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Bisher waren wir schon öfters hier, waren immer sehr zufrieden. Was wir diesmal erleben mussten, ist eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit, soviel vorab.
Nachdem wir Platz genommen hatten wurden die Speisenkarten von der weiblichen Servicekraft überreicht. Getränke bestellten wir gleich, zwei alkoholfreie Weizen (á 3,40) zum Durst löschen. Die wurden auch nach recht kurzer Wartezeit gebracht. Zwischenzeitlich hatten wir ein neues Gericht auf der Speisenkarte entdeckt, das Bootshaus-Dippche zu 10,90. Für all jene, die nicht wissen, was ein „Dippche“ ist: ein kleiner Topf. Und in dem Dippche war Kartoffelgratin, wahlweise mit Hühnchen vom Grill oder geräuchertem Lachs vom Grill erhältlich. Mein Schatz wählte die Variante mit Huhn, ich wollte den Lachs probieren, geräuchert und dann noch gegrillt kannte ich bislang noch nicht.
Zu beiden Gerichten gab es einen Beilagensalat, der vorab serviert wurde. Er hat geschmeckt, war aber nur Durchschnitt, wir hatten schon besseren als auch schlechteren gegessen.
Nach akzeptabler Wartezeit wurde das Essen serviert. In meinem Dippche waren die Kartoffeln zwar warm und mit der Béchamelsoße gut abgeschmeckt, aber eine Kruste vom Gratinieren hatten sie nicht. Beim Lachs handelte es sich wohl um Stremellachs, der nochmal kurz auf dem Grill erwärmt worden ist. Geschmacklich war es… ich sag mal vosichtig noch ok, aber keine Offenbarung, zumal ein geräucherter Lachs schon gar ist, war er nach dem Ausflug auf den Grill totgegart.
Bei Madame hingegen war das Kartoffelgratin optisch so, wie man es sich vorstellt und hat geschmacklich überzeugt. Das obenauf liegende „Hühnchen“ war lediglich an der Haut als Fleisch vom Huhn zu erkennen, geschmacklich muss es die Höchststrafe gewesen sein, nach dem zweiten Bissen hat Madame kapituliert und sich geweigert, mehr davon zu essen. „Ich weiß nicht was es ist, aber nach Huhn schmeckt es definitiv nicht, fürchterlich!“ war ihre Feststellung. Das war für mich Grund genug, erst gar nicht zu probieren, was es sein könnte, denn bei mir können schon bloße Vorstellungen Würgereiz auslösen.
Als die Servicekraft beim Abräumen nach unserer Zufriedenheit fragte, schilderte mein Schatz das "Problem-Huhn" und dass ihr mittlerweile auch schlecht sei, und ich bat danach um die Rechnung. Die Dame versprach, es der Küche weiterzugeben und verschwand dorthin, der Chef des Hauses folgte ihr. Kurz drauf mussten wir folgenden Satz lautstark und empört aus der Küche vernehmen: „Ich habe euch doch gesagt, das hier könnt ihr bestenfalls noch an den Hund verfüttern, mehr nicht!“
Mein Schatz blickte mich an und fragte mich: „Hast du eben das gleiche gehört wie ich auch?“, was ich mit einem Kopfnicken kommentierte. Mir fehlten die Worte.
Die Servicekraft erschien wieder mit der Rechnung am Tisch, bedauerte den Vorfall mit dem Fleisch und entschuldigte sich mit dem Hinweis, man habe das Gericht von der Rechnung gestrichen, wir müssen es nicht bezahlen, und wenn wir noch was „aufs Haus“ trinken wollen, wäre auch kein Problem. Mein Schatz konfrontierte daraufhin die Dame mit dem laut aus der Küche vernommenen Satz, den die wiederum mit den Worten „Dabei ging es aber nicht um ihr Essen“ zu entkräften versuchte, was aber uns wenig überzeugte. „Entschuldigung, nichts gegen Sie persönlich, sie machen hier im Service einen ordentlichen Job. Aber wenn ich ungenießbares Fleisch zurückgehen lasse, und der Chef des Hauses kurz darauf in der Küche losbrüllt, das man es bis in den Gastraum hört, dass gewisse Dinge in der Küche nur noch an den Hund verfüttert werden können, dann macht man sich als Gast so seine Gedanken, auch wenn es nicht um mein Essen gegangen sein muss!“ Mit diesem Satz legten wir 20 Euro für zwei Weizen und mein Essen auf den Tisch und verließen die Räumlichkeiten.
Draußen auf der Terrasse begegneten wir dem Chef und konfrontierten ihn mit der eben erlebten Situation. Auch hier großes Dementi, das mit dem Hund hätte nichts mit unserem Essen zu tun gehabt, worauf ich dem Herrn in aller Deutlichkeit aber auch mit dem dazugehörenden Respekt zu verstehen gegeben habe, was von so einer Einstellung zu halten ist und was man als Gast auf keinen Fall hören oder wissen möchte. Thema beendet, wir gingen zum Auto, er nach drinnen. Das Essen werde ich daher nur mit 1,5* bewerten.
Der Service bekommt 3*.
Die Sauberkeit im Gastraum war ok, wenn ich als Gast aber mitbekomme, dass in der Küche Dinge lagern, die bestenfalls noch an den Hund verfüttert werden können, dann finde ich das nicht mehr akzeptabel, daher sind 2* für mich angemessen.
Das PLV ist nicht ok, wenn man den Gedanken nicht los wird, etwas serviert bekommen zu haben, was eigentlich für den Hund gedacht war - 1*
Fazit: Es war ein Erlebnis, was ich als Gast nicht brauche. Ob wir nochmals hier essen, ist zum momentanen Zeitpunkt nicht absehbar, es wird auf jeden Fall viel Wasser den Main hinab fließen, bis wir darüber nochmal nachdenken. Schade! Ein Glück hatte sich der Gesundheitszustand von meinem Schatz im Laufe des Tages nicht verschlechtert, vielleicht lag das aber auch an dem Fernet Branca, der zu hause schleunigst nachgekippt wurde. Bewertung nach „Küchenreise“ irgendwo zwischen 1 (sicher nicht wieder) und 2 (kaum wieder).