Geschrieben am 09.10.2022 2022-10-09| Aktualisiert am
09.10.2022
Besucht am 06.06.2022Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 140 EUR
Bereits im vergangenen Jahr versuchte ich für unseren Ostseeurlaub im September einen Tisch im Schimmels zu reservieren. Aber ich war zu spät dran.
Daraus gelernt, reservierte ich dieses Jahr frühzeitig. Ein sehr freundliches Telefonat. Der Pfingstsonntag trotzdem schon ausgebucht. Alternativ wurde uns der Pfingstmontag angeboten und da stimmte ich gerne ohne Zögern zu.
Restaurant – Pension – Cafe, so stellt sich das Schimmels auf.
Von Zingst reisten wir an diesem Abend mit dem Auto an. Navigiert fanden wir das Schimmels gut in einem ruhigen Wohngebiet. Ein kleiner öffentlicher und kostenloser Parkplatz fand sich wenige Meter entfernt. .
Pünktlich trafen wir ein und wurden sofort wohlfühlend empfangen.
Nachdem unsere Reservierung abgeglichen war, wurden wir zu unserem gepflegt eingedeckten Tisch begleitet. .
Bequem konnten wir auf der umlaufenden gepolsterten Sitzbank Platz nehmen.
Den fast perfekten Platz hatte ich: Mit Blick auf die offene Küche. Blick zur offenen Küche
Der perfekte Platz war direkt an der Theke zur offenen Küche. 2 Köche, darunter wohl der Chef Ralf Schulze-Schimmelpfennig waren routiniert und konzentriert bei der Arbeit zu sehen. Wenn wir nochmal hierher kommen werde ich diesen reservieren und mein Mann muss mit meiner mentalen Abwesenheit klarkommen.
Das Ambiente hat uns ausgesprochen gut gefallen. Wohnlich, angenehme Raum- und Tischaufteilung. Ansprechende Einrichtung und Dekoration. Am Eingang ist eine Ministufe zu überwinden. Die Toiletten befinden sich im Untergeschoss.
Die Speisekarte wurde von einer jungen Dame gereicht und wir durften stöbern.
Der erste Durst wurde abgefragt. Gerne bestellten wir vorab Schimmels Tafelwasser – 0,75 l - € 6,00. Eine zweite Flasche folgte im Laufe des Abends.
Wenig später gaben wir unsere weiteren Wünsche bei der Mitarbeiterin auf.
Schwächen gibt es an der Ostsee tatsächlich oft bei der Versorgung mit deutschen Winzersekten. Unverständlich, denn die Weine sind in der Regel gut sortiert im Angebot.
Mangels Alternative also auch hier zum Aperitif für meinen Mann einen Prosecco „Soligo Frizzante“, immerhin für geschmeidige € 4,50. Für mich einen Aperol Spitz - € 5,50.
Die Speisekarte ist wunderbar übersichtlich: 2 wechselnde Menüs werden angeboten. Toll, dass wir aus beiden Menüs kombiniert wählen durften.
Wir entschieden uns für 3-Gänge zu € 49,00. Eigentlich beinhalten diese 3 Gänge klassisch Vor- Haupt – Nachspeise. Sehr freundlich war, dass wir in Vorspeise – Zwischengang und Hauptspeise (also ohne Dessert) umwandeln durften. Sehr flexibel und gastorientiert.
Nach den Getränken grüßte die Küche mit frisch gebackenem Brot und hausgemachtem Kräuterfrischkäse. Frisches Brot und Kräuterfrischkäse
Beides stimmte uns gut, wie sicherlich von der Küche beabsichtigt, auf den weiteren Abend ein.
Es folgte ein weiteres Amuse: Eine kleine aufgeschäumte Fischsuppe. Amuse: Fischsuppe
Ohne Einlage, aber mit sehr feinem Fischaroma.
Unsere gewählten Weine, aufgrund der Fahrt waren wir zurückhaltend: Grauburgunder Bender 0,2 l - € 9,50. Weißburgunder Fußer 0,2 l – € 9,00.
Auftakt für uns beide: Gebratenes Steinbuttfilet auf Artischockensugo und Auberginencréme.
Da wurde auf dem Teller ordentlich was geboten. Nicht nur optisch. Steinbuttfilet auf Artischockensugo und Auberginencréme
Das Artischockensugo ergänzte sich geschmacklich gut mit dem nussigen Aroma des Quinoa.
Das Steinbuttfilet war perfekt gebraten. Sogar auf dem Foto kann man die Saftigkeit erkennen.
Besonders gut gefiel uns das Zusammenspiel der Aromen und Texturen. Die kross frittierten Scheiben des Artischockenbodens obenauf waren das sprichwörtliche „i-Tüpfelchen“ auf dem Teller.
Farbtupfer brachten Micro-Blutampferblättchen.
Als Zwischengang wurde meinem Mann die bestellte Aufgeschäumte Spargelsuppe mit pochiertem Lachs
serviert.
Die cremige Suppe geizte nicht mit Spargelaroma und die dezente Würze passte perfekt. Noch perfekter war der Lachs. Nahezu roh serviert, bei dieser wunderbaren Fischqualität genau richtig.
Obenauf etwas Saiblingskaviar und ganz junge Koriandersprossen. Ich durfte probieren und neidisch werden…
… obwohl ich mit meinem Zwischengang auch höchst zufrieden war: Gebackene Zucchiniblüte im Tomatensud. Gebackene Zucchiniblüte im Tomatensud
Zucchiniblüte wollte ich schon immer mal essen. Aber bei den eigenen Zucchini war ich immer zu geizig die Blüte vor der reifen Frucht des Sommerkürbis zu opfern. Und im Restaurant hatte es sich tatsächlich noch nie ergeben.
Bei diesem Gericht waren dann kräftige Aromen im Spiel. Passend für dieses mediterrane Gericht. Volles Tomatenaroma im leicht pikanten Tomatensugo. Die jungen Zucchinischeiben noch mit knackigen Biss. Ebenso der Fruchtansatz der sich noch an der Blüte befand. Gebackene Zucchiniblüte im Tomatensud
Die geflüllte Blüte war in Teig knusprig ausgebacken.
Ein toller Zwischengang.
Mein Mann blieb an diesem Abend dem Fisch auch beim Hauptgang treu. Filet vom Kabeljau auf grünem und weißen Stangenspargel Kabeljau auf grünem und weißen Spargel
Kabeljau ist einer seiner Lieblingsflossenträger. Er wurde kross auf der Haut gebraten und wieder sehr saftig serviert.
Angerichtet auf seinem Bett aus weißem und grünen Spargel. Dieser auch wieder noch leicht knackig gegart. Dazu gesellten sich noch etwas Wildspargel und eine Nocke feiner Kartoffelstampf. Beides nicht auf der Menükarte angekündigt, ebenso wie die frisch aufgeschlagene Hollandaise und eine dunkle Sauce.
Auf allen Tellern wurde mehr als beschrieben serviert. Es waren alles feine und willkommene Überraschungen.
Alle Gerichte wurden sehr schön und abwechslungsreich angerichtet präsentiert.
Aber meine Hauptspeise Reh aus der Rostocker Heide mit Erbsenpüree, Aprikosen und Pilzen
gefiel mir optisch am Allerbesten. So vielseitig und bunt! Reh mit Erbsenpüree, Aprikosen und Pilzen
Geschmacklich waren alle Speisen so gut, dass ich für jedes Gericht den 1. Platz vergebe.
Das Reh gleichmäßig (sousvide?) rosa und butterzart zubereitet. Dazu gesellte sich noch ein Stück kräftig angebratenes Stück Reh (vielleicht Schulter oder Keule), welches sicherlich in der wunderbaren dunklen Sauce lange schmoren durfte.
Ich kann ja gut auf Saucen verzichten, aber mein Mann und ich ließen dank des Brotes kein Tröpfchen der Saucen übrig. Ein größeres Lob kann es wohl kaum an die Küche geben.
Küchenmeisterlich auch hier wieder die vielfältige Beilage. Kräftig erbsig im Geschmack das Püree des Namensgebers.
Auch auf meinem Teller fand sich eine Nocke vom Kartoffelstampf. Dazu junger Wirsing, Romanescoröschen, Mairübchen und die gebratenen Pilze. Die geschmorten Aprikosen gefielen mir hervorragend zum Wild!
Mein Mann fand noch seine persönliche süße Lücke. Diese allerdings zu klein für ein „richtiges“ Dessert. 1 Kugel Vanilleeis mit Sahne für unschlagbare € 2,00. Dazu noch eine karamellisierte Nusshippe. Kleines Wunschdessert
Die Rechnung wurde hier nicht mit der Überraschung „10 % Trinkgeld inklusive“ serviert.
Nein, der Endbetrag wurde mit einem Herz gekennzeichnet und überreicht. Bei dem tollen Gesamtpaket im Schimmels gibt hoffentlich doch jeder Gast ein angemessenes Trinkgeld.
Die Servicedamen waren sehr aufmerksam, freundlich und immer aufmerksam für die Gäste.
Dieser Abend machte einfach Spaß!
Tatsächlich waren wir pünktlich zum Sonnenuntergang zurück in Zingst. Schnappten uns in der Ferienwohnung eine gut gekühlte Flasche Winzersekt brut die wir am Strand genießen konnten. Würdiger Abschluss eines tollen Abends
Bereits im vergangenen Jahr versuchte ich für unseren Ostseeurlaub im September einen Tisch im Schimmels zu reservieren. Aber ich war zu spät dran.
Daraus gelernt, reservierte ich dieses Jahr frühzeitig. Ein sehr freundliches Telefonat. Der Pfingstsonntag trotzdem schon ausgebucht. Alternativ wurde uns der Pfingstmontag angeboten und da stimmte ich gerne ohne Zögern zu.
Restaurant – Pension – Cafe, so stellt sich das Schimmels auf.
Von Zingst reisten wir an diesem Abend mit dem Auto an. Navigiert fanden wir das Schimmels gut in einem... mehr lesen
5.0 stars -
"Tellergedichte. Platz 1 unseres diesjährigen Ostseeurlaubes!" PetraIOBereits im vergangenen Jahr versuchte ich für unseren Ostseeurlaub im September einen Tisch im Schimmels zu reservieren. Aber ich war zu spät dran.
Daraus gelernt, reservierte ich dieses Jahr frühzeitig. Ein sehr freundliches Telefonat. Der Pfingstsonntag trotzdem schon ausgebucht. Alternativ wurde uns der Pfingstmontag angeboten und da stimmte ich gerne ohne Zögern zu.
Restaurant – Pension – Cafe, so stellt sich das Schimmels auf.
Von Zingst reisten wir an diesem Abend mit dem Auto an. Navigiert fanden wir das Schimmels gut in einem
Besucht am 26.08.2021Besuchszeit: Abendessen 4 Personen
Rechnungsbetrag: 172 EUR
Wenn man auf dem „Fischland“ Darß-Zingst Urlaub macht, ist die Fischgastronomie fast schon Pflicht. Da das kleine Dorf Wustrow unweit unseres Urlaubsortes Dierhagen liegt, war es also auch einmal der Wunsch die dortige Gastronomie zu checken. Bereits einige Tage im Voraus waren wir in der Gegend Geocachen, und so wollten wir ohne Bestellung im kleinen Hafen von Wustrow im „Kapitänshaus“ essen gehen, aber ohne Vorbestellung gabs da keine Chance. Also mussten wir uns auf einige Tage später vertrösten, bestellten für einen Donnerstagabend einen Tisch, und zogen hungrig von dannen. Gasthaus vom Hafen aus gesehen
Donnerstag Abend, wie in den letzten Tagen wieder regnerisch, setzten wir uns in unseren überdachten, fahrbaren Untersatz, und düsten die paar Kilometer hinüber nach Wustrow. Ein Parkplatz direkt am Kapitänshaus ist Fehlanzeige, man muss hier den Bezahlparkplatz (die Stunde 2 Euronen-bis 20:00 Uhr) auf der anderen Seite des Hafens nutzen. Wer jetzt anhand des Namens ein uriges, altes Gebäude im Hafen sucht, irrt sich gewaltig. Ein moderner, im Bungalowstil errichtetes Gebäude unmittelbar an der Kaimauer empfängt die Gäste. Im Sommer, es soll ja doch ab und an welchen geben, kann man auch auf der windgeschützten Terrasse Platz nehmen. Da unser Wettergott aber nicht gnädig war, durften wir im Innenraum Platz nehmen. Hier erwartete uns dann doch schon eher das alte, maritime Flair. rustikaler Gastraum
Mit dunklem Holz vertäfelte Wände, rustikale Tische und Stühle, gemütliche Sitzbänke mit einem dicken, weichen Lederpolster. An den Wänden noch Seemannsmalereien, die Theke mit altem Kompass und Schiffsschraube, so kann man den Abend aushalten. rustikaler Gastraum
Wir wurden im noch fast leeren Restaurant von einem netten Herren zu unseren Plätze begleitet, und die Speisekarte war auch flugs am Tisch. Die Getränkeauswahl stand schon vornweg fest, und so wurde wieder wie üblich also ein großes 0,4ér „Rostocker Zwickel“ für 4,50 €, ein Schoppen „11°-Fischwein“ des Weingutes Pfaffmann aus Walsheim für 6,50 €, ein 0,4ér Orangensaft für 6,20 € und eine 0,4ér KiBa für ebenfalls 6,20 €. Die Wahl der Speisen zog sich ob der reichhaltigen Karte etwas hin. Letztendlich wurden wir aber doch fündig, und so wählten wir als Vorspeisen einmal die „Kapitänshaus-Suppe“ mit Lauch, Kartoffeln, Dill, Sahne, Lachswürfeln und hausgebeiztem Lachs für 6,90 €, einmal den „Barnstorfer Fischtopf“ mit Gemüsestreifen, Fischwürfel und gehacktem Dill für 6,80 € sowie einmal die Windstärke „10“ eine Zwiebelsuppe von Roten- und Lauchzwiebeln nach Art des Hauses, mit Sherry verfeinert und Käse gratiniert für 4,90 €. Als Hauptspeisen kamen für uns das Kabeljaufilet im Ofen gebraten mit Senf-Sauce an deftigen Bratkartoffeln für 19,90 €, das Lachsfilet mit Bandnudeln, Spinat, Kirschtomaten und Sahne für 22,90 €, der „Kaventsmann“ ein Seelachsfilet auf Blattspinat und Nudeln mit Käse gratiniert für 18,90 € sowie der „Signalgast“ ein gebackenes Lachsfilet belegt mit Zwiebeln, Zucchini, Tomate und Mozzarella, gratiniert, mit einem Hauch von Knoblauch mit Reis für 23,50 €.
Eine knappe viertel Stunde später folgten dann auch unsere Vorspeisen. Die Suppen wurden alle in einer großen Terrine mit Deckel serviert. Suppenterrine
Die „Kapitänshaus-Suppe“ mit etwas Lauch und Dill, kleinen Stückchen Kartoffeln und Lachswürfeln sowie hausgebeiztem Lachs war eine kochend heiße, klare Suppe, obenauf zerfloss die Sahne. Dazu eine kleine Scheibe frisches Baguette. Sie schmeckte lecker, war aber nicht unbedingt eine klassische Fischsuppe, eher ein Eintopf mit Fischstückchen. Die Frau war zufrieden. „Kapitänshaus-Suppe“ mit Lauch, Kartoffeln, Dill, Sahne, Lachswürfeln und hausgebeiztem Lachs für 6,90 €
Mein „Barnstorfer Fischtopf“ mit Gemüsestreifen, Fischwürfeln und gehacktem Dill war ebenfalls eine klare Suppe, mit einem Gemüsemix aus Porree und Karotte, dazu einige große Fischstücke. Die Suppe war „esswarm“, der Sud schmeckte endlich einmal nach richtiger Fischsuppe. „Barnstorfer Fischtopf“ mit Gemüsestreifen, Fischwürfel und gehacktem Dill für 6,80 €
Die große Tochter machte sich an ihre Windstärke „10“ die Zwiebelsuppe aus Roten- und Lauchzwiebeln nach Art des Hauses, mit Sherry verfeinert und Käse. Bereits nach den ersten Löffel merkte man ihr an, das etwas nicht stimmt. Nach weiteren zwei Löffeln fragte ich dann mal was denn los sei, und da sagte sie nur das die Suppe kalt sei. Also kostete auch ich kurz, und ja, hier hatte man wahrhaft vergessen die Suppe aufzuwärmen. Also ließen wir die Suppe zurückgehen, was wir eigentlich sehr selten machen. Nach 5 Minuten war dann eine dampfend heiße Windstärke „10“ am Platz. Leider kein Wort der Entschuldigung, man setzte sie uns wortlos hin. Schade. Die Suppe selbst konnte man schon fast nicht mehr als Suppe bezeichnen, soviel Zwiebeln waren da drin. Daher also auch Windstärke 10. Vom Geschmack sehr gewöhnungsbedürftig, da der Sherry die Zwiebelsuppe unwahrscheinlich süß machte. Für mich wäre das zu viel des guten. Obenauf dann noch ein knuspriges Knoblauchbaguette, der Käse allerdings nicht in der Suppe sondern auf dem Baguette. Windstärke „10“ eine Zwiebelsuppe von Roten- und Lauchzwiebeln nach Art des Hauses, mit Sherry verfeinert und Käse gratiniert
Nach den Vorspeisen mussten wir nun doch eine ganze Weile warten, denn die Hauptspeisen kamen nach 50 Minuten zu uns. Bei vollen Haus und frischer Küche ist das für mich ok, aber irgendwie schien hier die Küche etwas geträumt zu haben, denn die Tische rings um uns, welche später kamen und bestellten, hatten eher ihr Essen auf dem Platz.
Mein Kabeljaufilet im Ofen gebraten mit Senf-Sauce an deftigen Bratkartoffeln ein ordentlich großes Fischfilet, die Haut knusprig gebraten, im inneren noch angenehm zart. Dazu deftige Bratkartoffeln mit etwas Speck und Zwiebel sowie Kräutern. Die Senfsoße mit reichlich Senfkörnern, angenehm mild im Geschmack, dazu eine Salatbeilage aus kleinen Raspelstückchen der Zucchini, frischen Salat und Tomate. Obenauf eine frische Scheibe Zitrone. Kabeljaufilet im Ofen gebraten mit Senf-Sauce an deftigen Bratkartoffeln für 19,90 €
Das Lachsfilet mit Bandnudeln, Spinat, Kirschtomaten und Sahne war gut. Das Lachsfilet angenehm gewürzt und ordentlich gebraten. Dazu die Bandnudeln „al dente“ , nur der Spinat schien hier sehr gewürzt zu sein. Lachsfilet mit Bandnudeln, Spinat, Kirschtomaten und Sahne für 22,90 €
Der „Kaventsmann“ das Seelachsfilet auf Blattspinat und reichlich Nudeln mit etwas Käse gratiniert entsprach nicht ganz der Vorstellung da ob der Menge an Spinat in dieser Porion dieser eindeutig zu scharf gewürzt war. Das eigentlich leckere, große Seelachsfilet ging da vom Geschmack leider unter. Auf Nachfrage erhielten wir die Aussage, das dem Koch aus Versehen der Pfefferstreuer ausgerutscht sei und er wohl nicht noch einmal verkostet hätte. Man wolle jetzt den vorbereiteten Spinat entsorgen und neuen anrichten. Uns hats leider nichts mehr genützt. „Kaventsmann“ ein Seelachsfilet auf Blattspinat und Nudeln mit Käse gratiniert für 18,90 €
Unser Fazit: eine gemütliche Kneipe, nette Bedienung und leckeres Essen. Durch zwei Fehler in der Küche gehen hier aber leider Punkte verloren. So darf es nicht passieren das die Suppe kalt und der Spinat wissentlich zu scharf ist. Schade.
Wenn man auf dem „Fischland“ Darß-Zingst Urlaub macht, ist die Fischgastronomie fast schon Pflicht. Da das kleine Dorf Wustrow unweit unseres Urlaubsortes Dierhagen liegt, war es also auch einmal der Wunsch die dortige Gastronomie zu checken. Bereits einige Tage im Voraus waren wir in der Gegend Geocachen, und so wollten wir ohne Bestellung im kleinen Hafen von Wustrow im „Kapitänshaus“ essen gehen, aber ohne Vorbestellung gabs da keine Chance. Also mussten wir uns auf einige Tage später vertrösten, bestellten für... mehr lesen
Kapitänshaus Am Unterfeuer · Fischrestaurant
Kapitänshaus Am Unterfeuer · Fischrestaurant€-€€€Restaurant03822080980Hafenstraße 8, 18347 Ostseebad Wustrow
4.0 stars -
"Zwei Fehler versauen die Punktzahl" JenomeWenn man auf dem „Fischland“ Darß-Zingst Urlaub macht, ist die Fischgastronomie fast schon Pflicht. Da das kleine Dorf Wustrow unweit unseres Urlaubsortes Dierhagen liegt, war es also auch einmal der Wunsch die dortige Gastronomie zu checken. Bereits einige Tage im Voraus waren wir in der Gegend Geocachen, und so wollten wir ohne Bestellung im kleinen Hafen von Wustrow im „Kapitänshaus“ essen gehen, aber ohne Vorbestellung gabs da keine Chance. Also mussten wir uns auf einige Tage später vertrösten, bestellten für
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Daraus gelernt, reservierte ich dieses Jahr frühzeitig. Ein sehr freundliches Telefonat. Der Pfingstsonntag trotzdem schon ausgebucht. Alternativ wurde uns der Pfingstmontag angeboten und da stimmte ich gerne ohne Zögern zu.
Restaurant – Pension – Cafe, so stellt sich das Schimmels auf.
Von Zingst reisten wir an diesem Abend mit dem Auto an. Navigiert fanden wir das Schimmels gut in einem ruhigen Wohngebiet. Ein kleiner öffentlicher und kostenloser Parkplatz fand sich wenige Meter entfernt.
.
Pünktlich trafen wir ein und wurden sofort wohlfühlend empfangen.
Nachdem unsere Reservierung abgeglichen war, wurden wir zu unserem gepflegt eingedeckten Tisch begleitet.
.
Bequem konnten wir auf der umlaufenden gepolsterten Sitzbank Platz nehmen.
Den fast perfekten Platz hatte ich: Mit Blick auf die offene Küche.
Blick zur offenen Küche
Der perfekte Platz war direkt an der Theke zur offenen Küche. 2 Köche, darunter wohl der Chef Ralf Schulze-Schimmelpfennig waren routiniert und konzentriert bei der Arbeit zu sehen. Wenn wir nochmal hierher kommen werde ich diesen reservieren und mein Mann muss mit meiner mentalen Abwesenheit klarkommen.
Das Ambiente hat uns ausgesprochen gut gefallen. Wohnlich, angenehme Raum- und Tischaufteilung. Ansprechende Einrichtung und Dekoration. Am Eingang ist eine Ministufe zu überwinden. Die Toiletten befinden sich im Untergeschoss.
Die Speisekarte wurde von einer jungen Dame gereicht und wir durften stöbern.
Der erste Durst wurde abgefragt. Gerne bestellten wir vorab Schimmels Tafelwasser – 0,75 l - € 6,00. Eine zweite Flasche folgte im Laufe des Abends.
Wenig später gaben wir unsere weiteren Wünsche bei der Mitarbeiterin auf.
Schwächen gibt es an der Ostsee tatsächlich oft bei der Versorgung mit deutschen Winzersekten. Unverständlich, denn die Weine sind in der Regel gut sortiert im Angebot.
Mangels Alternative also auch hier zum Aperitif für meinen Mann einen Prosecco „Soligo Frizzante“, immerhin für geschmeidige € 4,50. Für mich einen Aperol Spitz - € 5,50.
Die Speisekarte ist wunderbar übersichtlich: 2 wechselnde Menüs werden angeboten. Toll, dass wir aus beiden Menüs kombiniert wählen durften.
Wir entschieden uns für 3-Gänge zu € 49,00. Eigentlich beinhalten diese 3 Gänge klassisch Vor- Haupt – Nachspeise. Sehr freundlich war, dass wir in Vorspeise – Zwischengang und Hauptspeise (also ohne Dessert) umwandeln durften. Sehr flexibel und gastorientiert.
Nach den Getränken grüßte die Küche mit frisch gebackenem Brot und hausgemachtem Kräuterfrischkäse.
Frisches Brot und Kräuterfrischkäse
Beides stimmte uns gut, wie sicherlich von der Küche beabsichtigt, auf den weiteren Abend ein.
Es folgte ein weiteres Amuse: Eine kleine aufgeschäumte Fischsuppe.
Amuse: Fischsuppe
Ohne Einlage, aber mit sehr feinem Fischaroma.
Unsere gewählten Weine, aufgrund der Fahrt waren wir zurückhaltend:
Grauburgunder Bender 0,2 l - € 9,50.
Weißburgunder Fußer 0,2 l – € 9,00.
Auftakt für uns beide:
Gebratenes Steinbuttfilet auf Artischockensugo und Auberginencréme.
Da wurde auf dem Teller ordentlich was geboten. Nicht nur optisch.
Steinbuttfilet auf Artischockensugo und Auberginencréme
Das Artischockensugo ergänzte sich geschmacklich gut mit dem nussigen Aroma des Quinoa.
Das Steinbuttfilet war perfekt gebraten. Sogar auf dem Foto kann man die Saftigkeit erkennen.
Besonders gut gefiel uns das Zusammenspiel der Aromen und Texturen. Die kross frittierten Scheiben des Artischockenbodens obenauf waren das sprichwörtliche „i-Tüpfelchen“ auf dem Teller.
Farbtupfer brachten Micro-Blutampferblättchen.
Als Zwischengang wurde meinem Mann die bestellte
Aufgeschäumte Spargelsuppe mit pochiertem Lachs
serviert.
Die cremige Suppe geizte nicht mit Spargelaroma und die dezente Würze passte perfekt. Noch perfekter war der Lachs. Nahezu roh serviert, bei dieser wunderbaren Fischqualität genau richtig.
Obenauf etwas Saiblingskaviar und ganz junge Koriandersprossen. Ich durfte probieren und neidisch werden…
… obwohl ich mit meinem Zwischengang auch höchst zufrieden war:
Gebackene Zucchiniblüte im Tomatensud.
Gebackene Zucchiniblüte im Tomatensud
Zucchiniblüte wollte ich schon immer mal essen. Aber bei den eigenen Zucchini war ich immer zu geizig die Blüte vor der reifen Frucht des Sommerkürbis zu opfern. Und im Restaurant hatte es sich tatsächlich noch nie ergeben.
Bei diesem Gericht waren dann kräftige Aromen im Spiel. Passend für dieses mediterrane Gericht. Volles Tomatenaroma im leicht pikanten Tomatensugo. Die jungen Zucchinischeiben noch mit knackigen Biss. Ebenso der Fruchtansatz der sich noch an der Blüte befand.
Gebackene Zucchiniblüte im Tomatensud
Die geflüllte Blüte war in Teig knusprig ausgebacken.
Ein toller Zwischengang.
Mein Mann blieb an diesem Abend dem Fisch auch beim Hauptgang treu.
Filet vom Kabeljau auf grünem und weißen Stangenspargel
Kabeljau auf grünem und weißen Spargel
Kabeljau ist einer seiner Lieblingsflossenträger. Er wurde kross auf der Haut gebraten und wieder sehr saftig serviert.
Angerichtet auf seinem Bett aus weißem und grünen Spargel. Dieser auch wieder noch leicht knackig gegart. Dazu gesellten sich noch etwas Wildspargel und eine Nocke feiner Kartoffelstampf. Beides nicht auf der Menükarte angekündigt, ebenso wie die frisch aufgeschlagene Hollandaise und eine dunkle Sauce.
Auf allen Tellern wurde mehr als beschrieben serviert. Es waren alles feine und willkommene Überraschungen.
Alle Gerichte wurden sehr schön und abwechslungsreich angerichtet präsentiert.
Aber meine Hauptspeise
Reh aus der Rostocker Heide mit Erbsenpüree, Aprikosen und Pilzen
gefiel mir optisch am Allerbesten. So vielseitig und bunt!
Reh mit Erbsenpüree, Aprikosen und Pilzen
Geschmacklich waren alle Speisen so gut, dass ich für jedes Gericht den 1. Platz vergebe.
Das Reh gleichmäßig (sousvide?) rosa und butterzart zubereitet. Dazu gesellte sich noch ein Stück kräftig angebratenes Stück Reh (vielleicht Schulter oder Keule), welches sicherlich in der wunderbaren dunklen Sauce lange schmoren durfte.
Ich kann ja gut auf Saucen verzichten, aber mein Mann und ich ließen dank des Brotes kein Tröpfchen der Saucen übrig. Ein größeres Lob kann es wohl kaum an die Küche geben.
Küchenmeisterlich auch hier wieder die vielfältige Beilage. Kräftig erbsig im Geschmack das Püree des Namensgebers.
Auch auf meinem Teller fand sich eine Nocke vom Kartoffelstampf. Dazu junger Wirsing, Romanescoröschen, Mairübchen und die gebratenen Pilze. Die geschmorten Aprikosen gefielen mir hervorragend zum Wild!
Mein Mann fand noch seine persönliche süße Lücke. Diese allerdings zu klein für ein „richtiges“ Dessert. 1 Kugel Vanilleeis mit Sahne für unschlagbare € 2,00. Dazu noch eine karamellisierte Nusshippe.
Kleines Wunschdessert
Die Rechnung wurde hier nicht mit der Überraschung „10 % Trinkgeld inklusive“ serviert.
Nein, der Endbetrag wurde mit einem Herz gekennzeichnet und überreicht. Bei dem tollen Gesamtpaket im Schimmels gibt hoffentlich doch jeder Gast ein angemessenes Trinkgeld.
Die Servicedamen waren sehr aufmerksam, freundlich und immer aufmerksam für die Gäste.
Dieser Abend machte einfach Spaß!
Tatsächlich waren wir pünktlich zum Sonnenuntergang zurück in Zingst. Schnappten uns in der Ferienwohnung eine gut gekühlte Flasche Winzersekt brut die wir am Strand genießen konnten.
Würdiger Abschluss eines tollen Abends