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Der fahrbare Untersatz bleibt in der Garage, lieber ein paar Bierchen trinken als zügig und bequem hin und zurück fahren. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln geht's also in Richtung Bonn, Sterntorbrücke.
Das Ambiente (***/****)
Hier in der Sterntorbrücke 4 in der Fußgängerzone hat das Brauhaus Bönnsch seine Heimat. Vor dem stattlichen Gebäude in einer Häuserzeile lädt die Außengastronomie des Hauses zum Verweilen ein. Hier schmeckt an lauen Sommerabenden das "Bönnsch", das hauseigene Bier, sicherlich besonders gut.
Für unsere große Gruppe sind im Keller des Hauses mehrere lange Biertische reserviert. Wir sitzen in einem Gewölbekeller, die Möblierung im typischen Brauhausstil, blanke Biertische selbstverständlich. Die Physik der Schallwellen fordert bei knapp vierzig Personen natürlich ihren Tribut: Es ist ganz schön laut im Keller. Und mit der Restschwüle der vergangenen 40-Grad-Hitzetage und den zirka 75 Watt, die jede Person abstrahlt, ist es auch ganz schön warm. Nun ja, das Bier wird kühlen und dreieinhalb Sterne für das Ambiente.
Der Service (****)
Wir werden von mehreren Servicekräften bedient. Sie machen ihren Job ganz geschickt, freundlich und schnell. Das Essen nehmen sie tischweise auf und servieren auch so. Das klappt zügig und ohne großes Suchen nach dem "Auftraggeber". Auch ein leeres Glas muß nicht lange auf den vollen Nachfolger warten, die Damen und Herren vom Service sind aufmerksam und bringen rasch Ersatz.
Während noch einige unserer Leute hereintrudeln, studieren andere schon die Speisekarten, die von den Servicekräften zügig verteilt worden sind. Bei der Frage nach den Getränken hört man bis auf wenige Ausnahmen: "Ein Bönnsch".
Das Essen (***)
Bleiben wir zuerst beim "Bönnsch" (1,70 € für 0,2 l). Das "Bönnsch" ist ein oberjähriges naturtrübes Bier mit einem an "Kölsch" angelehnten Namen. Es ist sprtzig und sehr süffig, ein Bier für heiße Tage. Serviert wird es in gebogenen Stangen. Der Außenbogen des Glases ist mit Griffmulden für die Finger versehen. Ergonomischer und benutzerfreundlicher als aus einem Bönnsch-Glas läßt sich Bier wohl nicht trinken.
Das Bier schmeckt ausgezeichnet. Ob es mit dem Essen auch so ist?
Die Speisekarte ist rheinisch-regional geprägt und listet Gerichte aus der typischen Brauhausküche auf: Gulaschsuppe, Wurstsalat, Sülze, Schweinshaxe, Rheinischer Sauerbraten und andere rheinische Spezialitäten werden neben Flammkuchen, Schnitzeln, Steaks und Pfannengerichten angeboten. Vom Preis her erzeugen einige Gerichte eine hohe Erwartungshaltung, so beispielsweise eine Bönnsche Currywurst vom Kalb mit Bärlauch, Madras-Curry, Kartoffelecken und Krautsalat zu 11,20 €. Ähnlich verhält es ich mit dem
• Heringsfilet nach rheinischer Hausfrauenart in Joghurtsauce mit Gurke, Apfel, Rote-Bete-Salat und Bratkartoffeln,
das ich schließlich aus der Karte wähle. Stolze 11,90 € sind als Preis ausgezeichnet. Na wenn's denn besonders gut ist ….?
Leider nicht!
Einen Gruß aus der Küche gibt es nicht. Es dauert naturgemäß eine Weile, bis der erste Tisch mit gut einem Dutzend Leute mit Essen versorgt ist. Auf einem großen rechteckigen Teller wird mein Heringsfilet serviert. Auf einem Bett von Salatblättern bedeckt eine satte Lage von Zwiebelringen Rote-Beete-Stückchen, unter denen sich wohl das Heringsfilet verbirgt. Ein teils grobstückiger Bratkartoffelhaufen liegt neben diesem Ensemble. Zwei Tomatenviertel geben farblichen Kontrast zu den Salatblättern.
Die Bratkartoffeln hätten durchaus ein wenig mehr geröstet sein können, und feinschnittiger hätte ich sie mir auch gewünscht. So sind sie optisch wie geschmacklich eher mittelmäßig, und das notwendige Nachwürzen mit Salz und Pfeffer ändert daran auch nichts. Einige Kartoffelscheiben sind schon direkt nach dem Servieren etwas abgekühlt, gerade noch warm.
Die Joghurtsauce schmeckt ganz ordentlich, vom Rote-Beete-Salat hätte es auch ein wenig mehr sein dürfen. Die Heringsfilets sind geschmacklich auch in Ordnung, aber ich zähle nicht mehr als zwei Filets und ein Filetstückchen. Gemessen am Kartoffel- und Zwiebelberg, vor allem aber am Preis, ist da eine Unwucht drin.
Das Essen hat schon geschmeckt. Aber mehr als ein "o.k.", also drei Sterne, vergebe ich hier nicht.
Klagen von meinen Tischnachbarn habe ich nicht gehört, allerdings auch keine Lobeshymnen.
Die Sauberkeit (****)
Bezüglich der Sauberkeit habe ich nichts zu bemängeln, sowohl im Gastraum und auf den Tischen wie auch auf der Toilette. Die Toilette wird von Personal gepflegt und sauber gehalten, in einem Brauhaus sicherlich für die Sauberkeit hilfreich. Volle vier Sterne.
Das Preis-/Leistungsverhältnis (**/***)
Mein Essen bewerte ich als mittelmäßig, die Servicekräfte, die unsere Gruppe bedienen, machen einen guten Job, die Preise einiger Gerichte, auch der meines Heringsfilets, sind im oberen Segment. Für den Preis des Heringsfilets darf man mehr erwarten. Deshalb bewerte ich das Preis-/Leistungsverhältnis mit zweieinhalb Sternen.
Das Fazit (***)
Beim Fazit sage ich "o.k.", also drei Sterne. Eher wegen des Bieres als wegen des Essens spreche ich eine Empfehlung aus.
Leider läßt die Qualität des Bildes zu wünschen übrig, da ich im Gewölbekeller ohne Blitz fotografiert habe.