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Gut, dass wir uns den Freitag ausgesucht haben; denn da fuhr die S11 wieder (vorher war LOK-Führer-Warnstreik). Der Zug war sogar pünktlich. Ein gutes Zeichen?!
Das Restaurant war recht gut besucht, fast alle Tische waren schon besetzt – gut dass wir reserviert hatten.
Ambiente
Wir gingen also die paar Schritte vom Bahnhof bis zum Restaurant in aller Ruhe und wurden direkt am Eingang herzlich begrüßt und konnten unsere Plätze einnehmen (ein Vierertisch für zwei Personen).
Die Einrichtung ist schlicht und praktisch gehalten.
Blanke Tische – ein Blumensträußchen – einfaches Besteck.
Aber Stoffserviette, ordentliche Gläser – und alle Speisen auf warmen Tellern angerichtet, Getränke in der Kühlbox.
Die Abstände zu Nachbartischen sind nicht groß, aber es guckt auch keiner auf die Teller oder probiert von meinem Teller.
Also viele Punkte zum Wohlfühlen
Service
Mehrere Kräfte helfen sich gegenseitig bei der Arbeit. Ein Kellner ist jedoch die meiste Zeit zuständig für einen Tisch. Alle Mitarbeiter*innen sind sehr offen und freundlich. Kleine Gespräche sind möglich. Angenehm.
Die verkosteten Speisen
Lunch Menü – 5 Gänge – 64,00 €
Vorweg: Das Brot wird selbst gebacken; es gab zwei Sorten: einmal Weißbrot, einmal Sauerteig – dazu Nussbutter und Olivenöl. Auch etwas „Knusperbrot“ mit Kümmel stand auf dem Tisch.
Das war alles herzhaft und geschmack-voll.
Starter 1: BOUILLABAISSE "LA CUISINE"
Die Suppe hatte einen ansprechenden Farbton. Der leichte Schaum verzierte das Gemüse. Die Fischstückchen im Sud waren gut geschnitten und machten die Sache rund. Das Brot war geröstet worden und mit einer kräftigen Rouille bestrichen worden. Das schmeckte sogar meiner lieben Frau, die sonst kaum Suppen mag.
Starter 2: RINDERCARPACCIO - Trüffel | Steinpilze | Rucola
Der Teller sah optisch wunderbar aus. Und erhielt, was er versprach. Das Fleisch war hauchdünn und fein mariniert. Der Rucola-Salat war mit einer leichten Vinaigrette versehen worden und dann mit Steinpilzhobeln gemischt worden. Obenauf lagen noch Trüffelstückchen, sie hatten einen typischen Duft und waren mild im Mund. Die Komposition fanden wir sehr gelungen.
Hauptgang 1: WILDFANG KABELJAU AUS ISLAND - Kartoffel | Lauch | Champagner Beurre Blanc
Der Fisch war gedünstet worden bzw. sanft in Öl gegart. Die Lamellen lösten sich leicht. Der Geschmack war sanft; das Fleisch war saftig. Das Püree war sehr fein zerkleinert worden, aber kein Brei. Das Lauchgemüse und kleine Salatspitzen umhüllten den Fisch. Obenauf war die schaumige Sauce verteilt worden.
Das hat uns auch gemundet.
Hauptgang 2: ROASTBEEF - Couscous | Aubergine | Arganöl
Das Fleisch war butterzart und saftig. Außen leicht gebraten und innen rosig. Die kräftige Sauce befand sich darunter und erhöhte den Genuss noch. Der Couscous war richtig gegart und mit winzigen Gemüsestücken angereichert. Die Aubergine war zu einer kleinen Roulade gerollt worden. Sie war weich aber nicht übergart.
Noch ein guter bzw. sehr guter Gang.
Dessert: TARTE TATIN - Tahiti Vanille | Granny Smith Sorbet | Salzkaramell
Das Eis war angenehm kühl und nicht zu fest. Das Salzkaramell war recht sparsam als ein Kügelchen vorhanden. Der Apfelkuchen überraschte uns. Er sah „dekonstruiert“ aus. Der Boden lag wie eine Scheibe Toast längs aufgerichtet aus. Den Geschmack, den ich sonst kenne, hatte er nicht. Die Apfelscheiben sahen dünn gehobelt und geschichtet aus und lagen als Quader auf der dicksten Fläche. Auch hier war der Geschmack eher zart. Eine interessante Kombination – uns schmeckt die klassische Form besser.
Die kleinen Knusperstangen über dem Sorbet waren aber angenehm: Knackig, knusprig und würzig.
Eine Rückschau ergibt für uns drei wunderbare Gänge (Starter und Fleisch), einen guten Teller (Fisch) und ein Experiment (Nachtisch).
Getränke
La Cuisine Wasser still | medium 0,7 l (Karaffe) – 8,50 €
Hausmarke M - Riesling Jahrgangssekt Marlon Rademacher 0,1 l – 14,00
Mâcon-Davayé Chardonnay 2021 Burgund Domaine de la Croix Senaillet – 45,00 €
Côtes du Rhône Grenache 2021 Rhône Domaine de la Graveirett– 0,15 l – 12,00 €
M - Beerenauslese Mosel Marlon Rademacher – 16,00 €
Espresso und etwas zum Knabbern
Der Sekt war angenehm – der Cocktail recht aufwendig; sogar mit Goldstaub. Er zeigte milde Säure, wenig Bitterkeit, aber ausgewogene Süße.
Meine liebe Gattin mag nur Weißweine, daher wählten wir den Mâcon – das Gebiet macht durchgängig ansprechende Weine und das war auch hier so.
Zum Fleisch habe ich einen kräftigen Côtes du Rhône gewählt, weil rot schon in meinen Augen besser zum Rind passt. Bei Rhône habe ich fast noch nie einen Ausfall erlebt und dieser passte köstlich zum Fleisch.
Damit der Nachtisch eine Chance hat, brauchen wir einen süßen Tropfen; jedenfalls hätte der Chardonnay und die Grenache nach meiner Einschätzung überhaupt nicht gepasst.
Die Beerenauslese war dann auch quietschsüß und passte daher zu den leicht herberen Noten des Desserts.
Preis-Leistungs-Verhältnis
Die Getränkepreis wirken für mich teilweise etwas hoch; aber der Lunch ist absolut angemessen im Preis nach meinem Eindruck.
Fazit
5 – unbedingt wieder
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder – nach „Kuechenreise“)
Datum des Besuchs: 17.11.2023 – mittags – 2 Personen
Meine Genießer-Erlebnisse stehen auch bei http://kgsbus.beepworld.de/archiv.htm
Gesamt – Service – Sauberkeit – Essen – Ambiente - P-L-V
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