"Ein Fisch-Mekka mitten in Starnberg"
Geschrieben am 18.04.2015 2015-04-18 | Aktualisiert am 19.04.2015
"Der Stern ist redlich verdient!"
Geschrieben am 13.02.2015 2015-02-13
"Einfach nur enttäuschend, aber am nächsten Tag kommen bestimmt neue Touristen."
Geschrieben am 07.01.2015 2015-01-07
"Netter Grieche am Starnberger See"
Geschrieben am 04.12.2014 2014-12-04 | Aktualisiert am 04.12.2014
Parkplätze sind rar, aber wo sind sie es in Starnberg nicht? Zum Haus führt eine Treppe hinauf, danach ist alles ebenerdig zu erreichen. Bei entsprechender Witterung kann man auf der kleinen Terrasse neben dem Haus essen. Beim Eintreten steht man in einem kleinen Flur, links das Geschäft, rechts die beiden hintereinander liegenden Gasträume (mit jeweils vier Tischen). Wir wurden von der Bedienung freundlich begrüßt, die Jacken wurden uns abgenommen, und dann folgten wir in den hinteren Raum. Dunkles Holz, dezente Beleuchtung, das Fenster mit hübschen Vorhängen versehen, die Tische schön eingedeckt, die Bänke sehr hart und unbequem.
Nachdem ich das Menü für uns vorbestellt hatte, bekamen wir nur die Getränkekarte gereicht und ausreichend Zeit, diese zu studieren. Ich fand einen Rosé aus Fronkreisch, der mich an wunderschöne Urlaube erinnerte: einen Fleur de mer, Les Maitres Vignerons de Saint Tropez zu € 26,--. Lt. Beschreibung mit einem Duft nach Himbeeren und Blüten, nach meinem Empfinden eher wie eine sanfte Sommerbrise, die einen beschwingt lächelnd den Abend genießen läßt. Obligatorisch ein großes Mineralwasser (Gerolsteiner € 5,30).
Gruß aus der Küche: Räucherlachskräutercreme auf einer kleinen Baguettescheibe und ein Körbchen mit Baguette (ich bitte die schlechte Fotoqualität zu entschuldigen, mein Fotoapparat ist kaputt, deshalb kam eine Leihkamera zum Einsatz). Die Creme war schlicht und ergreifend köstlich!
1. Gang: Pulpo Carpaccio mit kleinem Salatbouquet – der Pulpo zwar perfekt in der Festigkeit, aber total langweilig, weil trocken und mit nichts aufgepeppt. Gut, daß bei dem Salat eine wohlschmeckende Vinaigrette zum Zuge kam, zusammen betrachtet war ich mit der Vorspeise dann doch zufrieden.
2. Gang und gleich mein persönliches Highlight: Fischsuppe nach Thailänder Art – diese cremige Suppe auf Kokosnussmilchbasis mit einer wohl dosierten Chilischärfe barg neben frischem Frühlingszwiebeln Champignons auch zweierlei Fisch als Einlage und bescherte unserem Gaumen eindrucksvoll ein Potpourri an Geschmackserlebnissen. Schatzl und ich lächelten uns begeistert an und waren uns einig: so muß eine erstklassige Suppe schmecken!
3. Gang: Filet von der norwegischen Fjordforelle auf Spinatsoße und Reis – ein herrlich saftiges Filet von allererster Güte, jeder Bissen ein Genuß; darunter der angekündigte Spinat, allerdings nicht als Soße. Kräftig abgeschmeckt und ein hervorragender Begleiter der Forelle. Der Durftreis hingegen hätte jeder Krankenhausküche zur Ehre gereicht. Hier waren weder Salz noch sonst irgendein Geschmacksträger Pate gestanden.
4. Gang: Skrei auf der Haut gebraten mit Senfsoße und Kartöffelchen – jeder Fan des Winterkabeljaus wäre hier voll auf seine Kosten gekommen, auch wenn die Haut nur am Ansatz kross gebraten wurde. Bei dem Sößelchen hatte sich die Küche viel Mühe gegeben, ist es doch eine Kunst, daß die Schärfe des Senfs nicht den Fischgeschmack dominiert. Richtig traurig wirkten daneben die zwei kleinen Pellkartoffeln. Das wirkt lieb- und einfallslos, wo bleibt denn da die Kreativität der Küche?! Auch einfach eine kleine Kirschtomate beizulegen deutet nicht gerade auf ausufernde Ideenvielfalt hin.
5. Gang: Vanilleeis mit gerösteten Kürbiskernen und steirischem Kürbiskernöl – Öl zum Eis mag man oder man mag es nicht. Ich mag es nicht, weiß ich doch wie gut eine ordentliche Schokosoße schmecken kann. Sorgfältig pickte ich die Kürbiskerne heraus, aß einen Löffel Eis und schob den Rest Schatzl zu.
Zum Abschluß bitte zwei Espressi (für mich als macchiato) und einen Digestif?? Neben einer großen Auswahl an Lantenhammer Destillaten fand ich in der Karte einen vielversprechenden Grappa: Vuisinar Nonino im Wildkirschenholzfaß gereift mit 43 % Umdrehungen zu € 4,30. Ein weiterempfehlenswerter Hochgenuß :-) Da konnte der Espresso leider nicht mithalten, von der Intensität des Originals weit entfernt, blieb er blaß und unscheinbar. Da half auch das kleine Schokolädchen nichts.
Sauberkeit, auch bei der Toilette: alles gut.
Fazit: Die Bedienung war stets rechtzeitig zum Nachschenken zur Stelle, kompetent und entspannt freundlich; da sind fast fünf Sterne durchaus angebracht.
Beim Fisch gerate ich glatt ein bißchen ins Schwärmen. Diese Qualität, dieser Geschmack – da kann dieses Lokal leicht mit Sternehäusern mithalten! Etwas enttäuschend fand ich hingegen die Beilagen, deshalb reicht es heute „nur“ zu vier Sternen.
Jedem Fischfreund sei Dechants Fischladen ans Herz gelegt. Wo bekommt denn für diesen Preis so ein Menü geboten?
*