"Das ist beste sächsische Küche mit leckeren, hausgebrauten Bier zu vernünftigen Preisen"
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"Die Bayern und Böhmschen stürmen Dresden"
Geschrieben am 14.01.2022 2022-01-14 | Aktualisiert am 14.01.2022

"Neue Wirte für Brauhaus am Waldschlösschen"
Geschrieben am 13.01.2022 2022-01-13

"Italienisches Dörfchen soll wieder öffnen"
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"Moderner Genuss mit Straßenbahnanschluss"
Geschrieben am 12.01.2022 2022-01-12 | Aktualisiert am 12.01.2022

"Gaststätte im Landtag: Neustart mit Hindernissen"
Geschrieben am 05.01.2022 2022-01-05

Wir hatten für 19:30 Uhr reserviert, und wurden schon sehnsüchtig erwartet. Laut Aussage des Kellners seien wir die letzten bestellten Kunden für diesen Tag. Die vor kurzen eingeführten 2G-Regeln machen der Gastronomie schwer zu schaffen. Am Eingang wurde also erst einmal unser aktueller Impfstatus kontrolliert, danach wurden uns zwei verschiedene Tische angeboten. Wir nahmen in einer kleinen Nische des Restaurants Platz, und hatten so alles gut im Überblick. Man sitzt hier auf dezent modernen Stühlen, welche angenehm gepolstert sind. Die dazugehörigen Tische erschienen mir für 4 Personen allerdings als zu klein. Entlang der Wände und in den Nischen gibt es größere Tische und große, bequeme und vor allem üppig gepolsterte Lederbänke.
Da kann man einen Abend bei den hausgebrauten Bieren getrost verbringen. Die Wände sind mit dunklem Holz vertäfelt und mit allerlei Bierutensilien voll gehangen. In jeder Ecke flimmert ein großer Monitor mit den aktuellsten Watzke-Neuigkeiten.
Zusätzlich sind im ganzen Lokal Tafeln angebracht, welche die aktuellen Sonderangebote anpreisen. Während der wärmeren Jahreszeit ist vorm Restaurant noch ein großer Biergarten, welcher immer voll ist, und von dem man das geschäftige Treiben rings um die Dresdner Einkaufscenter beobachten kann.
Wir wurden von dem jungen, kräftigen Kellner an unseren Platz gebracht, und nach den Getränkewünschen befragt. Wir erbaten uns erst einmal etwas Bedenkzeit, und stöberten in der Karte. Nachdem unsere Getränke fest standen, war unser Kellner sofort wieder zur Stelle und nahm zumindest erst einmal die Getränkewünsche auf.
So sollten es als Getränke erst einmal sein:
· 1x 0,5ér Spezi für 3,90 €
· 1x 0,5ér hausgemachte Pflaumenlimonade mit Thymian für 4,90 €
· 1x 0,5ér Watzke Altpieschner Spezial für 4,10 €
· 1x 0,5ér Monatsbier – das Watzkes Rotbier für 4,10 €
Nach knappen 10 Minuten waren unsere Watzke-Brauspezialitäten und die alkoholfreien Getränke am Platz.
Während das Altpieschner Spezial ein Hopfenblumiges, feinherbes, untergäriges Vollbier mit einem leichten Karamellgeschmack ist, war das Watzke Rotbier ein rotbraunes, ebenfalls untergäriges Vollbier, welches aber leichte fruchtige Noten und erst im Abgang eine leichte Bitterkeit des Hopfens verspüren ließ.
Mir war das dann doch zu süß, und so tauschte ich mit meiner Frau, sodass ich wie sonst auch im Watzke, mein APS-das Altpieschener Spezial hatte.
Die hausgemachte Pflaumenlimonade war angenehm und zurückhaltend leicht süß,
mit einer kräftigen Note Thymian.
Zwischenzeitlich waren wir auch mit unseren Wünschen für unsere Speisen fertig.
So orderten wir als Vorspeisen:
· 2x Watzkes Kartoffelsuppe nach sächsischem Rezept mit viel Wurzelwerk, ausgelassenen Speckwürfeln, frischen Kräutern und gebratenen Würstchenscheiben für je 4,90 €
· 1x Deftige Gulaschsuppe im Weckglas mit Rindfleisch, Kartoffeln, Paprika und Bohnen, abgerundet mit frischen Kräutern und einem Klecks Kräuter-Knoblauch-Schmand für 5,50 €
Als Hauptspeisen wählten wir:
· 1x Watzke´s Rostbrät´l mit hausgeräucherten Schmorzwiebeln, Weißkraut-Möhrensalat, angerichtet an deftigen Bratkartoffeln für 14,50 €
· 1x Geräuchertes Haxenfleisch mit Zwiebeln in Majoran-Biersauce geschwenkt, dazu Weißkraut-Möhrensalat und Bratkartoffeln für 14,90 €
· 1x Flammkuchen nach Elsässer Art bestrichen mit Kräuter-Knoblauchschmand, belegt mit Käse, Lauch, Zwiebeln und Speckkrusteln für 10,90 €
· 1x Hausgemachte Quarkkäulchen nach hauseigenem Rezept mit Cranberries, in Zimtzucker gewälzt, mit gestampftem Apfel, Milcheis mit Vanillegeschmack und Schlagsahne für 6,90 €
Nach knappen 10 Minuten waren die Vorspeisen am Tisch, was zumindest bei Suppen, auf fertige Ware in der Küche schließen lässt.
Die Watzkes Kartoffelsuppe war so wie man sie bei uns in Sachsen so kennt. Eine dampfende, dicke, cremige und angenehm herzhafte Suppe, welche mit kleinen Speckwürfelchen als auch mit reichlich gebratenen Wiener-Würstchenscheiben aus der eigenen Wurstküche versehen war. Dazu zwei Scheiben frisches Schwarzbrot. So ist wahrhaft eine sächsische Kartoffelsuppe, und besser bekomm ich die auch nicht hin. Lecker.
Die Deftige Gulaschsuppe im Weckglas stand der sächsischen Kartoffelsuppe in nichts nach.
So wie ich es liebe, leicht zerkochter Rindergulasch angerichtet mit kleinen Kartoffelwürfeln, Paprikastückchen und Bohnen, das ganze in einer dicken, würzigen, leicht scharfen Sauce.
Obenauf ein kräftiger Klecks Kräuter-Knoblauch-Schmand, welcher sich diesen Namen auch redlich verdient hatte. Dazu auch hier wieder zwei Scheiben frisches Schwarzbrot, welches zum Ende der Suppe auch nötig war, um die Schärfe etwas zu neutralisieren. So muss das.
20 Minuten nach unseren Vorspeisen kamen unsere Hauptspeisen. Das spricht schon mal dafür das unser Essen nicht unbedingt aus der Ping kommt. Die Teller auch hier wieder reichlich gefüllt.
Meine Frau wünschte das Watzke´s Rostbrät´l, und wurde nicht enttäuscht. Zwei dicke Scheiben gut durchwachsenerSchweinekamm, welcher angenehm gewürzt und auf den Punkt genau gebraten wurde, war garniert mit einem riesigen Haufen Schmorzwiebeln, welche mit frischen Porree verfeinert wurden. Die Schmorzwiebeln hatten auch einen leichten Karamellgeschmack, was darauf schließen lässt, das die Zwiebeln sicher in Altpieschener Spezial Bier geschmort wurden. Dazu gab es noch Bratkartoffeln nach Mutter´s Art. Knusprig gebraten, mit reichlich Speck und Zwiebel und deftig gewürzt. Als Beilage wurde hier ein Weißkraut-Möhrensalat gereicht. Einfach lecker, so geht sächsische Küche.
Mein Geräuchertes Haxenfleisch stand dem Rostbrätel aber auch wieder nichts nach, und die neidischen Blicke meiner Frau bestätigten dies. Das gut gewürzte Fleisch einer Haxe war hier mit reichlich Zwiebeln angerichtet, und für mich Soßenheini mit ausreichend Majoran-Biersauce gereicht.
Dazu auch hier wieder die Bratkartoffeln von Muttern, Knusprig gebraten, mit reichlich Speck und Zwiebel und deftig gewürzt. Mmmmh, da läuft das Wasser im Munde zusammen. Auch bei meinen Haxenfleisch wurde wieder ein Weißkraut-Möhrensalat gereicht. Ob dieser nun hausgemacht oder Convenience ist, vermag ich nicht zu sagen.
Da unsere Kinder von drei Tagen München nun aber die Nase voll hatten von Haxe, Käsespätzle und Co, entschieden sie sich hier für etwas weniger deftiges.
Die Große freute sich auf ihren Flammkuchen nach Elsässer Art und wurde ebenfalls nicht enttäuscht. Ein riesiger Flammkuchen mit einem hauchdünnen Teig, dafür dick bestrichen mit einem herzhaften Kräuter-Knoblauchschmand und zusätzlich belegt mit reichlich würzigen Käse, frischen Lauch und Zwiebeln und noch mehr gebratenen Speckwürfeln. Schon lange habe ich keinen besseren Flammkuchen(zumindest in Sachsen) mehr gegessen. Wow.
Die Kleine entschied sich nach dem deftigen München-Wochenende dann lieber für einen süßen Willkommensgruß in Sachsen, und hatte sich daher die Hausgemachte Quarkkäulchen, welche normalerweise als Nachspeise angeboten werden, entschieden. Die Quarkkäulchen sollen ja nach hauseigenem Rezept hergestellt werden. Versehen waren sie mit Cranberries und waren in viel Zimtzucker gewälzt worden. Dazu gestampfter Apfel, oder wie wir es nennen, eher grober Apfelmus. Obenauf gab es noch eine Kugel Milcheis mit Vanillegeschmack und Schlagsahne. Die Augen strahlten, alle viere waren glücklich.
Und wenn man gut schlemmt, kann man natürlich auch noch was für die Verdauung tun, und so bestellten wir noch zwei doppelte, je einen Rauchbierbrand und einen Weizenbrand zu je 6,40 €. Prost.
Unser Fazit: wir ließen zu viert moderate 95,40 Euro im Watzke, und mussten wieder feststellen, das Watzke, egal welches von den vieren, ist eine Drsdner Institution und nicht nur bei der Dresdner Bevölkerung überaus beliebt. Die eigenen hausgebrauten Biere sind lecker, die Küche bietet deftige sächsische Küche zu moderaten Preisen. Wir kommen gern wieder.