culpa! Trotzdem, im Mantel aus Teig ein saftiges Stück Hühnerbrust, dass sogar mir gefiel, der sonst immer die Hühnerbrust gegen die Schlegel eintauscht. Prächtig die sahnige Geflügel-Jus, die sich paarte mit dem Püree und dem fein abgeschmeckten Wirsing, fruchtiger Kontrapunkt waren die Kirschen. Auch hier gehobene Kochkunst aus der Küche! Zum Schluss ein wahrer Höhepunkt! Die Küche servierte ein Ü-EI mit
Kokos I Mango I geröstete weiße Schokolade.
Werkzeug zum Knacken brachte der Service und es stellte sich im Laufe der Erforschung des Inneren vom Schoko Ei die Frage....
...was war zuerst da, das Huhn oder das Ei?
Desserts kann er, mit Geschichten dazu, der Steffen mit seinem Küchenteam, aus dem eine junge Dame einige Gänge mit servierte.
Dieses wunderbare Menü in einem vermeintlich einfachen Münsterländer Gasthof hat es wieder mal gezeigt, warum wir den Gasthof Strietholt mit seinen beiden jungen Betreibern in unser kulinarisches Herz geschlossen haben! Annika und Steffen haben sich was getraut mit ihrem Konzept, dass offensichtlich aufgeht! Meine Frau und ich jedenfalls sind Pfingsten wieder da, im Zuge eines kulinarischen Radtour durch unser Münsterland!