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Der Grund dafür, dass mir der Restaurant-Bar-Hybrid "Ohana" bisher nicht so recht gewahr werden wollte, liegt auch darin, dass sich dieses Lokal gänzlich in einem Hinterhof versteckt, der von erwähnter belebter Schlendermeile abzweigt. Schilder und Aufsteller werben dabei jedoch auffällig am Durchgang zu eben jenem Innenhof.
Eingangsbereich zum Innenhof.
Sich selbst präsentiert das Restaurant/die Bar nur auf dem bekannten Social-Media-Kanal "Instagram", auf dem man auch erfährt, dass es hier nach umfangreichen Umbau- und Umgestaltungsarbeiten erst im Mai 2021 ein Re-Opening gab. Es ist gut möglich, dass damit auch ein Besitzerwechsel einhergegangen ist, denn wie gesagt, bekannt war mir der Name "Ohana" bereits vor dem Jahr 2021. Gesicherte Informationen habe ich dazu aber nicht.
Hat man die wenigen Schritte durch die Pforte zu dem Innenhof getätigt, präsentiert sich sogleich der Außenbereich des "Ohana".
Der Innenhof und Außenbereich.
Auf dem gepflasterten Hof sind mehrere, stabil stehende Tischpartien mit einfachen Stühlen unter großen Schirmen verteilt, die vor Regen oder praller Sonne schützen. Die hellgelben Außenwände an der Stirnseite hat man für ein großes Banner mit dem Restaurantnamen genutzt und sonst den Innenhof mit ein paar Bepflanzungen für mein Empfinden passend aufgewertet. Das nimmt der Atmosphäre die Kühle eines leblosen Steinbehaus bzw. des Glaspavillons auf der rechten Seite.
Eintritt zum Innenbereich des Lokals erhält man über den Hauseingang an der Stirnseite.
Interieur im Pavillon.
Nach einem Vorraum, von dem auch die Toiletten abzweigen, schreitet der Gast zunächst durch den vom natürlichen Sonnenlicht erhellten Pavillon, der sich durch eine interessante Installation aus Wassersäulen mit darin aufsteigenden Luftblasen auszeichnet. Das erzeugt eine schöne, entschleunigende Atmosphäre, die auch durch die ruhige Soul- und Jazz-Hintergrundmusik unterstützt wird.
Farbige Samtbezüge in Kombination mit schwarzen Tischen in Holzoptik machen alle Sitzplätze im Innenbereich aus und sorgen damit überall für angenehmen Sitzkomfort.
Gastraum neben dem Pavillon.
Linker Hand befindet sich hier noch ein Gastraum mit künstlichem Sternenhimmel.
Im hinteren Bereich schließt sich rechts die Bar an.
Die Bar.
Der hintere Lounge-Bereich.
Links davon hält der letzte Gastbereich auf zwei großen Flachbildfernseher mit künstlichem Kaminfeuer eine weitere Besonderheit parat. Die Lounge-artige Atmosphäre dieses Bereiches verstärkt sich zudem durch die rot-weiße Kunstblüten-Wandverzierung im Zusammenspiel mit den darunter platzierten Wand-Leuchten am Ende dieses Abteils.
Das Interieur unterstreicht somit die Ausrichtung als Restaurant-Bar-Hybrid mit seinen Farbkombinationen, dem gemütlichen Mobiliar und vor allem den erwähnten Eyecatchern in für mich gelungener Art und Weise.
Während meiner Aufenthaltszeit am frühen Nachmittag waren zwei Serviceherren im mittleren Alter im Gastraum zugegen. Ein Herr kümmerte sich dabei um die Bar, während der andere Bestellungen aufnahm und servierte. Die Begrüßung erfolgte knapp und relativ neutral, was sich im weiteren Verlauf meines Besuches fortsetzte. Nach Reichen der Karte und späteren Erfragung der Bestellung waren es nur noch zur abschließenden Rechnung ein paar Worte, die der Herr mit mir wechselte. Ein initiatives Interesse am Gast oder gar Herzlichkeit kam somit nicht auf. Er machte seinen Job, aber vor gastlicher Freude sprühte er leider eher nicht, was zum einladenden Ambiente und der entspannenden Hintergrundmusik wenig passend wollte.
Auch wenn, wie oben erwähnt, keine klassische Website die Möglichkeit der Einsicht einer Speisekarte bietet, lässt sich zumindest aus den Bildern auf dem Instagram-Kanal die zweigleisige Ausrichtung als Bar und Restaurant auf kulinarischer Ebene recht gut absehen. So teilen sich die "Foodporn"-Bilder zu gleichen Teilen auf verschiedenste Cocktails und Longdrinks auf der einen Seite und eine breite Palette von Pizza über Pasta, Burger bis hin zu Steaks, Bar-Snacks und bekannten Desserts auf. Das zeigt bereits deutlich, dass hier wohl eine internationale Küche geboten wird, mit der die breite Masse der Besucher glücklich werden kann.
Ich musste mich also schon von vornherein darauf einstellen, dass sich hier wohl keine geschmacklichen Neuheiten und Überraschungen entdecken lassen, was dem Interesse einer Bestandsaufnahme aber natürlich keinen Abbruch tun sollte.
Da es für mich nur eine kleine Zwischenmahlzeit zum Nachmittag sein sollte, wählte ich die bei den „Starters“ angebotene Tomatensuppe für 6,9 €.
Nach der Überbringung meiner Wahl dauerte es weniger als 10 Minuten, bis mir die Suppe in einem schönen Teller mit weitem Rand, der mit etwas Pesto verziert war, serviert wurde.
Tomatensuppe mit Baguettescheiben.
Schon beim Servieren fiel auf, dass sich kein Dampf aus dem Teller erhob. Da hätten es gerne noch ein paar Minuten mehr zur Aufwärmung gewesen sein können.
Glücklicherweise war die Suppe trotzdem geschmacklich nicht neutral. An Würze und leichter belebender Schärfe ließ die sämige, rote Essenz es nämlich nicht vermissen. Gleichzeitig ging das geschmackliche Spektrum über die sahnige Sämigkeit aber nicht hinaus. So fehlte es mir klar an einer erhofften, vollmundigen Fruchtigkeit. Auch ein typisches Aroma aus dem italienischen Kräutergarten trug sich nicht als Beweis für hausgemachte Frische hervor. Da hätte das Pesto doch eher vom Tellerrand in die Suppe fließen sollen.
Es handelte sich hierbei nicht um minderwertige Qualität, aber für mich um mehr als aus dem Supermarktregal eben auch nicht wirklich.
Zur Suppe gesellte sich noch ein Brotkorb mit 3 Scheiben Baguette, die wohl ebenfalls nicht hausgemacht, aber dafür frisch waren (knusprige Kruste und noch weiche, luftige Krume).
Wie gewohnt will ich im letzten Abschnitt dieses Berichts meine Eindrücke aus den wichtigsten Kategorien noch einmal zusammenfassen:
Die vor der Wiedereröffnung im Mai 2021 investierten Umbauarbeiten präsentieren sich durch die Neuwertigkeit des Mobiliars, sowie die stimmige Farbgebung und Dekoration als gelungen und lohnenswert. Die Bezeichnung "Restaurant-Bar" ist damit atmosphärisch für mich definitiv verdient. Auch den Außenbereich hat man dabei nicht vernachlässigt und somit fit für das Tagesgeschäft in der warmen Jahreszeit gemacht.
Servicetechnisch blieb mir das zweiköpfige Team bei diesem Besuch dadurch im Gedächtnis, dass es eben nicht wirklich in Erinnerung bleiben konnte. Dies meint eine neutrale Distanz und die Tatsache, dass sich die gewechselten Worte an zwei Händen abzählen ließen. Initiative Nachfrage nach Wohlbefinden oder eine offene Körperhaltung mit Lächeln bedeuten nicht gleich, dass man sich dem Gast aufdrängen würde. Hier könnte man sich zusätzlich zum Ambiente doch noch willkommener fühlen.
Auf der kulinarischen Seite fällt mein Fazit zu der von mir verköstigen Tomatensuppe ebenso unauffällig aus. Auch hier fehlte, diesmal temperaturmässig eine einladende Wärme. Während es an Würze und Pepp nicht mangelte, sorgten doch ein eher fehlendes fruchtig-frisches Tomaten- und Kräuteraroma dafür, dass sich ein spürbarer Unterschied zur Konserve nicht einstellen wollte. Da rechtfertigen die sonst nicht überzogenen 6,9 € gefühlt kein Handwerk.
Für mich persönlich macht das alles das „Ohana“ mehr zur empfehlenswerten Bar als Restaurant, das sich spürbar abhebt und zu einem Mahl erneut einlädt.