"Mediterrane Küche mit regionalen Momenten"
Geschrieben am 29.03.2016 2016-03-29
"Neues Gesicht stärkt Spatzenhof"
Geschrieben am 23.03.2016 2016-03-23
"Neu im Programm: CHEFSTABLE"
Geschrieben am 19.03.2016 2016-03-19
"Jede Woche wechseln die Angebote"
Geschrieben am 15.03.2016 2016-03-15
"Auch die Kochschule kann ich empfehlen"
Geschrieben am 12.03.2016 2016-03-12
"Ekk schließt das Bistro in der Katt ab – und macht G6 auf"
"Markt 57 seit Januar 2016 unter neuer Leitung"
Geschrieben am 10.02.2016 2016-02-10
"Neue Chefin im Alten Brauhaus"
Geschrieben am 10.02.2016 2016-02-10
"Jens Koriandt ist neuer Pächter im Katt-Bistro"
Geschrieben am 02.02.2016 2016-02-02
"Bei Kuchen und Pralinen unsere Referenzadresse"
Geschrieben am 26.01.2016 2016-01-26 | Aktualisiert am 27.01.2016
"Spatzenhof - 2016 mit neuer Ausrichtung"
Geschrieben am 13.01.2016 2016-01-13
"Restaurant "Bergischer Löwe" weiterhin geöffnet"
Geschrieben am 07.01.2016 2016-01-07
"Tanja Wolter nicht mehr im Landhaus Spatzenhof - auch Armin Weisenberger wird gehen"
Geschrieben am 29.12.2015 2015-12-29
"Wir fühlen uns hier wohl"
Geschrieben am 28.12.2015 2015-12-28 | Aktualisiert am 28.12.2015
"„Katt“ sucht neuen Pächter für das Bistro"
Geschrieben am 15.12.2015 2015-12-15
"Haus Eifgen steht zum Verkauf"
Geschrieben am 10.12.2015 2015-12-10
"Entspannt Sterneküche genießen"
Geschrieben am 08.11.2015 2015-11-08
"Wenn Essen wirklich ungesund ist, dann soll es wenigstens die Sinne erfreuen"
Geschrieben am 04.10.2015 2015-10-04
"Auch für ein Frühstück eine gute Adresse"
Geschrieben am 25.09.2015 2015-09-25
"Ein weiteres Restaurant im Hause: Das "Schwanenstübchen" für Feinschmecker wird eröffnet"
Geschrieben am 18.09.2015 2015-09-18 | Aktualisiert am 18.09.2015
Vom „Marktplatz“ aus gesehen - neben der Stadtkirche gelegen - befindet sich der Haupteingang. Hinter dieser Türe links liegt der übersichtliche Hauptgastraum. Das kleine Lokal erstreckt sich innen über drei Ebenen. Über wenige Stufen hinauf kommt man zu einer kleinen Galerie mit weiteren Tischen. Mehrere Stufen nach unten führen zu Sanitäranlagen (Herren), einigen Sitzplätzen, der Theke und einer „Nebentüre“, die als Seitenein- bzw. -ausgang zu bezeichnen ist. Daran merkt man auch, dass man sich in einer hügeligen Stadt befindet: die Straßenseite liegt tiefer als der Marktzugang.
„Hügelig“ habe ich als Wort verwendet, weil der Begriff „Bergisches Land“ nichts mit der Topografie zu tun hat, sondern das Gebiet nach den Grafen von Berg benannt wurde.
Zu besten Zeiten - im ausgehenden Mittelalter – umfasste die Herrschaft fast das ganze heutige Bundesland NRW.
Zuerst saßen die Ritter in „Altenberg“ und bauten dann als Grafen eine neue Burg (heute Schloss Burg). Später siedelten die Herzöge nach Düsseldorf.
Zurück nach Wermelskirchen: Die Immobilie gehört der Stadt. Da die Kommune – wie viele Städte und Gemeinden - chronisch pleite ist, gibt es einen Investitionsstau an vielen eigenen Bauwerken.
Als noch Geld da war und die Gewerbesteuer gut sprudelte (Obi, Rollenindustrie, früher Schuhfabriken und Werkzeuge), wurde das alte stattliche Gebäude aufwendig (vor 20 Jahren etwas) renoviert und saniert: ein Glanzstück hergestellt.
Schon vor einiger Zeit sollte eine nötige Ausbesserung durchgeführt werden. Im Haushalt wurden sogar Mittel geplant, dann aber immer wieder gestoppt. Zuletzt wollte man das Gebäude verkaufen und hatte auch den Pächtern des Löwen bereits gekündigt. Es fand sich aber wohl kein potenter Investor und so wurde der Mietvertrag für das Restaurant erst einmal verlängert. 2016 werden wir also hier weiter speisen können.
Ambiente
Die Einrichtung möchte ich als rustikal und verspielt bezeichnen, weil es haufenweise Dekorationselemente und viel Holz (Fachwerkteile, Decke) zu sehen gibt.
Sauberkeit
Ordentlich gepflegt.
Sanitär
Weil das Lokal recht klein ist, hat der Architekt jede Ecke genutzt. Die Damenabteilung liegt im Hauptteil des Lokals (oben) ebenerdig, die Herren müssen einige Treppen in die untere Ebene steigen. Dort ist die Toilette zwar sauber, aber mir ist das alles zu eng und spartanisch eingerichtet (Modernisierung wünschenswert).
Service
In der Küche arbeitet der Chef - allein. Sein Reich ist winzig klein, da könnte kaum eine Hilfskraft Platz finden. Trotz der Enge und der Hitze wirkt er stets ruhig und beherrscht.
Das Gegenteil ist seine Partnerin. Im Service wirbelt sie quirlig durchs Lokal. Sie hat eine eigene Art: sehr kommunikativ, etwas hektisch bzw. chaotisch – aber doch mit Überblick, freundlich, begeisterungsfähig. Mir sagt ihre Persönlichkeit zu und ich mag ihren Umgang mit den Gästen. Wenn viel Betrieb ist, helfen weitere junge ungelernte Kräfte (überwiegend weiblich) aus. Alle müssen „sportlich“ sein, weil sie dauernd die oben beschriebenen Treppen bewältigen müssen.
Das Haus war ausgebucht und alle Tische besetzt. Der Koch hatte also alle Hände voll zu tun und die beiden Damen hatten auch keine Langeweile. Unsere Wartezeiten haben wir mit Gesprächen und Getränken gefüllt, sodass wir die fast fünf Stunden prächtig genossen haben und uns gar nicht so lang vorkamen.
Die Karte
Obwohl die Karte überschaubar ist – was für die Frische spricht – werden eigentlich alle möglichen Kundenwünsche angesprochen: Kleinigkeiten, Vegetarisches, Kinderteller, Steakgerichte, Fisch, Salat, Süßspeisen und ein Menü in sieben Gängen (ein Querschnitt durch die Karte). Alle paar Wochen werden die Gerichte an die saisonalen Angebote angepasst. Zu Ostern gab es auch noch eine Spezialkarte.
Die verkosteten Speisen
Wir haben alle Angebote durchgelesen und uns dann – fast wie immer – für das Menü entschieden.
Degustationsmenü (Probierdochmalmenü)
* Kleiner Gruß: pikantes Süppchen
Die Cremesuppe wurde in einem Glas serviert. Die Bestandteile waren: Kartoffel, Möhre, Sellerie, Sahne, Kräuter. Oben waren Schnittlauchabschnitte aufgestreut. Sie war mutig abgeschmeckt und ergab somit einen frischen Einstieg in den Abend.
* Gambas al ajillo
Das Gericht wird mit „Knoblauchgarnelen“ übersetzt – es gehört zu der Gruppe Tapa aus Spanien. Es wird klassischerweise in einer speziellen Tonschale, einer cazuela de barro, zubereitet und auch darin serviert. Die in Zitronensaft marinierten Tierchen werden unter Zugabe von Chilischoten und Salz gegart, mit gehackter Kräutern bestreut und mit viel heißem Öl und darin gebräunten Knoblauchzehen serviert. Unsere Garnelen waren ohne Kopf, Beine und Schwanz mit Frühlingszwiebeln, Knoblauch und Piri-Piri zubereitet.
Die drei Gambas waren saftig und schmackhaft.
* Geräucherter Lachs mit Senf-Honig-Dill-Dip an hausgemachtem Rösti
Die Blattsalate waren frisch und mit kräftigem Dressing versehen. Der Lachs hatte eine ansprechende Konsistenz. Die Senfsoße hatte angenehme Geschmacksnoten. Das Rösti war knusprig und schmeckte gut pur, aber auch in Kombination mit den anderen Zutaten.
* Carpaccio vom Rinderfilet auf Pesto mit gebratenen Pilzen und Parmesanspänen
Das Fleisch war dünn aufgeschnitten und zart. Es ergab mit dem Pesto eine glückliche Einheit. Die geschmorten Champignons waren gut gewürzt. Ich liebe Parmesan und mag ihn zu fast allen Speisen äußerst gerne – zu Hause benutze ich als Abwandlung dazu auch immer wieder Pecorino.
* Hausgemachte Gnocchi mit Tomate-Zucchini und frischem Parmesan
Die kleinen Kartoffelklößchen gehören zu meinen Lieblingsgerichten, wenn sie gut gemacht sind. Das war hier auf jeden Fall so wie ich sie gerne habe. Besonders die eingearbeiteten Kräuter haben mich angesprochen. Das Gemüse aus Tomaten- und Zucchini-Würfeln passte ausgezeichnet dazu. Die Wiederholung von Parmesan stört mich nicht, weil ich diesen Käse mag. Er hat einfach die tolle Eigenschaft, „Geschmack“ zu erzeugen (Umami). Natürlich hätte hier auch Pecorino eingesetzt werden können.
Aber wie gesagt: Wiederholungen von Zutaten sind für mich kein Fehler schlechthin. Außerdem erscheinen auf allen Tellern im Löwen aus Tradition als Dekoration Möhrenscheibenchen und Petersilienblättchen (außer bei Suppen und Dessert).
* Sorbet mit Sekt
Das Fruchtpüree kann man sich wählen. Ananas, Mango, Himbeere, Piña Colada. Das Eis ist zugekauft aber durchaus lecker. Uns schmeckte der verwendete Sekt nicht besonders. Aber das vergessen wir jedes Mal wieder; denn eigentlich wollten wir nur das kalte Halbgefrorene bestellen – vielleicht denken wir beim nächsten Besuch daran.
* Filetsteak vom Angus-Rind an Sellerie-Karottengemüse und Country-Potatos
Das Fleisch war butterzart und genau Medium gebraten – so wie wir es wollen. Die Kartoffeln waren außen kross und innen leicht weich. So wünsche ich mir auch am liebsten dicke Pommes. Das Gemüse war fein abgeschmeckt und hatte noch etwas Biss. Wir mögen überhaupt nicht, wenn Möhren oder Sellerie weich gegart werden. Auch die leckere Sauce war so auf dem Teller drapiert, dass nichts davon die anderen Komponenten ertränkt. Ich liebe Soßen, es darf auch viel sein; dann aber bitte in einem separaten Behältnis!
So war das Gericht ein echter Hauptgang, der den Namen auch verdient.
* Degustations-Dessertation
Hier gibt es einen Querschnitt aus den süßen Speisen aus der aktuellen Karte (von links nach rechts angerichtet): Diverse Stückchen von Früchten wie Erdbeere, Kiwi, Drachenfrucht, Karambole etc.; ein Töpfchen mit kleinen Apfelspalten in Calvados mit Walnusseis; aromatisierte Sahne; Tonkabohnenparfait; warmer Schokoladenkuchen – alles auf einer länglichen Schieferplatte ausgebreitet.
So wurde auch der letzte Raum im Magen noch mit Leckereien angenehm gefüllt. Es war aber noch keine Völlerei, denn wir nicht mehr verspeist, als locker in den Körper hineingeht.
Die einzelnen Gänge waren auch nicht riesengroß, sondern gerade richtig, um die Geschmacksnoten ausreichend zu verkosten.
Ab zwei Personen - Pro Person 46,90 €
Getränke
Gerolsteiner Medium (große Flasche 5,50 €)
Rosato mio (Aperitif von Ramazzotti aus Wein, Hibiskus, Orange, Basilikum)
Campari-Soda ohne Alkohol
Lugana (Weißwein vom Gardasee)
Sauvignon Blanc (Bordeaux)
Cavanza Rosé (Chile; Cuvee aus Cabernet Sauvignon und Syrah)
Nero d’Avola - Syrah Sicilia I.G.T.
(jeweils 0,2 l - Preise zwischen 3,80 bis 6,50 €)
Die Chefin kennt unseren Geschmack recht gut und schlägt dann etwas aus dem offenen Angebot vor. Die Weine sind alle ordentlich und passen in der Regel gut zu den Speisen. Der Löwe bemüht sich stets auch neue Sorten bieten zu können. Da die meisten Gäste keine Süßweine und Absacker verlangen, ist hier eine Lücke im Angebot.
Fazit
4 – gerne wieder. Wir kehren hier unregelmäßig, aber mehrmals im Jahr, ein. Alle Gerichte sind zuverlässig schmackhaft und solide gemacht. Die Getränke passen für uns gut dazu und die Auswahl ist uns groß genug.
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder – nach „Kuechenreise“)
Datum des Besuchs: 28.03.2016 – abends – drei Personen