Ich bin aufgrund von schlechten Erfahrungen in einem Restaurant im Frühjahr 2013 auf Restaurant-Kritik.de (RK) gestoßen. Bei meiner ersten Kritik habe ich damals viel Zuspruch bekommen, der mich dann dazu bewogen hat, bei Restaurant-Kritik.de weiter mitzumachen.
Im Spätherbst 2014 wurden dann viele RK'ler enttäuscht. Restaurant-Kritik.de wurde von Yelp übernommen. Ein Aufschrei ging durch die Gemeinde, viele sahen sich in der Yelp-Umgebung nicht richtig aufgehoben, ich auch nicht.
Nach mehrmonatiger Suche nach einer neuen Heimat bin nun auch ich mit vielen ehemaligen RK'lern hier gelandet.
Ich bemühe mich weiterhin um sachliche und ausführliche Berichte, bin allerdings nur gelegentlich in Restaurants, da es dank der Kochkünste meiner Frau zuhause einfach am besten schmeckt.
Ich bin aufgrund von schlechten Erfahrungen in einem Restaurant im Frühjahr 2013 auf Restaurant-Kritik.de (RK) gestoßen. Bei meiner ersten Kritik habe ich damals viel Zuspruch bekommen, der mich dann dazu bewogen hat, bei Restaurant-Kritik.de weiter mitzumachen.
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Bewertungs-Statistik
Insgesamt 157 Bewertungen 226015x gelesen 3850x "Hilfreich" 3826x "Gut geschrieben"
Septemberzeit, Wanderzeit, aber auch Regenzeit! Unser Drei-Paare-Wanderklübchen logiert im Landhotel Kristall in Bad Marienberg. Der Wildpark, die Feuerschleife, das Nistertal, die Bacher Lay, das sind so die neudeutschen "Waypoints", die wir in drei Wanderungen abtrippeln wollen, wenn da der Regen von Tief Henri uns nicht einen Strich durch die Planung gemacht hätte. Keinen dicken Strich, aber doch einen mittlerer Stärke, so daß wir nur einmal wie geplant wandern können.
Was bleibt als Erinnerung an unser Gastspiel in Bad Marienberg? Gutes Hotel mit einer Küche, die mehr Schatten als Licht auf den Teller bringt, schöne Landschaft, viel Regen!
Ein paar Worte zum Hotel, sie sollen aber bei der Bewertung des Essens keine Rolle spielen.
Das Landhotel Kristall liegt am Waldrand im verkehrsberuhigten Bad Marienberger Kurgebiet in der Goethestraße 21. Das Hotel überragt als dreistöckiger, weißer, renovierter Bau die umliegenden Einfamilenhäuser und vermittelt mit den umlaufenden Balkonen und den weit überstehenden Dächern den Eindruck bajuwarischer Bauweise. Parkraum vor dem Hotel ist genügend vorhanden.
Sauna, Fitnessraum und ein kostenfreier Wlan-Internetzugang sind in diesem Drei-Sterne-Hotel selbstverständlich.
Mit dem Zimmerservice sind meine Frau und ich bestens zufrieden. Die Damen am Empfang sind uns freundlich und zuvorkommend begegnet. Das Frühstücksbuffet ist reichhaltig und frisch. Das Bedienpersonal beim Frühstück ist freundlich, hilfsbereit und zuvorkommend.
Wir haben während unseres dreitägigen Aufenthaltes nichts registriert, das gegen Übernachtung und Frühstück in diesem Hause spricht. Insofern können wir für das Hotel eine Empfehlung aussprechen.
Bei der Küche des Hauses sieht das anders aus. Wir haben am Abend unseres Ankunftstages, dem 15. September, dort zu sechst gegessen. Es hat uns nicht "high" gemacht. Detailliert bewerten werde ich im Folgenden die Speisen meiner Frau und mein Essen. Pauschal werde ich etwas zu den Speisen der beiden anderen Wanderpärchen sagen. Aber der Reihe nach.
Das Ambiente ***/****
Zum Äußeren des Hauses ist oben das Wichtigste gesagt. Das Restaurant liegt großräumig im Erdgeschoß neben der Rezeption, eine Bar ist im Restaurant integriert. Wände, Decke, Fußboden und die Möblierung sind bis auf die Sitzgelegenheiten in weißen, hellbraunen oder -grauen Tönen gehalten, die Stühle kontrastierend mit dunklen Sitz- und Lehnenbezügen und die Sessel mit schwarzen Kunstlederbezügen. Der Fußboden ist großflächig gekachelt, grau-weiß-bräunlich. Nüchtern wirkt der Raum, nicht ganz so nüchtern wie ein moderner Kantinenraum. Aber der hallenartige Charakter, die nüchterne Ausstattung erinnern eher an ein geschäftsmäßiges Ambiente denn an Kur-, Wander- oder Erholungsurlaub.
So sollen es denn dreieinhalb Sterne für das Ambiente sein, ganz okay.
Der Service ****
Zwei Damen bedienen uns, beide freundlich, aufmerksam und schnell. Die Speise- und Getränkekarten händigt uns eine der Damen direkt nach dem Platznehmen aus und fragt nach unseren Getränkewünschen. Meine Frau entscheidet sich für ein Mineralwasser (0,2 l für 2.- €) und einen Grauburgunder (0,2 l für 5,20 €), ich für ein Pils aus dem Westerwald (0,5 l für 3,50 €). Die ersten Getränke haben wir schnell auf dem Tisch, sie sind wohltemperiert bis auf den Grauburgunder, der schlichtweg zu warm serviert wird.
Eingeschoben sei hier, daß wir im Laufe des Abends noch drei Gläsern Blanc de Noir (0,2 l zu 4,80 €) zugesprochen haben. Dieser Wein wird im Gegensatz zum Grauburgunder wohltemperiert serviert.
Die Servicedamen bedienen uns, wie man es von einem guten Service erwartet. Sie fragen, ohne aufdringlich zu wirken, nach weiteren Wünschen und erkundigen sich nach unserer Zufriedenheit mit dem Essen. Auf Reklamationen reagieren die Damen professionell, sie bieten "Nachbesserung" und "Schadensersatz" an, worüber im Folgenden noch zu berichten sein wird.
Der Service verdient seine vier Sterne.
Das Essen **/***
Die Speisekarte wird mit dem Goethe-Zitat "Das Essen soll zunächst das Auge erfreuen und dann den Magen“ untertitelt. Unter diesem Motto bietet die Küche Suppen, Salate, Vegetarisches, Fleisch von Pute, Schwein und Rind, Fisch, Regionales, Saisonales und Desserts an. An Kinder wird mit einer Kinderkarte gedacht.
Die Essenspreise sind akzeptabel, sind für Preise in einem Drei-Sterne-Hotel nicht unüblich. Ein Auszug der angebotenen Speisen findet sich auf den hier bei GastroGuide verlinkten Seiten des Hotels.
Wir entscheiden uns für saisonale Gerichte, meine Frau für
– Schweinemedaillons, Pfifferlinge mit Rahmsauce, dazu Spätzle und Salat vom Buffet (16,50 €) und ich für Vegetarisches, nämlich
– Pfifferlinge mit Semmelknödeln und Salat vom Buffet (11,90 €).
Der Gruß aus der Küche läßt nicht lange auf sich warten: Brot und Kräuterquark. Das Brot, Baguettescheiben, ist frisch, der Quark gut mit Kräutern versorgt und geschmacklich einwandfrei.
Wir holen uns unsere Salate vom Buffet, nachdem uns die Dame vom Service explizit auf das Buffet hingewiesen hat. Angeboten werden in einer Kühltheke Selleriesalat, Staudenselleriesalat mit Mandarinen, beide Selleriesalate mit Sahnedressing angemacht, Zucchinisalat mit Orangenstückchen und Curry-Dressing, Möhrensalat mit Apfelstückchen in Essig-Öl-Dressing, Salat aus grünen Bohnen, Tomatenviertel, sahnig angemachter Salat aus Möhrenraspeln, Mais, Kidney-Bohnen und Silberzwiebeln, Radicchio und eine Art griechischer Bauernsalat mit Schafskäse, Oliven, Tomaten und Lauchzwiebeln in einem Essig-Öl-Dressing.
Wir bedienen uns nach Gusto. Der Salat ist einwandfrei, bis auf den Radicchio und die Tomatenviertel angemacht. Drei Dressings werden als Ergänzung für die beiden nicht angemachten Salate angeboten. Hier gibt es nichts zu mäkeln.
Das ändert sich bei den Hauptspeisen, die kurze Zeit später folgen. Eine der Servicedamen serviert meiner Frau einen Teller mit drei Schweinemedaillons in Rahmsauce, drei kleinen und einem größeren Pfifferling, einem Häufchen Spätzle, garniert mit Preiselbeeren auf einer Zitronenscheibe.
Ich bekomme einen mit Balsamicocreme verzierten Suppenteller, in dessen Tiefe zwei Knödel und ein großes, ein mittleres und zwei winzige Pfifferlingsbruchstücke liegen. Der verzierende Rosmarinzweig lockert optisch auf.
Meine Frau beginnt mit den Spätzle, "kalt!" sagt sie und reklamiert sofort. Die Dame vom Service bietet an, den gesamten Teller nochmals aufzuwärmen oder eine neue Portion heißer Spätzle nachzuliefern. Meine Frau entscheidet sich für das letztgenannte Angebot, und einige Zeit später erhält sie eine neue Portion auch wirklich heißer Spätzle.
Die Schweinemedaillons sind teilweise blaß gebraten, ohne Röstaroma. Die Sahnesauce ist sehr dünnflüssig und wenig gewürzt. Die Pfifferlinge sind sehr spärlich bemessen. Das Gericht ist ein saisonales Angebot, bei dem die Saisonkomponente etwas zu kurz gekommen zu sein scheint.
Selbiges gilt für meine Pfifferlinge mit Semmelknödeln, die der Menge auf dem Teller nach besser als "Semmelknödel mit vier Pfifferlingsstücken" hätten angepriesen werden sollen. Wenn denn wenigstens die Semmelknödel geschmeckt hätten. Sie haben eine seltsame Konsistenz, kleben am Gaumen und an den Zähnen. Die Sauce, in der die Pfifferlinge liegen, ist dünn, läßt Geschmack vermissen. Nein, sowas kann man besser zubereiten, und ich habe ein solches Gericht auch schon besser gegessen.
Als die Servicedame fragt, ob es uns geschmeckt habe, bleiben nicht nur meine Frau und ich, sondern auch unsere Mitwanderer schulterzuckend recht schweigsam. Die Dame hat's wohl gemerkt und fragt, ob Desserts gewünscht seien. Wir bejahen, wollen aber noch einmal in die Karte schauen.
Meine Frau und ich nehmen einen
– Basaltbecher (Vanille-, Stracciatella- und Schokoladeneis) mit Basaltfeuer (5,50 €).
Das Basaltfeuer ist ein 56-prozentiger Westerwälder Schnaps.
Bevor die Servicedame die Desserts serviert, bietet sie meiner Frau noch eine Wiedergutmachung für die kalten Spätzle an. Meine Frau darf sich einen Schnaps oder einen Kaffee aussuchen. Sie entscheidet sich für einen Espresso, den sie nach dem Dessert serviert bekommt.
Wir erhalten drei kleine Kugeln Eis, eine Miniportion Sahne, gebettet in einem Brand, der keine Harmonie zu dem süßem Eis erkennen läßt. Der scharfe Brand des Basaltfeuers paßt einfach nicht zum Eis, mengenmäßig und geschmacklich bleibt das Dessert unbefriedigend.
Für mich bildet ein italienischer Kräuterlikör (0,02 l für 2,40 €) den Abschluß.
Der Vollständigkeit halber seien noch ein paar Worte zu den Speisen unserer beiden Mitwanderpärchen genannt. Sie verzehren
als Hauptspeisen
– Vegetarische Maultaschen auf Spinat mit Gorgonzola-Sauce und Parmesanstreifen (7,80 €),
– Schnitzel Wiener Art, Pfifferlinge, Rahmsauce und Kroketten,
– Medaillons vom Schwein auf Pfeffersauce, dazu Spätzle und Salat vom Buffet (14,50 €) und
– „Wäller-Pfännchen“ (Steak von Schwein, Rind und Pute an Schwarzbiersauce, dazu Gemüse der Saison und Bratkartoffeln) (21,50 €) und
als Desserts
– Basaltbecher (Vanille-, Stracciatella- und Schokoladeneis) mit Basaltfeuer und
– Gebackene Apfelringe mit Zimtzucker, Vanilleeis und Sahne (4,90 €).
Die Maultaschen sind okay, wie unsere Wanderschwester konstatiert. Unser Mitwanderer, der das Schnitzel "Wiener Art" gewählt hat, klagt auch über die geringe Menge von drei Pfifferlingsstücken und den mangelnden Geschmack der dünnen Sauce. Das Schnitzel ist in Ordnung. Unsere Tippelschwester mit den Medaillons vom Schwein klagt gleichermaßen wie meine Frau über kalte Spätzle, ist aber mit Medaillons und der Pfeffersauce sehr zufrieden. Auch ihr bietet der Service an, das Essen aufzuwärmen oder eine neue heiße Portion Spätzle zu liefern. Letzteres wählt sie. Aus dem Wiedergutmachungsangebot vor dem Servieren der Desserts nimmt sie einen Kakao auf Kosten des Hauses.
Der einzige unter uns, der sich bestens versorgt sieht, ist unser Wanderbruder mit dem Wäller Pfännchen. Er urteilt "sehr gut" und ist sehr zufrieden mit der Hauptspeise.
Bei den Desserts bewerten auch zwei andere Tippelbrüder den Basaltbecher wie meine Frau und ich. Unterdurchschnittlich, wenig Eis, keine Geschacksharmonie zwischen Eis und Brand, zu wenig Sahne, höre ich sie sagen. Einzig die Wanderschwester mit den Apfelringen ist mit ihrem Dessert zufrieden.
Zum Schluß sind wir uns alle einig: Am nächsten Abend gehen wir woanders hin. Die Küche im Landhotel Kristall hat uns nicht überzeugt, die Kritik überwiegt im Vergleich zum Lob. Die Nachbesserungs- und Wiedergutmachungsangebote für die verpatzten Spätzle sind zwar dem Service gutzuschreiben, verdecken aber nicht die Unzulänglichkeiten der Küche. Mehr als zweieinhalb Sterne ist uns diese Küchenleistung nicht wert.
Die Sauberkeit ****
Hier gibt es nichts zu bemängeln. Der Gastraum ist gut gepflegt und sauber, gleichfalls die Tische, das Geschirr und die Bestecke. Auch die Damen- und Herrentoiletten im Restaurantbereich sind sauber, modern ausgestattet und gepflegt. Vier Sterne für die Sauberkeit.
Das Preis-/Leistungsverhältnis **/***
Der Service hat ja versucht, die Mängel beim Essen im Nachhinein zu beheben oder auszugleichen. Dies sei ihm positiv angerechnet. Doch in einem Restaurant eines Drei-Sterne-Hotels erwartet man heiße Spätzle und keine Nachbesserungsangebote. Und auch die klebenden Klöße, die Mini-Portionen an Pfifferlingen, die teilweise blassen Schweinemedaillons in einer faden Sauce und der disharmonische Basaltbecher mit den kleinen Eiskugeln lassen das Preis-/Leistungsverhältnis nicht über zweieinhalb Sterne hinausgehen.
Das Fazit **/***
Wir würden so schnell nicht wieder ins Restaurant des Kristall gehen. Das Hotel ist gut, Übernachtung und Frühstück sind den Preis wert, aber bei der Küche sehen wir "Luft nach oben". Vielleicht fällt ein zweiter Restaurantbesuch besser aus, und unser Abend ist ein Ausreißer. Derzeit geben wir aber nur zweieinhalb Sterne für das Restaurant und ein "eher nicht".
Septemberzeit, Wanderzeit, aber auch Regenzeit! Unser Drei-Paare-Wanderklübchen logiert im Landhotel Kristall in Bad Marienberg. Der Wildpark, die Feuerschleife, das Nistertal, die Bacher Lay, das sind so die neudeutschen "Waypoints", die wir in drei Wanderungen abtrippeln wollen, wenn da der Regen von Tief Henri uns nicht einen Strich durch die Planung gemacht hätte. Keinen dicken Strich, aber doch einen mittlerer Stärke, so daß wir nur einmal wie geplant wandern können.
Was bleibt als Erinnerung an unser Gastspiel in Bad Marienberg? Gutes Hotel... mehr lesen
Landhotel Kristall
Landhotel Kristall€-€€€Restaurant, Hotel02661 95760Goethestraße 21, 56470 Bad Marienberg
2.5 stars -
"Kein Pfifferling für die Pfifferlinge!" HuckSeptemberzeit, Wanderzeit, aber auch Regenzeit! Unser Drei-Paare-Wanderklübchen logiert im Landhotel Kristall in Bad Marienberg. Der Wildpark, die Feuerschleife, das Nistertal, die Bacher Lay, das sind so die neudeutschen "Waypoints", die wir in drei Wanderungen abtrippeln wollen, wenn da der Regen von Tief Henri uns nicht einen Strich durch die Planung gemacht hätte. Keinen dicken Strich, aber doch einen mittlerer Stärke, so daß wir nur einmal wie geplant wandern können.
Was bleibt als Erinnerung an unser Gastspiel in Bad Marienberg? Gutes Hotel
Geschrieben am 14.09.2015 2015-09-14| Aktualisiert am
14.09.2015
Besucht am 06.09.2015
Fisch haben wir in den letzten Tagen zur Genüge gegessen, haben wir uns doch den Wind in Cuxhaven um die Nase wehen lassen. Jetzt darf es wieder ein gutes Stück Fleisch sein, denn ungesättigte Fettsäuren hin, ungesättigte Fettsäuren her, der Körper braucht auch die gesättigten.
Bei Fleisch fällt mir Laredo ein. Nein, nicht die texanische Grenzstadt am Ufer des Rio Grande, sondern das Ende April 2015 eröffnete Laredo am Ufer der Sieg. Also mache ich mich mit meiner Frau zur Wahnbachtalstraße in Siegburg auf.
Das Ambiente ****
Das Laredo liegt ein wenig abseits der vielbefahrenen Landstraße 316, der Wahnbachtalstraße an einem alten Arm der Sieg. Mächtige Bäume ringsum schirmen das Lokal von der Straße ab und tragen mit der Lage an der Sieg zu einem gefälligen Gesamtbild des weiß gestrichenen bungalowartigen Gebäudes bei. Zwischen Gebäude und Sieg bietet eine Terrasse und ein Biergarten hinreichend Platz für die Außengastronomie. Direkt vor dem Laredo gibt ein großer Platz Raum zum Parken. Wir haben Glück, gerade noch einen freien Parkplatz zu finden.
Das Restaurant wird geprägt durch einen großen Saal mit langer Fensterfront zur Sieg hin. Längs der Fensterfront können die Gäste auf einer langen, mit anthrazitfarbigem Kunstleder bezogenen Bank vor blanken Holztischen, umsäumt von gemütlichen Stühlen, die wie die Bank bezogen sind, Platz nehmen. Auf der fensterabgewandten Seite wiederholt sich diese Tischanordnung. Zwei rötliche Wände in der Mitte des Raumes, bis auf Tischbreite in den Raum ragend, lockern den Saal in zwei Hälften auf. Ein in Schwarzweiß gehaltenes Bild vom Market Plaza und der Flores Avenue im texanischen Laredo längst vergangener Zeiten lockert die weiße Wand gegenüber der Fensterfront auf.
Im vorderen Bereich des Raumes läßt sich auf einer Theke, so lang, wie man sie aus Saloons in Westernfilmen kennt, das Whiskey-Glas zum Siegburger Cowboy schieben – zumindest in der Karnevalszeit.
So voll wie der Parkplatz ist, ist auch der "Saloon". Auch hier haben wir Glück, noch einen freien Tisch zu ergattern. Jung und Alt füllt den Saal, entsprechend hoch ist der Geräuschpegel. Doch dieser Geräuschpegel soll unsere Bewertung des Ambientes nicht abwerten, ist er doch vielmehr ein Zeichen für eine augenscheinliche Beliebtheit des Restaurants. Umgebung und Athmosphäre stufen wir als gut ein, deshalb vier Sterne für das Ambiente.
Der Service ****
Mehrere Servicedamen und -herren, alle erkennbar an einheitlichen schwarzen T-Shirts und langen Schürzen, bedienen, ja wieseln förmlich durch das Lokal. Wir werden freundlich von einer Dame begrüßt, die uns zu einem freien Tisch leitet. Bedient werden wir den Abend über vorwiegend von einer anderen Dame, die ebenfalls sehr freundlich auftritt. Sie ist gastzugewandt, fragt mehrfach nach unserer Zufriedenheit mit den Speisen und macht ihren Job professionell.
Der Service verdient das Prädikat "gut", vier Sterne.
Das Essen ****/*****
Die Dame, die uns vorwiegend den Abend über bedient, ist schnell bei uns, um nach unseren ersten Getränkewünschen zu fragen, während wir die Speisekarte studieren, die wir in einem Ständer auf dem Tisch vorfinden. Sie notiert für meine Frau ein Acqua Morelli (dreiviertel Liter für 5,90 €) und ein Bitburger (0,3 l für 2,10 €) für mich. Wir haben Zeit für die Speisenauswahl.
Die Karte listet Suppen, Salate, Appetizers, Subs and Wraps, Burger, Mexikanisches, Steaks, Laredo-Spezialitäten von Geflügel, Lamm, Schwein und Rind, Fisch, Pasta und Desserts auf. Die Preise liegen im Rahmen des Üblichen in rheinischen Mittelstädten, bei Spezialitäten wie US-Beef liegen sie um die drei Euro über dem Preisniveau argentinischer Steaks.
Die Speisekarte findet sich auf den Webseiten der hier bei GastroGuide verlinkten Web-Seiten des Laredo.
Meine Frau und ich entscheiden uns für jeweils ein
– U.S. Roastbeef, 250 gr. zu 21,90 € und als Beilage zu
– spicy hot wedges zu 2,90 €.
Zu den Steak-Gerichten wird standardmäßig ein kleiner gemischter Salat und eine Pfeffersauce gereicht. Statt der Pfeffersauce bitte ich um Chimichuri, der Austausch mache keine Probleme, sagt uns unsere Servicedame. Später erhalte ich aber beides, Pfeffersauce und Chimichuri. Ich akzeptier's, bereue es auch nicht, und wir bekommen das Chimichuri mit 1,20 € wie in der Speisekarte ausgewiesen in Rechnung gestellt.
Kaum hat unsere Dame unsere Bestellung in ihren elektronischen Kommunikator zur Küche eingetippt, grüßt die Küche schon mit frischem Baguette und hausgemachtem Aioli. Das Amuse gueule wird seiner französischen Bezeichnung gerecht. Unser Gaumen ist amüsiert, Aioli und das frische Baguette munden gut.
Wenig später bringt uns unsere Dame im schwarzen T-Shirt die Salate. Blattsalate, Möhrenraspel, Gurkenscheiben, ein Tomatenachtel, Mais, Oliven – grün und schwarz – und Radieschen finden sich auf unseren Salattellern. Angemacht ist das pflanzliche Potpourri mit einem Essig-Öl-Kräuterdressing. Der Salat ist frisch und knackig, nichts auszusetzen.
Wir warten nicht viel länger, als die Zubereitungszeit es erfordert, auf unsere US-amerikanischen Fleischscheiben – in Anbetracht des vollen Lokals eine gute Leistung der Küche. Auf einem Blatt (Ist es ein Stück aus einem Bananenblatt?) liegt auf meinem Teller zwischen einem Töpfchen mit Chimichurri und Pfeffersauce ein Fleisch-Viereck, wohlgeröstet und appetitlich. Bei meiner Frau sieht der Teller gleichermaßen aus, es fehlt natürlich das Chimichurri-Töpfchen.
Das Roastbeef ist butterweich, erinnert eher an Filet, und ist wie bestellt medium gegart. Es hat ein gutes Röstaroma, ist saftig und läßt geschmacklich nichts zu wünschen übrig.
Die angeblich würzigen, scharfen Kartoffelspalten – so sei "spicy hot" übersetzt – finden sich jeweils in einer beigestellten Schale. Sie sind gut gebräunt, knusprig frittiert und nicht fettig. Allerdings ist es mit den "spicy" und "hot" so eine Sache. Uns kommen die Kartoffelspalten eher als "hardly spicy and hot" daher, mag aber auch an unserem an Schärfe gewöhnten Geschmack liegen. Sie schmecken trotzdem.
Die Pfeffersoße, eine Rahmsauce mit grünem Pfeffer, schmeckt leicht säuerlich und pikant. Sie übertrifft geschmacklich meine Erwartungen und hat im Nachhinein meine zusätzliche Chimichurri-Bestellung wegen meines Hangs zu Scharfgewürztem überflüssig gemacht. Das Chimichurri ist auch pikant, aber nicht pikanter als die Pfeffersoße.
Als "Nachtisch" gibt es für mich noch einen Fernet branca (2,30 € für zwei Hundertstel).
Das Roastbeef alleine hätte seine fünf Sterne verdient. Mitteln wir über die Beilagen, Salate und Saucen, so sind die fünf Sterne nicht zu halten, es bleiben aber immerhin satte viereinhalb Sterne.
Die Sauberkeit ****
Nichts zu bemängeln, die Toiletten sind sauber, der Gastraum samt Tischen, Tellern und Bestecken auch. Vier Sterne!
Das Preis-/Leistungsverhältnis ****/*****
Service und Essen liegen in der Kategorie gut bis ausgezeichnet. Die Preise sind nicht überzogen, für die Qualität der Speisen angemessen. Das Preis-/Leistungsverhältnis ordnen wir als mehr als gut ein, deshalb auch hier viereinhalb Sterne.
Das Fazit ****/*****
Wir geben für den Gesamteindruck auch viereinhalb Sterne. Das Roastbeef, sozusagen das Schwergewicht im Rahmen der Bewertung, läßt uns die ansonsten mehrheitlich gute Bewertung in den einzelnen Kategorien auf mehr als vier Sterne anheben. Das Laredo empfiehlt sich unbedingt mit seinen amerikanisch-mexikanischen Fleischzubereitungen. Wir gehen gerne wieder hin.
Fisch haben wir in den letzten Tagen zur Genüge gegessen, haben wir uns doch den Wind in Cuxhaven um die Nase wehen lassen. Jetzt darf es wieder ein gutes Stück Fleisch sein, denn ungesättigte Fettsäuren hin, ungesättigte Fettsäuren her, der Körper braucht auch die gesättigten.
Bei Fleisch fällt mir Laredo ein. Nein, nicht die texanische Grenzstadt am Ufer des Rio Grande, sondern das Ende April 2015 eröffnete Laredo am Ufer der Sieg. Also mache ich mich mit meiner Frau zur Wahnbachtalstraße... mehr lesen
Braddy’s Laredo’s Grill House Restaurant
Braddy’s Laredo’s Grill House Restaurant€-€€€Restaurant, Biergarten0224162590Wahnbachtalstraße 23, 53721 Siegburg
4.5 stars -
"Zart, saftig und aromatisch – ein prächtiges US-Roastbeef nicht in, sondern im Laredo" HuckFisch haben wir in den letzten Tagen zur Genüge gegessen, haben wir uns doch den Wind in Cuxhaven um die Nase wehen lassen. Jetzt darf es wieder ein gutes Stück Fleisch sein, denn ungesättigte Fettsäuren hin, ungesättigte Fettsäuren her, der Körper braucht auch die gesättigten.
Bei Fleisch fällt mir Laredo ein. Nein, nicht die texanische Grenzstadt am Ufer des Rio Grande, sondern das Ende April 2015 eröffnete Laredo am Ufer der Sieg. Also mache ich mich mit meiner Frau zur Wahnbachtalstraße
Unser "Stützpunkt" während unseres Kurzurlaubes in Cuxhaven ist das Best Western Donner's Hotel. Bevor ich über unser letztes Menü in Cuxhaven erzähle, seien ein paar Worte zum Hotel gesagt.
Das Hotel liegt nahe dem alten Hafen hinter dem Deich. Es ist ein sechsstöckiger, langgezogener Betonbau, der an den Baustil in den letzten siebziger Jahren erinnert. In der obersten sechsten Etage lädt ein Hochrestaurant zum Verweilen und Dinieren ein mit einem Panoramablick über die Elbe bis hin zur schleswig-holsteinischen Küste. Die seeseitigen Zimmer haben überdachte Balkone, ein Blick über den Deich ist in den höher gelegenen Etagen sicher.
Schwimmbad, Sauna, zwei große Parkplätze und ein kostenfreier Internetzugang können genutzt werden, sollte aber für ein Vier-Sterne-Hotel auch selbstverständlich sein.
Der Zimmerservice hat bei unserem Zimmer immer gute Arbeit geleistet. Die Damen und Herren am Empfang sind uns stets freundlich und zuvorkommend begegnet. Das Frühstücksbuffet ist reichhaltig, warme Frühstücksspeisen wie Omelette und Spiegelei werden in der offenen Show-Küche in der Mitte des Restaurants, das auch als Frühstücksraum dient, frisch zubereitet. Das Bedienpersonal ist freundlich, hilfsbereit und sehr professionell. Und morgens beim Frühstück schon hat man einen wunderbaren Blick über Elbe und Meer.
Ich lasse unsere Erfahrungen, die sich auf den Hotelbetrieb beziehen, bei der folgenden Restaurantbewertung außen vor.
Letzter Abend in Cuxhaven, am nächsten Tag soll es nach Hause gehen. Wir wollen zum Ende unseres Kurzurlaubs "fein" essen gehen. Also bleiben wir im Hotel und fahren mit dem Aufzug in die sechste Etage.
Das Ambiente ****/*****
Inmitten des Restaurants befindet sich eine Showküche, in der auch bei unserem Besuch ein Teil unserer Speisen zubereitet wird. Weiß eingedeckte Tische mit umstehenden bequemen Sesseln, teils rot, teils grau, stehen entlang der Fensterfront. Auf der fensterabgewandten Seite stehen die Tische auf einem Podest und umsäumen entlang der ockerfarbigen, mit Bildern geschmückten Wände die Showküche.
Das Restaurant ist geschmackvoll und mit Hang zu kunstvollen Details eingericht, wovon ein großer Dekorspiegel mit kunstvollen Verzierungen und ein Kronleuchter im Saal zeugen.
Auf jedem Tisch steht eine frische Blume, ein kleines Einmachglas mit Fleur de Sel und ein Fläschchen Donner's Deichgarten, ein Olivenöl mit Zwiebeln, Kräutern und Knoblauch, vom Haus "kalt zusammengerührt".
Einzigartig ist der Blick aus dem Fenster über den Hafen, Elbe und Nordsee.
Das Ambiente hat schon was, wir halten viereinhalb Sterne für gerechtfertigt.
Der Service ****/*****
Eine junge Dame begrüßt uns und geleitet uns zu einem freien Tisch an der Fensterfront. Sie ist sehr schnell mit der Speise- und Getränkekarte zur Hand und fragt, ob wir einen Aperitif wünschten. Ja, wir wünschen einen, möchten aber in die Karte schauen. Sie überläßt uns die Karten, bedient anderweitig, und es dauert dann allerdings eine ganze Weile, was in uns das Gefühl hochkommen läßt, vergessen worden zur sein, bis sie wieder zu uns kommt und uns nach unserer Wahl fragt. Danach bedient uns eine andere junge Dame. Sie bedient uns sehr professionell und freundlich, ist bezüglich der Speisen und Getränke sach- und fachkundig. Sie schenkt zum richtigen Zeitpunkt nach, ist sehr gastzugewandt.
Insgesamt bewerten wir den Service mit viereinhalb Sternen. Wegen der anfänglichen längeren Wartezeit sind es keine fünf geworden.
Das Essen ****/*****
Die Küche des Hotels läßt sich am besten mit "kreativ", "kulinarisch" und "international, aber auch regional" charakterisieren. Bei den Hauptspeisen überwiegen Fisch und Fleisch, jeweils auch mit regionalem Bezug wie das Fischerfrühstück de Luxe oder hausgemachtes Labskaus. Für Kreativität, Kulinarik und Internationalität stehen Speisen wie Ente mit Teriyaki und Honigsauce, gegrillter Pak Choi und Orangen-Fenchel-Kartoffelpüree, Queso de Murcia al Vino Carpaccio von in Rotwein mariniertem Ziegenkäse mit cubanischem Tropenblütenhonig und gerösteten Mandelpralinen oder Donner’s W&K Burger Deluxe 200g, feinstes Rindfleisch mit unserer Spezial-Mayonnaise und Pancetta im Briôche.
Die Preise sind gehoben. Sie liegen im Minimum bei 6.- € und im Maximum bei knapp 30.- €. Steaks werden pro hundert Gramm bepreist, Riesengarnelen pro Stück. Ein Drei-Gang-Menu kostet etwas über 30.- €, das Vier-Gang-Menu etwas über 40.- €.
Die Speisekarte findet sich auf den hier bei GG verlinkten Webseiten des Hotels.
Wie eingangs erzählt, haben wir genügend Zeit zur Auswahl unserer Getränke und Speisen gehabt. Nun hat die junge Dame, die uns empfangen hat, wieder zu uns gefunden und nimmt unsere Bestellung auf: – Aperitif
• ein Glas Sekt der Hausmarke zu 5,40 € für meine Frau und
• ein Sherry fino zu 4,50 € für mich.
– Hauptspeisen
• zweimal Scharfer Seeteufel (Medaillon vom Seeteufel mit einer Chili d'Espelette-Kruste auf Ananas-Fenchelgemüse) zu je 27.- €
Als Beilage zum Hauptgang werden Rosmarinkartoffeln, Petersilienkartoffeln, orientalischer Reis oder Nudeln angeboten. Wir wählen Nudeln und fragen nach einer Sauce, damit die Nudeln nicht trocken daherkommen.
– Wein
• 2013er Grauer Burgunder, trocken vom Weingut Poss (0,75 l zu 22,00 €).
Die Aperitifs kommen umgehend. Wir genießen den Sekt und den Sherry, blicken auf Containerriesen, die irgendwann in Shanghai, Recife oder Libreville anlegen werden. Wir haben um Zeit für den Aperitif gebeten, und der Service hält sich dran.
Nach einiger Zeit serviert uns die zweite Servicedame das Amuse gueule: warmes Roggenbaguette. Und jetzt kommt das auf den Tischen bereitgestellte Fleur de Sel und Donner's Deichgarten zum Zuge. Das Roggenbaguette schmeckt, eingetaucht in die Olivenölspezialität mit dem Edelsalz vorzüglich. Wie uns die Dame vom Service später erzählt, ist das Roggenbaguette eine spezielle Kreation des Hotel-Hausbäckers eigens für das Haus.
Etwas früher als von uns gewünscht bringt uns der Koch aus der Show-Küche die Hauptspeisen. Auf unseren Tellern finden sich zwei Medaillons vom Seeteufel, gruppiert um das Fenchel-Ananas-Gemüse, auf dem eine Kirschtomate zur Zier liegt. Die Nudeln – es sind Tagliatelle – und eine auf unseren Wunsch zusätzlich zubereitete Buttersauce werden wie eine nicht annoncierte Zitronensauce in getrennten Schälchen und Saucieren serviert.
Die Seeteufelstücke sind saftig und schmecken ausgezeichnet. Sie sind aber nicht scharf wie angepriesen, noch nicht einmal pikant. Meine Frau beklagt nicht richtig heiße Filetstücke, die eigentlich so heiß wie das Gemüse hätten sein müssen. Bei meinen Fischfilets stimmt die Temperatur bis auf ein kleines Randstückchen.
Das Fenchel-Ananas-Gemüse bewirkt ein unerwartet positives Geschmackserlebnis. Das Gemüse ist heiß, und die Fenchel-Ananas-Mischung läßt die Geschmackspapillen vermelden: sehr, sehr lecker!
Die Tagliatelle sind al dente zubereitet. Mit der Buttersauce schmecken sie besser als mit der cremigen Zitronensauce, bei der der Zitronengeschmack sich nur schwächlich durchsetzen kann.
Die Frage unserer Servicedame, ob es noch ein Dessert sein dürfe, können wir nun nicht mehr verneinen. Wir wählen beide
• Apfel Crumble (Neue Interpretation eines Klassikers mit hausgemachter Bourbon-Vanilleeiscreme) zu 8,50 €.
Die Servicedame weist uns vorsorglich darauf hin, daß die Crumbles frisch gebacken werden und wir deshalb mit etwas Wartezeit rechnen müssen.
Ansprechend sehen die Tellerchen aus, die uns die Dame vom Service dann serviert. Apfelstückchen mit einem Streusel-Topping werden begleitet von einer Kugel Vanilleeis in einem Karamell-Körbchen, garniert mit einer roten Johannisbeer-Rispe garniert ist. Eine sehr leckere Dessert-Komposition.
Zum Abschluß bestellt meine Frau noch einen Espresso (2,70 €) und ich einen Malteserkreuz-Aquavit (2,80 € für 0,02 l).
Diese Küche verdient Höchstnoten. Allerdings geben wir wegen der nicht ganz heißen Fischfilets meiner Frau und der versprochenen, aber nicht wahrzunehmenden Schärfe des Seeteufels nicht die vollen fünf Sterne. Diese kleinen Unzulänglichkeiten lassen uns "nur" viereinhalb Sterne vergeben.
Die Sauberkeit ****
Hier gibt es von uns nichts zu bemängeln. Der Gastraum ist bestens gepflegt und sauber, Geschirr, Besteck und der Tisch ebenfalls. Allerdings haben wir die Toiletten im Restaurantbereich nicht besucht. Wir "wohnen" ja ein paar Etagen tiefer. Vor diesem Hintergrund vergeben wir vier Sterne für die Sauberkeit.
Das Preis-/Leistungsverhältnis ****/*****
Uns ist eine fast ausgezeichnete Leistung geboten worden, mehr als gut ist sie jedenfalls. Die Preise für diese Leistung sind gehoben, aber gerechtfertigt, Service und Essen sind das Geld allemal wert. Viereinhalb Sterne für das Preis-/Leistungsverhältnis!
Das Fazit ****/*****
Wir sind sehr zufrieden mit dem Cuxhavener Abschiedsessen. Das war bis auf kleine Unzulänglichkeiten schon klasse. Eine Empfehlung für Donner's Hotel ist selbstverständlich, und wir würden jederzeit wieder gerne hingehen. Wir geben viereinhalb Sterne für den Gesamteindruck.
Unser "Stützpunkt" während unseres Kurzurlaubes in Cuxhaven ist das Best Western Donner's Hotel. Bevor ich über unser letztes Menü in Cuxhaven erzähle, seien ein paar Worte zum Hotel gesagt.
Das Hotel liegt nahe dem alten Hafen hinter dem Deich. Es ist ein sechsstöckiger, langgezogener Betonbau, der an den Baustil in den letzten siebziger Jahren erinnert. In der obersten sechsten Etage lädt ein Hochrestaurant zum Verweilen und Dinieren ein mit einem Panoramablick über die Elbe bis hin zur schleswig-holsteinischen Küste. Die seeseitigen... mehr lesen
4.5 stars -
"Prima Hotel, prima Essen, klasse Blick!" HuckUnser "Stützpunkt" während unseres Kurzurlaubes in Cuxhaven ist das Best Western Donner's Hotel. Bevor ich über unser letztes Menü in Cuxhaven erzähle, seien ein paar Worte zum Hotel gesagt.
Das Hotel liegt nahe dem alten Hafen hinter dem Deich. Es ist ein sechsstöckiger, langgezogener Betonbau, der an den Baustil in den letzten siebziger Jahren erinnert. In der obersten sechsten Etage lädt ein Hochrestaurant zum Verweilen und Dinieren ein mit einem Panoramablick über die Elbe bis hin zur schleswig-holsteinischen Küste. Die seeseitigen
Die Deichpromenade von der Alten Liebe bis zu Kugelbake und weiter über Döse nach Duhnen ist abgewandert. Es bläst jetzt frisch in Cuxhaven an diesem 1. September, die Wärme der letzten Tage hat sich verzogen. Bei der Wanderung sind wir an den Seeterrassen vorbeigelaufen. Das Studium der ausgehängten Speisekarte sagt uns: Hier gehen wir heute abend hin.
Das Ambiente ****/*****
Das Restaurant Seeterrassen liegt direkt hinter dem Deich auf der Höhe des Fährhafens (Cuxhaven-Helgoland) im etwas erhöhten Erdgeschoß eines modernen, ziemlich neuen Backsteinbaus mit großen Fensterfronten, auf den in den oberen Etagen zwei leuchtend weiße Stockwerke mit fast mehr Glas als Beton aufgesetzt sind. Der Eindruck nicht ganz billiger Ferienappartments und -wohnungen drängt sich beim Anblick des Gebäudes auf.
So modern, wie das Gebäude aussieht, so modern ist das Restaurant eingerichtet. Ein großer Gastraum wird durch ein erhöhtes Podest mit einem umlaufenden Holzgeländer zweigeteilt. Im tiefer gelegenen Teil des Gastraums reihen sich entlang der Fenster hellbraun-graue Tische mit gleichfarbigen Kunstledersesseln. Auf dem Podest sind die Sessel schwarz bezogen. An den Fenstern hängen blau-weiße Flächenstores, die versetzt angeordnet sind und die Fenster zu zwei Dritteln frei lassen für den Blick auf den Weltschiffahrtsweg.
Der Raum wirkt sehr gepflegt und weckt Assoziationen zu einem modernen Bistro.
Ein wunderbarer Blick über den Deich auf die Elbe eröffnet sich dem Gast, auch aus der zweiten Reihe, der erhöhten Sitzposition auf dem Podest. Hier läßt sich gut weilen. Dieses Ambiente ist mehr als gut, deshalb viereinhalb Sterne für ein Drumherum, das seinesgleichen sucht.
Der Service ****
Ein junger Mann, sehr freundlich und eloquent, bedient uns anfangs. Er wird im Laufe des Abends unterstützt von zwei Damen, eine wesentlich jünger – vermutlich eine Auszubildende – als die andere. Auch die Damen sind sehr freundlich und aufmerksam. Das Bedienpersonal versteht seinen Job, es fragt während des Essens nach, ob alles recht sei, und will nach dem Essen wissen, ob es geschmeckt habe. Leere Gläser bleiben nicht unbemerkt. Der Service verdient seine vier Sterne.
Wir hätten sogar noch besser bewertet, wenn da nicht bei meiner eingangs an den jungen Mann gestellten Frage, ob Kreditkarten akzeptiert würden, die Antwort gekommen wäre: Nur EC! Kreditkartenlogos kleben aber an der Eingangstüre, und ich habe dann später bei einer der Damen auch problemlos mit Kreditkarte bezahlt.
Das Essen ****
Fischgerichte dominieren die Speisekarte, vorwiegend Scholle, Seelachs, Rotbarsch, Matjes in etlichen Variationen. In ein paar Variationen werden auch Schnitzel und Steaks angeboten und einige Geflügelspezialitäten. Bei den Nudelgerichten findet sich auch ein vegetarisches. Sowohl Flammkuchen, Salate, Suppen und etliche Vorspeisen, Kaffee, Kuchen und Eis als auch eine Tageskarte ergänzen das Angebot.
Die Preise liegen in dem Rahmen, wie wir ihn auch in anderen Restaurants in Cuxhaven an touristenfrequentierten Orten während unseres Kurzurlaubs kennengelernt haben.
Die Speisekarte der Seeterrassen findet sich auf den Webseiten unter dem Eintrag des Restaurants hier bei GastroGuide.
Während wir die Karte studieren hat der junge Herr vom Service uns mit Radeberger versorgt (0,4 l für 3,30 €, 0,2 l für 1,90 €). Wir haben nach der Wanderung über die Deiche durch den frischen Wind ordentlichen Appetit bekommen und wählen deshalb Vor- und Hauptspeisen. Der Servicemann notiert für uns beide
als Vorspeisen
– einmal Knobi und Brot zu 4,90 € und
– zwei kleine saisonale Salate zu je 3,90 €.
Bei den Hauptspeisen entscheidet sich meine Frau für
– Pannfisch „Hamburger Art“ (verschiedene Fischfilets gebraten, an Pommery-Senf-Sauce, mit Bratkartoffeln) zu 13,90 € und ich für
– Schollenfilet gebraten mit Bratkartoffeln und Remoulade zu 12,90 €.
Der Wunsch meiner Angetrauten, die Pommery-Senf-Sauce doch bitte getrennt in einer Sauciere zu servieren, bereitet keine Probleme und wird gerne ausgeführt.
Knobi und Brot und die zwei Salate lassen nicht lange auf sich warten. Wir bekommen eine Metallschale mit geröstetenBrotscheiben und eine gut gefüllte Porzellanschale mit hausgemachtem Aioli. Das Aioli schmeckt gut knobig und ist schön cremig. Ein leckerer Auftakt.
Der Salat besteht aus verschiedenen Blattsalaten, Paprikawürfeln – rote und gelbe –, Gurkenstiften, roten Zwiebeln in Scheiben und Croutons. Als Dressing ist ein Joghurt-Dressing mit Kräutern dazugegeben worden. Der Salat ist frisch und knackig, das Dressing lecker.
Wenig später bringt uns eine der Damen vom Service unsere Hauptgerichte.
Als Pannfisch erhält meine Frau drei Paar verschiedene Filets, die allesamt außer dem Lachsfilet meliert sind. Sie sind kross gebraten, nicht fettig, und alle Filets sind ohne Haut. Meiner Frau schmecken sie ausgezeichnet.
Die Pommery-Senf-Sauce ist ganz okay. Meine Frau ist allerdings nicht begeistert, weil die Sauce nicht ihren Geschmack trifft.
Eine reichliche Portion Bratkartoffeln liegt neben den Filets, obenauf als Dekoration Petersilie und Dill. Die Bratkartoffeln sind mit Speck und Zwiebeln zubereitet, sie schmecken prima.
Mein Schollengericht besteht aus vier Filets, die ebenfalls meliert und ohne Haut kross gebraten sind. Außer den Bratkartoffeln mit der gleichen Garnitur wie beim Pannfisch ist den Schollenfilets ein kleines Töpfchen Remoulade zur Seite gestellt. Die Remoulade ist lecker, es hätte aber ein wenig mehr sein dürfen.
Als die Teller geleert sind, ist unser einhelliges Urteil: Das war lecker und gut zubereitet.
Ein paar Verdauerli folgen noch: zwei Kümmel aus Hamburg (je 2,80 € für 0,02 l) für mich und einen Kümmel und einen Espresso (1,70 €) für meine Frau. Der Espresso ist sehr knapp bemessen.
Wir sind zufrieden, als wir den Weg zum Hotel antreten. Die Seeterrassen verdienen für dieses Essen vier Sterne, das war schon gut.
Die Sauberkeit ****
Meine Frau berichtet von einer sauberen Damentoilette, ich habe die Herrentoilette nicht aufgesucht. Der Gastraum ist sehr gepflegt und sauber. Für die Sauberkeit sind glatte vier Sterne gerechtfertigt.
Das Preis-/Leistungsverhältnis ****
Service vier Sterne, Essen vier Sterne, damit sind vier Sterne für das Preis-/Leistungsverhältnis folgerichtig. Essen und Service sind das Geld allemal wert.
Das Fazit ****
Bei den durchweg guten Bewertungen für die Seeterrassen in den einzelnen Kategorien geben wir zwangsläufig auch eine gute Bewertung für den Gesamteindruck, also auch hier vier Sterne. Die Küche, der Service und der wunderbare Ausblick empfehlen die Seeterrassen für einen Besuch. Wir gehen hier gerne wieder hin, sollten wir wieder in Cuxhaven sein.
Die Deichpromenade von der Alten Liebe bis zu Kugelbake und weiter über Döse nach Duhnen ist abgewandert. Es bläst jetzt frisch in Cuxhaven an diesem 1. September, die Wärme der letzten Tage hat sich verzogen. Bei der Wanderung sind wir an den Seeterrassen vorbeigelaufen. Das Studium der ausgehängten Speisekarte sagt uns: Hier gehen wir heute abend hin.
Das Ambiente ****/*****
Das Restaurant Seeterrassen liegt direkt hinter dem Deich auf der Höhe des Fährhafens (Cuxhaven-Helgoland) im etwas erhöhten Erdgeschoß eines modernen, ziemlich neuen... mehr lesen
4.0 stars -
"Pannfisch und Scholle – gut und lecker zubereitet und ein wunderbarer Blick auf den Weltschiffahrtsweg!" HuckDie Deichpromenade von der Alten Liebe bis zu Kugelbake und weiter über Döse nach Duhnen ist abgewandert. Es bläst jetzt frisch in Cuxhaven an diesem 1. September, die Wärme der letzten Tage hat sich verzogen. Bei der Wanderung sind wir an den Seeterrassen vorbeigelaufen. Das Studium der ausgehängten Speisekarte sagt uns: Hier gehen wir heute abend hin.
Das Ambiente ****/*****
Das Restaurant Seeterrassen liegt direkt hinter dem Deich auf der Höhe des Fährhafens (Cuxhaven-Helgoland) im etwas erhöhten Erdgeschoß eines modernen, ziemlich neuen
Geschrieben am 10.09.2015 2015-09-10| Aktualisiert am
10.09.2015
Besucht am 31.08.2015
Eine ausgedehnte Tour per pedes durch Cuxhaven liegt an diesem letzten, noch immer warmen Augusttag hinter uns. Die Wanderung über die Deiche und durch die Stadt fordert nun ihren Tribut. Durst und Hunger lassen uns nach einem von unserem Hotel nicht so weit entfernten Restaurant suchen. Es ist Montag, viele Restaurants haben Ruhetag, und wir wollen wieder Fisch essen. Wir sind doch schließlich an der Küste.
Im alten Fischereihafen auf der Kapitän-Alexander-Straße stoßen wir auf das Restaurant Hafenblick.
Das Ambiente ***
Die Kapitän-Alexander-Straße liegt im Hafen- und Gewerbegebiet. Dementsprechend trostlos ist die Umgebung des Restaurants. Das Restaurant selbst ist in einem mehrstöckigen Backsteinbau im Erdgeschoß untergebracht. Bis zum Übergang vom Erdgeschoß zur ersten Etage ist der Backsteinbau außen signalrot gestrichen, so daß der riesige weiß-silberfarbige Schriftzug Restaurant Hafenblick über der Fensterfront des Lokals besonders gut auffällt.
Wir betreten das Restaurant, eher aus Neugier auf ein Hafenrestaurant denn aus Überzeugung, daß wir hier sehr gut essen werden, und kommen als erstes in einen urigen Gastraum mit maritimem Flair, der gut besucht ist. Da es noch warm ist, gehen wir durch einen zweiten Gastraum, in dem wir letztendlich dann doch sitzen werden, zur Terrasse durch.
Von hier überblickt man einen Teil des alten Fischereihafens, blickt auf Werften, Fischhallen, Kutter und Polizeiboote. Idyllisch oder gar romantisch ist der Ausblick nicht, aber authentisch.
Die Terrasse mit ihrer Möblierung paßt in diese gewerblich geprägte Umgebung: dicke Holzbohlen, Gartenstühle mit rotem Kunststoffgeflecht und Tische mit abwaschbaren gelben Wachstuchdecken. Nicht gerade prickelnd dieses Arrangement!
Sehr schnell ziehen dunkle Wolken auf, und kräftig weht eine frische Brise vom Wasser her. Wir sind gerade von einem bedienenden Mann mittleren Alters mit den Speisekarten versorgt worden, als wir uns entschließen, ob des auffrischenden Windes ins Innere umzuziehen.
Also nehmen wir im zweiten hinteren Gastraum, den wir eben durchquert haben, Platz. Ein Tisch ist besetzt, der Rest der Tische frei. Ein irgendwie gutbürgerliches Flair verströmt dieser Raum, braune Stühle mit rot gepolsterten Kunststoffsitzen und -lehnen, Holztische mit zum Rot der Stuhlsitze und -lehnen passenden Tischdecken, ein Orientläufer auf dem braun-ockerfarbigem Steinplattenfußboden, tiffanyartige Hängelampen über den Tischen, braun-gelbe Wände mit gemalten Schiffsbildern. Der Raum erinnert an vergangene Jahrzehnte.
Das Ambiente geht insgesamt in Ordnung, also drei Sterne.
Der Service **/***
Inzwischen hat der bedienende Mann mittleren Alters unsere Getränkewünsche abgefragt. Es soll denn zuerst einmal je ein Ducksteiner für meine Frau und mich sein (0,3 l für 2,70 €). Der Servicemann wirkt angestrengt, leicht verschwitzt und ist offensichtlich für die beiden Säle und die Terrasse zuständig. Es dauert dann auch eine ganze Weile, bis wir die Ducksteiner bekommen. So richtig zügig sind wir den Abend über nicht bedient worden.
Als wir später die Qualität des Essens bemängeln, kommt kein Wort des Bedauerns von unserer Bedienung. Dazu später mehr.
Offensichtlich ist hier zu wenig Bedienungspersonal tätig. Darunter leidet der Service, zumindest hinsichtlich der Geschwindigkeit. Und ein wenig mehr Empathie mit dem Gast - gerade im Beschwerdefall - würde auch nicht schaden. So richtig zufrieden sind wir mit dem Service am Ende unseres Besuches nicht, deshalb zweieinhalb Punkte für die Bedienung.
Das Essen **
Die Speisekarte bietet Fisch in allen Variationen, schließlich ist das Lokal ein Restaurant im alten Fischereihafen. Aber auch Steaks und Schnitzel werden angeboten. Die Preise sind akzeptabel und üblich.
Wir entscheiden uns beide für den
– Nordseeteller (Limandes-, Steinbeißer-, Silberlachsfilet) mit Kräuterbutter, Bratkartoffeln und Salat vom Buffet zu 14,50 €.
Das Salatbuffet ist im ersten Gastraum aufgebaut, worauf uns unser Kellner aufmerksam macht. Also begeben wir uns dorthin und werden mit der vermutlichen Angst des Wirtes konfrontiert, daß die Gäste bei Selbstbedienung zuviel auf den Teller packen könnten. Wir finden nämlich Mini-Schüsselchen vor, die wir dann nach unserem Gusto füllen.
Meine Frau verdrängt das geringe Luftvolumen mit Mais, Krautsalat, Rotkohlsalat, Weißkohlsalat mit Curry, Tomatenscheibe, Gurkenscheiben, Pepperoncini, etwas Blattsalat und Radischeiben. Ich bleibe bei Herkömmlicheren: Tomatenscheiben, Gurkenscheiben, Radischeiben und Blattsalat. Als Dressings werden ein French-Dressing, ein Joghurt-Dressing und eine Thousand-Islands-ähnliche Sauce angeboten. Wir nehmen das French-Dressing.
Die Salate sind frisch, meiner Frau fällt der Weißkohlsalat mit Curry geschmacklich auf. Das Dressing schmeckt auch.
Die Nordseeteller kommen. Die drei Filets sind garniert mit einer Tomatenscheibe und mit einer Zitronenscheibe neben Kräuterbutter auf einem Salatblatt. Einige Frühlingszwiebelringe liegen auf den Filets. Was uns als erstes auffällt: Das Licht der Hängelampe über dem Tisch läßt die Filets glänzen. Zu den geschmacklichen Folgen gleich mehr.
Unser Herr vom Service stellt eine silberne Schale mit teils wenig gebräunten Bratkartoffeln den Fischtellern zur Seite. Auch hier die Reflexionen des Lichts auf den Kartoffelscheiben.
Nun ja, wir nehmen den ersten Happen vom Fisch und den Kartoffeln, und prompt gibt der Geschmackssinn Alarm: Alles ölig und fettig, beim Biß in den Fisch drängt das Öl aus dem Filet. Auch die Kartoffeln sind ölgetränkt und viel zu fettig.
Genossen haben wir den Nordseeteller nicht, es ist nicht mehr als eine notwendige Nahrungszufuhr geworden.
Als unser Mann vom Service uns fragt, ob es geschmeckt habe, verneinen wir mit dem Hinweis auf das Ölgetriefe. Die machten das sonst in der Küche nicht so fettig, ist seine Entgegnung. Keine Entschuldigung, kein Bedauern!
Wir verdünnen das Öl noch mit Kümmelschnaps (1, 70 € für zwei Hundertstel), den uns der Kellner empfohlen hat. Allerdings gibt es keinen Nachschub mehr, deshalb wählen wir anschließend noch einen Bommerlunder (ebenfalls 1, 70 € für zwei Hundertstel). Das war's, und nicht mehr als zwei Sterne für die Sättigung.
Die Sauberkeit ***
Im Gastraum ist uns nichts Negatives aufgefallen. Die Toiletten haben wir nicht aufgesucht. Drei Sterne, okay!
Das Preis-/Leistungsverhältnis **/***
Hier geben wir zweieinhalb Sterne. Mehr gibt der erbrachte Service und erst recht das präsentierte Essen nicht her.
Das Fazit **/***
Der Hafenblick ist bei uns eher als ölgetrübter Blick in Erinnerung. Bei der Zubereitung unserer Speisen läßt sich einiges besser machen – und auch beim Service. Was wir erlebt haben, verbietet eine Empfehlung des Restaurants. Da gibt es in Cuxhaven bessere Alternativen, allenfalls zweieinhalb Sterne für den Gesamteindruck.
Eine ausgedehnte Tour per pedes durch Cuxhaven liegt an diesem letzten, noch immer warmen Augusttag hinter uns. Die Wanderung über die Deiche und durch die Stadt fordert nun ihren Tribut. Durst und Hunger lassen uns nach einem von unserem Hotel nicht so weit entfernten Restaurant suchen. Es ist Montag, viele Restaurants haben Ruhetag, und wir wollen wieder Fisch essen. Wir sind doch schließlich an der Küste.
Im alten Fischereihafen auf der Kapitän-Alexander-Straße stoßen wir auf das Restaurant Hafenblick.
Das Ambiente ***
Die Kapitän-Alexander-Straße... mehr lesen
2.5 stars -
"In Öl ertränkt – nein, das geht besser!" HuckEine ausgedehnte Tour per pedes durch Cuxhaven liegt an diesem letzten, noch immer warmen Augusttag hinter uns. Die Wanderung über die Deiche und durch die Stadt fordert nun ihren Tribut. Durst und Hunger lassen uns nach einem von unserem Hotel nicht so weit entfernten Restaurant suchen. Es ist Montag, viele Restaurants haben Ruhetag, und wir wollen wieder Fisch essen. Wir sind doch schließlich an der Küste.
Im alten Fischereihafen auf der Kapitän-Alexander-Straße stoßen wir auf das Restaurant Hafenblick.
Das Ambiente ***
Die Kapitän-Alexander-Straße
Kurzurlaub in Cuxhaven! Eine einstündige Zwangspause auf der unromantischen A1 bei Holdorf wegen einer Vollsperrung liegt an diesem sehr warmen 30. August hinter uns. Das Hotel ist bezogen, nach einem kurzen Erkundungsspaziergang haben wir Hunger. Vom Hotel fällt der Blick auf das Hus op'n Diek.
Das Ambiente ****
Das Hus op'n Diek mit der Hausnummer 1 – norddeutsch-maritimer Stil wie die Fischer- und Lotsenhäuser in Cuxhaven – steht etwas erhöht, eben "op'n Diek", an der Straße "Am alten Hafen" ganz in der Nähe der "Alten Liebe", dem ehemaligen Schiffsanleger und der heutigen Aussichtsplattform mit Aussicht auf den Weltschiffahrtsweg. Die Sommerterrasse vor dem roten Backsteinbau mit schrägwandiger erster Etage und darauf aufgesetztem spitzwandigem Speicher ist an diesem lauen Sommerabend gut besucht, so gut, daß auch viele Gäste nur im Innern des Hauses einen Platz gefunden haben. Sie können im Gegensatz zu den Gästen auf der Terrasse den Blick über den alten Hafen nicht genießen. Parkplätze sind rings um das Haus ausreichend vorhanden, meistenfalls aber kostenpflichtig.
Zwei große Gasträume bieten im Innern des Hauses Platz für Gäste, gar größere Gesellschaften. Der vordere Raum ist maritim dekoriert, macht einen urigen Eindruck. Als wir ihn betreten, sind fast alle Plätze besetzt, so daß wir uns im hinteren Gastraum niederlassen müssen. Dem fehlt im Großen und Ganzen das maritime Flair, ein paar Bilder an den Wänden, ein paar Wandleuchten und Ausstattungsgegenstände auf den Fensterbänken versuchen es zwar zu vermitteln, dennoch überwiegt der Eindruck eines bürgerlichen Saals im Stile der fünfziger Jahre des vorigen Jahrhunderts. Das Mobiliar, die braunen Stühle mit roter Sitzpolsterung, die rot eingedeckten Tische mit weißen Mitteldecken und die braun-grauen Holzpaneele an den Wänden unterstützen den Eindruck vergangener Zeiten, der aber nicht störend wirkt, sondern zum Erscheinungsbild des Fischerhauses paßt. Ein Ambiente, das bei mir und meiner Frau Erinnerungen an Ausflugslokale in der Jugendzeit weckt.
Wir haben gemütlich gesessen, deshalb ein "gut" und vier Sterne für das Ambiente.
Der Service ***/****
Zwei junge Damen bedienen uns den Abend über. Sie sind fix, freundlich und machen einen guten Job. Doch einmal hakt es: Wir bestellen als Beilagen zwei gemischte Salate und erhalten zwei Gurkensalate. Wir lassen es dann beim Gurkensalat und haben es – worüber noch zu erzählen ist – nicht bereut.
Natürlich fragen die jungen Damen, ob es uns schmecke, und umsorgen uns, ohne aufdringlich zu wirken. Übigens macht auch die Bezahlung mit Kreditkarte keine Schwierigkeiten. Dreieinhalb Sterne für den Service, die Damen haben uns ganz okay bedient.
Das Essen ****/*****
Fisch, Fisch und nochmal Fisch dominiert die Speisekarte. Angeboten werden auch Fleisch und Pasta, letztere als vegetarisches Gericht. An reduzierten Nahrungsbedarf ist auch gedacht, Kinder- und Seniorenteller stehen in der Speisekarte. Preislich liegt alles in einem akzeptablen und durchaus üblichen Bereich.
Wir sind von einer der Damen längst mit einem Bier aus dem Siegerland (0,4 l für 2,95 €) für mich, einem trockenen Moselriesling (0,2 l für 4,50 €) und einer Flasche Mineralwasser (0,3 l für 2,30 €) für meine Frau versorgt und haben aus der Karte gewählt. Meine Frau entscheidet sich für das
– Seehechtfilet mit Bratkartoffeln und grünen Bohnen mit Speck zu 14,90 €. Mit einem sauer eingelegtem Hering kann man mich jederzeit locken. Deshalb lasse ich die junge Dame
– zwei hausgemachte Bratheringe mit Zwiebelringen und Bratkartoffeln zu 10,90 € für mich notieren. Als Beilagen wählen meine bessere Hälfte und ich noch jeweils einen
– gemischten Salat zu 3,90 €.
Auf den Salat müssen wir nicht lange warten. Doch die junge Dame stellt uns nicht den bestellten gemischten Salat auf den Tisch, sondern eine gut gefüllte Schale Gurkensalat, angemacht mit Dill, Essig und Öl. Wir protestieren nur halbherzig, denn Gurkensalat trifft eigentlich auch unseren Geschmack, zumal er lecker angemacht aussieht. Also bleiben wir beim Gurkensalat und stellen später beide fest, daß wir es nicht bereuen müssen. Die Gurkenscheiben sind frisch und haben Biß, das Essig-Öl-Dressing mit dem Dill schmeckt sehr gut.
Inzwischen ist es voller und voller geworden im Saal, die Bedienungen und die Küche haben gut zu tun. Dennoch erhalten wir in einer für die Zubereitung der bestellten Fischteller angemessenen Zeit unseren Seehecht und die Bratheringe.
Es gibt reichlich Seehecht. Drei melierte und auf der Haut gebratene Stücke werden von einer guten Portion ansehnlich gebräunter Bratkartoffeln und einem Hügel von grünenBohnen umsäumt. Krautsalat, Möhrenraspel und Paprikawürfel mit einem Zitronenachtel obenauf, dekorativ auf einem Salatblatt angerichtet, vervollständigen das Gericht.
Meine Angetraute beschreibt den Seehecht als saftig und wohlschmeckend, offensichtlich in der Pfanne gebraten, gut abgetropft und keineswegs fettriefend. Milde Kritik übt sie an der Zubereitung der grünenBohnen, die ihr zu laff erscheinen, was auch durch Nachsalzen nur schwerlich zu korrigieren ist. Sie sind ansonsten gut gegart und haben Biß.
Meine zwei Bratheringe verstecken sich unter einer ordentlichen Zwiebelauflage. An beigelegten Bratkartoffeln mangelt es nicht auf dem Teller, die Salatgarnierung ist wie beim Seehecht, aber ohne das bei den Heringen nicht notwendige Zitronenachtel.
Die Bratheringe sind sehr lecker eingelegt, nach einem alten Hausrezept, wie die Speisekarte verrät. Die Marinade schmeckt mild, eine Spur von Wacholderbeerengeschmack kommt durch, gibt den Heringen aber eine besondere Geschmacksnote.
Die Bratkartoffeln auf unseren Tellern sind knusprig und sehr heiß. Wir schmecken die Speckwürzung, der Geschmack von Butter kommt auch durch.
Die Portionen sind insgesamt reichlich, so reichlich, daß wir mit "Wattenläuper" (2 cl für 2.- €) und noch einem Espresso (2,20 €) für meine Frau und einem Malteser (2 cl für 2.- €) für mich nachgießen müssen.
Uns Beiden hat das Bestellte mehr als gut geschmeckt. Nur die mangelnde Würzung der Bohnen hält uns davon ab, fünf Sterne zu vergeben. Doch viereinhalb Sterne hat dieses Essen verdient.
Die Sauberkeit ****
Im Gastraum haben wir nichts zu bemängeln. Das Geschirr, die Bestecke und die Tische sind sauber. Die Toiletten sind zwar etwas angejahrt, aber sauber sind sie trotzdem. Und wenn denn hier eigene Töne erzeugt werden: Sie vermischen sich mit dem Meeresrauschen, den Wellenschlägen und dem Mövengeschrei aus dem Lautsprecher auf der Toilettte.
Das Preis-/Leistungsverhältnis ****
Das Essen ist gut, der Service ist ganz okay, also glatte vier Sterne für das Preis-/Leistungsverhältnis.
Das Fazit ****
Es hat uns geschmeckt, wir haben gemütlich gesessen und gut gegessen. Was sollte uns hindern, das Hus op'n Diek zu empfehlen und vier Sterne für den Gesamteindruck zu vergeben? Gerne wieder!
Kurzurlaub in Cuxhaven! Eine einstündige Zwangspause auf der unromantischen A1 bei Holdorf wegen einer Vollsperrung liegt an diesem sehr warmen 30. August hinter uns. Das Hotel ist bezogen, nach einem kurzen Erkundungsspaziergang haben wir Hunger. Vom Hotel fällt der Blick auf das Hus op'n Diek.
Das Ambiente ****
Das Hus op'n Diek mit der Hausnummer 1 – norddeutsch-maritimer Stil wie die Fischer- und Lotsenhäuser in Cuxhaven – steht etwas erhöht, eben "op'n Diek", an der Straße "Am alten Hafen" ganz in der... mehr lesen
Fischrestaurant Hus op'n Diek
Fischrestaurant Hus op'n Diek€-€€€Restaurant0472138008Am Alten Hafen 1, 27472 Cuxhaven
4.0 stars -
"Köstlicher Seehecht, köstliche Bratheringe im Flair vergangener Zeiten" HuckKurzurlaub in Cuxhaven! Eine einstündige Zwangspause auf der unromantischen A1 bei Holdorf wegen einer Vollsperrung liegt an diesem sehr warmen 30. August hinter uns. Das Hotel ist bezogen, nach einem kurzen Erkundungsspaziergang haben wir Hunger. Vom Hotel fällt der Blick auf das Hus op'n Diek.
Das Ambiente ****
Das Hus op'n Diek mit der Hausnummer 1 – norddeutsch-maritimer Stil wie die Fischer- und Lotsenhäuser in Cuxhaven – steht etwas erhöht, eben "op'n Diek", an der Straße "Am alten Hafen" ganz in der
Ein nachmittäglicher Kaffeeklatsch mit Verwandten ist mal wieder in der Stadt meiner Jugend fällig. Für den Abend haben meine Frau und ich einen Trip nach Gräfrath geplant, dem kleinsten der fünf Solinger Stadtteile, dafür aber umso malerischer mit seinen gut erhaltenen bergischen Schieferhäusern rings um den Marktplatz am Fuße der Klosterkirche. Die Casa Pedro soll unser Ziel fürs Abendessen sein, ein Spanier, der auf seinen Webseiten wirbt: "Klein aber fein … Ein Besuch lohnt sich!"
Das Ambiente ****
Am Haus Nummer 42 in der Straße "In der Freiheit" prangt an einem typisch bergischen Schieferhaus in mächtigen goldbraunen Lettern "Casa Pedro". Ein großes Nasenschild weist das Haus als Hotel und Restaurant aus und verkündet spanische Spezialitäten. Schräg gegenüber der Casa Pedro auf der anderen Straßenseite ist auf dem Parkstreifen ein kleiner Bereich abgegrenzt, der bei schönem Wetter als Außengastronomie dient.
Der malerische Gräfrather Markt liegt nur einen Sprung von der Casa Pedro entfernt. Der fahrbare Untersatz läßt sich in der Regel mühelos auf Parkplätzen in den Sträßchen oder auf kostenlosen Parkplätzen in der nahe liegenden Gerberstraße oder etwas weiter entfernt auf dem Parkplatz am Brandteich abstellen.
Nicht nur außen macht die Casa Pedro einen schmucken Eindruck, nein, auch im Gastraum prägt eine Möblierung im Bodega-Stil ein angenehmes Erscheinungsbild. Blanke Holztische mit hellbraunen Tischplatten sind von dunkelbraunen Stühlen mit Rückenlehnen in Rautenmustern umrahmt, eine rot gepolsterte lange Eckbank bietet Sitzplätze gegenüber der Theke. Große Bilder und Plakate verzieren neben Stellagen und Schränkchen, Kerzenleuchtern und einem großen Dekorspiegel die ockerfarbigen Wände, eine Batterie von leeren spanischen Olivenölkanistern und -flaschen, gestapelt an einer Wand, verstärkt das Bodega-Bild.
Der Gastraum ist nicht allzu groß, sei es mal die Größe dreier bergischer Zimmerchen, wie sie in den alten Schiefer- und Fachwerkhäusern üblich waren. Wenn's voll ist im Gastraum, und dies ist bei unserem Besuch später der Fall, steigt der Lärmpegel doch deutlich an.
Das Ambiente der Casa Pedro verdient volle vier Sterne – ein wirklich gemütliches und optisch ansprechendes Lokal.
Der Service ****
Wir haben nicht reserviert, ein junger Mann, schwarz gekleidet mit roter Schürze empfängt uns. Viele Tische sind noch unbesetzt, doch als reserviert beschildert. Der junge Mann spricht mit seinen Kollegen – zwei weitere junge Herrn bedienen noch – und weist uns schließlich zwei Plätze an einem reservierten Sechsertisch zu. Vielleicht komme noch eine Gruppe, kommentiert er. Wir erhalten die Speisekarten, und er tischt uns zur Begrüßung zwei Gläschen trockenen Sherries auf. Das geht ja verheißungsvoll los!
Der junge Mann, teilweise unterstützt von einem Kollegen, bedient uns den Abend über. Er ist fix, sehr freundlich und kümmert sich vorbildlich um unser Wohl. Selbstverständlich fragt er nach unserer Zufriedenheit mit den Speisen und erklärt eingangs der Bestellungen ausführlich, was sich hinter der Zubereitungsart "nach Art des Hauses" verbirgt. Wir merken, daß er sein Handwerk gelernt hat. So ein guter Service verdient volle vier Sterne.
Das Essen *****
Mit der Übergabe der Speisekarten notiert unsere Bedienung ein alkoholfreies Hefeweizen (4.- € der halbe Liter) für mich und sowohl ein Wasser (2,20 € der Viertelliter) als auch einen weißen trockenen La Mancha (4.- € der Fünftelliter) für meine Frau. Ich bin heute der Fahrer, schluchz …
Der junge Mann ist agil, auf den Gruß aus der Küche müssen wir nicht lange warten. Er bringt warmes Brot, weißes und graues, dicke Scheiben und ein Töpfchen mit richtig knobigem und scharfem Aioli. Fein, fein, das schmeckt hervorragend.
Die typisch mediterrane Speisekarte mit Suppen, Salaten, kalten und warmen Vorspeisen, Hausspezialitäten und Desserts listet natürlich auch Fleisch- und Fischgerichte in verschiedenen Variationen auf. Preislich liegen die Hauptspeisen im Teenie- und Twen-Bereich, also so zwischen 15.- und 25.- Euro. Die Speisekarte findet sich auf den hier bei Gastroguide verlinkten Webseiten der Casa Pedro.
Wir sind bei der Wahl schnell dabei. Es soll Fisch sein, und wir fokussieren uns auf
– Rape a la Plancha, den gegrillten Seeteufel zu jeweils 19.- €.
Unser fixer junger Mann klärt uns noch über die Beilagen auf. Üblicherweise seien es Salzkartoffeln. Wir fragen, ob die Salzkartoffeln gegen Patatas bravas getauscht werden könnten, was unser Herr vom Service spontan bejaht.
Fisch ist schnell gegart und nach entsprechend kurzer Weile kommt unser rotbeschürzter junger Mann mit zwei großen Platten an unseren Tisch. Ein großes, ein mittleres und ein kleines Stück Seeteufel liegen mit einem Zitronenachtel neben einem Häufchen würfeliger Patatas bravas und Paprika-, Zucchini- und Zwiebelgemüse. Ein kleine Rote-Beete-Knolle, geviertelt, gibt einen kräftigen dunkelroten Farbkontrast zu den anderen farblich hellen Speisen.
Der Seeteufel ist fachmännisch zubereitet. Er hat die für den Seeteufel typische leichte Bißfestigkeit und ist trotz der unterschiedlich großen Stücke gleichmäßig gegart. Die Zitrone veredelt den ohnehin schon guten Geschmack.
Die Patatas bravas hätten ein wenig mehr Bräunung vertragen können. Sie sind leicht knusprig und schmecken, nachgewürzt mit Pfeffer und Salz, recht gut. Das Gemüse in einer leicht sämigen Sauce ist auch tadellos gegart, die Rote-Beete-Stücke sind noch leicht bißfest und sind schmackhaft gewürzt.
Optisch und geschmacklich gefällt uns der gekonnt zubereitete Seeteufel-Teller. Für eine hohe Bewertung ist die Grundlage gelegt.
Unser Servicemann läßt uns Zeit zur Überlegung, ob wir noch einen Nachtisch wollen. Nach geraumer Zeit fragt er: "Wollen wir mal einen Blick in die Dessertkarte werfen?". Wir bejahen und bleiben bei den Eis-Desserts hängen. Für meine Frau soll es ein
– Obstsalat mit Eis zu 6.- sein. "Ja", sagt unser bedienender junger Mann auf die Frage meiner Frau, ob der Obstsalat aus frischem Obst gemacht sei. Ich wähle ein
– Vanilleeis mit Schokolade zu 5,50 €.
Das Eis steht schnell auf unserem Tisch. In einem Porzellanschiffchen liegen Erdbeer-, Apfel-, Kiwi-, Orangen- und Melonenstücke unter einer Zitroneneiskugel und einem Sahneklecks mit krönender Physalisfrucht. Hier kommt wirklich nichts aus der Konservendose, die Obststücke sind merkbar frisch ohne braune Flecken, die auf längere Lagerzeit hätten schließen lassen. Die einzige Kritik, die meine Frau anführt, ist: Es hätte schon eine Kugel Eis mehr sein dürfen.
Die bekommt sie dann aus meinem Vanilleeisschiffchen. Drei dicke Kugeln Vanilleieis, übergossen mit Schokolade, werden an Bug und Heck des Porzellanschiffchens von Sahnehäufchen mit gerösteten Mandelblättchen umgeben. Die Eisportion ist wirklich gut bemessen. Das Eis ist cremig und enttäuscht im Geschmack nicht im Geringsten.
Wie soll man Speisen dieser Qualität und Zubereitung anders bewerten als mit einem "ausgezeichnet"? Fünf Sterne für unsere Speisen in der Casa Pedro sind für uns gerechtfertigt.
Die Sauberkeit ****
Die Sauberkeit im Gastraum und auf den Tischen ist makellos. Gleiches gilt für die Sauberkeit sowohl in der Herren- als auch nach Erzählung meiner Frau für die Damentoilette. Bei den Herren riecht es ein wenig muffig, aber sauber ist es. Mit vier Sternen halten wir die Sauberkeit für gerecht bewertet.
Das Preis-/Leistungsverhältnis ****
Die Preise stehen im Verhältnis zu dem, was an Service und Essensqualität in der Casa Pedro geboten wird, in einem überaus fairen und guten Verhältnis. Vier Sterne sind hier gerechtfertigt.
Das Fazit ****
Wir sind sehr zufrieden mit dem Abend in der Casa Pedro. Wir stimmen unserem spanischen Wirt Pedro Hernandez zu: "Klein aber fein … Ein Besuch lohnt sich!" Volle vier Sterne mit Tendenz zu deren fünf für das Kleinod in bergischer Idylle.
Ein nachmittäglicher Kaffeeklatsch mit Verwandten ist mal wieder in der Stadt meiner Jugend fällig. Für den Abend haben meine Frau und ich einen Trip nach Gräfrath geplant, dem kleinsten der fünf Solinger Stadtteile, dafür aber umso malerischer mit seinen gut erhaltenen bergischen Schieferhäusern rings um den Marktplatz am Fuße der Klosterkirche. Die Casa Pedro soll unser Ziel fürs Abendessen sein, ein Spanier, der auf seinen Webseiten wirbt: "Klein aber fein … Ein Besuch lohnt sich!"
Das Ambiente ****
Am Haus Nummer 42... mehr lesen
Casa Pedro
Casa Pedro€-€€€Restaurant0212 59 00 23In der Freiheit 42, 42653 Solingen
4.0 stars -
"Ein gastronomisches Kleinod in bergischer Idylle!" HuckEin nachmittäglicher Kaffeeklatsch mit Verwandten ist mal wieder in der Stadt meiner Jugend fällig. Für den Abend haben meine Frau und ich einen Trip nach Gräfrath geplant, dem kleinsten der fünf Solinger Stadtteile, dafür aber umso malerischer mit seinen gut erhaltenen bergischen Schieferhäusern rings um den Marktplatz am Fuße der Klosterkirche. Die Casa Pedro soll unser Ziel fürs Abendessen sein, ein Spanier, der auf seinen Webseiten wirbt: "Klein aber fein … Ein Besuch lohnt sich!"
Das Ambiente ****
Am Haus Nummer 42
Wir haben an diesem heißen 7. August gut gegessen bei Da Franco in der Karlstadter Hauptstraße (s. meinen Bericht dazu vom 17. August 2015) und flanieren gemächlich Richtung Hotel. "Sollen wir noch ein Gläschen Wein trinken?", frage ich meine Frau, als wir gerade am Haus Nr. 6, einem stilvoll renovierten, mehrstöckigen Fachwerkbau – ockerfarbige Fächer, rotbraune Balken –, vorbeigehen. Beim Batzenärrle prangt auf dem Nasenschild am Haus, und Tische unter den Sonnenschirmen vor dem historischen Altstadthaus sind auch noch frei. Es geht schon auf zehn Uhr zu, das Gros der Touristen und Einheimischen hat gegessen.
Nach dem Platznehmen sagen wir der bedienenden, augenscheinlich lebenserfahrenen Dame, die uns Karten überreicht, daß wir nur ein Glas Wein trinken möchten, worauf sie uns nicht gerade freundlich bescheidet, daß die Weinkarte bei den übergebenen Karten dabei sei. Wir wählen aus und warten und warten und warten …
Unsere Servicedame läuft gezählte sechsmal an unserem Tisch vorbei, räumt Tische ab, bedient andere Gäste. Eine zweite jüngere Dame vom Service läuft viermal an unserem Tisch vorbei, ohne nach unseren Wünschen zu fragen. Andere Gäste, die nach uns gekommen sind, sind längst bedient worden. Nach zehn Minuten Wartezeit steht unser Entschluß: Wir stehen auf und gehen.
Wenig später lesen wir im "Karschter" von August 2015, einem Info- und Anzeigenmagazin vorwiegend für Karlstadt-Besucher, auf Seite 6: "Danke!!! Servus!!! All unseren Kunden ein Dankeschön! Am Sonntag 23. August sagen wir leise Servus …". Gezeichnet ist die Annonce mit "Beim Batzenärrle".
Einer weiteren Anzeige im selben "Karschter" auf Seite 49 nach zieht Da Franco demnächst beim Batzenärrle ein.
So bleibt es mir erspart, den "alten" Batzenärrle nicht weiterzuempfehlen.
Wir haben an diesem heißen 7. August gut gegessen bei Da Franco in der Karlstadter Hauptstraße (s. meinen Bericht dazu vom 17. August 2015) und flanieren gemächlich Richtung Hotel. "Sollen wir noch ein Gläschen Wein trinken?", frage ich meine Frau, als wir gerade am Haus Nr. 6, einem stilvoll renovierten, mehrstöckigen Fachwerkbau – ockerfarbige Fächer, rotbraune Balken –, vorbeigehen. Beim Batzenärrle prangt auf dem Nasenschild am Haus, und Tische unter den Sonnenschirmen vor dem historischen Altstadthaus sind auch noch frei. Es... mehr lesen
Beim Batzenärrle
Beim Batzenärrle€-€€€Restaurant, Weinkeller09353 3098Hauptstraße 6, 97753 Karlstadt
1.0 stars -
"So nicht!" HuckWir haben an diesem heißen 7. August gut gegessen bei Da Franco in der Karlstadter Hauptstraße (s. meinen Bericht dazu vom 17. August 2015) und flanieren gemächlich Richtung Hotel. "Sollen wir noch ein Gläschen Wein trinken?", frage ich meine Frau, als wir gerade am Haus Nr. 6, einem stilvoll renovierten, mehrstöckigen Fachwerkbau – ockerfarbige Fächer, rotbraune Balken –, vorbeigehen. Beim Batzenärrle prangt auf dem Nasenschild am Haus, und Tische unter den Sonnenschirmen vor dem historischen Altstadthaus sind auch noch frei. Es
Wieder sehr heiß in Karlstadt an diesem 12. August – 33 Grad. Ein Besuch im Schloßpark von Veitshöchheim und eine Schiffstour von dort nach Würzburg haben wir dem schweißtreibenden Radfahren und Wandern rund um Karlstadt vorgezogen. Der klimatisierte Nahverkehrszug bringt uns von Würzburg wieder nach Karlstadt – und nun flanieren wir wieder über die Hauptstraße, um einen Platz unter den Sonnenschirmen der zahlreichen Restaurants zu ergattern. Es gelingt uns, wir landen beim Fehmelbauer.
Das Ambiente ***/**** Zum Fehmelbauer lädt in der Karlstadter Hauptstraße 22 in einem mehrstöckigen stilvoll renovierten Fachwerkhauses zum Verweilen ein. Die ockerfarbigen Fächer stehen in einem angenehmen Kontrast zu den braun gestrichenen Balken im Fachwerk. Eine Hausmadonna und ein Nasenschild schmücken die Front des Gasthauses. Vor dem Haus werden die Gäste in der Fußgängerzone unter Sonnenschirmen bewirtet. Man sitzt an Biergartentischen und auf -stühlen mit Sitzkissen. Die Möblierung erscheint edler als die biergartenübliche.
Das Ambiente können wir nur von außen beurteilen. Wir sind nicht im Gastraum gewesen. Wir werten wieder, wie bei anderen Restaurants in der Hauptstraße auch, die wir nur von der Außengastronomie her kennengelernt haben, mit dreieineinhalb Sternen.
Der Service ***
Eine freundliche Dame nimmt schnell Notiz von uns, nachdem wir uns gesetzt haben, und nimmt die ersten Getränke auf: Mineralwasser (1,90 € der Viertelliter) und Landbier (2,80 € der halbe Liter). Sie wird uns den gesamten Abend über bedienen. Sie macht einen guten Job.
Dennoch müssen wir bei der Bewertung des Service Abstriche machen. Die Bedienung nimmt unsere Essensbestellung um ca 20:30 h auf, während ein junger Mann bereits Schiefertafeln mit Tagesangeboten an der Hauswand abhängt. "Wir machen die Küche gleich zu, jetzt schnell, schnell" kommentiert unsere Dame. Es sei zu heiß in der Küche. Auch bei anderen wartenden Gästen wird hoppladihopp die Bestellung noch aufgenommen. Die Küchenzeit allerdings endet normalerweise erst zirka eine Stunde später.
Die vorgezogene Küchenschließung führt dann schließlich dazu, daß mein Teller kommentarlos von einer anderen Bedienkraft abgeräumt wird, obwohl ich noch den restlichen Beilagensalat verzehre. Man will wohl schnell das Geschirr noch spülen.
Hätten wir ohne den Fauxpas den Service mit vier Sternen bewertet, so sind es jetzt – bei allem Verständnis für die hitzegeplagte Küchenmannschaft – nur drei.
Das Essen ****
Fränkische Speisen in allerlei Variationen werden angeboten. Daneben listet die Karte Vegetarisches, Steaks, Schnitzel, Filets vom Schwein und Salate in etlichen Variationen auf. Wer gerne Fisch ißt, geht auch nicht leer aus. Saisonales findet sich in der Regel auf der Tageskarte. Preislich liegt alles auf dem für Karlstadt üblichen Kleinstadt-Preisniveau.
Ein Auszug aus der Speisekarte findet sich auf dem hier bei Gastroguide verlinkten Webauftritt des Fehmelbauer.
Meine Frau und ich wählen
– Zanderfilet gegrillt mit frischen Pfifferlingen an Fetucchine und Salat zu je 15,80 €.
Der erste Durst ist gelöscht, meine Frau läßt Wasser Wasser sein und geht zum "Karschter Flaak Silvaner, trocken" (3.- € der Fünftelliter) über. Schnell und wohltemperiert wird er ihr serviert.
Wenig später bringt uns die Servicedame den Salat. Blattsalate, marinierte Möhrenscheiben, rohe Möhrenraspel, Radieschenscheiben, Mais und Rucola sind mit einem Joghurt-Dressing angemacht und von einigen Tropfen Aceto Balsamico gekrönt. Der Salat ist knackig und frisch, das Dressing und eine nachträgliche Prise Salz und Pfeffer geben die passende Würzung.
Wir warten nicht lange auf unsere Hauptspeisen. Drei ordentliche Zanderfilets, meliert und auf der Haut gebacken, umrahmt von einer guten Portion zartbraun gebratener Pfifferlinge, bedecken das Fetucchine-Nudelbett. Der Zander ist außen schön knusprig, innen saftig und sehr geschmackvoll. Die Fetucchine sind in Petersilienbutter geschwenkt und schmecken sehr gut. Zur Würzung sowohl des Fisches wie auch der Nudeln geben wir etwas Salz und Pfeffer hinzu.
Das Essen hat geschmeckt, ein weiterer "Karschter Flaak Silvaner, trocken" für meine bessere Hälfte und ein Pils vom Faß (2,60 € für 0,4 l) für mich bilden mit einem Verdauungsschnäppschen, einem Zwetschgenbrand (2.- € für 2 cl), den Abschluß des Abends.
Das Essen ist schmackhaft und fachmännisch zubereitet. Wir haben nichts auszusetzen und vergeben deshalb vier Sterne und die Note "gut".
Die Sauberkeit ****
Hinsichtlich der Sauberkeit gibt es an unserem Tisch nichts zu beanstanden. Ob dies auch für den Gastraum und die Toiletten gilt, können wir nicht beurteilen, da wir nicht dort waren. Mit diesen Einschränkungen vier Sterne und ein "gut" für die Sauberkeit.
Das Preis-/Leistungsverhältnis *** / ****
Nehmen wir den Service und das Essen als Hauptfaktoren für die Beurteilung des Preis-/Leistungsverhältnisses, so siedeln wir den Fehmelbauer in dieser Kategorie bei dreieinhalb Sternen an, also zwischen o.k. und gut.
Das Fazit *** / ****
Einheimische haben uns zu einem Besuch des Fehmelbauer geraten. Als wir gehen, wissen wir warum. Wir haben gut gegessen und sind sehr zufrieden. Wir empfehlen Zum Fehmelbauer und bewerten insgesamt mit dreieinhalb Sternen mit starker Tendenz zu vier Sternen.
Wieder sehr heiß in Karlstadt an diesem 12. August – 33 Grad. Ein Besuch im Schloßpark von Veitshöchheim und eine Schiffstour von dort nach Würzburg haben wir dem schweißtreibenden Radfahren und Wandern rund um Karlstadt vorgezogen. Der klimatisierte Nahverkehrszug bringt uns von Würzburg wieder nach Karlstadt – und nun flanieren wir wieder über die Hauptstraße, um einen Platz unter den Sonnenschirmen der zahlreichen Restaurants zu ergattern. Es gelingt uns, wir landen beim Fehmelbauer.
Das Ambiente ***/****
Zum Fehmelbauer lädt in der Karlstadter... mehr lesen
Gasthaus Zum Fehmelbauer
Gasthaus Zum Fehmelbauer€-€€€Restaurant093533320Hauptstraße 22, 97753 Karlstadt
3.5 stars -
"Zum Fehmelbauer – Ein fränkischer Gasthof mit guter Küche!" HuckWieder sehr heiß in Karlstadt an diesem 12. August – 33 Grad. Ein Besuch im Schloßpark von Veitshöchheim und eine Schiffstour von dort nach Würzburg haben wir dem schweißtreibenden Radfahren und Wandern rund um Karlstadt vorgezogen. Der klimatisierte Nahverkehrszug bringt uns von Würzburg wieder nach Karlstadt – und nun flanieren wir wieder über die Hauptstraße, um einen Platz unter den Sonnenschirmen der zahlreichen Restaurants zu ergattern. Es gelingt uns, wir landen beim Fehmelbauer.
Das Ambiente ***/****
Zum Fehmelbauer lädt in der Karlstadter
Unsere Wanderplanung für den einwöchigen Aufenthalt in Karlstadt haben wir inzwischen über den Haufen geworfen. Große Hitze und eine Blase am Fuß hat uns auf Fahrräder umsteigen lassen. Da peinigt wenigstens die Blase nicht, und der Fahrtwind läßt die Temperatur von 34 Grad an diesem 9. August erträglicher werden.
Gut 30 Kilometer sind abgeradelt, die Räder wieder im hoteleigenen Fahrradschuppen untergebracht, geduscht und ab gehts auf die Hauptstraße. Es ist wieder proppevoll unter den Sonnenschirmen vor den Restaurants auf der Karlstadter Flaniermeile. Schließlich erwischen wir einen freien Tisch im Zeitlos.
Das Ambiente ***/****
Das Gebäude in der Hauptstraße 28 mit dem Zeitlos im Erdgeschoß fällt sofort ins Auge. Ein mächtiger ockerfarbiger Arkadenvorbau läßt das Gebäude aus der Häuserfrontlinie springen. Unter den Arkaden, die Bögen mit braungetönten Steinen umsäumt, und weiteren zusätzlichen Sonnenschirmen bietet das Zeitlos Speis' und Trank in der Außengastronomie an.
Wir sitzen den Abend über draußen und sind nicht im Gastraum des Zeitlos gewesen. Man sitzt bequem auf den Sitzkissen in den dunkelgrauen Stühlen an kleinen rechteckigen Tischen, alles bis auf die Tischplatten aus Metall und an Terrassenmöbel erinnernd. Das Ambiente bewerten wir wie bei unserem Besuch im Da Franco mit "ganz o.k.", also dreieinhalb Sternen.
Der Service ***
Nachdem wir Platz genommen haben, warten wir ein Weilchen. Der junge Mann, der uns bedienen soll, ist mit Abräumarbeiten an anderen Tischen beschäftigt, bevor er dann doch von uns Notiz nimmt, fast zeitgleich mit meinem an meine Frau gerichteten "Soll'n wir gehen?".
Wir bleiben. Er überreicht uns die Speisekarten. Als erstes Getränk ordert meine Angetraute ein Wasser und ich ein zur zurückgelegten Radeltour passendes Radler (beides 3,50 € der halbe Liter).
Der junge Mann bedient uns den Abend über – ich sage mal – pflichtgemäß. Er macht seinen Job, nicht mehr und nicht weniger. Das bewerten wir mit einem o.k., drei Sternen.
Das Essen ***
Die Speisekarte umfaßt Schnitzel, Steaks (auch dry aged), Salate, Fisch, Pizzen, Flammkuchen, Vegetarisches und Fränkisches. An Auswahlmöglichkeiten mangelt es sicherlich nicht, zumal die Schnitzel jeweils in vier Größen angeboten werden: L, XL, XXL und XXXL. Die Preise erscheinen uns angemessen, ein Preisniveau, wie man es in Kleinstädten findet.
Ein Auszug der Speisekarte findet sich auf den Webseiten des Zeitlos.
Von unserem Kellner inzwischen mit Wasser und Radler versorgt, bestellt meine Frau
– einen Flammkuchen mediterran zu 8,50 €, und ich wähle
– gebratenes Zanderfilet, Scampi und gebeizter Lachs auf Sommersalaten zu 12,90 €.
Der Hunger ist nicht so groß an diesem heißen Abend, aber Flüssiges ist vonnöten. In Anbetracht des zur Neige gehenden ersten Getränks bestellen wir gleich Nachschub, meine Frau einen Mühlbacher Silvaner (3,90 € der Fünftelliter) und ich den Herzog von Franken, nein, keinen Wein, sondern ein fränkisches Bier (3,50 € der halbe Liter).
Wein und Bier sind von unserer Bedienung schnell gebracht, das Frankenbier im Steinkrug. Meine Frau probiert den Wein. "Zu warm", ist ihr spontanes Urteil. Ein später noch bestelltes Glas hat dann aber die richtige Temperatur.
Der Bierschaum im Steinkrug ist schon gesunken, die Bieroberfläche sichtbar, als ich zum "Herzog von Franken" greife. Hoppla, der Bierspiegel liegt deutlich unter dem Eichstrich. Bei einem späteren Bier, bestellt mit "Noch ein Bier bis zum Eichstrich", liegt dann der Bierspiegel in Höhe der Markierung.
Flammkuchen und Zanderfilet lassen nicht lange auf sich warten. Der Flammkuchen ist mit Sauerrahm bestrichen, Lauch, Oliven, Schafskäse und Peperoni geben die mediterrane Note. Meine bessere Hälfte würzt mit Salz und Pfeffer etwas nach. "O.k.", ist ihr knappes Urteil.
Mein Zanderfilet auf Salaten kommt farbenfreudig daher. Auf Blattsalaten,Tomatenscheiben, Gurkenscheiben, Radieschenscheiben, Möhrenraspeln und Sprossen sind das hellbraun gebratene Zanderfilet mit Pesto, die rosafarbigen Scampi und der rötliche Lächs garniert. Ich bestelle Essig und Öl zur "Optimierung" des Salat-Dressings und erhalte neben nativem Olivenöl "Extra" einen ausgezeichnet schmeckenden Apfelbalsamico von Wiberg. So nachgewürzt schmeckt der "Sommersalat" sehr gut. Zanderfilet, Scampi und der mild gebeizte Lachs sind geschmacklich o.k. und gut zubereitet.
Unser Urteil über das Verzehrte wäre sicherlich besser ausgefallen, wären da nicht die Unzulänglichkeiten bei den Getränken gewesen. So werten wir Speisen und Getränke gerade mal mit drei Sternen, ein knappes O.k..
Die Sauberkeit ****
Draußen an unserem Tisch gibt es nichts zu beanstanden. Der Gastraum und die Toiletten bleiben bei unserer Bewertung unberücksichtigt, da wir dort nicht waren. Wir geben vier Sterne.
Das Preis-/Leistungsverhältnis ***
Bei mehr Sorgfalt bei den Getränken und ein bißchen mehr Engagement beim Service läge das Preisleistungsverhältnis durchaus bei "gut". So aber bleibt es bei einem "o.k.", drei Sternen, hängen.
Das Fazit ***
Na ja, es reißt uns nicht unbedingt hier wieder hin. Das Essen ist o.k., vielleicht sind nicht wohltemperierter Wein und Niedrigbierpegel im Steinkrug Ausrutscher. Sagen wir mal "jaaa, o.k." als Fazit.
Unsere Wanderplanung für den einwöchigen Aufenthalt in Karlstadt haben wir inzwischen über den Haufen geworfen. Große Hitze und eine Blase am Fuß hat uns auf Fahrräder umsteigen lassen. Da peinigt wenigstens die Blase nicht, und der Fahrtwind läßt die Temperatur von 34 Grad an diesem 9. August erträglicher werden.
Gut 30 Kilometer sind abgeradelt, die Räder wieder im hoteleigenen Fahrradschuppen untergebracht, geduscht und ab gehts auf die Hauptstraße. Es ist wieder proppevoll unter den Sonnenschirmen vor den Restaurants auf der Karlstadter... mehr lesen
3.0 stars -
"Essen o.k., aber bitte mehr Sorgfalt bei den Getränken" HuckUnsere Wanderplanung für den einwöchigen Aufenthalt in Karlstadt haben wir inzwischen über den Haufen geworfen. Große Hitze und eine Blase am Fuß hat uns auf Fahrräder umsteigen lassen. Da peinigt wenigstens die Blase nicht, und der Fahrtwind läßt die Temperatur von 34 Grad an diesem 9. August erträglicher werden.
Gut 30 Kilometer sind abgeradelt, die Räder wieder im hoteleigenen Fahrradschuppen untergebracht, geduscht und ab gehts auf die Hauptstraße. Es ist wieder proppevoll unter den Sonnenschirmen vor den Restaurants auf der Karlstadter
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Was bleibt als Erinnerung an unser Gastspiel in Bad Marienberg? Gutes Hotel mit einer Küche, die mehr Schatten als Licht auf den Teller bringt, schöne Landschaft, viel Regen!
Ein paar Worte zum Hotel, sie sollen aber bei der Bewertung des Essens keine Rolle spielen.
Das Landhotel Kristall liegt am Waldrand im verkehrsberuhigten Bad Marienberger Kurgebiet in der Goethestraße 21. Das Hotel überragt als dreistöckiger, weißer, renovierter Bau die umliegenden Einfamilenhäuser und vermittelt mit den umlaufenden Balkonen und den weit überstehenden Dächern den Eindruck bajuwarischer Bauweise. Parkraum vor dem Hotel ist genügend vorhanden.
Sauna, Fitnessraum und ein kostenfreier Wlan-Internetzugang sind in diesem Drei-Sterne-Hotel selbstverständlich.
Mit dem Zimmerservice sind meine Frau und ich bestens zufrieden. Die Damen am Empfang sind uns freundlich und zuvorkommend begegnet. Das Frühstücksbuffet ist reichhaltig und frisch. Das Bedienpersonal beim Frühstück ist freundlich, hilfsbereit und zuvorkommend.
Wir haben während unseres dreitägigen Aufenthaltes nichts registriert, das gegen Übernachtung und Frühstück in diesem Hause spricht. Insofern können wir für das Hotel eine Empfehlung aussprechen.
Bei der Küche des Hauses sieht das anders aus. Wir haben am Abend unseres Ankunftstages, dem 15. September, dort zu sechst gegessen. Es hat uns nicht "high" gemacht. Detailliert bewerten werde ich im Folgenden die Speisen meiner Frau und mein Essen. Pauschal werde ich etwas zu den Speisen der beiden anderen Wanderpärchen sagen. Aber der Reihe nach.
Das Ambiente ***/****
Zum Äußeren des Hauses ist oben das Wichtigste gesagt. Das Restaurant liegt großräumig im Erdgeschoß neben der Rezeption, eine Bar ist im Restaurant integriert. Wände, Decke, Fußboden und die Möblierung sind bis auf die Sitzgelegenheiten in weißen, hellbraunen oder -grauen Tönen gehalten, die Stühle kontrastierend mit dunklen Sitz- und Lehnenbezügen und die Sessel mit schwarzen Kunstlederbezügen. Der Fußboden ist großflächig gekachelt, grau-weiß-bräunlich. Nüchtern wirkt der Raum, nicht ganz so nüchtern wie ein moderner Kantinenraum. Aber der hallenartige Charakter, die nüchterne Ausstattung erinnern eher an ein geschäftsmäßiges Ambiente denn an Kur-, Wander- oder Erholungsurlaub.
So sollen es denn dreieinhalb Sterne für das Ambiente sein, ganz okay.
Der Service ****
Zwei Damen bedienen uns, beide freundlich, aufmerksam und schnell. Die Speise- und Getränkekarten händigt uns eine der Damen direkt nach dem Platznehmen aus und fragt nach unseren Getränkewünschen. Meine Frau entscheidet sich für ein Mineralwasser (0,2 l für 2.- €) und einen Grauburgunder (0,2 l für 5,20 €), ich für ein Pils aus dem Westerwald (0,5 l für 3,50 €). Die ersten Getränke haben wir schnell auf dem Tisch, sie sind wohltemperiert bis auf den Grauburgunder, der schlichtweg zu warm serviert wird.
Eingeschoben sei hier, daß wir im Laufe des Abends noch drei Gläsern Blanc de Noir (0,2 l zu 4,80 €) zugesprochen haben. Dieser Wein wird im Gegensatz zum Grauburgunder wohltemperiert serviert.
Die Servicedamen bedienen uns, wie man es von einem guten Service erwartet. Sie fragen, ohne aufdringlich zu wirken, nach weiteren Wünschen und erkundigen sich nach unserer Zufriedenheit mit dem Essen. Auf Reklamationen reagieren die Damen professionell, sie bieten "Nachbesserung" und "Schadensersatz" an, worüber im Folgenden noch zu berichten sein wird.
Der Service verdient seine vier Sterne.
Das Essen **/***
Die Speisekarte wird mit dem Goethe-Zitat "Das Essen soll zunächst das Auge erfreuen und dann den Magen“ untertitelt. Unter diesem Motto bietet die Küche Suppen, Salate, Vegetarisches, Fleisch von Pute, Schwein und Rind, Fisch, Regionales, Saisonales und Desserts an. An Kinder wird mit einer Kinderkarte gedacht.
Die Essenspreise sind akzeptabel, sind für Preise in einem Drei-Sterne-Hotel nicht unüblich. Ein Auszug der angebotenen Speisen findet sich auf den hier bei GastroGuide verlinkten Seiten des Hotels.
Wir entscheiden uns für saisonale Gerichte, meine Frau für
– Schweinemedaillons, Pfifferlinge mit Rahmsauce, dazu Spätzle und Salat vom Buffet (16,50 €) und ich für Vegetarisches, nämlich
– Pfifferlinge mit Semmelknödeln und Salat vom Buffet (11,90 €).
Der Gruß aus der Küche läßt nicht lange auf sich warten: Brot und Kräuterquark. Das Brot, Baguettescheiben, ist frisch, der Quark gut mit Kräutern versorgt und geschmacklich einwandfrei.
Wir holen uns unsere Salate vom Buffet, nachdem uns die Dame vom Service explizit auf das Buffet hingewiesen hat. Angeboten werden in einer Kühltheke Selleriesalat, Staudenselleriesalat mit Mandarinen, beide Selleriesalate mit Sahnedressing angemacht, Zucchinisalat mit Orangenstückchen und Curry-Dressing, Möhrensalat mit Apfelstückchen in Essig-Öl-Dressing, Salat aus grünen Bohnen, Tomatenviertel, sahnig angemachter Salat aus Möhrenraspeln, Mais, Kidney-Bohnen und Silberzwiebeln, Radicchio und eine Art griechischer Bauernsalat mit Schafskäse, Oliven, Tomaten und Lauchzwiebeln in einem Essig-Öl-Dressing.
Wir bedienen uns nach Gusto. Der Salat ist einwandfrei, bis auf den Radicchio und die Tomatenviertel angemacht. Drei Dressings werden als Ergänzung für die beiden nicht angemachten Salate angeboten. Hier gibt es nichts zu mäkeln.
Das ändert sich bei den Hauptspeisen, die kurze Zeit später folgen. Eine der Servicedamen serviert meiner Frau einen Teller mit drei Schweinemedaillons in Rahmsauce, drei kleinen und einem größeren Pfifferling, einem Häufchen Spätzle, garniert mit Preiselbeeren auf einer Zitronenscheibe.
Ich bekomme einen mit Balsamicocreme verzierten Suppenteller, in dessen Tiefe zwei Knödel und ein großes, ein mittleres und zwei winzige Pfifferlingsbruchstücke liegen. Der verzierende Rosmarinzweig lockert optisch auf.
Meine Frau beginnt mit den Spätzle, "kalt!" sagt sie und reklamiert sofort. Die Dame vom Service bietet an, den gesamten Teller nochmals aufzuwärmen oder eine neue Portion heißer Spätzle nachzuliefern. Meine Frau entscheidet sich für das letztgenannte Angebot, und einige Zeit später erhält sie eine neue Portion auch wirklich heißer Spätzle.
Die Schweinemedaillons sind teilweise blaß gebraten, ohne Röstaroma. Die Sahnesauce ist sehr dünnflüssig und wenig gewürzt. Die Pfifferlinge sind sehr spärlich bemessen. Das Gericht ist ein saisonales Angebot, bei dem die Saisonkomponente etwas zu kurz gekommen zu sein scheint.
Selbiges gilt für meine Pfifferlinge mit Semmelknödeln, die der Menge auf dem Teller nach besser als "Semmelknödel mit vier Pfifferlingsstücken" hätten angepriesen werden sollen. Wenn denn wenigstens die Semmelknödel geschmeckt hätten. Sie haben eine seltsame Konsistenz, kleben am Gaumen und an den Zähnen. Die Sauce, in der die Pfifferlinge liegen, ist dünn, läßt Geschmack vermissen. Nein, sowas kann man besser zubereiten, und ich habe ein solches Gericht auch schon besser gegessen.
Als die Servicedame fragt, ob es uns geschmeckt habe, bleiben nicht nur meine Frau und ich, sondern auch unsere Mitwanderer schulterzuckend recht schweigsam. Die Dame hat's wohl gemerkt und fragt, ob Desserts gewünscht seien. Wir bejahen, wollen aber noch einmal in die Karte schauen.
Meine Frau und ich nehmen einen
– Basaltbecher (Vanille-, Stracciatella- und Schokoladeneis) mit Basaltfeuer (5,50 €).
Das Basaltfeuer ist ein 56-prozentiger Westerwälder Schnaps.
Bevor die Servicedame die Desserts serviert, bietet sie meiner Frau noch eine Wiedergutmachung für die kalten Spätzle an. Meine Frau darf sich einen Schnaps oder einen Kaffee aussuchen. Sie entscheidet sich für einen Espresso, den sie nach dem Dessert serviert bekommt.
Wir erhalten drei kleine Kugeln Eis, eine Miniportion Sahne, gebettet in einem Brand, der keine Harmonie zu dem süßem Eis erkennen läßt. Der scharfe Brand des Basaltfeuers paßt einfach nicht zum Eis, mengenmäßig und geschmacklich bleibt das Dessert unbefriedigend.
Für mich bildet ein italienischer Kräuterlikör (0,02 l für 2,40 €) den Abschluß.
Der Vollständigkeit halber seien noch ein paar Worte zu den Speisen unserer beiden Mitwanderpärchen genannt. Sie verzehren
als Hauptspeisen
– Vegetarische Maultaschen auf Spinat mit Gorgonzola-Sauce und Parmesanstreifen (7,80 €),
– Schnitzel Wiener Art, Pfifferlinge, Rahmsauce und Kroketten,
– Medaillons vom Schwein auf Pfeffersauce, dazu Spätzle und Salat vom Buffet (14,50 €) und
– „Wäller-Pfännchen“ (Steak von Schwein, Rind und Pute an Schwarzbiersauce, dazu Gemüse der Saison und Bratkartoffeln) (21,50 €) und
als Desserts
– Basaltbecher (Vanille-, Stracciatella- und Schokoladeneis) mit Basaltfeuer und
– Gebackene Apfelringe mit Zimtzucker, Vanilleeis und Sahne (4,90 €).
Die Maultaschen sind okay, wie unsere Wanderschwester konstatiert. Unser Mitwanderer, der das Schnitzel "Wiener Art" gewählt hat, klagt auch über die geringe Menge von drei Pfifferlingsstücken und den mangelnden Geschmack der dünnen Sauce. Das Schnitzel ist in Ordnung. Unsere Tippelschwester mit den Medaillons vom Schwein klagt gleichermaßen wie meine Frau über kalte Spätzle, ist aber mit Medaillons und der Pfeffersauce sehr zufrieden. Auch ihr bietet der Service an, das Essen aufzuwärmen oder eine neue heiße Portion Spätzle zu liefern. Letzteres wählt sie. Aus dem Wiedergutmachungsangebot vor dem Servieren der Desserts nimmt sie einen Kakao auf Kosten des Hauses.
Der einzige unter uns, der sich bestens versorgt sieht, ist unser Wanderbruder mit dem Wäller Pfännchen. Er urteilt "sehr gut" und ist sehr zufrieden mit der Hauptspeise.
Bei den Desserts bewerten auch zwei andere Tippelbrüder den Basaltbecher wie meine Frau und ich. Unterdurchschnittlich, wenig Eis, keine Geschacksharmonie zwischen Eis und Brand, zu wenig Sahne, höre ich sie sagen. Einzig die Wanderschwester mit den Apfelringen ist mit ihrem Dessert zufrieden.
Zum Schluß sind wir uns alle einig: Am nächsten Abend gehen wir woanders hin. Die Küche im Landhotel Kristall hat uns nicht überzeugt, die Kritik überwiegt im Vergleich zum Lob. Die Nachbesserungs- und Wiedergutmachungsangebote für die verpatzten Spätzle sind zwar dem Service gutzuschreiben, verdecken aber nicht die Unzulänglichkeiten der Küche. Mehr als zweieinhalb Sterne ist uns diese Küchenleistung nicht wert.
Die Sauberkeit ****
Hier gibt es nichts zu bemängeln. Der Gastraum ist gut gepflegt und sauber, gleichfalls die Tische, das Geschirr und die Bestecke. Auch die Damen- und Herrentoiletten im Restaurantbereich sind sauber, modern ausgestattet und gepflegt. Vier Sterne für die Sauberkeit.
Das Preis-/Leistungsverhältnis **/***
Der Service hat ja versucht, die Mängel beim Essen im Nachhinein zu beheben oder auszugleichen. Dies sei ihm positiv angerechnet. Doch in einem Restaurant eines Drei-Sterne-Hotels erwartet man heiße Spätzle und keine Nachbesserungsangebote. Und auch die klebenden Klöße, die Mini-Portionen an Pfifferlingen, die teilweise blassen Schweinemedaillons in einer faden Sauce und der disharmonische Basaltbecher mit den kleinen Eiskugeln lassen das Preis-/Leistungsverhältnis nicht über zweieinhalb Sterne hinausgehen.
Das Fazit **/***
Wir würden so schnell nicht wieder ins Restaurant des Kristall gehen. Das Hotel ist gut, Übernachtung und Frühstück sind den Preis wert, aber bei der Küche sehen wir "Luft nach oben". Vielleicht fällt ein zweiter Restaurantbesuch besser aus, und unser Abend ist ein Ausreißer. Derzeit geben wir aber nur zweieinhalb Sterne für das Restaurant und ein "eher nicht".