Kochen ist für mich eine Freude. Essengehen eine Leidenschaft. Das muss nicht immer auf höchstem Niveau sein. Auch ehrliche Hausmannskost oder kleinere Leckereien aus aller Welt können kulinarisch den Tag erhellen. Bei Restaurant-Kritik habe ich dann auch am "Darüber-Schreiben" gefallen gefunden. Der Wechsel zu GastroGuide eine logische Folge nach all der negativen Entwicklung dort. Als Südpfälzer kenne ich mich in der dortigen Gastrolandschaft auch ein wenig aus, bin aber immer froh, wenn ich über regionale Tellerränder schauen kann. Die asiatische Küche hat es mir dabei besonders angetan.
Kochen ist für mich eine Freude. Essengehen eine Leidenschaft. Das muss nicht immer auf höchstem Niveau sein. Auch ehrliche Hausmannskost oder kleinere Leckereien aus aller Welt können kulinarisch den Tag erhellen. Bei Restaurant-Kritik habe ich dann auch am "Darüber-Schreiben" gefallen gefunden. Der Wechsel zu GastroGuide eine logische Folge nach all... mehr lesen
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Geschrieben am 20.05.2015 2015-05-20| Aktualisiert am
20.05.2015
Besucht am 15.03.2015
Seit knapp zwei Jahren regiert in der Karlsruher Erbprinzenstraße ein „Burgermeister“ der besonderen Art. „Burger mit Anspruch!“ So könnte das Motto des urban-schicken Ladens mit dem schlichten Namen „bratar“ lauten. Und damit scheinen seine Macher den Geschmacksnerv der Karlsruher (Fast)-Foodies getroffen zu haben. Denn noch nie war diese Szene in Deutschland so vielfältig und innovativ wie heute. Buletten aus minderwertigem Fleisch verschwinden mittlerweile selbst aus den Tiefkühlhöhlen der Systemgastronomie. Ein neues Qualitätsdenken hat unseren Geschmack verfeinert. Und ganz nebenbei unser Gesundheitsbewusstsein und Nachhaltigkeitsdenken gestärkt. Kein Wunder, dass diese Burger-Initiative auch in Karlsruhe ein breites Publikum anspricht.
Hinter dem Namen „bratar“ stecken mit Dirk Plechinger und Thomas Reese zwei kluge Köpfe, die für die Umsetzung ihrer modernen Imbissvision ein außergewöhnliches Konzept entwickelt haben. Die ehemaligen Inhaber einer Kreativagentur eröffneten bereits 2010 in München ihre erste Burgerbude, die schon damals als reiner Take-Away-Laden Kultstatus genoss und 2012 mit dem Qype-Business-Award ausgezeichnet wurde. Mit dem Wechsel nach Karlsruhe ging Plechinger konzeptionell noch einen Schritt weiter und bläst nun zur „badischen Burger-Offensive“ in hochwertig designtem Interieur. Mit seinem gastro-erfahrenen Storemanager Lorenzo Ciciriello an der Spitze kann er sich auf ein junges, gut aufgelegtes Team stützen. Und der bei aller Lockerheit sehr umsichtig und kompetent agierende Service ist mächtig auf Zack. Die vielen kleinen Accessoires, angefangen von der Speisekarte auf dem Klemmbrett, über das Besteck auf dem Holztablett und die in Mini-Einmachgläser gefüllten, selbstgemachten Dips und Saucen, machen das „bratar“ zu einer Art Wellness-Oase der gehobenen Imbisskultur.
Fast Food trifft Slow Food inmitten einer schlicht-funktionalen Einrichtung aus massivem Kiefernholz. Die aus einer abgerissenen Münchner Scheune entnommenen Bretter für die rustikale „Wandvertäfelung“ deuten auf kreative Bodenständigkeit hin, während die offene Küche Transparenz bei der Zubereitung signalisiert. Das wiederum schafft Vertrauen bei den Kunden. Diese fühlen sich dank der mit Schiefer verkleideten „Info-Säulen“ bestens unterrichtet und erfahren so ganz nebenbei von der regionalen Herkunft des täglich frisch gewolften Fleisches für die sogenannten „Burger-Patties“. Die Bäuerliche Erzeugergemeinschaft Schwäbisch-Hall steht hier namentlich für pures, handgeformtes Fleischvergnügen.
Geordert wird nach einem gut überschaubaren Baukasten-Prinzip. Eine reiche Auswahl an Patties, Buns (Brötchen), Toppings und Saucen setzt der Kreativität der Burger-Fans keine Grenzen. Die Handmade-Burger kommen perfekt medium gebraten vom Grill und können beispielsweise mit Bergkäse, Parmaschinken oder Feigen ordentlich „gepimpt“ werden. Ein Single-Bratling besteht aus 150 g Rindfleisch. Schafft man die 750 g-Marke, das sogenannte „Quintuple“, winkt dem Leistungs-Esser eine Verewigung in der „Hall of Fame“ sowie ein präventiver Verdauungsschnaps auf’s Haus. Als Beilagen locken in Kurkuma, Thymian und Oregano geschwenkte Qualitäts-Pommes oder herrlich aromatische Rosmarin-Kartoffeln. Auf dem 240 g schweren Rumpsteak vom Freiland-Rind schmilzt die hausgemachte Kräuterbutter nur so dahin. Aber auch die vegetarische Fraktion kommt mit knackfrischen Salaten oder dem leckeren Veggie-Burger voll auf ihre Kosten. Und wem der Geschmackssinn nach einer echten „bratar-Bio-Bratwurst“ steht, der darf seine „Weiße“ oder „Rote“ nach einem nahezu identischen Garnierungsbaukasten wie bei den Burgern gestalten.
Das „bratar“ in Karlsruhe zeigt wie man Fast Food originell in Szene setzen kann ohne dabei den Qualitätsgedanken außer Acht zu lassen. Das gut eingespielte Küchenteam zaubert „Rind Royal“ vom Allerfeinsten auf die Teller. Das ökologisch nachhaltig hergestellte, aus artgerechter Haltung stammende Fleisch macht dabei den feinen Unterschied. Da kommen selbst „eingefleischte“ Vegetarier ins Grübeln…
Seit knapp zwei Jahren regiert in der Karlsruher Erbprinzenstraße ein „Burgermeister“ der besonderen Art. „Burger mit Anspruch!“ So könnte das Motto des urban-schicken Ladens mit dem schlichten Namen „bratar“ lauten. Und damit scheinen seine Macher den Geschmacksnerv der Karlsruher (Fast)-Foodies getroffen zu haben. Denn noch nie war diese Szene in Deutschland so vielfältig und innovativ wie heute. Buletten aus minderwertigem Fleisch verschwinden mittlerweile selbst aus den Tiefkühlhöhlen der Systemgastronomie. Ein neues Qualitätsdenken hat unseren Geschmack verfeinert. Und ganz nebenbei unser... mehr lesen
4.0 stars -
"Badische Burger-Offensive!" marcO74Seit knapp zwei Jahren regiert in der Karlsruher Erbprinzenstraße ein „Burgermeister“ der besonderen Art. „Burger mit Anspruch!“ So könnte das Motto des urban-schicken Ladens mit dem schlichten Namen „bratar“ lauten. Und damit scheinen seine Macher den Geschmacksnerv der Karlsruher (Fast)-Foodies getroffen zu haben. Denn noch nie war diese Szene in Deutschland so vielfältig und innovativ wie heute. Buletten aus minderwertigem Fleisch verschwinden mittlerweile selbst aus den Tiefkühlhöhlen der Systemgastronomie. Ein neues Qualitätsdenken hat unseren Geschmack verfeinert. Und ganz nebenbei unser
Wer in der Domstadt Speyer die kulinarisch ausgetretenen Pfade zur Genüge kennt und sich gerne auf neue Geschmackserlebnisse einlässt, der ist im schick-urbanen Restaurant von Gastgeber Phil Garthe genau an der richtigen Adresse. Im altehrwürdigen Wittelsbacher Hof, in dem vor rund 90 Jahren der Separatistenführer und Präsident der damaligen Autonomen Pfalz einem Mordanschlag zum Opfer fiel, geht es heute wesentlich friedfertiger und entspannter zu. Seit März 2013 lebt der studierte Hotelfachmann und Ex-„Paparazzi-Betreiber“ Garthe hier seine Vorstellung von einem zeitgemäßen Weinerlebnisrestaurant mit kreativer Ausrichtung und einem in Sachen Wein tatsächlich „avantgarthistischen“ Konzept.
Das denkmalgeschützte Gebäude strahlt schon von außen diese subtile Exklusivität aus, die sich im geschmackvoll eingerichteten Gastraum in vielen kleinen Details widerspiegelt. Hat man den aus edlem Holz gestalteten Barbereich passiert, empfängt einen schlichte Eleganz im ästhetisch eingedeckten Inneren. Das neo-expressionistische Ölgemälde an der Stirnseite setzt einen farb- und formintensiven Kontrapunkt zu den ansonsten eher klassisch gehaltenen, klaren Konturen. Raumteilend wirkt ein langgezogener Weinschrank in dunkler Holzoptik, dessen große Abstellfläche von etlichen Flaschen feinstem Pfalzwein zu erzählen weiß. Bei den sogenannten Winzer- oder Wine-Battles, die der Wein-Enthusiast Garthe regelmäßig in seinen Eventkalender haut, mutiert dieses zentrale Raumelement zu einer Art Schatztruhe für vinophile Entdecker. Das von der Decke hängende, einem Stalaktiten ähnelnde „Beleuchtungsorgan“ sorgt für angenehm warme Lichtverhältnisse, die von dezenten Wandleuchten und etwas Kerzenschein zusätzliche Unterstützung erhalten.
Aufgetischt wird im AvantGarthe was die Fusion-Küche so hergibt. Man „crossovert“ sich bei der Monatskarte durch ein gutes halbes Dutzend Vor- und Nachspeisen sowie eine kleine Dessertauswahl. Zusätzliche Angebote werden vom kompetent auftretenden Mann im Service, Mitch Halili, charmant am Tisch offeriert. Besonderes Augenmerk verdient das angebotene Dry Aged Beef vom amerikanischen Black Angus Rind. Mit den trocken gereiften, marmorierten Steaks aus dem Reifeschrank hat sich das Lokal mittlerweile einen Namen gemacht. Für 9,50 Euro pro 100 g bekommt man hier ein saftiges Rib-Eye, bei dem man sich die Beilagen und Saucen im Baukastensystem zusammenstellt. Da dies an jenem Abend leider nicht verfügbar war, bestellten wir vorweg das Rindercarpaccio (11 Euro) sowie die Edelfischsuppe (9,80 Euro) von der übersichtlich angelegten Speisenkarte, um danach den hausgemachten Burger (14,50 Euro) und die sous-vide-gegarte Kalbshüfte (19 Euro) folgen zu lassen.
Beide Vorspeisen zeugten von erstklassiger Produktfrische sowie einem feinen Gespür für Aromen und deren Kombination. Der Schuss Pernod in der Fischsuppe hätte auch am Vieux Port von Marseille seine Verkoster begeistert. Sehr delikat in der Zubereitung war auch die französische Kalbshüfte. Dank der erwähnten Dampfgarmethode im Vakuumbeutel zerging das Fleisch nur so auf der Zunge. Beim Kartoffel-Lauch-Püree wurde nicht an Butter gespart und das Gemüse hatte genau den richtigen Biss. Die Jus im Avantgarthe gleicht sowieso einem „Einkoch-Wunder“. Der Burger wurde mit selbstgemachten Fritten serviert. Ohne Übertreibung waren das sicherlich die Besten, die ich seit vielen Jahren gegessen habe. Das besondere an diesem Luxus-Whopper: hier wurden Dry aged Beef-Teile und Rinderfiletstücke durch den Wolf gedreht. Außerdem war er mega en point gebraten.
Zu den beiden Entrées empfahl uns Mitch Halili zwei leckere Tropfen. Einmal die Weißburgunder/Chardonnay-Cuvée im Still-AvantGarthe-Label vom Weingut Nett aus Duttweiler, sowie den abgefahrenen Kaleidoskop-Rosé von Jungwinzer Daniel Aßmuth aus Bad Dürkheim. Mit den Empfehlungen vom Service waren wir in besten Händen, was sich beim Syrah aus Südfrankreich zum Hauptgang bestätigen sollte. Garthe‘s Phil–O–Sophie basiert jedoch primär auf dem „Pushen“ des Pfälzer Winzernachwuchses, was ihm sicherlich eine der außergewöhnlichsten Weinkarten der Pfalz beschert. Diese Karte ist alles – nur eben kein Standardweinprogramm! Bietighöfer, Klundt und Christian Nett sind Namen, denen die Zukunft in Sachen Pfalzwein gehört und von denen wir sicherlich noch einiges hören bzw. genießen werden.
Fazit:
Das AvantGarthe steckt voll positiver Energie und Aufbruchstimmung. Der selbsternannte „Guerilla Gourmet“ Phil Garthe ist ein lässig charmanter Gastgeber, der in Sachen Wein förmlich vor Dynamik „brennt“. Zusammen mit seiner besseren Service-Hälfte Mitch Halili und einer dreiköpfigen Küchenbrigade hat er sich mit seinem Restaurant gastronomisch verwirklicht und rockt mit diversen Veranstaltungen zum Thema Wein regelmäßig das Haus. Sein kulinarisch ambitioniertes Konzept zeigt dabei einen Hang zur Extravaganz, ohne jedoch abgehoben oder überheblich rüberzukommen. Ganz einer frischen Produktqualität verschrieben, gelingt es ihm, seine Gäste kulinarisch zu überraschen und dabei neue Weinerlebnisse zu schaffen. Und das zu einem mehr als fairen Preis-Leistungs-Verhältnis.
Wer in der Domstadt Speyer die kulinarisch ausgetretenen Pfade zur Genüge kennt und sich gerne auf neue Geschmackserlebnisse einlässt, der ist im schick-urbanen Restaurant von Gastgeber Phil Garthe genau an der richtigen Adresse. Im altehrwürdigen Wittelsbacher Hof, in dem vor rund 90 Jahren der Separatistenführer und Präsident der damaligen Autonomen Pfalz einem Mordanschlag zum Opfer fiel, geht es heute wesentlich friedfertiger und entspannter zu. Seit März 2013 lebt der studierte Hotelfachmann und Ex-„Paparazzi-Betreiber“ Garthe hier seine Vorstellung von einem zeitgemäßen... mehr lesen
4.5 stars -
"Fusion Cuisine im Dry-Aged-Himmel oder einfach nur die geilste Weinkarte der Pfalz!!!" marcO74Wer in der Domstadt Speyer die kulinarisch ausgetretenen Pfade zur Genüge kennt und sich gerne auf neue Geschmackserlebnisse einlässt, der ist im schick-urbanen Restaurant von Gastgeber Phil Garthe genau an der richtigen Adresse. Im altehrwürdigen Wittelsbacher Hof, in dem vor rund 90 Jahren der Separatistenführer und Präsident der damaligen Autonomen Pfalz einem Mordanschlag zum Opfer fiel, geht es heute wesentlich friedfertiger und entspannter zu. Seit März 2013 lebt der studierte Hotelfachmann und Ex-„Paparazzi-Betreiber“ Garthe hier seine Vorstellung von einem zeitgemäßen
Fährt man eine Spur zu gemächlich durch den von romantischen Winzerhöfen und urigen Fachwerkhäusern geprägten Ortskern der Gemeinde Leinsweiler, ist man entweder durchreisender Weinstraßentourist (wahrscheinlich auf der Suche nach dem renommierten Weingut Siegrist), der, beseelt von der dortigen Pfalzromantik, das Gaspedal vergisst durchzutreten, oder einfach nur auf der Suche nach einem geeigneten Parkplatz, von wo aus die Wanderung in Richtung Naturpark Pfälzerwald beginnt.
Hier in der Übergangsregion, der sogenannten „Vorhügelzone“, von Rheinebene zum Mittelgebirge, hat es der liebe Gott bei der Gestaltung der Landschaft besonders gut gemeint. Die durch Randschollenverwerfung im Trias (Erdzeitalter, Anm.) auf engstem Raum entstandenen Gesteinsformationen haben unterschiedlichste Böden hervorgebracht. Je nach Weintyp und Weinstil sind dies Böden mit hohem Kalkanteil, Rotschiefer oder Buntsandsteinverwitterung. Dazu kommt die Lee-Wirkung des Pfälzerwaldes, die für das sehr milde (Mikro)-Klima dieser Region mit einer überdurchschnittlichen Anzahl von Sonnenstunden verantwortlich ist und eine weitere Grundlage für den Anbau von Spitzengewächsen darstellt.
Die beste Weinbergslage nennt sich Leinsweiler Sonnenberg, an dessen Hang der historische Slevogthof thront. Mitten im „Pfälzer Paradies“ lebte hier der deutsche Maler Max Slevogt von 1914 bis zu seinem Tode und hatte einen phänomenalen Blick auf die Rheinebene, um die ihn sicherlich schon damals viele beneideten. Einen besseren Ausblick gewährt eigentlich nur die etwas höher gelegene Burg Neukastell, die im 17. Jahrhundert dem Pfälzischen Erbfolgekrieg zum Opfer fiel und heute ihr efeuberanktes Ruinendasein fristet.
Soviel Vorgeschichte musste diesmal sein, da sich die dortigen historischen, morphologischen und landschaftskulturellen Gegebenheiten bei einer ganzheitlichen Betrachtung des Hotels bzw. Restaurants „Castell“ kaum ausblenden lassen. Das in den 90er Jahren „auf der grünen Wiese“, was hier so viel bedeutet wie „mitten im Weinberg“, erbaute Dreisternehotel trägt die Geschichte sozusagen im Namen. Auf eine - in gastronomischer Hinsicht - recht lange Tradition kann das Betreiberpaar Elke und Gerhard Lauth zurückblicken. Seit nunmehr 22 Jahren führen sie ihre Hotellerie samt Restaurant auf familiäre Weise mit ganz viel Regionalbezug und leidenschaftlichem Einsatz. Küchenmeister Lauth, der sich seit 2009 auch „Maître des Rôtisseurs“ nennen darf, bezieht seine Waren am liebsten direkt vom Erzeuger. Da passt es gut, dass seine Frau Elke aus einer badischen Metzgerfamilie stammt. Im elterlichen Betrieb in Gemmingen (Metzgerei Pfenninger) wird nämlich noch selbst geschlachtet. Und die besten Stücke landen in den Töpfen und Pfannen der Leinsweiler Hotelküche.
Ich muss gestehen, dass ich das „Castell“ kulinarisch eigentlich schon vergessen hatte. Das nostalgische Erscheinungsbild des Anwesens am Ortsrand von Leinsweiler besitzt so viel 90er-Retro-Charme, dass man eine antiquierte Herangehensweise der Küche vermuten könnte. Von außen betrachtet will es dem avancierenden Pfälzer „Weinchic“ der letzten 10 Jahre so gar nicht entsprechen. Da fehlt der unbehandelte Beton, die lichtdurchflutete Glasfront, das rostige Eisenschild oder der blitzblanke Stahlträger. Komponenten moderner Vinotheken-Architektur, wie sie mittlerweile Gang und Gebe sind. Der Romantikerfraktion wird hier kein Fachwerk geboten. Pfälzer Weinseligkeit so ganz ohne Fassdaubenvertäfelung und Sandsteingewölbe. Kann das denn sein?
Stattdessen erwartet einen beim Eintritt in den schlicht, aber wirkungsvoll beleuchteten Gastraum eine angenehme Atmosphäre in gepflegter Umgebung. Ein paar Säulen in der Mitte des geräumigen Speisebereichs wirken raumteilend. Ein mit vielen guten (hochprozentigen) Geistern bestücktes altes Weinfass komplettiert dient als Blickfang. Die Eindeckung der Tische passt zum unprätentiösen Innenleben des Raumes und beschränkt sich auf das Wesentliche, nicht getarnt von allerlei gefälligem Drumherum. Dezente farbliche Akzente setzen die warmen Pastelltöne an Decke und Wänden, die sich jedoch nur schwer gegen die altmodisch wirkenden Sitzmöbel mit unvorteilhaft aussehender Polsterung durchsetzen können.
Unsere Gourmetfraktion, bestehend aus 3 genussfreudigen Pfälzern und einem vinophilen Schwaben, den wir mittlerweile aufgrund seiner langjährigen gastronomischen Sozialisation in der Pfalz als nahezu gleichwertiges Mitglied betrachten, „tagte“ im „Castell“ erst zum zweiten Mal und freute sich umso mehr, als man beim Servicepersonal „alte Bekannte“ aus früheren Zeiten antraf. Ein Tisch für 4 Personen war reserviert, wäre aber an diesem Donnerstagabend nicht nötig gewesen, da wir nahezu die einzigen Gäste waren. Dementsprechend umsichtig und zuvorkommend bedienten uns die beiden Damen vom Service. Besonders das jüngere „Fräulein“ gab sich allergrößte Mühe mit uns. Sie erklärte fachkundig die Speisen und beriet uns freundlich bei deren Auswahl.
Einer der Kollegen entschied sich für das fünfgängige Gourmetmenü (54 Euro), bestehend aus gebratenem Scampi und Jakosmuschel auf Nudeln, einem Blattspinatschaumsüppchen mit Kalbscarpaccio-Inlay, einem erfrischenden Mai-Tai-Sorbet als Zwischengang, rosa gebratenen Scheiben vom Rinderrücken mit Sauce Béarnaise, Marktgemüse und Kronprinzkartoffeln sowie einem mit Blutorangenkompott gefüllten Crêpes mit Tonkabohnenparfait. Er war von jedem der 5 Gänge begeistert, wobei die Suppe für ihn das geschmackliche Highlight ausmachte. Auch ich war nahe dran mir das Scampischaumsüppchen mit gebratener Jakobsmuschel für stolze 8 Euro vorweg zu bestellen, wählte dann aber den Feldsalat mit Speck, Ei, Croutons und gerösteten Kürbiskernen. Für 8 Euro war diese sehr schmackhafte Vorspeise preislich nicht gerade schüchtern kalkuliert, bedenkt man die dafür verwendeten, recht einfachen Zutaten. Davor bekamen wir als Amuse eine kleinen Teller sauer angemachten Blutwurst-Schwartenmagen-Salat mit einem Kleks Senf. So einfach und doch so lecker!
Ein anderer Kollege bestellte mit mir zusammen das ebenfalls mit Sauce Béarnaise servierte Chateaubriand, das ab 2 Personen geordert werden kann. Es kam mit buntem Gemüse und sagenhaft leckeren Kartoffelplätzchen in zwei Etappen (Hauptgang inkl. Nachservice) an den Tisch. Auch hier streift man mit 32 Euro pro Person die obere Preisgrenze. Man fragt sich zwangsläufig, ob dieser recht hohe Preis wohl der Tatsache, dass es sich hier um badisches Bio-Rind aus eigener Schlachtung handelte, geschuldet sei. Die dunkle Jus hatte geschmackliche Tiefe. Zusammen mit der frisch aufgeschlagenen Sauce Béarnaise hatte entstand auf meinem Teller eine aromatische Komposition, die an die Küche allerbester Mütter und Großmütter erinnerte. Das Gemüse hatte genau den richtigen „Gargrad“ intus und schmeckte frisch und lebendig. Das aus der Mitte des Rinderfilets entnommene Chateaubriand hätte für meinen Geschmack einen Tick mehr „rosa“ sein dürfen. Da würde ich das nächste Mal die „Medium-Rare-Version“ vorziehen. Aber die Fleischqualität war wirklich beachtlich.
Als saisonale Ergänzung beinhaltet die Speisekarte eine Reihe winterlicher Genüsse, wie beispielsweise ein 3-Gang-Menü (Jakobsmuschel/Scampi – Hirschkalbmedaillon – Topfenknödel für 32 Euro) oder diverse Wildspezialitäten. Ein Kollege, dessen vegetarische Gesinnung uns auch in der Vergangenheit nicht immer ganz sattelfest erschien, erlaubte sich einen kleinen „Ausreißer“ und bestellte den am Stück gebratenen Rehrücken mit Rotwein-Preiselbeerbirne, Kräutersaitlingen und Apfelrotkraut (28,50 Euro). Perfekt medium gebraten und mit einer dunklen Sauce, deren dezente Süße hervorragend zum Wildfleisch passte, schöpfte unser „Vegetarier“ an diesem Abend kulinarisch aus dem Vollen. Um die aus seiner Sicht recht ungewöhnliche Mahlzeit besser zu verdauen, orderte er aus der regional geprägten Weinkarte eine Flasche Pinot Noir vom benachbarten VDP-Winzer Siegrist. Ein Wein, der im Kastanienholzfass gereift und als „Castell-Exclusivabfüllung“ für faire 20 Euro zu haben war. Meine Rotweincuvée hieß „Madeleine“ (das Viertel für 5,30 Euro), kam vom gleichen Weingut und passte sehr gut zum Chateaubriand.
Zum Abschluss gönnten sich die Kollegen noch etwas Süßes von der Dessertkarte. Da ging einmal das Mousse von der Valrhona-Schokolade mit Tonkabohnenparfait (8 Euro) sowie das klassische Eis-Trio (5 Euro), das selbstredend aus drei Kugeln bestand. Die Crêpes vom Menü wurden natürlich zeitgleich serviert.
Pro Person kostete dieser Abend zwischen 50 und 60 Euro, was einem gehobenen Preisniveau entspricht. Wir wurden wirklich erstklassig bedient. Die Atmosphäre war absolut entspannt und lud förmlich zum Genießen ein. Sehr positiv fielen uns die Sauberkeit der Toiletten und die makellose Eindeckung des Gastraumes auf. Das Preis-Leistungs-Verhältnis könnte dagegen noch überzeugender gestaltet sein, ist aber wohl auch der hohen Qualität der verwendeten (Regional)-Produkte geschuldet. Wer Gutes will, zahlt aber gerne ein paar Euro mehr. In diesem Sinne war es ein gelungener Abend in einem Pfälzer Traditionshaus, dessen etwas anachronistisch anmutende Einrichtung für das Auge des „modernen Pfalz-Essers“ eher ungewöhnlich erscheint.
Fährt man eine Spur zu gemächlich durch den von romantischen Winzerhöfen und urigen Fachwerkhäusern geprägten Ortskern der Gemeinde Leinsweiler, ist man entweder durchreisender Weinstraßentourist (wahrscheinlich auf der Suche nach dem renommierten Weingut Siegrist), der, beseelt von der dortigen Pfalzromantik, das Gaspedal vergisst durchzutreten, oder einfach nur auf der Suche nach einem geeigneten Parkplatz, von wo aus die Wanderung in Richtung Naturpark Pfälzerwald beginnt.
Hier in der Übergangsregion, der sogenannten „Vorhügelzone“, von Rheinebene zum Mittelgebirge, hat es der liebe Gott bei... mehr lesen
3.5 stars -
"Ideenreiche Regionalküche mit jeder Menge Übernachtungsmöglichkeiten" marcO74Fährt man eine Spur zu gemächlich durch den von romantischen Winzerhöfen und urigen Fachwerkhäusern geprägten Ortskern der Gemeinde Leinsweiler, ist man entweder durchreisender Weinstraßentourist (wahrscheinlich auf der Suche nach dem renommierten Weingut Siegrist), der, beseelt von der dortigen Pfalzromantik, das Gaspedal vergisst durchzutreten, oder einfach nur auf der Suche nach einem geeigneten Parkplatz, von wo aus die Wanderung in Richtung Naturpark Pfälzerwald beginnt.
Hier in der Übergangsregion, der sogenannten „Vorhügelzone“, von Rheinebene zum Mittelgebirge, hat es der liebe Gott bei
Geschrieben am 06.03.2015 2015-03-06| Aktualisiert am
07.03.2015
Besucht am 27.02.2015
Wenn es um spanische Appetithäppchen geht, gibt es bei uns eine ganze Reihe von Restaurantketten, die ein zugegeben recht vielfältiges Angebot in die kleinen Tellerchen füllen und bei der Einrichtung ihrer Lokale nicht mit iberischen Akzenten geizen. Viele „Franchise-Spanier“ überziehen jedoch leider die deutsche Gastrolandschaft mit jeder Menge Convencience-Produkten aus der Truhe. Jeder, der aber schon in Spanien oder auf den Balearen / Kanaren Urlaub gemacht hat und den Weg vom Halbpensionsbüffet seines Hotelressorts zur real existierenden Tapas-Bar bzw. Bodega um die Ecke fand, weiß, dass die dort entdeckten kleinen Kostbarkeiten nichts mit den bei uns leider oft üblichen „Lizarran-Häppchen“ („Lizarran“ steht hier sinnbildlich für die mittlerweile nicht unbeträchtliche Anzahl von Läden, die ihre „Franchise-Tapas“ aus der Kühltheke ziehen und lediglich erwärmen oder in die Fritteuse schmeißen, Anm.) gemein haben. Außer vielleicht die Namen der Gerichte.
Eine wirklich lobenswerte Ausnahme stellt seit ca. 14 Jahren(!!!) das zentral in Kirchplatznähe sich befindende „Las Tapas“ dar. Hier ist der Name wirklich Programm, denn hier im heimeligen Sandsteingebäude schmecken die spanischen Leckerbissen aus den kleinen Tonschalen besonders gut, die sie immer frisch zubereitet werden. Direkt am „Pfälzer Jakobsweg“ gelegen lässt es sich hier vortrefflich „einpilgern“. Im Sommer lädt die von Weinreben überdachte Terrasse zum Draußensitzen ein, z.B. mit einem kühlen San Miguel aus der Flasche (0,33l für 2,40 Euro) oder einem knackigen Vino Blanco (Hauswein für 4,50 Euro das Viertel). Dazu ein paar Meeresfrüchte wie die Gambas al ajillo (Knoblauchgarnelen, 7,70 Euro) oder die Concha Verde (überbackene grüne Muscheln, 5,10 Euro) von der reich bestückten Tapas-Karte (allein bei den warmen Vorspeisen über 20 verschiedene Gerichte!).
Ich hatte das „Las Tapas“ schon längere Zeit nicht mehr besucht und freute mich daher besonders auf einen entspannten spanischen Abend, um die üblichen „Verdachtsmomente“ aus ihren runden Keramikschälchen zu befreien. Die Tafel am Eingang en passant inspizierend (es gab heute Dorade und Schwertfisch als Empfehlung!) traten wir ein. Eine lange Tafel mit „muchos amigos“, die anscheinend Grund zum Feiern hatten, vereinte einen Großteil der Tische. Etwas abgetrennt vom geselligen Hauptgeschehen saßen wir an einem vorher reservierten Zweiertisch in der eh nur zwei Tische fassenden „Picasso-Lounge“ mit Blick auf die von der Decke baumelnden Serrano-Schinken, den in Holz gehaltenen, schlichten Theken-Bereich, die zusammengebundenen Knoblauchzehen und eben dem namensgebenden Bild des bekennenden Stierkampf-Fans und Ausnahmekünstlers Pablo Picasso an der in feurigem Rot gehaltenen Wand. Komisch, genau am gleichen Tisch saß ich auch bei meinem letzten Besuch vor einigen Jahren…
Auf einer kleinen Extra-Tafel, die sich an der Theke befand, wurden frische Muscheln in Sherry-Knoblauch-Soße als Tapa (für 4,80 Euro) oder als Racion (Hauptgang für 8,90 Euro) angeboten. Eine doch eher unübliche und daher uns neugierig machende Muschelvariante fernab von ihrer herkömmlichen Tomaten- oder Weißweinbegleitung. Als geteilte Vorspeise sollte es da schon die größere Portion sein. Eine gute Wahl, wie sich wenig später herausstellen sollte. Die ersten beiden Fläschchen San Miguel kamen an den Tisch und ließen mich in Gedanken den Trip an den Hafen von Palma vollziehen. Der Sherry-Duft der Muscheln trug mich von dort in die nächste Strandbar. Ich hörte mich auf einmal Dinge sagen wie „Patatas bravas“ (Scharfe Kartoffeln, 3,60 Euro) und „Cochifrito“ (Lammragout mit Zitrone, 5,20 Euro). Kein Wunder, denn ich bestellte bereits eifrig aus der gut sortierten Speisekarte.
Bei der Tapas-Bestellung darf man nur nicht vor lauter Enthusiasmus aufgrund des mannigfaltigen Angebots komplett die Nerven bzw. Hemmungen verlieren und am Anfang zu viele Schälchen ordern (Anfängerfehler!!!). Grundsätzlich sind maximal 3 bis 4 Gerichte pro Person (ohne Vorspeise!) völlig ausreichend, da man noch genügend Brot zum „Soße-Tunken“ gereicht bekommt. Nachordern geht ja schließlich auch noch. Denn kalt gewordene Tapas schmecken eben nicht mehr ganz so lecker wie die, die frisch brutzelnd aus dem Topf bzw. Ofen kommen. Und ja: Gegenseitiges Durchprobieren ist hier selbstverständlich erwünscht!!!
Die Sherry-Muscheln waren ein gelungener Appetitanreger und natürlich wurde ihr schmackhafter Sud bis zum letzten Tropfen vom frisch aufgebackenen Weißbrot aufgesaugt und verzehrt. Dann kamen die von uns bestellten „Deckel“ (deutsche Übersetzung des Wortes „Tapa“), deren Ursprung vom Abdecken des Weinglases mit einer Scheibe Brot zum Schutze vor den umherschwirrenden (spanischen?) Fliegen herrühren soll. Die bereits erwähnten „Patatas bravas“ waren keine fetttriefenden, frittierten „Wedges“, sondern wurden hier als gekochte Version in einer fruchtig-scharfen Tomatensauce serviert. Sie machten ihrem Namen alle Ehre und waren für zwei weitere Flaschen „San Miguel“ maßgeblich mitverantwortlich. Das Lammragout und die Geflügelleber in Sherry (4,30 Euro) bildeten den Fleischanteil. Beide Gerichte zeichneten sich durch ihre aromatischen Saucen aus. Das Lammfleisch war schön mürbe gekocht, während die “Higado de pollo“ genau den richtigen Biss hatte. Nicht auf der Tapas-Karte vermerkt, aber dennoch an diesem Abend auf Nachfrage kredenzt bekommen: die frittierten Ährenfische mit Aioli (4,50 Euro), ein Uralt-Las-Tapas-Klassiker, der für mich schlichtweg zu einer Art Inbegriff der westlichen Mittelmeerküche geworden ist. Mit etwas Zitrone beträufelt schmeckt der vorher leicht mehlierte, knusprige „Fischschwarm“ besonders gut. Meine Begleitung bestellte noch eine stattliche Ansammlung grüner und schwarzer Oliven (2,40 Euro) zu dem Reigen delikater Kleinigkeiten dazu. Wie gerne hätten wir noch weitere Tapas, wie z.B. die hier legendären Albondigas mit Tomatensauce (3,60 Euro) oder die feinen Stockfischkroketten (4,70 Euro), nachgeordert. Aber unser erhöhter Sättigungsgrad ließ dies nicht mehr zu.
Natürlich sind beim „Germersheimer Spanier“ auch diverse Salatvariationen, Paella, Fleisch vom Grill sowie Spezialitäten aus dem Meer als „richtige“ Hauptgänge erhältlich. Das Rumpsteak des netten Mannes vom Nachbartisch hatte Format. Und die „Parrillada de carne“ (große gemischte Grillplatte für Fleischfans, 18,90 Euro) wäre sicherlich auch einmal einen Versuch wert. Kleinere, mit verschiedenen Kostbarkeiten (Wurst, Käse, Fisch) belegte Brothäppchen (Montaditos) sind dagegen perfekte Weinbegleiter. Wie auch die stattliche „Antipasti-Auswahl“, hier „Tapas frias“ (kalte Vorspeisen) genannt. Das abwechslungsreiche Speisenangebot wird von ausgesuchten spanischen Weinen adäquat ergänzt. Aber so ein San Miguel aus der Flasche schmeckt eben auch im winterlichen Germersheim. Wie das wohl erst im Sommer unter der rebenberankten Pergola schmeckt…?
Wenn es um spanische Appetithäppchen geht, gibt es bei uns eine ganze Reihe von Restaurantketten, die ein zugegeben recht vielfältiges Angebot in die kleinen Tellerchen füllen und bei der Einrichtung ihrer Lokale nicht mit iberischen Akzenten geizen. Viele „Franchise-Spanier“ überziehen jedoch leider die deutsche Gastrolandschaft mit jeder Menge Convencience-Produkten aus der Truhe. Jeder, der aber schon in Spanien oder auf den Balearen / Kanaren Urlaub gemacht hat und den Weg vom Halbpensionsbüffet seines Hotelressorts zur real existierenden Tapas-Bar bzw. Bodega um... mehr lesen
Las Tapas
Las Tapas€-€€€Restaurant07274770112Mittelstraße 2, 76726 Germersheim
4.0 stars -
"Gemütlicher Tapas-Tempel mit lauschiger Sommerterrasse im Herzen von Germersheim" marcO74Wenn es um spanische Appetithäppchen geht, gibt es bei uns eine ganze Reihe von Restaurantketten, die ein zugegeben recht vielfältiges Angebot in die kleinen Tellerchen füllen und bei der Einrichtung ihrer Lokale nicht mit iberischen Akzenten geizen. Viele „Franchise-Spanier“ überziehen jedoch leider die deutsche Gastrolandschaft mit jeder Menge Convencience-Produkten aus der Truhe. Jeder, der aber schon in Spanien oder auf den Balearen / Kanaren Urlaub gemacht hat und den Weg vom Halbpensionsbüffet seines Hotelressorts zur real existierenden Tapas-Bar bzw. Bodega um
Geschrieben am 27.02.2015 2015-02-27| Aktualisiert am
27.02.2015
Besucht am 19.02.2015
Der Gutenbergplatz in der Karlsruher Weststadt ist Parkplatz, Treffpunkt, Marktplatz und kulinarische Agglomeration in einem. Rings um die Freifläche tummelt sich eine Reihe von Lokalen, die definitiv den einen oder anderen Besuch wert wären. Und das altehrwürdige Gasthaus Gutenberg repräsentiert unter ihnen sozusagen die graue „Gastro-Eminenz“, kann es doch auf eine jahrelange Tradition zurückblicken, obgleich in all den Jahren nicht immer die gleichen Pächter die Wirtschaft führten (was meine Internet-Recherchen ergaben).
Johannes Gensfleisch, den sie auch „Gutenberg“ nannten, stand namentlich Pate und es hätte dem Erfinder des Buchdrucks sicherlich auch gut gefallen, wenn er nach einem harten Arbeitstag an der Druckerpresse, noch mit Farbe eingesaut ins gleichnamige Gasthaus eingekehrt wäre und dort auf die ersten Auszüge seiner frisch gepressten 42-zeiligen Bibel mit einem mindestens genauso frisch gezapften Hellen angestoßen hätte. Wer weiß, wie dann die Geschichte des Buchdrucks weiter geschrieben worden wäre…
Mich verschlug es eher zufällig an diesen Ort. Mein Kollege aus dem Badischen wählte es für einen freundschaftlich-kollegialen Gedankenaustausch, der zwischenzeitlich auch mal ins Dienstliche überging. Er hatte an diesem Donnerstagabend vorsorglich reserviert und das war in Anbetracht des großen Andranges auch gut so. Mit dem Rücken zur Fensterfront sitzend, hatte ich einen guten Blick auf den vorderen Gastraum, Thekenbereich und den Gang nach hinten in Richtung Küche bzw. hinteren Gastraum. Da passt menschenmäßig schon was rein ins „Gutenberg“. Ich schätze mal allein im vorderen Bereich gute 80 bis 100 Plätze. Dann noch die 60 Plätze vom Wintergarten und diverse Sitzmöglichkeiten im Außenbereich (Sommer). Da lässt es sich auch gut mit größeren Gesellschaften feiern!
Die in dunklem Holz gehaltene Wandvertäfelung, der derbe Holzdiehlenboden, die zünftigen Tische und Stühle und der Herrgott am rechten Fleck erzeugen einer Art Bayrische Braustubenatmosphäre, die von Deckenstrahlern stimmig ausgeleuchtet wird. Da darf auch das zwölfendige Hirschgeweih nicht fehlen. Man fühlt sich wie im „Freistaat“ Karlsruhe. Die Größe des Gastraumes geht nicht zu Lasten der Gemütlichkeit, was wohl an ein paar räumlichen Gestaltungselementen wie z.B. einer mit Holz verkleideten Säule und einem etwas höher abgesetzten Bereich (über ein paar Stufen erreichbar!) liegen mag.
Mehrere Servicekräfte (jung, dynamisch und vorwiegend weiblich) hatten an diesem Abend alle Hände voll zu tun. Die Speisen- und Getränkekarte wurde uns zügig gereicht. Etwas mehr Bedenkzeit für die Speisenwahl mussten wir uns erbitten, was kein Problem war. Mein Durst wurde mit einem hellen, naturtrüben „Hatz“ (0,5 l für 3,30 Euro) gelöscht. Mein Kollege entschied sich für das Dom Kölsch (1,70 Euro), stilecht in der 0,2er-Stange an den Tisch gebracht.
Die Karte war recht übersichtlich gestaltet und aufgeteilt. Die Frühstückskarte (nur samstags von 10 bis 14 Uhr gültig) wurde geflissentlich überblättert. Selbiges geschah auch mit der „Salat-Seite“, die es auf eine stattliche Auswahl von 7 verschiedenen „grünen Vertretern“ brachte. Nachdem ich auch den fleischlosen Gerichten kaum Beachtung schenkte, wanderte mein geschulter Carnivoren-Blick zur Rubrik „Deftiges aus der Küch“. Dort befanden sich etliche klassische Schnitzelvarianten aus der freistaatlichen Wirtshaus-Küche. Das Knusper-Bretzel-Schnitzel mit süßem Senf und Bratkartoffeln (9,80 Euro) klang besonders lecker. Doch etwas weiter unten stand in großen Lettern geschrieben: „Fleischiges vom Lavasteingrill“. So etwas überliest man nicht einfach. Mein Interesse war geweckt. Offeriert wurden zwei argentinische Rumpsteaks, einmal mit Kräuterbutter und Bratkartoffeln (und kl. Salat vorweg, 20 Euro) und einmal mit Pfefferrahmsauce und Spätzle (ebenfalls mit kl. Salat, 21,80 Euro). Meine Entscheidung fiel auf Letzteres. Davor noch eine Tasse Linsen-Kokos-Curry-Suppe (3,80 Euro) von der Schiefertafel mit den Tagesempfehlungen, die neben Pfälzer „Schweinereien“ auch einen Zwiebelrollbraten vom Lamm mit Rotkohl und Klößen (17,80 Euro) enthielt.
Der Salat vorneweg war normale Durchschnitts(roh)kost mit spärlichem grünen Blattwerk on top. Freunde des konventionellen Fertigdressings hätten ihn wohl mehr gewürdigt. Das Rumpsteak hatte gute 250 Gramm (wie angegeben) und war perfekt medium gebraten. Leider war die Pfefferrahmsauce zu scharf geraten. Da konnte sich das saftige Stück Rind nicht gegen durchsetzen. Die Spätzle hatten schlichte Convenience-Qualität und erinnerten von der Form und vom Geschmack her an die Eierspätzle der schwäbischen Knöpfle-Ikone Bürger. Mein Kollege hatte das oder besser gesagt die Schnitzel (es waren zwei auf dem Teller!) „Wiener Art“ mit geschmacklich eher bescheidenen Bratkartoffeln und Salat (11,80 Euro) vorweg bestellt. Seine Begeisterung hielt sich in Grenzen. Auch mir war das „Panierte vom Schweinerücken“ nicht knusprig genug und hatte – ganz im Gegensatz zu meiner „Feuersauce“ fast gar keine Würze abbekommen. Vielleicht lagen bei mir zum Zeitpunkt meiner „Schnitzel-Kostprobe“ die Geschmacksnerven auch schon blank…who knows.
Für das Gebotene waren mir die Preise etwas zu hoch angesetzt. Da habe ich schon wesentlich moderater kalkulierte und auch qualitativ bessere Rumpsteaks auf linksrheinischer Seite mir einverleiben dürfen. Das Innere des Lokals versprüht den rustikal-gepflegten Charme eines klassischen Wirtshauses, in dem das frisch gezapfte Helle ganz besonders gut schmeckt. Im Sommer lässt sich dieses mit Blick auf den Krautkopfbrunnen des Gutenbergplatzes dann hervorragend „open air“ genießen.
Der Gutenbergplatz in der Karlsruher Weststadt ist Parkplatz, Treffpunkt, Marktplatz und kulinarische Agglomeration in einem. Rings um die Freifläche tummelt sich eine Reihe von Lokalen, die definitiv den einen oder anderen Besuch wert wären. Und das altehrwürdige Gasthaus Gutenberg repräsentiert unter ihnen sozusagen die graue „Gastro-Eminenz“, kann es doch auf eine jahrelange Tradition zurückblicken, obgleich in all den Jahren nicht immer die gleichen Pächter die Wirtschaft führten (was meine Internet-Recherchen ergaben).
Johannes Gensfleisch, den sie auch „Gutenberg“ nannten, stand namentlich Pate... mehr lesen
3.0 stars -
"Solide Hausmannskost mit internationalen Tupfern und Blick auf den gleichnamigen Platz" marcO74Der Gutenbergplatz in der Karlsruher Weststadt ist Parkplatz, Treffpunkt, Marktplatz und kulinarische Agglomeration in einem. Rings um die Freifläche tummelt sich eine Reihe von Lokalen, die definitiv den einen oder anderen Besuch wert wären. Und das altehrwürdige Gasthaus Gutenberg repräsentiert unter ihnen sozusagen die graue „Gastro-Eminenz“, kann es doch auf eine jahrelange Tradition zurückblicken, obgleich in all den Jahren nicht immer die gleichen Pächter die Wirtschaft führten (was meine Internet-Recherchen ergaben).
Johannes Gensfleisch, den sie auch „Gutenberg“ nannten, stand namentlich Pate
Dass ein „Wellness-Tempel“ für Pfälzer Lebensart und Kulinarik den Namen „Burg“ trägt, scheint kein Zufall zu sein. Gerade im Hinblick auf die Geschichte der Pfalz könnte man es auch als logische Konsequenz betrachten. Doch ganz im Gegensatz zu ihren geschliffenen oder anderweitig zerstörten Namenskollegen, erfreut sich diese Urzelle der hiesigen Weinstubenkultur seit nunmehr fast 50 Jahren eines gewachsenen, bodenständigen Fundamentes, bei dem Genuss, Kunst und Dialekt auf eine besonders herzlich-charmante Art und Weise miteinander verschmelzen. Grund genug, das „Gesamtkunstwerk Eselsburg“ einmal genauer unter die Lupe zu nehmen.
Es ist schon viel über diesen Urpfälzer Weintreff am Haardtrand geschrieben worden, denn das kleine Sandsteinhaus in der Kurpfalzstraße verfügt über eine hochinteressante Vergangenheit, die untrennbar mit einem Namen in Verbindung gebracht werden muss, dem von Fritz Wiedemann. Er war Neustadter Künstler und hatte diese pfalz-typische Affinität zum Nationalgetränk, das er gerne mit guten Freunden schoppenweise teilte. Diese brachten ihn auf die Idee, den Wein nicht nur auszuschenken, sondern auch etwas dafür zu verlangen. Die Weinstuben-Idee war geboren und das sprach sich schnell herum, sodass immer mehr Gäste den Weg zu Fritz Wiedemann fanden. Als Maler und Bildhauer verschönerte er damals Stück für Stück sein Atelier und Wohnhaus mit den unterschiedlichsten Werken und schuf so über viele Jahre hinweg ein wohl einzigartiges Anwesen, das schon von außen unverkennbar ist. Selbstbehauene „Geizköpfe“ aus Sandstein strecken einem keck ihr Antlitz entgegen bevor man durch die knorrige Burgtür ins behagliche Innere vordringt.
Was beim Eintreten in den Flur zunächst etwas folkloristisch-archaisch wirkt, weicht ganz schnell einem Pfälzer Heimat- und Lebensgefühl, das beim Erreichen der Gaststube aus jeder Pore dringt, das aus jedem Winkel hervorsticht und dem man sich nur schwer entziehen kann. Denn egal, wo man sich in der Eselsburg niederlässt, es gibt hier immer etwas zu bestaunen. Alles hat hier diesen persönlichen „Touch“ und atmet Tradition. Dazu gehören natürlich auch der Pfälzer Dialekt und das Zusammenrücken in geselliger Runde. Ein wahres Sammelsurium von Kunst- und Alltagsgegenständen an Decke und Wänden umgibt dabei die Gäste. Viele von ihnen kommen seit Jahren und sind bzw. waren prominente Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens. Sie haben es hier richtig krachen lassen und sich auf der Bilderwand mit Autogramm und Dankspruch verewigt. Stammtische, die hier seit über 3 Jahrzehnten die Gläser erheben, gehören in der „Mutter aller Pfalzweinstuben“ genauso zum Inventar wie die pittoresken Wandgemälde, der rustikale Kamin und last but not least natürlich die Inhaberin und Betreiberin der Eselsburg, Anette Ueberschaer.
Von der gehobenen Gastronomie sozialisiert, ging sie einen ganz anderen Weg wie den ihrer Eltern, die mit der „Kanne“ in Deidesheim und der „Alten Pfarrey“ in Neuleiningen die Entwicklung des Qualitätsbewusstseins in der Pfälzer Gastrolandschaft im besten Sinne mitprägten. Die gelernte Sommelière und Köchin hat sich anscheinend schon recht früh in dieses Mussbacher Kleinod verliebt und es 2007 dem damaligen „Eselswirt“ Peter Wiedemann, dem Sohn von Burgherr Fritz, abgekauft. Ueberschaers kulinarisches Konzept, bei dem Kleinigkeiten zum Wein delikat und mit Liebe zum Detail aufgetischt werden, überzeugt auf ganzer Linie. Ihr herzlicher Umgang mit den Gästen vermittelt Geborgenheit. Man fühlt sich bei ihr einfach sehr gut aufgehoben und geht hier viel schneller zum geselligen „Du“ über als anderswo.
Inmitten dieser zeitlos gemütlichen Atmosphäre sitzt man unter Utensilien, die Erinnerungen aus der Kindheit wach werden lassen, und genießt aromatische „Mischdkrätzerle“ (Klein-Huhn aus der elsässischen Küche, Anm. für 14,90 Euro) oder Bratwürste vom Schwäbisch-Hällischen Schwein (13,90 Euro) mit den vielleicht knusprigsten Bratkartoffeln der Pfalz. Auf der wechselnden Empfehlungskarte („Heit hemmer..“) befindet sich Ambitioniertes mit Bodenhaftung. Ibérico-Schwein von seiner besten Seite (15,90 Euro), Himmlisch-erdiger Flammkuchen (8,50 Euro) und Luxus-Sardinen in Dosen mit Vinaigrette und Salat (13,90 Euro) stehen zur Auswahl. Am besten biodynamisch zertifiziert. Die Vesperkarte ist mit Pfalzklassikern, wie Handkäse (6,90 Euro) oder Linsen mit gebratener Blutwurst (8,90 Euro), hinreichend bestückt. Deren Grundzutaten lässt sich die „Eselswirtin“ gerne auch vom Erzeuger direkt liefern. Und wer „nur“ Lust auf ein Schmalzbrot und ein paar Gläser Wein hat, ist hier genauso richtig. Allein die 15 verschiedenen Weine im offenen Ausschank machen deutlich, dass sich Anette Ueberschaer in der Pfälzer Weinlandschaft gut auskennt. Namhafte Winzergrößen von der Südpfalz und der Haardt finden sich in der phänomenalen Flaschenweinkarte Erwähnung wieder. Riesling-Fans und Freunde des Spätburgunders haben die „Qual“ der Wahl. Und das zu fair-kalkulierten Flaschenpreisen, die meist deutlich unter der 30-Euro-Marke rangieren.
Die Eselsburg kommt einer kulinarischen Pfalzreise mit besonders hohem Naherholungswert gleich. Die lecker gekochte Regionalküche wird mit Liebe zum Detail und hoher Produktqualität auf die Teller gebracht. Wie keine andere Weinstube der Pfalz ist sie ein Musterbeispiel für eine harmonisch gewachsene Gastronomie, die sich fernab jeglicher Effekthascherei und falscher Folklore auf bodenständigem Terrain bewegt. Eigentlich eine Gattung, die in der heutigen, eher schick-modernen, auf Ästhetik fokussierten Vinotheken-Landschaft gerade deshalb ihre Daseinsberechtigung hat, weil sie uns an etwas erinnert, das wir in vielen Weinlokalen so schmerzlich vermissen: unser Heimatgefühl.
Dass ein „Wellness-Tempel“ für Pfälzer Lebensart und Kulinarik den Namen „Burg“ trägt, scheint kein Zufall zu sein. Gerade im Hinblick auf die Geschichte der Pfalz könnte man es auch als logische Konsequenz betrachten. Doch ganz im Gegensatz zu ihren geschliffenen oder anderweitig zerstörten Namenskollegen, erfreut sich diese Urzelle der hiesigen Weinstubenkultur seit nunmehr fast 50 Jahren eines gewachsenen, bodenständigen Fundamentes, bei dem Genuss, Kunst und Dialekt auf eine besonders herzlich-charmante Art und Weise miteinander verschmelzen. Grund genug, das „Gesamtkunstwerk Eselsburg“... mehr lesen
Eselsburg
Eselsburg€-€€€Restaurant, Weinstube0632166984Kurpfalzstraße 62, 67435 Neustadt an der Weinstraße
5.0 stars -
"Wellness „uff pälzisch!“" marcO74Dass ein „Wellness-Tempel“ für Pfälzer Lebensart und Kulinarik den Namen „Burg“ trägt, scheint kein Zufall zu sein. Gerade im Hinblick auf die Geschichte der Pfalz könnte man es auch als logische Konsequenz betrachten. Doch ganz im Gegensatz zu ihren geschliffenen oder anderweitig zerstörten Namenskollegen, erfreut sich diese Urzelle der hiesigen Weinstubenkultur seit nunmehr fast 50 Jahren eines gewachsenen, bodenständigen Fundamentes, bei dem Genuss, Kunst und Dialekt auf eine besonders herzlich-charmante Art und Weise miteinander verschmelzen. Grund genug, das „Gesamtkunstwerk Eselsburg“
Geschrieben am 16.02.2015 2015-02-16| Aktualisiert am
16.02.2015
Besucht am 12.02.2015
Italienische Woche Teil 2: Faschingsflucht am „Schmutzigen Donnerstag“ im Kollegenkreis beim Traditionsitaliener Da Domenico in Landau.
Seit Anfang der 80er Jahre existiert das Ristorante in der Landauer Rheinstraße Nr. 24 und nur wenige Lokale können auf solch eine lange gastronomische Tradition zurückblicken. Mein Kollege, den sie hier respektvoll „Maestro“ nennen, war bestimmt schon gefühlte 3000mal hier. Angeblich besucht er die Pizzeria nun schon seit „27 Jahren“ (Zitat des Inhabers), was rein rechnerisch auf einen jugendlichen Erstbesuch seinerseits schließen lässt. Er schleppte uns an diesem Faschingsabend mit, damit wir seinen „Lieblingsitaliener“ näher kennenlernen.
Der Empfang fiel dementsprechend herzlich aus. Ein Tisch für 4 Personen war reserviert, wäre aber auch unangemeldet zu haben gewesen. Einige Gäste waren kostümiert. Sie stärkten sich für den „Schmutzigen Wahnsinn“ in der Landauer Festhalle. Die Einrichtung des Lokals atmet den Retro-Charme der 80er Jahre, auch wenn zwischenzeitlich grundlegend renoviert wurde. Hinter der unscheinbaren Sandsteinfassade erwartet den eintretenden Gast eine zeitlose Gastwirtschaftsatmosphäre, die so gar nicht in unsere heutigen, auf Stil und Ambiente abzielenden Interieurschablonen passen will. Oder möchte? Egal, uns störte das überhaupt nicht und man kann auch nicht sagen, dass es im Gasthaus an Gemütlichkeit mangele, aber der geflieste Boden limitiert diese doch recht banal. Beleuchtung und Wanddeko (Toskanamotive auf Leinwand) setzen dagegen angenehmere Akzente. Man sitzt auf den gepolsterten Holzstühlen nicht unbequem an sauber eingedeckten Tischen, auf denen sich der 5.Jahreszeit entsprechend die Luftschlangen tummelten.
Als Empfehlung gab es diesmal 3 Sonderausgaben in Sachen Pizza, quasi „außer der Reihe“. Belegt mit Parmaschinken und Rucola, Schafskäse und milder Peperoni oder feuriger kalabrischer Salami standen diese für um die 8 Euro auf einem „Extrablatt“ in der Speisenkarte. Unter der Rubrik „Teigwaren“ befinden sich auf jener Karte jede Menge Nudelklassiker unterschiedlichster „Besoßung“ bzw. Anrichtung. All-time favorites wie zum Beispiel die Tortellini alla Panna (6,50 Euro) oder die Tagliatelle ai porcini (mit Steinpilzen, für 9,30 Euro) dürfen nicht fehlen. Einen guten Querschnitt durchs Programm bietet die Pasta mista mit 4 verschiedenen Nudel- und Soßensorten auf einem Teller (9 Euro, siehe angefügtes Foto). Daneben stehen eine Handvoll Antipasti (Carpaccio, Meeresfrüchtesalat, etc. für um die 10 Euro), sieben verschiedene Salate (die üblichen Verdächtigen als Vorspeise oder Hauptgang bestellbar) und mehrere Suppen (Minestrone, Tomaten- und Zwiebelsuppe für um die 4 Euro) zur Auswahl. Eine Mittagskarte offeriert gängige Pastagerichte für unter 6 Euro inklusive gemischtem Salat. Die Pizzen werden in zwei Größen angeboten, wobei die Durchmesserlänge der „Large-Version“ kaum an die 30cm-Marke heranreicht und somit eher eine kleinere Große darstellt. Mit einer Preisspanne von 5 bis 8 Euro erhält man hier einen saftigen Rundling mit fluffigem Teig. Meine „große“ Pizza Piccante (6,30 Euro, siehe angefügtes Foto) machte ihrem Namen alle Ehre und zeigte sich wesentlich würziger als die vorweg bestellte, mit Mozzarella gratinierte Tomatensuppe (3,50 Euro). Sie war mir ehrlich gesagt etwas zu monoton im Geschmack. Auch vermisste ich die fruchtige Tomatenfrische wie ich sie von anderen Lokalen italienischer Provenienz her kenne. Hier kam wohl kein Pürierstab zum Einsatz, schade. Für Tomatenfeinde wird eine spezielle Pizza bianca (ohne Soße!) mit Surrogaten aus Philadelphia-Käse und Parmesan als „Neuheit“ (Novita) in der Karte angepriesen. Soviel Innovation wollten wir an diesem Abend gar nicht auf unseren Tellern haben. Vorweg gingen zweimal der kleine Italienische Salat (5,50 Euro) mit Hausdressing (irgendwas auf Mayo-Basis), die gratinierten, mit Spinat gefüllten Champignons (8,70 Euro) sowie die bereits erwähnte Tomatensuppe. Keine geschmacklichen Offenbarungen, aber auch keine Ausreißer nach unten. Italienische Küche im Normbereich, die sich in vielen „Pizzerien ums Eck“ beliebig abrufen lässt. Die Hauptgänge fielen dagegen deutlich leckerer aus. An den beiden Pastagerichten (Tortellini alla Panna und Pasta mista) gab es nichts auszusetzen, außer ihre Anrichtung auf einem flachen, länglichen Teller, der die Speisen zu schnell erkalten ließ. Um ein Foto unseres Desserts zu schießen, fehlte es schließlich an Akku-Leistung. Schade, denn die beiden Tiramisu-Varianten (einmal mit Bananen, einmal klassisch) sahen nicht nur lecker aus, sie schmeckten auch hervorragend. Meine Panna cotta mit Karamelsoße stand ihnen in nichts nach.
Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass sich die Küchenleistung mit jedem Gang steigerte. Nach etwas mauen Vorspeisen und soliden Hauptgängen, waren es die Desserts, die sich als wahre Leckereien erwiesen und jede Kalorie wert waren. So verließen wir zufrieden und in einhelliger Meinung, dass auch solche altehrwürdigen Gasthäuser ihren Reiz haben, dieses Traditionslokal an der nicht gerade verkehrsarmen Rheinstraße.
Italienische Woche Teil 2: Faschingsflucht am „Schmutzigen Donnerstag“ im Kollegenkreis beim Traditionsitaliener Da Domenico in Landau.
Seit Anfang der 80er Jahre existiert das Ristorante in der Landauer Rheinstraße Nr. 24 und nur wenige Lokale können auf solch eine lange gastronomische Tradition zurückblicken. Mein Kollege, den sie hier respektvoll „Maestro“ nennen, war bestimmt schon gefühlte 3000mal hier. Angeblich besucht er die Pizzeria nun schon seit „27 Jahren“ (Zitat des Inhabers), was rein rechnerisch auf einen jugendlichen Erstbesuch seinerseits schließen lässt. Er schleppte... mehr lesen
Pizzeria Da Domenico
Pizzeria Da Domenico€-€€€Restaurant0634185755Rheinstraße 24, 76829 Landau in der Pfalz
3.0 stars -
"Landauer Traditionsitaliener mit Retro-Charme und grundsolider Küche" marcO74Italienische Woche Teil 2: Faschingsflucht am „Schmutzigen Donnerstag“ im Kollegenkreis beim Traditionsitaliener Da Domenico in Landau.
Seit Anfang der 80er Jahre existiert das Ristorante in der Landauer Rheinstraße Nr. 24 und nur wenige Lokale können auf solch eine lange gastronomische Tradition zurückblicken. Mein Kollege, den sie hier respektvoll „Maestro“ nennen, war bestimmt schon gefühlte 3000mal hier. Angeblich besucht er die Pizzeria nun schon seit „27 Jahren“ (Zitat des Inhabers), was rein rechnerisch auf einen jugendlichen Erstbesuch seinerseits schließen lässt. Er schleppte
Geschrieben am 06.02.2015 2015-02-06| Aktualisiert am
07.02.2015
Besucht am 04.02.2015
Ich habe das asiatische Restaurant Mémoires D’Indochine nun zum zweiten Mal innerhalb eines Jahres besucht. Um es gleich vorweg zu nehmen: der im Februar 2014 gewonnene, sehr positive Eindruck bestätigte sich auch bei meiner Einkehr vor ein paar Tagen. Außerdem hatte ich die Gelegenheit, mit dem netten Betreiberpärchen (beides keine gelernten Gastronomen!) ein paar Worte über das Konzept und die Entwicklung des Lokals zu wechseln.
Das Mémoires D‘Indochine befindet sich in den Mannheimer C-Quadraten und hat sich ganz dem kulinarischen Erbe Indochinas verschrieben. Es nimmt seine Gäste auf eine aufregende Reise durch die aromatische Frischeküche Südostasiens mit. Dabei liefern alte Familien-Rezepte die Basis für ungewöhnliche Geschmacksentdeckungen abseits der üblichen „Curry & Co-Verdächtigen“ aus Fernost.
Indochina, ehemals französische Kolonie in Südostasien, umfasst heute die Länder Laos, Kambodscha und Vietnam. So vielfältig die kulturellen und politischen Einflüsse in der Vergangenheit, so mannigfaltig auch die verschiedenen kulinarischen Stile, die sich in der laotisch und vietnamesisch geprägten Fusion-Küche des Restaurants wiederfinden. Das Mémoires D‘ Indochine lässt sich nicht in die typische Asia-Schublade stecken. Und gerade das schafft ein hohes Maß an Authentizität. Dazu noch eine ganze Menge südostasiatisches Lebensgefühl, das schon bei der effizienten Gestaltung des Gastraumes beginnt.
Mit viel Liebe zum Detail, angefangen bei dem geschmackvoll entworfenen roten Logo über der Eingangstür, den vom Mannheimer Institut für Raumfreiheit zweckmäßig gefertigten, schnell verschiebbaren Holztischen, bis hin zum omnipräsenten, stets einsehbaren Küchenwürfel, wurde hier die richtige Mischung aus Funktionalität und Lebensgefühl gefunden. Viele kleine Accessoires, wie beispielsweise die Lampions an der Decke, die Speisekarte mit kolonialem Holzcover oder die für Glück stehende, in königlichem Rot gestrichene Wand, tragen zum modern-schicken Ambiente des Lokals bei. Dies alles erzeugt eine lockere, ungezwungene Casual-Dining-Atmosphäre, wie gemacht für ein junges, genussfreudiges Publikum, das sich gerne auf etwas Neues einlässt.
Einziges Manko: die rege Betriebsamkeit und die recht eng beieinander stehenden Tische erschweren die Tischgespräche aufgrund des erhöhten Geräuschpegels. Für ein romantisches Dinner zu zweit ist dieses Restaurant deshalb wohl eher ungeeignet. Und dies passt nicht in das Konzept der Betreiber, die in Anlehnung an die trubelige, asiatische Esskultur derer Großstädte eine Atmosphäre der Kommunikation und des Austausches (auch von Teller zu Teller!) schaffen wollen. Das geht natürlich etwas zu Lasten der Gemütlichkeit, was uns jedoch nicht sonderlich gestört hat. Urbanität hat eben auch ihren Preis.
Zum Einstieg wählten wir die „Entrées d‘ Indochine“, ein nicht nur optisch sehr ansprechender, gemischter Vorspeisenteller (14,50 Euro), der einmal quer durch das Angebot führte. Mit knusprigen Frühlingsrollen, minzig-frischen Sommerrollen, einem herrlich nach Zitronengras duftenden gegrillten Hühnerkotelett, leckeren Garnelen im Backteig und diversen Saucen zum Dippen, blieben keine Wünsche offen. Jede der Vorspeisen schmeckte exzellent, war frisch zubereitet und machte Lust auf mehr. Die hausgemachte Ingwer-Limetten-Limo (3,90 Euro) konnte als alkoholfreier Begleiter punkten. Unter dem Namen „Laap ngua Paksé“ verbarg sich ein stimmig angerichtetes Rindfleischgericht laotischer Prägung mit ordentlich Klebreis, frischem Koriander und knackigen Frühlingszwiebeln. Zusammen mit dem „Boeuf Luc Lac“, einem in Reiswein geschwenkten argentinischen Roastbeef (schön medium) mit Langkorn Duftreis, war es mit 13,90 € das teuerste Gericht auf der Karte. Beide Reisgerichte waren sehr harmonisch abgeschmeckt und strotzten vor Frische und Produktqualität. Die Entscheidung fiel meiner Begleitung nicht leicht, bietet doch die Speisenkarte neben 4 verschiedenen Nudelgerichten und 6 lecker klingenden Variationen mit Reis, auch eine Handvoll vegetarische Gerichte, sowie einige leckere Suppen vorweg. Sie entschied sich für die traditionelle „Pho“, einer in duftender Brühe daherkommenden Reisbandnudelsuppe (9,70 Euro), deren feines Aroma zu mir herüber zog. Bei meiner jüngsten Stippvisite probierte ich den Glasnudelsalat mit Hühnchenstücken und Chili aus. Ein fruchtig-scharfer „Muntermacher“ mit geriebenen Nüssen und frischem Koriander on top – und das für unter 10 Euro.
Die leichte Küche Indochinas hat viele Vorzüge. Zum Beispiel ist da immer noch etwas Platz für ein köstliches Dessert. Die Wahl fiel auf das hausgemachte Schichtkonfekt aus Tapiokamehl und Pandan-Blätter-Duftextrakten sowie dunklen Klebreis mit Mangostückchen und Sesam. Beides nicht zu süß geratene Versuchungen für jeweils 3,90 Euro und sensationell, sowohl in der Anrichtung, als auch im Geschmack. Wir waren mehr als begeistert. Für Biertrinker interessant: ein vietnamesisches Saigon Beer und ein Reisbier aus Laos (jeweils zu 3,40 Euro im 0,33 l-Fläschchen) erweitern auch hier den Horizont.
Ein absolutes Muss für Freunde der hierzulande eher dünn gesäten indochinesischen Esskultur. Die funktional modern gehaltene Ausstattung passt gut zum kulinarisch-gastronomischen Gesamtkonzept des Restaurants. Ein hohes Geschmacks(erlebnis)-Niveau zu bezahlbaren Preisen in unkompliziertem Ambiente. Schade, dass es dieses Restaurant nicht schon Mitte der 90er Jahre gab. Dafür allein würde ich glatt noch einmal ein Semester in Mannheim studieren...
Ich habe das asiatische Restaurant Mémoires D’Indochine nun zum zweiten Mal innerhalb eines Jahres besucht. Um es gleich vorweg zu nehmen: der im Februar 2014 gewonnene, sehr positive Eindruck bestätigte sich auch bei meiner Einkehr vor ein paar Tagen. Außerdem hatte ich die Gelegenheit, mit dem netten Betreiberpärchen (beides keine gelernten Gastronomen!) ein paar Worte über das Konzept und die Entwicklung des Lokals zu wechseln.
Das Mémoires D‘Indochine befindet sich in den Mannheimer C-Quadraten und hat sich ganz dem kulinarischen Erbe... mehr lesen
5.0 stars -
"Ungewohnte Geschmackserlebnisse aus Fernost" marcO74Ich habe das asiatische Restaurant Mémoires D’Indochine nun zum zweiten Mal innerhalb eines Jahres besucht. Um es gleich vorweg zu nehmen: der im Februar 2014 gewonnene, sehr positive Eindruck bestätigte sich auch bei meiner Einkehr vor ein paar Tagen. Außerdem hatte ich die Gelegenheit, mit dem netten Betreiberpärchen (beides keine gelernten Gastronomen!) ein paar Worte über das Konzept und die Entwicklung des Lokals zu wechseln.
Das Mémoires D‘Indochine befindet sich in den Mannheimer C-Quadraten und hat sich ganz dem kulinarischen Erbe
Wo früher das „Zweierlei“ Feines auf die Teller brachte, hat sich seit ein paar Jahren ein Thai-Restaurant in unmittelbarer Dom(hof)nähe etabliert. Mit dem Parken ist das in der Speyrer City ja so eine Sache. Wie mein Rezensions-Kollege und „Kritikbruder“ im Geiste Keeshond das schon treffend in seiner Erstkritik beschrieb, braucht es schon etwas Glück, um das Gefährt in der Johannesstraße (legal) abzustellen. Aber in Speyer gibt es ja bekanntlich jede Menge zu sehen und so nimmt man den Fußmarsch in der Domstadt eigentlich immer gerne in Kauf.
Mein Erstbesuch liegt ein paar Monate zurück. Damals entschied ich mich für das Lokal aufgrund der guten Kritiken bei RK. Was mir damals schon nicht so gut gefiel war das Ambiente. Mir ist das Innere einfach zu steril. Von Gemütlichkeit will ich gar nicht sprechen. Mit diversen Hängelampen, Deckenstrahlern und auffälligen Wandleuchten ist das Thai-Bistro mehr als ausreichend illuminiert. Hier wäre tatsächlich weniger mehr. Aber auch die Inneneinrichtung vermittelt wenig südostasiatisches Flair. Das ist mir persönlich etwas zu sehr aus der Retorte. Der Barbereich ist, meiner Meinung nach, völlig überdimensioniert für ein Thai-Restaurant. Die von einer Seite her einsehbare Küche suggeriert Offenheit und Transparenz bei der Zubereitung der Speisen. Das schafft wiederum Vertrauen bei den Gästen. Somit ein klarer Pluspunkt. Die Dekoration der Tische fällt trotz bunter Stoffdecken und ornamentierten Bastunterlagen eher schlicht aus.
Der freundliche Mann vom Service verwies auf einen Tisch direkt an der Glasfront. Den musste er noch schnell vom Restgeschirr unserer Vorgänger befreien. Der Platz an sich war gar nicht verkehrt, hatte man doch einen netten Blick durch das „Schaufenster“ nach draußen. Leider sind solche Glasfronten oft schwer zu isolieren und benötigen den verstärkten Einsatz von Warmluft durch ein adäquates Heizsystem. Um es klarer zu formulieren: es zog ein wenig und mir war leicht kühl. Das Besteck lag bereits am Platz, war aber anscheinend schon von unseren Vorgängern in Verwendung. Es war total klebrig, weshalb ich es austauschen ließ. Der Service machte auf mich an diesem Abend einen etwas überforderten Eindruck. Lediglich ein Kollege hinter der Bar half beim Ausschank. Alles andere musste er alleine stemmen, was letztlich zu etwas längeren Wartezeiten führte. Die Karten bekamen wir recht zügig gereicht. Dann vergingen jedoch gute 20 Minuten bis nach Speisen und Getränken gefragt wurde. Das sollte eigentlich schneller gehen.
Die Speisenkarte folgt der üblichen Asia-Logik, bei der die Huhn-, Rind-, Schwein-, Ente-, Veggie- und Meeresfrüchtevariationen mit einer Handvoll Saucen und Gemüsegarnituren kombiniert werden. Das lässt die Karte umfangreicher erscheinen, als sie es in Wirklichkeit ist. Trotzdem fiel uns die Wahl nicht leicht. 4 Vorspeisen (Frühlingsrolle & Co.), 4 Suppen (Garnelen, Hühner- und Glasnudelsuppe), ein paar Salate (z.B. Glasnudelsalat mit Chili) sowie 4 Nudel- und Reisgerichte ergänzen die rot-grüne Curry-Koalition und sorgen für Abwechslung. Unter der Woche wird von 11 bis 15 Uhr ein aus ca. 12 verschiedenen Gerichten bestehendes Mittagsmenü mit Suppe/Frühlingsrolle, Hauptgang und kleinem Getränk für um die 8 Euro angeboten. Da kann man nicht meckern!
Bei meinem letzten Besuch im November hatte ich die gebratenen Garnelen mit Bohnen, Bambussprossen, Thai-Basilikum und Chili. Die waren lecker, aber für 16,90 Euro nichts wirklich Besonderes. Ehrlich gesagt kamen mir die Scampis auch ein wenig mickrig vor. Die Soße war – wenn ich mich richtig erinnere – auf Soja-Basis, das schmeckte deutlich hervor. Und auch an Schärfe mangelte es damals dem Gericht. Deshalb bestellte ich diesmal das „Grüne Hühner-Curry“ (10,90 Euro), um schärfemäßig auf Nummer sicher zu gehen. Was auf thailändisch den Namen „Gaeng kiaw wan gai“ trug, entpuppte sich jedoch als „Konsenz-Produkt“ für den westeuropäischen Gaumen. Hier fehlte eindeutig das Feuer in der Schüssel. Vom Mannheimer „Supan’s Kitchen“ bin ich da eine härtere Gangart beim Curry gewöhnt. Mehr Würze würde dem ansonsten sehr aromatischen Kokos-Sud den letzten Kick verleihen. Das Hühnerfleisch war von guter Qualität, wenn auch der Verzicht auf die sogenannten „Weichmacher“ noch eine Steigerung zulassen würde. Das Gemüse war schön knackig. Auf meinen Sonderwunsch (keine Auberginen!) wurde mit Zucchini passend reagiert. Die große Reisschüssel teilte ich mit meinem Mannschaftskollegen. Er bestellte „Muh Phad Gra-Pau“ (auch 10,90 Euro), die Schweinefleischvariante meiner damaligen Garnelen. Die Sauce kam mir seltsam bekannt vor. Vorneweg entschied ich mich für die gebackenen bzw. frittierten Wan Tan (3,90 Euro), die sich zu viert einen kleinen Teller teilten. Mein Kollege orderte eine Hühnersuppe mit Kokosmilch („Tom Kha Gai“, 4,90 Euro) und war voll des Lobes. Ein Thai-Eistee (0,4 l für 2,90 Euro) und ein Apfelsaftschorle (gleiches Volumen, gleicher Preis) löschten unseren Durst. Warum die gebackene Banane mit Honig nicht auf der Rechnung erschien, erschloss sich mir selbst im Nachhinein nicht. Gemerkt habe ich es eh erst beim Schreiben dieser Zeilen, weshalb ich mich an dieser Stelle für das gewollte oder ungewollte „Auf’s-Haus-Dessert“ artig bedanke.
In der Summe waren wir mit dem Essen, was die Portionsgrößen und die Qualität angeht, wirklich zufrieden. Authentische Thai-Küche stelle ich mir jedoch ein wenig anders vor und habe diese woanders auch schon pikanter erlebt. Trotzdem kommen im Krua Thai schmackhafte, frisch zubereitete Asia-Gerichte variantenreich auf den Tisch. Der könnte allerdings etwas liebevoller eingedeckt sein. Die Toiletten waren im Normbereich. Sicherlich würde eine noch gründlichere Reinigung der Wandfließen und Waschbecken das Sauberkeitsempfinden der Besucher erhöhen.
Wo früher das „Zweierlei“ Feines auf die Teller brachte, hat sich seit ein paar Jahren ein Thai-Restaurant in unmittelbarer Dom(hof)nähe etabliert. Mit dem Parken ist das in der Speyrer City ja so eine Sache. Wie mein Rezensions-Kollege und „Kritikbruder“ im Geiste Keeshond das schon treffend in seiner Erstkritik beschrieb, braucht es schon etwas Glück, um das Gefährt in der Johannesstraße (legal) abzustellen. Aber in Speyer gibt es ja bekanntlich jede Menge zu sehen und so nimmt man den Fußmarsch in... mehr lesen
3.0 stars -
"Rot-grüne Currykoalition im Herzen von Speyer" marcO74Wo früher das „Zweierlei“ Feines auf die Teller brachte, hat sich seit ein paar Jahren ein Thai-Restaurant in unmittelbarer Dom(hof)nähe etabliert. Mit dem Parken ist das in der Speyrer City ja so eine Sache. Wie mein Rezensions-Kollege und „Kritikbruder“ im Geiste Keeshond das schon treffend in seiner Erstkritik beschrieb, braucht es schon etwas Glück, um das Gefährt in der Johannesstraße (legal) abzustellen. Aber in Speyer gibt es ja bekanntlich jede Menge zu sehen und so nimmt man den Fußmarsch in
Nur rund ein gutes Dutzend Häuser zählt der zur Ortsgemeinde Wilgartswiesen gehörende Weiler Hermersbergerhof. Er ist auf einer Kuppe des mittleren Pfälzerwaldes gelegen und stellt mit seinen 550 m Höhe über dem Meeresspiegel tatsächlich die höchstgelegene Siedlung der gesamten Pfalz dar. Dies weiß der erfahrene Wanderer besonders bei hochnebligen Verhältnissen zu schätzen, denn hier scheint meistens die Sonne, wenn andernorts aus trüben Tassen gebechert wird. In früheren Zeiten, als der Winter noch kein „Light-Produkt“ und Schnee keine Ausnahme war, hatte man hier einen Ski-Lift in Betrieb. Dieser fiel dem Klimawandel zum Opfer und wurde in den 90er Jahren wieder abgebaut. Die kleine Natur-Rodelbahn ist freilich noch existent und ich hatte in den Weihnachtferien die Gelegenheit, dort selbst den Schlitten einzuweihen. Doch in erster Linie verschlägt es mich regelmäßig dorthin zum wandern. Teile der umgebenden Forstgebiete stehen unter Naturschutz. Der über 30m hohe, begehbare Luitpoldturm, vor ca. 100 Jahren vom Pfälzerwald-Verein zu Ehren des gleichnamigen Prinzregenten errichtet, bietet eine beeindruckende Sicht auf die umliegenden Berge und Gipfel.
Am nach ihm benannten Landgasthof fuhr ich zunächst etliche Male vorbei, ohne größere Beachtung oder Aufmerksamkeit. Das Schild „Pfälzer Küche“ ließ ihn mich innerlich in eine Schublade stecken, bei der ich keinen Anlass sah, sie unbedingt zu öffnen. „Pfälzer Küche“ inmitten des Pfälzerwaldes ist ja nichts so Besonderes, wenn man die einschlägig bekannten Wanderhütten öfter mal ansteuert. Doch dann kam der Hunger und mit ihm die Erkenntnis, dass sich hier im idyllischen Örtchen Hermersbergerhof ein rustikales Stückchen Pfälzer Esskultur befindet, dessen deftige Küche das Prädikat „besonders lecker“ verdient.
Doch der Reihe nach. Nach über 3stündiger Wanderung war ich ziemlich ausgezehrt und fühlte mich hungriger als ein ganzes Wolfsrudel. Die Entscheidung stand fest: vor dem Nachhauseweg werde ich den Landgasthof – neben dem Cafe Ingrid das einzige Lokal vor Ort – aufsuchen, um etwas Ordentliches zwischen die Zähne zu bekommen. An der Eingangstür war die Tageskarte im Schaukasten zu lesen. Auf ihr standen 11 Gerichte, allesamt Klassiker der Pfälzer Hausmannskost, sowie der Hinweis auf die täglich wechselnden Spezialangebote im Januar. Es war Sonntag, was bedeutete, dass es heute einen gleichnamigen Braten im Angebot gab. Gerade eingetreten, befand sich im Flur ein Schild mit dem Hinweis auf den aktuellen Tagesbraten: Jägerbraten mit Serviettenknödel und Waldpilzsauce für erschwingliche 8,90 Euro.
Der recht große Gastraum war nur spärlich besetzt. Der Ansturm hatte an diesem Sonntag schon vorher stattgefunden. Ein altehrwürdiger Kachelofen sorgte für eine wohlige Wärme. Die Beleuchtung war mir persönlich etwas zu hell. Die weißgestrichenen bzw. -verputzten Wände verstärkten diesen Eindruck. Steinboden und Holzdecke zeugten von rustikalem Ambiente. Inhaber Kurt Helfrich begrüßte mich freundlich und reichte mir die Tageskarte. Die Tatsache, dass es nur ein knappes Dutzend Gerichte waren, die sich darauf befanden, hat mich schon am Schaukasten sehr positiv überrascht. Zwei Suppen (Gulasch- und Kartoffelsuppe für 4,90 bzw. 3,90 Euro), drei Schnitzelvarianten (Wiener, Rahm und Jäger inklusive Pommes, Kroketten oder Spätzle als Beilage für knapp 8 bzw. 9 Euro), ein 300 g Rumpsteak mit Pommes (mit 16,90 Euro das teuerste Gericht auf der Karte), sowie den Pfälzer Klassikern Leberknödel, Bratwurst und Saumagen. Vereint auf dem Luitpold-Teller waren diese drei fleischgewordenen Träume Pfälzer Hausmannskost für 8,90 Euro mit obligatorischem Sauerkraut und Brot zu haben.
Ich fragte nach dem Jägerbraten von der Tafel und tatsächlich: es war noch etwas davon da. Vorneweg wollte ich unbedingt die hausgemachte Gulaschsuppe probieren, auch auf die Gefahr hin, dass ich mich vielleicht portions- und mengenmäßig übernehme. Aber ich hatte richtig Kohldampf und diese Suppe geriet doch tatsächlich unter die Top3-Gulaschsuppen meines Lebens, die (immer noch) vom mütterlichen Kesselgulasch angeführt werden. Damit hatte ich nun wirklich nicht gerechnet. Saftige Rindfleischstücke, etwas Paprika und kleingewürfelte Kartoffeln. Ich sah mich eher im urbanen Budapest, als im dichten Pfälzerwald. Klasse abgeschmeckt mit genau der passenden Schärfe und einer fruchtigen Paprikanote – so sollte im Idealfall eine hausgemachte Gulaschsuppe schmecken. Nach meiner längeren Winterwanderung war das genau das richtige „Warm up“ für den Hauptgang. Der kam nach Waldpilzen duftend an den Tisch. Zwei leicht durchwachsene, dafür schön saftige Scheiben Kammbraten unter einer tiefbraunen Waldpilzsaucendecke mit drei in Butter leicht angebackenen Serviettenknödel. Ein Essen wie bei Muttern und das obwohl im Landgasthof ein Küchenchef das Zepter schwingt. Besonders lecker waren die kleinen Stockschwämmchen. Für mich einer der besten Speisepilze. Die Portion hatte wirklich eine ordentliche Größe und ich hatte nach meiner sättigenden Vorspeise schon etwas zu kämpfen. Zu diesem Essen schmeckte selbst der halbe Liter „Eifelhasch“ (umgangssprachlich für Bitburger Pils, 0,5 l für 3 Euro), ein Bier, das ich sonst eher meide.
Schön, dass sich Inhaber Kurt Helfrich noch ein wenig zum Plaudern zu mir setzte. So erfuhr ich, dass er das Gasthaus zusammen mit seinem Koch erst seit September 2014 betreibt. Er zeigte mir die eigentliche Speisenkarte, nach der erst wieder im Frühjahr gekocht wird. In der ruhigeren kalten Jahreszeit beschränkt man sich auf wenige Gerichte auf der Tageskarte sowie wechselnde Tages-Specials. Ein Konzept, das Sinn macht und dem Gast frisch zubereitete Hausmannskost beschert. Für mich eine unerwartete Entdeckung, die Lust auf Wiederholungstaten gemacht hat und mit insgesamt 16,80 Euro für das Gebotene seinen Preis allemal wert war.
Nur rund ein gutes Dutzend Häuser zählt der zur Ortsgemeinde Wilgartswiesen gehörende Weiler Hermersbergerhof. Er ist auf einer Kuppe des mittleren Pfälzerwaldes gelegen und stellt mit seinen 550 m Höhe über dem Meeresspiegel tatsächlich die höchstgelegene Siedlung der gesamten Pfalz dar. Dies weiß der erfahrene Wanderer besonders bei hochnebligen Verhältnissen zu schätzen, denn hier scheint meistens die Sonne, wenn andernorts aus trüben Tassen gebechert wird. In früheren Zeiten, als der Winter noch kein „Light-Produkt“ und Schnee keine Ausnahme war, hatte... mehr lesen
4.0 stars -
"Gutbürgerliches Kleinod in der höchstgelegenen Siedlung der Pfalz" marcO74Nur rund ein gutes Dutzend Häuser zählt der zur Ortsgemeinde Wilgartswiesen gehörende Weiler Hermersbergerhof. Er ist auf einer Kuppe des mittleren Pfälzerwaldes gelegen und stellt mit seinen 550 m Höhe über dem Meeresspiegel tatsächlich die höchstgelegene Siedlung der gesamten Pfalz dar. Dies weiß der erfahrene Wanderer besonders bei hochnebligen Verhältnissen zu schätzen, denn hier scheint meistens die Sonne, wenn andernorts aus trüben Tassen gebechert wird. In früheren Zeiten, als der Winter noch kein „Light-Produkt“ und Schnee keine Ausnahme war, hatte
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Hinter dem Namen „bratar“ stecken mit Dirk Plechinger und Thomas Reese zwei kluge Köpfe, die für die Umsetzung ihrer modernen Imbissvision ein außergewöhnliches Konzept entwickelt haben. Die ehemaligen Inhaber einer Kreativagentur eröffneten bereits 2010 in München ihre erste Burgerbude, die schon damals als reiner Take-Away-Laden Kultstatus genoss und 2012 mit dem Qype-Business-Award ausgezeichnet wurde. Mit dem Wechsel nach Karlsruhe ging Plechinger konzeptionell noch einen Schritt weiter und bläst nun zur „badischen Burger-Offensive“ in hochwertig designtem Interieur. Mit seinem gastro-erfahrenen Storemanager Lorenzo Ciciriello an der Spitze kann er sich auf ein junges, gut aufgelegtes Team stützen. Und der bei aller Lockerheit sehr umsichtig und kompetent agierende Service ist mächtig auf Zack. Die vielen kleinen Accessoires, angefangen von der Speisekarte auf dem Klemmbrett, über das Besteck auf dem Holztablett und die in Mini-Einmachgläser gefüllten, selbstgemachten Dips und Saucen, machen das „bratar“ zu einer Art Wellness-Oase der gehobenen Imbisskultur.
Fast Food trifft Slow Food inmitten einer schlicht-funktionalen Einrichtung aus massivem Kiefernholz. Die aus einer abgerissenen Münchner Scheune entnommenen Bretter für die rustikale „Wandvertäfelung“ deuten auf kreative Bodenständigkeit hin, während die offene Küche Transparenz bei der Zubereitung signalisiert. Das wiederum schafft Vertrauen bei den Kunden. Diese fühlen sich dank der mit Schiefer verkleideten „Info-Säulen“ bestens unterrichtet und erfahren so ganz nebenbei von der regionalen Herkunft des täglich frisch gewolften Fleisches für die sogenannten „Burger-Patties“. Die Bäuerliche Erzeugergemeinschaft Schwäbisch-Hall steht hier namentlich für pures, handgeformtes Fleischvergnügen.
Geordert wird nach einem gut überschaubaren Baukasten-Prinzip. Eine reiche Auswahl an Patties, Buns (Brötchen), Toppings und Saucen setzt der Kreativität der Burger-Fans keine Grenzen. Die Handmade-Burger kommen perfekt medium gebraten vom Grill und können beispielsweise mit Bergkäse, Parmaschinken oder Feigen ordentlich „gepimpt“ werden. Ein Single-Bratling besteht aus 150 g Rindfleisch. Schafft man die 750 g-Marke, das sogenannte „Quintuple“, winkt dem Leistungs-Esser eine Verewigung in der „Hall of Fame“ sowie ein präventiver Verdauungsschnaps auf’s Haus. Als Beilagen locken in Kurkuma, Thymian und Oregano geschwenkte Qualitäts-Pommes oder herrlich aromatische Rosmarin-Kartoffeln. Auf dem 240 g schweren Rumpsteak vom Freiland-Rind schmilzt die hausgemachte Kräuterbutter nur so dahin. Aber auch die vegetarische Fraktion kommt mit knackfrischen Salaten oder dem leckeren Veggie-Burger voll auf ihre Kosten. Und wem der Geschmackssinn nach einer echten „bratar-Bio-Bratwurst“ steht, der darf seine „Weiße“ oder „Rote“ nach einem nahezu identischen Garnierungsbaukasten wie bei den Burgern gestalten.
Das „bratar“ in Karlsruhe zeigt wie man Fast Food originell in Szene setzen kann ohne dabei den Qualitätsgedanken außer Acht zu lassen. Das gut eingespielte Küchenteam zaubert „Rind Royal“ vom Allerfeinsten auf die Teller. Das ökologisch nachhaltig hergestellte, aus artgerechter Haltung stammende Fleisch macht dabei den feinen Unterschied. Da kommen selbst „eingefleischte“ Vegetarier ins Grübeln…