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Beim Eintreten steht man in einem Flur. Links die Theke, geradeaus geht’s zur Küche, rechts die Tür zum Gastraum. Eine freundliche Bedienung zeigte uns den reservierten Tisch, die Mischpoke war noch nicht da. Gut, daß wir reserviert hatten, alles voll. Durch einen offene Schiebetür geht’s in einen weiteren (etwas größeren) Gastraum, der ist aber nicht so gemütlich wie der vordere. Denn hier sticht vor allem der Kachelofen ins Auge und die niedrige Decke. Die Einrichtung ist zwar schlicht, aber heimelig.
Das Angebot auf der Speisekarte ist klein, aber gut durchdacht. Auf der HP finden sich Beispiele der gebotenen Schmankerln. Als der Rest der Truppe eintraf, bestellten wir bei der Bedienung erst einmal eine Flasche Crémant de Limoux, brut (€ 22,--), die gut gekühlt serviert wurde.
Beim Essen entschied ich mich vorneweg für einen kleinen gemischten Salat (€ 3,80) und danach ein Gamslendchen mit Wacholderrahmsoße, Preiselbeerbirne, Steinpilze und Williamskartoffeln (€ 23,--). Als Mineralwasser wird Adelholzener ausgeschenkt.
Beim Anblick des Salats wurden düstere Erinnerungen an frühere Zeiten wach, wo man in so vielen Gaststätten Salate aus dem Glas bzw. der Dose serviert bekam. Ich sage nur Rote Bete! Aber welch Überraschung, sogar die war hier frisch zubereitet und gekonnt abgeschmeckt. Genau wie der Krautsalat mit hauchfein gehaktem Kümmel. SEHR gut der Kartoffel- und der Blattsalat. Ich hätte glatt noch einen Teller davon verputzen können!! Die erste beglückende Erkenntnis: die Küche kann was!!
Frohgemut warf ich einen Blick auf meinen Hauptgang. Hach, da läuft einem doch das Wasser im Munde zusammen. Zurecht übrigens: Die Lendchen noch leicht rosa und ausgesprochen zart, die Steinpilze gschmackig (wie man bei uns in Bayern sagt), die Williamskartoffeln (natürlich auch frisch zubereitet) außen kross und innen schön locker und weich. Die Birne noch genau richtig fest, und die Preiselbeeren vertrugen sich gut mit der Soße. Diese war dem Koch besonders fein gelungen, der Wacholdergeschmack konnte locker mit dem intensiven Wildfond mithalten, und wenn, dann war nur ein Hauch Sahne dabei.
Nach diesem köstlichen Essen gelüstete es mir nach einem würdigen Digestif. Und was entdecke ich da in der Karte? Einen Zibärtl, das ist ein Wildpflaumenbrand (€ 3,70). Für jeden Freund guter Destillate ein Hochgenuß!
Satt und zufrieden verschwendete ich gar keinen Gedanken an einen Nachtisch, bis die Verwandtschaft nach der Karte verlangte. Ich könnte ja mal pro forma hineinschauen, nicht wahr? Und schon war es mit meinen Vorsätzen dahin: Topfenpalatschinken mit Haselnußeis und Himbeermark (€ 6,80)!! Das wissende Grinsen um mich herum ignorierte ich völlig, als ich die Bestellung bei der Bedienung aufgab. Und damit alle Unklarheiten ausgeräumt sind, ich hätte echt was verpaßt gehabt. Nur, daß Ihr das wißt! Ist das Eis zwar nicht hausgemacht, so doch immerhin von Mövenpick und dementsprechend von erstklassiger Qualität. Ach, aber dann die Topfenpalatschinken….warum heißt es eigentlich „Essen wie Gott in Frankreich“? Haben die solche Nachtische?? Zum Niederknien gut waren die hauchdünnen fluffigen Pfannkuchen mit der heißen Quarkfüllung. Meine Verehrung an die Küche!
Der Ordnung halber verliere ich auch noch einen Satz über die Sauberkeit: paßt! Wobei die Toiletten jetzt nicht gerade in der Zeitschrift „Schöner wohnen“ auf den vorderen Plätzen landen würden. Aber wir sind ja auch in einem Landgasthof und nicht in München Schwabing.
Die Bedienung war ganz alleine zugange. Trotzdem kam weder Hektik auf, noch mußte irgend jemand lange warten. Freundich, flink und auf Fragen wußte sie stets eine kompetente Antwort.
Fazit: Beim Heimfahren war mir das Wetter ja so was von wurscht. Es war ein wundervoller Abend mit angeregten Gesprächen bei einem großartigen Essen. Dafür hat sich die Fahrt gelohnt, und ich würde jederzeit wieder herkommen.
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