Montag: | Ruhetag |
Dienstag: | 11:30 - 14:00 Uhr und 18:00 - 23:00 Uhr |
Mittwoch: | 11:30 - 14:00 Uhr und 18:00 - 23:00 Uhr |
Donnerstag: | 11:30 - 14:00 Uhr und 18:00 - 23:00 Uhr |
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Sonntag: | Ruhetag |
"Bonneria, nos vemos de nuevo!"
Geschrieben am 11.09.2021 2021-09-11 | Aktualisiert am 11.09.2021
Das Ambiente ***/****
Die Bonneria liegt in einem Wohn- und Geschäftsviertel im Herzen von Bonn-Beuel. Die Parkplatzsuche kann hier problematisch werden, die Parkplätze in den umliegenden Straßen sind meistens besetzt. Eine ab 18.00 h nutzbare Parkfläche im Hofe des Wohn- und Geschäftshauses, in dessen Erdgeschoss das Restaurant liegt, ist klein und auch schnell besetzt. Wir haben Glück und finden hier einen engen Parkplatz für unser Gefährt.
Es ist warm an diesem 6. September, und wir haben telefefonisch schon ausgelotet, ob wir um die 18.00 h eine Chance auf einen Tisch auf der Gartenterrasse des Restaurants haben, die neben dem Parkplatz im Hofe liegt. Eine Reservierung für die Terrasse nimmt die Bonneria nämlich nicht an. Unsere Chance auf einen Tisch zu dieser Uhrzeit wird am Telefon von einem Servicemitarbeiter auf 95 Prozent taxiert.
Richtig geschätzt – wir können uns auf der geräumigen Terrasse einen Tisch aussuchen, eine Handvoll Tische ist besetzt. Wir wählen einen Zweiertisch an der rückseitigen Glasfront des Gastraums, haben freien Blick in den Restaurantinnenraum: Viel Holz, teilweise lederbezogene Sessel, Tapas-Bar-Flair.
Gastraum, durch die Fensterfront fotografiert
Auf der Terrasse stehen vorwiegend Zweiertische mit blanker Holzplatte auf Metallgestell in kleinen und größeren Abständen, so dass eine größere Personengruppe an nebeneinanderstehenden Zweiertischen Platz finden kann. Die umstehenden Gartenstühle haben geflochtene Sitz- und Rückenflächen, Sitzkissen gibt es auch. Aber auch Omas Tisch findet Verwendung auf der Terrasse, wie das folgende Bild mutmaßen lässt.
Tisch auf der Terrasse
Knappe vier Sterne für das Ambiente, daran ändert auch die abendliche, fast schon kitschige Blumentopfbeleuchtung nichts.
Deko auf der Terrasse
Der Service ****
Das Serviceteam, zwei junge Herren und eine junge Dame, ist auf Zack. Wir werden von den zwei Herren bedient, beide sind freundlich und gastzugewandt, und sie haben Ahnung von dem, was sie servieren und wie es in der Küche läuft. Obwohl sich die Terrasse im Laufe des Abends mehr und mehr füllt, warten wir bis auf eine Ausnahme nicht viel länger, als die Zubereitung erfordert, auf unsere Gerichte und Getränke. Nur der Nachtisch für meine Liebste lässt länger auf sich warten. Aber zu diesem Zeitpunkt sind fast alle Tisch besetzt, und die Serviceherrschaften schleppen vorrangig Hauptspeisen an die Tische, was ja irgendwie auch verständlich scheint.
Wir werden umsorgt, gefragt, ob alles recht sei, ob es uns geschmeckt habe. Der Service hat seinen Job gut gemacht, vier Sterne.
Essen und Getränke ****
Einer der beiden geschäftigen Serviceherren, ein jovial-fideler Typ, was nicht abwertend gemeint sein soll, händigt uns die Speisekarten aus und fragt nach Getränkewünschen. Meine Frau wählt eine
• Flasche Mineralwasser Classic (0,75 l zu 5,90 €), und da meine Frau mich heimfahren will, kann ich mir einen
• Grauburgunder (0,2 l zu 5,50 €)
leisten, der im Laufe des Abends noch seinesgleichen treffen wird.
Die Getränke bringt uns der Joviale wenig später gut gekühlt auf den Tisch.
Mineralwasser Classic
Er lässt uns weitere Zeit zum Wählen aus der angebotsreichen, spanisch geprägten Karte.
Meine Angetraute entscheidet sich bei den Vorspeisen für ein
• Pan con tomate (geröstete Brotscheiben mit Tomaten, Zwiebeln und Knoblauch, 4,10 €). Ich wähle meine geliebten
• Boquerones fritos (panierte und frittierte Sardellen, 4,70 €).
Als Hauptgericht wählt meine Frau
• Filete Loup de Mer con espinacas y patatas a la parilla (Wolfbarschfilets mit frischem Baby-Spinat und Grillkartoffeln, 17,50 €). Für mich soll es eine
• Dorada a la plancha con patatas romero y ensalada (frische Dorade vom Grill mit Rosmarinkartoffel und Salat, 18,90 €)
sein.
Der junge Mann kommt mit einem Brotkörchen und einem Schälchen. Er serviert uns den Gruß aus der Küche, frisches, warmes Baguette und rúcula alioli, eine Rukola-Aioli-Creme.
Gruß aus der Küche
So schlicht wie der Gruß aus der Küche ist, so gut schmeckt er. Das Brot ist warm und knusprig, die Rukola-Aioli-Creme perfekt zubereitet, voller Geschmack. Ein leckerer Anfang.
Nach kurzer Wartezeit folgen die Vorspeisen.
Pan con tomate
Meine Frau bekommt zwei „spanische Bruchettas“, eine hat sie schon „in Arbeit“, als ich das Foto mache. Die Brotscheiben sind geröstet und noch warm. Belegt sind sie mit einem Mix aus Tomaten, Zwiebeln und Knoblauch. Mit etwas Pfeffer, Salz und der restlichen Rukola-Aioli munden sie meiner Frau gut.
Auch bei meinen Boquerones fällt mir das Fotografieren spät, aber nicht zu spät, ein.
Boquerones
Ein paar Sardellen fehlen schon im Schälchen und die Zitrone ist auch schon gequetscht. So geht es, wenn eine Speise meiner persönlichen Hitparade mich lockt.
Die Boquerones sind dünn mehliert und knusprig frittiert. Ein bisschen Würze aus Salz und Pfeffer und der Zironensaft unterstreichen den gefälligen Basisgeschmack. Mir schmeckt's ausgezeichnet.
Wie wir es gewünscht haben, kommen die Hauptspeisen in etwas zeitlichem Abstand. Zu beiden unserer Hauptspeisen wird ein Salat serviert.
Beilagensalat
Der Beilagensalat besteht aus diversen Blattsalaten, ein paar wenigen Paprikastreifen, einer Gurkenscheibe, einer Minitomate und Möhrenraspeln, insgesamt eine reichliche Portion – so reichlich, dass wir die geringe Menge des gut schmeckenden Dressings aufgrund der kleinen Schüssel nicht unterheben können.
Filete Loup de Mer con espinacas y patatas a la parilla
Die allein schon optisch ansprechenden Wolfsbarschfilets überzeugen meine Liebste auch geschmacklich. Die Filets sind knusprig auf der Haut gebraten und obwohl die Innenseiten ebenfalls leicht knusprig gebraten sind, sind die Filets nicht trocken, sondern saftig und zart. Eine leicht pikante rötliche (Paprika-?) Würze perfektioniert den Geschmack. Da meine Frau die Haut ohnehin nicht mitisst, ist es für sie kein Mangel, dass die Filets mit der Haut nach unten serviert werden, was normalerweise nicht der Fall ist, um die Haut knusprig zu erhalten.
Optisch nicht so ansprechend sind die patatas a la parilla, die sogenannten Grillkartoffeln, die nur sehr leichte Spuren vom Grillrost aufweisen. So sind es nahezu nur aufgewärmte, dicke Scheiben von gekochten Kartoffeln mit Schale und viel resistenter Stärke.
Spinatbeilage
Die Spinatbeilage ist a la española mit gedünsteten Tomatenstückchen angereichert, die alles sehr „suppig“ machen. Frischer Baby-Spinat und die Tomaten sind nur kurz gedünstet und leicht mit Knoblauch abgeschmeckt. Auch hier würzt meine Frau etwas mit Salz und Pfeffer nach, um ihren Geschmack zu treffen.
Dorada a la plancha con patatas romero y ensalada
Die Dorade ist perfekt gegrillt und schmeckt mir sehr gut. Die Haut ist knusprig gegrillt, die obenliegenden beiden aufgeklappten Hälften sind leicht pikant gewürzt. Es ist ein Leichtes, die kräftige Mittelgräte freizulegen.
Die Rosmarin-Kartoffeln, neben dem Rosmarin auch mit Petersilie bestreut, sind mit der Schale in Olivenöl geschwenkt und leicht gebräunt. Eine passende und wohlschmeckende Beilage zur Dorade.
Die Serviceherren fragen nach unserer Zufriedenheit, und wir lassen sie wissen, dass es uns gut geschmeckt hat. Bei der Frage nach einem postre, kann meine Liebste nicht widerstehen, obwohl wir beide einen „plenus venter“ haben. Aber so ein Schokoküchlein mit flüssigem Kern …, also geht der Auftrag für einen
• Pastel de chocolate (heißer Schokokuchen mit Walnusseis und Sahnehaube, 5,90 €)
raus.
Meine Dorade will schwimmen, deshalb ordere ich einen
• Linie Aquavit (2,90 €).
Esperando el pastel, und die Zeit vergeht, die Servicekräfte schleppen Gericht um Gericht aus der Küche, die Terrasse ist mittlerweile gut besetzt. Es dauert eine ganze, für Kuchen und Digestif nicht angepasste Weile, bis die süße Versuchung und das Verdauerli auf unserem Tisch stehen.
Pastel de chocolate
Aber das Warten hat sich gelohnt. Der Schokokuchen toppt die Erwartungen meiner Liebsten: warm, fluffig, mit zart geschmolzenem Kern, passend ergänzt durch das Eis mit dicken Walnussstückchen und der nicht so süßen Sahne. Perfecto!
Aquavit
Entgegen der oft üblichen Servierart im vereisten Glas wird der Aquavit zwar unter Zimmertemperatur gekühlt, aber nicht im tief temperierten Aquavitglas serviert. So bekommt meine Dorade mehr vom Aroma mit.
Wir lassen unseren jovialen jungen Mann wissen, dass der Nachtisch sehr, ja sehr lecker war. Überhaupt: Mit der Leistung de Küche sind wir mehr als zufrieden, vier Sterne.
Die Sauberkeit
Tische, Bestecke und Geschirr sind sauber und die Terrasse ist gepflegt. Wir waren nicht im Gastraum und auch nicht auf den Toiletten. Wir wissen auch nicht, ob die Menage – hölzerne Pfeffer- und Salzmühle –, die wir im Nachhinein erbeten haben, den derzeitigen Hygieneregeln gemäß behandelt wurde. Deshalb bleibt die Bewertung der Sauberkeit offen.
Das Preis-/Leistungsverhältnis ****/*****
Service und Küchenleistung sind bis auf Kleinigkeiten ganz okay. Bei den Preisen gibt es auch nichts zu meckern. Sie liegen teilweise unter örtlichem Niveau. Das verwundert einerseits, liest man doch von Gastronomen, die nach der dritten Corona-Welle kräftig zulangen. Die knappe volle Punktzahl scheint uns beim Preis-/Leistungsverhältnis deshalb angemessen, viereinhalb Sterne.
Das Fazit ****
Der Abend in der Bonneria hat uns gefallen. Das Restaurant ist einen Besuch wert, und den empfehlen wir auch. Gesamtnote "gut", und nos vemos de nuevo!