"Mein liebstes (Vor)Urteil ist bestätigt .... Standard Hotel-Restaurants besser mit Vorsicht begegnen"
Geschrieben am 31.03.2015 2015-03-31
"Super Gyros, frisch zubereitet - was will man mehr"
Geschrieben am 27.03.2015 2015-03-27
Montag: | 09:30 - 18:00 Uhr |
Dienstag: | 09:30 - 18:00 Uhr |
Mittwoch: | 09:30 - 18:00 Uhr |
Donnerstag: | 09:30 - 18:00 Uhr |
Freitag: | 09:30 - 18:00 Uhr |
Samstag: | 09:30 - 18:00 Uhr |
Sonntag: | Ruhetag |
Geparkt habe ich kostenlos in der Urbanstraße und war noch ein paar Schritte zu Fuß unterwegs. Wer es bequemer haben möchte, kann kostenpflichtig in der hoteleigenen Tiefgarage parken.
Die Begrüßung ist sehr freundlich und unsere Reservierung wurde war eingetragen, jedoch wurden wir eine Woche später erwartet. Bei der geringen Besetzung von 8 Tischen in dem Ein-Raum-Restaurant am heutigen Abend, wäre aber auch selbst ohne Reservierung noch Platz gewesen. Es sei denn, die Küche setzt ein Limit an Maximalbelegung.
Alle Twingler sitzen an der Fensterfront und die Tische sind sehr stilvoll und nobel mit grauen Stofftischdecken, darauf ein grünfarbener Läufer, Besteck von WMF Hotel inklusive eines Gourmetlöffels, eine Nelke in einer Glasvase, Salz- und Pfeffermühle, einem Platzteller mit dem Schriftzug "Brasserie Saison" eingedeckt. Gut gefallen hat mir das Pergamentpapierblatt mit der Menüfolge, das in das Windlicht eingesteckt war.
In sparsamer Menge kommt aufgeschnittenes Brot, das abgezählt ist und jeder genau 1 1/4 Scheiben davon bekommt. Unser "Anstandsrest" mit einer Scheibe bleibt bis zum Schluß auf dem Tisch stehen und wird nicht abgeräumt und auch nicht nachgefüllt. Beim Wein besteht die Auswahl zwischen Rotem, Rose oder Weißem- dieser wird später sehr schleppend nachgeschenkt. auch mit Wasser, das außerhalb unserer Reichweite stand, wären wir gerne öfters versorgt worden, alternativ hätte man uns die Wasserflasche auch auf den Tisch stellen können.
Das Menü war vorgegeben mit:
Gebratene Scholle mit gefüllter Zucchiniblüte
Zitronengras-Currysuppe mit gebratener Gamba
Heidelbeersorbet
Rindersteak vom Grill auf karamelisierten Karotten und Erbsenpüree
mit Stachelbeere gefüllter Windbeutel und Koriandereis.
Von einem der Herren des überaus steifen Service bekamen wir die Instruktion, daß wir die einzelnen Gänge abrufen können, wann immer es für uns paßt. Später war es dann so, daß der noch steifere Restaurantleiter und wie alle Servicemitarbeiter ohne Charme und Esprit, an unseren Tisch trat und sich erkundigte, ob der nächste Gang serviert werden darf. Zeitlich fühlte es sich dann so an, als stehe das Essen schon der Küche bereit und muss nur hinausgetragen werden.
Das würde auch das zähe und viel zu durch gegarte Rindersteak, das auch noch nur eine dünnere Scheibe war, erklären. Alle vier hatten wir medium bestellt und es kam wie Schuhsohlen, Röstspuren bzw. -aroma konnte man weder sehen noch schmecken, da muss die Küche noch schwer üben. Das Ganze, inklusive dem Gemüse, war so fad, daß unsere Gegenüber mehrere Schübe von Salz und Pfeffer auf das Gericht niederprasseln ließen. Salz ist für mich kein Würzmittel und ich habe es beim faden belassen. Was ich dagegen sehr vermißte, wäre ein wenig Soße gewesen, so war es ein sehr trockenes Gericht. Als wir gefragt wurden wie es geschmeckt hat, habe ich meine ehrliche Meinung abgegeben. Am Nebentisch hörte ich nur einmal die gleiche Kritik.
Eine einzige Enttäuschung war auch das Dessert, ein trockener Windbeutel aufgeschnitten und mit Stachelbeere in der Konsistenz und Aussehen von Marmelade bestrichen. Auch optisch und in der Zusammenstellung fanden wir es nicht der Renner, auch die vielen Schokoladenglasurspuren unpassend.
Das einzige Highlight war die Zitronengrassuppe, bei der wir nach der Kochkunst der Küche zu urteilen, witzelten und auf Convinience tippten. Diese war mehr als gelungen und mit einer sehr feinen Currywürzung und angenehmer Schärfe so gut, daß wir am liebsten nochmal einen Teller voll gegessen hätten. Selbst die gebratene Gamba darin war noch mit dem ganz leicht glasigen Geschmack. Auch gelungen und weil ich es gerne esse, fand ich die mit Couscous gefüllte Zucchiniblüte. Das kleine Stückchen Scholle war trocken. Eine gute idee finde ich immer ein erfrischendes Sorbet zwischen zwei warmen Gängen, es wurde samt Glas eingefroren und am Tisch mit einem Schuss Sekt aufgefüllt.
Eine Wiederholung wird es nicht geben und mein Fazit, daß Esslingen keine gehobene Gastronomie zu bieten hat, wurde nochmals bestätigt.