"Ein sehr gelungener Nikolausabend"
Geschrieben am 26.01.2019 2019-01-26 | Aktualisiert am 06.12.2019
"Gute Weinstubenküche, etwas ausgefallerne Speisen, faire Preise - aufmerksamer und symapthisch-herzerfrischender Service"
Geschrieben am 11.10.2018 2018-10-11 | Aktualisiert am 11.10.2018
"Unser dritter Besuch!"
Geschrieben am 24.06.2018 2018-06-24 | Aktualisiert am 24.06.2018
"Bestbürgerliche Landhausküche mit Anspruch im Herzen von Maikammer"
Geschrieben am 16.12.2017 2017-12-16 | Aktualisiert am 16.12.2017
Montag: | ab 11:30 Uhr |
Dienstag: | ab 11:30 Uhr |
Mittwoch: | ab 11:30 Uhr |
Donnerstag: | ab 11:30 Uhr |
Freitag: | ab 11:30 Uhr |
Samstag: | ab 11:30 Uhr |
Sonntag: | ab 11:30 Uhr |
In der Zeit von November bis März ist Montag und Donnerstag Ruhetag.
Wir entschieden uns für einen Ausflug in die Pfalz. Denn im Weingut Nicole Graeber war der wunderbare Gelber Muskateller Sekt brut nature endlich wieder verfügbar. Ein paar Flaschen sollten nach Idar-Oberstein umziehen.
In unserer Lieblingspension in Maikammer war auch noch ein Zimmer frei. Das lief wie geschmiert!
Und auch die telefonische Tischreservierung beim „Winzer“. Sehr freundlich, da freut man sich gleich noch mehr auf den Ausflug.
Am frühen Abend trafen wir, nach dem Einkauf bei Frau Graeber, zu Fuß ein. Der Innenhof weihnachtlich dekoriert und beleuchtet. Schiefertafeln mit saisonalen Gerichten weckten den ohnehin schon vorhandenen Appetit.
Kastaniensaumagen? Ich liebe ihn!
Innen empfing uns heimelige Wärme und nette Mitarbeiter. Eine junge Dame begrüßte uns und begleitete uns zum reservierten Tisch. Urgemütlich, obwohl unser Tisch mitten im Raum steht. Aber ein wärmender Ofen, halbhohe Raumteiler und stimmige, sehr weihnachtliche Deko sorgten für den Wohlfühlfaktor.
Auch die Akustik war, selbst nachdem fast alle Tische belegt waren, noch angenehm.
Die „Qual der Wahl“ begann mit der gereichten wohlsortierten Speisekarte. Der Saumagen? Ein Wildgericht? Fisch oder doch die saisonale Gans?
Um Zeit zu gewinnen bestellten wir erst einmal
1 Flasche Mineralwasser, € 5,00 / 0,75 l.
2 Gläser Riesling Sekt - € 4,00
Die Getränke wurden gut temperiert serviert und der Winzersekt überzeugte sehr.
Kurz darauf der erste Küchengruß und wir fühlten uns sehr willkommen.
Ein wunderbares Gänseschmalz mit Apfelspalte dekoriert, dazu frisches und sehr leckeres Vollkornbrot.
1. Gruß: Gänseschmalz mit frischem Brot
Zu unserer Überraschung folgte ein zweiter Gruß: Ein Geflügelsalat.
2. Gruß: Geflügelsalat mit Sellerie und Apfel
Mit feinem Sellerie und Apfel sehr gut abgeschmeckt.
Beim Wein vertrauten wir auf die Empfehlung des Herrn im Service (oder Inhaber?):
1 Flasche 2016er Autumnus Cuveé weiß - € 23,00 / 0,75 l. Der Wein schlug die Brücke unserer sehr unterschiedlichen Hauptspeisen sehr gut!
Zunächst aber für uns beide die gleiche Vorspeise:
Die gebratenen Jakobsmuscheln auf Carpaccio von roter Beete an Trüffel-Vinaigrette und Kürbis-Risotto - € 13,80
Auf die Vorspeise mussten wir nicht lange warten. Farbenfroh auf schwarzem Teller angerichtet. Farbenfrohe Speisen mag ich sehr, die verspielte Anrichte irritierte mich allerdings schon.
Jakobsmuscheln auf Carpaccio von roter Beete
Ein bisschen rot, ein bisschen gelb, grün und weiß noch dazu. Irgendwie gewollt modern, anstatt hinter ordentlicher frischer Winzerküche zu stehen? Egal, auf den Geschmack hatte es keinen Einfluss. Auch die Teller mit angerauter Oberfläche nicht, aber die kratzenden Geräusche des Bestecks erinnern an den Fingernagel auf der Schultafel.
Zum Geschmack: Die Jakobsmuscheln sehr gut gebraten, schön aromatisch die Beete. Im Eingangsbereich lag der aufgeschlagene „Feinschmecker“ mit dem Trüffelthema. Leider ließ sich das Trüffelaroma bei dieser Vorspeise nur schwer finden. Das Kürbis-Risotto, wohl lange vorbereitet, daher eher ein Pürree. Keine schlechte, aber eine verbesserungswürdige Vorspeise.
Mein Mann wollte gerne auch als Hauptgang Fisch. Diese Entscheidung fiel dann leicht. Das einzige Fisch- / Meeresfrüchtegericht:
Die Trilogie von Zander, Jakobsmuschel und Garnele mit feinen Zitronengras-Aromen und Fleur de Sel gewürzt, an Hummer-Pernod-Schaum, Marktgemüse und Kürbis-Risotto - € 25,80
Die Wiederholung der Jakobsmuschel zur Vorspeise störte nicht. Aber das Kürbisrisotto musste nicht noch einmal sein. Service und Küche hatten gar kein Problem damit die Beilage in feine Bandnudeln (auf der Karte als Beilage vorhanden) zu tauschen.
Kein Saumagen für mich, sondern die
Brust von der Martinsgans auf Gänsejus, Kartoffelknödel, Rotkohl, glasierte Maronen und Schmorapfel mit Preiselbeerfüllung - € 25,80
Den Ausschlag für meine Entscheidung gab die Angabe der Herkunft: Niederwildrevier Franz-Gustav Winkler, Böbingen/Pfalz.
Wieder agierte die Küche flott. Für uns, eingestellt auf einen gemütlichen Abend, schon zu flott. Vielleicht musste der Koch noch den Nikolaus für seine Kinder geben? Teilweise konnte ich einen Blick in die geschäftige Küche durch die Durchreiche werfen.
An die kratzigen schwarzen Teller gewöhnten wir uns… fast. Und wieder erreichte uns eine bunte Vielfalt.
Zander, Muschel und Garnele auf den Punkt gebraten. Vielfältige Gemüsebeilagen, alle knackig und frisch. Darunter die hippen Flower Sprouts (Kreuzung aus Rosen- und Grünkohl).
Zander, Jakobsmuschel und Garnele
Feine Bandnudeln zum Fisch
Alles war perfekt gegart, dennoch etwas unharmonisch in der Zusammenstellung. Saisonal Kohl, Bohne, weißer und lila Blumenkohl, Karotte. Das hätte gereicht. Zitrone zum Fisch passt. Dann noch grüner Spargel, Champignon, Tomate und Peperoni? Das Gegenteil von „gut“ ist „gut gemeint“.
Es schmeckte alles, aber die Kombination war einfach zu viel. Die dazu umbestellten feinen Bandnudeln mit Gemüsesteifen passten sehr gut.
„Meine einzige Gans 2018“ überzeugte ganz! Knusprige Haut, saftiges Fleisch.
Brust von der Martinsgans
2 Knödel und Rotkohl wurden separat gereicht. Auch Nachschub des feinen Gänsejus in der Sauciere. ÜPPIG!
Brust von der Martinsgans mit Beilagen
Mit meiner Wahl war ich sehr zufrieden. Leider habe ich nicht alles geschafft. Alles war sehr schmackhaft. Maronen mag ich sehr, beim Rotkohl und den Knödeln habe ich Zweifel, ob sie hausgemacht waren. Eher nicht. Rotkohl geht besser, die Knödel waren gut. Die klassische Ergänzung dieses Wintergerichtes mit Apfel, Preiselbeeren, Orangenscheibe und Traube passte gut. Aber Erdbeere und Himbeere zu dieser Speise? Manchmal ist weniger mehr.
Ein Dessert schafften wir nicht mehr. Mein Mann gönnte sich noch als Digestif ein Altes Pflümle - € 4,00.
Auf der Suche nach den Toiletten fand ich die sehr schönen Gästezimmer im 1. OG. Wenn in unserer Lieblingspension mal kein Zimmer frei ist, werden wir gerne hier anfragen.
Die gepflegten Nassräume fand ich schließlich außerhalb des Restaurants. Ein paar Schritte gegenüber dem Eingang.
Dies war wieder einmal ein sehr schöner Abend Maikammer, erstmalig zur Weihnachtszeit. Wir wurden sehr freundlich von den aufmerksamen Mitarbeitern verabschiedet.
3 GastroGuidekollegen waren vor uns schon hier. Wie nicht anders erwartet, zeigte sich an unserem Abend, dass es 3 sehr gute Empfehlungen waren!